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Auszug aus dem Ermittlungsverfahren 100 Js 2231/19 der Staatsanwaltschaft Görlitz · gegen die
Beschuldigten Tim und Franka Traber
Einsatzbericht
Am 19. November 2019 um 16.15 Uhr ging über den Notfallruf eine Unfallmeldung ein.
Die Unterzeichnerin erreichte um 16.25 Uhr den Unfallort.
Der Unfallort befindet sich unmittelbar neben der Autobahnabfahrt Görlitz, Fahrtrichtung
von Bautzen nach Görlitz. Die Autobahnabfahrt ist an dieser Stelle einspurig und breit
ausgebaut, weist ein leichtes Gefälle auf und beschreibt eine langgezogene, gut
einzusehende Rechtskurve. Vom Unfallort bis zum Ende der Abfahrt sind es ungefähr
noch 400 Meter. Zum Unfallzeitpunkt herrschte leichter Schneefall. Es war nahezu dunkel.
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist auf diesem Streckenabschnitt nicht begrenzt. Die
Temperatur betrug minus 3 Grad Celsius. Die Fahrbahn war gestreut, wies temperatur-
und niederschlagsbedingt aber partiell Glätte auf.
neben dem Fahrzeug. Sie waren bereits aus dem Fahrzeug ausgestiegen; ein hinzu
gerufener Notarztwagen verbrachte sie ins Krankenhaus. Tim Traber und Bernd
' •
Traber sind Brüder. AIle drei Vorgenannten sind im Besitz einer gültigen
Fahrerlaubnis.
Der vierte Insasse im Pkw war der Sohn der Eheleute Tim und Franka Traber
Der Notarzt Pr. med. Sigmar Sick stellte vor Ort fest, dass Sebastian Traber bei dem
Unfall zu Tode gekommen ist.
getätigt. Er war dem Pkw Mercedes-Benz mit seinem Pkw Audi 80, amtliches
Kennzeichen GR-GG 2, gefolgt; die Windschutzscheibe seines Pkw war beschädigt.
Prix
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Auszug aus dem Protokoll über die Einvernahme des Zeugen Gerhard Grund:
Zeugenvernehmung
Ich wollte am 19. November 2019 um 14.30 Uhr mit meinem Pkw Audi 80, amtliches
Kennzeichen GR-GG 2, vom Parkplatz bei McDonald's in 02826 Görlitz, Hopfenfeld 5,
gerade losfahren, nachdem ich dort gegessen hatte. Plötzlich knallte es laut; von einem
Hinterreifen des vor mir fahrenden Pkw Mercedes-Benz, amtliches Kennzeichen GR-TT 1,
war - wohl von der Fahrbahn des Parkplatzes - ein Stein gegen meine
Windschutzscheibe geschleudert worden. Dadurch entstanden Risse in der Scheibe, die
deshalb ausgewechselt werden musste. Ich habe die Scheibe heute bereits auswechseln
lassen. Der Schaden beträgt 350 EUR; eine Rechnungskopie reiche ich zu diesem
Protokoll.
Der Mercedes-Benz hielt aber nicht auf dem Parkplatz: an, sondern fuhr weiter. Ich weiß
nicht, ob der Fahrer des Mercedes-Benz den Unfall bemerkt hatte. Jedenfalls fuhr ich
hinter ihm her, um mit ihm die Personalien auszutauschen und die Unfallbeteiligung zu
klären.
Der Pkw fuhr über die Autobahn A4 nach Bautzen. Um 15.20 Uhr wurde der Mercedes-
Benz im Parkhaus des Kornmarkt-Centers in Bautzen, Kornmarkt 7 abgestellt, wohin ich
ihm gefolgt war. Von Mc Donald's in Görlitz bis zum Kornmarkt-Center waren es 44 km.
Es stiegen in Bautzen vier Personen aus. Ich ging auf den Fahrer zu und sprach ihn auf
das Unfallgeschehen in Görlitz an. Der Fahrer war
einer der beiden älteren Herren, die im Mercedes-Benz saßen. Weiter saßen da
noch eine ältere Dame und ein jüngerer Mann drin. Ich kenne die Personen nicht.
