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Geschichten Zum Nachdenken
Geschichten Zum Nachdenken
Arme Leute
Das perfekte Herz
Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
Versteckspiel der Gefühle
Als Gott die Frau erschuf
Ein besonderer Anlass
Der Tempel der Tausend Spiegel
Es war einmal ein Herz…
Die Nägel
Klassenübung
Wahre Liebe verstehen
Leben nach der Geburt
Der letzte Tag
Das kleine Gefühl
Die Heldenmaus und die Katze
In Sand und Stein
Der kleine Hund
Seesterne
Vater, Sohn und Esel
Der träumende Delfin
Der Sprung in der Schüssel
Die böse Frau
Der Schmorbraten
Die Geschichte vom Indianer und der Grille
Der Barbierjunge von Segringen
Die Chance
Hammer-Geschichte
Die Schneeflocke
Shay
Die Wünsche des Bauern
Die Bettlerin und die Rose
Die 4 Lektionen
Herz und Zunge
Vom Mut eine Probe zu wagen
Fußschritte
Vom Wert der Dinge und der Menschen
Die Frösche im Milchtopf
Gerechtigkeit
Buddha
Das Gesetz
Spuren im Sand
Die Geschichte der roten Rose
Hast Du einen anderen Gott außer Mir?
Engel
Eine Stunde Zeit
Eintagsfliege
Der Schmetterling
Die Siebensachen
Nur Steine!
Die kleinen Leute von Swabeedo
Der versagte Baumwollfaden
Die Echo Geschichte
Der 101. Schlag
Geschichte vom kleinen Indianer und der Sonne
Gott und das Baby
Das Geheimnis der Zufriedenheit
Ein Bild vom Frieden
Dankbarkeit
Das Versteck der Weisheit
Optimismus
Der Baum
Die Regenbogenbrücke
Das schönste Herz
Leere Tasse
Die Legende des Lakota-Führers
Botschaft vom Himmel
Der Traum eines Toten
Das Paradox unserer Zeit
Mit Gott zu Mittag gegessen
Weihnachten in einem Waisenhaus
Drei merkwürdige Gäste
Vier Kerzen am Adventskranz
Was kleine Augen sehen
Aus dem Tagebuch einer Bibel
Es war einmal ein kleines Eselchen..
Das Christkind
Das Engelein und die Weihnacht
Die Mulattin
Der kaputte Krug
Die schönste Krippe
Weihnachtsmorgen in der Stadt
Das Christbäumchen
Die Legende vom vierten König
Ein flandrischer Hirtenhund
Die Weihnachtsfabel der Tiere
Zwölfe mit der Post*
Die Fabel vom Fuchs
Der rote Schnee
Irgendwie anders
Gibt es Gott?
Das Monument
Der Mensch im Spiegel
Mein Engel bist Du
Der Adler
Erntedank
Ich liebe diese Jungs
Bunte Herzen
Einer nach dem anderen
Das Geschenk
Pillen
Warum?
Nur bei Anwendung
Die Insel der Liebe…
Ein einsamer Mensch in dieser kalten Welt
Der Spatz
Der Wunsch der Liebe
Der Traum von Freiheit und Glück
Treffen mit Gott
Der gute Mensch
Der Wert eines Jahres
Altenpfleger
Das Leben als Last
Die üble Nachrede
Das Märchen von der größten Kraft des Universums
Worauf hast Du gewartet?
Die drei Fragen
Auf der Durchreise
Murmeln
Wer bist du?
Error 490
Zen-Geschichte
Die Verleumdung
Die volle Tasse
Erleuchtung
Zeit
Ein Bild von Gott
Märchen vom Auszug aller „Ausländer“
Ist die Hölle exotherm oder endotherm?
Die letzten 7 Tage der Erde
Die Straße des Lebens
So ein Unglück!?
Sag es heute
Eine Geschichte über die Einsamkeit
Das Glück ist ein Schmetterling
Zwei Wölfe in der Brust
Zufriedenheit
Die drei Versprechen
Eine Harfe im Schnee
Der Engel der nicht singen wollte
Warum Gott Kinder erschaffen hat
Der arme Mann und die reiche Frau
Eine Kurugeschichte
Eine Generationengeschichte
Das schönste Geschenk !!!
Git es einen Weihnachtsmann?
Rudi der kleine Weihnachtsengel
Das Licht im Fenster!
Denke, bevor du urteilst
Eine Weihnachtsgeschichte für jeden Tag
Das weiße Pferd
Der Axtdieb
Im Restaurant
Der Reisbauer
Drei merkwürdige Gäste und ein guter Stern
Die verlorene Weihnachtsgeschichte
Das Neujahrsfest
Der Jahreswechsel
Ein Bild vom Frieden
Beim Friseur
Die Tränen einer Frau
Über die Erleuchtung
Die zwei Söhne
Der Schlüssel zum Himmel
Der Hirte und der Wolf
Ein Bild vom Frieden
Als Gott die Tiere erschuf
Aus einer Kirche in Baltimore
Wach auf. Es ist Zeit.
Die Geschichte von BALTEN und GEROME
Die Geschichte von den drei kleinen Männlein
Arm ist...
Die Geschichte von der Blume und dem Wasser
Die Suche nach Gott
Morgen kann es schon zu spät sein
Die Scheidung
Warum weinst du?
Der Sinn des Lebens
Ein Regenbogenmärchen
Das kleine Lob
Menschen sind Engel
Freunde haben keine Gebrechen!
Der bessere Weg
Tödliche Mail
Die Ameise
Glücklich sein
Die Parabel vom Mann in der Wüste
Taxifahrer in New York
Der Pilger
Vergeltung
Ich sehe dich - und das reicht schon
Eine grantige alte Frau
Amok
Der Tag an dem Enne Michel sprachlos war
Bürgers Freiheit
Wachhund am langen Stein
Eselsgeduld
Provozieren
Wenn jemand stirbt
Der kleine Weg zum Frieden
Der kleine Zirkuselefant
Der kleine Naschengel
Der alte Weihnachtsmann
Tier-Diskussionen
Die Puppe
Heiligabend
Im Bus
Till Eulenspiegel und die Berge
Vertrauen
Die Brücke
Selber wissen was richtig ist
Der Bohnen
Im Krankenhaus
Der Korb
Der Fischer
Das scheinbar Unmögliche
Slow Down And Enjoy Life
The doctor
The comb
If you love someone
The soldier
I Wish You Enough
The boy in the train
How much do you earn ?
Learning to live without recognition
Why We Shout In Anger
The boy
The Honey Bee
The wallet
The secret of happiness
Martha’s secret ingredient
Arme Leute
Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag
und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie. Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser
Ausflug?" "Sehr interessant!" antwortete der Sohn. "Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?" "Oh ja, Vater, das habe ich
gesehen." "Was hast du also gelernt?" fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die
Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der
gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum
Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont." Der Vater war sprachlos. Und der Sohn fügte noch hinzu: "Danke Vater, dass du mir
gezeigt hast, wie arm wir sind."
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Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
Es war eine kleine alte Frau, die bei der zusammengekauerten Gestalt am Straßenrand stehen blieb. Das heißt, die Gestalt war eher
körperlos, erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
"Wer bist du?" fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf. "Ich ... ich
bin die Traurigkeit", flüsterte eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe hatte, sie zu verstehen.
"Ach, die Traurigkeit", rief sie erfreut aus, fast als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Kennst du mich denn", fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich", antwortete die alte Frau, "immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ..." argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du nicht vor mir, hast du denn keine Angst?"
"Oh, warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selber nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst und dich so
nicht vertreiben lässt. Aber, was ich dich fragen will, du siehst - verzeih diese absurde Feststellung - du siehst so traurig aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich jetzt auch an den Straßenrand. "So, traurig bist du", wiederholte sie und nickte verständnisvoll mit dem
Kopf. "Magst du mir erzählen, warum du so bekümmert bist?"
Die Traurigkeit seufzte tief auf. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie vergebens versucht und ...
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und tief verwundert, "es ist so, dass mich offensichtlich niemand mag. Es ist meine Bestimmung,
unter die Menschen zu gehen und eine Zeitlang bei ihnen zu verweilen. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Aber fast alle
reagieren so, als wäre ich die Pest. Sie haben so viele Mechanismen für sich entwickelt, meine Anwesenheit zu leugnen."
"Da hast du sicher Recht", warf die alte Frau ein. "Aber erzähle mir ein wenig davon."
Die Traurigkeit fuhr fort: "Sie haben Sätze erfunden, an deren Schutzschild ich abprallen soll.
Sie sagen "Papperlapapp - das Leben ist heiter", und ihr falsches Lachen macht ihnen Magengeschwüre und Atemnot.
Sie sagen "Gelobt sei, was hart macht", und dann haben sie Herzschmerzen.
Sie sagen "Man muss sich nur zusammenreißen" und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen "Weinen ist nur für Schwächlinge", und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht spüren müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir oft in meinem Leben begegnet. Aber eigentlich willst du ihnen ja mit deiner
Anwesenheit helfen, nicht wahr?"
Die Traurigkeit kroch noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Ja, das will ich", sagte sie schlicht, "aber helfen kann ich nur, wenn die
Menschen mich zulassen. Weißt du, indem ich versuche, ihnen ein Stück Raum zu schaffen zwischen sich und der Welt, eine Spanne
Zeit, um sich selbst zu begegnen, will ich ihnen ein Nest bauen, in das sie sich fallen lassen können, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, ist ganz dünnhäutig und damit nahe bei sich.
Diese Begegnung kann sehr schmerzvoll sein, weil manches Leid durch die Erinnerung wieder aufbricht wie eine schlecht verheilte
Wunde. Aber nur, wer den Schmerz zulässt, wer erlebtes Leid betrauern kann, wer das Kind in sich aufspürt und all die verschluckten
Tränen leerweinen lässt, wer sich Mitleid für die inneren Verletzungen zugesteht, der, verstehst du, nur der hat die Chance, dass seine
Wunden wirklich heilen.
Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über die groben Narben. Oder verhärten sich mit einem Panzer aus Bitterkeit."
Jetzt schwieg die Traurigkeit, und ihr Weinen war tief und verzweifelt.
Die kleine alte Frau nahm die zusammengekauerte Gestalt tröstend in den Arm. "Wie weich und sanft sie sich anfühlt", dachte sie und
streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln
kannst. Ich weiß, dass dich viele Menschen ablehnen und verleugnen. Aber ich weiß auch, dass schon einige bereit sind für dich. Und
glaube mir, es werden immer mehr, die begreifen, dass du ihnen Befreiung ermöglichst aus ihren inneren Gefängnissen. Von nun an
werde ich dich begleiten, damit die Mutlosigkeit keine Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hatte aufgehört zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete verwundert ihre Gefährtin.
"Aber jetzt sage mir, wer bist du eigentlich?"
"Ich", antwortete die kleine alte Frau und lächelte still. "Ich bin die Hoffnung!
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Die Nägel
Es war einmal ein Junge, der einen schlechten Charakter hatte. Sein Vater gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedes
mal, wenn er die Geduld mit jemanden verliert, einen Nagel in den Gartenzaun schlagen. Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in
den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte er, sich zu beherrschen. Die Anzahl der Nägel im Gartenzaun wurde immer weniger. Er
hatte herausgefunden, dass Nägel zu schlagen mühsamer ist als sich zu beherrschen. Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel
mehr schlagen musste. Also ging er zum Vater und sagte ihm das. Der Vater sagte ihm also, er solle jeden Tag einen Nagel aus dem
Gartenzaun herausreißen, wenn er sich beherrscht. Endlich konnte der Junge dem Vater sagen, dass er alle Nägel aus dem Gartenzaun
herausgezogen hatte. Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm: "Mein Sohn, du hast dich gut benommen, doch
schau dir den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher. Der Gartenzaun wird nie mehr so sein wie früher. Wenn du mit jemandem streitest,
und du sagst ihm was Böses, dann lässt du ihm eine Wunde wie diese hier. Du kannst ein Messer in einen Menschen stecken, und du
kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt. Es macht nichts aus, wie viel mal du dich entschuldigst, die Wunde wird bleiben.
Eine verbale Wunde, ist gleich schmerzhaft, wie eine körperliche Wunde. Die Freunde sind rare Juwelen, sie bringen dich zum Lachen,
und sie geben dir Mut. Sie sind bereit dir zuzuhören, wenn du sie brauchst, sie unterstützen dich und sie öffnen ihr
Herz." ............................................................................................................................................................................................
Klassenübung
Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler in der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein
wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, dass sie über jeden
ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war
und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie ihre Blätter der Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen
auf ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihr Mitschüler über den einzelnen aufgeschrieben hatten. Am
Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. "Wirklich?" hörte man flüstern. "Ich wusste
gar nicht, dass ich irgend jemandem was bedeute!" und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen" waren die Kommentare. Niemand
erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten,
aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen. Einige Jahre
später war einer der Schüler in Vietnam gefallen und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit
vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erteilte ihm die
letzte Ehre. Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Soldaten, die den Sarg trugen, zu ihr:
"Waren Sie Marks Mathe Lehrerin?" Sie nickte: "Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen." Nach dem Begräbnis
waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig
darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. "Wir wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche. "Das
wurde gefunden, als Mark gefallen ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das
offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinandergefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass
dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten. "Wir möchten
Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben" sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt." Alle
früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in
der obersten Lade in meinem Schreibtisch". Chucks Frau sagte: "Chuck bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." "Ich
habe meine auch noch" sagte Marilyn. "Sie ist in meinem Tagebuch." Dann griff Vicki, eine andere Mitschülerin, in ihren
Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte Vicki und meinte
dann: "Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt." Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte
um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden. Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft,
dass jedes Leben eines Tages endet. Und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man
liebt und um die man sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen, bevor es zu spät
ist. ............................................................................................................................................................................................
Seesterne
Ein Mann ging an einem Strand entlang. Als er so entlangschlenderte, sah er in der Ferne einen Jungen. Als er näher kam, bemerkte er,
dass der Junge sich fortwährend hinunter beugte, etwas aufhob und ins Wasser warf. Wieder und wieder schleuderte er etwas hinaus in
den Ozean. Als der Mann näher kan, sah er, dass der junge Seesterne aufhob, die an Land gespült worden waren, und - einen nach dem
anderen - warf er sie ins Wasser zurück. Der Mann war verblüfft. Er ging zu dem Jungen und fragte: "Was tust du da?" "Ich werfe die
Seesterne zurück ins Meer. Nach dem Sturm sind alle diese Seesterne ans Ufer gespült worden. Wenn ich sie nicht ins Meer zurückwerfe,
werden sie alle sterben." "Ich verstehe", erwiderte der Mann, "aber es muss an diesem Strand tausende von Seesternen geben. Du kannst
unmöglich alle retten, es gibt einfach zu viele. Du machst dir die Mühe umsonst, es ist sinnlos, du kannst nichts daran ändern" Der Junge
lächelte, beugte sich hinunter und hob einen weiteren Seestern auf. Als er ihn ins Meer zurückwarf erwiderte er: "Für ihn hat sich etwas
verändert."
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Die Chance
Ein Mann treibt mitten im Ozean und ist kurz vor dem Ertrinken. Kommt ein Schiff und bietet ihm Hilfe an. "Nein“ sagt der Mann, "ich
warte darauf daß Gott mich rettet“. Ein paar Minuten später fliegt ein Hubschrauber über ihm und der Pilot ruft ihm zu: "Halten Sie sich
an dem Seil fest“. "Nein“ ruft der Mann zurück, ich warte darauf daß Gott mich rettet. Kurz darauf taucht ein U-Boot auf, und die Luke
öffnet sich. "Schwimmen Sie hierhin, dann können wir Sie hereinziehen“, schreit der Kommandant. "Nein“, brüllt unser Mann zurück,
ich warte darauf daß Gott mich rettet. Schließlich, als keine Hilfe mehr in Sicht ist, schaut der Mann zum Himmel und fragt: "Lieber Gott
warum rettest Du mich nicht?“ Und eine Stimme aus den Wolken antwortet: "Ich habe Dir einen Hubschrauber, ein Schiff und ein U-
Boot gesandt. Der Rest mein Sohn, lag an Dir! Fazit: Ergreife die Chance die sich dir bietet!
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Die Schneeflocke
In einer Fabel wird erzählt: "Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke" fragte die Tannenmeise die Wildtaube. "Nicht mehr als ein Nichts",
gab sie zur Antwort. "Dann muß ich Dir eine wunderbare Geschichte erzählen", sagte die Meise. "Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht
am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig im Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Da nichts
Besseres zu tun war, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängenblieben.
Genau dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertzweiundfünfzig waren es. Und als die
dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertdreiundfünfzigste. Flocke niederfiel, nicht mehr als ein Nichts, brach der
Ast ab." Damit flog die Meise davon. Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach kurzem
Nachdenken: "Vielleicht fehlt nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt."
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Shay
Bei einem Wohltätigkeitsessen zugunsten von Schülern mit Lernschwierigkeiten hielt der Vater eines der Kinder eine Rede, die so
schnell keiner der Anwesenden vergessen wird. Nachdem er die Schule und ihre Mitarbeiter in höchsten Tönen gelobt hatte, stellte er
folgende Frage: "Wenn keine störenden äußeren Einflüsse zum Tragen kommen, gerät alles, was die Natur anpackt, zur Perfektion. Aber
mein Sohn Shay ist nicht so lernfähig wie andere Kinder. Er ist nicht in der Lage, die Dinge so zu verstehen wie andere Kinder. Wo ist
die natürliche Ordnung der Dinge bei meinem Sohn?" Das Publikum war angesichts dieser Frage vollkommen stumm. Der Vater fuhr
fort: "Ich bin der Meinung, wenn ein Kind so ist wie Shay, das geistig und körperlich behindert zur Welt kommt, dann entsteht die
Möglichkeit, wahre menschliche Natur in die Tat umzusetzen, und es liegt nur daran, wie die Menschen dieses Kind behandeln." Dann
erzählte er die folgende Geschichte: Shay und ich waren einmal an einem Park vorbeigekommen, in dem einige Jungen, die Shay kannte,
Baseball spielten. Shay fragte: "Glaubst du, sie lassen mich mitspielen?" Ich wusste, dass die meisten der Jungen jemanden wie Shay
nicht in ihrer Mannschaft haben wollten, aber als Vater war mir auch Folgendes klar: Wenn mein Sohn mitspielen durfte, dann würde
dies ihm ein Dazugehörigkeitsgefühl geben, nach dem er sich so sehr sehnte, und auch die Zuversicht, trotz seiner Behinderung von
anderen akzeptiert zu werden. Ich ging also zu einem der Jungen auf dem Spielfeld und fragte, ohne allzu viel zu erwarten, ob Shay
mitspielen könne. Der Junge schaute sich hilfesuchend um und sagte: "Wir haben schon sechs Runden verloren und das Spiel ist gerade
beim achten Inning. Ich glaube schon, dass er mitspielen kann. Wir werden versuchen, ihn dann beim neunten Inning an den Schläger
kommen zu lassen." Shay kämpfte sich nach drüben zur Bank der Mannschaft und zog sich mit einem breiten Grinsen ein Trikot des
Teams an. Ich schaute mit Tränen in den Augen und Wärme im Herzen zu. Die Jungen sahen, wie ich mich freute, weil mein Sohn
mitspielen durfte. Am Ende des achten Innings hatte Shays Team ein paar Runden gewonnen, lag aber immer noch um drei im
Rückstand. Mitten im neunten Inning zog sich Shay den Handschuh an und spielte im rechten Feld mit. Auch wenn keine Schläge in
seine Richtung gelangten, war er doch begeistert, dass er mit dabei sein durfte, und grinste bis zu beiden Ohren, als ich ihm von der
Tribüne aus zuwinkte. Am Ende des neunten Innings holte Shays Mannschaft noch einen Punkt. In der jetzigen Ausgangslage war der
nächste Run ein potenzieller Siegesrun, und Shay kam als Nächster an die Reihe. Würden sie in diesem Moment Shay den Schläger
überlassen und damit die Chance, das Spiel zu gewinnen, aufs Spiel setzen? Überraschenderweise bekam Shay den Schläger. Jeder
wusste, dass ein Treffer so gut wie unmöglich war, denn Shay wusste nicht einmal, wie er den Schläger richtig halten sollte, geschweige
denn, wie er den Ball schlagen sollte. Als Shay allerdings an den Abschlagpunkt trat, merkte der Pitcher, dass die gegnerische
Mannschaft in diesem Moment nicht gerade auf den Sieg aus zu sein schien, und warf den Ball so vorsichtig, dass Shay ihn wenigstens
treffen konnte. Beim ersten Pitch schwankte Shay etwas unbeholfen zur Seite und schlug vorbei. Der Pitcher ging wieder ein paar
Schritte nach vorn und warf den Ball vorsichtig in Shays Richtung. Als der Pitch hereinkam, hechtete Shay zum Ball und schlug ihn tief
nach unten gezogen zurück zum Pitcher. Das Spiel wäre nun gleich zu Ende. Der Pitcher nahm den tiefen Ball auf und hätte ihn ohne
Anstrengung zum ersten Baseman werfen können. Shay wäre dann rausgeflogen, und das Spiel wäre beendet gewesen. Aber stattdessen
warf der Pitcher den Ball über den Kopf des ersten Basemans und außer Reichweite der anderen Spieler. Von der Tribüne und von beiden
Teams schallte es: "Shay lauf los! Lauf los!" Noch nie im Leben war Shay so weit gelaufen, aber er schaffte er bis First Base. Mit weit
aufgerissenen Augen und etwas verwundert hetzte er die Grundlinie entlang. Allen schrien: "Lauf weiter, lauf weiter!" Shay holte tief
Atem und lief unbeholfen, aber voller Stolz weiter, um ans Ziel zu gelangen. Als Shay um die Ecke zur zweiten Basis bog, hatte der
rechte Feldspieler den Ball? Er war der kleinste Junge im Team, der jetzt seine erste Chance hatte, zum Held seines Teams zu werden. Er
hätte den Ball dem zweiten Baseman zuwerfen können, aber er hatte verstanden, was der Pitcher vorhatte, und so warf er den Ball
absichtlich ganz hoch und weit über den Kopf des dritten Basemans. Also rannte Shay wie im Delirium zur dritten Basis, während die
Läufer vor ihm die Stationen bis nach Hause umrundeten. Alle schrien nun: "Shay, Shay, Shay, lauf weiter, lauf weiter" Shay erreichte
die dritte Basis, weil der gegnerische Shortstop ihm zur Hilfe gelaufen kam und ihn in die richtige Richtung der dritten Basis gedreht und
gerufen hatte: "Lauf zur dritten!" "Shay, lauf zur dritten!" Als Shay die dritte Basis geschafft hatte, waren alle Spieler beider Teams und
die Zuschauer auf den Beinen und riefen: "Shay, lauf nach Hause! Lauf nach Hause!" Shay lief nach Hause, trat auf die Platte und wurde
als Held des Tages gefeiert, der den Grand Slam erreicht und den Sieg für seine Mannschaft davongetragen hatte. "An diesem Tag", so
sagte der Vater, während ihm die Tränen übers Gesicht liefen, "brachten die Spieler von beiden Mannschaften ein Stück wahrer Liebe
und Menschlichkeit in Shays Welt." Shay erlebte keinen weiteren Sommer mehr. Er starb im folgenden Winter und hatte nie vergessen,
wie es war, ein Held zu sein und mich so glücklich gemacht zu haben und zu sehen, wie die Mutter ihren kleinen Helden unter Tränen
umarmte, als er nach Hause kam!"
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Die 4 Lektionen
Nimm Dir etwas Zeit und lese in Ruhe diese Worte…. Dann denke darüber nach und Du wirst vieles verstehen. Lektion 1. Nach einigen
Monaten im letzten Studentenjahr gab uns der Professor einen Test. Wir haben alle Fragen richtig beantwortet, bis wir zur letzten kamen:
„Wie heißt die Putzfrau mit Vornamen die unseren Teil der Uni putzt?“ Ich habe alle Fragen beantwortet, aber nicht die Letzte. Ein
anderer Student fragte ob auch diese letzte Frage benotet werde. „Selbstverständlich“- sagte der Professor. „Im Leben werdet ihr viele
Personen treffen. Alle sind wichtig. Sie verdienen Eure Aufmerksamkeit, wenn auch nur durch eine einfache Begrüßung.“ Ich habe diese
Lektion niemals vergessen und von diesem Tag an wusste ich dass unsere Putzfrau Maria heißt. Lektion 2. In einer regnerischen Nacht
bleibt eine alte Frau mit ihrem Auto mitten auf der Straße stehen, es ging kaputt. Sie versuchte verzweifelt anderen vorbeifahrenden
Autos Zeichen zu machen um ihr behilflich zu sein. Ein junger Mann blieb stehen, half ihr das Auto in die nächste Werkstatt zu bringen
und rief ihr ein Taxi. Die alte Frau, obwohl sehr in Eile, fragte nach seiner Adresse. Nach 7 Tagen klingelte jemand an der Tür des jungen
Mannes. Überrascht nahm er ein großes Paket in Empfang. Als er es öffnete war ein Farbfernseher drinnen und ein Zettel auf dem stand:
„Ich danke Dir von Herzen dass du mir geholfen hast. Mit deiner Hilfe ist es mir gelungen rechtzeitig ins Krankenhaus zu kommen um in
den letzten Stunden seines Lebens bei meinem Mann zu sein. Gott möge dich beschützen.“ Lektion3. Ein kleiner Junge kommt in ein
Cafe und setzt sich an einen Tisch. Die Kellnerin bringt ihm ein Glas Wasser und fragt nach was er wünsche. „Wie viel kostet ein Stück
Torte“? „4 Euro“, sagt die Kellnerin. Der Junge holt einige Münzen aus seiner Tasche und beginnt zu zählen. „Gut, wie viel kostet ein
einfaches Stück Kuchen?“ Da auch andere Kunden im Cafe waren, antwortete die Kellnerin bereits gereizt: „3 Euro“. Dann sagte der
Junge: „Gut, dann nehme ich gerne einen einfachen Kuchen.“ Die Kellnerin brachte ihm den Kuchen und die Rechnung. Der Junge aß in
Ruhe den Kuchen, zahlte an der Kasse und ging. Als die Kellnerin den Tisch sauber machen wollte….bekam sie vor Rührung Tränen in
die Augen; denn auf dem Tisch lag 1 Euro für Sie! Der Junge begnügte sich mit einem einfachen Stück Kuchen, um ihr Trinkgeld zu
lassen! Lektion4 Ein König befahl man möge einen großen Stein inmitten des Weges legen. Danach versteckte er sich, um zu sehen ob
jemand den Mut habe den Stein auf die Seite zu heben. Viele Reiche und Geschäftsleute kamen dort vorbei, und obwohl sie über den
König schimpften, er könne die Straßen nicht sauber halten, versuchte keiner den Stein aus dem Wege zu räumen. Irgendwann kam ein
armer Bauer mit einem Sack Kartoffeln auf dem Rücken, vorbei. Er stellte den Sack ab und versuchte den Stein wegzuheben. Mit aller
Kraft gelang ihm das auch und er sah unter dem Stein eine Tasche liegen. Er öffnete die Tasche und sie war voll mit Goldtaler. Bei den
Goldtaler lag auch ein Zettel auf dem stand, dass alles demjenigen gehöre der die Tasche findet. Und der Bauer lernte eine Sache: „Jedes
Hindernis das sich uns in den Weg stellt, ist eine Chance unsere eigene Existenz zu verbessern“
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Vom Mut eine Probe zu wagen
Für einen wichtigen Posten stellte ein König seinen Hofstaat auf die Probe. Viele weise und starke Männer umstanden ihn. „ Ich habe ein
Problem ihr weisen Männer“, sprach der König, „ und ich möchte erfahren, wer von euch eine Lösung finden kann.“ Er zeigte den
Anwesenden ein riesiges Türschloss. Niemand hatte je zuvor etwas Derartiges gesehen. Der König erklärte: „Ihr seht hier das größte und
schwerste Schloss meines Reiches. Ist einer von euch in der Lage, es zu öffnen?“ Viele der Anwesenden schüttelten verneinend den Kopf
. Nur einige schauten sich das Schloss näher an und gaben zu, es nicht schaffen zu können. Ein einziger Mann ging zum Schloss,
untersuchte es, bewegte es auf unterschiedliche Weise zog daran und siehe da, mit einem Ruck öffnete es sich. Das Schloss war nur
angelehnt und nicht ganz eingeschnappt und es bedurfte nur der Bereitschaft und den Mut, dies zu begreifen und beherzt zu handeln. Da
sprach der König: „ Du sollst die Stelle an meinem Hof erhalten, denn du verlässt dich nicht nur auf das, was du siehst und hörst. Du
benutzt deine eigenen Kräfte und wagst eine Probe.“
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Fußschritte
Shannon konnte die Fußschritte hinter sich hören, als sie nach Hause ging. Der Gedanke, dass sie verfolgt wird, ließ ihr Herz schneller
schlagen. Du bist lächerlich, sagte sie sich selbst, niemand verfolgt dich. Um sicher zu gehen, beschleunigte sie ihr Schritttempo, doch die
Schritte glichen sich den ihren an. Sie hatte Angst, nach hinten zu sehen und sie war froh, dass sie fast zu Hause war. Shannon sagte ein
schnelles Gebet, Gott, bitte lass mich sicher nach Hause kommen. Sie sah das Außenlicht brennen und rannte den Rest des Weges, bis
zum Haus. Erst mal drinnen, lehnte sie sich einen Moment gegen die Tür, erleichtert in den sicheren vier Wänden ihres Zuhause zu sein.
Sie sah aus dem Fenster, um nachzusehen, ob jemand da draußen war. Der Gehweg war leer. Nach dem Durchblättern ihrer Bücher
entschloss sie sich, einen Snack zu sich zu nehmen und online zu gehen. Sie loggte sich unter ihren Nicknamen ByAngel213 ein. Sie sah
in ihre Buddyliste und stellte fest, dass GoTo123 online war. Sie schickte ihm eine Nachricht. ByAngel213: Hi Ich bin froh dass du
online bist! Ich hab geglaubt, dass mich jemand nach Haus verfolgt hat. Es war total komisch! GoTo123: Du guckst zu viel Fern. Wieso
sollte dich jemand verfolgen? Wohnst du nicht in einer sicheren Gegend? ByAngel213: Natürlich wohne ich in einer sicheren Gegend.
Ich nehme an, dass ich mir das nur eingebildet habe, denn ich hab niemanden gesehen, als ich rausgeschaut habe. GoTo123: Es sei denn,
du hast deinen Namen übers Internet rausgegeben. Das hast du doch nicht gemacht oder? ByAngel213: Natürlich nicht. Ich bin doch
nicht doof, weisst du? GoTo123: Hattest du ein Softball Spiel nach der Schule heute? ByAngel213: Ja, und wir haben gewonnen!
