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Familiengeschichten
Zeichnungen von Maria Wissmann
Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Kühl, Katharina:
Leselöwen-Familiengeschichten / Katharina Kühl
Zeichn. von Maria Wissmann.
1. Aufl. – BindLach : Loewe, 1999
(Leselöwen)
ISBN 3-7855-3359-4
Dieses Buch ist auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
ISBN 3-7855-3359-4- 1. Auflage 1999 © 1999 Loewe Verlag GmbH,
Bindlach Umschlagillustration: Maria Wissmann
Inhalt
Raubtierärzte............................ 8
Chaoten-Katja......................... 14
Bunte Bilder............................ 21
Stoppelschnitt und Pferdeschwanz
.............................................. 27
Der Tollpatsch......................... 34
Tanja und die Meckertante....... 42
Mindestens für hundert Jahre... 51
Raubtierärzte
Katrin ist Mannis große Schwester. Sie
ist schon sechs und kommt bald in die
Schule. Trotzdem wird sie nur mit Manni
spielen. Das hat sie ihm fest versprochen.
Natürlich muss Manni bei jedem Spiel
tun, was Katrin sagt. Aber das ist in
Ordnung, denn Katrin hat immer prima
Ideen.
Heute hat sie sich ausgedacht, was sie
beide mal werden wollen.
„Raubtierärzte!“, sagt sie. „Dabei erlebt
man eine Menge Abenteuer. Ich werde
der Arzt und du mein Assistent!“
„Ist ein Assistent etwas Wichtiges?“,
will Manni wissen.
„Na klar! Der Assistent hilft doch dem
Arzt. Aber natürlich ist der Arzt noch
wichtiger!“
„Kann ich dann nicht lieber der
Raubtierarzt werden?“, fragt Manni.
Katrin schüttelt den Kopf: „Kommt nicht
in fage! Das Gefährliche muss immer der
Größere machen!“
Manni glaubt fest daran, dass er eines
Tages genauso groß wie Katrin sein wird.
Aber noch ist es leider nicht so weit.
„Stell dir nur mal vor, wir verarzten
einen Tiger!“, gibt Katrin zu bedenken.
Tiger kennt Manni aus dem Zoo. Nein
danke, da will er lieber der Assistent sein.
„Gut“, sagt Katrin. „Fangen wir gleich
an!“
„Mit einem Tiger?“ Manni reißt
erschreckt die Augen auf.
„Mit einem Minitiger, Dummkopf!“, sagt
Katrin. „Wir müssen doch erst mal üben.
Wir verarzten Mobbel.“
Manni ist erleichtert. Mobbel hat
Streifen wie ein richtiger Tiger, ist aber
viel, viel kleiner. Und gefährlich ist er
ganz bestimmt nicht. Der liegt immer nur
faul auf der Mauer zum Nachbargarten.
Eine Maus würde der nicht mal
bemerken, wenn sie ihn am Schnurrbart
zupfte. Ein echter Trottel!
„Hol meine Arzttasche“, kommandiert
Katrin.
Manni hat es ja geahnt: Die doofen
Dinge muss natürlich der Assistent
machen!