Der jüngere Mann muss wohl aber der Sohn des Fahrers gewesen sein, denn er sprach
ihn wiederholt mit ,,Papa" an und hat auch erfolglos versucht, ihn dazu zu überreden, mir
seine Personalien zu geben. Der Fahrer sagte mir, dass ich vielleicht Recht haben könne,
ich ihm aber nicht den Tag verderben solle. Nachdem ich vergeblich versucht hatte, die
Personalien mit ihm auszutauschen, setzte sich der Fahrer einfach wieder ans Steuer.
Der ältere Begleiter setzte sich auf den
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Beifahrersitz, die Frau setzte sich hinten links - also hinter den Fahrer - und der jüngere
Begleiter setzte sich hinten rechts in den Mercedes-Benz. Der Fahrer setzte die Fahrt
dann ungefähr um 15.30 Uhr fort.
Ich folgte dem Mercedes-Benz, der wieder über die Autobahn A4 zurück nach Görlitz fuhr.
Es herrschte kaum Verkehr. Er fuhr zunächst mit konstanter Geschwindigkeit, ungefähr
100 km/h. Die Straßenverhältnisse erlaubten es meiner Meinung nach auch kaum,
schneller zu fahren, da man mit Glätte rechnen musste.
Ungefähr 1 km vor der Abfahrt Kodersdorf - bis zur Abfahrt Görlitz sind es von dort noch
etwa 8 km beschleunigte der Fahrer des Pkw Mercedes-Benz dann plötzlich und fuhr so
schnell, dass ich nicht mehr hinterher kam und das Fahrzeug aus den Augen verlor, auch
wenn die Strecke an sich übersichtlich ist. Da ich mir aber schon gedacht hatte, dass der
Fahrer wieder in Görlitz abfährt, tat ich das auch.
Auf der Abfahrt sah ich dann, dass der Mercedes-Benz verunfallt war. Das muss um
16.15 Uhr gewesen sein. Ich habe meinen Pkw an der Seite zum Stehen gebracht und
sofort die Polizei angerufen.
Ich erstatte Strafantrag gegen den Fahrer des Mercedes-Benz wegen Fahrerflucht, weil
er sowohl in Görlitz als auch in Bautzen weggefahren ist, ohne mir seine Personalien zu
nennen.
Hinweis: Die von dem Zeugen genannte Kopie der Rechnung über 350 EUR ist dem Protokoll vom
20. November 2019 beigefügt. Von einem Abdruck wird abgesehen.
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Auszug aus dem Protokoll über die Einvernahme des Zeugen Bernd Traber:
Zeugenvernehmung
Wir haben am 19. November 2019 bei McDonald's in Görlitz gegessen, sind um 14.30
Uhr von dort nach Bautzen gefahren. Wir wollten dort eigentlich im Kornmarkt-Center
einkaufen gehen. Wir fuhren mit dem Pkw Mercedes-Benz, amtliches Kennzeichen GR-
TT 1, meines Bruders Tim Traber. Er saß am Steuer, ich saß auf dem Beifahrersitz. Der
Sohn meines Bruders, Sebastian Traber, saß auf der Rückbank hinter mir. Hinten links
saß Franka Traber. So saßen wir auch auf der Rückfahrt von Bautzen.