GoTo123: Das ist Klasse! Gegen wen habt ihr gespielt? ByAngel213: Wir haben gegen die Hornets gespielt. Deren Uniformen sind total
schrecklich! Sie sehen aus wie Bienen. GoTo123: In welchem Team spielst du? ByAngel213: Wir sind die Canton Cats. Wir haben
Tigerpfoten auf unseren Uniformen. Die sind total cool. GoTo123: Hast du gepitched? ByAngel213: Nein, ich spiele second Base. Ich
muss weg. Meine Hausaufgaben müssen fertig sein, bevor meine Eltern nach Hause kommen. Ich will sie nicht verärgern. CU. GoTo123:
Bis dann. CU. Währenddessen...... GoTo123: ging zum Mitglieds Menü und begann die Suche nach ihrem Profil. Als er es fand,
markierte er es und druckte es aus. Er holte einen Stift heraus und begann aufzuschreiben, was er bis jetzt über ByAngel213 wusste. Ihr
Name: Shannon Geburtsdatum: 3. Januar 1985 - Alter:13 Staat in dem sie wohnt: North Carolina Hobbies: Softball, Chore, Skating und
Shoppen. Neben dieser Information wusste er, dass sie in Canton wohnt, weil sie es ihm gerade gesagt hat. Er wusste, dass sie bis 18:30
Uhr alleine war, und das jeden Nachmittag, bis ihre Eltern von der Arbeit kommen. Er wusste, dass sie im Schulteam Donnerstag
Nachmittag Softball spielt. Und dass sich das Team Canton Cats nennt. Ihre Glückszahl 7 ist auf dem Rücken ihrer Uniform gedruckt. Er
wusste, dass sie im siebten Schuljahr der Canton Junior High School war. Das hat sie ihm erzählt. All dies in einer Unterhaltung, die sie
online hatten. Er hatte jetzt genug Information, um sie zu finden. Shannon erzählte ihren Eltern nicht von dem Geschehen auf dem Weg
nach Hause. Sie wollte nicht, dass sie ihr eine Szene machen und ihr verbieten würden, zu Fuß nach Haus zu gehen nach dem Softball
Spiel. Eltern übertreiben immer maßlos und ihre waren die Schlimmsten. Sie wünschte, sie wäre kein Einzelkind. Wenn sie doch einen
Bruder und eine Schwester hätte, dann wären ihre Eltern nicht so übertrieben beschützerisch. Bis Donnerstag hatte Shannon die
Fußschritte längst vergessen. Sie war gerade mitten im Spiel, als sie merkte, dass jemand sie anstarrte. In dem Moment fielen ihr auch
wieder die Schritte ein. Sie sah von ihrem Second Base nach oben, um festzustellen, dass ein Mann sie genau beobachtete. Er lehnte sich
gegen den Zaun und lächelte, als sie ihn ansah. Er sah überhaupt nicht angsteinflößend aus und sie vergaß schnell wieder ihre Bedenken.
Nach dem Spiel saß er auf einer Bank in ihrer Nähe, als sie noch kurz mit dem Trainer sprach. Sie bemerkte sein Lächeln auf ein Neues
und ging an ihm vorbei. Er nickte und sie lächelte zurück. Ihm fiel der Name auf dem Rücken ihres Trikots auf, und er wusste, dass er sie
gefunden hatte. Er ging mit einem sicheren Abstand hinter ihr her. Sie waren nur ein Paar Häuser von Shannons Zuhause entfernt. Und
als er wusste, wo sie wohnt, ging er schnell zurück zum Park, um sein Auto zu holen. Jetzt musste er warten. Er entschloss sich, etwas zu
essen, bis die Zeit gekommen war, nach Shannons Haus zu gehen. Er fuhr zu einem Schnellrestaurant und blieb dort, bis es Zeit war,
seinen Schritt zu machen. Shannon war in ihrem Zimmer, als sie Stimmen im Wohnzimmer hörte. Shannon, komm her, rief ihr Vater. Er
hörte sich besorgt an, und sie konnte sich keineswegs vorstellen, warum. Sie ging ins Zimmer, als sie den Mann vom Spielfeld auf dem
Sofa sitzen sah. Setz dich, fing ihr Vater an, dieser Mann hat uns gerade eine sehr interessante Geschichte über dich erzählt. Shannon
ging zu einem Stuhl gegenüber im Raum. Wie konnte er ihren Eltern überhaupt irgend etwas erzählen? Sie hatte ihn bis heute noch nie
zuvor gesehen! Weißt du, wer ich bin Shannon? fragte der Mann sie. Nein, antwortete Shannon. Ich bin ein Polizist und dein Online
Freund, GoTo123. Shannon war erstaunt. Das ist nicht möglich! GoTo123 ist ein Kind in meinem Alter! Er ist 14 und wohnt in
Michigan! Der Mann lächelte. Ich weiß, dass ich dir das erzählt habe, aber es war nicht wahr. Siehst du, Shannon, es gibt Menschen
online, die nur so tun, als ob sie Kinder wären; ich war einer von denen. Doch während andere es machen, um Kinder zu finden und
ihnen weh zu tun, gehöre ich zu der Gruppe, die es macht, um Kinder zu schützen. Ich bin hergekommen, um dich zu finden, und um dir
beizubringen, wie gefährlich es sein kann, zu viel Information rauszugeben, an Menschen übers Internet. Du hast mir genug erzählt, um
es mir leicht zu machen, dich zu finden. Dein Name, die Schule, die du besuchst, der Name deines Ball Teams, und die Position, in der du
spielst. Die Nummer und der Name auf deinem Trikot machte das Finden nur noch einfacher. Shannon war immer noch erstaunt. Du
wohnst nicht in Michigan? Er lachte. Nein, ich wohne in Raleigh. Es hat dir ein sicheres Gefühl gegeben zu glauben, dass ich so weit weg
wohne, nicht wahr? Sie nickte. Ich hatte Freunde, der ihre Tochter war genau wie du, nur hatte sie nicht so viel Glück. Der Mann fand sie
und tötete sie, während sie allein zuhause war. Kinder wird beigebracht, nie jemanden zu sagen, wenn sie allein zuhause sind, jedoch tun
sie es ständig, online. Sie tricksen dich aus, Informationen rauszugeben, ein wenig hier, ein wenig da. Bevor du es weisst, hast du ihnen
genug erzählt, damit sie dich finden können, ohne dass du es überhaupt bemerkt hast. Ich hoffe, dass du daraus etwas gelernt hast und
demnächst vorsichtiger bist. Das werd ich, versprach Shannon. Wirst du anderen davon erzählen, damit sie auch sicher sind? Das
verspreche ich!
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Gerechtigkeit
Eines Tages zog ein Reisender die Straße entlang, als ein Reiter vorbeigaloppierte. Seine Augen blickten böse, und an seinen Händen war
Blut. Einige Minuten später verhielt eine Schar von Reitern neben ihm und wollte wissen, ob er jemand mit Blut an den Händen hatte
vorbeireiten sehen. Sie waren ihm hart auf den Fersen. "Wer ist er?" fragte der Reisende. "Ein Übeltäter", erwiderte der Anführer. "Und
ihr verfolgt ihn, um ihn der Gerechtigkeit zu überantworten?" "Nein", sagte der Anführer, "wir verfolgen ihn, um ihm den Weg zu
zeigen." (Nur Versöhnung wird die Welt retten, nicht Gerechtigkeit, die im allgemeinen nur ein anderes Wort für Rache ist.)
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Buddha-Legende
Eines Morgens fragte den Buddha ein Mann: "Gibt es Gott?" Der Buddha schaute ihm in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen
Gott." Am Nachmittag desselben Tages fragte ein anderer Mann: "Wie denkst du über Gott? Gibt es einen Gott?" Wieder sah er den
Mann an und sagte dann: "Ja, es gibt einen Gott." Ananda, der diese Unterweisungen hörte, war sehr verwirrt, doch mischte er sich nicht
ein, - am Abend würde er den Buddha fragen. Doch noch vor Sonnenuntergang kam ein dritter Mann mit fast der gleichen Frage, nur
etwas anders formuliert; er sagte: "Es gibt Menschen, die an Gott glauben, und Menschen, die nicht an Gott glauben. Ich selbst weiß
nicht, wo ich stehen soll. Hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha jetzt sagen werde, wo er an ein und demselben Tag
zwei ganz Entgegengesetzte Antworten gegeben hatte - eine dritte gab es doch nicht! Doch Buddha gab eine dritte Antwort. Er sagte
nichts, sondern schloss seine Augen. Es war ein schöner Abend. In dem Mangohain, in dem Buddha weilte, hatten sich die Vögel auf
ihren Bäumen niedergelassen. Die Sonne war untergegangen, ein kühles Lüftchen regte sich. Als der Mann Buddha mit geschlossenen
Augen dasitzen sah, dachte er, vielleicht ist das die Antwort, und so setzte er sich neben ihn und schloss ebenfalls die Augen. So verging
eine Stunde, dann öffnete der Mann die Augen, berührte Buddhas Füße und sagte: "Wie groß ist dein Mitgefühl! Du hast mir die Antwort
gegeben. Ich werde dir ewig dankbar sein." Noch verwirrter verlangte Ananda am Abend endlich nach einer Erklärung, und so antwortete
ihm der Buddha: "Der erste Mann war ein Theist. Er wollte eine Bestätigung von mir - er glaubte bereits an Gott. Er war mit einer
Antwort, einer fertigen Antwort gekommen, nur um sie sich von mir bestätigen zu lassen, damit er überall herumerzählen kann: Ich
musste ihm nein sagen - nur um seinen Glauben zu zerstören ... Der zweite Mann war Atheist. Er war ebenfalls mit einer fertigen Antwort
gekommen, dass es keinen Gott gibt -, und er wollte meine Bestätigung. Zu ihm musste ich sagen: Doch meine Absicht war die gleiche ...
Keiner von beiden war ein Wissender, und keiner von beiden war ein demütig Suchender, sie waren beide in ihrem Vorurteil gefangen.
Der dritte Mann war ein Suchender. Er hatte keine Vorgefasste Meinung, sein Herz war offen. Er sagte: ...:< Hilf mir>, und die einzige
Hilfe, die ich ihm geben konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewusstheit. Worte wären nutzlos gewesen. Als ich die Augen schloss,
verstand er den Hinweis. Er war ein Mann von einer gewissen Intelligenz - offen und verletzlich. Er schloss die Augen. Und als ich tiefer
in die Stille eintrat, ... ließ auch er sich in die Stille Hineinsinken, in die Bewusstheit. Nach einer Stunde schien es, als seien nur ein paar
Minuten vergangen. Er hatte keine Antwort in Worten erhalten, aber er hatte die authentische Antwort durch die Stille erhalten:
Kümmere dich nicht um Gott. Es spielt keine Rolle, ob Gott existiert oder nicht. Worauf es ankommt, ist, ob Stille existiert, ob
Bewusstheit existiert oder nicht. - Wenn du still und bewusst bist, bist du selbst ein Gott. Gott ist nicht etwas weit von dir Entferntes;
entweder bist du der Verstand oder du bist Gott. In Stille und Bewusstheit schmilzt der Verstand; er verschwindet und es enthüllt sich
deine Göttlichkeit. Obwohl ich nichts zu ihm sagte, erhielt er die Antwort, und er hat sie in völlig richtiger Weise aufgenommen."
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Das Gesetz
Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der
Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten
dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite
tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt,
versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu
Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche
Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er
jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart,
entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn
seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den
Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem
andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch
nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um
den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu
haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser
erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren
rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium
des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen.
Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen.
Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor
seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht
gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstartenden Körper nicht mehr aufrichten kann Der Türhüter muß sich tief zu ihm
hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?«
fragt der Türhüter, »du bist unersättlich.« »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen
Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes
Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt.
Ich gehe jetzt und schließe ihn.«
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Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als
das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, daß an vielen Stellen meines
Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, daß in den
schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten
brauchte?" Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und
Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."
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Engel
Man muss nicht erst an Wunder glauben ,
um die Engel zu verstehen .
Suche sie nicht mit deinen Augen ,
nur deine Seele kann sie sehn.
Spühr die Nähe ihrer Flügel,
denn sie wärmen deine Haut,
jedem Menschen hier auf Erden
ist ein Engel anvertraut.
Sieh die Sonne ihrer Herzen,
und schließ sie in deines ein.
Dann wirst du in diesem Leben
niemals alleine sein.
Engel wollen gar nicht fliegen ,
nur an deiner Seite stehen,
dich beschützen und dich lieben ,
so musst du die Engel sehen .
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Eine Stunde Zeit
Ein Mann kam spät von der Arbeit nach Hause, müde und erschöpft. Sein fünfjähriger Sohn wartete auf ihn an der Tür: “Papa, darf ich
Dich etwas fragen?” Ja, sicher. Worum geht es denn? antwortete der Mann. Papa, wenn Du arbeitest, wieviel verdienst Du pro Stunde?
Das geht Dich gar nichts an. Warum fragst Du solche Sachen? sagte der Mann ärgerlich. Ich will es doch nur wissen. Bitte sag mir,
wieviel Du in der Stunde bekommst. bettelte der kleine Junge. Wenn Du es unbedingt wissen musst: Ich bekomme 20 Euro die Stunde.
Oh, stöhnte der kleine Junge mit gesenktem Kopf. Dann sieht er auf und sagt, Papa, kann ich mir bitte zehn Euro von Dir leihen? Der
Vater explodiert: War das der einzige Grund, zu erfahren, was ich verdiene? Nur um mir Geld abzuluchsen und damit ein dummes
Spielzeug oder sonstigen Unsinn zu kaufen? Du kannst auf Dein Zimmer gehen und darüber nachdenken, ob das nicht sehr egoistisch ist.
Ich arbeite lang und hart jeden Tag und ich habe keine Zeit für diesen kindischen Quatsch!” Der kleine Junge ging leise in sein Zimmer
und schloss die Tür. Der Mann setzte sich vor den Fernseher und ärgerte sich weiter über den hinterhältigen Versuch seines Sohnes. Nach
etwa einer Stunde hatte er sich beruhigt und begann sich zu fragen, ob er nicht überreagiert hatte. Er ging hinauf zu seinem Sohn und
öffnete die Tür. Schläftst Du schon? fragte er. Nein, Papa. Ich bin wach. Ich habe nachgedacht. Ich finde ich war vorhin zu hart, sagte der
Mann. Ich hatte einen langen, schwierigen Tag und ich habe meine Anspannung an Dir ausgelassen. Hier sind die zehn Euro, die Du
haben wolltest. Der kleine Junge sprang vom Bett: Oh, danke, Papa! schrie er. Dann holte er unter seinem Bett einen flachen Karton mit
einigen Münzen darin. Als der Mann sah, dass sein Sohn bereits einiges an Geld hatte, wurde er wieder ärgerlich, während sein Sohn
langsam das Geld zählte. “Warum hast Du mich nach Geld gefragt, wenn Du doch schon welches hattest?” Weil ich nicht genug hatte.
Aber jetzt reicht es! sagte der Junge. Papa, ich habe jetzt 20 Euro. Kann ich eine Stunde Zeit bei Dir kaufen?
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Eintagsfliege
An manch einem warmen Sommertag hatte die Eintagsfliege um die Krone eines alten Baumes getanzt, gelebt, geschwebt und sich
glücklich gefühlt und wenn das kleine Geschöpf einen Augenblick in stiller Glückseligkeit auf den großen, frischen Blättern ausruhte, so
sagte der Baum immer: „Arme Kleine! Nur ein Tag währt dein ganzes Leben! Wie kurz das ist! Wie traurig!“ – „Traurig?“ erwiderte
dann stets die Eintagsfliege, „was meinst du damit? Alles ist so herrlich licht, so warm und schön, und ich selbst bin glücklich!“ – „Aber
nur einen Tag, und dann ist alles vorbei!“ – „Vorbei?“ sagte die Eintagsfliege, „Was ist vorbei? Bist du auch vorbei?“ – „Nein, ich lebe
vielleicht Tausende von deinen Tagen, und meine Tage sind ganze Jahreszeiten! Das ist etwas so Langes, dass du es gar nicht ausrechnen
kannst!“ – „Nein, denn ich verstehe dich nicht! Du bist Tausende von meinen Tagen, aber ich habe Tausende von Augenblicken, in denen
ich froh und glücklich sein kann! Hört denn alle Herrlichkeit dieser Welt auf, wenn du einmal stirbst?“ – „Nein“, sagte der Baum, „die
währt gewiss länger, unendlich viel länger, als ich denken kann!“ – „Aber dann haben wir ja gleich viel, nur dass wir verschieden
rechnen!“ (von Hans Christian Andersen)
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Der Schmetterling
Eines Tages entstand ein kleines Loch im Kokon. Ein Mensch, der zufällig entlang kam, hielt inne und observierte stundenlang den
Schmetterling der mit aller Macht versuchte durch dieses kleine Loch hinaus zu kriechen. Nach einiger Zeit sah es so aus als ob der
Schmetterling es aufgegeben hatte und das Loch war noch immer genauso klein. Es war als ob der Schmetterling alles getan hatte was er
konnte und dass er nichts weiteres mehr tun konnte. Dann entschied sich der Mensch, dem Schmetterling zu helfen: Er nahm ein
Taschenmesser und öffnete den Kokon. Der Schmetterling schlüpfte sofort. Aber sein Körperchen war mager und er sah aus wie betäubt;
seine Flügel waren nicht gut entwickelt und sie bewegten sich kaum. Der Mensch observierte ihn weiter und vermutete, dass der
Schmetterling jetzt die Flügel spreizen würde und diese im Stande wären den Körper des Schmetterlings zu tragen. So, dass er abfliegen
könne. Das geschah jedoch nicht. Während seines gesamten Lebens schleppte der Schmetterling seinen dürren Körper mit seinen
verschrumpften Flügeln über den Boden. Er erlangte nie die Fähigkeit zu fliegen. Der Mensch, so freundlich seine Hilfeleistung auch
gemeint war, hat nicht verstanden, dass die Durchquerung dieses kleinen Lochs im Kokon für den Schmetterling eine lebensnotwendige
Spannung erzeugt, welche die Flüssigkeit aus seinem Körper heraus in seine Flügel presst und er nur dadurch die Fähigkeit zum Fliegen
erlangt. Gerade die Spannung ist es was wir in unserem Leben brauchen. Wenn das Leben ohne jegliches Hindernis wäre, würden wir
nicht so stark sein wie wir sind. Wir würden nie fliegen lernen. Das Leben stellt dir Aufgaben, nur damit du stark werden kannst.
Versuche nicht die Aufgaben anderer zu lösen. Das Leben gibt dir Menschen die Hilfe brauchen damit du liebevoll sein kannst. Hilf nur
wenn du darum gebeten wirst und mach es zu deiner Natur liebevoll zu sein. Das Leben gibt dir Möglichkeiten damit du frei entscheiden
kannst, es angenehm zu haben. Damit wählst du was du sein willst. Ist es Liebe, Freude und Glück? Lebe dein Leben und wachse, indem
du alles was kommt in Freude annimmst. Das Leben ist so eingerichtet, dass du alles hast, was du brauchst. Wenn du es so sehen kannst,
bist du vollkommen. ...und du kannst fliegen.
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Die Siebensachen
Es war einmal ein Vater. Der schenkte seiner Tochter eine kostbare Tasche. Für deine "Siebensachen," sagte er. Der Vater machte nie
viele Worte. An welche "sieben Sachen" denkst du, fragte die Tochter. "Das musst du selbst herausfinden", antwortete der Vater, „Diese
Tasche wird dir Glück bringen, füllst du sie mit den richtigen sieben Sachen!“ Da ging die Tochter des Weges und überlegte, wie die
Tasche zu füllen sei. F r e i h e i t fiel ihr als erstes ein. Freiheit fülle ich ins größte Fach! Sie packte alle Freiheiten hinein, die sie lockten,
die das Leben ihr bot. Eine nach der anderen. Nicht lange danach verliebte sich die Tochter. Leichtfüßig ging sie durchs Land. Die sieben
Himmel der Glückseligkeit taten sich ihr auf. Und sie sammelte alle Funken der Liebe ein, die ihr entgegen sprühten. L i e b e dachte sie,
kannst du nie genug haben. Sie füllte sie mit glücklicher Hand in ihre Tasche. Und dann fiel ihr ein drittes ein: V e r t r a u e n ! Sie saß
auf einem Stein, die Beine hochgezogen und träumte vor sich hin. Ohne Vertrauen - so dachte sie - geht nichts. Ohne Vertrauen
zerbrechen Freundschaften. Ohne Vertrauen wachsen Ängste ins Uferlose, verliert die Liebe ihre Farbe. Auf etwas vertrauen können, an
etwas glauben können muss der Mensch. Das gibt ihm Halt zum Weitergehen. Sie sprang auf und sortierte Vertrauen in die großen
Seitenfächer ihrer Tasche. Nach dem ersten Eifer verlor die Tochter die Lust, weiter nach den Siebensachen zu suchen. Sie hatte
Wichtigeres zu tun. Sie stellte die Tasche in eine Ecke und hängte sich einen leichten Beutel über die Schulter. So tauchte sie unter im
Getriebe der Tage. Was auf sie zu kam, kam auf sie zu. Was verloren ging, ging verloren. Die Liebe litt Schmerzen. Die Freiheit nahm
Züge von Verlorenheit an. Sieben Jahre gingen so ins Land. An einer Wegkreuzung hielt die Tochter an, die Jahre zu überdenken. Ein
Kunterbunt wirbelte durch ihren Kopf. Sie erinnerte sich an vieles, an Reisen durch die Welt, an Glücksmomente, an Strähnen der Trauer,
an Stillstand und Aufbruch. Da fiel ihr die Tasche wieder ein. Sollte sie wieder anfangen zu suchen nach den wichtigen Siebensachen? W
a c h s a m k e i t schoss es der Tochter durch den Kopf. Wachsamkeit gehört noch in meine Tasche. Ohne Wachsamkeit läuft nichts! Und
an M u t dachte sie. Davon brauche ich ganz viel, sagte sie sich. Mut gehört für mich zu den wichtigsten Siebensachen. Er ist die
Triebfeder zum Vorwärts kommen! Auch T o l er a n z legte sie behutsam hinzu. Toleranz, die zulässt und auffängt. Toleranz, die den
Horizont weitet, Toleranz, unter der Verstehen aufblüht im Grau des Alltags. Aber - sprach der Vater nicht von „sieben“ Sachen? Die
Tochter hatte erst sechs gesammelt. Sie überlegte: Freiheit - Liebe - Vertrauen - Wachsamkeit - Mut - Toleranz. Die Tasche war schon
voll und sehr schwer. Konnte sie noch mehr aufnehmen? Waren sechs Dinge nicht genug? Was könnte zum Glück noch fehlen? Ein
wenig ratlos ging die Tochter ihrem Tun nach. Sie malte gerne und schnitzte. Nach sieben Tagen legte sie ihr Schnitzmesser an die Seite.
Vor ihr stand eine Holzfigur. „Hoffnung“ nenne ich dich, flüsterte sie und stellte die kleine „Hoffnung“ ins Licht ihres Fensters. H o f f n
u n g, ich hab es gefunden, rief die Tochter überglücklich. Die Hoffnung fehlte noch! Und sie füllte Hoffnung in die letzten Freiräume
und Ritzen der Tasche. Hoffnung oben drauf als letztes und siebtes der Siebensachen. Vorsichtig schloss sie nun ihre Tasche. Und –sie
staunte – beim Hochheben war sie nun federleicht. Da wusste die Tochter, dass das Maß stimmte, dass mit der Hoffnung die Gewichte
des Lebens tragbar
werden. ............................................................................................................................................................................................
Nur Steine!
Es war einmal ein Farmer in Australien. Der hörte, dass viele dabei waren, ihre Farm zu verkaufen, um nach Diamanten zu schürfen.
Einige waren auf diese Weise schon sehr reich geworden. Der Mann entschied sich, ebenfalls seine Farm zu verkaufen und er fand auch
schnell einen Käufer. Mit dem Geld machte er sich auf, um nach Diamanten zu schürfen. Es verging ein Monat und er hatte nichts
gefunden. Auch nach zwei, drei und sechs Monaten war seine Suche erfolglos. Er suchte noch ein weiteres halbes Jahr und war am Ende
so verzweifelt, dass er sich von einer Brücke stürzte und sich das Leben nahm. Der Mann hingegen, der die Farm von dem erfolglosen
Diamantensucher gekauft hatte, wunderte sich über die Steine, die dort überall auf dem Land lagen. Er nahm einen der Steine mit zu
einem Experten und der teilte ihm mit, dass dies einer der größten Diamanten war, den er je gesehen hatte. Es gab unzählige dieser Steine
auf dem Gelände der Farm, nur hatte sie bisher niemand erkannt, da sie roh und ungeschliffen waren.
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Dankbarkeit
Wofür wir dankbar sein sollten, es aber oft nicht mal registrieren : - den Partner, der Dir jede Nacht die Decke wegzieht, weil es bedeutet,
dass er mit keinem anderen unterwegs ist - das Kind, das nicht sein Zimmer aufräumt und lieber fern sieht, weil es bedeutet, dass es zu
Hause ist und nicht auf der Strasse - die Steuern, die ich zahlen muss, weil es bedeutet, das ich eine Beschäftigung habe - die riesige
Unordnung, die ich nach ner gefeierten Party aufräumen muss, weil es bedeutet, dass ich von Freunden umgeben war. - die Kleidung, die
mal wieder zu eng geworden ist, weil es bedeutet, dass ich genug zu essen habe - den Schatten, der mich bei meiner Arbeit "verfolgt"
weil es bedeutet, dass ich mich im Sonnenschein befinde - den Teppich, den ich saugen muss und die Fenster, die geputzt werden
müssen, weil es bedeutet, dass ich ein Zuhause habe - die vielen Beschwerden, die ich über die Regierung höre, weil es bedeutet, dass wir
die Redefreiheit besitzen - die Straßenbeleuchtung, die so endlos weit von meinem Parkplatz weg ist, weil es bedeutet, dass ich laufen
kann und ein Beförderungsmittel besitze - die hohe Heizkostenrechnung, weil es bedeutet, dass ich's warm hab - die Frau hinter mir in der
Kirche, die so falsch singt, weil es bedeutet, dass ich höre kann - den Wäscheberg zum Waschen und Bügeln, weil es bedeutet, dass ich
Kleider besitze - die schmerzenden Muskeln am Ende eines harten Arbeitstages, weil es bedeutet, dass es mir möglich ist hart zu arbeiten
- den Wecker, der mich morgens unsanft aus meinen Träumen reißt, weil es bedeutet, dass ich am Leben bin - und schließlich: die vielen
E-Mails, weil es bedeutet, dass ich Freunde habe und es genügend Menschen gibt, die an mich denken ....und solltest du glauben, Dein
Leben wäre "beschissen", dann lies dies noch mal...... ( Verfasser unbekannt )
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Der Baum
Es war einmal ein Gärtner. Eines Tages nahm er seine Frau bei der Hand und sagte: "Komm Frau, wir wollen einen Baum pflanzen." Die
Frau antwortete: "Wenn du meinst, mein lieber Mann, dann wollen wir einen Baum pflanzen." Sie gingen in den Garten und pflanzten
einen Baum. Es dauerte nicht lange, da konnte man das erste Grün zart aus der Erde sprießen sehen. Der Baum, der eigentlich noch kein
richtiger Baum war, erblickte zum ersten Mal die Sonne. Er fühlte die Wärme ihrer Strahlen auf seinen Blättchen und streckte sich ihnen
hoch entgegen. Er begrüßte sie auf seine Weise, ließ sich glücklich bescheinen und fand es wunderschön, auf der Welt zu sein und zu
wachsen. "Schau", sagte der Gärtner zu seiner Frau, "ist er nicht niedlich, unser Baum?" Und seine Frau antwortete: "Ja, lieber Mann, wie
du schon sagst: Ein schöner Baum!" Der Baum begann größer und höher zu wachsen und reckte sich immer weiter der Sonne entgegen.
Er fühlte den Wind und spürte den Regen, genoß die warme und feste Erde um seine Wurzeln und war glücklich. Und jedes Mal, wenn
der Gärtner und seine Frau nach ihm sahen, ihn mit Wasser tränkten und ihn einen schönen Baum nannten, fühlte er sich wohl. Denn da
war jemand, der ihn mochte, ihn hegte, pflegte und beschützte. Er wurde lieb gehabt und war nicht allein ein auf der Welt. So wuchs er
zufrieden vor sich hin und wollte nichts weiter als leben und wachsen, Wind und Regen spüren, Erde und Sonne fühlen, lieb gehabt
werden und andere liebhaben. Eines Tages merkte der Baum, daß es bsonders schön war, ein wenig nach links zu wachsen, denn von dort
schien die Sonne mehr auf seine Blätter. Also wuchs er jetzt ein wenig nach links. "Schau!, sagte der Gärtner zu seiner Frau, "unser Baum
wächst schief. Seit wann dürfen Bäume denn schief wachsen, und dazu noch in unserem Garten? Ausgerechnet unser Baum! Gott hat die
Bäume nicht erschaffen, damit sie schief wachsen, nicht wahr, Frau?" Seine Frau gab ihm natürlich recht. "Du bist eine kluge und
gottesfürchtige Frau", meinte daraufhin der Gärtner. "Hol also unsere Schere, denn wir wollen unseren Baum gerade schneiden." Der
Baum weinte. Die Menschen, die ihn bisher so lieb gepflegt hatten, denen er vertraute, schnitten ihm die Äste ab, die der Sonne am
nächsten waren. Er konnte nicht sprechen und deshalb nicht fragen. Er konnte nicht begreifen. Aber sie sagten ja, daß sie ihn lieb hätten
und es gut mit ihm meinten. Und sie sagten, daß ein richtiger Baum gerade wachsen müsse. Und Gott es nicht gern sähe, wenn er schief
wachse. Also mußte es wohl stimmen. Er wuchs nicht mehr der Sonne entgegen. "Ist er nicht brav, unser Baum?" fragte der Gärtner seine
Frau. "Sicher, lieber Mann", antwortete sie, "du hast wie immer recht. Unser Baum ist ein braver Baum." Der Baum begann zu verstehen.
Wenn er machte, was ihm Spaß und Freude bereitete, dann war er anscheinend ein böser Baum. Er war nur lieb und brav, wenn er tat,
was der Gärtner und seine Frau von ihm erwarteten. Also wuchs er jetzt strebsam in die Höhe und gab darauf acht, nicht mehr schief zu
wachsen. "Sieh dir das an", sagte der Gärtner eines Tages zu seiner Frau, "unser Baum wächst unverschämt schnell in die Höhe. Gehört
sich das für einen rechten Baum?" Seine Frau antwortete: "Aber nein, lieber Mann, das gehört sich natürlich nicht. Gott will, daß Bäume
langsam und in Ruhe wachsen. Und auch unser Nachbar meint, daß Bäume bescheiden sein müßten; ihrer wachse auch schön langsam."
