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HR GIGER Spaces
1971 in Köln, auf der Durchreise nach London, Von 1960 bis 1970 malte ich zu diesem Thema
sah ich vor dem Haus der «Floh de Cologne» zum acht grosse (200 x 140 cm) und etwa dreissig klei-
ersten Mal die deutsche Müllabfuhr in Aktion. Ich ne 100 x 70 cm) Bilder, die ich erstmals 1970 in der
war so fasziniert von diesem mechanisch-eroti- Galerie Bischofberger in Zürich ausstellte.
schen Akt, der die Endlösung dieser überfüllten
Kübel einleitete, dass ich schnell ein paar Fotos 2004 nahm ich dieses Thema wieder auf. Ronald
schoss. Dieser neuen, existenten Passage ver- Brandt, mein Assistent und Freund, machte in einem
suchte ich nun mit Hilfe der psychedelischen Ma- historischen Museum einen Abguss des Objekts.
lerei alle möglichen Realitäten aufzuzwingen, um Wir änderten einiges ab, fügten andere Elemente
so eine möglichst umfassende Objektivität dieses hinzu, bis schliesslich dieselbe Müllpassage, dies-
– wie für mich extra geschaffenen – Objekts zu mal in der dritten Dimension und in Echtgrösse,
erhalten. entstand. Wir stellten zehn Polyesterabgüsse her,
die ich bemalte und mit Eisenpulver behandelte, um
Die Müllpassagen sind für mich (nach Marcel sie anschliessend im Regen verrosten zu lassen.
Duchamp) das ideale Objet trouvé: ein Alltagsob-
jekt, das ich zur Kunst erkläre. Es besitzt geome- HR GIGER
trische Formen wie Kreis, Quadrat, Zylinder,
Kreuz, Rechteck etc. und dient dem Menschen,
um die schweren Abfalleimer auf der Rückseite
des Müllautos zu kippen und auszuschütten. Die-
ser Vorgang kann von einer einzigen Person aus-
geführt werden.