Wir haben nichts davon gemerkt, dass bei McDonald's in Görlitz ein Stein gegen das
Fahrzeug des Herrn Gerhard Grund geschleudert worden sein soll. Das war während der
Fahrt von Görlitz nach Bautzen überhaupt gar kein Thema. Erst in Bautzen sind
wir von Herrn Grund auf dieses Unfallgeschehen angesprochen worden. Davon
Waren wir alle überrascht. Da auch die Zeitangaben des Herrn Grund stimmten und seine
Windschutzscheibe einen dafür typischen Einschlag und Risse aufwies, haben wir - auch
mein Bruder - ihm zwar geglaubt, dass es sich so zugetragen hat. Wir sind dann
aber ·weitergefahren, ohne· dass mein Bruder seine Personalien dem Herrn Grund
mitgeteilt hätte. Mein Bruder ging auf das Ansinnen des Herrn Grund gar nicht ein,
ignorierte ihn weitestgehend. Schließlich erklärte er Herrn Grund, dass der Unfall sich
zugetragen haben mag; er - mein Bruder - sich aber von ihm - Herrn Grund – nicht den
Tag verderben lassen wolle. Wir wollten dann wieder zurückfahren, ohne noch einkaufen
zu gehen. Während der Rückfahrt von Bautzen nach Görlitz wurde über den Vorfall
natürlich gesprochen. Kurz vor der Abfahrt Kodersdorf äußerte mein Bruder Tim Traber,
dass es sein könne, dass Herr Grund uns schon wieder verfolgt. Deshalb beschleunigte
er das bis dahin mit etwa 100 km/h geführte Fahrzeug stark und fuhr ziemlich genau 150
km/h. Sein Sohn Sebastian bekam Angst; Sebastian fährt ungern schnell, seit er mal
einen Unfall hatte. Nachdem mein Bruder Tim Traber auf die Aufforderung seines Sohnes
Sebastian, anzuhalten und ihn aussteigen zu
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lassen, nicht reagiert hatte, schrie Sebastian seinen Vater mehrfach an, dass er
sofort anhalten und ihn aussteigen lassen soll. Er schnallte sich sogar ab, beugte
sich nach vorn, kniff seinen Vater Tim Traber mehrfach und grölte ihn an, dass er
gefälligst sofort anhalten und ihn aussteigen lassen solle. Sebastian weinte und
zitterte vor Angst. Er wollte unbedingt aussteigen. Es bestand kein Zweifel, dass
er es ernst meinte. Sein Vater Tim Traber reagierte darauf aber einfach nicht; er
sagte seinem Sohn einfach nur, dass er still sein und ihn in Ruhe lassen solle.
Franka Traber und ich hatten auch Angst, weil die Fahrweise den
Straßenverhältnissen wegen der drohenden Glätte nicht angepasst war. Wir
wollten zwar nicht aussteigen, es gelang uns aber auch nicht, Sebastian zu
beruhigen oder seinen Vater Tim Traber zu veranlassen, langsamer zu fahren. Tim
Traber äußerte nur, dass er ,,alles im Griff“, habe und nichts passieren könne, da
er ein erfahrener Fahrer sei, die Strecke kenne und sein Mercedes-Benz ganz neu
sei, über alle modernen Techniken zur Unfallvermeidung verfüge. Er hielt einfach
nicht an. Es gibt in dem Autobahnabschnitt zwischen der Abfahrt Kodersdorf und
der Abfahrt Görlitz zwei kaum frequentierte Parkplätze, außerdem hätte er schon
in Kodersdorf abfahren können.
Als Tim Traber, dann die Autobahnabfahrt befuhr - sie verläuft in einer längsgezogenen
Rechtskurve leicht abschüssig -, verlangsamte er das Fahrzeug zwar, aber nicht
wesentlich. Das Auto geriet ins Schleudern und schoss frontal in den
: I
links neben der Fahrbahn befindlichen Graben. Sebastian schleuderte nach vorn mit
voller Wucht gegen die Windschutzscheibe. Er ist bei dem Unfall gestorben.
Ich habe mir bei dem Unfall eine Rippe gebrochen und Blessuren dergestalt davon
getragen, dass ich vom Gurt von der rechten Schulter zum linken Becken verlaufende
Prellungen erlitten habe. Die Verletzungen schmerzen sehr.
Ich erstatte Strafanzeige gegen meinen Bruder Tim Traber wegen der mir bei dem Unfall
zugefügten Verletzungen.
Ergänzen kann ich noch, dass mein Bruder ersichtlich vor und während des
Unfallgeschehens nicht von Sebastian beim Führen des Pkw beeinträchtigt wurde.
Sebastian hatte zuletzt nur noch verbal das Anhalten nachdrücklich gefordert.
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Auszug aus der Einvernahme der Franka Traber als Zeugin und der anschließenden
Einvernahme als Beschuldigte:
Zeugenvernehmung
Traber, Franka ( ... )
Ich bin die Ehefrau des Tim Traber.
( ... )
Nicht mein Ehemann Tim Traber, sondern ich habe das Auto auf der Fahrt von Bautzen
nach Görlitz gelenkt. Mein Mann saß auf dem Beifahrersitz. Mehr gibt es dazu nicht zu
sagen.