Der Gärtner lobte seine Frau und sagte, daß sie etwas von Bäumen verstehe. Und dann schickte er sie die Schere holen, um dem Baum
die Äste zu stutzen. Sehr lange weinte der Baum in dieser Nacht. Warum schnitt man ihm einfach die Äste ab, die dem Gärtner und seiner
Frau nicht gefielen? Und wer war dieser Gott, der angeblich gegen alles ist, was Spaß machte? "Schau her, Frau", sagte der Gärtner, "wir
können stolz sein auf unseren Baum." Und seine Frau gab ihm wie immer recht. Der Baum wurde trotzig. Nun gut, wenn nicht in die
Höhe, dann eben in die Breite. Sie würden ja schon sehen, wohin sie damit kommen. Schließlich wollte er nur wachsen, Sonne, Wind und
Erde fühlen, Freude haben und Freude bereiten. In seinem Innern spürte er ganz genau, daß es richtig war, zu wachsen. Also wuchs er in
die Breite. "Das ist doch nicht zu fassen". Der Gärtner holte empört die Schere und sagte zu seiner Frau: "Stell dir vor, unser Baum
wächst einfach in die Breite. Das könnte ihm so passen. Das scheint ihm ja geradezu Spaß zu machen. So etwas können wir auf keinen
Fall dulden!" Und seine Frau pflichtete ihm bei: "Das können wir nicht zulassen. Dann müssen wir ihn eben wieder zurecht stutzen." Der
Baum konnte nicht mehr weinen, er hatte keine Tränen mehr. Er hörte auf zu wachsen. Ihm machte das Leben keine rechte Freude mehr.
Immerhin, er schien nun dem Gärtner und seiner Frau zu gefallen. Wenn auch alles keine rechte Freude mehr bereitete, so wurde er
wenigstens lieb gehabt. So dachte der Baum. Viele Jahre später kam ein kleines Mädchen mit seinem Vater am Baum vorbei. Er war
inzwischen erwachsen geworden, der Gärtner und seine Frau waren stolz auf ihn. Er war ein rechter und anständiger Baum geworden.
Das kleine Mädchen blieb vor ihm stehen. "Papa, findest du nicht auch, daß der Baum hier ein bißchen traurig aussieht?" fragte es. "Ich
weiß nicht", sagte der Vater. "Als ich so klein war die du, konnte ich auch sehen, ob ein Baum fröhlich oder traurig ist. Aber heute sehe
ich das nicht mehr." "Der Baum sieht wirklich traurig aus". Das kleine Mädchen sah den Baum mitfühlend an. "Den hat bestimmt
niemand richtig lieb. Schau mal, wie ordentlich der gewachsen ist. Ich glaube, der wollte mal ganz anders wachsen, durfte aber nicht.
Und deshalb ist er jetzt traurig." "Vielleicht", antwortete der Vater versonnen. "Aber wer kann schon wachsen, wie er will?" "Warum
denn nicht?" fragte das Mädchen. "Wenn jemand den Baum wirklich lieb hat, kann er ihn auch wachsen lassen, wie er selber will. Oder
nicht? Er tut doch niemandem etwas zuleide." Erstaunt und schließlich erschrocken blickte der Vater sein Kind an. Dann sagte er: "Weißt
Du, keiner darf so wachsen, wie er will, weil sonst die anderen merken würden, daß auch sie nicht so gewachsen sind, wie sie eigentlich
mal wollten." "Das verstehe ich nicht, Papa!" "Sicher, Kind, das kannst Du noch nicht verstehen. Auch du bist vielleicht nicht immer so
gewachsen, wie du gerne wolltest. Auch du durftest nicht." "Aber warum denn nicht, Papa? Du hast mich doch lieb und Mama hat mich
auch lieb, nicht wahr?" Der Vater sah sie eine Weile nachdenklich an: "Ja", sagte er dann, "sicher haben wir dich lieb." Sie gingen
langsam weiter und das kleine Mädchen dachte noch lange über dieses Gespräch und den traurigen Baum nach. Der Baum hatte den
beiden aufmerksam zugehört, und auch er dachte lange nach. Er blickte ihnen noch hinterher, als er sie eigentlich schon lange nicht mehr
sehen konnte. Dann begriff der Baum. Und er begann hemmungslos zu weinen... bekam ich einmal von einer Freundin es stammt wohl
von Heinz Körner , der es hoffentlich gerne erlaubt, dass man diese Geschichte auch hier lesen kann....
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Die Regenbogenbrücke
Auf unserer Seite des Himmels gibt es einen Ort namens Regenbogen-Brücke. Wenn immer ein Tier stirbt, das uns sehr nahe stand, geht
es zur Regenbogen-Brücke. Dahinter gibt es wunderbare Wiesen und Hügel für unsere Freunde, wo sie gemeinsam herumdüsen und
spielen können. Es gibt genügend Futter, Wasser und Sonnenschein und unsere Freunde haben es dort warm und gemütlich. Alle Tiere,
die krank oder alt und gebrechlich waren, sind wieder genesen und voller Lebenskraft; jene, die verwundet oder verstümmelt waren, sind
gesund und wieder hergestellt, so wie sie uns in unserer Erinnerung und unseren Träumen begegnen. Die Tiere dort sind glücklich und
zufrieden, bis auf eine Sache: sie vermissen die Person, die ihnen besonders nahe stand und die sie zurücklassen mußten. Sie laufen
herum und spielen gemeinsam, bis der Tag kommt, da plötzlich ein Tier inne hält und in die Ferne blickt. Die Augen leuchten
aufmerksam, der kleine angespannte Körper beginnt überall zu zittern. Plötzlich verläßt der Glückliche die Gruppe und fliegt über die
grünen Wiesen, die kleinen Füßchen tragen ihn schneller und schneller. Er hat Dich entdeckt und wenn Du Deinen speziellen Freund
schließlich triffst, werdet Ihr glücklich vereint und nie wieder getrennt werden. Dein Gesicht wird von freudigen Küssen bedeckt, Deine
Hände liebkosen wieder das geliebte Köpfchen und Du blickst in die treuen Augen Deines Tieres, das vor langer Zeit aus Deinem Leben
entschwunden ist, aber niemals aus Deinem Herzen. Dann überquert Ihr gemeinsam die Regenbogen-Brücke ... Quelle: The Rainbow
Bridge, aus The Rainbow Bridge by Paul C. Dahm, 1997 aus dem Englischen übersetzt von J. Belik
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Leere Tasse
Eines Tages kam eine Schülerin zum Meister. Sie hatte schon so viel von dem weisen Mann gehört, dass sie unbedingt bei ihm studieren
wollte. Sie hatte alle Angelegenheiten geregelt, ihr Bündel geschnürt und war den Berg hinauf gekommen, was sie zwei Tage Fußmarsch
gekostet hatte. Als die junge Frau beim Meister ankam, saß der im Lotussitz auf dem Boden und trank Tee. Sie begrüßte ihn
überschwänglich und erzählte ihm, was sie schon alles gelernt hatte. Dann bat sie ihn, bei ihm weiterlernen zu dürfen. Der Meister
lächelte freundlich und sagte: "Komm in einem Monat wieder." Von dieser Antwort verwirrt ging die junge Frau zurück ins Tal. Sie
diskutierte mit Freunden und Bekannten darüber, warum der Meister sie wohl zurückgeschickt hatte. Einen Monat später erklomm sie
den Berg erneut und kam zum Meister, der wieder Tee trinkend am Boden saß. Diesmal erzählte die Schülerin von all den Hypothesen
und Vermutungen, die sie und ihre Freunde darüber hatten, warum er sie wohl fortgeschickt hatte. Und wieder bat sie ihn, bei ihm lernen
zu dürfen. Der Meister lächelte sie freundlich an und sagte: "Komm in einem Monat wieder." Dieses Spiel wiederholte sich einige Male.
Es war also nach vielen vergeblichen Versuchen, dass sich die junge Frau erneut aufmachte, um zu dem Meister zu gehen. Als sie
diesmal beim Meister ankam und ihn wieder Tee trinkend vorfand, setzte sie sich ihm gegenüber, lächelte und sagte nichts. Nach einer
Weile ging der Meister in seine Behausung und kam mit einer Tasse zurück. Er schenkte ihr Tee ein und sagte dabei: "Jetzt kannst du hier
bleiben, damit ich dich lehren kann. In ein volles Gefäß kann ich nichts füllen." (Quelle: unbekannt)
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Die Legende des Lakota-Führers
Vor langer Zeit, als die Welt noch jung war, stand ein alter, geistiger Führer der Lakota-Indianer auf einem hohen Berg und hatte eine
Vision. In seiner Vision erschien ihm Iktomi, der große „Trickster“ und Lehrer der Weisheit, in der Gestalt einer Spinne. Iktomi sprach
zu ihm in einer heiligen Sprache, die nur die geistigen Führer der Lakota verstehen. Während er sprach, nahm Iktomi die Spinne den
Weidenkranz des alten, auf dem sich Federn, Pferdehaare, Perlen und Gaben befanden und begann ein Netz zu spinnen. Er sprach zu dem
Alten über Zyklen des Lebens … wie wir unser Leben als Säugling beginnen, uns zu Kindern weiterentwickeln und dann zum
Erwachsenen werden. Schließlich erreichen wir das alter, in dem wir wieder wie Säuglinge betreut werden müssen und schließen so den
Zyklus. „Aber“, sagte Iktomi, während er fortfuhr sein Netzt zu spinnen, „in jedem Augenblick des Lebens gibt es viele Kräfte – gute und
böse. Wenn Du auf die guten Kräfte hörst, werden sie Dir den richtigen Weg weisen. Wenn Du aber auf die bösen Kräfte hörst, werden
sie Dir schaden und Dich in die falsche Richtung leiten. Es gibt viele Kräfte und verschiedene Richtungen, die der Harmonie, der Natur,
wie viele auch dem großen Geist und all seinen wundervollen Lehren nützen oder hinderlich sein können.“ Während die Spinne sprach,
fuhr sie fort, ihr Netz zu weben und zwar von außen nach innen. Als Iktomi zuende gesponnen hatte, gab er dem Alten das Netz und
sagte: „Sieh her, das Netz ist ein Kreis und hat ein kleines Loch in der Mitte. Das Netz soll Dir und Deinem Volk helfen, Eure Ziele zu
erreichen und die Gedanken, Träume und Visionen zu nützen. Wenn ihr an den großen Geist glaubt, wird das Netz Eure guten Gedanken
auffangen und durch das Loch in der Mitte an Euch weitergegeben, während sich die schlechten Gedanken im Netz verfangen.“ Der Alte
überbrachte die Vision an sein Volk und fortan siebte der Traumfänger ihre Träume und Visionen.
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Eines schönen Wintertags - die Helligkeit verschwand nach und nach - stahl sich eines der Engelein vom Himmel fort. Es wollte
unbedingt in die festlich erleuchteten Fenster der Menschenhäuser sehen. Denn es war Adventszeit und das Engelein hatte schon so viel
schönes darüber gehört. Im Sturzflug raste es gen Erde und stieß prompt mit einem Uhu zusammen, der gerade zur Jagd auszog,
„Potzblitz, kannst Du nicht aufpassen?“ schimpfte der gefiederte Geselle, bevor diesem die Sinne schwanden. Beide trudelten zwischen
den Bäumen nach unten und landeten in einer Schneewehe. Trotz der abgefederten Landung spürte das Engelein, es hieß Flock, einen
Schmerz im linken Flügel. „Oh weh, ich glaube, ich habe mir einen Flügel angebrochen.“ Es machte ein paar Versuche, zu flattern. „Das
tut zu weh. Ich kann nicht fliegen.“ Die Uhu-Dame war inzwischen wieder auf den Beinen. „Das hätte nicht sein müssen. Man muss
jederzeit damit rechnen, dass andere auch unterwegs sind. Also: Augen auf im Flugverkehr!“ Sie schimpfte aber nur kurz mit Flock und
besah sich dann seinen Flügel. "Sieht nicht gut aus. Komm mit. Du kannst ja noch laufen. Ich fliege vor.“ Und so bahnte sich das
ungleiche Paar einen Weg durch den verschneiten Wald. Eine kleine Höhle war ihr Ziel - das Wald-Lazarett. Hierher kamen alle
verletzten Tiere. Flock sah ein Reh, einen Dachs, ein Eichkätzchen, einen Fuchs und zahlreiche Vögel verschiedenster Gattungen.
Versorgt wurden alle von einem Engel. „Das ist Hildegard. Sie pflegt alle kranken Tiere des Waldes. Egal, welche Gattung, alle finden
sie hier Unterschlupf. Es ist bei Todesstrafe verboten, sich hier gegenseitig anzugreifen. Daher kommt es auch, dass das Reh ganz ruhig
neben der Füchsin liegt. Bis gestern hatten wir auch einen Wolf hier. Aber den haben wir heute entlassen.“ Flocks Flügel wurde von
Hildegard untersucht. „Flugunfähig bis auf weiteres“ hieß die Diagnose. Aber der Verletzte Himmelsbewohner half Hildegard. Gehen
konnte er ja und untätig herumsitzen ist für einen Engel nichts. Er ließ sich von den Tieren deren Erlebnisse mit Menschen erzählen. Die
Füchsin wusste sogar über die Weihnachtszeit Bescheid. „An einem bestimmten Abend im Winter gehen alle Menschen in die Kirchen.
Alles ist festlich beleuchtet und geschmückt. Die Menschen singen Lieder und sind ganz friedlich. An den beiden folgenden Tagen
müssen wir keinen Jäger fürchten. Ein alter Kauz bestätigte die Geschichte. „Ja, das sind die einzigen wirklich friedlichen Tage im Jahr.
Der Kirchen- Abend kommt bald. Wenn Du dann noch hier bist, kannst du es selbst beobachten.“ Flock's Flügel wurde bald besser.
Hildegard meinte, in ein paar Tagen wäre er wieder flugfähig. Am Heiligen Abend waren die meisten Tiere wieder fit und beschlossen,
gemeinsam zum nächsten Ort zu gehen. Das Rehlein nahm das Eichhörnchen auf seinen Rücken und die Füchsin und der Dachs hatten je
eine Maus als Reiterin. Ein paar der Vögel konnten selbst fliegen, und den Rest trugen Hildegard und Flock. So zog die eigenartige
Prozession los. In Kirchen-Nähe beobachteten die Tiere die Menschen. Während der Messe kamen sie näher und lauschten den schönen
Gesängen. Auch nach der Messe waren die beiden Engel mit den Tieren noch lange unterwegs. Sie entdeckten in den Stuben der Häuser
geschmückte Tannenbäume und Lichter. Sie sahen Geschenke unter den Bäumen liegen und alles gefiel ihnen wunderbar. In derselben
Nacht noch machte sich Flock wieder auf den Rückweg in den Himmel. Es hatte ihm sehr gut gefallen auf der Erde und vor allem die
Vögel wollte er bald wieder besuchen. Am nächsten Morgen war der Pfarrer ganz erstaunt, als er die verschiedenen Fährten vor seiner
Kirche sah. Er war sicher: Dies war eine heilige Nacht, in der sogar die Tiere friedlich zusammen lebten.
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Die Mulattin
Eine Weihnachtsgeschichte
In der Schule riefen sie einfach "Muli", obwohl sie eigentlich Margot hieß. Sie hörte es ganz gern. Es klang ein wenig zärtlich, fast wie
ein Kosename. In der Klasse fiel sie nicht besonders auf. Sie gehörte dazu, so wie sie war, mit ihren schwarzen Augen, der dunkel
getönten Haut und dem dichten schwarzen Haar. Muli hatte herrliche weiße Zähne, und wenn sie lachte, lachten alle mit – und sie lachte
gern. Sie konnte lustig sein, auch frech. Sie konnte es genießen, anders zu sein als die andern und aufzufallen, wohin sie immer kam. Sie
hatte sich längst daran gewöhnt, dass sich viele Augenpaare auf sie richteten, wenn sie irgendwo zum ersten Mal hinkam. Es machte ihr
nichts aus, dass sie ihren Vater nicht kannte. Nur manchmal, wenn es dunkel war, dachte sie, wie es wäre, wenn er da wäre und sie
beschützte, wie andere Väter ihre Kinder beschützen. Einmal hatte sie sich das Bild eines Schwarzen aus einer Zeitschrift ausgeschnitten
und an die Wand gehängt, gerade über ihr Bett. "Du bist mein Vater", sagte sie zu dem Mann auf dem Bild, "mein schwarzer Vater". Ihre
Mutter sprach nicht viel darüber. Sie sagte eigentlich nur einen Satz: "Wir haben uns geliebt". Und dann nahm sie Muli in den Arm und
küsste sie, so als wollte sie sagen: "Wie schön, dass du aus dieser Liebe hervorgegangen bist." Muli liebte ihre Mutter und fand, dass das
alles so in Ordnung sei, und dass es gegen die Liebe nichts einzuwenden gibt. Es kam die Weihnachtszeit heran. Muli gehörte zu den
Schülerinnen, die besonders gut aufsagen und vortragen konnten. Eines Tages hieß es: "Wir machen ein Krippenspiel. Wer macht mit?"
Eine ganze Schar meldete sich, darunter Muli. Nun wurde eingeteilt: Hirten, Könige, Engel, Wirtsleute und wer noch so in einem
Krippenspiel vorkommt. Aber wer sollte Maria spielen? Für diese Rolle gab es viel zu lernen. Es war nämlich keine gewöhnliche Maria,
die im blauen Gewand ihr Kindchen wiegte und huldvoll die Geschenke entgegennahm, sondern ihr ganzer Weg war im Spiel
geschildert. Sie muss fortgehen aus Nazareth, muss über einen hohen Berg wandern, der viele Hindernisse im Weg hat, schließlich wird
sie überfallen und ausgeraubt und kommt als Bettlerin in Bethlehem an. Von Herberge zu Herberge geht sie suchend und bittet um ein
Quartier für sich und das Kind, bis sie bei Ochs und Esel in einem Stall um Mitternacht ihr Kind gebären darf. Muli war von dieser
Geschichte so ergriffen, dass sie aufstand und laut sagte: "Ich möchte die Maria spielen." Die Klasse wurde verlegen. Sie zögerten.
"Warum gerade du?" fragte eine. Da war noch ein anderes Mädchen, das hatte blonde Haare, blaue Augen in einem kleinen braven
Gesicht. Sie hieß Maria. Plötzlich wollten alle, dass Maria die Maria spielen sollte. "Warum darf ich nicht die Maria spielen?" fragte
Muli. "Nur dies eine Mal, bitte, lasst mir die Rolle." Schweigen – eine lacht hinter der Hand, schließlich platzt eine heraus: "Du bist eine
Mulattin. Dein Vater war ein Neger. Du kannst nicht die Maria spielen. Maria war weiß und schön. Gott hat sie geliebt." Muli rennt aus
der Klasse. Sie möchte schreien, so groß ist der Schmerz, den sie irgendwo in der Tiefe ihres Körpers spürt. Sie rennt und rennt und denkt
immer nur, fort, fort. Hinter ihr ruft eine Freundin: "Muli, warte doch". Aber sie läuft nur schneller und begreift, dass 'Muli' kein
Kosename, sondern ein Spottname ist. "Mulus", denkt sie, "heißt Maulesel. Ja, das bin ich." Heimlich lernte Muli zu Hause dennoch die
Rolle der Maria und nahm sich vor, am Heiligen Abend die Geschichte dieser Frau, ihren schweren Weg, der Mutter vorzuspielen. Sie
übte ihre Rolle wieder und wieder und übte sie, stolz wie eine Königin und demütig wie eine Magd, und noch der erbärmliche Stall, in
dem sie als Bettelweib niederkam, wurde vom Glanz dieser Liebe hell. Es kam der Tag der Aufführung. Ein festlicher Tag. Lehrer,
Schüler, Eltern hatten sich versammelt und warteten gespannt auf das Spiel. Muli stand bei ihrer Klasse. Es war in all der Aufregung gar
nicht aufgefallen, dass Maria noch nicht da war, bis der Anruf kam. Maria war auf dem Weg mit dem Fahrrad gestürzt und hatte sich ihr
Bein gebrochen. Sie war im Krankenhaus. "Ich kann die Rolle, ich habe sie für meine Mutter gelernt", sagt Muli. Weiter kommt sie nicht.
Es ist keine Frage, in diesem Falle, sozusagen stellvertretend, darf Maria dunkel sein. Eine erinnert sich, mal ein Kruzifix gesehen zu
haben, an dem ein Neger hing. Christus könnte auch schwarz gewesen sein – und Gott, wer sagt denn, dass er weiß ist? Es gibt auch
schwarze Väter. Alle reden durcheinander – und Gott wird immer menschlicher. Muli aber spielt eine Maria, wie sie die kleine Stadt noch
nie gesehen hat. Stark und leidenschaftlich, getragen von dem einen Wunsch, das Kind zur Welt zu bringen, geht sie ihren Weg, erträgt
alle Niederlagen und, als das Kind geboren ist, tanzt sie im Stall einen Freudentanz. Muli spielte die Rolle der Maria, die Gott liebte, und
zugleich die Rolle ihrer Mutter, die einen Schwarzen liebte und den Mut hatte, das Kind von ihm zur Welt zu bringen. Eine Stunde lang,
solange das Spiel währte, glaubten alle, die zusahen, dass das eine vom anderen nicht zu trennen ist.
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Irgendwie anders
Auf einem hohen Berg, wo der Wind pfiff, lebte ganz allein und ohne einen einzigen Freund. Irgendwie Anders. Er wusste, dass er
irgendwie anders war, denn alle fanden das. Wenn er sich zu ihnen setzen wollte. Oder mit ihnen spazieren gehen. Oder mit ihnen spielen
wollte, dann sagten sie immer: "Tut uns leid, du bist nicht wie wir. Du bist irgendwie anders. Du gehörst nicht dazu." Irgendwie Anders
tat alles, um wie die anderen zu sein. Er lächelte wie sie und sagte "hallo". Er malte Bilder. Er spielte, was sie spielten (wenn er durfte).
Er brachte sein Mittagessen auch in einer Papiertüte mit. Aber es half nichts. Er sah nicht so aus wie die anderen und er sprach nicht wie
sie. Er malte nicht so wie sie. Und er spielte nicht so wie sie. Und was er für komische Sachen aß! "Du gehörst nicht hierher", sagten alle.
"Du bist nicht wie wir, du bist irgendwie anders!" Irgendwie Anders ging traurig nach Hause. Er wollte gerade schlafen gehen, da klopfte
es an der Tür. Draußen stand jemand - oder etwas. "Hallo!" sagte es. "Nett, dich kennen zu lernen. Darf ich bitte reinkommen?" "Wie
bitte?", sagte Irgendwie Anders. "Guten Tag!", sagte das Etwas und hielt ihm die Pfote hin - das heißt, eigentlich sah sie mehr wie eine
Flosse aus. Irgendwie Anders starrte auf die Pfote. "Du hast dich wohl in der Tür geirrt", sagte er. Das Etwas schüttelte den Kopf.
"Überhaupt nicht, hier gefällt's mir. Siehst du..." Und ehe Irgendwie Anders auch nur bis drei zählen konnte, war es schon im
Zimmer... ... und setzte sich auf die Papiertüte. "Kenn ich dich?", fragte Irgendwie Anders verwirrt. "Ob du mich kennst?", fragte das
Etwas und lachte. "Natürlich! Guck mich doch mal ganz genau an, na los doch!" Und Irgendwie Anders guckte. Er lief um das Etwas
herum, guckte vorn, guckte hinten. Und weil er nicht wußte, was er sagen sollte, sagte er nichts. "Verstehst du denn nicht!", rief das
Etwas. "Ich bin genau wie du! Du bist irgendwie anders - und ich auch." Und es streckte wieder seine Pfote aus und lächelte. Irgendwie
anders war so verblüfft, dass er weder lächelte noch die Pfote schüttelte. "Wie bin ich?" sagte er. "Du bist doch nicht wie ich! Du bist
überhaupt nicht wie irgendwas, das ich kenne. Tut mir leid, aber jedenfalls bist du nicht genauso irgendwie anders wie ich!" Und er ging
zur Tür und öffnete sie. "Gute Nacht!" Das Etwas ließ langsam die Pfote sinken. "Oh!", machte es und sah sehr klein und sehr traurig aus.
Es erinnerte Irgendwie Anders an irgendwas, aber er wusste einfach nicht, woran. Das Etwas war gerade gegangen, da fiel es ihm
plötzlich ein. "Warte!", rief Irgendwie Anders. "Geh nicht weg!" Er rannte hinterher, so schnell er konnte. Als er das Etwas eingeholt
hatte, griff er nach seiner Pfote und hielt sie ganz, ganz fest. "Du bist nicht wie ich, aber das ist mir egal. Wenn du Lust hast, kannst du
bei mir bleiben." Und das Etwas hatte Lust. Seitdem hatte Irgendwie Anders einen Freund. Sie lächelten und sagten "hallo". Sie malten
zusammen Bilder. Sie spielten das Lieblingsspiel des anderen - jedenfalls probierten sie es... Sie aßen zusammen. Sie waren verschieden,
aber sie vertrugen sich. Und wenn einmal jemand an die Tür klopfte, der wirklich sehr merkwürdig aussah, dann sagten sie nicht "Du bist
nicht wie wir" oder "Du gehörst nicht dazu". Sie rückten einfach ein bisschen zusammen. (Kathryn Cave)
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Gibt es Gott?
Gott gibt es doch gar nicht”, sagte der Fuchs, “das ist doch alles Unsinn! Das weiß doch eigentlich jeder, dass es ihn nicht gibt, oder hast
du ihn etwa schon einmal gesehen? Und all die Katastrophen und Krankheiten…. und überhaupt, wo sollte er denn sein? Sicher gibt es
einige schwache und kümmerliche Wesen, die brauchen etwas Großes und Starkes, an das sie glauben können. Da haben sie sich Gott
ausgedacht, reine Einbildung, aber unser einer, na hör mal…!!” Sprach´s und ließ den armen Hasen etwas verwirrt zurück. Ob er recht
hat, dachte der traurig, oder nur so tut? Habe ich mir Gott wirklich nur eingebildet, ihn für mich erfunden? Ich habe doch mit ihm
gesprochen, als ich noch klein war, und manchmal habe ich ihn neben mir gespürt. Ich werde der Sache auf den Grund gehen und zum
Uhu gehen, der ist schließlich das weiseste Tier im Wald und wird mir sicher weiterhelfen können. Sogleich machte er sich auf den Weg
und traf den alten Uhu auf seinem Lieblingsbaum an. Da er sehr aufgeregt war, legte er sofort los: “Herr Uhu”, begann er, ” ich habe eine
wichtige Frage. Bitte sagt mir: gibt es Gott?” Der Uhu öffnete ein Auge und antwortete dann: “Was für eine törichte Frage, kleiner Hase,
natürlich gibt es ihn!” “Aber, sagt, woher weiß man, dass…” ,wollte der Hase gerade einwenden, als ihm der Uhu zuvorkam: “Schau dich
an, schau mich an, wären wir jetzt hier, wenn es keinen Schöpfer gäbe? Aber sag´, wie kommst du nur auf eine so dumme Frage?” “Der
Fuchs”, antwortete das Häschen, “der schlaue Fuchs sagte mir, Gott sei nur Einbildung!” “Ach so, der Fuchs!”, spottete der Uhu und
öffnete ausnahmsweise einmal beide Augen. “Der ist eben gar nicht so schlau, wie er immer tut, der hat nur Angst, dass er in seinem
Leben etwas ändern müsste, weil es Gott gibt, deswegen erzählt er solch einen Unsinn!” Dann schloss er seine Augen wieder und wollte
weiterschlafen. Als der kleine Hase das sah, beeilte er sich, noch schnell eine letzte aber doch so wichtige Frage zu stellen: “Bitte, lieber
Uhu, bitte sag mir noch, wo Gott ist, und kann man ihn nicht irgendwie beweisen?” “Das ist sehr leicht”, gähnte der Uhu, “hattest du
schon einmal jemanden lieb?” “Gewiss”, stammelte das Häschen verwirrt, “meinen Vater, meine Mutter, meine 18 Brüder und
Schwestern und..”, hier stockte es ein wenig und errötete, “das kleine Hasenmädchen aus dem Nachbarbau!” Der Uhu blinzelte ihn ein
letztes Mal mitleidig an und sagte dann endlich:” Also, Häschen, dann zeige mir doch mal deine Liebe, hole sie heraus, damit ich an sie
glauben kann!” Ganz erstaunt erwiderte der kleine Hase: “Das geht doch nicht, Herr Uhu, die kann man doch nicht herausholen, die ist
doch ganz tief da drinnen!” und er zeigte auf sein Herz. “Eben!”, sagte der Uhu, “Gott auch!” “Wieso?” fragte der Hase. “Gott ist Liebe”
brummte der Uhu und schlief ein.
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Das Monument
Gott, bevor er seine Kinder zur Erde sandte, gab jedem von ihnen ein sehr sorgfältig ausgewähltes Paket von Problemen. Diese, versprach
er lächelnd, gehören alleine dir. Kein anderer wird die Segnungen haben, die diese Probleme dir bringen werden. Und nur du hast die
speziellen Talente und Fähigkeiten, die nötig sein werden, um diese Probleme zu deinen Dienern werden zu lassen. Nun geh hinab zu
deiner Geburt und zu deiner Vergesslichkeit. Wisse, dass ich dich liebe über alle Maßen... Die Probleme, die ich dir gab, sind ein Symbol
für diese Liebe. Das Monument, das du aus deinem Leben machst, mit der Hilfe deiner Probleme, wird ein Symbol deiner Liebe zu mir
sein. Anthony de Mello
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Erntedank
Im Leitartikel zum Erntedank in einer Zeitung wurde von einer Lehrerin berichtet, die ihre Gruppe von Erstkläßlern bat, ein Bild von
etwas zu malen, wofür sie dankbar waren. Sie dachte daran, wie wenig es gab, wofür diese Kinder aus armen Gegenden tatsächlich
dankbar sein müssten. Aber sie wusste dass die meisten von ihnen Bilder von Truthähnen oder Tischen mit Essen malen würden. Die
Lehrerin war über das Bild erstaunt, das Douglas abgab…eine einfache, auf kindliche Art gezeichnete Hand. Aber wessen Hand? Die
Klasse war von dem abstrakten Bild gefangengenommen. „Ich glaube, es muß die Hand Gottes sein, die uns Essen gibt“, sagte ein Kind.
„Ein Bauer“, sagte ein anderes, „weil er die Truthähne aufzieht“. Schließlich, als die anderen bei der Arbeit waren, beugte sich die
Lehrerin über Douglas`Tisch und fragte, wessen Hand das sei. „Es ist ihre Hand, Mrs. X“, murmelte er. Sie erinnerte sich daran, dass sie
in der Pause wiederholt Douglas, ein struppiges, einsames Kind, an die Hand genommen hatte. Sie tat das oft mit den Kindern. Aber es
bedeutete Douglas so viel. Vielleicht war das jedermanns Erntedank, nicht für die materiellen Dinge, die uns gegeben werden, sondern
für die noch so kleine Möglichkeit, anderen etwas zu geben.
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Bunte Herzen
Es war einmal ein kleines Mädchen, das schwer krank war. Es wusste, dass es sehr bald sterben würde und davor hatte es große Angst.
