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1 Mose 1
1 Im Anfang schuf Gott
26 Dann sprach Gott: "Lasst uns Menschen machen als Abbild von uns, uns ähnlich.
27 Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bild, er schuf ihn als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie.
Sind wir:
Nur eine Ansammlung von Molekülen?
Ein zufälliges Produkt von biologisch chemischen Prozessen?
Ein Wesen mit unsterblicher Seele?
Ein Wesen, dass mit einer Bestimmung geschaffen wurde?
Bedeutet:
Glaube ich an einen persönlichen Schöpfergott (Theismus) oder
bin ich ein Gottablehnender/ Gottanzweifelnder Mensch (Atheist).
Weltanschauungen helfen oder verhindern eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage: WER BIN ICH?
Die heutigen Naturwissenschaftler gehen davon aus, dass es ein ICH gibt.
„Wir sind Personen mit einem Ich, weil wir den Anspruch erheben, es zu sein (Precht, 2012, S.72).“
Wir brauchen Antworten auf diese Grundsatzfrage ,,WER BIN ICH?“, sonst taumeln wir richtungslos durch
unseren Alltag.
„Identität, ein Wissen um die eigene Unverwechselbarkeit und deren Bejahung (Erikson)“
Nicht nur ein Wissen über meine Person, sondern es zu bejahen, dass ich so bin wie ich bin macht eine gesunde
Identität aus.
„Identität ist das subjektive Empfinden seiner eigenen Situation und seiner eigenen Kontinuität und Eigenart, das
ein Individuum allmählich als ein Resultat seiner verschiedenen sozialen Erfahrungen erwirbt. (Goffman, Erving)“
Wir sehen also, dass es enorm wichtig ist, seine Identität zu klären und sich damit auseinanderzusetzten damit es
in mir stimmig wird und ich eine gesunde Identität entwickeln kann.
Wir sind mit einem Selbst, einer Identität ausgestattet, die uns befähigt in eine Ich-Du-Begegnung
einzutreten.
- So wie Gott in sich eine ICH – DU Begegnung führt
Unser Selbst macht uns antwortfähig auf Gottes Ansprache.
- Wir sind „Antwortwesen“.
- Deshalb auch verantwortlich, entscheidungsfähig und mit einem Willen ausgestattet.
Konzepte und Bilder, die wir von uns selbst haben, können im Dialog mit der Welt und mit Gott hinterfragt,
korrigiert und ergänzt werden (Wachstum).
z.B. Mose korrigiert sein Selbstbild und wächst in das Bild Gottes hinein.
Die gute Nachricht ist: unser ganzes Leben lang kann sich dieses Bild ändern.
Ich bin nicht gefangen in diesen Bildern, sondern kann mein Selbstbild aus der Beziehung mit Gott, mir selbst und
anderen ändern.
Mich selber kennenlernen ist eine lebenslange Entdeckungsreise mit dem Ziel:
- ein klar reflektiertes und weitgehend umfassendes Selbstbild gewinnen
- das Ich zu bejahen
- einen positiven Selbstwert gewinnen
Wichtig für die Seelsorge…Personen müssen dranbleiben, selbst Verantwortung übernehmen für ihr Selbstbild
und Dinge bejahen oder aktiv mit Gott ändern.
Was sind unsere Quellen die unser Selbstbild und den Selbstwert prägen?
- Wir sollten Quellen erkennen, die der Person, ihrer Entfaltung und einem gesunden Leben in Beziehung
mit Gott, Menschen und sich selbst schaden
- hier sollte die Person prüfen, ob es nicht sinnvoll ist, sich davon zu distanzieren
- Gleichzeitig sollten wir Quellen erkennen, die unsere Person zur vollen Entfaltung bringen und uns in ein
gesundes Leben in Beziehung mit Gott, Menschen und mir selbst führen und mir guttun.
- Diese Quellen sollten wir aufsuchen und unser Leben davon speisen lassen
Wenn wir seine Stimme hören und diese annehmen, entwickeln wir ein gesundes Selbstbild.
„Lass mich dich erkennen, der du mich kennst, erkennen, gleichwie ich erkannt bin….Dir also, Herr, bin ich
bekannt, du weißt, wer ich bin“ Augustinus
1.Kor 13,12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
Ps 139,23 Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken!
