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Mehr Bioabfall erwünscht!

Forschungsarbeit im Rahmen des Moduls


Supply Chain and Operations in Forschung und Praxis
an der Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion (F08)
der Technischen Hochschule Köln

vorgelegt von: Eve Collins


Matrikel-Nr.: 11137498
Mailadresse: eve.collins@smail.th-koeln.de

vorgelegt von: Dennis Grahl


Matrikel-Nr.: 11121366
Mailadresse: dennis.grahl@smail.th-koeln.de

vorgelegt von: Felix Lammerding


Matrikel-Nr.:
Mailadresse: felix.lammerding@smail.th-koeln.de

vorgelegt von: Pamela Vargas


Matrikel-Nr.:
Mailadresse: pamela.vargas@smail.th-koeln.de

eingereicht bei: Prof. Dr. rer. nat. Kathrin Hesse

Köln, TT.MM.JJJJ
Erklärung I

Erklärung
Ich versichere, die von mir vorgelegte Arbeit selbstständig verfasst zu haben. Alle
Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten oder nicht veröffentlichten
Arbeiten anderer oder der Verfasserin/des Verfassers selbst entnommen sind, habe ich
als entnommen kenntlich gemacht. Sämtliche Quellen und Hilfsmittel, die ich für die
Arbeit benutzt habe, sind angegeben. Die Arbeit hat mit gleichem Inhalt bzw. in
wesentlichen Teilen noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen.

Köln,
Ort, Datum Rechtsverbindliche Unterschrift

Köln,
Ort, Datum Rechtsverbindliche Unterschrift

Köln,
Ort, Datum Rechtsverbindliche Unterschrift

Köln,
Ort, Datum Rechtsverbindliche Unterschrift
Kurzfassung/Abstract II

Kurzfassung/Abstract

Allgemein für alle:

EUR-Lex
Bioökonomie

Abfallrahmenrichtlinie
Saubere Abfallfraktionen, die sich besser verwerten lassen
Kurzfassung/Abstract III

Inhalt
Erklärung.......................................................................................................................I
Kurzfassung/Abstract..................................................................................................II
Tabellenverzeichnis...................................................................................................IV
Abbildungsverzeichnis...............................................................................................V
1 Einleitung..............................................................................................................1
1.1 Problemstellung......................................................................................................1
1.2 Zielsetzung.............................................................................................................1
1.3 Methodische Vorgehensweise................................................................................1
2 Theoretische Grundlagen....................................................................................2
2.1 Erneuerbare Energien............................................................................................2
2.1.1 Energiemix global und EU.............................................................................3
2.1.2 Energiemix Bundesrepublik Deutschland.....................................................6
2.2 Biomasse................................................................................................................8
2.2.1 Arten von Biomasse......................................................................................8
2.2.2 Betrachtung der Wirtschaftlichkeit.................................................................9
2.3 Kreislaufwirtschaft..................................................................................................9
2.3.1 Recyclingquote..............................................................................................9
2.3.2 …...................................................................................................................9
2.4 Politische Rahmenbedingungen.............................................................................9
2.4.1 Deutschland..................................................................................................9
2.4.2 Europa...........................................................................................................9
2.5 Stand der Forschung..............................................................................................9
2.5.1 Zero Waste....................................................................................................9
2.5.2 Innovationen in der Abfallwirtschaft............................................................10
2.5.3 Aktuelle Einsatzgebiete/Marktsituation von Biomasse/Biotreibstoff............13
Verwertung als Treibstoff, etc.; kann in Erdgasnetz eingespeist werden etc.......13
3 IST-Analyse.........................................................................................................14
4 SOLL-Analyse.....................................................................................................15
4.1 Konkrete Projekte international............................................................................15
4.2 Konkrete Anforderungen an den Ausbau der Biomasseverwertung in Deutschland
..............................................................................................................................15
Kurzfassung/Abstract IV

5 Szenarioanalyse für den Standort Köln...........................................................16


5.1 Eckdaten...............................................................................................................16
5.2 Angebot und Nachfrage........................................................................................16
5.3 Herausforderungen...............................................................................................16
5.4 Lösungsansätze...................................................................................................16
6 Bewertungsmethodik.........................................................................................17
6.1 Vorstellung anforderungsrechter Technologien und Konzepte............................17
6.2 Bewertung............................................................................................................17
6.3 Abwägung und Empfehlung.................................................................................17
7 Fazit.....................................................................................................................18
7.1 Zusammenfassung...............................................................................................18
7.2 Kritische Würdigung.............................................................................................18
7.3 Ausblick................................................................................................................18
Literaturverzeichnis...................................................................................................19
Anhang........................................................................................................................20
Tabellenverzeichnis V

Tabellenverzeichnis
Es konnten keine Einträge für ein Abbildungsverzeichnis gefunden werden.
Abbildungsverzeichnis VI

Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Verteilung der weltweiten Energieerzeugung nach Energieträger im Jahr
2019..........................................................................................................................
Abbildung 2: Anteil der Energieträger an der Nettostromerzeugung in der EU im Jahr
2021..........................................................................................................................
Abbildung 3: Russischer Gasexport nach Deutschland, 2022.........................................
Abbildung 4: Der aktuelle Strommix in Deutschland (28.11.2022) ..................................
Abbildung 6: Prozess einer Zero Waste Bioraffinerie (Quelle: Zero Waste Biorefinery,
S. 9).........................................................................................................................12
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1 Einleitung

1.1 Problemstellung

1.2 Zielsetzung

1.3 Methodische Vorgehensweise


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2 Theoretische Grundlagen

2.1 Erneuerbare Energien


Erneuerbare Energien (EE) gewinnen aufgrund des Klimawandelns, der damit
verbundenen notwendigen Senkungen der Emissionen, insbesondere CO2,
fortwährend an Bedeutung. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass Erneuerbare
Energien, so die Infrastruktur erst einmal geschaffen ist, deutlich günstiger gegenüber
konventionellen Energien produziert werden können. Die Notwendigkeit nach
günstigen Energien, die unabhängig von fossilen Rohstoffen produziert werden
können, zeigt sich abermals in der aktuellen Lage des Energiemarktes. Durch den
Angriff von Russland auf die Ukraine und die fortwährende Abhängigkeit von fossilen
Rohstoffen, stiegen die Rohstoffpreise, insbesondere für Öl, jüngst massiv an, sodass
auch die Energiepreise für alle Energien, die auf dem Markt gehandelt werden,
aufgrund des Merit-Order Prinzips zum Höchstpreis gehandelt wurden.

„Die Merit-Order ist die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke, die durch die variablen
Kosten der Stromerzeugung bestimmt wird. Dabei werden zuerst die günstigsten
Kraftwerke zur Deckung der Nachfrage aufgeschaltet, das letzte Kraftwerk mit den
höchsten Grenzkosten, das zur Deckung der Nachfrage benötigt wird, bestimmt
den Preis.
Der Merit-Order Effekt ist die Verdrängung teuer produzierender Kraftwerke durch
den Markteintritt eines Kraftwerks mit geringeren variablen Kosten. Dieser Effekt
ist v.a. bei Erneuerbaren Energien mit Grenzkosten nahe null zu beobachten.
Bspw. sind die Großhandelsstrompreise in Zeiten hoher Wind- oder PV-
Einspeisung (auch empirisch) niedriger als in Zeiten geringer Einspeisung. Die
Höhe des Effektes hängt neben der Höhe der Einspeisung auch von der
Stromnachfrage und der Steigung der Merit-Order-Kurve ab, die von den
Technologien und Brennstoffpreisen beeinflusst wird.“1

Der Grund für den insgesamt gestiegenen Marktpreis für alle Energieträger liegt somit
an der noch immer starken Abhängigkeit vom Energieträger Öl, da der Bedarf durch
andere Energieträger nicht ausreichend gedeckt werden kann (Stand: 2022). Politische
Akteure intensivieren daher die Bestrebungen die Abhängigkeiten von fossilen
Brennstoffen zu senken und die benötigte Energie durch den Ausbau der
Erneuerbaren Energien zu substituieren. Erneuerbare Energien leisten damit Beiträge
zum Klimaschutz, zu der Versorgungssicherheit sowie zu der Vermeidung von

1
ttps://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/merit-order-effekt-53696/version-276766
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Rohstoffkonflikten. Die prozentuale Zusammensetzung des erzeugten Stroms wird als


Strommix/Energiemix bezeichnet.

„Das Grundprinzip von erneuerbaren Energien besteht darin, dass zum einen in
der Natur stattfindende Prozesse genutzt werden. Zum anderen auch aus
nachwachsenden Rohstoffen Strom, Wärme und Kraftstoffe erzeugt werden.“2

Als mögliche Energieträger kommen alle Energieträger in Betracht, die als Erneuerbare
Energien definiert sind. Diese sind, nach Auffassung des Umweltbundesamtes der
Bundesrepublik Deutschland, „Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie und
Wasserkraft“.3

2.1.1 Energiemix global und EU


Der Strommix weltweit wird zum Vergleich mit den Erzeugungsdaten für Energie in der
EU sowie in der Bundesrepublik Deutschland herangezogen. Der Anteil der jeweiligen
Energieträger am Energieverbrauch ist der folgenden Abbildung zu entnehmen:

Verteilung der weltweiten Energieerzeugung nach


Energieträger im Jahr 2019
35
30.9
30
26.8
25 23.2

20

15
9.4
10
5
5 2.5 2.2
0
Erdöl Kohle/Torf Erdgas Biokraftstoff/ Kernenergie Wasserkraft Andere
Abfall

Anteil am Energieverbrauch (in %)

Abbildung 1: Verteilung der weltweiten Energieerzeugung nach Energieträger im Jahr 2019 4

Etwa ein Drittel der Energie weltweit (30,9%) wurde im Jahr 2019 aus Erdöl erzögt,
womit Erdöl den größten Anteil am weltweiten Energieverbrauch ausmacht. Als weitere
fossile Energieträger folgen mit 26,8% Torf/Kohle und mit 23,2% Erdgas. Damit
entfielen allein etwa 80,9% auf die die drei größten fossilen Energieträger. Der Anteil
der Kernerige war mit 5% deutlich kleiner gegenüber der Erzeugung in der EU (siehe
2
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien
3
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien
4
Eigene Darstellung in Anlehnung an https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167998/umfrage/weltweiter-energiemix-
nach-energietraeger/
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Abbildung 2). Aufgrund zuvor genannter politischer Bestrebungen nimmt der Anteil der
Kernenergie insgesamt aber fortwährend ab, während der von Erneuerbaren Energien
zunimmt. Im Jahr 2019 wurden dabei jedoch lediglich 9,4 durch Biokraftstoff/Abfall
(Biomasse) geleistet, wobei dieser Energieträger noch den größten Anteil an den
Erneuerbaren Energien weltweit ausmachte. Mit 2,5% folgte die Wasserkraft, mit 2,2%
andere Energien.

In der EU wurden im Berichtsjahr 2021 2.583 Terrawattstunden in die öffentlichen


Stromnetze eingespeist. Die Anteile der einzelnen Energieträger an der
Nettostromerzeugung von Kraftwerken zur öffentlichen Stromversorgung lässt sich der
folgenden Grafik entnehmen:

30

27 Anteil der Energieträger an der Nettostromerzeugung


in der EU im Jahr 2021
25

20
17.9

15
12.6

10
8.2
7.4
6.7
5.5
5
5
3.2
2.1 1.8
0.8 0.7 0.3 0.2 0.2 0.2 0.1
0
s re hle hle ser ser r l l rf er
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Sp e re
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An
Anteil an Nettostromerzeugung (in %)

Abbildung 2: Anteil der Energieträger an der Nettostromerzeugung in der EU im Jahr 2021 5

5
Eigene Darstellung in Anlehnung an https://de.statista.com/statistik/daten/studie/182159/umfrage/struktur-der-
bruttostromerzeugung-in-der-eu-27/
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Die Kernenergie leistet mit 27% Anteil den größten Beitrag an der Nettoerzeugung von
Strom in der EU. Einige Länder setzen verstärkt auf Atomenergie, zum Beispiel
Frankreich, während andere Länder die Energieerzeugung aus Atomenergie
fortwährend drosseln. Wichtige Aspekte hierbei sind die Einstufung der Atomenergie
als Hochrisikotechnologie, darüber hinaus die ungeklärte Entsorgung des dabei
entstehenden Atommülls. So hat die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2011 den
Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen und die Laufzeiten der vorhandenen
Kraftwerke begrenzt. Damit wurde eine Substitution der Energie nötig, die die
Atomkraft leistet, was sich im Verlauf in dem geringeren Anteil von Atomenergie in
Deutschland an der Stromerzeugung gegenüber dem Durchschnitt in der EU zeigt.

Neben

Nach den 27%, die auf die Kernenergie als Energieträger entfallen, folgt die
Stromerzeugung durch das Verbrennen von Erdgas mit 18% an der EU-weiten
Nettostromerzeugung. Auf erneuerbare Energien entfallen in der EU im Jahr 2021 etwa
35,3%, die sich hauptsächlich aus den Energieträgern Solar, Wind (On- und Offshore),
Biomasse, Speicher- und Laufwasser speisen. Dem gegenüber steht etwa 38% Anteil,
der durch das Verfeuern von fossilen Energieträgern gewonnen wird, damit also den
Anteil der Erneuerbaren Energien übersteigt.

2.1.2 Energiemix Bundesrepublik Deutschland


Die Situation in Deutschland, wie auch in der EU und weltweit, hat sich, nach dem
Angriff Russlands auf die Ukraine, signifikant verändert. Für Deutschland gilt, dass bis
Anfang 2022 etwa die Hälfte des Kohle- und Erdgasbedarfs mit Importen aus Russland
gedeckt wurden. Seit etwa Anfang September 2022 gibt es keinen weiteren Zulauf von
russischem Gas:
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Abbildung 3: Russischer Gasexport nach Deutschland, 20226

Durch den Exportstopp von russischem Gas hat sich der Strommix kurzfristig
insgesamt verändert. Es kommt zu langfristigen Anpassungen durch den weiteren
Ausbau von erneuerbaren Energien. Darüber hinaus werden Investitionen in die
Energieeffizienz von Gebäude und Industrie getätigt. Es wurden Infrastrukturen für
Flüssiggas sowie langfristige Lieferverträge geschlossen, darüber hinaus wurden die
Laufzeiten der drei verbliebenen Atomkraftwerke bis April 2023 verlängert. In Bezug
auf diese Entscheidung wurde über die Versorgungssicherheit sowie die Stabilität des
Stromnetzes diskutiert, da insgesamt nur wenige Stromquellen auch konstant Strom
erzeugen. Der Strommix in Deutschland vom 28.11.2022 ergibt sich aus der folgenden
Grafik:

6
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1316029/umfrage/russischer-gasexport-nach-deutschland-auf-tagesbasis/
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Der aktuelle Strommix in Deutschland


(28.11.2022)
25.0
21.0
20.0 18.8 18.7
15.1
15.0
10.0 7.3
5.6 5.2
5.0 2.9 1.9 1.8 1.4 0.2
0.0
r t
le re h le as se gi
e re e lle af ta
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St Bi rn O ps en as ot ne
Br i nd Ke in
d m n v W P h
E r
W W Pu Ko e
e tig
tig ns
o ns So
S

Anteil an der Stromerzeugung (in %)

Abbildung 4: Der aktuelle Strommix in Deutschland (28.11.2022) 7

Bei der Betrachtung des Strommix vom 28.11.2022 ergibt sich, dass ein Anteil von
37,7% aus Erneuerbaren Energien geleistet wird. Den größten Anteil liefert die
Windenergie mit insgesamt 24%. Biomasse leistet 7,3%, es folgen Pumpspeicher
(2,9%), Wasserkraft (1,8%), Photovoltaik (1,4%) und sonstige Erneuerbare mit 0,2%.