Der Großvater setzte sich zu dem Mädchen auf das Bett und fragte: „Weißt du eigentlich, was mit den Herzen der Verstorbenen
geschieht?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Sie lernen fliegen!“ sagte der Großvater. „Ehrlich?“ „Ja, sie lernen fliegen und sie tanzen
dann, bunt wie sie sind, lustig in der Luft wie Ballons.“ „Das möchte ich so gerne glauben.“ sagte das Mädchen, doch der Großvater
spürte, dass sie das nur für ein Märchen hielt. Einige Tage später ging es dem Mädchen schon sehr schlecht. Der Großvater nahm es auf
den Arm und trug es zum Fenster. „Schau!“ sagte er. Und vor dem Fenster jonglierte ein Mann mit bunten Herzen. Sie flogen hoch und
immer höher in die Luft, bunt und lustig anzusehen. „Deines wird das Schönste sein.“ flüsterte er dem Mädchen ins Ohr und das
Mädchen lachte. ich denke das von deiner Omi leuchtet in allen farben des Regenbogens :) T. Konnerth (fand ich so bezaubernd und
tröstlich)
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Das Geschenk
Es war einmal ein Schüler, der seiner Lehrerin eine wundervolle Muscheln schenkte. Sie sagte: "Ich habe noch nie eine solche schöne
Muschel gesehen! Wo hast du diese kostbare Muschel denn gefunden?" Der Junge erzählte von einer versteckten Stelle am anderen Ende
der Insel und dass dort hin und wieder solche eine Muschel angeschwemmt werden würde. "Ich werde diese wundervolle Muschel mein
Leben lang aufbewahren und ich danke dir von Herzen. Aber du hättest doch keinen so weiten Weg machen sollen, nur um mir etwas zu
schenken." Darauf antwortete der Junge: "Aber der weite Weg ist doch ein Teil des Geschenks!"
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Pillen
Eines Abends setzte sich ein alter Mann zu mir und erzählte: "Weißt Du, mein Sohn, irgendwann einmal, kurz nach diesem gewaltigen,
allerletzten Knall, wenn's auf der Erde nur mehr große, nackte Steine gibt, mit einer fettigen, schwarzen Rußschicht bedeckt, wird ein
großes, weißes, strahlendes Raumschiff landen. Irgendwo zwischen dem ehemaligen Los Angeles und dem verdampften Schwarzen
Meer." "Und diese fremden, hochgewachsenen Wesen werden Pillen an Bord haben die sie uns Menschen als Geschenk überreicht hätten,
so wie man immer, wenn man irgendwelche Wilde besucht, ihnen kleine Geschenke überreicht. Pillen gegen die Traurigkeit hätten sie
uns geschenkt, wenn wir noch dagewesen wären. Stell Dir vor, mein Sohn -" sagte der alte Mann ganz traurig - "wunderbare, kleine
Pillen gegen die Traurigkeit." "Und diese fremden, hochgewachsenen Wesen werden ihr Raumschiff verlassen, sie werden sich umsehen
und sofort wissen, dass hier vor kurzem ein gewaltiger, ein allerletzter Knall war. Und dann werden sie sich kopfschüttelnd zwischen die
großen, nackten Steine setzen und schwer durchatmen. Und jeder von ihnen wird schnell eine Pille gegen die Traurigkeit schlucken.
Einer von ihnen wird sogar mit dem Finger in die fettige, schwarze Rußschicht an einem großen, nackten Stein schreiben: Wir hätten so
gerne gewusst, wie Du bist! Wie Du aussiehst! Wie Du sprichst! Mensch!" "Und dann plötzlich wird einer von ihnen was rufen, er wird
rufen, dass er was gefunden hat. Und das wird ein alter, verbeulter, kleiner Filmprojektor sein mit einem eingespannten Film. "Ja, warum
nicht", sagte der alte Mann. "Und sie werden sich freuen, die hochgewachsenen fremden Wesen, sie werden warten, bis es dunkel ist und
den Film auf ihr strahlendes, weißes Raumschiff projizieren. Und sie werden sehr staunen, denn sie werden einen Micky Maus-Film
sehen. Einen Micky Maus- Film, mit Donald Duck, Kater Carlo und Goofy. Und diese fremden, hochgewachsenen Wesen werden in ihr
Raumschiffsteigen und sagen, sie waren lustig, diese Menschen. Sie haben lustig ausgesehen, sie haben lustig gesprochen, wir hätten
unsere Pillen gegen die Traurigkeit völlig umsonst überreicht."
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Warum?
Es war ein wunderschöner Tag im April als Sie das Licht der Welt erblickte.Unschuldig und voller Vertrauen blickte Sie sich um ,noch
keinen Gedanken daran wie es in der Welt ist,über wie viele Dornen Sie gehen muss um die Farben des Regenbogens zu sehen. Sie
wurde älter und verstand oft nicht warum Sie die Schläge und Demütigungen ertragen musste. Warum Sie? Sie vertraute immer
noch ,doch dann kam der Tag an dem Ihr das angetan wurde an dem Ihre Seele zu zerbrechen drohte. Innerlich schrie Sie! Warum ich bin
doch noch so klein bitte lieber Gott lass das nicht zu,doch Sie bekam keine Antwort. Die Jahre vergingen und die Schmerzen der
Vergangenheit brannten sich tief in Ihre Seele. Sie vertraute nicht mehr zog sich zurück Doch dann kam der Tag an dem ein Mann in Ihr
Leben trat er gab Ihr all das was Sie so lange vermisste. Liebe! Er nahm Ihre Hand und liess die Rosen für Sie blühen. Sie sah wieder
Licht. Sie vertraute wieder. Der Tag kam an dem Ihr das wundervollste geschenkt wurde Ihr kleiner Sohn,beim ersten Blick in seine
Augen konnte Sie alles vergessen. Sie war angekommen. Viele Jahre ging Sie gemeinsam mit einem Mann der Sie liebte und Ihrem
kleinen Sohn. Doch das Glück wollte nicht bei Ihr bleiben,denn der Mann der Sie einst so liebte wollte seinen eigenen Weg gehen . Ihr
Herz brach wieder ,und wieder fragte Sie Warum Lieber Gott? Doch wieder bekam Sie keine Antwort. Der Weg den Sie gehen muss mit
Ihrem kleinen Sohn wird nicht einfach. Sie schaut in seine Augen und sieht so viele Fragen. Ihr Herz ist schwer und die Narben auf Ihrer
Seele brechen wieder auf. Sie muss stark sein für ihren Sohn auch wenn Ihr die Kraft fehlt. Tränen laufen über Ihr Gesicht und wieder
fragt Sie . Warum Lieber Gott? Warum muss ich so leiden? Sie schliesst Ihre Augen und spürt eine Umarmung eine leise Stimme sagt Ich
konnte Dir nicht helfen. Es war zu spät. Du warst bereits geboren.
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Der Spatz
Ein Spatz, flog viel zu früh im Jahr viel viel zu hoch. Er flog so hoch, dass er einfror und wie ein Stein zur Erde fiel. Aber er hatte Glück
und überlebte. Er landete auf einer Wiese, eine Kuh kam vorbei und hat so richtig auf ihn geschiessen. Durch den warmen Fladen ist der
Spatz wieder aufgetaut und zwitscherte fröhlich vor sich hin, er hatte ja überlebt. Eine Katze hört das Gezwitscher, schlich heran, fing ihn
und fraß ihn auf. Vorbei war’s mit dem Spatz. Drei Lehren lassen sich aus dieser Geschichte ziehen: Nicht jeder, der Scheiße auf Dich
wirft, ist Dein Feind. Nicht jeder, der Dich aus der Scheiße holt, ist Dein Freund. Wenn Du es warm und gemütlich hast, reiß bloß nicht
Dein Maul auf.
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Drei Freunde stehen beisammen und unterhalten sich über das Leben. "Wisst ihr", sagt der eine, "in 10 Jahren werde ich 50. Dann möchte
ich mich zur Ruhe setzen und das Leben nur noch genießen. Die Kinder sind versorgt, mein Ältester übernimmt meine Firma. Dann
möchte ich mit meiner Frau verreisen, die Welt sehen, richtig lange unterwegs sein, Spaß haben, es mir gut gehen lassen. Bis dahin muss
ich noch viel arbeiten, um mir alles zu ermöglichen. Doch dann bin ich endlich frei. Dann beginnt endlich das richtige Leben." Eine
Woche später sagt ihm der Arzt, dass er Krebs hat. Der andere denkt sich: Mensch, das Leben ist kurz und voller Überraschungen. Das
soll mir nicht passieren. Ich werde es besser machen. Ich werde jetzt beginnen zu leben. Nicht später. Ich verkaufe die Firma sofort, ziehe
in den Süden, verlasse meine Frau und suche mir eine hübsche junge Freundin. Ich werde all meine Träume jetzt sofort leben, all das,
was ich immer schon wollte und mich nicht getraute. Ich werde es jetzt tun. Da kommt ein Bus vorbei und überfährt ihn. Der dritte Mann
hatte dem Gespräch still zugehört und das Geschehene still beobachtet. Er macht einfach weiter wie bisher. Er arbeitet und führt ein ganz
gewöhnliches Leben. Ein anderer fragt ihn: "Sag, hast du nicht Angst, dass dir das gleiche widerfährt, wie deinen Freunden? Willst du
jetzt nicht auch dein Leben verändern und es noch besser machen?" Der Mann lächelt, sieht den Wolken nach und antwortet nach einer
Weile: "Ich wüsste nicht, wozu ich anders leben sollte, als ich es bisher tue. Ich wüsste nicht, wohin ich gehen sollte, um etwas zu
suchen, was ich nicht ohnehin schon habe. Ich schließe die Augen und finde unendliche Freiheit. Ich schließe die Augen und finde
sprudelndes Leben. Ich schließe die Augen und finde immense Zufriedenheit, Erfüllung und Glück. Ich schließe die Augen und finde
Wahrheit. Ich schließe die Augen und finde mich. Sag mir, was mehr kann es geben?"
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Treffen mit Gott
Es war einmal ein kleiner Junge, der unbedingt Gott treffen wollte. Er war sich darüber bewusst, dass der Weg zu dem Ort, an dem Gott
lebte, ein sehr langer war. Also packte er sich einen Rucksack voll mit einigen Coladosen und mehreren Schokoladenriegeln und machte
sich auf die Reise. Er lief eine ganze Weile und kam in einen kleinen Park. Dort sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den
Tauben zuschaute, die vor ihr nach Futter auf dem Boden suchten. Der kleine Junge setzte sich zu der Frau auf die Bank und öffnete
seinen Rucksack. Er wollte sich gerade eine Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem
Schokoriegel und reichte ihn der Frau. Dankbar nahm sie die Süssigkeit und lächelte ihn an. Und es war ein wundervolles Lächeln! Der
kleine Junge wollte dieses Lächeln noch einmal sehen und bot ihr auch eine Cola an. Und sie nahm die Cola und lächelte wieder - noch
strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig. Die beiden saßen den ganzen Nachmittag lang auf der Bank im Park, aßen Schokoriegel
und tranken Cola - aber sprachen kein Wort. Als es dunkel wurde, spürte der Junge, wie müde er war und er beschloss, zurück nach
Hause zu gehen. Nach einigen Schritte hielt er inne und drehte sich um. Er ging zurück zu der Frau und umarmte sie. Die alte Frau
schenkte ihm dafür ihr allerschönstes Lächeln. Zu Hause sah seine Mutter die Freude auf seinem Gesicht und fragte: "Was hast du denn
heute Schönes gemacht, dass du so fröhlich aussiehst?"Und der kleine Junge antwortete: "Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen - und sie
hat ein wundervolles Lächeln!" Auch die alte Frau war nach Hause gegangen, wo ihr Sohn schon auf sie wartete. Auch er fragte sie,
warum sie so fröhlich aussah. Und sie antwortete: "Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen - und er ist viel jünger, als ich gedacht habe."
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Altenpfleger
Als der liebe Gott den Altenpfleger schuf, machte er bereits den sechsten Tag Überstunden. Da erschien ein Engel und sagte: " Herr, Ihr
bastelt aber lange an dieser Figur!" Der liebe Gott antwortetet: "Hast Du die lange Liste spezieller Wünsche auf der Bestellung gesehen?
Er soll als Mann und Frau lieferbar sein, wartungsfrei und leicht zu desinfizieren, aber nicht aus Plastik, er soll Nerven wie Drahtseile
haben und einen Rücken, auf dem sich alles abladen läßt, dabei aber so zierlich, daß er sich in viel zu kleinen Dienstzimmern wohlfühlen
kann. Er muß fünf Dinge zur gleichen Zeit tun können und soll dabei immer noch eine Hand frei haben." Da schüttelte der Engel den
Kopf und sagte: "Sechs Hände, das wird kaum gehen!". "Die Hände machen mir keine Kopfschmerzen", sagte der liebe Gott, "aber die
drei paar Augen, die schon das Standardmodell haben soll: ein Paar das Nachts durch alle Wände sehen kann,damit eine Nachtwache
zwei Stationen betreuen kann, ein zweites Paar im Hinterkopf,mit dem sie sieht, was man vor ihr verbergen möchte, was sie aber
unbedingt wissen muß, und natürlich das eine hier vorn, mit dem sie einen Patienten ansehen kann und ihm bedeutet: ,,Ich verstehe Sie
und bin für Sie da", ohne das sie ein Wort sprechen muß. Der Engel zupfte ihn leicht am Ärmel und sagte:,, Geht schlafen Herr, und
macht morgen weiter." ,, Ich kann nicht" sagte der liebe Gott. ,,Ich habe bereits geschafft, daß sie fast nie krank wird, und wenn, dann
heilt sie sich selber, sie kann begreifen, daß zehn Doppelzimmer 40 Patienten bedeuten kann, aber zehn Stellen oft nur 5 Schwestern sind,
sie hat Freude an einen Beruf der alles fordert und schlecht bezahlt wird, sie kann mit Schaukelschichten leben und kommt mit wenig
freien Wochenenden aus." Der Engel ging langsam um das Model der Krankenschwester herum:,, Das Material ist zu weich", seufzte
er. ,,Aber dafür zäh", entgegnete der liebe Gott. ,,Du glaubst gar nicht was es alles aushält!" ,,Kann sie denken?"-,,Nicht nur
denken,sondern auch urteilen und Kompromisse schließen", sagte der liebe Gott. Schließlich beugte sich der Engel vor und fuhr mit dem
Finger über die Wange des Modells.,, Da ist ein Leck", sagte er. ,,Ich habe Euch ja gesagt, ihr versucht zu viel in das Model
hineinzupacken."- ,,Das ist kein Leck,das ist eine Träne!"- ,,Wofür ist die?" ,,Sie fließt bei Freude,Trauer,Enttäuschung,Schmerz und
Verlassenheit",sagte der liebe Gott versonnen, ,,die Träne- die Träne ist das Überlaufventil!"
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Murmeln
Eine kleine Geschichte über den Wert der Zeit von Jeffrey Davis, aus dem englischen von Ingo Schmidt Je älter ich werde, desto mehr
genieße ich den Samstagmorgen. Vielleicht ist es die Ruhe und der Frieden, wenn man der erste ist, der aufgestanden ist oder es ist die
grenzenlose Freude, nicht an der Arbeit sein zu müssen. Auf jeden Fall sind mir die ersten Stunden des Samstagmorgens die liebsten. Vor
ein paar Wochen schlurfte ich in meinen Hobby-Keller, eine dampfende Tasse Kaffee in der einen Hand und die Zeitung in der anderen.
Was als ein typischer Samstagmorgen begann, verwandelte sich in eine jener Lehren, die das Leben anscheinend von Zeit zu Zeit für
einen bereit hält. Lassen Sie mich Ihnen davon erzählen. Ich schaltete mein Funkgerät ein und suchte einen guten Kanal, um einem der
üblichen Samstagmorgen-Gespräche im Funknetz zuzuhören. Dabei stieß ich auf einen Kanal mit ganz klarem Empfang, auf dem ein
älter klingender Mann mit einer sehr angenehmen und vollen Stimme sprach. Sie wissen schon, diese Art von Stimme, bei der man meint,
er müsste Radiomoderator sein. Er erzählte irgendjemandem etwas über „1000 Murmeln“. Ich wurde neugierig, blieb auf dem Kanal und
begann zuzuhören, was er zu sagen hatte. „Nun, Tom, es hört sich so an als hättest du sehr viel Arbeit und Stress in deinem Beruf. Ich bin
sicher du wirst gut bezahlt, aber es ist eine Schande so lange von Familie und Kindern getrennt zu sein. Es ist nicht in Ordnung, daß ein
junger Mann 60 oder 70 Stunden die Woche arbeiten muss, um sich und seine Familie über die Runden zu bringen. Zu schade, daß Sie
den Auftritt Ihrer Tochter beim Tanzwettbewerb verpasst haben.“ Er fuhr fort: „ Ich möchte Ihnen etwas erzählen Tom, etwas das mir
selber geholfen hat meine eigenen Prioritäten im Blick zu behalten.“ Und dann begann er seine Theorie mit den „1000 Murmeln“ zu
erklären. „Eines Tages setzte ich mich hin und begann ein bißchen zu rechnen. Der Durchschnittsmensch lebt ungefähr fünfundsiebzig
Jahre. Ich weiß, einige leben etwas länger, andere sterben etwas früher, aber im Durchschnitt leben die Leute ungefähr fünfundsiebzig
Jahre. Jetzt multiplizierte ich 75 Jahre mal 52 Wochen pro Jahr, und ich kam auf 3900, die Zahl der Samstage, die der
Durchschnittsmensch in seinem kompletten Leben hat. Hören Sie gut zu, jetzt komme ich zum wichtigsten Teil. Es dauerte bis ich 55
war, um das in allen Details zu durchdenken“, fuhr er fort. „Bis dahin hatte ich also schon mehr als 2800 Samstage erlebt. Ich erkannte,
daß ich, wenn ich 75 Jahre alt werden würde, nur noch etwa 1000 Samstage hätte, um sie zu genießen. Und so ging ich zu einem
Spielwarengeschäft und kaufte jede einzelne Murmel, die sie hatten. Am Ende musste ich drei Spielzeuggeschäfte besuchen, um meine
1000 Murmeln zusammen zu bekommen. Ich nahm sie mit nach Hause und stellte sie mir in einem großen Glas in meinem Hobby-Keller
in das Regal neben meinem Funkgerät. Seitdem habe ich jeden Samstag eine Murmel aus dem Glas genommen und weggeworfen. Und
indem ich beobachten konnte wie die Murmeln immer weniger wurden, fiel es mir leichter, mich auf die wichtigen Dinge im Leben zu
konzentrieren. Es gibt nichts, was beeindruckender ist als zu sehen wie die Zeit, die man auf der Welt zur Verfügung hat, verrinnt um
sich an die wirklich wichtigen Dinge zu erinnern und seine Prioritäten richtig zu setzen. Bevor ich mich verabschiede und mit meiner
wundervollen Frau in die Stadt zum Frühstücken gehe, möchte ich Ihnen noch etwas erzählen. Ich habe heute, an diesem Morgen, meine
allerletzte Murmel aus dem Glas genommen. Mir scheint, wenn ich es bis nächsten Samstag schaffe, habe ich etwas zusätzliche Zeit
geschenkt bekommen. Und wenn es etwas gibt, das wir alle gut gebrauchen können, dann ist es wohl etwas zusätzliche Zeit. Es war nett,
Tom, Sie hier zu treffen. Ich hoffe, dass Sie mehr Zeit mit Ihrer Familie verbringen, und ich hoffe, Sie mal wieder hier auf dem Kanal zu
treffen.“ Er verabschiedete sich mit „73old man, dies ist K9NZQ clear and going QRT. Guten Morgen!" Man hätte auf dem Kanal eine
Stecknadel fallen hören können, als dieser Funker sich verabschiedet hatte. Ich glaube daß er uns allen sehr viel zum Nachdenken
gegeben hatte. Ich hatte vorgehabt, an diesem Samstag etwas an meiner Funkantenne zu basteln und dann am Nachmittag mit ein paar
anderen Funkern an der nächsten Ausgabe unserer Vereinszeitung zu arbeiten. Statt dessen ging ich nach oben, weckte meine Frau mit
einem Kuss und sagte „Komm Liebling, wir nehmen die Kinder mit und fahren in die Stadt, ich lade euch ein zu einem schönen
Frühstück.“ „Wie kommt das?“ fragte sie mit einem Lächeln. „Oh, nichts besonderes, aber es ist lange her, daß wir einen Samstag
zusammen mit den Kindern verbracht haben. Ach ja, können wir an einem Spielzeugladen anhalten? Ich muss noch ein paar Murmeln
kaufen…“
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Error 490
Anrufer: Hi, ich hab hier ein neues Programm, das würde ich gern auf meinem persönlichen System installieren. Es heißt LIEBE. Was
soll ich denn da als erstes machen? Hotline: Auf Ihrer Festplatte gibt es eine Partition, die heißt HERZ. Haben Sie die? ?Anrufer: Ach so,
das ist der Trick! Ich hab"s immer auf der Hauptpartition KOPF versucht. Na gut, ich probier das mal ? Mist, HERZ ist aber ziemlich
voll! Hotline: Machen Sie mal den Task-Manager auf und gucken unter "Prozesse". Was läuft denn da so? Anrufer: Oh je,
Alte_Verletzungen.exe, Groll.com, Geiz.com, Ablehnung.exe und lauter so Zeug. Vor allem Hass.exe ? boah, das krallt sich fast den
ganzen Speicher! Hotline: Kein Problem. LIEBE wird vieles davon automatisch aus Ihrem Betriebssystem raushauen. Manches bleibt
zwar im Hintergrund aktiv, wird aber keine anderen Programme mehr stören. Alte_Verletzungen.exe und Geiz.com müssen Sie aber vor
der Installation selber vollständig löschen. Anrufer: Nein! Das ist ein ganz wichtiges gutes altes Stück! Das hat mich Jahrzehnte gekostet,
all die Komponenten dafür zu sammeln! Muss das wirklich raus? Hotline: Ja, das ist unumgänglich. Gehen Sie ins Startmenü und suchen
Sie Zubehör/Verzeihung. Das lassen Sie so oft laufen, bis Geiz.com und die Alten_Verletzungen vollständig raus sind. Anrufer: Na gut,
wenn"s sein muss. LIEBE ist mir einfach so sehr empfohlen worden, das Ding will ich unbedingt hier laufen haben! So, geschafft ... He!
Da steht jetzt: "ERROR 490 ? Programm läuft nicht auf internen Komponenten". Was soll denn das? Hotline: Nichts Schlimmes, ist ein
altbekanntes Problem. Es bedeutet, dass LIEBE für externe HERZEN konfiguriert ist, aber auf Ihrem eigenen ist es noch nicht gelaufen.
Das ist eine von diesen ganz komplizierten Sachen. Ich sag"s mal so: Sie müssen zunächst Ihr eigenes Gerät lieben, bevor es andere
lieben kann. Anrufer: Hä? Hotli ne: Können Sie den Ordner Selbstakzeptanz finden? Anrufer: Ja, hab ich Hotline: Wunderbar. Klicken
Sie auf die folgenden Dateien und kopieren Sie die in den Ordner MEINHERZ, und zwar: Selbstvergebung.doc, Selbstschätzung.doc und
Güte.txt. Außerdem bitte Selbstbeurteilung.exe aus allen Ordnern löschen und dann den Papierkorb leeren, sonst kommen die immer
wieder zurück. Anrufer: LIEBE installiert sich jetzt ganz von selbst. Ist das gut so? Hotline: Ja, so gehört das. Nun sollte eine Nachricht
auftauchen, dass sich LIEBE immer wieder neu lädt, so lange Ihre HERZ-Festplatte läuft. Sehen Sie diese Nachricht? Anrufer: Seh ich.
Ist die Installation nun abgeschlossen? Hotline: Ja, aber denken Sie dran, dass Sie bis jetzt nur die Basisversion installiert haben. Sie
müssen sich nun mit anderen HERZEN vernetzen, damit Sie an die Upgrades rankommen. Anrufer: Ok. Klasse! Mein HERZ lädt gerade
eine wunderschöne Melodie. Auf meinem Bildschirm läuft Lächeln.mpg. Wärme.exe, Friede.exe, Zufriedenheit.doc und lauter so Sachen
breiten sich gerade im Speicher aus. Fühlt sich sehr gut an! Hotline: Fein. Damit ist LIEBE installiert und läuft. Von diesem Punkt an
sollten Sie gut alleine weiterkommen. Anrufer: Jetzt brauchen Sie sicher meine Kontonummer wegen der Abbuchung. Hotline (lacht):
Nein, LIEBE ist Freeware. Geben Sie das Programm bitte an jeden weiter, den Sie treffen, mit allen Komponenten. Die Menschen
werden es dann ihrerseits weiterverbreiten, und ich wette, dass Sie dann von denen eine Menge ganz feiner neuer Module
zurückbekommen. Anrufer: Gebongt, will ich gern machen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.
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Zen-Geschichte
Ein ernsthafter junger Mann fand die Konflikte im Amerika Mitte des 20.Jh. sehr verwirrend. So besuchte er viele Leute, um einen Weg
zu finden, der die Verwirrung, die ihn störte, auflösen sollte. Aber er blieb verwirrt. Eines Nachts in einem Kaffeehaus sagte ein
selbsternannter Zen-Meister zu ihm: „Gehe zu diesem baufälligen Haus, dessen Adresse ich für dich aufgeschrieben habe. Sprich nicht zu
jenen, die dort leben. Du mußt still bleiben, bis der Mond morgen Nacht aufgeht. Gehe in den großen Raum, welcher sich auf der rechten
Seite des Hauptganges befindet, setze dich in der Lotusposition auf die Spitze des Abfallhaufens in der nord- westlichen Ecke, blicke in
Richtung der Ecke und meditiere.“ Er verfuhr genauso, wie der Zen-Meister ihm aufgetragen hatte. Seine Meditation wurde zeitweise
von Befürchtungen unterbrochen. Er fürchtete ob oder ob nicht der Rest der Installationen vom 2. Stock herunterfallen würde, um sich zu
dem Haufen Mist zu gesellen, auf dem er saß. Er wußte nicht, wie er feststellen sollte, wann der Mond in der nächsten Nacht aufgehen
würde. Er war verstört über das, was die Leute, die durch den Raum gingen, über ihn sagten. Seine Verstörung und Meditation wurde
unterbrochen, als, wie zur Prüfung seines Glaubens, Schmutz vom 2. Stock auf ihn fiel. Zu dieser Zeit kamen gerade 2 Leute in das
Zimmer. Der eine fragte den anderen, was er denn über den Mann, der hier saß, wisse. Worauf dieser antwortete: „Einige behaupten, er
sei ein Heiliger, andere sagen, er ist einfach ein Trottel.“ Als er das hörte, erlangte er Erleuchtung.
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Die Verleumdung
Ein Mann wohnte in einem kleinen Dorf. Eines Tages erfuhr er, dass ein Nachbar über ihn schlecht geredet hatte. Es waren böse
Gerüchte und er stellte den Nachbarn zur Rede. Der Nachbar entschuldigte sich ganz kleinlaut und meinte „Ich werde es bestimmt nicht
wieder tun“! Ich nehme alles zurück, was ich über Sie erzählt habe“. Der Mann sah den Nachbarn schweigend und ernst an. Nach einigen
Minuten sagte er „Gut, ich verzeihe Ihnen, aber eine kleine Strafe werde ich Ihnen schon noch auflegen!“. „Alles was Sie möchten.“
erwiderte der Nachbar schnell, froh, dass der Mann ihm nun wohl nicht böse war. Der Mann ging in sein Haus hinein und holte ein mit
Federn gefülltes Kissen. Er nahm eine Schere, schnitt das Kissen auf und warf die weichen leichten Federn in die Luft. Da es an diesem
Tag sehr windig war, wurden sie Federn schnell von dem Wind hinweg getragen. Der Nachbar schaute fragend und leicht irritiert, sagte
aber nichts dazu. Nachdem beide eine Weile den Federn beim Fliegen zugeschaut hatten sprach der Mann: „So, Herr Nachbar, Sie
werden jetzt jede einzelne der Federn wieder einsammeln und zurück in dieses Kissen legen. Der Nachbar bekam große Augen und
stammelte: „Das geht doch nicht! Das ist unmöglich, Verlangen Sie das bitte nicht von mir! Ich kann doch unmöglich all die Federn
wieder einsammeln! Inzwischen hat der Wind sie in alle Himmelsrichtungen getragen. Es ist doch unmöglich sie alle wieder
einzusammeln!!?“ Der Mann nickte ernst: „Sehen Sie! Genau so ist es mit den Verleumdungen. Einmal ausgestreut, laufen sie durch alle
Winde, wir wissen nicht wo sie ankommen und auch nicht bei wem. Wie können Sie die Verleumdung also einfach wieder
zurücknehmen?“
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Erleuchtung
Ein bereits älterer Mönch kam zu einem Zen-Meister und sagte: «Ich habe in meinem Leben eine Vielzahl von spirituellen Lehrern
aufgesucht und nach und nach immer mehr Vergnügungen aufgegeben, um meine Begierden zu bekämpfen. Ich habe lange Zeit gefastet,
jahrelang mich dem Zölibat unterworfen und mich regelmäßig kasteit. Ich habe alles getan, was von mir verlangt wurde, und ich habe
wahrhaft gelitten, doch die Erleuchtung wurde mir nicht zuteil. Ich habe alles aufgegeben, jede Gier, jede Freude, jedes Streben
fallengelassen. Was soll ich jetzt noch tun?» Der Meister erwiderte: «Gib das Leiden auf!»
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Zeit
Nimm dir Zeit, um zu arbeiten, es ist der Preis des Erfolges. Nimm dir Zeit, um nachzudenken, es ist die Quelle der Kraft. Nimm dir Zeit,
um zu spielen, es ist das Geheimnis der Jugend. Nimm dir Zeit, um zu lesen, es ist die Grundlage des Wissens. Nimm dir Zeit, um
freundlich zu sein, es ist das Tor zum Glücklichsein. Nimm dir Zeit, um zu träumen, es ist der Weg zu den Sternen. Nimm dir Zeit, um zu
lieben, es ist die wahre Lebensfreude. Nimm dir Zeit, um froh zu sein, es ist die Musik der Seele. (Aus Irland)
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Sag es heute
Es war einmal vor nicht all zu langer Zeit ein kleiner Junge der von Geburt an sehr krank war. Als er in die Pubertät kam, gaben die Ärzte
die Hoffnung auf diese seltene Krankheit noch heilen zu können. Und mit 17 Jahre, wusste er, dass er jeden Augenblick sterben könnte.
In all der Zeit lebte er sehr behütet und beschützt zu Hause bei seiner Mutter. Aber heute beschloss er endlich einmal alleine raus zu
gehen - nur ein einziges Mal. Er bat seine Mutter um Erlaubnis, und sie gab sie ihm nach einem kurzen Zögern. Es war ein herrlicher,
sonniger Herbsttag, als er so durch sein Stadtviertel schlenderte. Er beobachtete die Menschen und die Tiere, lauschte der Natur und
blickte sehr nachdenklich und geistesabwesend in so manche Schaufenster. Als er vor ein Musikgeschäft stand und in die Auslagen
blickte, bemerkte er ein sehr zartes, attraktives Mädchen, so ungefähr in seinem Alter. Es traf Ihn direkt - wie ein Blitz - mitten ins Herz.