Gott kennt uns und aus der Begegnung mit ihm, erkenne ich immer mehr, wie er mich sieht.
Er fordert mich gleichzeitig heraus, hervorzukommen mit dem, was in mir ist.
Ich werde zum Ich in der Beziehung, in der ich erkannt werde und mit meinem Namen angesprochen werde.
Aus dieser Beheimatung heraus, kann ich mich auf die Suche machen
Das Bedeutet:
ich brauche diese Verwurzelung in der Beziehung zu Gott: ich bin zutiefst angenommen von Gott.
Ausgehend davon kann der Stamm sich gesund entwickeln und gute Früchte bringen. Jes 38,31
In der Ignis Schule spricht man davon: Freundschaft mit sich selbst zu schließen!
Buch Empfehlung: Freunde fürs Leben (Melanie Wolfers)
- Seelsorgerin
Ich muss es mögen bei mir selbst zu sein um mit Gott in Beziehung zu treten.
Ich kenne mich besser, wenn ich seine Wahrheit zulasse und hören will.
Wenn diese Zahnräder sich drehen, dann vertieft es sich in allen 3 Bereichen.
Selbstmitleid:
- erschwert die Freundschaft mit mir selbst
hört sich erstmal nicht logisch an…wer soll denn sonst Mitleid mit mir haben, wenn nicht ich selbst
- Mitgefühl mit sich selber kann in Selbstmitleid kippen
- Selbstmitleid= ich bemitleide mich zu sehr
- Sehe mich als Opfer
- Keiner sieht mich, keiner fühlt das
„Wo ich in die Opferrolle gehe, muss ich mich nicht mehr mit mir selbst auseinandersetzen.
Die anderen sind Schuld, ich bin nicht verantwortlich.
Ich brauche mich nicht zu verändern, denn es liegt ja an den anderen.
Ich bin aber auch gelähmt in Passivität und mache mich abhängig vom Verhalten anderer.
Sie sind für meine Bedürfnisse zuständig und ich liefere mich ihnen hilflos aus.“ Wolfers
Für den Moment vielleicht ein positives Gefühl aber auf Dauer gefangen.
Selbstoptimierung:
- Gesellschaftliche Forderung
- Schrittezähler am Handgelenk
- Trainingsziele erreicht
- Ich bin mein eigener Coach: ich nutze die Zeit effektiv aus, versuche in jedem Bereich besser zu werden
„Kann ich mit mir selbst befreundet sein, wenn ich mich ständig selbst verbessern muss?
Wenn ich ständig an mir arbeiten muss, das Beste aus mir herausholen muss, kann ich nie mit mir zufrieden sein.
Ich kann mich dann nicht in Ruhe lassen und mit freundlichem Blick anschauen.“
- Immer wenn ich mich anschaue ist es dann der antreibende Blick.
- Der Blick eines Trainers, Coach der zur Verbesserung und Erweiterung der Grenzen aufruft
Hier kann es Mauern geben, die ich in mein Leben integriert habe und je früher diese Erfahrungen waren,
desto fester Sitzen diese und desto unstabiler ist mein Selbstwert und Selbstbild.
Aber je gepflegter die Freundschaft mit mir Selbst ist, desto besser kann ich damit umgehen.
Beschämung nutzt immer den sozialen Rahmen, sie geschieht immer vor andern, unter Einbezug anderer
Menschen. (geschieht immer vor den Augen anderer und unter Einbeziehung anderer Menschen)
Beschämung heißt: auf Dauer zu denken und zu hören - ich bin falsch.
Ich kann gesunde Scham als Alarmsignal nutzen, meine Integrität wiederherzustellen (z.B. etwas
wiedergutmachen) und ich habe die Stärke, Beschämung zurückzuweisen.
Beispiel:
Fußball Torwart 2 Tore im wichtigen Spiel durchgelassen. Auf die Frage des Reporters ob er sich dafür schäme,
sagte er: Schämen? Ich würde mich schämen meine Familie im Stich zu lassen, nicht für meine Kinder zu sorgen,
wenn ich meine Freunde betrügen würde. Dafür würde ich mich schämen, aber ich schäme mich nicht, dass ich
diese Bälle nicht gehalten habe.