Der größte Anteil fällt mit 21% auf den konventionellen Energieträger Braunkohle,
gefolgt von Steinkohle (18,7%) und Erdgas (15,1%). Die Kernergie leistet 5,6%, die
sonstigen Konventionellen leisten 1,9%. 37,7% aus erneuerbaren Energien stehen
somit 62,3% aus konventionellen Energien, auch Atomenergie, gegenüber.

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung pro Monat in Deutschland


liegt durchschnittlich allerdings höher. In den Monaten Januar 2022 bis November
2022 ergaben sich Werte zwischen 43% Anteil (März 2022) und 60,2% Anteil (Februar
2022). Im November 2022 wurde ein Durschnitt von 55,5% erreicht. 8 Der aktuelle
Strommix gibt demnach einen tagesaktuellen Eindruck. Tagesaktuell schwankt die
Zusammensetzung des erzeugten Stroms durch die einzelnen Energieträger
allerdings, weshalb eher auf Durchschnittswerten pro Monat abzustellen ist. Die
Schwankungen lassen sich dadurch erklären, dass nicht alle Energieträger konstant
Strom erzeugen können, insbesondere die erneuerbaren Energieträger, die von Wind,
Sonnenlicht und der Wetterlage allgemein abhängig sind.

7
Eigene Darstellung in Anlehnung an https://de.statista.com/themen/9792/kennzahlen-zur-energiekrise-in-deutschland/
#topicOverview
8
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/779784/umfrage/monatlicher-anteil-erneuerbarer-energien-an-der-
stromerzeugung-in-deutschland/
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Betrachtet man die historische Entwicklung von Biomasse als Energieträger in


Deutschland, begann eine deutliche Steigerung mit etwa dem Jahr 2000. Der Verlauf
von den Jahren 1991 bis 2021 ergibt sich aus der folgenden Grafik:

Abbildung 5: Bruttostromerzeugung aus Biomasse in Deutschland in den Jahren 1991 bis 2021 9

Der Anteil wurde von 0,3 Terawattstunden (TWh) auf etwa 45 TWh ab den Jahren 2015/16
gesteigert. Seither stagniert der Wert um etwa 45 TWh, wobei er im Jahr 2021 bei 44,3 TWH lag. Im
Jahr 2021 leistet die Biomasse, einschließlich dem biogenen Anteil der Siedlungsabfälle, einen Anteil
von 8,6%, hinter Photovoltaik mit 8,7% und 20,1% durch Windkraft (On- und Offshore). 10

2.2 Biomasse
Die globale Erwärmung aufgrund der Nutzung fossiler Brennstoffe ist eine der
alarmierend Umweltprobleme. Die fortgesetzte Nutzung fossiler Brennstoffe hat zu
übermäßigen Emissionen von Treibhausgasen in die Atmosphäre geführt, was zum
Abbau der Ozonschicht und damit zur globalen Erwärmung führt. Als Folge des
steigenden Energiebedarfs und der zunehmenden Umweltprobleme ist die Nutzung
von Bioenergie oder Biomasse aufgrund ihrer erneuerbaren und umweltfreundlichen
Eigenschaften entsprechend attraktiv geworden.
In vielen Fällen reduziert die Substitution fossiler Brennstoffe durch Biomasse die
Kohlendioxid Emissionen und verbessert die Sicherheit der Energieversorgung. Die
internationalen Engagements zur Abschwächung des Klimawandels haben die
Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung in vielen Teilen der der Welt gefördert.
Der Großteil der Biomasse wird bisher örtlich genutzt, in unmittelbarer Nähe der den
Gebieten, in denen sie erzeugt wird.

9
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/169145/umfrage/stromproduktion-durch-biomasse-in-deutschland-seit-2000/
10
https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/erneuerbare-energien-deckten-im-jahr-2021-rund-42-prozent-des-
stromverbrauchs/
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Biomasse ist in vielen Ländern ein wichtiger Energieträger, insbesondere in


Entwicklungsländern, beispielweise um zu kochen und zu heizen. In Industrieländern
werden Biomassebrennstoffe zunehmend im Verkehr und zur Stromerzeugung
eingesetzt, um Kohlendioxidemissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zu
vermeiden. Damit Biomasse wirksam zur Verringerung der Treibhausgasemissionen
beitragen kann, muss sie auf nachhaltige Weise erzeugt werden. Die
Biomasseproduktion umfasst eine Prozesskette, die vom Anbau von Rohstoffen bis zur
endgültigen Energieumwandlung reicht. Jeder Schritt auf diesem Weg kann
unterschiedliche Herausforderungen für die Nachhaltigkeit mit sich bringen, die es zu
bewältigen gilt.
Die Entwicklung der Biomasse in der Europäischen Union (EU) hat in den letzten
Jahrzehnten ständig zugenommen. Biomasse spielt eine wichtige Rolle in der Strategie
der EU für erneuerbare Energien. Biomasse, die zur Energieerzeugung genutzt wird,
ist die wichtigste erneuerbare Energiequelle in der EU mit einem Anteil von fast 60 %.
Der größte Endverbraucher ist der Heiz- und Kühlsektor, der etwa 75 % der gesamten
Bioenergie verbraucht. Bioenergie trägt zur Energieversorgungssicherheit der EU bei,
da der größte Teil des Bedarfs durch im Inland erzeugte Biomasse gedeckt wird.
Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden und das Vereinigte Königreich sind in
absoluten Zahlen die größten Verbraucher von Bioenergie, während die
skandinavischen und Länder wie Österreich den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von
Bioenergie aufweisen.
In Deutschland ist die Biomasse, der wichtigste erneuerbare Energieträger. Biomasse
wird zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie zur Herstellung von Biokraftstoffen in
fester, flüssiger und gasförmiger Form genutzt. Der Anteil erneuerbarer Energien am
Primärenergieverbrauch in Deutschland lag 2019 bei 15%. Den größten Beitrag zur
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien leistet die Biomasse mit einem Anteil von
58%, gefolgt von der Windkraft (24%), der Sonnenenergie (11,4%), der Wasserkraft
(4%) und der Geothermie (3%).
Abbildung XXX zeigt den Bruttostromverbrauch in Deutschland im Jahr 2022. Als
Bruttostromverbrauch wird die gesamte im Land verbrauchte Strommenge bezeichnet.
Hier wird die Strommengen enthalten sind, die nicht beim Endverbraucher ankommen,
sondern auch die beim Transport verloren gehen.
Die Abbildung zeigt, dass im Jahr 2022 der gesamte Bruttostromverbrauch 550
Millionen kWh betrug. 53,8 % wurden durch fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder
Erdgas erzeugt, während 46,2 %, das entspricht knapp der Hälfte, aus erneuerbaren
Energien stammten. Für die vorliegende Arbeit ist es von Bedeutung, dass 20 % durch
Biomasse erzeugt wurden, einschließlich Biomasse in Form von Gasen, Flüssigkeiten
und fester Biomasse.

2.2.1 Arten von Biomasse


Biomasse entsteht durch Photosynthese, indem die Energie der Sonne, Wasser und
CO2 in organische Stoffe umwandelt. Biomasse ist das direkte oder indirekte Ergebnis
des Pflanzenwachstums. Für den Begriff Biomasse gibt es verschiedene Definitionen.
Aus ökologischer Sicht wird darunter die Gesamtmasse aller lebenden und toten Tier-
und Pflanzenarten bezeichnet. In der Energietechnik werden damit alle biotischen
Stoffe bezeichnet, die Energie speichern und daher als Energieträger genutzt werden.
Laut die Europäische Richtlinie über erneubare Energien (2016/0382) wird Biomasse
„als die biologisch abbaubare Fraktion aus Produkten, Abfällen und Rückständen
biologischen Ursprungs aus Landwirtschaft, einschließlich pflanzlicher und tierischer
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Substanzen, Forstwirtschaft und verwandte Industrien, inklusive Fischerei und


Aquakultur, sowie die biologisch abbaubaren Fraktionen von Abfällen, wie industrielle
und kommunale Abfälle aus biologischem Ursprung.
Laut Demirbas (2008) ist Biomasse die Bezeichnung für die gesamte lebende Masse
der Erde. Biomasse als Sonnenenergie, die in chemischer Form in pflanzlichen und
tierischen Materialien gespeichert ist, gehört zu den wertvollsten und vielseitigsten
Ressourcen der Erde. Sie umfasst Holz, landwirtschaftliche Reststoffe, Holzabfälle,
Bagasse, Industrierückstände, Altpapier, feste Siedlungsabfälle, Sägeabfälle,
Klärschlamm, Gras, Lebensmittelabfälle, Wasserpflanzen und Algen, tierische Abfälle
und eine Vielzahl anderer Materialien.
Biomasse, hauptsächlich in Form von Holz, ist die älteste Energiequelle. Traditionell
wurde Biomasse durch direkte Verbrennung genutzt, und dieser Prozess ist in vielen
Ländern der Welt immer noch weit verbreitet. Biomasse ist seit jeher eine weit
verstreute, arbeits- und flächenintensive Energiequelle. Mit zunehmender
Industrialisierung der Länder wurden konzentriertere und zugänglichere Energiequellen
durch Biomasse ersetzt.
Wie vorstehend erwähnt, kann Biomasse durch verschiedene Prozesse erzeugt
werden, z.B. indem Pflanzen wachsen, organische Abfälle sammeln oder
Mikroorganismen kultivieren. Je nach Prozess kann die Biomasse in drei Arten
unterteilt werden:
1. Biogas: wird durch die Verwertung von Bioabfällen, Getreide wie Mais und
pflanzlichen oder tierischen Abfällen erzeugt. Biogas wird normalerweise in
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Strom und Wärme umgewandelt. Es kann
aber auch zu Bio-Erdgas aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist
werden. Biogas kann als Kraftstoff für Fahrzeuge und als Ersatz für Erdgas
verwendet werden. Wenn Biogas gereinigt und auf Erdgasstandard gebracht
wird, wird es als Biomethan bezeichnet und kann ähnlich wie Methan
verwendet werden, z. B. zum Kochen und Heizen.
2. Flüssige Biomasse: stammt aus pflanzlichen Ölen aus Raps, Palmen oder
Sonnenblumen, die im Straßenverkehr und in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
verwendet werden. In flüssigem Zustand kann die Biomasse mit höherer
Energiedichte gespeichert werden als in fester oder gasförmiger Form.
3. Feste Biomasse: umfasst alle festen Bestandteile organischen Ursprungs, die
als Brennstoffe verwendet werden. Dazu gehören Holz, Holzabfälle (Holzspäne,
Sägemehl usw.), Holzpellets, Schwarzlaugen aus der Papierherstellung, Stroh,
Bagasse, tierische Abfälle und andere feste pflanzliche Stoffe und Rückstände
einschließlich des erneuerbaren Anteils von festen Industrieabfällen.
Die wichtigsten Quellen für Biomasse sind im Folgenden aufgeführt:
1. Energieplanzen: Als Energiepflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die
ausschließlich oder überwiegend zur energetischen Nutzung in der
Landwirtschaft angebaut werden. Energiepflanzen liefern als ein- oder
mehrjährige Pflanzen regelmäßige und nachhaltige Biomasseerträge.
Energiepflanzen sind an unterschiedlichste Boden- und Klimabedingungen
anpassungsfähig und können daher auf Flächen angebaut werden, die für
konventionelle Anbaumethoden ökologisch ungeeignet sind.
2. Landwirtschaftliche Reststoffe: Landwirtschaftliche Reststoffe sind
Nebenprodukten von der Produktion, Ernte oder Verarbeitung von
Hauptprodukten in landwirtschaftilichen Betrieben. Zum Beispiel verschiedene
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Stroharten oder Ernterückstände von Hackfrüchten, aber auch Reststoffe aus


der Tierhaltung wie Gülle und Festmist
3. Forstwirtschaft: Das kann Altholz, Gebrauchtholz oder Abfall sein. Zum Heizen
werden häufig Holzhackschnitzel verwendet, die zuvor in eine geeignete Form
gepresst werden müssen.
4. Bio Abfälle: ist ein heterogenes Stoffgemisch aus privaten Haushalten und
Gewerbe, das als Küchen- und Kantinenabfälle sowie als Abfälle aus der
Lebensmittelindustrie entsteht. Bio- und Grünabfälle werden bundesweit
getrennt erfasst über lokale Sammelsysteme. In Deutschland gibt es seit Ende
1998 die Bioabfallverordnung, die die Verwertung von Bioabfällen regelt. Sie
enthält umfassende Anforderungen an die Hygiene von Bioabfallkomposten
und Gärresten.
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland laut Abfallstatistik rund 13,65 Mio. Tonnen
biologisch abbaubare Abfälle (Bioabfälle) aus Haushalten, Einrichtungen sowie aus
gewerblichen und industriellen Herkunftsbereichen in Kompostierungsanlagen
(rund 7,41 Mio. Tonnen) und Vergärungs- und Biogasanlagen (rund 6,24 Mio.
Tonnen) verarbeitet.
In Abbildung XXX ist dargestellt, dass im Jahr 2020 15,37 Millionen Tonnen
Bioabfall an die Bioabfallbehandlungsanlagen in Deutschland geliefert wurden.
Dabei ist die Bedeutung der Biotonnenabfälle hervorzuheben, auf die 4,92
Millionen Tonnen (ca. 32% der Gesamtmenge) entfallen. An zweiter Stelle stehen
die Garten- und Parkabfälle mit 4,55 Millionen Tonnen.
Bioabfälle getrennt zu sammeln und zu verwerten, ist ein wesentlicher Bestandteil
einer modernen Kreislaufwirtschaft.
https://www.kompost.de/themen/bioabfallwirtschaft-in-deutschland (08.04) Die
effektivste Art der Verwertung von Bioabfällen hängt von ihrer Zusammensetzung
ab.
-Feuchte Bioabfälle und Speisereste eignen sich für die Vergärung mit
Biogasnutzung und anschließender stofflicher Verwertung der Gärreste.
-Für lignin- und zellulosereiches Pflanzenmaterial eignet sich die Kompostierung
und die Kompostierung und die Herstellung von Qualitätskompost.
-Holzige Bestandteile dienen auch neben der Kompostierung als energetische
Ressource, zum Beispiel als Brennstoff in Biomasseheizkraftwerken.
Biomasse kann eingelagert werden und steht dauerhaft zur Verfügung. Biomasse
bietet dazu auch folgende Vorteile:

 Reduzierung der Abhängigkeit von Energieimporten (z.B. Erdöl und Erdgas,


Kohle und Uran) und dadurch wird die Versorgungssicherheit erhöht.
 Die Bioenergieanlagen sollten in der Nähe der Biomasseanbaugebiete errichtet
werden, da längere Transportwege und damit höhere Energiekosten entfallen.
 Energetische Nutzung von Biomasse anstelle fossiler Energieträger trägt zur
Reduktion von CO2-Emissionen bei und ist damit ein aktiver Beitrag zum
Klimaschutz. Sie stärkt die Wirtschaft, insbesondere im ländlichen Raum.
 Land- und forstwirtschaftliche Betriebe können zusätzliche Einkommensquellen
erschließen.
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2.2.2 Betrachtung der Wirtschaftlichkeit


Wie im vorstehenden Abschnitt erwähnt, bietet die Biomasse Vorteile für die
Gesellschaft und insbesondere für die Umwelt. Einer der wichtigsten Aspekte ist jedoch
auch der wirtschaftliche Nutzen, den die Verwendung von Biomasse bietet.
Der Deloitte-Bericht "Towards an integrated energy system", der 2022 veröffentlicht
wurde, weist auf die folgenden wirtschaftlich vorteilhaften Aspekte der Biomasse hin.
- Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bei gleichzeitiger lokaler
Wertschöpfung.
- Wertschöpfung der lokalen land- und forstwirtschaftlichen Inputs.
- Schaffung und Entwicklung einer biobasierten Industrie, in der die benötigte Energie
aus Nebenprodukten und Abfallströmen stammt.
- Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft.
- Verbesserung der Produktivität der Länder.
- Schaffung von Exportpotenzial.
- Schaffung von Einkommen auf regionaler und lokaler Ebene (Konsum, Produktion,
Steuereinnahmen).
- Nachfrage nach lokal produzierten Investitionsgütern.
- Entwicklung von Wissen und Innovation auf regionaler und lokaler Ebene.
Die zunehmende Nutzung von Biomasse in der EU kann dazu beitragen, die
Energieversorgung Europas zu diversifizieren, Wachstum und Arbeitsplätze zu
schaffen und die Treibhausgasemissionen zu senken. Sie wird auch für die
Stromerzeugung benötigt, um die variablen erneuerbaren Energien
auszugleichen.Biomass (europa.eu)
In den letzten Jahren haben sich die erneuerbaren Energien zu einem wichtigen
Beschäftigungsfaktor entwickelt. Schon im 2019 waren rund 299.700 Arbeitsplätze mit
der Erzeugung, Installation und dem Betrieb von Erneuerbaren Energien verbunden.
Original Quelle: Berechnung des Zentrums für Sonnenenergieund Wasserstoff-
Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
In Abbildung XXX ist dargestellt, dass im Jahr 2022 in Deutschland insgesamt 19,9
Mio. Euro in erneuerbare Energien investiert wurden. Dies bezieht sich auf
Investitionen in Neubauten, in die Erweiterung oder Verbesserung von Anlagen und die
Reaktivierung von alten Wasserkraftwerken. Es zeigt sich, dass 16% dieser Summe
(ca. 3,28 Mio. Euro) in Biomasse investiert wurden. Dargestellt wird auch der
wirtschaftliche Impuls im selben Jahr, der im Wesentlichen die Betriebs- und
Instandhaltungskosten der Anlagen beinhaltet, hier werden für dieses Projekt Bio-
Kraftstoffe, Biomasse-Wärme und Biomasse-Strom berücksichtigt, die insgesamt 69%
der Gesamtinvestitionen ausmachen.
Für das Jahr 2022 wurden keine Umsatzdaten für erneuerbare Energien gefunden, um
einen optimalen Vergleich zu erzielen, jedoch ist in der Abbildung XXX zu sehen, dass
im Jahr 2021 die Biomasse der Energieträger mit dem höchsten Umsatz für das Land
ist.
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file:///C:/Users/Pamela/Downloads/study_id6620_bioenergie-in-deutschland.pdf
Die folgende Abbildung zeigt einen weiteren Aspekt der Biomassewirtschaft in Bezug
auf die Beschäftigung in Deutschland. Im Jahr 2021 wird der Biomassesektor 11.3800
Menschen beschäftigen, was einem Anteil von 33 % an der Gesamtzahl der
Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien entspricht.
Die Bioenergie bzw. die Biomasse ist eine Lösung, die dazu beitragen kann, die
wichtigsten Herausforderungen der Klimaneutralität bis 2050 mit der Schaffung von
Arbeitsplätzen und Wirtschaftswachstum zu verbinden. Europäische Unternehmen sind
weltweit führend, wenn es um die technologische Entwicklung, Herstellung und
Kraftstoffproduktion von Bioenergie geht. Ca. 74%3 der Anbieter von
Bioenergietechnologie sind in der EU angesiedelt. Diese Unternehmen repräsentieren
eine weltweit wettbewerbsfähige Industrie und verfügen über das notwendige Wissen
und die Fachleute, um diese Führungsposition als Forschungs- und
Entwicklungszentrum für Bioenergie zu halten, die eine lebendige Wirtschaftstätigkeit
fördert.
Deloitte Report 2022_Towards an Integrated Energy System_2.pdf

2.3 Kreislaufwirtschaft
Nick bis 04.12. Historische Entwicklung? Was ist Kreislaufwirtschaft? Warum brauchen
wir sie? (Grundlage für nächstes Unterkapitel, 2.4 Politische Rahmenbedingungen)

2.3.1 Recyclingquote
Historische Entwicklung Deutschland und europaweit; welche weiteren Begriffe sind in
diesem Rahmen von Bedeutung und müssen aufgeführt werden (Kapitel 2.3.2
ergänzen)

2.3.2 …

2.4 Politische Rahmenbedingungen


Der Heranbildungsprozess einer nachhaltigen Kreislauf- und Abfallwirtschaft wird in der
Bundesrepublik Deutschland durch eine reglementierende Gesetzgebung von EU,
Bund und Ländern sowie durch die Ausgestaltung „freiwilliger Selbstverpflichtungen“
der Industrie beeinflusst (Hesse Jahr). Das europäische und deutsche Abfallrecht
umfasst die Gesamtheit aller Rechtsvorschriften, die die Behandlung, den Transport,
die Entsorgung, die Verwertung sowie die sonstige Handhabung von ungefährlichen
und gefährlichen Abfällen regulieren (Hesse Jahr). Als Mitgliedsstaat in der
Europäischen Gemeinschaft ist die Bundesrepublik Deutschland dazu verpflichtet,
Rechtsverordnungen der EU als unmittelbar geltendes Recht anzuerkennen sowie EU-
Richtlinien innerhalb von festgelegten Fristen in nationales Recht umzusetzen (Hesse
Jahr). Die relevanten Gesetzestexte im Zusammenhang mit Abfällen biogenen
Ursprungs werden nachstehend eingeführt.

Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
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Das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der


umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz,
kurz: KrW-/AbfG) trat am 1. Juni 2012 in Kraft und unterliegt der Intention, die
Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen weiterzuentwickeln sowie
den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von
Abfällen sicherzustellen (BMUV 2022). Diese Zielsetzung bezieht sich auf eine
durchgängige Umsetzung des Verursacherprinzips, die Etablierung einer
vermeidungsorientierten Pflichtenhierarchie (Abfallvermeidung als prioritäres Ziel vor
stofflicher und energetischer Abfallverwertung), die Festlegung der Gleichrangigkeit
von stofflicher und energetischer Abfallverwertung, die Übertragung von
Produktverantwortlichkeiten auf die Produzenten (Verantwortung ist jeweils durch
weitere Rechtsverordnungen zu präzisieren) und die Abgrenzung erweiterter
Möglichkeiten zur Privatisierung der Abfallentsorgung (Hesse Jahr). Vor dem
Hintergrund des Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutzes besteht ein wesentliches
Merkmal der Rechtsnorm in der Festlegung einer fünfstufigen Abfallhierarchie, die der
Ranggliederung Abfallvermeidung – Wiederverwendung – Recycling – sonstige (u.a.
energetische) Abfallverwertung – Abfallbeseitigung folgt (Hesse Jahr). Die
Spezifikation des Vorrangs einer bestimmten Verwertungsart (Wiederverwendung,
Recycling und sonstige (u.a. energetische) Verwertung) ergibt sich in dem
Zusammenhang aus weiteren, abfallbezogenen Rechtsverordnungen (Hesse Jahr).
Die derzeit gültige Fassung des KrWG ist am 29. Oktober 2020 unter der Motivation in
Kraft getreten, die geänderte Abfallrahmenrichtlinie der EU (Richtlinie 2018/851/EU) in
deutsches Recht umzusetzen (BMUV 2022). Die novellierte EU-Abfallrahmenrichtlinie
motiviert eine verstärkte Förderung der Kreislaufwirtschaft durch Abfallvermeidung
sowie ein intensiviertes Recycling von Abfällen (BMUV 2022). In diesem Kontext wurde
das KrWG um zusätzliche Maßnahmen ergänzt, um die Zielvorstellungen der EU-
Richtlinie adäquat realisieren zu können. Dies umfasst u.a. die Erweiterung des
Systems der herstellerbezogenen Produktverantwortung um die Obhutspflicht, die im
Zuge der Abfallvermeidung eine Erhaltung der Gebrauchstauglichkeit von
Erzeugnissen verlangt und deren Entsorgung nur als letzte Möglichkeit zulässt, sowie
die Einführung einer Transparenzpflicht, nach der Berichte über den Umgang mit
Warenüberhängen, Retouren oder gebrauchserhaltenden Maßnahmen für die
Produkte eingefordert werden können (BMUV 2022).

Abfallverzeichnisverordnung (AVV)

Die Verordnung über das europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnisverordnung,


kurz: AVV) ist maßgebend für die Bezeichnung von Abfällen sowie für die Einstufung
von Abfällen nach ihrer Gefährlichkeit (BMUV 2017). Die Verordnung setzt die
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Entscheidung der EU-Kommission über ein Abfallverzeichnis (2000/532/EG) sowie


bestimmte Vorgaben der Abfallrahmenrichtlinie (2008/98/EG) in das national geltende
Recht um (BMUV 2017). Entsprechend den Vorgaben der AVV wird ein Abfall einer
Abfallart zugeordnet, die sich aus einem sechsstelligen Abfallschlüssel sowie der
Abfallbezeichnung zusammensetzt (BMUV 2017). Es werden drei Varianten von Abfal-
larten unterschieden (BMUV 2017):

§ Gefährliche Abfälle: Insgesamt 288 Abfallarten gelten als gefährlich, da sie eine
oder mehrere der in Anhang III der EU-Abfallrahmenrichtlinie aufgeführten
gefahrenrelevanten Eigenschaften HP 1 bis HP 15 (HP für „hazardous
properties“) aufweisen. Die Abfallschlüssel gefährlicher Abfallarten werden mit
einem Stern (*) gekennzeichnet.
§ Ungefährliche Abfälle: 236 Abfallarten gelten als ungefährlich, da sie keine der
nach Anhang III der Abfallrahmenrichtlinie relevanten Gefahrenpotenziale
aufweisen.
§ Spiegeleinträge: Insgesamt 378 Abfallarten werden als Spiegeleinträge geführt.
Hierbei wird einer gefährlichen Abfallart (z.B. Abfallart 20 01 37*: Holz, das
gefährliche Stoffe enthält) mindestens eine nicht gefährliche Abfallart (z.B.
Abfallart 20 01 38: Holz mit Ausnahme desjenigen, das unter 20 01 37 fällt)
zugeordnet. Die Unterscheidung zwischen gefährlichen und nicht-gefährlichen
Abfallarten orientiert sich daran, ob ein Abfall eine oder mehrere
gefahrenrelevante Eigenschaften aufweist. Diese Eigenschaften lassen sich
anhand von Stoffkonzentrationen oder anhand der Ergebnisse international
anerkannter Testmethoden bewerten.
Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV)

Die Verordnung über die Entsorgung von gewerblichen Siedlungsabfällen und von
bestimmten Bau- und Abbruchabfällen (Gewerbeabfallverordnung – GewAbfV) vom 19.
Juni 2002 adressiert Erzeuger und Besitzer von gewerblichen Siedlungsabfällen sowie
an die Betreiber von Vorbehandlungs- und Aufbereitungsanlagen (Hesse Jahr). Die
Verordnung bezweckt, durch eine Getrennthaltung der Abfälle am Ort ihrer Entstehung
eine umweltverträgliche Verwertung sowie Beseitigung von Siedlungsabfällen
sicherzustellen (Hesse Jahr). Ferner liegt ein thematischer Schwerpunkt der GewAbfV
auf der Dokumentation zur Getrennthaltung der Abfälle, so dass Abfallerzeuger und -
besitzer den Beweis erbringen müssen, dass die Getrenntsammlung erfolgt bzw.
warum sie dieser nicht nachkommen können (Hesse Jahr).

Biomasseverordnung (BiomasseV)

Die Verordnung über die Erzeugung von Strom aus Biomasse (Biomasseverordnung,
kurz: BiomasseV) vom 21. Juni 2001 reglementiert, welche Substanzen (Energieträger
aus Phyto- und Zoomasse) als Biomasse gelten, welche technischen Verfahren zur
Stromerzeugung aus Biomasse in den Geltungsbereich der Rechtsvorschrift fallen und
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welche Umweltanforderungen bei der Stromgewinnung aus Biomasse zu erfüllen sind


(BMUV 2001, Hesse Jahr).