Kein Zweifel, es war die Liebe auf den ersten Blick. Er öffnete die nervös die Tür, trat ein und hatte nur Sie im Blick. Nach und nach
näherte er sich vorsichtig der Theke, hinter der das Mädchen stand. Sie sah ihn an und fragte freundlich lächelnd: "Kann ich Dir helfen?"
Er war sich sicher, es sei das süßeste Lächeln was er in seinem ganzen Leben gesehen hatte und er hatte das Verlangen sie im selben
Moment zu küssen. Er sagte unbeholfen, stotternd: "Ja, hemmmm.... Ich würde gern eine CD kaufen." Und ohne nachzudenken, nahm er
die erste die ihm in die Hände fiel und bezahlte. "Möchtest Du, dass ich sie Dir einpacke?" fragte das Mädchen wieder lächelnd. Er nickte
verlegen, und sie ging in das Hinterzimmer der Boutique und kam mit dem eingepackten Päckchen zurück, und gab es ihm. Er nahm es
und ging schnell aus dem Geschäft. Er ging träumend nach Hause, und seit diesem Tag ging er tagtäglich in dieses Musikgeschäft um
irgendeine CD zu kaufen. Sie packte sie alle immer ein, und er brachte sie nach Hause, um sie in seinem Schrank aufzubewahren. Er war
viel zu schüchtern, um sie zum Ausgehen einzuladen, und selbst wenn er es ganz fest vornahm, es heute zu versuchen, brachte er es nicht
über sich. Nach einigen Wochen schilderte er dies seiner Mutter, und sie ermutigte ihn, doch etwas zu unternehmen, und so ging er den
nächsten Tag mit Mut und Entschlossenheit bewaffnet wieder in das Musikgeschäft. Und wie jeden Tag kaufte er irgendeine CD, und sie
ging wie jedes Mal ins Hinterzimmer um ihm die CD einzupacken. Und während sie sie ihm einpackte, verlies ihn der Mut und hinterließ
nur flüchtig seine Telefonnummer auf der Theke und eilte geschwind aus dem Geschäft. Am nächsten Tag: dring, dring... Läutet das
Telefon im Haus des schüchternen, todkranken Jungen und seine Mutter nahm den Hörer ab: "Hallo?" Es war das Mädchen und wollte
den Sohn sprechen. Worauf die Mutter, untröstlich begann zu weinen und sagte: "Was, Du weißt es nicht? - Er ist gestern Abend
gestorben." Es gab eine lange Pause der Sprachlosigkeit. Einige Stunden später ging die Mutter in das Zimmer des Sohnes, um sich seiner
zu erinnern. Sie beschloss seine Kleidung durchzusehen, und öffnete seinen Schrank. Wie sehr war sie überrascht, als ihr eine große
Menge von CDs entgegen kam. Keine einzige von Ihnen war geöffnet. Das alles machte sie stutzig und gleichzeitig sehr neugierig, und
sie konnte nicht widerstehen. Sie nahm eine CD, setzte sich auf das Bett und öffnete sie. Dabei fiel ein kleiner Zettel aus dem Paket zu
Boden. Die Mutter hob ihn auf, und begann zu lesen: "Hallo!!! Du bist super süß, möchtest Du mit mir ausgehen? Hab Dich lieb...
Andrea" Sehr gerührt nahm die Mutter eine andere CD; noch eine andere und so weiter. In mehreren befanden sich kleine Zettel, und auf
jedem stand das gleiche... Und die Moral von der Geschichte: So, ist das Leben - warte nicht zu lange um jemandem, der für Dich
außergewöhnlich ist, zu sagen was Du fühlst. Sag es Heute. Morgen kann es vielleicht schon zu spät sein.
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Zufriedenheit
In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick
angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne
See mit friedlichen, schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten
Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich
schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt. Aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist
schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes
Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare zuviel an flinker
Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist - der Landessprache mächtig - durch ein Gespräch zu überbrücken
versucht. "Sie werden heute einen guten Fang machen." Kopfschütteln des Fischers. "Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig
ist." Kopfnicken des Fischers. "Sie werden also nicht ausfahren?" Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss
liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. "Oh? Sie
fühlen sich nicht wohl?" Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. "Ich fühle mich
großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt." Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist.
"Ich fühle mich phantastisch." Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr
unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: "Aber warum fahren Sie dann nicht aus?" Die Antwort kommt prompt und
knapp. "Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin." "War der Fang gut?" "Er war so gut, dass ich nicht noch einmal ausfahren
brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen." Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt
auf und klopft dem Touristen auf die Schulter. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter,
doch rührender Kümmernis. "Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug!" sagte er, um des Fremden Seele zu erleichtern.
"Rauchen Sie eine von meinen?" "Ja, danke." Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich
kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu
verleihen. "Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute
ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen
fangen. Stellen Sie sich das mal vor!" Der Fischer nickt. "Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen,
übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren - wissen Sie, was geschehen würde?" Der Fischer
schüttelt den Kopf. "Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder
vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen -
eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden...", die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, "Sie
würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber
herumfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben, sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein
Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren - und dann..." - wieder verschlägt die
Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er
auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. "Und dann", sagt er, aber wieder verschlägt ihm die
Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken wie einem Kind, das sich verschluckt hat. "Was dann?" fragt er leise.
"Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen - und auf das
herrliche Meer blicken." "Aber das tu ich ja schon jetzt", sagt der Fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat
mich dabei gestört." Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt,
er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, aber es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten
Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid. Geschichte von Heinrich Böll
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Eine Kurugeschichte
HL Abend Eine Frau und ein Mann sitzen irgendwo in Deutschland am PC und schreiben miteinander, so wie sie es jeden Abend seit
mehreren Monaten taten . Weit voneinander entfernt . Sie haben miteinander gelacht , Spaß gehabt , ihre Sorgen geteilt . Bescherung .
Was kann man sich schenken ? Sie hatte sich viele Gedanken gemacht. Es sollten ja keine großen Geschenke sein . Sie schenkte ihm ihre
Freundschaft . Er sagte, es wäre das schönste Weihnachtsgeschenk, das er je bekommen hat . Monate vergingen . Sie weinte mit ihm ,
hörte ihm zu , machte sich Sorgen um ihn . Dann, eines Tages ,stellte sie fest ihre Freundschaft wurde über all die Wochen und Monate
auf die schäbigste Art mißbraucht . Es schmerzte sehr , mehr, als sie je gedacht hätte. Bald ist wieder HL .Abend . Dieses Jahr gibt es
keine Geschenke . Denn sie weiß, ein Geschenk kann man nicht zurück fordern. Ihr Geschenk war eine Verpflichtung die bleibt .
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Eine Generationengeschichte
Wenn Du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit Dir zu tun…… Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte
gepackt….. Wenn Du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange
überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in
strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie
die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie
einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während
der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen
morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wusste, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und
niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner frage nach „Aufsichtspflicht“.
Kannst Du dich noch an „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben,
denn es interessierte den Erwachsenen nicht. Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick.
Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche, und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-
Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms, SMS. Wir
hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten.
Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern.
Keiner brachte und und keiner holte uns… Wie war das nur möglich? Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen.
Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und
mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Auch blieben die Augen nicht stehen wenn wir schielten und die Uhr
schlug. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen mit Enttäuschungen klarzukommen.
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu
emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner
konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel
heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas! Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen
Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, erfolg und Verantwortung. Mit
alldem wussten wir umzugehen. Und Du gehörst auch dazu.
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Der Axtdieb -
Ein Mann fand eines Tages seine Axt nicht mehr. Er suchte und suchte, aber sie war verschwunden. Der Mann wurde ärgerlich und
verdächtigte den Sohn seines Nachbarn, die Axt genommen zu haben. An diesem Tag beobachtete er den Sohn seines Nachbarn ganz
genau. Und tatsächlich: Der Gang des Jungen war der Gang eines Axtdiebes. Die Worte, die er sprach, waren die Worte eines Axtdiebes.
Sein ganzes Wesen und sein Verhalten waren das eines Axtdiebes. Am Abend fand der Mann die Axt durch Zufall hinter einem großen
Korb in seinem eigenen Schuppen. Als er am nächsten Morgen den Sohn seines Nachbars erneut betrachtete, fand er weder in dessen
Gang, noch in seinen Worten oder seinem Verhalten irgend etwas von einem Axtdieb. Aus dem Chinesischen nach Lao Tse …………….
Dazugelernt Zu Mark Twain kam ein Siebzehnjähriger und beklagte sich: "Ich verstehe mich mit meinem Vater nicht mehr. Jeden Tag
Streit. Er ist so rückständig, hat keinen Sinn für moderne Ideen. Was soll ich machen? Ich laufe aus dem Haus." Mark Twain antwortete:
"Junger Freund, ich kann dich gut verstehen. Als ich siebzehn Jahre alt war, war mein Vater genau so ungebildet. Es war kein Aushalten.
Aber habe Geduld mit so alten Leuten. Sie entwickeln sich langsamer. Nach 10 jahren, als ich 27 war, hatte er soviel dazugelernt, dass
man sich schon ganz vernünftig mit ihm unterhalten konnte. Und was soll ich dir sagen? Heute, wo ich 37 bin - ob du es glaubst oder
nicht - wenn ich keinen Rat weiß, dann frage ich meinen alten Vater. So kann es sich ändern."
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Im Restaurant
Eine ältere Frau kauft sich im Schnellrestaurant eine Suppe. Sie trägt den dampfenden Teller an einen der Stehtische und hängt ihre
Handtasche darunter. Dann geht sie nochmal zur Theke, um einen Löffel zu holen. Als sie zurückkehrt, sieht sie am Tisch einen
dunkelhaarigen Mann, der ihre Suppe löffelt. "Typisch Ausländer. was fällt dem ein?!", denkt die Frau empört. Sie drängt sich neben ihn,
sieht ihn wütend an und taucht ihren Löffel ebenfalls in die Suppe. Sie sprechen kein Wort, aber nach dem Essen holt der Mann für sie
beide Kaffee und verabschiedet sich dann höflich. Erstaunt bedankt sich die Frau mit einem Lächeln. Als sie ebenfalls gehen will, hängt
ihre Handtasche nicht mehr am Haken unterm Tisch. Also doch ein hinterhältiger Betrüger. Das hätte man sich doch gleich denken
können! Mit rotem Gesicht schaut sie sich um. Er ist verschwunden. Aber am Nachbartisch sieht sie ihre Handtasche. Und einen Teller
Suppe, inzwischen kalt geworden.
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Der Reisbauer
Es war einmal ein armer Reisbauer, der trotz all seines Fleißes in seinem Leben nicht vorwärtskam. Eines Abends begegnete ihm der
Mondhase, von dem man weiß, dass er jeden Wunsch erfüllen kann. "Ich bin gekommen, dir zu helfen." sagte der Mondhase. "Ich werde
dich auf den Wunschberg bringen, dort kannst du dir aussuchen, was immer du willst." Und ehe er sich versah, fand sich der Reisbauer
vor einem prächtigen Tor wieder, über das geschrieben stand: "Jeder Wunsch wird Wirklichkeit". Gut, dachte der Bauer und rieb sich die
Hände, das armselige Leben hat nun ein Ende. Und so trat er durch das Tor. Eine alte Frau mit weißem Haar und einem gütigen Lächeln
begrüßte ihn mit den Worten: "Was immer Du Dir wünschst wird sich erfüllen. Aber Du musst zuerst wissen, was man sich alles
wünschen kann. Daher folge mir!" So betraten sie nacheinander mehrere Säle, einer schöne als der andere. "Hier", sprach die weise Frau,
"im ersten Saal siehst Du das Schwert des Ruhms. Wer sich das wünscht, wird ein gewaltiger General; er eilt von Sieg zu Sieg und sein
Name wird auch noch in den fernsten Zeiten genannt. Willst Du das?" "Nicht schlecht", dachte sich der Bauer, "Ruhm ist ein schönes
Ding, und ich möchte die Gesichter der Leute im Dorf sehen, wenn ich General würde. Aber ich will es mir noch einmal überlegen.
Gehen wir weiter." "Gut, gehen wir weiter", sagte lächelnd die Weise. Im zweiten Saal zeigte sie dem Bauern das Buch der Weisheit.
"Wer sich das wünscht, dem werden alle Geheimnisse des Himmels und der Erde offenbar." Der Bauer meinte: "Ich habe mir schon
immer gewünscht, viel zu wissen. Das wäre vielleicht das Richtige. Aber ich will es mir noch einmal überlegen." Im dritten Saale ruhte
ein Kästchen aus purem Gold. "Das ist die Truhe des Reichtums. Wer sich die wünscht, dem fliegt das Geld zu, ob er nun arbeitet oder
nicht." sagte die weise Frau. "Ha", lachte der Bauer, "das wird das Richtige sein. Wer reich ist, der kann sich alles kaufen. Doch Glück
und Reichtum sind zwei verschiedene Dinge, so sagt man. Ich weiß nicht recht." Und so ging der Bauer von Saal zu Saal, ohne sich für
etwas zu entscheiden. "Nun wähle", sagte die weise Frau lächelnd, als sie den letzten Saal gesehen hatten. Was immer Du Dir davon
wünschst, wird erfüllt werden!" "Du musst mir noch ein wenig Zeit lassen", erwiderte der Bauer, "ich muss mir die Sache überlegen." In
diesem Augenblick ging das Tor hinter ihm zu und die weise Frau war verschwunden. Aber der Mondhase saß wieder da und sagte zum
Bauern: "Armer Bauer, wie du sind die meisten Menschen. Sie wissen nicht, was sie sich wünschen sollen oder sie wünschen sich alles
und bekommen nichts. Was sich einer wirklich wünscht, das schenken ihm die Götter, aber der Mensch muss zuerst einmal wissen, was
er sich wirklich wünscht ..."
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Das Neujahrsfest
Diese Geschichte spielt im alten Persien. Es war an der Zeit, das Neujahrsfest vorzubereiten. Der König wies seine Leute an: "Ich
möchte, daß es ein wirklich königliches Fest wird. Die Gästeliste soll überquellen von illustren Persönlichkeiten. Die Tische sollen sich
biegen unter Delikatessen, und der Wein soll nur aus erlesenen Trauben und besten Jahrgängen bestehen." Die Mitarbeiter schwärmten
aus und brachten aus allen Landesteilen nur das Köstlichste. Aber der König war nicht zufriedenzustellen. "Im letzten Jahr habe ich ein
durch nichts zu überbietendes Fest gegeben. Aber die ganze Stadt sprach nur von dem Fest bei Ramun, dem Maler. Da wurde getrunken
und gelacht die ganze Nacht bis zum Nachmittag des nächsten Tages. Im Jahr davor war es dasselbe. Ebenso im Jahr davor und davor.
Einmal muß es mir doch gelingen, diesen Wurm zu übertrumpfen, denn ich, ich bin der König." Einer der Mitarbeiter, ein kluger Mann,
verneigte sich tief und fragte: "Mein König, habt Ihr je mit dem Maler gesprochen? Es muß doch einen Grund geben, warum die Leute
sein Fest so lieben, obwohl sie in schäbiger Hütte ihre mitgebrachten Happen essen und den billigsten Wein trinken müssen." Der König
nickte stumm und sagte: "Gut, schafft mir diesen Ramun heran." Und so geschah es. "Warum lieben die Menschen so dein Neujahrsfest?"
fragte der König. Worauf der Maler: "Wir sind Freunde und brauchen einander - aber mehr brauchen wir nicht. Deshalb sind wir reich."
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Der Jahreswechsel
Jedes Jahr vollziehen die Menschen den üblichen Jahreswechsel. Ein Altes geht, ein Neues kommt. Auch wenn sich nicht alle Wünsche
und Pläne des Alten erfüllt haben, es hat einem neuen Jahr Platz zu machen. In der Regel geschieht das auch völlig reibungslos. Die
Menschen feiern und wünschen sich alles Gute. Dann kehren sie mit guten Vorsätzen in ihren Alltag zurück. Hin und wieder gibt es aber
doch kleine Ungereimtheiten. Eine solche trug sich vor ein paar Jahren zu, es ist also noch nicht einmal so lange her. Damals
versammelten sich im Himmel zum Jahresende pünktlich alle am Jahreswechsel Beteiligten, jeder streng nach seiner Rangordnung
plaziert. In der ersten Reihe war dem eben eintreffenden Alten Jahr ein Ruheplatz bereitgestellt worden. Gleich daneben stand ein zweiter
Sitz noch leer - jener für das zu begrüssende Neue Jahr. Anfangs dachte sich keiner etwas dabei, waren doch alle überpünktlich
erschienen. Einer nach dem andern wurde aber etwas unruhig. "Unüblich!" raunte ein Engel, "Nun müssen wir bald anfangen mit der
Übergabe, sonst werden wir bis Mitternacht nicht fertig werden.“ Und das abtretende Alte Jahr fügte hinzu: „Ich denke, wir müssen das
Neue Jahr umgehend suchen, sonst stünde eventuell gar das Ende der Zeiten vor der Tür.“ So schwärmte Gross und Klein aus und hielt
Ausschau, ob sich das Neue Jahr nicht etwa hinter einem vergessenen Stern versteckt hätte. Nach Minuten verzweifelter Suche wurde es
endlich aufgespürt. In einem kleinen Winkel gleich neben der Himmelspforte hatte es sich verkrochen. "Was hast Du dir dabei nur
gedacht?“ wollte der heilige Petrus leicht ungeduldig von ihm wissen, „Du bringst mit deinem Verhalten den ganzen Weltenlauf
durcheinander!" - "Ich hatte etwas Angst", erwiderte das Neue Jahr leise: „Seht, alleine soll ich während dreihundertfünfundsechzig
Tagen die Verantwortung für die ganze Welt tragen. Wenn ich nun einen Fehler mache? Wenn ich etwas übersehe oder vergesse? Diese
Verantwortung ist zuviel für mich allein." Der heilige Petrus nickte, dachte kurz nach und antwortete dann verständnisvoll: "Die ganze
Verantwortung zu tragen ist gewiss eine grosse Aufgabe. Fehler können geschehen und bleiben nicht folgenlos, auch das ist richtig. Aber
ich bin überzeugt, mein liebes Neues Jahr, dass gerade Du am besten dazu geeignet bist. Du bist frisch an Kräften, gänzlich unverbraucht
und noch voller Hoffnung. Es kommt nicht darauf an, die beste Lösung immer gleich zur Hand zu haben. Viel wichtiger ist es, das Du
alles aus Liebe zu den Menschen tust und mit der guten Absicht, nicht leichtfertig mit Deiner Zeit umzugehen. Ich glaube, gutes Neues
Jahr, ein besseres Jahr als Dich hätte zur Zeit niemand finden können. Und eines soll Dir Mut machen: Auch wenn Du nicht fertig wirst
mit Deiner Arbeit, es kommt nach Dir wieder ein Neues Jahr. Manche Dinge brauchen Zeit und machen viel Mühe, aber einmal müssen
sie begonnen werden. Das ist nun Deine Aufgabe." Das Neue Jahr blickte in die Runde, wo sich in jedem Blick Erwartung und
Ermutigung spiegelte. Es nickte dem heiligen Petrus zu, der nahm das Neue Jahr an der Hand und führte es entschlossen zur
Himmelspforte. Die Zeit war knapp geworden. Schnell wurde die Arbeit des Alten Jahres verdankt, und die Himmlischen gaben dem
Neuen letzte gute Ratschläge mit auf den Weg. Damit begann es dann endgültig, dieses Neue Jahr... Ihr glaubt die Geschichte nicht?
Ehrlich, genau so hat sie sich zugetragen! Ich werde es Euch beweisen. Vor ein paar Jahren sowie auch heute, begann der erste Tag eines
Neuen Jahres mit genau einer Sekunde Verspätung. Als die Wissenschaftler den Fehler bemerkten, mussten die Menschen auf der Erde
die Uhren für eine Sekunde anhalten, damit sie wieder richtig gingen. Die meisten Menschen führten dies auf einen Messfehler zurück,
auf eine kleine Unregelmässigkeit im Sonnenlauf oder die Tücken des Kalenders selbst, aber in Wirklichkeit… - na ja, denkt was Ihr
wollt, nun kennt ihr die Geschichte.
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Beim Friseur
Ein Mann ging, wie er es immer machte, für Haar- und Bartschnitt zum Friseur. Mit dem Friseur, der ihn bediente, begannen ein
amüsantes Gespräch. Sie sprachen über verschiedene Themen. Schließlich kam es zu Gott... Friseur: "Schau ,ich glaube nicht, wie du es
sagst an Gott." Der Mann: "Ja, aber warum denn nicht?" Friseur: "Das ist sehr einfach. Um das zu sehen, musst du nur raus gehen. Kannst
du mir bitte sagen, wenn es Gott geben würde, würde es dann so viele problembeladene oder kranke Menschen geben? Verlassene
Kinder? Wenn es Gott geben würde, würde keiner leiden, den anderen unterdrücken. Wenn es Gott gäbe, würde er dies nicht zulassen."
Der Mann überlegte einen Moment, aber um unnötigen Streit zu vermeiden antwortete er nicht. Nachdem der Friseur mit seiner Arbeit
fertig war, verließ der Mann den Salon. In dem Augenblick, sah er auf der Strasse einen Mann mit langen Haaren und langem Bart. Da
dieser Mann sehr durcheinander aussah, müsste er lange nicht mehr rasiert worden sein. Der Mann kehrte in den Friseursalon zurück. Der
Mann: "Es gibt keine Friseure!" Friseur: "Wie kommst du denn darauf? Ich bin doch hier, ich bin selber ein Friseur." Der Mann zeigte auf
den langhaarigen Mann und sagte: "Nein, es gibt keine. Wenn es Friseure geben würde, liefen auf der Straße keine Männer mit langen
Haaren und Bärten rum." Friseur: "Hmm...Es gibt Friseure, aber was können wir dafür, wenn die Menschen nicht zu uns kommen?!" Der
Mann: "Siehst du, das ist das Entscheidende. Gott gibt es, aber wenn die Menschen nicht zu Ihm gehen, ist das ihre eigene Entscheidung.
Das ist der Grund warum es auf der Welt so viele Leidende und Traurige gibt...!"
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Arm ist...
Arm ist, wer vor Gewalt und Elend aus seiner Heimat fliehen muß; arm ist auch, wer sein Land nicht mit den Notleidenden teilen kann.
Arm ist, wer auf dieser Erde keinen Raum zum Leben hat; arm ist aber auch, wer sich die Grundlage des Lebens selbst zerstört. Arm ist,
wer eine Arbeitsstelle sucht und sie nicht findet; arm ist aber auch, wer vor lauter Arbeit keine Zeit und Kraft mehr hat, den Notleidenden
die Hand zu reichen. Arm ist, wer seine Rechte nicht kennt oder sie nicht wahrnehmen und einklagen kann; arm ist aber auch, wer sich
im Recht verstrickt und zur Liebe nicht mehr fähig ist. Arm ist, wer Hunger hat, wer die notwendigen Bedürfnisse nicht stillen kann; arm
ist aber auch, wer Brot hat und das Leben satt hat. Arm ist, wer Opfer des Krieges und der ungerechten Gewalt wird; arm ist aber auch,
wer das Mittel der Gewalt benutzt, weil er an eine Verständigung zwischen den Menschen nicht mehr glaubt. (aus dem
Missionsgymnasium der Franziskaner in Bardel)
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Die Scheidung
Als ich diesen Abend nach Hause kam und meine Frau das Abendbrot serviert hatte, nahm ich ihre Hand und sagte ihr, dass ich ihr etwas
mitteilen müsse. Sie setzte sich hin und aß schweigend. Und ich sah wieder die Angst in ihren Augen. Auf einmal war ich wie versteinert,
ich konnte meinen Mund nicht mehr öffnen. Aber ich musste ihr sagen, was ich denke: Ich möchte mich scheiden lassen. Sie wurde nicht
aufbrausend und regte sich über meine Worte nicht auf, sondern fragte mich leise nach dem Grund dafür. Ich vermied eine Antwort auf
die Frage. Das verärgerte sie. Sie schmiss ihr Besteck umher und schrie mich an, dass ich kein Mann sei. In dieser Nacht redeten wir
nicht mehr miteinander. Sie weinte die ganze Nacht. Ich wusste, dass sie herausfinden will, was mit unserer Ehe passiert ist, aber ich
konnte ihr keine zufrieden stellende Antwort geben: Ich habe mich in Jane verliebt. Meine Frau liebte ich nicht mehr. Mit einem tiefen
Gefühl der Schuld entwarf ich einen Ehevertrag in dem ich ihr unser Haus, unser Auto und 30% von unserer Firma anbot. Sie schaute ihn
sich kurz an und zerriss ihn anschließend. Die Frau, mit der ich zehn Jahre meines Lebens verbracht habe, wurde mir fremd. Mir tat es
um ihre Zeit und ihre Energie leid, die sie mit mir verschwendet hatte, aber ich konnte nicht mehr zurück, dafür liebte ich Jane zu stark.
Schließlich brach sie vor meinen Augen laut in Tränen aus, das war die Reaktion, die ich erwartet hatte. Sie weinen zu sehen brachte mir
irgendwie ein Gefühl der Erleichterung. Schon seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken, mich scheiden zu lassen, und ich war
regelrecht besessen von dem Gedanken. Nun wurde das Gefühl nochmals stärker und klarer, dass es die richtige Entscheidung ist. Am
nächsten Tag kam ich spät nach Hause und sah sie schreibend am Tisch sitzen. Ich war sehr müde an dem Abend und so ging ich ohne
Abendbrot zu essen direkt ins Bett. Die vielen Stunden mit Jane haben an meinen Kräften gezehrt. Ich wachte kurz auf und sah sie immer
noch schreibend am Tisch sitzen. Das war mir aber egal und so drehte ich mich um und war sofort wieder eingeschlafen. Am nächsten
Morgen hat sie mir ihre Forderungen für eine Scheidung mitgeteilt: Sie verlangt gar nichts von mir, möchte jedoch einen Monat Zeit
bevor wir unsere Scheidung bekannt geben. Sie möchte, dass wir einen Monat ein normales Leben leben und so tun, als wäre nichts
geschehen. Ihre Gründe dafür waren einfach: Unser Sohn schreibt in einem Monat seine Klassenarbeiten und sie möchte ihn mit unserer
kaputten Ehe dabei nicht belasten. Das konnte ich akzeptieren. Aber es ging noch weiter: Sie wollte, dass ich mich daran erinnere, wie ich
sie am Tag unserer Hochzeit über die Türschwelle getragen habe. Sie wollte, dass ich sie jeden Morgen aus unserem Schlafzimmer bis
zur Wohnungstür trage. Ich dachte, dass sie nun total verrückt wird. Damit unsere letzten Tage aber so angenehm wie möglich wurden,
willigte ich ein. Später erzählte ich Jane von den Bedingungen, die meine Frau gestellt hatte. Sie lachte sie laut aus und sagte, dass es
absurd sei. “Egal was für Tricks sie anwende, sie muss die Scheidung akzeptieren” sagte sie höhnisch. Nachdem ich meiner Frau
mitgeteilt hatte, dass ich mich scheiden lassen will, hatten wir keinerlei Körperkontakt mehr. So ist es kein Wunder, dass es am ersten
Tag ein ungewohntes Gefühl war, als ich sie hinaus trug. Unser Sohn stand hinter uns und applaudierte. “Papa hält Mama im Arm” freute
er sich. Seine Worte taten mir weh. Vom Schlafzimmer durch das Wohnzimmer bis zur Wohnungstür – ich ging über 10 Meter mit ihr in
meinem Arm. Sie schloss langsam ihre Augen und flüsterte mir zu: “Bitte sag unserem Sohn nichts über unsere Scheidung”. Ich nickte
und ein bedrückendes Gefühl überkam mich. Ich setzte sie draußen vor der Tür ab. Sie ging zur Bushaltestelle, um dort auf den Bus zu
warten, der sie zu ihrer Arbeit bringt. Ich fuhr alleine in mein Büro. Am zweiten Tag fiel uns alles viel leichter. Sie lehnte ihren Kopf an
meine Brust. Ich konnte den Geruch ihrer Bluse riechen. Mir wurde klar, dass ich diese Frau für eine lange Zeit nicht mehr richtig
angesehen hatte. Mir wurde klar, dass sie nicht mehr so jung wie bei unserer Hochzeit war. Ich sah kleine Falten in ihrem Gesicht und
auch die ersten kleinen grauen Haare. Unsere Ehe ging an ihr nicht spurlos vorüber. Für eine Minute habe ich mir die Frage gestellt, was
ich ihr damit angetan habe. Als ich sie am vierten Tag auf den Arm nahm, merkte ich, dass ein Gefühl der Vertrautheit wieder aufkam.