Prix Franka Traber
KHK'in Prix Franka Traber
Die Zeugin wird anschließend von der Unterzeichnerin darauf hingewiesen, dass der
Verdacht besteht, dass ihre vorstehende Zeugenaussage, sie habe das Fahrzeug
von Bautzen nach Görlitz gelenkt, nicht der Wahrheit entspricht, und sie sich damit
zu Unrecht belastet und ihren Ehemann zu Unrecht entlastet.
Beschuldigtenvernehmung
Beschuldigtenvernehmung
Traber, Tim
Ich bin der Ehemann der Franka Traber.
Meine Ehefrau Franka Traber, nicht ich saß auf der Fahrt von Bautzen nach Görlitz am
Steuer. Sonst will ich zu den Vorwürfen nichts sagen.
PRlX
KHK'in Prix
Tim Traber
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An die
Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien --
Hd. KHK'in Prix
Tgb.-Nr. 17,88/1012/2012 Görlitz, den 26. November 2019
Meine Mandantin korrigiert ihre Zeugenaussage vom 20. November 2019: Sie hat das
Fahrzeug Mercedes-Benz weder auf der Fahrt von Görlitz nach Bautzen noch auf der
Rückfahrt von Bautzen nach Görlitz geführt. Fahrer war der Beschuldigte Tim Traber.
Dieser hat den Unfall aufgrund seiner völlig unangemessenen Fahrweise verschuldet.
Meine Mandantin hat bei dem Unfall vom 19. November 2019 Prellungen und einen
schmerzhaften Rippenbruch erlitten. Sie erstattet deshalb Strafanzeige gegen ihren
Ehemann, den Beschuldigten Tim Traber, von dem sich
I
meine Mandantin vor allem deshalb trennen will, weil er den Tod ihres gemeinsamen
Sohnes Sebastian auf dem Gewissen hat.
\
Sollte es zu einer gerichtlichen Vernehmung ihrer Person als Zeugin oder als
Beschuldigte kommen, so wird sie die Wahrheit aussagen. Wegen der unwahren
Aussage vom 20. November 2019 wird diesseits angenommen, dass kein
I
Straftatbestand verwirklicht wurde, so dass das Verfahren gegen meine Mandantin
einzustellen ist.
Weis
Dr. Weis Rechtsanwalt
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An die
Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien -
z. Hd. KHK'in Prix -
Tgb.-Nr. 1788/1012/2019
Görlitz, den 29. November 2019
hiermit zeige ich unter Beifügung einer entsprechenden Vollmacht an, dass ich
Mein Mandant lässt nach anwaltlicher Beratung mitteilen, dass er nunmehr von seinem
Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen und keine weiteren Aussagen tätigen wird.
Er möchte vor Gericht nicht erscheinen und wird dort keinesfalls eine Aussage zur Sache
tätigen. Mein Mandant möchte den Beschuldigten Tim Traber nie wieder sehen.
Mein Mandant möchte indes auch, dass sein Bruder einer gerechten Strafe zugeführt wird.
Er erklärt sich deshalb in Kenntnis der ihm von mir erläuterten Rechtslage ausdrücklich
mit einer Verwertung seiner am 20. November 2019 gegenüber Frau KHK'in Prix
getätigten Zeugenaussage durch Vernehmung der KHK'in Prix einverstanden.
Rothe
Rothe
Rechtsanwalt
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An die
Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien -
z. Hd. KHK'in Prix -
Tgb.-Nr. 1788/1012/2019
Sehr geehrte Frau KHK'in Prix,
hiermit zeige ich unter Beifügung einer entsprechenden Vollmacht an, dass ich den
Beschuldigten Tim Traber verteidige.
Soweit die, am 22. November 2019 erfolgte Erklärung meines Mandanten, seine Ehefrau
habe das Fahrzeug auf der Fahrt von Bautzen nach Görlitz geführt, unwahr sein sollte,
wird um Beachtung des Umstandes gebeten, dass seine Frau selbst im Rahmen ihrer
vorangehenden Zeugenerklärunq vom 20. November 2019 ausgesagt hatte, das
Fahrzeug auf dieser Fahrt geführt zu haben. Sie war also offenkundig mit der
entsprechenden Aussage ihres Ehemannes und der damit verbundenen Belastung ihrer
Person und Entlastung meines Mandanten einverstanden; Frau Franka Traber widerrief
ihre entsprechende Aussage erst am 26. November 2019 also nach der
Beschuldigtenvernehmung meines Mandanten vom 22. November 2019. Danach kann
sich mein Mandant wegen seiner Aussage gar nicht strafbar gemacht haben, selbst wenn
sie unzutreffend gewesen sein sollte.