Bioabfallverordnung (BioAbfV)

Die Verordnung über die Verwertung von Bioabfällen auf landwirtschaftlich,


forstwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Böden (Bioabfallverordnung, kurz:
BioAbfV) vom 21. September 1998 reguliert die bodenbezogene Verwertung von
Bioabfällen (BMUV 2022 + Gesetz). Das Gesetz bezieht sich auf unbehandelte und
behandelte Bioabfälle und Gemische, die zur Verwertung als Düngemittel auf Böden
aufgetragen oder zum Zweck der Aufbringung abgegeben werden (Gesetzestext).
Darin enthalten sind umfangreiche Vorgaben zur Hygiene der Bioabfallkomposte und
Gärrückstände, die durch ihre Auftragung nicht zur Verbreitung tierischer und
pflanzlicher Krankheitserreger führen dürfen (BMUV 2022). Ferner werden in der
Rechtsnorm Grenzwerte für die maximal zulässige Belastung der Bioabfälle mit
Schwermetallen und Fremdstoffen definiert (BMUV 2022).

Nachweisverordnung (NachwV)

Die Verordnung über die Nachweisführung bei der Entsorgung von Abfällen
(Nachweisverordnung, kurz: NachwV) ist am 1. Februar 2007 in Kraft getreten (BMUV
2020). Die NachwV konkretisiert die Vorgaben der Paragrafen 49 und 50 KrWG in
Bezug auf die Register- und Nachweispflichten im Umgang mit Abfällen, indem sie die
Nachweisführung bei der Entsorgung gefährlicher Abfälle regelt und Vorschriften über
die Zulässigkeit der vorgesehenen Entsorgung tätigt (BMUV 2020). In diesem Kontext
sieht das Gesetz eine der Entsorgung vorausgehende Kontrolle
(Entsorgungsnachweisverfahren) sowie eine der Entsorgung nachlaufende Kontrolle
mittels Begleitscheins vor (Hesse Jahr).

Düngerecht und Düngemittelrecht

Das Düngegesetz (DüG) reguliert insbesondere die Anforderungen an das


Inverkehrbringen und die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen,
Pflanzenhilfsmitteln und Kultursubstraten (BMEL 2022). Die Düngemittelverordnung
(DüMV) konkretisiert diese gesetzlichen Vorschriften, indem sie die Herstellung, die
Zusammensetzung und die Kennzeichnung von Düngemitteln regelt (BMEL 2022). Die
DmüV trifft dabei Vorgaben über die zulässigen Ausgangsstoffe, Gehalt und
Wirksamkeit von Nährstoffen und limitiert die Gehalte an unerwünschten Substanzen
(BMEL 2022). Schließlich präzisiert die Düngeverordnung (DüV) die Anforderungen an
eine gute fachliche Praxis der Düngung und gibt vor, wie mit der Düngung verbundene
Risiken (z.B. Nährstoffverluste) zu verringern sind (BMEL 2022).
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Klärschlammverordnung (AbfKlärV)

Die Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung


(Klärschlammverordnung, kurz: AbfKlärV) vom 15. April 1992 reguliert die Auftragung
von Klärschlamm aus Abwasserbehandlungsanlagen auf landwirtschaftlich oder
gärtnerisch genutzten Böden (AbfKlärV). Dabei legt das Gesetz zulässige Höchstwerte
für Schwermetallgehalte (betrifft die Stoffe Blei, Calcium, Chrom, Kupfer, Nickel,
Quecksilber und Zink), Zeitabstände der Aufbringung oder jährliche Höchstmengen fest
(Hesse Jahr). Ergänzend zu den Vorgaben der DüMV regelt die AbfKlärV die
einzuhaltenden Anforderungen an die Verwertung von Klärschlämmen zu
Düngezwecken auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (BMUV 2017).

Tierische Nebenprodukte-Recht

Die Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 über Hygienevorschriften für nicht für den
menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte und zur Aufhebung der
Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 (Verordnung über tierische Nebenprodukte) vom 21.
Oktober 2009 aspiriert die Begrenzung von Risiken für die Gesundheit von Mensch
und Tier sowie den Schutz der Sicherheit der Lebensmittel- und Futtermittelkette
(Amtsblatt). Die Zielsetzung der Rechtsverordnung besteht darin, tierseuchen- und
hygienerechtliche Bedingungen für die Abholung, Sammlung, Beförderung, Lagerung,
Behandlung, Verarbeitung, Verwendung und Beseitigung tierischer Nebenprodukte
sowie das In-Verkehr-Bringen, die Ein-, Durch- und Ausfuhr zu regulieren (Hesse
Jahr). Gemäß diesen Vorschriften werden die vom Tier abstammenden Reststoffe, die
nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, als tierische Nebenprodukte
definiert (Hesse Jahr). Die durch Seuchen oder Dioxine belasteten Reststoffe sind so
zu verwerten, dass keine Beeinträchtigungen der menschlichen und tierischen
Gesundheit sowie der Umwelt zu erwarten sind (Hesse Jahr).

Bodenschutzrecht

Das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) und die Bundes-


Bodenschutzverordnung (BBodSchV) unterliegen dem Vorsatz, die Bodenfunktionen
nachhaltig zu sichern oder wiederherzustellen (Hesse Jahr). Weiterhin beabsichtigt das
Gesetz die Abwendung potenzieller Gefahren sowie die Sanierung schädlicher
Veränderungen am Boden (Hesse Jahr).

Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)
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Auf nationaler Ebene bildet das Gesetz zum Schutz vor schädlichen
Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und
ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz – BImSchG) den Kern des
gesetzlichen Regelwerks zum Immissionsschutzrecht (Umweltbundesamt 2022). Das
Gesetz bezweckt den Schutz von Menschen, Tieren und Pflanzen, dem Wasser und
Böden, der Atmosphäre sowie Kultur- und sonstigen Sachgütern vor schädlichen
Umwelteinwirkungen und der Entstehung schädlicher Umwelteinwirkungen
vorzubeugen (BImSchG). Vor diesem Hintergrund dient die Rechtsvorschrift einer
integrierten Vermeidung und Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen durch
Emissionen in Luft, Wasser und Boden unter Einbeziehung der Abfallwirtschaft (Hesse
Jahr).

2.5 Stand der Forschung

2.5.1 Zero Waste

In der heutigen Konsumgesellschaft ist die Abfallwirtschaft zu einem der zentralen


Punkte der Nachhaltigkeit geworden und stellt eine komplexe Aufgabe dar (Handbook
of Smart Materials, Technologies, and Devices, Zero Waste as an approach to develop
a clean and sustainable society, S. 1-17). Die Abfallwirtschaft ist ein Wirtschaftszweig,
der sich aus den Tätigkeitsbereichen der Abfallvermeidung, -wiederverwendung, -
verwertung und -beseitigung zusammensetzt. Hierzu zählen auch der Transport, die
Sortierung und die Weiterbehandlung der Abfallstoffe. (Internet:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/abfallwirtschaft#:~:text=Die%20Abfallwirtschaft%20ist%20f

%C3%BCr%20den,Behandlung%20geh%C3%B6ren%20zu%20ihren%20Aufgaben.) Sie ist integraler


Bestandteil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und folgt der oben definierten
Hierarchie von Vermeidung, Wiederverwendung, Recycling, sonstiger Verwertung und
Beseitigung von Abfällen (CSR in Süddeutschland, S. 84). Während die
Abfallbeseitigung zuvor den größten Betrachtungsumfang ausmachte, sind Praxis und
Forschung heute auf dem Stand, Abfallstoffe als hochwertige Rohstoffe nutzbar zu
machen. (https://www.bmuv.de/themen/wasser-ressourcen-abfall/kreislaufwirtschaft/abfallwirtschaft-worum-geht-es)

Die Umwandlung organischer Abfälle zu Bioenergie ist demnach ein Ansatz, die
Abfallwirtschaft nachhaltiger zu gestalten (Handbook of Smart Materials, Technologies,
and Devices, Zero Waste as an approach to develop a clean and sustainable society,
S. 1-17).

Zero Waste beschreibt in diesem Zusammenhang ein Konzept innerhalb der


Abfallwirtschaft, das Abfall als Ressource betrachtet. Ein solcher Ansatz ist in
Anbetracht der heutigen negativen Entwicklungen in Bezug auf die Umwelt von
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Bedeutung, da Abfälle in der herkömmlichen Abfallwirtschaft hauptsächlich deponiert


wurden und die Umwelt auf diese Weise belasten können (Handbook of Smart
Materials, Technologies, and Devices, Zero Waste as an approach to develop a clean
and sustainable society, S. 381-423). Die Zero Waste International Alliance (ZWIA) ist
eine Allianz, die das Bewusstsein für alternative Möglichkeiten zur Verbrennung oder
Deponierung im Umgang mit Abfällen in der Gesellschaft fördert (zuletzt abgerufen am:
04.03., https://zwia.org/). Eines ihrer Hauptziele ist es, globale Standards im
Zusammenhang mit dem Zero Waste Ansatz festzulegen. Die ZWIA definiert Zero
Waste wie folgt (vgl. https://zwia.org/zero-waste-definition/):

„Die Schonung aller Ressourcen durch verantwortungsbewusste


Produktion, Verbrauch, Wiederverwendung und Rückgewinnung von
Produkten, Verpackungen und Materialien ohne Verbrennung und ohne
umwelt- oder gesundheitsgefährdende Ableitungen in Boden, Wasser oder
Luft." (übersetzt aus dem Englischen, https://zwia.org/zero-waste-
definition/, zuletzt geprüft: 04.03.23)

2.5.2 Innovationen in der Abfallwirtschaft und aktuelle Einsatzgebiete von


Biomasse

Die Abfallwirtschaft ist ein Wirtschaftszweig, der sich aus den Tätigkeitsbereichen der
Abfallvermeidung, -wiederverwendung, -verwertung und -beseitigung zusammensetzt.
Hierzu zählen auch der Transport, die Sortierung und die Weiterbehandlung der
Abfallstoffe.(Internet: https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/abfallwirtschaft#:~:text=Die
%20Abfallwirtschaft%20ist%20f%C3%BCr%20den,Behandlung%20geh%C3%B6ren%20zu%20ihren%20Aufgaben.)

Die Abfallwirtschaft ist integraler Bestandteil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft


(CSR in Süddeutschland, S. 84) und folgt der oben definierten Hierarchie von
Vermeidung, Wiederverwendung, Recycling, sonstiger Verwertung und Beseitigung
von Abfällen (CSR in Süddeutschland, S. 84). Während die Abfallbeseitigung zuvor
den größten Betrachtungsumfang ausmachte, sind Praxis und Forschung heute auf
dem Stand, Abfallstoffe als hochwertige Rohstoffe nutzbar zu machen und Ressourcen
auf diese Weise zu schonen. (https://www.bmuv.de/themen/wasser-ressourcen-abfall/kreislaufwirtschaft/

abfallwirtschaft-worum-geht-es) Biomasse nimmt in diesem Ansatz eine zentrale Rolle ein, wie
Daten des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2021 aufzeigen: Demnach macht
Biomasse im Jahr 2021 etwa 22% des gesamten erneuerbaren Stroms aus, wodurch
ca. 9% des Bruttoverbrauches an Strom gedeckt werden konnten. (S.10) Im Bereich
erneuerbarer Wärmequellen macht Biomasse im Jahr 2021 mit 86% den größten Anteil
aus (S. 11, https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/erneuerbare-energien-in-
deutschland-0).
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Die Gewinnung marktfähiger Produkte wie Chemikalien, Futtermittel, Kraftstoffe oder


Energie aus Biomasse erfolgt durch die Verarbeitung in Bioraffinerien (Zero Waste
Biorefinery, S. 6). Ihr Konzept ähnelt dem von traditionellen Erdölraffinerien, mit dem
Unterschied, dass erneuerbare Rohstoffe eingesetzt werden. Das Ziel hinter dem
Konzept ist, Umweltbelastungen zu verringern (Zero Waste Biorefinery, S. 5). In
diesem Zusammenhang sind zwei verschiedene Methoden unterscheidbar: Die
thermochemische sowie die biologische Umsetzung von Biomasse. Beim
thermochemischen Umwandlungsverfahren kann zwischen dem Vergasungsverfahren
und der Pyrolyse unterschieden werden. Die Verfahren finden vor allem Anwendung
zur Erzeugung von Wärme, Biokohle sowie Synthesegas. Allerdings ist das
Vergasungsverfahren bei hohem Feuchtigkeitsgehalt der Biomasse nur schwer
anwendbar und unerwünschte Nebenprodukte wie Teer können dabei erzeugt werden.
An Vergasungsverfahren, die Biomasse mit hohem Feuchtigkeitsgehalt umsetzen
können, wird derzeit geforscht. Bei weiterentwickelten Verfahrenstechnologien sollen
geringere Mengen an Teer produziert werden. Für großtechnische Anwendungen
kommt das Verfahren jedoch derzeit noch nicht zum Einsatz, da die Energieeffizienz
der Pumpen noch verbesserungsfähig bleibt sowie Reaktorkonstruktionen Korrosion
und hohem Druck nicht standhaft bleiben können. Im Vergleich zum
Vergasungsverfahren ist die Pyrolyse ein Verfahren, bei dem die Biomasse unter
Ausschluss von Sauerstoff in Bioöl, Synthesegas oder Biokohle umgewandelt wird.
Das Pyrolyseverfahren eignet sich insbesondere für den Einsatz schwer verarbeitbarer
Biomasse wie landwirtschaftlichen Rückständen oder Holzabfällen. Für großflächige
Anwendungen ist diese Methode aus wirtschaftlichen Aspekten jedoch unrentabel, da
sie hohe Kosten erzeugt. (Current trends in biological valorization, S. 3) Biologische
Umwandlungsverfahren umfassen die anaerobe Vergärung sowie die Fermentierung
und können bei Lebensmittelabfällen, landwirtschaftlichen Rohstoffen,
Siedlungsabfällen und Energiepflanzen eingesetzt werden. Im Vergleich zu
thermochemischen Verfahren sind biologische Verfahren umweltfreundlicher und es
können Biomassearten mit hohem Feuchtigkeitsgehalt verarbeitet werden. Trotz vieler
Vorteile in der Gegenüberstellung mit thermochemischen Verfahren ist die Methode
jedoch im Vergleich zur herkömmlichen Gewinnung von Erdgas in Grundzügen noch
nicht rentabel genug. (Current trends in biological valorization, S. 3f.)

Auch bei der Umwandlung von Rohstoffen in Bioraffinerien entstehen Abfallprodukte,


die aus der Betrachtungsweise einer „Circular Economy“ wiederverwendet und recycelt
werden können. Derartige Bioraffinerien werden als abfallfreie bzw. Zero Waste
Bioraffinerien bezeichnet und können als Weiterentwicklung herkömmlicher
Bioraffinerien betrachtet werden zwei Quellen (Zero Waste Biorefinery, S. 7; Brunklaus
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B, Riise E (2018) Bio-based materials within the circular economy: opportunities and
challenges. In: Benetto E, Gericke K, Guiton M (eds) Designing sustainable technolo-
gies, products and policies. Springer, Cham, pp 46f.)