Dies war die Frau, die mir zehn Jahre ihres Lebens geschenkt hatte. Am fünften Tag fiel mir auf, dass die Vertrautheit weiter zunahm. Ich
erzählte Jane nichts davon. Je weiter der Monat dahin ging, desto leichter fiel es mir, sie zu tragen. Vielleicht machte mich tägliche
Training stärker. Eines morgens sah ich ihr dabei zu, wie sie überlegte, was sie anziehen soll. Sie probierte einige Kleidungsstücke aus,
konnte sich aber nicht entscheiden. Dann sagte sie seufzend: “Alle Kleidungsstücke werden immer größer”. Plötzlich merkte ich, dass sie
viel dünner geworden war. Das war also der Grund dafür, dass mir das Tragen immer leichter fiel! Auf einmal traf es mich wie ein
Schlag: Sie trug so viel Schmerz und Bitterkeit in ihrem Herzen! Unterbewusst streichelte ich ihren Kopf. In diesem Moment kam unser
Sohn und sagte: “Papa, es ist Zeit, du musst Mama aus dem Zimmer tragen!”. Es wurde ein wichtiger Teil seines Lebens, zu sehen, wie
Papa Mama aus dem Zimmer trug. Meine Frau sagte unserem Sohn, dass er näher kommen solle. Als er das tat, nahm sie ihn fest in den
Arm. Ich drehte meinen Kopf weg, weil ich Angst hatte, meine Meinung noch in letzter Minute zu ändern. Ich nahm sie dann in meinen
Arm und trug sie aus dem Schlafzimmer durch das Wohnzimmer in den Flur. Ihre Hand lag leicht an meinem Hals. Ich hatte sie fest im
Arm. Es war so wie an dem Tag unserer Hochzeit. Ich machte mir Sorgen, weil sie immer weniger wog. Als ich sie am letzten Tag auf
dem Arm hatte, konnte ich mich kaum bewegen. Unser Sohn war schon in der Schule. Ich hielt sie fest und sagte ihr, dass mir gar nicht
aufgefallen war, dass in unserem Leben die Intimität fehlt. Ich fuhr zu meinem Büro und sprang aus dem Auto, ohne es abzuschließen –
dafür war keine Zeit. Ich hatte Angst, dass jede Verzögerung mich umstimmen könnte. Ich rannte die Treppe hoch. Als ich oben ankam,
öffnete Jane die Tür. “Es tut mir leid, aber ich will mich nicht mehr scheiden lassen” sagte ich ihr. Sie blickte mich erstaunt an und fasste
mir an die Stirn. “Hast du Fieber?!” fragte sie. Ich nahm ihre Hand von meiner Stirn und sagte: “Es tut mir leid, Jane, ich will mich nicht
mehr scheiden lassen. Unser Eheleben war vermutlich deswegen so eintönig, weil sie und ich uns nicht zu schätzen wussten, und nicht
weil wir uns nicht mehr lieben! Jetzt erst wird mir klar, dass ich damals, als ich sie an unserem Hochzeitstag über die Türschwelle
getragen habe, die Treue geschworen habe, bis der Tod uns scheidet”. Plötzlich schien Jane aufzuwachen. Sie gab mir eine schallende
Ohrfeige, knallte die Tür zu und brach in Tränen aus. Ich lief hinunter und zu dem Blumenladen, der auf meinem Weg lag. Dort
angekommen bestellte ich einen Strauß für meine Frau. Die Verkäuferin fragte mich, was sie auf die Karte schreiben soll. Ich lächelte
und schrieb: Ich werde dich jeden Morgen über die Schwelle tragen, bis der Tod uns scheidet. Als ich an diesem Nachmittag zu Hause
ankam, hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und einen Strauß Blumen in der Hand. Ich rannte die Treppen nach oben und fand meine
Frau im Bett – tot. Meine Frau hatte seit Monaten gegen Krebs gekämpft und ich war zu viel mit Jane beschäftigt, um das überhaupt nur
mitzubekommen. Sie wusste, dass sie bald sterben würde und wollte mich vor einem bewahren: Den negativen Gefühlen unseres Sohnes
mir gegenüber. Wenigstens in den Augen meines Sohnes bin ich der liebevolle Ehemann geblieben. Es sind die kleinen Dinge in einer
zwischenmenschlichen Beziehung, die wirklich wichtig sind. Es ist keine Villa, ein Auto oder Berge von Geld. Diese Dinge können zwar
das Leben bereichern, aber sind niemals der Ursprung des Glücks. Also nimm dir die Zeit und tu für deine Partnerschaft oder besten
Freunde die Dinge, die eine solche Ausmachen. Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die für Geborgenheit und Nähe sorgen.
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Ein Regenbogenmärchen
Vor langer Zeit begannen die Farben dieser Welt zu streiten. Jede behauptete von sich, sie sei die Beste, die Wichtigste, die Nützlichste,
die Beliebteste! GRÜN sagte: Klar bin ich die Wichtigste! Ich bin das Symbol für Leben und Hoffnung. Ich wurde gewählt für das Gras,
für die Bäume und die Blätter. Ohne mich würden alle Tiere sterben. Schaut euch doch in der Landschaft um und ihr werdet sehen, dass
ich in der Mehrheit bin! BLAU unterbrach: Du denkst nur an die Erde! Aber betrachte doch den Himmel und das Meer! Es ist das
Wasser, das die Basis für alles Leben ist und von den Tiefen des Meeres in die Wolken hinaufgezogen wird. Der Himmel gibt Raum,
Frieden und Unendlichkeit. Ohne meinen Frieden wärt ihr alle nichts! GELB lachte in sich hinein: Ihr seid alle so ernst. Ich bringe
Lachen, Fröhlichkeit und Wärme in die Welt. Die Sonne ist gelb, der Mond ist gelb, die Sterne sind gelb ... Eine Sonnenblume bringt die
Welt zum Lächeln. Ohne mich gäbe es keinen Spass! Als nächste begann ORANGE ihr Lob zu singen: Ich bin die Farbe der Gesundheit
und der Erneuerung. Ich mag rar sein, aber kostbar, denn ich diene den Bedürfnissen menschlichen Lebens. Ich überbringe die
wichtigsten Vitamine. Denkt an Karotten, Kürbis, Mangos und Papayas. Ich hänge nicht ständig herum, aber wenn ich den Himmel zum
Sonnenauf- oder -untergang färbe, ist meine Schönheit so eindrucksvoll, dass niemand einen Gedanken an einen von euch verschwendet.
ROT konnte es nicht länger aushalten und rief aus: Ich bin der Herrscher von allen! Ich bin das Blut - Lebensblut! Ich bin die Farbe der
Gefahr und der Tapferkeit. Ich bin bereit für etwas zu kämpfen. Ich bringe Feuer ins Blut. Ohne mich wäre die Erde so leer wie der
Mond. Ich bin die Farbe der Leidenschaft und der Liebe, der roten Rose und der Mohnblume. PURPUR erhob sich zu ihrer vollen Größe:
Sie war sehr groß und sprach mit Pomp: Ich bin die Farbe der Fürsten und der Macht. Könige, Häuptlinge und Bischöfe haben immer
meine Farbe gewählt, weil ich das Symbol für Autorität und Weisheit bin. Niemand zweifelt an mir, man hört und gehorcht. Schließlich
sprach INDIGO, viel leiser als all die anderen, aber mit ebensolcher Bestimmtheit: Denkt an mich. Ich bin die Farbe der Stille. Ihr nehmt
mich kaum wahr, aber ohne mich würdet ihr alle oberflächlich werden. Ich repräsentiere Gedanken und Betrachtung, Zwielicht und tiefes
Wasser. Ihr braucht mich für das Gleichgewicht und für den Kontrast, für das Gebet und den inneren Frieden. Und so fuhren die Farben
fort zu prahlen, jede von ihrer eigenen Erhabenheit überzeugt. Ihr Streit wurde lauter und lauter. Plötzlich war da ein heller Blitz und
grollender Donner. Regen prasselte schonungslos auf sie nieder. Die Farben drückten sich voll Furcht einer an den anderen, um sich zu
schützen. Inmitten des Lärms begann der REGEN zu sprechen: "Ihr dummen Farben streitet untereinander und versucht den anderen zu
übertrumpfen! Wisst ihr nicht, dass jeder von euch für einen ganz bestimmten Zweck geschaffen wurde, einzigartig und besonders?
Reicht euch die Hände und kommt zu mir." Sie taten wie ihnen geheißen wurde, sie kamen zusammen und reichten sich die Hände. Der
Regen fuhr fort: Von nun an, wenn es regnet, erstreckt sich jede von euch in einem großen Bogen über den Himmel, um daran zu
erinnern, dass ihr alle in Frieden miteinander leben könnt. Der Regenbogen ist ein Zeichen der Hoffnung auf ein Morgen. Daher, immer
wenn ein guter Regen die Welt wäscht und ein Regenbogen am Himmel erscheint, erinnern wir uns daran, einer den anderen zu
würdigen. Freundschaft ist wie ein Regenbogen: Rot, wie ein Apfel, süß bis ins Innerste. Orange, wie eine brennende Flamme, die
niemals auslöscht. Gelb, wie die Sonne, die deinen Tag erhellt. Grün, wie eine Pflanze, die nicht aufhört zu wachsen. Blau, wie das
Wasser, das so rein ist. Purpur, wie eine Blume, die bereit ist, aufzublühen. Indigo, wie die Träume, die dein Herz erfüllen. Mögen wir
alle Freundschaften finden, die dieser Schönheit gleichen. Diese farbenreiche Erzählung stammt von Shiralee Cooper
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Tödliche Mail
Immer als sie nach Hause kam, setzte sie sich an den Computer, wählte sich ins Internet ein und blieb solange drin, bis sie ihr Mutter ins
Bett schickte. Aber an diesem Tag war es anders, sie hatte sich verliebt. Es verging kaum eine Minute, wo sie nicht an ihn dachte. Sie
hatte nur seinen Nicknamen im Kopf und seine Beschreibung. Andauernd dachte sie darüber nach, wie er wohl aussehen würde. Sie
hatten nie so richtig über sich selbst geredet, nie über persönliche Details wie genauer Wohnort oder so. Sie wusste nur, dass er in
Deutschland wohnte, wie sie selbst, aber etwa 400 km weit entfernt; zu weit zum besuchen. Sie konnte ihm vertrauen, konnte sich
loslassen, konnte sich fallen lassen, wenn sie mit ihm chattete, was sie sonst nicht konnte. In real war sie sehr schüchtern, traute sich
kaum etwas zu. Doch im Chat, wenn sie mit ihm sprach, dann konnte sie sich richtig fallen lassen, und ihren Gefühlen freien Lauf lassen.
Doch das sie sich in ihn verlieben würde, daran dachte sie nie. Sie hielt es nicht für möglich, sich in einem Chat zu verlieben, doch nun
war es passiert; sie konnte nichts mehr dagegen machen. Es vergingen einige Tage; sie dachte pausenlos an ihn; war schon öfters so nah
dran, es ihm zu gestehen, aber sie schaffte es nie. Doch dann kam der Tag, an dem sie beschloss, es ihm zu sagen. Als sie sich nach der
Schule an den PC hockte, und in den Chat ging, war er nicht da. Sie wartete lange, doch er kam nicht. Sonst war er immer da. Jeden Tag
um die selbe Zeit. Doch heute nicht. Sie hatte keine Ahnung was dazwischengekommen war und befürchtete schon das schlimmste. Und
da kam ihr die Idee, ihre E-Mails nachzulesen. Sie hatte Post, es war eine E-Mail von ihm. Als sie den Betreff las, stieg in ihr ein
eigenartiges Gefühl auf. Ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch. Ein Gefühl, dass ihr die Luft wegbleiben ließ. Im Betreff stand : Tut mir
leid, ich mag dich nicht mehr !!! Sie machte die Mail auf...... Na du...... Es tut mir leid, ich hätte es dir viel eher sagen sollen, hätte es
niemals so weit kommen lassen dürfen. Ich bin nicht der, den du denkst. Ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch, kann mit dir ehrlich
gesagt nichts anfangen. Ich habe dich die ganze Zeit nur belogen. In Wirklichkeit wollte ich nur jemanden verarschen. In Wirklichkeit
kann ich dich nicht leiden. Du mit deinem ewigen Gejammer, du, mit deiner völlig abartigen Sicht vom Leben und allem. Ich habe mit
gespielt, weil es das war, was du wolltest. Aber ich kann dich nun mal nicht leiden, deswegen werde ich dich jetzt in Ruhe lassen. Das ist
das letzte was du von mir hörst. Sie konnte es nicht glauben. Jedes Wort fühlte sich so an, als würde ein Messer in ihr Herz stechen. Es tat
so fürchterlich weh, als sie das las. Die Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten. Sie rollten über ihre Wangen, bis zum Kinn. Es fühlte
sich an, wie Dornen die sich in sie hineinfraßen. Sie war alleine daheim ; zum Glück. So hätte sie sich nicht getraut, aus dem Zimmer zu
gehen. Und das Weinen konnte sie auch nicht unterdrücken. Es kam aus ihr heraus, als hätte sie seit Jahren nicht mehr geweint. Sie hatte
das Gefühl, als würden diese Worte alles in ihr zerstören, verbrennen....... Sie wollte nicht mehr. Er war die einzige Person, der sie
vertraut hatte. Doch es war alles nur Show....... Er war nicht real, diese Person die sie liebte , hasste sie. Sie wollte nicht mehr leben .
Alles, woran sie geglaubt hatte, war eine Lüge. Und das schlimmste war immer noch, das er es ihr so sagen musste. Er hätte es auch
anders tun können......Aber wieso so ??? Und wieso gerade sie, und nicht eine andere naive Chatterin ? Sie sah nicht mehr richtig, ihre
Augen waren voller Tränen. Und in ihr brannte es förmlich. Sie konnte sich noch daran erinnern, dass ihre Mutter einmal Schlaftabletten
gekauft hatte....... Im Bad mussten sie sein, wie vor einigen Tagen auch noch, als sie sie per Zufall gefunden hatte. Sie setzte sich wieder
an den Pc, vor ihr der Posteingang - Keine neuen Nachrichten -........ Der Deckel des Röhrchens spickte weg, als sie es aufmachte. Da
waren einige weiße Tabletten. So klein und doch so gefährlich. Sie nahm sich eine raus und schluckte sie. Es war eckelhaft; es schmeckte
fürchterlich bitter, aber die Tablette verschwand sofort in ihrem Magen. Der Rest kann ja nicht schlimm sein, gleich ist ja eh vorbei
dachte sie, und schluckte den Rest der Tabletten auch. Wie lange sie da sah und auf Post von ihm wartete, konnte man nicht sagen, es
mussten Stunden gewesen sein. Ihr Kopf wurde immer schwerer, die Augenlider waren so schwer wie Blei. In ihrem Magen brannte es,
doch sie spürte es nicht mehr. Alles war wie durch Watte gedämpft. Der Kopf sank auf die Tastatur, ihre Augen schlossen sich....... Das
Herz wurde immer langsamer, alles schlief ein. Für immer........ Man fand sie am nächsten Morgen. Tot vor dem Pc, in der Hand das leere
Röhrchen. Und auf dem Bildschirm, eine Nachricht. Irgendwer von den Ärzten musste sie geöffnet haben. Darin stand: Huhu Gott , was
hat denn mein Bruder für einen Mist geschrieben ? Tut mir leid, ich habe das nicht geschrieben...... glaub mir bitte....... ich könnte dir
niemals weh tun....... Denn ich liebe dich ………………
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Die Ameise
Jeden Morgen kam die fleißige Ameise fröhlich zur Arbeit. Sie liebte ihre Arbeit, so verbrachte sie die Zeit des Tages arbeitend, immer
ein Liedchen summend. So arbeitete sie fleißig vor sich hin, aber - es gab niemanden der sie beaufsichtigte. Der Generaldirektor, ein
dicker fetter Käfer, stellte fest, es kann so nicht weitergehen und hat einem Supervisor Platz geschaffen. Er stellte dafür den Mistkäfer mit
viel Erfahrung ein. Die erste Sorge des Mistkäfers war, die Anfangs- und Endzeiten der Arbeit zu standardisieren, dazu machte er
verschiedene Reports, aufgebaut auf das Thema Arbeitszeit. Bald darauf hat man gesehen, der Mistkäfer braucht eine Sekretärin, die
diese Reports vorbereitet. Man stellte eine hübsche Spinne ein, die ein Archiv einrichtete und Telefonanrufe entgegennahm. Und in der
ganzen Zeit arbeitete die Ameise froh und munter weiter, denn ihre Arbeit gefiel ihr und von Zeit zu Zeit summte sie ein Liedchen. Der
Generaldirektor war begeistert von der Arbeit des Mistkäfers, hat ihn noch gefragt nach grafischen Darstellungen und Zukunftsanalysen.
So war es dann nötig, noch eine Fliege einzustellen, als Helfer für den Supervisor. Sie kauften der Fliege einen Laptop, damit alle Reports
schön bunt gemacht werden können. Die fleißige Ameise summte bald kein Liedchen mehr, beschwerte sich, da sie so viel Schreibkram
auszufüllen hat, anstatt zu arbeiten. Darum beschloss der Generaldirektor, es muss ein Administrator für die Abeilung her, in der die
Ameise arbeitete. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde der Heuschrecke übertragen, die als erstes verlangte, dass man ihr einen
speziellen Sessel kaufen sollte. Natürlich brauchte sie auch ein Auto, einen Laptop und zur Kommunikation mit Untergebenen Zugang
zum Intranet. Natürlich brauchte die Heuschrecke auch einen persönlichen Assistenten, die Kröte, da die schon Sekretärin bei der
Heuschrecke gewesen war, an ihrem alten Arbeitsplatz. Die Ameise sang nicht mehr, wurde immer unruhiger und nervöser. "Wir
müssten ein Gremium von Leuten zusammenbekommen, die für eine Studie über die arbeitende Gesellschaftsschicht Daten
zusammenträgt und berichtet." Gesagt, getan. Die ausgesuchten Leute machten sich monatelang an die Arbeit, gegen ein beträchtliches
Entgelt. In der Zwischenzeit stellte der Generaldirektor fest, die Abteilung, in der die fleißige Ameise immer munter vor sich hin
gearbeitet hatte, bringt nicht mehr den gleichen Profit wie früher. Also wandte er sich an die Eule, ein Experte in Sachen Geschäfte
machen, die auch Tausende von Euro bekam. Diese sollte analysieren und diagnostizieren, um herauszufinden was zu tun sei. Die Eule
wirbelte drei Monate in allen Büros der Firma herum, bis sie einen Abschlussbericht vorlegte, der am Ende nichts anderes sagte als: "Es
sind zu viele Angestellte - es müssen welche entlassen werden". So folgte der Generaldirektor dem Rat der Eule, denn der kostete
Tausende von Euro, und ... ... kündigte der Ameise.
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Glücklich sein
Die glücklichsten Menschen der Welt sind nicht die, die keine Sorgen haben. Sondern die, die gelernt haben mit Dingen positiv zu leben,
die alles andere als perfekt sind . Das sind die Menschen, die sich an den kleinen Dingen des Alltags erfreuen. Und die täglich an sich und
ihrer Situation arbeiten. Die in allem Negativen das Positive erkennen. Die nicht verlernt haben: zu lachen, zu lieben, zu leben und zu
träumen
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Der Pilger
In einem schönen Schlosse, von dem schon längst kein Stein auf dem anderen geblieben ist, lebte ein reicher Ritter. Er verwandte viel
Geld darauf, sein Schloß prächtig auszuschmücken, den Armen aber tat er wenig Gutes. Da kam einmal ein armer Pilger in das Schloß
und bat um Nachtherberge. Der Ritter wies ihn trotzig ab und sprach; „Dieses Schloß ist kein Gasthaus!“ Der Pilger sagte; „Erlaubt mir
nur drei Fragen, so will ich wieder gehen. Der Ritter sprach in ruhigerem Tone; „Frage, ich will euch gerne antworten.“ Der Pilger fragte
ihn nun; „Wer wohnte doch wohl vor euch in diesem Schlosse?“ „Mein Vater“ sprach der Ritter. „Wer wohnte vor eurem Vater da?“ –
„Mein Großvater.“ „Wer wird wohl nach euch da wohnen?“ – „Mein Sohn, so Gott will.“ „Nun“, - sprach der Pilger, wenn jeder nur eine
Zeit in diesem Schlosse wohnt und immer einer dem anderen Platz macht, was seid ihr denn anders hier als Gäste? Dieses Schloß ist also
wirklich ein Gasthaus. Verwendet daher nicht so viel auf die Ausschmückung des Hauses, das euch nur auf so kurze Zeit beherbergt, tut
lieber den Armen Gutes!“ Der Ritter nahm sich diese Worte zu Herzen, behielt den Pilger über Nacht und wurde von dieser Zeit an
wohltätiger gegen die Armen. Chr. Schmid
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Vergeltung
Sein Name war Fleming; er war ein armer schottischer Farmer. Eines Tages, während er versuchte, den Lebensunterhalt für seine Familie
zu sichern, hörte er einen Hilfeschrei aus dem nahegelegenen Moor. Er ließ sein Werkzeug fallen und rannte hin. Er fand dort einen
erschreckten Jungen, bis zur Taille im Moor steckte. Er schrie und mühte sich ab, sich selbst zu befreien. Farmer Fleming rettete den
Burschen vor einem möglicherweise langsamen und qualvollen Tod. Am nächsten Tag fuhr ein nobler Wagen auf die spärlichen
Ländereien des Schotten. Ein elegant angezogener Edelmann stieg aus und stellte sich als der Vater des Jungen vor, den Farmer Fleming
gerettet hatte. "Ich möchte es Ihnen vergelten, dass Sie das Leben meines Sohnes gerettet haben", sagte der Edelmann. "Nein, ich kann
keine Bezahlung annehmen für das was ich tat" winkte schottische Farmer ab. In diesem Moment kam ein Junge aus der Tür der Hütte.
Der Edelmann fragte: "Ist das Ihr Sohn?" – "Ja", antwortete der Farmer stolz. "Ich schlage Ihnen einen Handel vor: Lassen Sie mich ihm
die gleiche Ausbildung zukommen lassen wie meinem Sohn. Wenn der Junge seinem Vater ähnlich ist, wird er zweifellos zu einem Mann
werden, auf den wir beide stolz sein können." Und das tat er dann auch. Der Sohn von Farmer Fleming besuchte die besten Schulen,
promovierte nach einiger Zeit an der St. Mary"s Hospital Medical School in London und wurde weltbekannt als Sir Alexander Fleming,
dem Entdecker des Penicillins. Jahre später wurde der gleiche Sohn des Edelmanns, der aus dem Moor gerettet wurde, von einer
Lungenentzündung heimgesucht. Was rettete diesmal sein Leben? Penicillin. Der Name des Edelmanns? Lord Randolph Churchill. Der
Name seines Sohnes? Sir Winston Churchill.
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Amok
Dunkle, schwere Wolken trieben über einen grauen Himmel aus dem Eisregen nieselte. Müller saß in seinem armseligen sechziger Jahre
Sozialbau, der mehr einer Bausünde glich, denn einer menschenwürdigen Unterkunft und schaute aus einem seiner schmutzigen Fenster.
Von dort aus konnte er nur die alte Hauptstrasse sehen, bevor sein Blick an trostlosen Mauern zerbrach. Gedankenverloren schaute
Müller zu, wie sich langsam eine dünne Eisschicht auf der Strasse bildete und nippte an seinem Glas Glühwein, das er sich gegen die
Kälte in seinem Inneren gekocht hatte. In einer Zeitung hatte Müller am Morgen gelesen, dass sich die USA nun in einer
Depressionsphase befänden. Nicht nur die USA, hatte sich Müller noch gedacht. Er hatte vor einigen Tagen seinen Arbeitsplatz verloren.
Keinen guten Arbeitsplatz, der ihm sonderlich Freude bereitet hätte, aber immerhin einen Arbeitsplatz. Er solle sich neu bewerben, wenn
die Dinge wieder besser liefen, hatten sie ihm gesagt und ihm dann noch freundlich, eine frohe Weihnacht gewünscht. Müller stellte sich
vor, wie er im Supermarkt an der Ecke, mit vollem Einkaufswagen an der Kasse stünde und der Kassiererin mitteilte, er käme zum
Bezahlen zurück, wenn die Dinge wieder besser liefen. Er lächelte traurig und nahm seinen Blick von dem grauen Band der Strasse.
Müller schaute auf sein Glas mit der blutroten, dampfenden Flüssigkeit darin. Depression? Sozialisation? Aggression! Wie Blitze
schossen die Gedanken durch seinen Kopf, sodass es ihn fast schmerzte. Müller stand auf, griff nach einem Stück Papier und schrieb mit
Kugelschreiber eine kurze Notiz, die er fein säuberlich auf seinen Küchentisch legte. Er nahm sein Glühweinglas, trank es in einem
langen Schluck leer und stellte es auf eine Ecke der Notiz, um diese zu beschweren. Dann ging Müller zu dem längst schrottreifen
Schrank, in dem er einen großen Teil seiner Habseligigkeiten verstaut hatte. Nach kurzem Kramen förderte er einen matt schimmernden
Gegenstand zu Tage, den er sofort in seiner Hose verschwinden ließ. Er zog seinen alten, verschlissenen, grauen Mantel an, ging zur Tür
und verschwand im nieselnden Eisregen. Am folgenden Morgen berichtete die Zeitung, in der Müller auch von der Depression der USA
gelesen hatte, dass ein offensichtlich geistesgestörter Mann versucht habe, einen Anschlag auf weihnachtlich-spendenfreudige Politiker
zu verüben. Diese hatten auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung gerade demonstrativ erklärt, dass sie sogar bereit seien, ihre Spenden, in
diesem schwierigen Jahr, nicht von der Steuer absetzen zu wollen, als der Mann ohne Vorwarnung das Feuer auf die Politprominenz
eröffnet habe. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es weder ein Motiv, noch sei bekannt, ob Opfer zu beklagen seien. Im Zuge der Ermittlungen
durchsuchten Polizisten Müllers Wohnung, um eventuell ein Hinweis auf Müllers Motiv zu bekommen, konnten jedoch nichts
Aussagekräftiges finden. Ein leeres Glas, dass leicht nach Glühwein roch und einen merkwürdigen Zettel fanden die Beamten auf dem
Küchentisch. Sie nahmen Müllers Fingerabdrücke von dem leeren Glas und steckten es zur Beweissicherung in einen durchsichtigen
Plastikbeutel. Den Zettel mit der Notiz betrachtete der leitende Staatsanwalt, als bedeutungslose Kritzelei eines Geistesgestörten. Darauf
stand: Ich komme wieder, wenn die Dinge besser laufen!
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Bürgers Freiheit
Langsam verschwand die Sonne hinter dem Horizont. Trotzdem lagen die Temperaturen noch über zwanzig Grad Celsius. Bürger räkelte
sich in dem Gartenstuhl, der in seinem Schrebergarten, auf der kleinen Veranda, vor seiner Holzhütte stand. Die Schrebergartenkolonie
klammerte sich an einen Hügel und Bürgers Parzelle befand sich fast ganz oben, am Gipfel. Er konnte von seinem Gartenstuhl aus, nicht
nur den Sonnenuntergang sehen, sondern er überblickte auch die ganze Stadt, die malerisch zwischen dem Hügel, mit der
Schrebergartenkolonie und einem weiteren Hügel lag. Während Bürger so in seinem Gartenstuhl saß, überlegte er, wie lange er diese
kleine Freiheit noch genießen konnte. Denn Bürger hatte nicht viel Geld, noch besaß er sonst etwas, von großem materiellem Wert. Er
hatte unten gelegt. Ein fachmännisch wirkender Angestellter der Bank hatte ihm geraten, dieses Geld in einen Aktienfonds anzulegen.
Dies sei eine kluge Altersversicherung, hatte der Mann ihn noch beglückwünscht. Bürger hatte sich lange kaum um sein Aktienpaket
gekümmert. Als er vor etwas mehr, als einem Jahr, einen Blick darauf geworfen hatte, war, durch Ertragsrenditen schon weit mehr Geld
in Aktien, in seinem Depot, als er tatsächlich eingezahlt hatte. Damals waren rund fünfunddreißigtausend Euro Aktienkapital in seinem
Depot gewesen. Ungläubig hatte Bürger auf den Ausdruck gestarrt, den der Bankangestellte ihm vor einer Woche hingehalten hatte.
Seine fünfunddreißigtausend Euro waren plötzlich auf, nur noch, neuntausend Euro zusammengeschrumpft. Der Bänker hatte
entschuldigend die Schultern gezuckt und etwas von Weltwirtschaftskrise gemurmelt, so als könne allein dieses Wort jeden Menschen
über sein persönliches Dilemma hinwegtrösten. Bürger hatte schreien und toben wollen, doch ein letzter Rest klaren Verstandes, hatte
ihm signalisiert, dass das die Fakten nicht ändern würde. So war er sprachlos geblieben und war schweigend hinaus auf die Strasse
getreten. Er hatte sich eine Zigarette angezündet, den Rauch tief inhaliert und war, wie ein geprügelter Hund, zu seiner Wohnung
geschlichen. Dort angekommen, hatte er sich auf sein Bett fallen lassen und wie ein Schuljunge, in sein Kopfkissen geheult. Irgendwann
riss ihn der Drang etwas zu tun aus seiner Resignation. Bürger war in seinen Schrebergarten gefahren und hatte angefangen alle Beete
umzugraben. Danach hatte er seine Hütte mit Holzfarbe neu gestrichen, den Rasen ordentlich gemäht und eine schadhafte Stelle im Zaun
ausgebessert. Das hatte ihn eine gewisse Zeit lang abgelenkt und ihm geholfen, sich an seine neue Situation zu gewöhnen. Nun saß
Bürger auf seinem Gartenstuhl, alle Arbeiten waren erledigt, doch Bürgers Situation war unverändert. Solange er auch nachdachte, ihm
wollte keine Lösung einfallen. Bürger fragte sich, wie er in Zukunft seine Miete und die Pacht für seine Gartenlaube aufbringen sollte.
Dabei war ihm durchaus klar, dass beides kaum gehen würde. Er musste sich früher oder später von seinem Fluchtpunkt, hier in der
Laubenkolonie, trennen. All die Jahre hatte Bürger es für unmöglich gehalten, dass es einmal dazu kommen könnte. Er hatte im
Fernsehen, in Zeitungen und im Radio gehört und gesehen, dass die Reichen immer reicher wurden, dass Politiker den Kontakt zur
Realität verloren. Er hatte es hingenommen, als er plötzlich in seinem Lieblingsrestaurant, nach einem guten Essen, keine Zigarette mehr
rauchen durfte. Er hatte nichts gesagt, als die Regierung, die Mehrwertsteuer merklich erhöhte. Er hatte artig die hohe Nachforderung
seines Stromversorgers bezahlt und den Kopf Salat ignoriert, der im Supermarkt an der Ecke für knapp zwei Euro zu haben war.