Außerdem ist es unzulässig, den Inhalt der Vernehmung des Bernd Traber vom 20.
November 2019 irgendwie zu verwerten.
Schwartz
Schwartz
Rechtsanwältin
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die in Ihrem Auftrag und mit deren Zustimmung erfolgte Untersuchung der Beschuldigten
Tim Traber und Franka Traber sowie des Zeugen Bernd Traber hat
Folgendes ergeben:
AIle drei erlitten bei dem Unfall thorakale Prellmarker und Hämatome über dem Sternum
(Prellungen auf der Brust). Diese Verletzungen beruhen auf dem durch den Unfall
verursachten Druck, den die Anschnallgurte auf die betreffenden Körperpartien
entwickelten: Entsprechend dem Gurtverlauf ziehen sich diese Verletzungsfolgen bei den
Beschuldigten Tim Traber und Franka Traber von der linken Schulter zum rechten
Becken und bei dem Mitinsassen Bernd Traber von der rechten Schulter zum linken
Becken.
Es kann danach mit Sicherheit festgestellt werden, dass die Beschuldigten Tim Traber
und Franka Traber zum Unfallzeitpunkt im Pkw Mercedes-Benz links saßen. Bernd
Traber saß rechts.
Franka Traber und Bernd Traber erlitten darüber hinaus jeweils einen schmerzhaften
Bruch einer Rippe.
Sebastian Traber ist aufgrund eines bei dem Unfall erlittenen Genickbruchs am 19.
November 2019 noch am Unfallort verstorben. Er weist keine Gurtspuren auf, war
deshalb offensichtlich nicht angeschnallt. Er brach sich das Genick, weil er bei dem
frontalen Aufprall nach vorn geschleudert worden und mit seinem Kopf gegen die
.
Windschutzscheibe geprallt war.
Keiner der Beteiligten wies alkohol- oder durch sonstige berauschende Mittel
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Sick
Dr. med. Sick
Unruh
Unruh
Sachverständige
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PRIX
KHK'in Prix
1. Der Sachverhalt ist hinsichtlich der Beschuldigten Tim Traber (T) und Franka Traber (F)
strafrechtlich und strafprozessual zu begutachten, wobei auf alle im Sachverhalt
aufgeworfenen Rechtsfragen einzugehen ist. Die Abschlussentscheidung der
Staatsanwaltschaft, die am 10. Dezember 2019 ergeht, ist nur bzgl. des Beschuldigten
Tim Traber (T) zu entwerfen. Gehen Sie dabei davon aus, dass das Verfahren gegen die
Beschuldigte Franka Traber zur gesonderten Bearbeitung abgetrennt wird. Im Falle der
Anklageerhebung darf die Darstellung der Personalien des Angeschuldigten auf
Vor- und Zuname beschränkt werden. Die Niederschrift der
Beweismittelaufstellung und des wesentlichen Ergebnisses der Ermittlungen sowie die
Anfertigung einer Anklagebegleitverfügung sind erlassen. Soweit bzgl. des Beschuldigten
Tim Traber (T) die teilweise Einstellung und teilweise Anklageerhebung vorgeschlagen
wird, ist auch die Anfertigung einer Einstellungsverfügung erlassen.
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4. Sollten weitere Ermittlungen für erforderlich gehalten werden, so ist zu unterstellen, dass
diese durchgeführt worden sind, aber keine weiterführenden Ergebnisse gebracht haben.
5. Görlitz und Bautzen verfügen jeweils über ein eigenes Amts- und Landgericht. Das
Geschehen auf der Autobahn ereignete sich im Zuständigkeitsbereich des Amts- und
Landgerichts Görlitz. Die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft Görlitz ist nicht zu prüfen.
6. Die Auszüge aus dem Bundeszentralregister sowie dem Verkehrszentralregister bzgl. der
beiden Beschuldigten weisen keine Eintragungen auf.
7. Von den §§ 153 bis 154e, 407ff.. StPO ist kein Gebrauch zu machen. Eine Verweisung auf
den Privatklageweg ist ausgeschlossen.
Zugelassene Hilfsmittel:
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