Anhand der unten dargestellten Abbildung (siehe Abbildung 1) soll der Prozess einer
herkömmlichen Bioraffinerie im Vergleich zu einer Zero Waste Bioraffinerie skizziert
werden. Die orange hinterlegten Produktionsschritte beziehen sich auf das traditionelle
Umwandlungsverfahren. Die grün hinterlegten Prozessschritte kommen bei einem Zero
Waste Verfahren zusätzlich hinzu. Die weiß hinterlegten Kästchen sind die Reststoffe,
die im Sinne eines Zero Waste Ansatzes wiederverwendet werden (Quelle siehe
Abbildung).

Abbildung 6: Prozess einer Zero Waste Bioraffinerie (Quelle: Zero Waste Biorefinery, S. 9)

Beim traditionellen Verfahren wird die Biomasse mit einer Vorbehandlungsmethode in


Produkte wie Biotreibstoff umgewandelt. Bei diesem Prozess können flüssige und feste
Reststoffe entstehen, die beim herkömmlichen Verfahren nicht wiederverwendet
werden. Im Vergleich dazu werden die festen Reststoffe bei einem Zero Waste Ansatz
erneut vorbehandelt und die flüssigen Reststoffe durch die Kultivierung von Pilzen zu
Substraten für andere Industriezweige oder Adsorbtionsmittel weiterverarbeitet. Auf
diese Weise entsteht ein geschlossener Kreislauf innerhalb des Raffinerieprozesses.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Zero Waste Bioraffinerien durch die
Wiederverwendung des Ausgangsmaterials sowohl aus wirtschaftlichen
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Gesichtspunkten als auch aus umwelttechnischer Betrachtungsweise Vorteile mit sich


bringen, da der Bedarf an neuer Rohstoffzufuhr verringert wird (Zero Waste
Biorefinery, S. 7).

Trotz zahlreicher positiver Anwendungsmöglichkeiten gibt es bei der Verwendung von


Biomasse noch ungenutzte Potenziale. Die Nutzung dieser Potenziale könnte den
Einsatz von Biomasse effizienter machen und so für eine noch positivere Wirkung auf
die Umwelt sorgen. Brosowski et al. unterscheiden dabei sowohl ein theoretisches
Biomassepotenzial als auch ein technisches Biomassepotenzial. Das theoretisch
nutzbare Biomassepotenzial beschreibt die potenziell möglich nutzbare Menge an
Biomasse innerhalb einer bestimmten Region und eines bestimmten Zeitraums. Das
technische Biomassepotenzial beinhaltet jene Aspekte, die die theoretisch nutzbare
Menge an Biomasse einschränken. Sie kann limitiert werden durch technische,
gesetzliche oder gesellschaftliche Einschränkungen wie Begrenzungen in der
Futtermittelproduktion (Brosowski et al., Biomassepotenziale von Rest- und
Abfallstoffen, S. 5). Die Forschungsergebnisse von Brosowski et al. zeigen, dass in
Deutschland ca. 151,1 Mio. Tonnen Trockenmasse theoretisch nutzbar wären. Den
größten Anteil machen mit 43% holz- und forstwirtschaftliche Reststoffe aus, gefolgt
von landwirtschaftlichen Nebenprodukten mit 30% sowie Siedlungsabfällen, die etwa
12% der theoretisch potenziell nutzbaren Biomasse ausmachen (ebd. S. 9). Etwa 29%
der theoretisch nutzbaren Biomasse kann aufgrund von den oben erwähnten
Einschränkungen nicht genutzt werden. Das macht in etwa eine Menge von 43,1 Mio.
Tonnen Trockenmasse aus. Für ca. 9,7 Mio. Tonnen Trockenmasse kann aufgrund
einer zu geringen Datenlage keine Aussage über die Nutzung getroffen werden. Hierzu
zählen beispielsweise Klärschlamm oder Landschaftspflegematerialien. Insgesamt
beträgt das technische Potenzial somit 98,4 Mio. Tonnen Trockenmasse. Von dieser
Menge werden ca. 69% stofflich oder energetisch genutzt, die restlichen 31% bleiben
ungenutzt oder eine Nutzung ist nicht bekannt (ebd. S. 9f.). Die unten dargestellte
Abbildung stellt das theoretische sowie technische Biomassepotenzial nochmals
graphisch dar (siehe Abbildung x).
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Abbildung x: Biomassepotenziale von Rest- und Abfallstoffen und deren aktuelle


Nutzung – Status Quo in Deutschland als Sankey Diagramm (Quelle: Brosowski et al.,
S. 10)

Die Logistik nimmt in der Ausschöpfung möglicher Potenziale eine zentrale Rolle ein:
„Basis einer effizienten stofflichen und energetischen Nutzung von Biomasse ist ein
[sic] möglichst lange Wertschöpfungskette“ (Brosowski et al., S. 15). Das
Biomassepotenzial „ist a) von regionalen Rahmenbedingungen, b) von technisch
verfügbaren und c) von wirtschaftlich geeigneten Prozessketten abhängig“ (Brosowski
et al., S. 15).

Ein Praxisbeispiel zur Bioabfallverwertung lässt sich anhand des Kreises Coesfeld
beschreiben. Die Stadt nutzt jährlich etwa 40.000 Tonnen Biomasse sowohl stofflich
als auch energetisch. Dies entspricht der Wärmeversorgung von etwa 1400
Haushalten sowie einer Einsparung von ca. 5000 Tonnen CO2 jährlich. Umsätzen lässt
sich dies aufgrund des überdurchschnittlich hohen Sammelaufkommens an Bioabfällen
im Kreis Coesfeld. Insgesamt können jährlich 45.000 Tonnen Biomasse gesammelt
werden. Dies entspricht einer jährlichen Menge von etwa 170 kg Bioabfall und 38 kg
Grünabfall pro Kopf. Das Biogas wird anhand der Trockenvergärung gewonnen. „Dabei
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 30

wird das eingetragene Substrat, in diesem Fall der Bio- und Grünabfall, in der
typischen Form eines Pfropfens durch einen Fermenter geführt. Ein Rührwerk dient zur
Stromführung und zum Austrag des gebildeten Biogases aus dem Gärmaterial.“ (Porth,
Wasser Energie und Umwelt, S. 186). Das gewonnene Gas wird im Anschluss an eine
Biogasaufbereitungsanlage weitergeleitet. In der vorliegenden Form kann das Gas
allerdings nicht in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist werden, da der Methangehalt
zu gering und der CO2-Gehalt zu hoch sind. Nach der Aufbereitung lässt sich das
Biogas von fossilen Erdgasen in Bezug auf den Energiegehalt nicht mehr
unterscheiden. Über eine Einspeiseanlage kann das Biogas dann in das Erdgasnetz
eingespeist werden (S. 186ff.). Aber auch stofflich verwertet der Kreis Coesfeld seine
Bioabfälle, zum Beispiel als Düngemittel. Da nicht die gesamte Energie für den Kreis
Coesfeld genutzt werden kann, vertreibt die Stadt diese weiter an einen
Biomethanhändler, der das Gas ebenfalls weiterveräußert. Durch die zusätzlichen
Einnahmen ergeben sich für die Einwohner Einsparungen der Bioabfallgebühren von
30€ (S. 190). Neben geringeren Bioabfallgebühren ergeben sich Vorteile unter
anderem dadurch, dass Bioabfall nicht abhängig von Umweltfaktoren wie
beispielsweise Witterungen ist, wodurch Netzschwankungen von Solar- und
Windkraftanlagen ausgeglichen werden können. Zudem kann eine stärkere
Unabhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten erzielt werden. Außerdem fallen
Bioabfälle in Haushalten auf natürliche Weise an und es müssen nicht gesondert
Ackerflächen belegt werden, die zur Nahrungsmittelproduktion hätten verwendet
werden können (S. 191f.). Das Beispiel Coesfeld zeigt, „dass Klimaschutz und
wirtschaftliche Einsparungen keine Gegensätze sind. Zudem dient das Beispiel des
Standorts Coesfeld als Muster einer Kooperation zwischen Kommunen und privaten
Unternehmen.“ (S. 191)

Biomasselogistik
Wie im vorangegangenen Unterkapitel (Kapitel x) beleuchtet, unterstützt die
Weiterverwendung von Abfällen den Gedanken einer zirkulären Ökonomie maßgeblich
(Jeschke/Heupel, Bioökonomie, S. 237f.). Die logistischen Leistungen der
Abfallwirtschaft lassen sich grob unter den Tätigkeiten der Abfallsammlung und -
verarbeitung sowie der Lagerung und des Transportes zusammenfassen
(Jeschke/Heupel, Bioökonomie, S. 241).

Gesammelt werden industrielle sowie in Privathaushalten erzeugte Abfälle an


definierten Sammelstellen. In diesem Zusammenhang lassen sich Bring- und
Holsysteme unterscheiden. Beispiele sind die Sammlung direkt vor der Haustür über
die Biotonne (Holsystem) oder die Sammlung über Recyclinghöfe, wo Privatpersonen
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 31

die Abfälle selbstständig abgeben (Bringsystem). Wesentliche Vorteile des Holsystems


ergeben sich vor allem aus höheren Rücklaufquoten sowie einer gesteigerten
Auslastung im Vergleich zu Einzelfahrten bei einem Bringsystem. Das Bringsystem
erfordert hingegen einen wesentlich geringeren Planungsaufwand (Hesse Dokument).
Damit die Weiterverwendung der gesammelten Abfälle möglichst effizient erfolgen
kann, ist eine möglichst saubere Trennung der Abfälle unumgänglich (Hesse
Dokument).

In diesem Zusammenhang bringen Aspekte wie „Brennwert, Lagerungsfähigkeit,


Transport, Verfügbarkeit, Preise usw.“ oft logistische Herausforderungen mit sich
(Wolfgang Osterhage, Die Energiewende: Potenziale bei der Energiegewinnung - Eine
allgemeinverständliche Einführung, 2015, Springer Fachmedien Wiesbaden, S.23). Die
gesammelte Biomasse muss häufig durch verschiedene Prozesse aufbereitet werden,
um den technischen Anforderungen der Biogasanlagen zu entsprechen sowie lager-
und transportfähig zu werden (vgl. Wolfgang Osterhage, Die Energiewende: Potenziale
bei der Energiegewinnung - Eine allgemeinverständliche Einführung, 2015, Springer
Fachmedien Wiesbaden, S.24). Die Vorverarbeitung der Biomasse umfasst unter
anderem das Trocknen, Mischen und Verdichten. Durch die Vorbehandlungen wird die
Qualität der Biomasse positiv beeinflusst (Jeschke/Heupel, Bioökonomie, S. 241). Die
Herausforderungen der Biomasselogistik unterscheiden sich zudem in vielerlei Hinsicht
von den logistischen Herausforderungen anderer Branchen. Dies liegt unter anderem
an den unterschiedlichen Eigenschaften verschiedener Biomassearten, teilweise
geringer Sammelquoten, einer örtlichen Streuung des Aufkommens, technischen
Restriktionen sowie einer unterscheidbaren Qualität der Biomasse (Sucky,
Logistikmanagement, S. 164). Damit der Ansatz einer zirkulären Ökonomie jedoch
umgesetzt werden kann, gilt es die Herausforderungen der Abfallwirtschaft zu
überwinden. Hiervon sind insbesondere eine durchgehende Rohstoffversorgung, die
Gestaltung eines effizienten Logistiksystems sowie hohe Logistikkosten betroffen
(Jeschke/Heupel, Bioökonomie, S. 237f.).

Das Verringern der Logistikkosten spielt eine zentrale Rolle in dem Ansatz, die
Biomassenutzung weiter auszubauen (Sucky, Logistikmanagement, S. 163).
Ausschlaggebend für die hohen Logistikkosten sind insbesondere die geringe Dichte
der Biomasse sowie der vergleichbar zu den Transportkosten geringe Wert. Aufgrund
hoher Transportkosten sind die Transportwege folglich möglichst kurz zu gestalten.
Von diesem Grundgedanken lässt sich dann abweichen, wenn die Dichte der
Biomasse durch vorherige Verarbeitung erhöht werden konnte. Die übliche Modalität
zur Beförderung von Biomasse ist der Straßentransport. Modalitäten wie die Schiene
oder das Wasser werden vor allem bei Langstrecken genutzt. Dies hat zwei Vorteile:
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 32

Zum einen sind die Transportkosten je transportiertem Volumen geringer als beim
Transport mit einem LKW und zum anderen ergibt sich dadurch eine positivere CO2-
Bilanz, was gleichzeitig dem Gedanken einer nachhaltigen Ökonomie entspricht
(Jeschke/Heupel, Bioökonomie, S. 241f.). Auch Mischungen von Biomasse können zur
Kostensenkung beitragen. Durch das Verdichten können Brennbarkeit sowie
Lagerstabilität verbessert werden, wodurch die Logistikkosten gesenkt werden können
(Thapa/Engelken, 2020, S.1). Darüber hinaus zeigen Forschungsergebnisse, dass eine
Minimierung des Feuchtigkeitsgehalts von 60% auf 40% eine Senkung der
Logistikkosten um bis zu 40% bewirken kann. Insgesamt zeigt sich, dass die Qualität
und Verarbeitungsweise von Biomasse einen maßgeblichen Einfluss auf entstehende
Logistikkosten hat (Jeschke/Heupel, Bioökonomie, S. 240).

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Der Einsatz von Biomasse kann gesteigert
werden, wenn sich die Verfügbarkeit erhöht, Umwandlungstechnoligen sowie
Planungssysteme optimiert werden und Logistikkosten gesenkt werden können
(Jeschke/Heupel, Bioökonomie, S. 239f.). Lösungsansätze zur Ausschöpfung des
vollen Potenzials liegen in der Entwicklung alternativer Biomassewertschöpfungsketten
mit neuen Beschaffungsquellen. Ein besonderer Fokus liegt, wie oben ausgeführt, auf
dem Transport sowie einer nachhaltigen Herstellung (Jeschke/Heupel, Bioökonomie,
S. 237f.).
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 33

3 IST-Analyse

3.1 Vorstellung des Designs der Onlineumfrage zu den Themen


Entsorgung und Biomasse
Aus den Erkenntnissen, die in den vorherigen Kapiteln gewonnen wurden, geht hervor,
dass für eine Verwertung von Biomasse eine sortenreine Erfassung von Nöten ist.
Auch wurde deutlich, dass zu wenig Biomasse, insbesondere von privaten Haushalten,
sortenrein erfasst wird. Dies stellt das entscheidende Problem in der Verwertung von
Biomasse dar.