Pünktlich zum ersten Januar prangte gut sichtbar, ein grüner Punkt, auf der Innenseite der Windschutzscheibe seines Autos, genau wie
der, auf der fünfzehn Jahre alten Rostlaube, seines Nachbarn. Er hatte auch nicht gelächelt, als ein Fotograf sein Gesicht für seinen neuen
Ausweis ablichtete, damit seine bionomischen Daten erfasst werden konnten. Er hatte nicht hinterfragt, warum Soldaten, um einen
Schutthaufen am anderen Ende der Welt kämpften und damit offenbar seine persönliche Freiheit verteidigten. Und so war er mit jedem
Unsinn umgegangen, den sich Politiker und Manager ausgedacht hatten. Bürger hatte seine Zigarette nun eben beim Bier in seinem
Garten geraucht, machte weniger Licht, heizte etwas weniger und hielt Ausschau nach Schnäppchen im Supermarkt. Er schaute im
Fernsehen zu, wenn Politiker, in maßgeschneiderten Anzügen, in teure Autos stiegen, wenn Manager verkündeten, sie müssten einige
tausend Arbeitsplätze abbauen, um die Rendite ihrer Aktionäre nicht zu gefährden. Diese Menschen brachten ihr Kapital lieber ins
Ausland, nicht wie er zur Sparkasse. Sie setzten teure Luxusjachten von der Steuer ab, da sie angeblich gezwungen waren orgastische
Feste auszurichten, um an Aufträge, für ihre Betriebe, zu kommen. Sie verliehen sich gegenseitig innovative Preise und würdigten
untereinander, in langen Reden, ihre herausragende Stellung, in Wirtschaft und Politik. Bürger hingegen sah das alles mit einem gewissen
Staunen, manchmal machte es ihn ärgerlich. Doch was konnte er schon dagegen tun? Nach einiger Zeit, wurden ihm diese Dinge in der
Stadt eine winzige Zweieinhalbzimmerwohnung, mit einer ebenso winzigen Küche und einem Bad. Aber bis jetzt war es ihm nie so
vorgekommen, als habe er zu wenig Platz, denn er hatte seinen Fluchtpunkt, die kleine Gartenlaube. Dort konnte er seine Freiheit
genießen und kommen und gehen, wann immer er wollte. Doch seit einigen Wochen war diese Freiheit nun bedroht. Bürger hatte vierzig
Jahre als Bauarbeiter, bei einer ortsansässigen Baufirma gearbeitet. Er war immer pünktlich und hatte sich nie etwas zu Schulden
kommen lassen. Für die Firma war er sogar öfters, in weit entfernten Ländern, auf Montage gewesen, was schließlich seine Ehe zerstört
hatte. Doch selbst das hatte nichts an seiner unermüdlichen Arbeitsmoral ändern können. Bürger war achtundfünfzig Jahre alt, es fehlten
ihm noch neun Jahre bis zur Pensionierung. Alles hatte so ausgesehen, als könne er diese neun Jahre, auch noch, in seiner Baufirma
verbringen. So hatte er zumindest gedacht, bis der Chef vor einigen Wochen verkündet hatte, dass die Firma insolvent sei. Jedoch, hatte
der Chef gesagt, bestünde kein Grund zur Panik, denn es gebe bereits einen großen Konzern aus der Baubranche, der die Firma aufkaufen
und weiterführen wolle. Bürger war zwar anfangs etwas beunruhigt, hatte sich dann aber gesagt, dass auch der neue Firmenbesitzer, nicht
ohne erfahrenes Personal auskommen könne. Wie Bürger nun wusste, war das eine trügerische Hoffnung gewesen. Kaum hatten die
Manager des Baukonzerns die Firma übernommen, in der Bürger arbeitete, hatten sie ihn ins Personalbüro gerufen. Ein unheimlich
dynamisch wirkender Milchbubi, mit Designeranzug und Universitätsabschluss, hatte ihm mitgeteilt, dass er, Bürger, für die Firma nicht
mehr haltbar sei und deshalb einer Rationalisierungsmaßnahme weichen müsse. Maßlos überrascht und geschockt, hatte Bürger kaum
einen Ton über die Lippen bringen können, während der Milchbubi ihn, mit einer freundlichen Handbewegung, aus dem Büro geleitet
hatte. Bürger hatte sich von niemanden verabschiedet, sondern war zu seinem grauen Spint gewankt, hatte ihn ausgeräumt und war dann
schweigend nach Hause gegangen. Dort hatte er sich auf sein Bett gesetzt und stundenlang die gegenüber liegende Wand angestarrt, als
könne die erklären, was ihm gerade widerfahren war. Nachdem er schließlich vor Übermüdung in einen unruhigen Schlaf gefallen war,
stand er am nächsten Morgen auf und ging zum Arbeitsamt, um sich arbeitslos zu melden. Dort hatte ihm eine ältere Frau, die sich als
sein „case manager“ vorstellte, mitgeteilt, dass er Anspruch auf Arbeitslosengeld, für einen gewissen Zeitraum, habe. Nach diesem
Zeitraum müsse er entweder, eine neue Arbeitsstelle nachweisen, oder Hartz IV beantragen. Bürgers Gedanken rotierten immer noch wild
in seinem Kopf, als die Dame vom Arbeitsamt ihm beinahe verschwörerisch zuraunte, er solle sich aber mit achtundfünfzig keine allzu
großen Hoffnungen mehr machen, einen neuen Arbeitsplatz in seiner Branche zu finden. Das ganze Land sei nun mal in einer
Wirtschaftskrise, ach was heißt das ganze Land, die ganze Welt sei von einer Rezession befallen. Auch in dem schlichten Büro des
Arbeitsamtes hatte Bürger kaum mehr, als seine persönlichen Daten rausbringen können. Stattdessen war er zur örtlichen Sparkasse
gegangen, denn er hatte all die langen Jahre, immer etwas Geld zur Seite immer gleichgültiger. Sollten die da Oben doch machen, was sie
wollten. Er hatte seine Arbeit zu erledigen und konnte danach in seinen Garten gehen. Dort war er sein eigener Herr, dort lag seine
Freiheit, dort konnte er schalten und walten, wie es ihm gefiel. Zumindest war das bis jetzt so gewesen. Nun hatte man ihm mit einigen
Federstrichen und einigen gelangweilten Worten, alles genommen, was seine Leben ausmachte. Hätte er vielleicht doch einen dieser
Wirrköpfe wählen sollen, die seinen Chef, mit ihren Forderungen, in schöner Regelmäßigkeit, zur Weißglut getrieben hatten? Hätte er
sich in der Initiative, gegen den Bau einer Umgehungsstrasse, durch ein unberührtes Waldgebiet, engagieren sollen? Hätte er der
Gewerkschaft beitreten sollen, statt sich darüber lustig zu machen? Er wusste es nicht und nun war es zu spät, viel zu spät. Bürger seufzte
schwer, ließ sich in seinen Gartenstuhl sacken und schloss die Augen. Etwas kam ihm ungewöhnlich vor, als er so, mit geschlossenen
Augen, in seinem Gartenstuhl saß. Nur was? Er lauschte eine Weile. Vögel zwitscherten und in einiger Entfernung konnte er das Gebell,
eines wütenden Hundes, hören. Sonst hörte Bürger nichts. Er dachte nach. Er hörte nichts, das war das Ungewöhnliche! Dabei war es
Freitag Abend, kurz vor zwanzig Uhr. Es war ein warmer Sommertag, normalerweise müsste die Laubenkolonie vor Menschen wimmeln,
wie ein Ameisenhaufen. An jedem anderen Freitag mit diesem Wetter, wurde in der Laubenkolonie gegrillt, gefeiert und gelacht. Man
hörte das Kreischen von Kindern, das Lachen von Erwachsenen, hörte das Klirren von Tellern, das Brummen von Rasenmähern und das
ausgelassene Geschwätz unzähliger Münder. Doch Bürger hörte nichts von alledem. Verwundert öffnete er die Augen und sah auf die
Stadt unter ihm. Er sah Qualm. Dicker schwarzer, öliger Qualm wallte aus einer der Strassen in der Innenstadt. War etwa ein Feuer
ausgebrochen und all die Menschen, die sonst die Kleingartenanlage bevölkerten, standen nun dort unten als Schaulustige? Während
Bürger noch rätselte, stiegen auch aus anderen Stadtteilen Rauchwolken in die warme Sommerluft. Er konnte sich keinen Reim darauf
machen. Vielleicht, dachte er, würden die Hauptnachrichten um zwanzig Uhr Aufklärung bringen. Bürger entschloss sich, den kleinen
Fernseher in seiner Holzhütte anzustellen. Und tatsächlich, kaum hatte er den Bildschirm eingeschaltet, verkündete der
Nachrichtensprecher, dass es am Abend, in nahezu allen großen Städten, von Kiel bis München, von Köln bis Berlin, zu gewalttätigen
Ausschreitungen gekommen sei. Millionen von Bundesbürgern befänden sich auf den Strassen, um gegen die um sich greifende
Verarmung, großer Bevölkerungsschichten, zu protestieren. Polizei und Rettungskräfte seien im Dauereinsatz und größtenteils
überfordert. Die Regierung tage in einer Krisensitzung in Berlin, während einige Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder großer Konzerne,
aus Angst vor Übergriffen, bereits ins benachbarte Ausland geflohen seien. Experten sahen die Gründe für die Ausschreitungen, in den
Massenentlassungen der vergangenen Wochen, in der Weltwirtschaftskrise, in den steigenden Preisen aufgrund der Inflation, oder
schlicht in der bisher sorgfältig ignorierten Spaltung der Gesellschaft, in reich und arm. Bürger dachte nach, er war in den vergangenen
Tagen so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er nichts hatte kommen sehen. Dann überzog ein diabolisches Grinsen sein Gesicht.
Sollten die Leute doch alles kurz und klein schlagen. Irgendwann musste das schließlich wieder aufgebaut werden, dann waren erfahrene
Bauarbeiter, wie er, wahrscheinlich Mangelware. Bis dahin, beschloss er, wollte er sich hier in seiner Gartenlaube verkriechen. Doch
dazu benötigte er einige Vorräte und Alltagsutensilien aus seiner Wohnung. Deshalb entschloss er sich, mit seinem Auto hinunter in die
Stadt zu fahren, die benötigten Dinge in sein Auto zu packen, um dann wieder zu seiner Gartenlaube zurück zu kehren. Kurz vor dem
Ortseingang des Stadtteils, indem sich Bürgers Wohnung befand, wurde er von einer Straßensperre der Polizei aufgehalten. Ein sichtlich
genervter Polizist erklärte Bürger, dass alle Zufahrtsstrassen in die Stadt, aufgrund der Vorkommnisse, bis auf weiteres für den Verkehr
gesperrt seien. Wenn er also zu seiner Wohnung wolle, müsse er seinen Wagen am Straßenrand abstellen und zu Fuß zu seiner Wohnung
gehen. Bürger war zwar nicht gerade begeistert, stellte aber widerspruchslos seinen Wagen am Straßenrand ab, da seine Wohnung nicht
mehr sonderlich weit entfernt war. Zu Fuß ging er ein Stückchen die leere Straße hinunter. Er konnte niemanden sehen, allerdings hörte
er ganz in der Nähe Sprechchöre aus tausenden Kehlen. Bürger bog um eine Ecke in die Straße, in der sich seine Behausung befand.
Plötzlich war er mit einer großen Menschenmasse konfrontiert. Er sah ältere Damen, die drohend ihre Stöcke schwenkten, den sonst so
ausgeglichenen und fröhlichen Bäcker von nebenan, junge und alte Männer, manche deutsch, andere unübersehbar mit ausländischen
Vorfahren, manche kannte er von irgendwo her, andere nicht. Alle brüllten gemeinsam wütende Sprechchöre. Überhaupt konnte Bürger
die Aggression, der auf ihn zuwalzenden Menge, förmlich spüren. Er sah wütende Gesichter und er konnte Hass und Verachtung in den
Augen lesen. Trotzdem verspürte Bürger keine Angst. Er wusste das die Menge ihm nichts tun würde. Also tauchte er ein in die tobende
Menge. Bürger hatte sich an einen Jägerzaun gelehnt und wollte abwarten, bis die Menge an ihm vorbei gezogen war. Doch plötzlich
schossen ihm die Bilder seiner eigenen Sprachlosigkeit, wie Geschosse, durch den Kopf. Die Sprachlosigkeit im Personalbüro, die
Sprachlosigkeit im Arbeitsamt und die Sprachlosigkeit in der Sparkasse. Er wollte nicht mehr sprachlos sein. Seine Sprachlosigkeit
verwandelte sich, in Bruchteilen von Sekunden, in Wut. Bürger riss eine der Holzlatten, aus dem Jägerzaun, an dem er gelehnt hatte. Ehe
er sich versah, strömte er mit der Masse und brüllte wütende Sprechgesänge. Dann ließ er die Holzlatte in die Windschutzscheibe eines
geparkten Mercedes krachen, Glass splitterte in den Innenraum. Ein anderer Mann zertrümmerte mit einem Hammer die Heckscheibe des
Fahrzeuges und schüttete kurz darauf Benzin aus einem Kanister ins Wageninnere. Ein Streichholz flammte auf und mit einer gewaltigen
Verpuffung, entzündete sich das Benzin und der Mercedes stand lichterloh in Flammen. Dicker, öliger Qualm stieg in den
Sommerhimmel, während nachfolgende Menschen das brennende Auto begeistert bejubelten. Bürger hatte längst jedes Bewusstsein für
Recht und Unrecht verloren, genau wie das Gefühl für Verhältnismäßigkeiten. Das alles war ihm egal, dieses Mal war er nicht länger
sprachlos, er war nicht mehr hilflos. Dieses Mal war er ein Teil des gewaltigen Sturmes, der die alte Ordnung hinweg fegen würde. Er
war bereit für sein Recht, für seine Freiheit zu kämpfen, auch wenn seine Freiheit nur eine kleine Gartenlaube war...
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Eselsgeduld
Ein Bauer hatte einen alten Esel. Der Esel stolperte eines Tages und fiel in einen ausgetrockneten Brunnen. Der Esel schrie erbärmlich –
stundenlang. Nach Stunden hörte der Bauer das Schreien seines Esels, fand ihn im Brunnen und überlegte, was er tun könne. Nach
reichlichem Überlegen fasste er folgendem Entschluss: Es lohnt sich nicht den Esel herauszuziehen, da dieser zu alt sei und der Brunnen,
da er kein Wasser mehr führte sowieso zugeschüttet gehört. Er bat seine Nachbarn ihm beim Zuschütten des Brunnens zu helfen. Diese
kamen mit Schaufeln und begannen Erde in den Brunnen zu werfen. Als der Esel bemerkte, was geschah, schrie er noch lauter. Doch der
Bauer ließ sich dadurch nicht von seinem Vorhaben abbringen. Schaufel um Schaufel fiel auf den armen Esel und den Brunnenboden.
Schließlich wurde es ruhiger und bald hörte man nur noch die Erde auf den Boden fallen. Da wurde der Bauer neugierig und schaute in
den Brunnen und war verblüfft, was er sah: Jede Schaufel Erde, die den Esel traf schüttelte dieser ab, so dass diese auf den Boden fiel und
trampelte darauf herum. So stieg langsam der Brunnenboden nach oben und der Esel mit ihm. Daraufhin schaufelte der Bauer wieder mit
und es dauerte nicht lange, da streckte der Esel seinen Kopf aus dem Brunnen hervor. Kurze Zeit später konnte der Esel aus eigener Kraft
den Brunnen durch einen beherzten Sprung verlassen und war gerettet. Der Nachbar war so überrascht und auch angetan von diesem
Vorfall, so dass der Esel fortan in Ehren sein Gnadenbrot bekam. Was kann uns diese Geschichte lehren?: Schüttle den Dreck ab und
nutze ihn für Dich, für Deine Ideen, für Deine Zukunft. Mache immer weiter, lasse Dich nicht aufhalten, gebe nicht auf und Du wirst
oben ankommen.
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Provozieren
Beschreiben Sie, wie man die Höhe eines Wolkenkratzers mit einem Barometer feststellt! Das Folgende war wirklich eine Frage, die an
einer Physikprüfung, an der Universität von Kopenhagen, gestellt wurde: "Beschreiben Sie, wie man die Höhe eines Wolkenkratzers mit
einem Barometer feststellt!" Ein Kursteilnehmer antwortete: Sie binden ein langes Stück Schnur an den Ansatz des Barometers, senken
dann das Barometer vom Dach des Wolkenkratzers zum Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers entspricht der
Höhe des Gebäudes. Diese in hohem Grade originelle Antwort entrüstete den Prüfer der maßen, dass der Kursteilnehmer sofort entlassen
wurde. Dieser berief sich auf seine Grundrechte, mit der Begründung dass seine Antwort unbestreitbar korrekt war, und die Universität
ernannte einen unabhängigen Schiedsrichter, um den Fall zu entscheiden. Der Schiedsrichter urteilte, dass die Antwort in der Tat korrekt
war, aber kein wahrnehmbares Wissen von Physik zeige. Um das Problem zu lösen, wurde entschieden, den Kursteilnehmer nochmals
herein zu bitten und ihm sechs Minuten zuzugestehen, in denen er eine mündliche Antwort geben konnte, die mindestens eine minimale
Vertrautheit mit den Grundprinzipien von Physik zeigte. Für fünf Minuten saß der Kursteilnehmer still, den Kopf nach vorne, in
Gedanken versunken. Der Schiedsrichter erinnerte ihn, dass die Zeit lief, worauf der Kursteilnehmer antwortete, dass er einige extrem
relevante Antworten hatte, aber sich nicht entscheiden könnte, welche er verwenden sollte. Als ihm geraten wurde, sich zu beeilen,
antwortete er wie folgt: "Erstens könnten Sie das Barometer bis zum Dach des Wolkenkratzers nehmen, es über den Rand fallen lassen
und die Zeit messen die es braucht, um den Boden zu erreichen. Die Höhe des Gebäudes kann mit der Formel H = 0.5 x g x t im Quadrat
berechnet werden. Das Barometer wäre allerdings dahin! Oder, falls die Sonne scheint, könnten Sie die Höhe des Barometers messen, es
hochstellen und die Länge seines Schattens messen. Dann messen Sie die Länge des Schattens des Wolkenkratzers, anschließend ist es
eine einfache Sache, anhand der proportionalen Arithmetik die Höhe des Wolkenkratzers zu berechnen. Wenn Sie aber in einem hohem
Grade wissenschaftlich sein wollten, könnten Sie ein kurzes Stück Schnur an das Barometer binden und es schwingen lassen wie ein
Pendel, zuerst auf dem Boden und dann auf dem Dach des Wolkenkratzers. Die Höhe entspricht der Abweichung der gravitationalen
Wiederherstellungskraft T = 2 x Pi im Quadrat x l / g. Oder, wenn der Wolkenkratzer eine äußere Nottreppe besitzt, würde es am
einfachsten gehen da hinauf zu steigen, die Höhe des Wolkenkratzers in Barometerlängen abzuhaken und oben zusammenzählen. Wenn
Sie aber bloß eine langweilige und orthodoxe Lösung wünschen, dann können Sie selbstverständlich das Barometer benutzen, um den
Luftdruck auf dem Dach des Wolkenkratzers und auf dem Grund zu messen und der Unterschied bezüglich der Millibare umzuwandeln,
um die Höhe des Gebäudes zu berechnen. Aber, da wir ständig aufgefordert werden die Unabhängigkeit des Verstandes zu üben und
wissenschaftliche Methoden anzuwenden, würde es ohne Zweifel viel einfacher sein, an der Tür des Hausmeisters zu klopfen und ihm zu
sagen: Wenn Sie ein schönes neues Barometer möchten, gebe ich Ihnen dieses hier, vorausgesetzt Sie sagen mir die Höhe dieses
Wolkenkratzers. Der Kursteilnehmer war Niels Bohr, der erste Däne, der den Nobelpreis für Physik gewann. ....................... Tun und Tun
Tanzan* und Ekido wanderten einmal eine schmutzige Straße entlang. Zudem fiel auch noch heftiger Regen. Als sie an eine Wegbiegung
kamen, trafen sie ein hübsches Mädchen in einem Seidenkimono, welches die Kreuzung überqueren wollte, aber nicht konnte. "Komm
her, Mädchen", sagte Tanzan sogleich. Er nahm sie auf die Arme und trug sie über den Morast der Straße. Ekido sprach kein Wort, bis sie
des Nachts einen Tempel erreichten, in dem sie Rast machten. Da konnte er nicht mehr länger an sich halten. "Wir Mönche dürfen Frauen
nicht in die Nähe kommen", sagte er zu Tanzan, "vor allem nicht den jungen und hübschen. Es ist gefährlich. Warum tatest du das?" "Ich
ließ das Mädchen dort stehen", sagte Tanzan, "trägst du sie noch immer?" *Tanzan ist ein japanischer Mönch
……………
....................
Tier-Diskussionen
Die Tiere diskutierten einmal über Weihnachten ... Sie stritten, was wohl die Hauptsache an Weihnachten sei. "Na klar, Gänsebraten",
sagte der Fuchs. "Was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten?" "Schnee", sagte der Eisbär. "Viel Schnee." Und er schwärmte verzückt von
der weißen Weihnacht. Das Reh sagte "Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht Weihnachten feiern." "Aber nicht so
viele Kerzen", heulte die Eule. "Schoen schummrig und gemütlich muß es sein. Stimmung ist die Hauptsache." "Aber mein neues Kleid
muss man sehen", sagte der Pfau. "Wenn ich kein neues Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten." "Und Schmuck!" krächzte die
Elster. "Jede Weihnachten bekomme ich was: einen Ring, ein Armband. Oder eine Brosche oder eine Kette. Das ist für mich das
Allerschönste an Weihnachten." "Na, aber bitte den Stollen nicht vergessen", brummte der Bär, "das ist doch die Hauptsache. Wenn es
den nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich auf Weihnachten." "Mach´s wie ich:" sagte der Dachs, "pennen, pennen, pennen.
Das ist das Wahre. Weihnachten heißt fuer mich: Mal richtig pennen." "Und saufen", ergänzte der Ochse. "Mal richtig einen saufen - und
dann pennen." Aber da schrie er "aua", denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt. "Du Ochse du, denkst du denn nicht an
das Kind?" Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte "Das Kind. Jaja, das Kind - das ist doch die Hauptsache. " Übrigens",
fragte er dann den Esel, "wissen das eigentlich die Menschen?" -unbekannter Verfasser-
……………….
Die Puppe
Am Morgen des 24. Dezembers stresste ich durch die Geschäfte um noch die letzten Geschenke zu besorgen. Als ich das Gewühl von
Menschen sah,dachte ich,das wird wohl ewig dauern,bis ich hier alles besorgt habe und ich muss noch in andere Geschäfte...Weihnachten
wird jedes Jahr mehr stressvoll.Ich wünschte,ich könnte einfach einschlafen und erst nach Weihnachten wieder aufwachen. Trotz allem
drängte ich mich zur Spielzeugabteilung durch.Dort habe ich mich dann über die enormen Preise der Spielsachen gewundert. Auf der
Suche nach einem geeigneten Spielzeug bemerkte ich einen etwa fünf Jahre alten Jungen,der eine Puppe gedankenverloren anschaute.Der
Junge machte einen sehr traurigen Eindruck.Ich fragte mich,für wen er wohl die Puppe ausgesucht hatte.In diesem Moment drehte sich
der kleine Junge zu einer älteren Dame um und fragte sie:" Oma,bist du sicher,dass ich nicht genug Geld habe?" Die ältere Dame
antwortete:" Mein Lieber,du weißt ganz genau,dass du nicht genug Geld hast um die Puppe zu kaufen." Danach bat sie ihn in der
Spielzeugabteilung zu warten,bis sie ihre Einkäufe erledigt hat. Der Junge hatte noch immer die Puppe gegen seine Brust gepresst.Ich lief
zu ihm hin und fragte ihn,für wen er denn die hübsche Puppe ausgesucht hätte. "Es ist die Puppe,die sich meine Schwester zu
Weihnachten gewünscht hat.Sie war überzeugt,dass der Weihnachtsmann ihr diese Puppe bringen würde." Ich versicherte ihm,dass der
Weihnachtsmann bestimmt weiss,was sich seine Schwester zu Weihnachten wünscht.Und das er sich darüber keine Sorgen machen
sollte.Doch der Junge antwortete traurig:"Der Weihnachtsmann kann ihr die Puppe nicht dorthin bringen,wo sie sich befindet.Ich muss
die Puppe meiner Mutter geben und sie kann sie mitnehmen,wenn sie geht. Seine Augen waren mit Tränen gefüllt,als er das sagte.
"Meine Schwester ist im Himmel.Mein Vater sagt,dass meine Mutter auch bald in den Himmel geht.Deswegen dachte ich mir,dass sie die
Puppe für meine Schwester mitnehmen kann." Als ich dem Jungen zuhörte,habe ich meinen Weihnachtsstress ganz vergessen. Der Junge
fuhr fort:"Ich sagte meinem Vater,er soll meiner Mutter ausrichten,dass sie noch warten soll um in den Himmel zu gehen,bis ich aus dem
Laden zurück bin." Dann zeigte mir der Junge ein Foto von ihm,auf dem er ein unbekümmertes,fröhliches Gesicht hat. "Ich möchte,dass
meine Mutter dieses Bild mitnimmt,damit sie mich nicht vergisst.Ich liebe meine Mutter sehr und ich möchte,das sie bei uns bleibt.Doch
mein Vater sagt,dass sie zu meiner kleinen Schwester muss." Wieder schaute er gedankenverloren die Puppe an. Ich suchte meinen
Geldbeutel,sagte ihm,er soll doch das Geld nochmals nachzählen.Es könnte sein,dass er nun genug hat um die Puppe zu kaufen. "Gut,ich
hoffe,dass es nun reicht..." Ich half ihm mit dem Zählen und steckte ihm etwas Geld zu,ohne dass er es gemerkt hat. Er sagte:" Danke
Gott,dass du mir genug Geld gegeben hast!" Danach schaute er mich an und meinte, "Ich habe gestern gebetet,dass ich genug Geld für die
Puppe für meine Schwester habe.Und ich hoffe auch,dass es für eine weisse Rose für meine Mutter reicht.Meine Mutter liebt weisse
Rosen." Einige Minuten später kam die ältere Dame zurück und ich verabschiedete mich von dem Jungen. Ich erledigte alle meine
Einkäufe mit einer ganz anderen Einstellung als diesen Morgen.Ich konnte den kleinen Jungen nicht vergessen. Dann erinnerte ich mich
an einen Zeitungsartikel,den ich vor zwei Tagen gelesen hatte.Es handelte sich um einen betrunkenen Automobilist,der ein Auto
angefahren hat,in dem eine junge Frau und ein kleines Mädchen saßen.Das kleine Mädchen ist noch am Unfallort gestorben und die
Mutter wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert.Die Frau liegt seither im Koma. War das die Familie des kleinen
Jungen? Zwei Tage nachdem ich den JUngen im Geschäft getroffen hatte,las ich in der Zeitung,dass die Autolenkerin,die vor vier Tagen
einen Unfall hatte,ihren Verletzungen erlag.Ich konnte es nicht lassen und kaufte einen Strauß weisser Rosen,ging zur Kirche wo die Frau
aufgebahrt war. Sie lag dort.In ihrer Hand hielt sie eine weisse Rose,eine Puppe und ein Foto des kleinen Jungens aus dem Kaufhaus. Als
ich nach Hause lief,dachte ich darüber nach,wie groß die Liebe des kleinen Kindes ist für seine Schwester und seine Mutter.In einer
Sekunde,kann sich das Leben so gewaltig ändern,dass nichts mehr ist wie es einmal war!
....................
Heiligabend
Es war Heiligabend, überall im Land, auch in der großen Stadt. Eine Schneedecke lag auf den Häusern und Straßen. Leicht vergilbt war
sie schon, weil die große Stadt sogar Weihnachten ihren schmutzigen Stempel aufdrückte. Aber es standen Sterne am Himmel, nicht
viele, doch schöne, schön wie eh und je. Die Luft war zum Schneiden kalt, richtig anfassen konnte man sie. Der Mann legte einen
Nebelwattebausch vor sich in die Luft, der sich vor Schreck in der Kälte gleich zusammen knäulte und dann langsam in die Nacht davon
schwebte. Er war allein. Ab und zu brauste ein Auto vorbei, in dem es warm sein musste. Die Menschen darin fuhren zu einem Ziel, an
dem andere Menschen auf sie warteten und sich freuen würden. Über den Mann freute sich niemand. Neulich hatte ihm einer gesagt,
früher hätte man solche Taugenichtse wie ihn umgebracht. Heute saß der wohl mit Tränen der Rührung in den Augen vor irgend einem
Weihnachtsbaum. Der Mann hatte Hunger. Natürlich hätte er ins Asyl gehen können, wahrscheinlich hatte man da heute Abend sogar
eine Tischdecke aufgelegt. Aber nichts in der Welt hätte ihn da heute hingetrieben. Er dachte an die kalten Fliesen, die schlecht
verputzten leicht fleckigen Wände, den abgestandenen Geruch, vermischt mit Desinfektionsmitteln. Er bemühte sich, an etwas anderes zu
denken. Er wollte heute Nacht draußen sein, er wollte sehen, ob es der Wärme seines geliebten Sternenhimmels und der freien Luft noch
einmal gelingen würde, die Kälte zu vertreiben, die mit jedem Jahr schrecklicher für seinen alten Körper wurde. Vielleicht würde er doch
noch einmal spüren, was Weihnachten als Kind für ihn bedeutet hatte. Er setzte sich auf eine Bank. Um ihn herum war ein kleiner Park
zwischen zwei Hauptstraßen. Es war spät und der Park leer. Oder doch nicht? Auf dem einzigen Weg kam eine alte Frau daher, langsam,
als sei sie schwer beladen. Aber sie hatte nichts bei sich, nur sich selbst. In ihrem Gesicht gab es tausend Runzeln, Falten, ja Furchen wie
auf einem Acker im Frühjahr. Aber in ihren Augen war Sommer. Endlos lang ging sie auf den alten Mann zu, dabei war sie ihm von
Anfang an ganz nahe. Dann stand sie endlich vor ihm., gebeugt, aber nicht außer Atem. Sie schauten sich an. Der Blick der Frau war
ernst und voller Liebe. In seinen Ohren rauschte es und er hatte den Eindruck, als würde die Welt hinter der Frau sich langsam auflösen.
"Wie heißt du?" fragte sie ihn langsam. Ihre Stimme klang ruhig, etwas rau und gebrochen vielleicht. "Peter" hörte er sich einen Namen
sagen, den er schon fast vergessen hatte, denn er hatte im Mund der anderen Menschen meistens nur etwas hässliches, wertloses gemeint.
Aber diesmal löste sich das Wort sanft und freundlich von seinem Mund, es wurde größer, immer größer und fing dann an, in den
Himmel davon zu schweben, höher und höher. Dort stand sein Name dann von einem Horizont zum anderen in goldgelben Buchstaben
geschrieben und Sterne umflogen die Ränder. Dann wurde das Wort langsam wieder kleiner und verschwand in der Unendlichkeit des
schwarzblauen Nachthimmels. "Warum schaust du so unglücklich?" fragte die Frau jetzt, während sie ihre faltigen Hände, die aus
graugelb geblümten Ärmeln kamen, auf seine Schultern legte. Als die Frage ihn traf, hüllte sie ihn ein wie ein dicker weicher Mantel und
er fühlte eine Wärme in sich fließen, wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Und dann erzählte Peter. Von der Schule erzählte er,
wo die Menschen ihm Fragen stellten, ohne dass ihm je einer Antworten gesagt hätte, von seinen Eltern, die Karriere machten, von seinen
Kindern, die Geld wollten, von seinem Chef, der keinen Menschen wollte. Dann war da die Hoffnung auf Bücher, die er doch nicht
verstanden hatte, da waren Sozialhelfer, die ihn nicht verstanden hatten, dann kam der Alkohol. Alles, alles hörte die Frau sich geduldig
an. Und all diese Worte, Bilder, Geschichten, Peters Furcht und auch Peters Freude und Hoffnung, die mit der Zeit freigeweht wurden, all
das schwebte nach oben in den Himmel, wurde größer, nahm tausend Farben an, sprühte, umgab sich mit goldenen Girlanden, explodierte
und schlug Feuerräder. Es war ein gewaltiges Feuerwerk. Der Himmel war voll von blitzenden, leuchtenden Worten, die langsam in die
Weite des Weltalls davon schwebten. Nachdem sich die Worte verloren hatten, war der Himmel übersät mit schillerndem, blitzendem
Staub. Und Peter war nicht mehr kalt. Seine Worte hatten seiner Welt die lange vermisste Wärme zurückgegeben. Lange starrte er
ungläubig in den Himmel und nur langsam lösten sich seine Gedanken von den Bildern. "Du bist nicht von hier, nicht wahr?" rang Peter
sich durch, zu fragen. "Nein," lächelte die Frau, "aber ich bin hier, nur für dich und es war ein langer Weg." "Warum besuchst du mich?"