Anknüpfend an das Ziel der Arbeit Lösungen vorzustellen, wie mehr sortenrein erfasste
Biomasse den entsprechenden Kreisläufen zugeführt werden können, ist die Erfassung
des IST-Zustandes, insbesondere der Gründe für die mangelhafte Erfassung,
unabdingbar. Als Grundlage für diese Analyse dient eine Online-Umfrage, die im
Folgenden vorgestellt wird:

Die Umfrage wurde mit Google-Formulare erstellt und über verschiedenste Kanäle
online verteilt. Neben dem privaten Umfeld wurden Studierende und Lehrende der
Technischen Hochschule Köln, aus verschiedenen Fachbereichen, befragt. Darüber
hinaus wurde die Umfrage über das Business-Netzwerk Linked-In verteilt. Im Rahmen
der Umfrage wurden qualitative und quantitative Aspekte beleuchtet. Eine Einwilligung
gemäß DSGVO wurde von jeder Person, die an der Umfrage teilgenommen hat,
eingeholt (Frage/Abschnitt 1). Außerdem wurden nur Antworten berücksichtigt, so eine
Teilnahme erstmalig stattfand (Frage/Abschnitt 2). Die gesamte Umfrage inklusive aller
Antworten ist dem Anhang zu entnehmen.

Die Umfrage gliedert sich in einzelne Abschnitte mit jeweiligen Fragen und
Möglichkeiten der Antwort.

Abschnitt 3: Demographische Merkmale

3. Geschlecht
Antwortmöglichkeiten: weiblich; männlich; divers

4. Zu welcher der nachfolgenden Alterskategorien gehören Sie?


Antwortmöglichkeiten: 17 oder jünger; 18 – 20; 21 – 29; 30 – 39; 40 – 49; 50 –
59; 60 oder älter

5. Welcher ist Ihr höchster Schul- oder Bildungsabschluss


Antwortmöglichkeiten: ohne Abschluss; Berufsbildungsreife/Berufsreife; mittlere
Reife; Abitur oder gleichwertiger Abschluss; Abgeschlossene Berufsausbildung;
Bachelor-Abschluss; Master-Abschluss; Doktor-Grad
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 34

6. Wie hoch war das gesamte Einkommen aller Mitglieder Ihres Haushalts im Jahr
2022 (brutto), in Euro
Antwortmöglichkeiten: 0 – 9.999; 10.000 – 19.999; 20.000 – 29.999; 30.000 –
39.999; 40.000 – 49.999; 50.000 – 59.999; 60.000 – 69.999; 70.000 – 79.999;
80.000 – 89.999; 90.000 – 99.999; 100.000 oder mehr

Abschnitt 4: Wohnliche Situation

7. Größe Ihres Wohnortes


Antwortmöglichkeiten: Metropole (ab 1.000.000 EinwohnerInnen); große
Großstadt (ab 500.000 EinwohnerInnen); kleinere Großstadt (ab 100.000
EinwohnerInnen); große Mittelstadt (ab 50.000 EinwohnerInnen); große
Kleinstadt (ab 10.000 EinwohnerInnen); kleine Kleinstadt (ab 5.000
EinwohnerInnen); Landgemeinde (bis 5.000 EinwohnerInnen)

8. Welcher Haustyp beschreibt Ihre Wohnsituation am besten?


Antwortmöglichkeiten: Einfamilienhaus; Mehrfamilienhaus

9. Wohnen Sie mit anderen Menschen in einer Gemeinschaft?


Antwortmöglichkeiten: Ich lebe allein; Ich lebe mit meiner Partnerin/meinem
Partner; Ich lebe mit Familie; Ich lebe in einer Wohngemeinschaft

10. Wohnen Sie im Eigentum oder zur Miete?


Antwortmöglichkeiten: Eigentum; zur Miete

Die Abschnitte 3 und 4 dienen dazu die persönlichen Merkmale und die persönliche
Situation der Befragten zu untersuchen. Das Ziel ist die Untersuchung möglicher
Zusammenhänge zwischen den gewonnenen Ereignissen aus diesen Abschnitten und
den Antworten aus den späteren Abschnitten. Untersucht werden sollen also mögliche
Zusammenhänge der persönlichen Merkmale/Situation und des persönlichen
Verhaltens/Empfindens. Hinsichtlich des persönlichen Verhaltens und Empfindens
wurden Erkenntnisse in den nachfolgenden Abschnitten, mit nachfolgenden Fragen
gewonnen:

Abschnitt 5: Ihr Empfinden zum Thema Mülltrennung

11. Wie wichtig empfinden Sie Mülltrennung für unsere Gesellschaft?


Antwortmöglichkeiten: sehr wichtig; eher wichtig; weniger wichtig; nicht wichtig

12. Wie wichtig empfinden Sie Mülltrennung für sich persönlich:


Antwortmöglichkeiten: sehr wichtig; eher wichtig; weniger wichtig; nicht wichtig
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 35

13. Hat es im Laufe der Jahre eine Veränderung in Ihrer persönlichen Empfindung
hinsichtlich des Themas Mülltrennung gegeben?
Antwortmöglichkeiten: Es hat keine Veränderung gegeben; Das Thema hat für
mich in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen; Das Thema hat für mich in
den letzten Jahren an Bedeutung verloren

Abschnitt 6: Mülltrennung und die betreffenden Umstände

14. Überführen Sie die Abfälle in die dafür vorgesehenen Abfallbehälter, die das
Entsorgungsunternehmen bereitstellt?
Antwortmöglichkeiten: Ich achte darauf immer; Ich achte darauf meistens; Ich
dachte darauf wenig; Ich achte darauf nicht

15. In welchen Fraktionen überführen Sie die Abfälle in die dafür vorgesehenen
Abfallbehälter? (Mehrfachnennung möglich)
Antwortmöglichkeiten: Restmüll; Papier; Kunststoff; Problemstoffe (z.B. auch
Batterien); Metall; Glas; Sperrmüll; Alttextilien; Ich erfasse Müll gar nicht
sortenrein

16. Die Durchführung einer konsequenten Mülltrennung im Alltag empfinde ich als:
Antwortmöglichkeiten: sehr aufwendig; eher aufwendig; weniger aufwendig;
nicht aufwendig

17. Erfassen Sie Bioabfall separat?


Antwortmöglichkeiten:
Ja, ich erfasse Bioabfall separat (Fortfahren mit Frage 18);
Nein, ich erfasse Bioabfall nicht separat (Fortfahren mit Frage 20)

Abschnitt 7: Sie erfassen Bioabfall separat

18. Wie entsorgen Sie den Biomüll=


Antwortmöglichkeiten:
Es gibt eine Biomülltonne (Fortfahren mit Frage 26);
Ich kompostiere selbst und habe daher keine Biomülltonne (Fortfahren mit
Frage 26);
Ich bringe aktuell den Biomüll an eine dafür definierte Sammelstelle

Abschnitt 8: Sie bringen aktuell den Biomüll an eine dafür definierte Sammelstelle

19. Wie weit ist die Sammelstelle in etwa in Metern entfernt?


Antwortmöglichkeit: freies Textfeld (Fortfahren mit Frage 26)

Abschnitt 9: Sie erfassen Bioabfall nicht separat


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20. Gibt es eine Biomülltonne in Ihrem Haushalt oder müssten Sie den Müll
anderweitig entsorgen? Hinweis: Falls Kompostieren, müsste es eine
Vereinbarung mit dem Entsorgungsbetrieb darüber geben
Antwortmöglichkeiten:
Ja, es gibt eine Biomülltonne, aber ich erfasse Biomüll dennoch nicht sortenrein
(Fortfahren mit Frage 23);
Nein, ich müsste selbst kompostieren und habe daher keine Biomülltonne
(Fortfahren mit Frage 23);
Nein, ich müsste aktuell den Biomüll an eine dafür definierte Sammelstelle
bringen (Fortfahren mit Frage 21);
Ich weiß es nicht (Fortfahren mit Frage 22)

Abschnitt 10: Sie müssten Biomüll an eine dafür definierte Sammelstelle bringen

21. Wie weit ist die Sammelstelle in etwa in Metern entfernt?


Antwortmöglichkeit: freies Textfeld

Abschnitt 11: Sie haben keine Biomülltonne oder wissen nicht davon

22. Würden Sie den Biomüll sortenrein erfassen, wenn eine Möglichkeit der
Entsorgung (Biomülltonne oder Kompost) direkt dem Haushalt angeschlossen
wäre?
Antwortmöglichkeiten: Ja; eher ja; eher nein; nein

Abschnitt 12: Ergänzende Fragen:

23. Was hindert Sie (noch) daran Bioabfälle konsequent sortenrein zu erfassen?
Antwortmöglichkeit: freies Textfeld

24. Wären feste Vorrichtungen für die Biomüllentsorgung in der Wohnung in


Ergänzung zu einer Biomülltonne/einem Kompost im Haus hilfreich, um Biomüll
konsequent sortenrein zu erfassen (Bauliche Vorrichtung)?
Antwortmöglichkeiten: Ja, ich würde Biomüll dann konsequent sortenrein
erfassen; Ja, ich würde Biomüll eher sortenrein erfassen; nein, ich würde eine
solche Vorrichtung eher nicht nutzen; Nein, ich würde eine solche Vorrichtung
nicht nutzen

25. Was bräuchte es für Sie noch, außer einer Vorrichtung für die saubere
Entsorgung in der Wohnung sowie einer Biomülltonne/einem Kompost, dem
Haushalt angeschlossen, damit Sie Biomüll sortenrein dem Kreis zuführen?
Antwortmöglichkeit: freies Textfeld

Abschnitt 13: Was denken Sie?


¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 37

26. Wie viel Prozent der Haushalte verfügen über eine Biotonne?
Antwortmöglichkeiten: 0% - 10%; 10% - 20%; 20% - 30%; 30% - 40%; 40% -
50%; 50% - 60%; 60% - 70%; 70% - 80%; 80% - 90%; 90% - 100%

27. Wie viel Prozent der anfallenden Bioabfälle werden in Deutschland jährlich
verwertet?
Antwortmöglichkeiten: 0% - 10%; 10% - 20%; 20% - 30%; 30% - 40%; 40% -
50%; 50% - 60%; 60% - 70%; 70% - 80%; 80% - 90%; 90% - 100%

28. Abschließend eine letzte Frage: Empfinden Sie Ihr Mülltrennverhalten als richtig
oder sehen Sie Anlass zur Verbesserung?
Antwortmöglichkeiten: Ich empfinde mein Verhalten als richtig; Ich sehe Anlass
zur Verbesserung

3.2 Daten und Auswertung


Die Umfrage wurde von 151 TeilnehmerInnen bis zum 02.04.2023 beantwortet. 151
Personen gaben ihre Zustimmung und wollten an der Umfrage teilnehmen. 148
Personen nahmen erstmalig an der Umfrage teil, drei Personen gaben an bereits
teilgenommen zu haben und wurde folglich von der Beantwortung der Fragen
ausgeschlossen.

Im Folgenden findet eine Aufschlüsselung aller TeilnehmerInnen, die gültige Antworten


gaben nach demographischen Merkmalen (Abschnitt 3) statt:

82 der Befragten (54,4%) ordneten sich dem männlichen Geschlecht zu, 65 (43,9%)
dem weiblichen Geschlecht, eine Person (0,7%) ordnete sich als divers ein (Frage 3).

Dem Alter nach (Frage 4) verteilten sich die Befragten über alle Alterskategorien. 4
Personen (2,7%) waren 17 Jahre alt oder jünger, 12 Personen (8,1%) 18 bis 20 Jahre
alt, 54 Personen (35,8%) 21 bis 29 Jahre alt, 36 Personen (24,3%) 30 bis 39 Jahre alt,
14 Personen (9,5%) 40 bis 49 Jahre alt, 17 Personen (11,5%) 50 bis 59 Jahre alt und
12 Personen (8,1%) 60 Jahre alt oder älter.

Auch hinsichtlich des Bruttoeinkommens im Jahr 2022 ergab sich eine Verteilung über
alle Kategorien (Frage 5). 9 Personen (6,1%) gaben an über ein Einkommen von 9 –
9.999 Euro verfügt zu haben. 10 Personen (6,8%) verfügten über ein Einkommen von
10-000 – 19.999 Euro, 12 Personen (8,1%) über ein Einkommen von 20.000 – 29.999
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 38

Euro, 12,2% über ein Einkommen von 30.000 – 39.999 Euro, 9 Personen (6,1%) über
ein Einkommen von 40.000 – 49.999 und über ein Einkommen von 50.000 – 49.999
Euro, 19 Personen (12,8%) über ein Einkommen von 60.000 – 69.999 Euro, 15
Personen (10,1%) über Einkommen von 70.000 – 79.999 Euro, 18 Personen (12,2%)
über ein Einkommen von 80.000 – 89.999 Euro, 9 Personen (6,1%) über ein
Einkommen von 90.000 – 99.999 Euro, 20 Personen (13,5%) verfügten über ein
Einkommen von 100.000 Euro oder mehr.

Neben den demographischen Merkmalen wurde die wohnliche Situation (Abschnitt 4)


erfasst, um mögliche Zusammenhänge zwischen der möglichen Situation und dem
Verhalten hinsichtlich der Mülltrennung zu identifizieren. Die Größe des Wohnortes
wurde in Frage 7 erfasst. Aus einer Landgemeinde (bis 5.000 EinwohnerInnen)
stammten 11,6% (17 Personen) der Befragten, 5,4% (8 Personen) ordneten sich einer
kleinen Kleinstadt (ab 5.000 EinwohnerInnen) zu. 16,3% (24 Personen) lebten in einer
großen Kleinstadt (ab 10.000 EinwohnerInnen), während 8,8% (13 Personen) in einer
großen Mittelstadt (ab 50.000 EinwohnerInnen) lebten. 19,7% (19 Befragte) ordneten
sich einer kleineren Großstadt (ab 100.000 EinwohnerInnen) zu, während 13,6% (20
Befragte) in einer großen Großstadt (ab 500.000 EinwohnerInnen) lebten. 24,5% (36
Personen) lebten in einer Metropole (ab 100.000 EinwohnerInnen).

Dem Haustyp nach (Frage 8) ordneten sich 61,2% (90 Befragte) einem
Mehrfamilienhaus zu, 38,8% (57 Personen) einem Einfamilienhaus.

Dabei gaben 23,1% (34 Personen) an allein zu leben, 34% (50 Personen) lebten mit
einer Partnerin oder einem Partner, 29,3% (43 Befragte) mit Familie und 13,6% (20
Personen) in einer Wohngemeinschaft (Frage 9). In Verbindung mit Frage 8 ergibt sich
somit, dass Personen,die Mehrfamilienhäuser bewohnten, auch Eigentum bewohnten.

Die Zuordnung des Wohnraums zu Eigentum oder Miete (Frage 10) ergab, dass 61
Personen (41,5%) im Eigentum wohnten, 86 Befragte (58,8% wohnten zur Miete).
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3.3 Ergebnisse
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4 SOLL-Analyse

4.1 Konkrete Projekte international


Das Unternehmen Sensoneo entwickelt intelligente Technologie im Bereich der
Abfallwirtschaft. Eine Software, die den Füllstand von Abfallbehältern erfasst, stellt eine
der intelligenten Lösungen des Unternehmens dar und soll als
Entscheidungsunterstützung beispielsweise für Fahrzeugladungen oder
Routenplanungen der Städte, Unternehmen sowie Länder dienen. Zudem erfasst
Sensoneo im Jahr 2019 sowie im Jahr 2022 den Welt-Abfall-Index.11

„Beim Welt-Abfall-Index 2022 handelt es sich um eine vergleichende


Analyse der Abfallwirtschaft in den 38 Mitgliedsstaaten der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).“12

Der Index soll die Effizienz der Abfallwirtschaft eines Landes widerspiegeln und
vergleicht sowohl das Aufkommen an Siedlungsabfällen sowie die
Entsorgungsmethoden der jeweiligen Länder miteinander. Als Entsorgungsmethoden
werden Recycling, Abfallverbrennung, Deponie, illegale Abfallentsorgung und die
Masse an Abfall erfasst, die ohne Aufzeichnung anfällt (sonstiger Abfall). Die
Kompostierung von Bioabfällen erfasst der Index als Entsorgungsmethode nicht.
Jedem dieser Faktoren wird entsprechend seiner Umweltbelastung eine positive bzw.
negative Punktzahl im Bereich von Null bis fünf zugeordnet, wodurch eine Rangliste
der Länder mit den effizientesten bzw. ineffizientesten Methoden des
13
Abfallmanagements erstellt werden kann.

Die nachfolgende Abbildung (siehe Abbildung 7) stellt in absteigender Rangfolge die


ersten zehn Länder mit den effizientesten Methoden des Abfallmanagements laut Welt-
Abfall-Index dar. Auf der Abbildung ist zu erkennen, dass Südkorea sowohl im Jahr
2019 als auch im Jahr 2022 den ersten Platz als Land mit der effizientesten
Abfallwirtschaft belegt. Dänemark hat laut Index die zweit effizienteste Abfallwirtschaft
im Jahr 2022. Deutschland ist auf der Rangliste im Vergleich zu dem Jahr 2019 um
drei Plätze gestiegen und liegt im Jahr 2022 auf Rang drei.14

11
Vgl. (Sensoneo, 2023)
12
(Sensoneo, 2023)
13
Vgl. (Sensoneo, 2023)
14
Vgl. (Sensoneo, 2023)
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Abbildung 7: Welt-Abfall-Index 202215

Im Folgenden werden die Methoden des Abfallmanagements im Hinblick auf Biomüll


zunächst in Südkorea und im Anschluss in weiteren Ländern analysiert, die effiziente
Methoden in Bezug auf die Steigerung der Biomasse in ihrem Land umgesetzt haben.
Durch die Analyse sollen im nachstehenden Kapitel (siehe Kapitel 4.2)
Schlussfolgerungen gezogen werden, wie sich die Biomasseverwertung in
Deutschland ausbauen ließe.

Südkorea recycelt heute in etwa 95% seiner Bioabfälle und kann somit als Vorreiter in
Bezug auf die Bioabfallverwertung gesehen werden. Im Vergleich dazu wurden im Jahr
2005 lediglich circa 2% der Bioabfälle weiterverwertet. Der hohe Anteil der
Biomasseverwertung des Landes kommt durch eine nahezu sortenreine Trennung der
Bioabfälle zustande. Basis für die sortenreine Trennung ist unter anderem die seit dem
Jahr 2013 eingeführte Hightech-Biomülltonne. Die Biomülltonnen sind mit einem RFID-
System ausgestattet und lassen sich entsprechend durch eine Karte mit RFID-Chip
öffnen. Dieses System hat zum einen den Vorteil, dass die exakten Mengen an
produziertem Bioabfall jederzeit erfasst und an die entsprechenden Behörden überführt
werden können. Zum anderen kann falsches Trennverhalten nachvollzogen und
kontrolliert werden, da die Biotonne falsch entsorgte Abfälle erkennt. Durch die genaue
Rückverfolgbarkeit der produzierten Abfallmengen können die Bioabfälle für jeden
Abfallerzeuger individuell bepreist werden. Darüber hinaus drohen in Südkorea hohe
Bußgelder für eine nicht sortenreine Abfalltrennung.16 Daneben ist in Südkorea auch
die Benutzung der richtigen Müllbeutel strikter geregelt als in Deutschland. Es gibt drei
verschieden farbige Mülltüten in unterschiedlichen Größen für Restabfälle, Bioabfälle
sowie Recyclingabfälle. Bioabfälle werden in biologisch abbaubaren Abfallbeuteln

15
Vgl. (Deutscher Fachverlag, 2022)
16
Vgl. (Germany Trade & Invest, 2018)
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 42

gesammelt, die Verwendung anderer Müllbeutel ist verboten.17 Die Benutzung


bestimmter Müllbeutel vorzuschreiben bzw. eine anderweitige Verwendung zu
verbieten wäre auch ein Ansatz, der in Deutschland zu einer sortenreineren
Mülltrennung führen könnte, da viele Abfallerzeuger ihren Biomüll zwar sortenrein
trennen, diesen jedoch in Plastiktüten entsorgen, die in Biomüllanlagen wiederum nicht
weiterverarbeitet werden können. Viele Abfallerzeuger sind sich darüber auch nicht
bewusst, dass selbst kompostierbare Biomülltüten nicht in die Biomülltonne gehören,
da diese nur teilweise aus biologisch abbaubaren Stoffen bestehen. Die Entsorgung in
falschen Abfalltüten kann dafür sorgen, dass nicht das gesamte Potenzial an möglich
verwertbaren Bioabfällen in den Bioabfallanlagen ausgeschöpft werden kann und wäre
somit eine von vielen Lösungsansätzen wie die Bioabfallverwertung in Deutschland
weiter ausgebaut werden könnte.

Auch in Japan ist die Nutzung bestimmter Müllbeutel vorgeschrieben. In Teilen des
Landes sind transparente Müllbeutel Vorschrift. Dieses Vorgehen unterstützt die örE
dabei, die richtige Mülltrennung auf den ersten Blick zu erkennen. Bei falscher
Mülltrennung wird der Abfall beim Abfallerzeuger zurückgelassen und es droht ein
Bußgeld, falls dieser eine Woche später nicht korrekt nachsortiert sein sollte. 18 Dieses
Vorgehen wäre lediglich auch in Deutschland eine sinnvoll einzuführende Lösung,
insofern es sich bei den transparenten Müllbeuteln nicht um Plastiktüten handeln
würde. Eine Kombination mit dem Lösungsansatz in Südkorea könnte eine effiziente
Vorgehensweise darstellen. Demnach könnte die Nutzung transparenter und zugleich
biologisch abbaubarer Mülltüten, die sich in Bioabfallanlagen weiterverarbeiten lassen
und gleichzeitig für eine bessere Sichtung der richtigen Trennung sorgen, einen
Lösungsansatz bieten, um die Mülltrennung in Deutschland sortenreiner zu gestalten
und somit die Bioabfallverwertung auszuweiten. Neben diesen Überlegungen ist es
stets auch eine sinnvolle Möglichkeit, den Bioabfall ohne Mülltüten zu entsorgen oder
lediglich in Zeitungspapier bzw. Küchentüchern.

In Japan gibt es zudem nur wenige öffentliche Mülleimer, daher ist es üblich den
eigenen Abfall mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen. 19 Auf diese Weise ist
es möglich, die sortenreine Getrenntsammlung auch in öffentlichen Räumen zu
gewährleisten bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen. Demnach wäre auch dies ein
Ansatz, die Biomasseverwertung langfristig auszubauen. Inwiefern sich dieser
Gedanke in Deutschland tatsächlich umsetzen ließe und ob dies als sinnvoll erachtet
werden kann, bleibt abzuwägen. Eine Verbesserung könnte es dahingehend geben,
dass Mülleimer, die keine besondere Trennung der Abfälle erfordern, entfernt würden
17
Vgl. (BR Berlin Recycling, 2022)
18
Vgl. (BR Berlin Recycling, 2022)
19
Vgl. (BR Berlin Recycling, 2022)
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 43

und lediglich solche Abfallbehälter aufgestellt bzw. stehen gelassen werden, die eine
sortenreine Mülltrennung zumindest vorsehen. In dem Vorgehen wie in Japan keine
öffentlichen Mülleimer aufzustellen, entsteht der Vorteil, dass eine nicht sortenreine
Trennung der Bioabfälle nachvollziehbarer wird und dem jeweiligen Abfallverursacher
direkt zugeordnet werden kann. Dadurch kann falsches Trennverhalten bestraft und
korrigiert werden. Dieser Vorteil entfällt bei der Müllentsorgung im öffentlichen Raum.
Auf der anderen Seite birgt das Entfernen sämtlicher öffentlicher Abfallbehälter das
Risiko, dass mehr Müll auf öffentlichen Straßen entsteht. Aus diesen Gründen scheint
es ein sinnvoller Lösungsansatz zu sein, in öffentlichen Räumen lediglich
Abfallbehälter aufzustellen, die eine sortenreine Mülltrennung fördern und diese
ermöglichen.

San Francisco – 90% der Abfälle werden recycelt; Biomülltonnen und Tonnen für
recycelbare Abfälle (Glas, Papier, etc.) sind doppelt so groß wie die Restmülltonne; es
gibt Müllinspektoren, die die Einhaltung der richtigen Trennung kontrollieren; bei
richtiger Trennung gibt es Rabatte auf die Müllgebühren; bei falscher Trennung gibt es
Geldstrafen; zukünftige Maßnahmen sollen werden: in Haushalten, wo die
Mülltrennung nicht funktioniert, soll ein Müllsortierer eingestellt werden (ähnlich des
Berufes des Hausmeisters); Einbau von Müllschächten in Mehrfamilienhäusern,
wodurch korrekte Trennung gewährleistet werden soll Idee: könnte den Anwohnern ja
auch in Rechnung gestellt werden als Strafe quasi, wenn es dann doch funktionieren
sollte, könnte der ja wieder „abbestellt“ werden
https://www.berlin-recycling.de/blog/impulse/525-recycling-weltweit-andere-laender-
andere-sitten

Italien Junker App – App zur richtigen Mülltrennung

4.2 Konkrete Anforderungen an den Ausbau der Biomasseverwertung in


Deutschland
Bioabfallanlagen stehen immer häufiger vor der Problematik hoher
Fremdstoffgehalte aus Biotonnen. Die interne Qualitätssicherung der Anlagen
hinsichtlich der Fremdstoffe reicht oft nicht aus, um dauerhaft eine hochwertige
Biomasseverwertung sicherzustellen.20

„Neben den Bemühungen um eine hohe quantitative Erfassung von


Bioabfällen sind daher v.a. auch qualitative Zielstellungen erforderlich. Nur
aus sortenreinen Ausgangsstoffen können auch gute Produkte
entstehen.“21
20
Vgl. (Ochs, et al., 2022 S. 481ff.)
21
(Kehres, 2020 S. 4)
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Dieser Gedanke lässt sich durch die Annahme weiter ausführen, dass eine qualitative
Verbesserung der Bioabfälle nicht nur parallel zur quantitativen Erhöhung erforderlich
ist, sondern ein kausaler Zusammenhang dieser beiden Faktoren besteht. Folglich
kann eine qualitative Verbesserung zu einer quantitativen Erhöhung der
Biomasseverwertung beitragen. Um die Frage beantworten zu können, welche
konkreten Anforderungen an den Ausbau der Biomasseverwertung in Deutschland
gestellt werden können, soll zu Beginn dieses Unterkapitels der Frage nachgegangen
werden, was eine gute Biomasseverwertung ausmacht beziehungsweise welche
Kriterien eine Biomasseverwertung hochwertig machen. Zunächst wird aufgeführt, was
Hochwertigkeit bedeuten kann.

Gemäß des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ist die Hochwertigkeit einer Abfallverwertung


nach den folgenden vier Kriterien zu beurteilen: den ausgestoßenen Emissionen, dem
Ausmaß an Schutz natürlicher Ressourcen, dem Energieverbrauch und der
Energiegewinnung sowie dem Aufkommen an Schadstoffen. Bei den Emissionen geht
es vor allem um Stoffe wie Stickoxide, Ammoniak, Lachgas und Methan, die die
Klimabilanz negativ beeinflussen können. Beim Schutz natürlicher Ressourcen geht es
um die Menge an Phosphat und Torf, die verbraucht wird. Mit dem Aufkommen an
Schadstoffen ist der Eintrag schädlicher Stoffe in Böden gemeint, mit denen Pflanzen
natürlicherweise belastet sind. Mit dem Energieverbrauch ist der Einsatz benötigter
fossiler Energie gemeint.22

Das Umweltbundesamt definiert Hochwertigkeit folgendermaßen:

„Hochwertig ist eine Bioabfallverwertung dann, wenn die wertgebenden


Eigenschaften des Bioabfalls möglichst umfassend genutzt werden (in der
Regel Kombination aus energetischer Nutzung des erzeugten Biogases mit
hohen Wirkungsgraden und einer Verwendung der Komposte und
kompostierten Gärrückstände mit hohen Substitutionserfolgen) und auf
hohe Emissionsstandards geachtet wird.“23

Eine wie oben definierte umfassende Nutzung wertgebender Eigenschaften der


Biomasse setzt stets eine sortenreine Trennung voraus. Die sortenreine Trennung ist
somit eine wichtige Anforderung zum Ausbau der Biomasseverwertung und stellt
gleichzeitig eine relativ leicht umsetzbare Maßnahme für Abfallerzeuger dar.