"Du hast mich doch gerufen! Lass uns tanzen!" Peter stand auf, schwerfällig, denn er hatte lange nicht mehr getanzt und seine Knochen
waren darüber mürbe geworden. Vorsichtig und unsicher Umfasste er die alte Frau, der Stoff ihres Kleides fühlte sich grob an. Er hatte
etwas Angst, doch dann merkte er, dass seine Füße sich von selbst bewegten. Oder bewegten sie sich gar nicht? Peter schwebte durch den
Park. Die Winternacht drehte sich um die beiden und jetzt hörte er auch die Musik. Glocken klangen, ganz leise und sie gaben den Takt
an. Ein Schwindelgefühl hüllte ihn sacht und zärtlich ein. Die beiden Geliebten schienen stillzustehen und die Welt drehte sich im
Walzertakt. Das lächelnde Gesicht der geheimnisvollen Frau beleuchtete Peter. Das Leuchten dehnte sich aus und schon war alles um ihn
herum in helles Licht gebadet. Auch das Klingen der Glocken wurde größer und lauter und schien die ganze Welt auszufüllen. Weiche,
leuchtende, glitzernde Schneeflocken wehten ihm jetzt ins Gesicht. Das Lächeln der Frau war auf eine seltsame Weise anders geworden.
Das Lächeln eines Kindes? Es lag in seinen Armen und schrie und der alte Mann spürte, wie ein Schauer von Glück seine Falten glättete.
Die Schneeflocken fielen immer wilder und schon war es ein Schneesturm, der ihm entgegenwehte. Nur noch das Gesicht des Kindes
schmolz mit seiner Wärme eine Öffnung hinein. Peter schaute und schaute. Wärme floss zu ihm herüber, in ihn hinein, füllte ihn ganz bis
zum äußeren Rand seiner Haut mit Liebe. Und nichts mehr sonst war da. Nur noch Liebe, Liebe, Liebe. Der Schnee hatte den alten Mann
auf der Bank zugeweht. Er saß still da, wie ein Schneemann, den Kinder dort hingesetzt hatten. Die Hände hatte er gefaltet, der Kopf war
leicht nach vorne genickt. Copyright: 2000, Roland Rauch
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Im Bus
Ein alter Mann saß in einem Bus. In seinem Arm hielt er einen wundervollen Blumenstrauß. Ein junges Mädchen konnte ihren Blick
nicht von der Blumenpracht lassen. Immer wieder schaute sie zu den bunten Blüten und lächelte scheu. Kurz vor der nächsten Haltestelle
stand der Mann auf und ging zu dem Mädchen. Er reichte ihr den Strauß und sagte: "Ich habe gesehen, dass du diese Blumen liebst. Sie
sind eigentlich für meine Frau. Aber ich denke, meine Frau würde gerne, dass du sie bekommst. Ich gehe jetzt zu ihr und erzähle ihr, dass
ich dir die Blumen geschenkt habe." Das Mädchen nahm den Strauß mit einem nun strahlenden Lächeln. Als der alte Mann ausstieg, sah
sie ihm noch nach. Und er verschwand durch ein Tor, welches zu einem kleinen Friedhof gehörte.
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Vertrauen
"Lassen Sie mich schließen mit der Geschichte von dem Seiltänzer, der hoch über den Köpfen in schwindelnder Höhe zwischen Rathaus
und Kirchturmspitze balancierte. Und es war eine lange, gefährliche Strecke. Sobald der Artist sein Ziel erreicht hatte, spendete die
Menge begeistert Beifall. Und forderte ein Da Capo. "Ja glaubt ihr denn, dass ich den Weg übers gefährliche Seil auch wieder zurück
schaffe?" rief er der Menge zu. "Aber ja, aber ja", rief sie zurück. Und der Mann balancierte wieder über das schwindelerregende Seil.
Als er am Ausgangspunkt angelangt war, klatschte und trampelte die Menge und rief wieder begeistert: "Da Capo! Da Capo! Zugabe!
Zugabe!" Und der Seiltänzer nahm eine Schubkarre und rief herunter: "Glaubt Ihr, dass ich es auch schaffe mit dieser Schubkarre hier?"
Die Menge schaute gebannt nach oben. Mit einer Schubkarre 200 m über ein dünnes, gefährlich schwankendes Seil? Doch da rief schon
einer von unten: "Das schaffst du! Das glaube ich, das schaffst du bestimmt!" Worauf der Seiltänzer nach unten rief: "Du glaubst, dass
ich das schaffe? Dann komm nach oben und setz' dich hinein!" (Verfasser leider unbekannt)
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Die Brücke
Die Brücke im Dorf spannte sich hoch und weit über das kleine Flüsschen, das die Häuser und ihre Bewohner in zwei Gruppen teilte. Das
Jahr über war der Fluss, der unter der Brücke plätscherte, nur ein kleines Rinnsal, aber nach der Schneeschmelze im Frühjahr oder nach
langen Regentagen im Herbst schwoll er an und die Brücke war dann die einzige Möglichkeit, einen Besuch auf der anderen Seite
abzustatten. Aber die Brücke war mehr als nur eine Verbindung zwischen den beiden Ufern. Sie bot eine herrliche Aussicht auf das Tal
und Platz für eine kleine Unterhaltung; sie war Treffpunkt für Verliebte und Verkaufsfläche für fahrende Händler. Und - sie war ein
Zeichen. Die Legende erzählt, dass - lange bevor sich die Häuser zu einem Dorf verdichteten - links und rechts vom Fluss zwei
Bauernhöfe standen, die ihren Bewohnern nur wenig Erträge boten. Die Arbeit war schwer und das Land karg. Es blieb nur wenig Geld,
um sich neue und praktische Geräte anzuschaffen, die die Arbeit erleichterten und Gelegenheit zu etwas Wohlstand boten. Immer wieder
dachten beide Bauern darüber nach, auch eine Brücke zu bauen. Aber wenn schon das Geld für einen neuen Pflug oder für weiteres Vieh
kaum reichte, blieb noch weniger für eine Brücke übrig. Bis in einem Jahr eine große Trockenheit über das Land einbrach. Die Ernte fiel
noch kleiner aus, die Saat ging kaum auf und das Vieh hatte nur wenig Fleisch auf den Knochen und gab kaum noch Milch. Der Fluss
hingegen trocknete ganz aus. Und so kam es, dass die beiden Familien ohne Schwierigkeiten auf die andere Seite gelangen konnten - und
sie halfen einander, wo sie konnten. Wenn der Bauer auf der linken Seite die Einsaat nicht mehr schaffte, kam ihm der Bauer der rechten
Seite zur Hilfe. Und als die Kuh auf der rechten Seite kalben sollte, wusste der Bauer von der anderen Seite guten Rat und man wechselte
sich in der Stallwache ab. Trotz der Trockenheit ging es am Ende des Jahres beiden Familien besser als jemals zuvor. Im nächsten Jahr
kam der Regen wieder - aber diesmal begannen beide, die Brücke über den Fluss zu bauen. Man hatte dafür kaum Geld und noch weniger
Zeit. Aber die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass man manchmal das Letzte, was man hat, in eine Brücke zueinander investieren sollte -
weil Menschen, die füreinander da sind, einen größeren Reichtum darstellen als alle Geräte und Maschinen. Verfasser unbekannt
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Im Krankenhaus
Zwei Herren, beide ernsthaft erkrankt, belegten dasselbe Krankenzimmer. Einer der Herren hatte die Erlaubnis, sich jeden Nachmittag für
eine Stunde aufzusetzen, damit die Flüssigkeit aus seiner Lunge abfließen konnte. Sein Bett stand am einzigen Fenster des Raumes. Der
andere Herr musste die ganze Zeit flach auf dem Rücken liegen. Letztendlich unterhielten sich die beiden Männer stundenlang. Sie
sprachen von ihren Frauen und Familien, ihrer Heimat, ihren Jobs, ihrem Militärdienst und wo sie im Urlaub waren. Jeden Nachmittag,
wenn der Herr im Bett am Fenster sich aufrecht hinsetzte, ließ er die Zeit vergehen, indem er seinem Zimmernachbarn all die Dinge
beschrieb, die er draußen am Fenster sah. Der Herr im anderen Bett begann aufzuleben in jeder dieser Stunden, wo seine Welt erweitert
und belebt wurde durch all die Geschehnisse und Farben der Welt dort draußen. Das Fenster überblickte einen Park mit einem
schnuckligen See. Enten und Schwäne spielten auf dem Wasser während Kinder ihre Modellboote segeln ließen. Junge Verliebte
bummelten Arm in Arm durch die unzählig bunten Blumen und eine schöne Aussicht auf die Silhouette der Stadt lag am Horizont. Wenn
der Herr am Fenster all dies beschrieb mit allen kleinsten Details, schloss der Herr auf der anderen Seite im Raum die Augen und stellte
sich die bildhaften Szenen vor. An einem warmen Nachmittag beschrieb der Mann am Fenster eine vorüberziehende Parade. Obwohl der
andere Herr die Kapelle nicht hören konnte, konnte er sie vor seinem geistigen Auge sehen, während der Herr am Fenster sie mit
anschaulichen Worten beschrieb. Tage, Wochen und Monate vergingen. Eines Morgens, die Tagschwester kam um Wasser für das Bad
zu bringen, fand sie den leblosen Körper des Herrn am Fenster, der friedvoll in seinem Schlaf verstorben ist. Sie war traurig und rief die
Bediensteten, um die Leiche wegbringen zu lassen. Nach einer angemessenen Weile fragte der andere Herr, ob man ihn ans Fenster
verlegen könnte. Die Schwester war erfreut über den Tausch und nachdem sie sich vergewisserte, dass er sich wohlfühlt, ließ sie ihn
allein. Langsam, schmerzvoll stützte er sich auf einen Ellenbogen um seinen ersten Blick auf die echte Welt draußen zu richten Er
strengte sich an, sich langsam zu drehen um aus dem Fenster am Bett zu gucken. Es zeigte auf eine leere Wand. Der Mann fragte die
Schwester, was seinen verstorbenen Zimmernachbarn veranlasst hatte, ihm so wundervolle Dinge von draußen vor dem Fenster zu
erzählen. Die Schwester erwiderte, dass der Herr blind war und nicht einmal die Wand sehen konnte. Sie sagte "Vielleicht wollte er Sie
nur aufmuntern." Epilogue: Es ist eine riesige Freude, andere glücklich zu machen, ungeachtet unserer eigenen Situation. Autor
unbekannt
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Der Korb
Eines Tages gab ein reicher Mann einem Armen einen Korb voll Müll. Der arme Mann lächelte ihn an und ging mit dem Korb fort. Er
leerte und reinigte ihn, und füllte ihn mit wundervollen Blumen. Dann ging er zum Reichen und überreichte ihm den Korb mit Blumen.
Der Reiche staunte sehr und fragte ihn: “Warum hast du mir diesen Korb voller wunderschöner Blumen gegeben, wo ich dir doch einen
Korb voll Müll gegeben habe??” Der Arme antwortete: “Weil jeder das gibt, was er im Herzen hat!”
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Der Fischer
" - Ein Manager stand in einem Fischerdorf in Bali am Pier und beobachtete, wie ein winziges Fischerboot anlegte. Es hatte einige
beeindruckende Thunfische geladen. Der Manager gratulierte dem Fischer zu seinem Fang und fragte wie lange er dafür auf See gewesen
war. “Nicht lange, ein paar Stunden“, antwortete der Fischer” Daraufhin fragte der Manager, warum er nicht länger auf See geblieben sei,
um mehr Fische zu fangen. Darauf der Fischer: „Die Fang reicht, um meine Familie für eine Woche zu ernähren.“ Den Kopf schüttelnd
fragte der Manager nach: “Aber was machen sie den Rest des Tages?” “Ich schlafe aus“, so der Fischer, „gehe fischen, spiele mit meinen
Kindern, halte mit meiner Frau Mittagsschlaf, gehe ins Dorf, trinke dort Kaffee oder ein Gläschen Wein und spiele mit Freunden
Karten..” Kontrolle über ein Imperium Darauf der Manager: “Ich bin Unternehmensberater und berate Unternehmer, damit sie
erfolgreicher sind. Ihnen helfe ich gerne kostenlos. Sie sollten mehr Fischen fangen und vom Gewinn ein größeres Boot kaufen. Mit dem
weiteren Gewinn kaufen Sie mehrere Boote. Den Fang, den Sie damit machen, verkaufen Sie direkt an eine Fischfabrik. Damit machen
Sie so viel Geld, dass Sie eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen können. Sie könnten dann das Fischerdorf verlassen und nach
Singapur oder Honkong gehen. Von da aus leiten Sie später Ihr erfolgreiches Unternehmen.” Sie werden Millionen verdienen Der Fischer
hatte aufmerksam zugehört und fragte schließlich: “Wie lange wird das alles dauern?” Der Manager überlegte kurz:“ etwa 10 bis 15 Jahre
werden das schon sein.” Daraufhin kam der Fischer ins Grübeln und fragte nach einiger Zeit: “Wenn ich das alles erreicht habe, was
mache ich dann?” Der Manager lachte und sagte: “Wenn alles prima läuft und Sie den richtigen Zeitpunkt abwarten, verkaufen Sie Ihr
Unternehmen und werden Millionär sein.” Der Fischer schüttelte ungläubig den Kopf. “Millionär? … Und dann?” “Dann hören Sie auf
zu arbeiten! Sie könnten in einem romantischen Fischerdorf leben, lange ausschlafen, fischen gehen, mit Ihren Enkeln spielen, einen
Mittagsschlaf halten, am Strand oder im Dorf spazieren gehen, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit Freunden zusammen
sein.” Und der Fischer antwortete: „Das tue ich den Rest des Tages.”
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Slow Down And Enjoy Life
About ten years ago, a young and very successful executive named Josh was traveling down a Chicago neighborhood street. He was
going a bit too fast in his sleek, black, 12 cylinder Jaguar XKE, which was only two months old.
He was watching for kids darting out from between parked cars and slowed down when he thought he saw something.
As his car passed, no child darted out, but a brick sailed out and-WHUMP! — it smashed into the Jag’s shiny black side door!
SCREECH…!!!! Brakes slammed! Gears ground into reverse, and tires madly spun the Jag back to the spot from where the brick had
been thrown.
Josh jumped out of the car, grabbed the kid and pushed him up against a parked car. He shouted at the kid, “What was that all about and
who are you? Just what the heck are you doing?” Building up a head of steam, he went on. “That’s my new Jag, that brick you threw is
gonna cost you a lot of money. Why did you throw it?”
“Please, mister, please…I’m sorry! I didn’t know what else to do!” pleaded the youngster. “I threw the brick because no one else would
stop!”
Tears were dripping down the boy’s chin as he pointed around the parked car. “It’s my brother, mister,” he said. “He rolled off the curb
and fell out of his wheelchair and I can’t lift him up.” Sobbing, the boy asked the executive, “Would you please help me get him back
into his wheelchair? He’s hurt and he’s too heavy for me.”
Moved beyond words, the young executive tried desperately to swallow the rapidly swelling lump in his throat. Straining, he lifted the
young man back into the wheelchair and took out his handkerchief and wiped the scrapes and cuts, checking to see that everything was
going to be OK. He then watched the younger brother push him down the sidewalk toward their home.
It was a long walk back to the sleek, black, shining, 12 cylinder Jaguar XKE – a long and slow walk. Josh never did fix the side door of
his Jag. He kept the dent to remind him not to go through life so fast that someone has to throw a brick at him to get his attention.
Some bricks are softer than others. Feel for the bricks of life coming at you. In the hustle bustle and the speed of life, are you missing out
the joys of the present moments.
Slow Down And Enjoy Life. It is Not Only the Scenery You Miss by Going too Fast….You Also Miss the Sense of Where You are
Going and Why…
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The doctor
A doctor entered the hospital in hurry after being called in for an urgent surgery. He answered the call asap, changed his clothes & went
directly to the surgery block.
He found the boy’s father pacing in the hall waiting for the doctor.
On seeing him, the dad yelled: “Why did you take all this time to come? Don’t you know that my son’s life is in danger? Don’t you have
any sense of responsibility?”
The doctor smiled & said: “I am sorry, I wasn’t in the hospital & I came as fast as I could after receiving the call…… And now, I wish
you’d calm down so that I can do my work”
“Calm down?! What if your son was in this room right now, would you calm down? If your own son dies now what will you do??” said
the father angrily
The doctor smiled again & replied: “I will say what Job said in the Holy Book “From dust we came & to dust we return, blessed be the
name of God”. Doctors cannot prolong lives. Go & intercede for your son, we will do our best by God’s grace”
“Giving advises when we’re not concerned is so easy” Murmured the father.
The surgery took some hours after which the doctor went out happy, “Thank goodness!, your son is saved!” And without waiting for the
father’s reply he carried on his way running. “If you have any questions, ask the nurse!!”
“Why is he so arrogant? He couldn’t wait some minutes so that I ask about my son’s state” Commented the father when seeing the nurse
minutes after the doctor left.
The nurse answered, tears coming down her face: “His son died yesterday in a road accident, he was at the burial when we called him for
your son’s surgery. And now that he saved your son’s life, he left running to finish his son’s burial.”
MORAL : Never judge anyone….. because you never know how their life is & what they’re going through”
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The comb
One day, his wife, who had very long hair asked him to buy her a comb for her hair to grow well and to be well-groomed.
The man felt very sorry and said no. He explained that he did not even have enough money to fix the strap of his watch he had just
broken. She did not insist on her request.
The man went to work and passed by a watch shop, sold his damaged watch at a low price and went to buy a comb for his wife.
He came home in the evening with the comb in his hand ready to give to his wife.
He was surprised when he saw his wife with a very short hair cut.
She had sold her hair and was holding a new watch band.
Tears flowed simultaneously from their eyes, not for the futility of their actions, but for the reciprocity of their love.
MORAL: To love is nothing, to be loved is something but to love and to be loved by the one you love,that is EVERYTHING. Never take
love for granted.
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She said ‘thanks’ and gave me a kiss on the cheek. I want to tell her, I want her to know that I don’t want to be just friends, I love her but
I’m just too shy, and I don’t know why.
11th grade:-
The phone rang. On the other end, it was her. She was in tears, mumbling on and on about how her love had broke her heart. She asked
me to come over because she didn’t want to be alone, So I did. As I sat next to her on the sofa, I stared at her soft eyes, wishing she was
mine. After 2 hours, one Drew Barrymore movie, and three bags of chips, she decided to go home.
She looked at me, said ‘thanks’ and gave me a kiss on the cheek..I want to tell her, I want her to know that I don’t want to be just friends,
I love her but I’m just too shy, and I don’t know why.
Senior year:-
One fine day she walked to my locker. “My date is sick” she said, ”hes not gonna go” well, I didn’t have a date, and in 7th grade, we
made a promise that if neither of us had dates, we would go together just as ‘best friends’.
So we did. That night, after everything was over, I was standing at her front door step. I stared at her as She smiled at me and stared at me
with her crystal eyes.
Then she said- “I had the best time, thanks!” and gave me a kiss on the cheek. I want to tell her, I want her to know that I don’t want to be
just friends, I love her but I’m just too shy, and I don’t know why.
Graduation:-
A day passed, then a week, then a month. Before I could blink, it was graduation day. I watched as her perfect body floated like an angel
up on stage to get her diploma. I wanted her to be mine-but she didn’t notice me like that, and I knew it.
Before everyone went home, she came to me in her smock and hat, and cried as I hugged her.
Then she lifted her head from my shoulder and said- ‘you’re my best friend, thanks’ and gave me a kiss on the cheek. I want to tell her, I
want her to know that I don’t want to be just friends, I love her but I’m just too shy, and I don’t know why.
Marriage:-
Now I sit in the pews of the church. That girl is getting married now. and drive off to her new life, married to another man. I wanted her
to be mine, but she didn’t see me like that, and I knew it. But before she drove away, she came to me and said ‘you came !’.
She said ‘thanks’ and kissed me on the cheek. I want to tell her, I want her to know that I don’t want to be just friends, I love her but I’m
just too shy, and I don’t know why.
Death:-
Years passed, I looked down at the coffin of a girl who used to be my ‘best friend’.
At the service, they read a diary entry she had wrote in her high school years.
‘I stare at him wishing he was mine, but he doesn’t notice me like that, and I know it. I want to tell him, I want him to know that I don’t
want to be just friends,
I love him but I’m just too shy, and I don’t know why. I wish he would tell me he loved me !
The soldier
In a battle, a soldier prepared 2 bring this wounded friend back from the field.
His captian said,
“Its of No use! ur friend must be dead”.
But soldier still goes & brings back his friend. Seeing the dead body, Captain says “I told u its of no worth. He’s dead”.
The soldier replies with moist eyes: “No sir, it was really of worth…..When i got to him, my friend saw me, smiled & said his last words:
“I KNEW YOU WOULD COME
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I Wish You Enough
Recently, I overheard a mother and daughter in their last moments together at the airport as the daughter’s departure had been announced.
Standing near the security gate, they hugged and the mother said: “I love you and I wish you enough.”
The daughter replied, “Mom, our life together has been more than enough. Your love is all I ever needed. I wish you enough, too, Mom.”
They kissed and the daughter left.
The mother walked over to the window where I sat. Standing there, I could see she wanted and needed to cry. I tried not to intrude on her
privacy but she welcomed me in by asking, “Did you ever say good-bye to someone knowing it would be forever?” “Yes, I have,” I
replied. “Forgive me for asking but why is this a forever good-bye?”
“I am old and she lives so far away. I have challenges ahead and the reality is the next trip back will be for my funeral,” she said. When
you were saying good-bye, I heard you say, “I wish you enough.” May I ask what that means?”
She began to smile. “That’s a wish that has been handed down from other generations. My parents used to say it to everyone.” She
paused a moment and looked up as if trying to remember it in detail and she smiled even more.
“When we said ‘I wish you enough’ we were wanting the other person to have a life filled with just enough good things to sustain them”.
Then turning toward me, she shared the following, reciting it from memory,
“I wish you enough sun to keep your attitude bright.
I wish you enough rain to appreciate the sun more.
I wish you enough happiness to keep your spirit alive.
I wish you enough pain so that the smallest joys in life appear much bigger.
I wish you enough gain to satisfy your wanting.
I wish you enough loss to appreciate all that you possess.
I wish you enough hellos to get you through the final good-bye.”
She then began to cry and walked away.
Nurture Relationships…..As they say….It takes a minute to find a special person ~ An hour to appreciate them ~ A day to love them ~
And then an entire life to forget them.....
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The father was furious, “If the only reason you asked that is so you can borrow some money to buy a silly toy or some other nonsense,
then you march yourself straight to your room.The little boy quietly went to his room and shut the door
The man had calmed down, and started to think: Maybe there was something he really needed to buy with that Rs.50 and he really didn’t
ask for money very often. The man went to the door of the little boy’s room and opened the door.” Are you asleep, son?” He asked.
“No daddy, I’m awake,” replied the boy. “I’ve been thinking, maybe I was too hard on you earlier” said the man. Here’s the Rs.50 you
asked for.”
The little boy sat straight up, smiling. “Oh, thank you daddy!” He yelled. Then, reaching under his pillow he pulled out some crumpled
up bills.The man saw that the boy already had money, started to get angry again. The little boy slowly counted out his money, and then
looked up at his father. “Why do you want more money if you already have some?” the father grumbled.”Because I didn’t have enough,
but now I do,” the little boy replied.
“Daddy, I have Rs.100 now. Can I buy an hour of your time?
Please come home early tomorrow. I would like to have dinner with you.”
The father was crushed. He put his arms around his little son, and he begged for his forgiveness.
A reminder to all of us working so hard in life. We should not let time slip through our fingers without having spent some time with those
who really matter to us, those close to our hearts……..
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Learning to live without recognition
There was a farmer who had a horse and a goat…..One day, the horse became ill and he called the veterinarian, who said: - Well, your
horse has a virus. He must take this medicine for three days. I’ll come back on the 3rd day and if he’s not better, we’re going to have to
put him down.
Nearby, the goat listened closely to their conversation. The next day, they gave him the medicine and left. The goat approached the horse
and said: - Be strong, my friend.
Get up or else they’re going to put you to sleep!
On the second day, they gave him the medicine and left. The goat came back and said:
- Come on buddy, get up or else you’re going to die! Come on, I’ll help you get up.
Let’s go! One, two, three…
On the third day, they came to give him the medicine and the vet said:
- Unfortunately, we’re going to have to put him down tomorrow. Otherwise, the virus might spread and infect the other horses. After they
left, the goat approached the horse and said:
- Listen pal, it’s now or never! Get up, come on! Have courage! Come on! Get up! Get up!
That’s it, slowly! Great! Come on, one, two, three… Good, good. Now faster, come on…… Fantastic! Run, run more! Yes! Yay! Yes!
You did it, you’re a champion!!!
All of a sudden, the owner came back, saw the horse running in the field and began shouting:
- It’s a miracle! My horse is cured. We must have a grand** **party. Let’s kill the goat!!!!*
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The Lesson:* this often happens in the workplace & life in general . Nobody truly knows which employee or people actually deserves the
merit of success & are in fact contributing towards success , or who’s actually contributing the necessary support to make things happen.
Be grateful.
Remember………TO LIVE WITHOUT RECOGNITION IS A SKILL!!!!*
If anyone ever tells you that your work is unprofessional, remember: Amateurs built the Ark [which saved all the species]
and professionals built the Titanic [all died tragically]
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Why We Shout In Anger
A Hindu saint who was visiting river Ganges to take bath found a group of family members on the banks, shouting in anger at each other.
He turned to his disciples smiled ‘n asked. ‘Why do people shout in anger shout at each other?’
Disciples thought for a while, one of them said, ‘Because we lose our calm, we shout.’ ‘But, why should you shout when the other person
is just next to you? You can as well tell him what you have to say in a soft manner.’ asked the saint.
Disciples gave some other answers but none satisfied the other disciples.
Finally the saint explained, . ‘When two people are angry at each other, their hearts distance a lot. To cover that distance they must shout
to be able to hear each other.
The angrier they are, the stronger they will have to shout to hear each other to cover that great distance.
What happens when two people fall in love? They don’t shout at each other but talk softly, Because their hearts are very close. The
distance between them is either nonexistent or very small…’ The saint continued, ‘When they love each other even more, what happens?
They do not speak, only whisper ‘n they get even closer to each other in their love.
Finally they even need not whisper, they only look at each other ‘n that’s all. That is how close two people are when they love each
other.’
He looked at his disciples ‘n said. ‘So when you argue do not let your hearts get distant, Do not say words that distance each other more,
Or else there will come a day when the distance is so great that you will not find the path to return.’
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The boy
A 9 Year Boy went to an ICE CREAM shop .
Waiter :- What do you want?
Boy :- How much a CONE ICE CREAM costs ?
Waiter :- Rs. 15/-
Then the BOY checked his pocket&asked cost of small cone ?
Irritated Waiter angrily said :- Rs.12/-
Boy ordered a small cone, had it, paid bill & left.
When the waiter came to pick the EMPTY PLATE tears rolled down from his eyes.
The boy had left Rs.3 as Tip for him.
“MAKE EVERYONE HAPPY WITH SOMETHING YOU HAVE”.
That’s Life..
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The Honey Bee
Once a bird asked a Bee, after a continuous hard-work, you prepare the honey.
But a man steals the honey. Do you not feel sad?
Then the Bee replied: Never… Because a man can only steal my honey not the art of making honey..!!
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The wallet
It was their anniversary, and Aisha was waiting for her husband Rajiv to show up. Things had changed since their marriage, the once cute
couple couldn’t-live-without-each-other had turned bitter.
Fighting over every little things, both didn’t like the way things had changed. Aisha was waiting to see if Rajiv remembered it was their
anniversary!
Just as the door bell rang she ran to find her husband wet and smiling with a bunch of flowers in his hand. The two started re-living the
old days. Making up for fights, then was d plan for champagne, light music And it was raining outside! It was perfect.
But the moment paused when the phone in the bedroom rang.
Aisha went to pick it up and it was a man. “Hello ma’am I’m calling from the police station. Is this Mr Rajiv Mehra’s number?”
“Yes it is!”
“I’m sorry ma’am; but there was an accident and a man died. We got this number from his wallet; we need you to come and identify his
body.”
Aisha’s heart sank.!!! She was shocked! But my husband is here with me?”
“Sorry ma’am, but the incident took place at 2 pm, when he was boarding the train.”
Aisha was about to lose her conscience. How could this happen?!
She had heard about the soul of the person coming to meet a loved one before it leaves!
She ran into the other room. He was not there. It was true! had left her for good!!
Oh God she would have died for another chance to mend every little fight! She rolled on the floor in pain. She lost her chance! Forever!
Suddenly there was a noise from the bathroom, the door opened and Rajiv came out and said “Darling, I forgot to tell you my wallet got
stolen today”.
LIFE MIGHT NOT GIVE YOU A SECOND CHANCE. SO NEVER WASTE A MOMENT WHEN YOU CAN STILL MAKE UP FOR
YOUR WRONGS!!!
Let’s start making amends.No one has a promised tomorrow. Have a wonderful Life with no regrets!
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The secret of happiness
A certain shopkeeper sent his son to learn about the secret of happiness from the wisest man in the world. The lad wandered through the
desert for 40 days, and finally came upon a beautiful castle, high atop a mountain. It was there that the wise man lived.
Rather than finding a saintly man, though, our hero, on entering the main room of the castle, saw a hive of activity: tradesmen came and
went, people were conversing in the corners, a small orchestra was playing soft music, and there was a table covered with platters of the
most delicious food in that part of the world. The wise man conversed with everyone, and the boy had to wait for two hours before it was
his turn to be given the man’s attention.
The wise man listened attentively to the boy’s explanation of why he had come, but told him that he didn’t have time just then to explain
the secret of happiness. He suggested that the boy look around the palace and return in two hours.
“Meanwhile, I want to ask you to do something”, said the wise man, handing the boy a teaspoon that held two drops of oil. “As you
wander around, carry this spoon with you without allowing the oil to spill”.
The boy began climbing and descending the many stairways of the palace, keeping his eyes fixed on the spoon. After two hours, he
returned to the room where the wise man was.
“Well”, asked the wise man, “Did you see the Persian tapestries that are hanging in my dining hall? Did you see the garden that it took
the master gardener ten years to create? Did you notice the beautiful parchments in my library?”
The boy was embarrassed, and confessed that he had observed nothing. His only concern had been not to spill the oil that the wise man
had entrusted to him.
“Then go back and observe the marvels of my world”, said the wise man. “You cannot trust a man if you don’t know his house”.
Relieved, the boy picked up the spoon and returned to his exploration of the palace, this time observing all of the works of art on the
ceilings and the walls. He saw the gardens, the mountains all around him, the beauty of the flowers, and the taste with which everything
had been selected. Upon returning to the wise man, he related in detail everything he had seen.
“But where are the drops of oil I entrusted to you?” asked the wise man. Looking down at the spoon he held, the boy saw that the oil was
gone.
“Well, there is only one piece of advice I can give you”, said the wisest of wise men. “The secret of happiness is to see all the marvels of
the world and never to forget the drops of oil on the spoon”.
Author: Paul Coelho in “The Alchemist”
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