Seit Januar 2015 gilt für öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (örE) in Deutschland


gemäß § 11 KrWG die Pflicht zur getrennten Sammlung von Bioabfällen, wodurch die

22
Vgl. (Kern, et al., 2019 S. 34f.)
23
(Kern, et al., 2019 S. 4)
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Mengen an getrennt erfasstem Bioabfall gesteigert werden sollten. 24 Abfallerzeugern


aus privaten Haushalten muss hierfür die Möglichkeit zur getrennten Erfassung von
Rest- und Biomüll zugänglich gemacht werden. Die Umsetzung sowie die Kontrolle zur
Einhaltung des Gesetzes liegen in der Verantwortung des jeweiligen Bundeslandes.
Realisieren lässt sich die Gesetzgebung beispielsweise durch haushaltsnahe
Biotonnen.25

Eine Analyse des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU) zeigt jedoch, dass die
Getrenntsammlungspflicht auch sechs Jahre nach ihrer Einführung (im Jahr 2021)
nicht wesentlich zur Steigerung der getrennt gesammelten Bioabfallmengen beitragen
konnte. Bei einem geschätzten Potenzial von mehr als acht Millionen Tonnen
Bioabfällen, die getrennt gesammelt werden könnten, werden jährlich lediglich ca. fünf
Millionen Tonnen Bioabfälle tatsächlich getrennt erfasst. Rund 40% an Bioabfällen sind
in Restmülltonnen aufzufinden, was sowohl ihre energetische als auch ihre stoffliche
Weiterverwendung ausschließt. Die Biotonne spielt somit eine wichtige Rolle beim
Versuch die Biomasseverwertung auszubauen.26 „Schätzungen gehen jedoch von
einem Anschlussgrad an die Biotonne von nur 55 bis 60 Prozent aus. Das bedeutet,
dass knapp die Hälfte der Haushalte keine Biotonne hat, um Küchen- und
Gartenabfälle zu entsorgen.“27 Bei dem Anschlussgrad als Kennzahl gilt es zu
beachten, dass in Mehrfamilienhäusern alle Anwohner als angeschlossen betrachtet
werden, unabhängig davon, ob tatsächlich alle Anwohner ihren Biomüll getrennt
erfassen oder lediglich ein Teil der Bewohner. 28 Dadurch ist davon auszugehen, dass
der tatsächliche Anschlussgrad der Haushalte in Deutschland auch geringer sein
könnte.

Der NABU identifiziert in diesem Zusammenhang zwei wesentliche Ursachen: zum


einen wird die Gesetzgebung in vielen Landkreisen Deutschlands lediglich mangelhaft
umgesetzt. So zeigt sich, dass 15 Kreise der Getrenntsammlungspflicht überhaupt
nicht nachkommen, in 28 Kreisen besteht ein Bring- statt ein Holsystem, in sieben
weiteren Kreisen wird die Biotonne innerhalb des Kreisgebietes lediglich für Räume mit
höherer Bevölkerungsdichte angeboten und in sechs Kreisen gab es bisher noch keine
Übereinkunft, ob eine Biotonne oder lediglich ein Bringsystem eingeführt werden
sollten. Zum anderen bleibt die Biotonne in vielen Landkreisen eine freiwillige
Möglichkeit, die vom Abfallerzeuger selbst bestellt werden muss. So werden in Städten
wie Bochum oder Düsseldorf pro Einwohner jährlich weniger als 12 Kilogramm

24
Vgl. (Bulach, et al., 2021 S. 37)
25
Vgl. (NABU, 2020)
26
Vgl. (NABU, 2020)
27
(NABU, 2020)
28
Vgl. (Krause, et al., 2015 S. 70)
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 46

Bioabfall gesammelt. Damit liegen diese Städte weit unter dem bundesweiten
jährlichen Durchschnitt von 60 Kilogramm pro Kopf. Zum Vergleich lagen die
Sammelmengen in vielen Landkreisen, die die Biotonne verpflichtend eingeführt
haben, jährlich bei über 100 Kilogramm pro Einwohner. Als Ursachen für eine geringe
Sammelmenge an Bioabfällen können neben einer mangelhaften Umsetzung der
Pflicht zur Getrenntsammlung und einer fehlenden Verpflichtung einer Biotonne auch
die fehlende Aufklärung vieler Abfallerzeuger genannt werden. Dementsprechend
wissen viele Verbraucher schlicht nicht, welche Abfälle in die Bio- und welche in die
Restmülltonne gehören. Dieses Problem zeichnet sich insbesondere in Großstädten
ab. Mit einer jährlichen Durchschnittssammelmenge von etwa 48 Kilogramm pro
Einwohner liegen Großstädte somit unter dem Bundesdurchschnitt von 60 Kilogramm
pro Kopf. Um diesem Problem entgegenzuwirken ist es daher wichtig, dass die
Bundesländer konkrete Ziele und Pläne zu ihrer Abfallwirtschaft formulieren. Ein Best-
Practice Beispiel ist das Bundesland Rheinland-Pfalz. Bereits heute hat das
Bundesland seine Zielsetzung von mindestens 170 Kilogramm Bioabfällen pro
Einwohner für das Jahr 2025 erreicht und gleichzeitig seine Rest- und Sperrmüllabfälle
von 189 Kilogramm auf 135 Kilogramm pro Einwohner reduziert. Rheinland-Pfalz ist im
bundesweiten Vergleich somit das Bundesland mit den höchsten Abfallmengen je
Einwohner und zeigt damit, wie sich klar formulierte Ziele für die Abfallwirtschaft positiv
auf die Sammelmengen auswirken können.29

Das Umweltbundesamt legt einen weiteren wesentlichen Einflussfaktor auf den Ausbau
der Biomasseverwertung zugrunde: die Gebühren, mit denen der Abfallerzeuger für die
entsorgten Abfälle durch den örE belastet wird. Durch diese lässt sich das
Abfalltrennverhalten der Abfallerzeuger bis zu einem gewissen Grad steuern, indem
Anreize gesetzt werden können. Es lassen sich fünf Gebührenmodelle unterschieden:
bei der Pauschalgebühr fallen Gebühren pro Person bzw. Haushalt an. Durch dieses
Gebührensystem besteht lediglich ein geringer Anreiz Bio- und Restmüllabfälle
voneinander zu trennen. Weiterhin besteht die Möglichkeit eines Gebührenmodells mit
einer Grundgebühr und einer zusätzlichen Leistungsgebühr. Die Leistungsgebühr kann
sich dabei sowohl auf Bio- und Restmüllabfälle oder lediglich auf Restmüllabfälle
beziehen. Die Grundgebühr entspricht dabei einer Pauschalgebühr. Die
Leistungsgebühr entrichtet sich nach Inanspruchnahme von Entsorgungsleistungen.
Ihre Bezugsgröße kann hierbei entweder das Behältervolumen oder das Abfallgewicht
sein. Besonders hoch ist der Anreiz, wenn die Leistungsgebühr lediglich auf
Restabfälle entrichtet wird und Bioabfälle entgeltfrei entsorgt werden können. Aber
auch die Möglichkeit zur Reduzierung im Volumen der Restmülltonne und damit

29
Vgl. (NABU, 2020)
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 47

zusammenhängenden verminderten Restmüllgebühren stellen einen Anreiz dar. Bei


der verursachergerechten Gebühr fallen ausschließlich Leistungsgebühren an, die sich
entweder sowohl auf Rest- und Bioabfall oder nur auf Restabfälle beziehen können.30

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich die Einflussgrößen auf sortenreines
Trennen von Bioabfällen vor allem aus folgenden Punkten zusammensetzen:

 „Abfallerzeuger in den privaten Haushaltungen sowie Gewerbebetriebe,


deren Bioabfälle über die kommunale Sammlung von Biogut miterfasst
werden,
 Abfallwirtschafts- und Abfallgebührensatzungen,
 vergabe- und vertragsrechtliche Regelungen,
 Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit sowie
 Kontrollen mit Folgemaßnahmen bei Verstößen gegen die
Getrenntsammelpflicht.“31

Insgesamt bilden sich in der Soll-Analyse als konkrete Anforderungen an den Ausbau
der Biomasseverwertung folgende Punkte ab: die Menge und damit
zusammenhängend die Qualität der Biomasse sollen gesteigert werden. Eine hohe
Qualität geht insbesondere von einer sortenreinen Trennung zwischen Bio- und
Restmüll aus. Auch Anreizsysteme für richtiges Trennen sowie Aufklärungsarbeit
stellen konkrete Anforderungen dar. Darüber hinaus ist es zum Ausbau der
Biomasseverwertung bedeutsam, dass auch in ländlichen Gebieten ein Holsystem
angeboten wird. Hilfreich ist zudem, die Biotonne in allen Landkreisen verpflichtend zu
machen und die Gebühren für Abfallerzeuger zu senken, indem auf Pauschalgebühren
verzichtet wird und stattdessen Leistungsgebühren mit entgeltfreier Biomüllentsorgung
umgesetzt werden. Abgerundet werden kann dies durch umfassende
Kontrollmechanismen einer qualitativ hochwertigen Trennung sowie durch Ziele und
Abfallwirtschaftspläne der Bundesländer, die Orientierung bieten sollen und die

Bioabfallmengen erhöhen können.32

Auch in Deutschland wie in Südkorea Bußgelder und nur gesonderte Tüten

30
Vgl. (Krause, et al., 2015 S. 58f.)
31
(Kehres, 2020 S. 5)
32
Vgl. (NABU, 2020)
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5 Szenarioanalyse für den Standort Köln

5.1 Eckdaten
Mit dem Ziel einer optimalen wirtschaftlichen Abfallbewirtschaftung, Deutschland
besitzt ein umfassendes Netz an Vorbehandlungs-, Sortier- und Aufbereitungsanlagen.
Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes sind folgenden Daten vom Jahr
2017 zu betrachten: https://www.bvse.de/dateien2020/2-PDF/01-Nachrichten/01-
bvse/2020/November/Statusbericht_der_deutschen_Kreislaufwirtschaft_2020.pdf
(s.28)
-in 1.103 Sortieranlagen wurden 26,2 Mio. Tonnen Abfälle behandelt,
-15,6 Millionen Tonnen Abfälle wurden in 744 Schredderanlagen und Schrottscheren
verarbeitet,
-über 1,0 Mio. Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte in 337 Demontagebetrieben und
über 0,5 Millionen Tonnen in 1.257 Demontagebetrieben für Altfahrzeuge behandelt.
In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich bedeutendsten
Bundesland, befinden sich 31 % aller Sortieranlagen in Deutschland. In Bayern sind 18
%, in Niedersachsen 7 % und in Baden-Württemberg 6 % der Anlagen in Betrieb. Ein
Drittel der gesamten angelieferten Abfallmenge im Jahr 2017 wurde in Nordrhein-
Westfalen sortiert.
https://www.bvse.de/dateien2020/2-PDF/01-Nachrichten/01-bvse/2020/November/
Statusbericht_der_deutschen_Kreislaufwirtschaft_2020.pdf (s.28) Das Ziel der
regionalen Entsorgungsautarkie wird mit dem Landes-Abfallwirtschaftsplan angestrebt.
Siedlungsabfälle, die in Nordrhein-Westfalen anfallen, sollten im Land selbst und
möglichst in räumlicher Nähe zum Herkunftsort entsorgt werden. Geeignete
Instrumente zur Umsetzung des Autarkie- und Näheprinzips sind Kooperationen und
Vereinbarungen. Ein andere Ziel ist es, eine effiziente Nutzung von Abfällen als
Rohstoff- und Energiequelle und durch die Reduzierung bzw. Optimierung von
Transporten sicherzustellen. Nordrhein-Westfalen wird eine langfristige
Entsorgungssicherheit und damit die Funktionsfähigkeit der Entsorgungsinfrastruktur
gewährleisten und dafür sorgen, dass die Abfallgebühren umwelt- und
bevölkerungsverträglich gehalten werden.
https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/Broschueren/
abfallwirtschaftsplan_nrw_broschuere.pdf (s.21)
In Nordrhein-Westfalen bietet die Mehrheit der Kommunen die Sammlung von Bio- und
Grünabfällen über eine Biotonne an. Dabei unterscheiden sich die jeweiligen
Biotonnenangebote der 396 Kommunen in Bezug auf die Abholart und -intensität. In
einigen Städten wird die Biotonne als Pflichtangebot eingeführt, während sie in
anderen Orten freiwillig genutzt werden kann. Auch in Bezug auf die Gebühren für die
Biotonne gibt es Unterschiede zwischen den Gemeinden. Das hat Einfluss auf die
Mengen, die jeweils über die Biotonne eingesammelt werden. In Nordrhein-Westfalen
werden durchschnittlich 116 Kilogramm Bio- und Grünabfälle pro Kopf gesammelt.
https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/verbraucherwarnungen/
details/1258-abfallaufkommen-der-privaten-haushalte-in-nrw
Im Jahr 2019 wurden in Nordrhein-Westfalen rund 2 Millionen Tonnen Bio- und
Grünabfälle getrennt, gesammelt und verwertet. Das entspricht einer durchschnittlichen
Menge von 112 Kilogramm pro Einwohner. Davon entfallen rund 1,2 Millionen Tonnen
oder 60 Prozent auf die Sammlung über die Biotonne. Somit wurden pro Einwohner
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durchschnittlich 68 Kilogramm Bio- und Grünabfälle über die Biotonne erfasst.


Zwischen 1995 und 2019 hat sich die Menge der getrennt gesammelten Bio- und
Grünabfälle um rund 1 Mio. Tonnen auf über 2 Mio. Tonnen erhöht und damit
verdoppelt. https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/3_fachberichte/30125.pdf
(S.39)
Köln ist eine kreisfreie Stadt im Südwesten Nordrhein-Westfalens. Sie liegt im
Regierungsbezirk Köln. Mit 1.089.879 Einwohnern (Stand 09.2022) ist Köln die größte
Stadt des Bundeslandes und nach Berlin, Hamburg und München die viertgrößte Stadt
Deutschlands. Die Stadt Köln betreibt als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger die
Abfallwirtschaft auf der Grundlage der Kölner Abfallsatzung und weiterer gesetzlicher
Vorschriften (KrWG, LAbfG etc.).Abfallwirtschaftskonzept_2018-2027.pdf
(awbkoeln.de)
Die öffentliche Abfallentsorgung in Köln wird durch kommunale Verordnungen nach § 9
des nordrhein-westfälischen Abfallwirtschaftsgesetzes geregelt. In den Verordnungen
sind verschiedene Regeln für die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen
festgelegt. Auch die Gebühren für die erbrachten Leistungen sind beschrieben.
Abfallwirtschaftskonzept_2018-2027.pdf (awbkoeln.de) (s.10) Die Stadt Köln hat im
Bereich der Abfallwirtschaft folgende Aufgaben, die im Abfallsatzung festgelegt sind:
Abfallwirtschaftskonzept_2018-2027.pdf (awbkoeln.de) S.14
- die Bereitstellung, das Sammeln, Befördern, Behandeln und die Ablagerung von
Abfällen sowie die Verwertung von Abfällen aus privaten Haushalten.
- Beratung der Bevölkerung zur Vermeidung von Abfallüberfrachtung
- Aufstellen, Instandhalten und Leeren von Abfallbehältern im öffentlichen
Straßenraum.
- Einsammeln und Beseitigung illegaler Abfallablagerungen auf öffentlich zugänglichen
Grundstücken.
-Aufstellung, Wartung und Entleerung von Altkleidercontainern und Verwertung des
Inhalts.
Durch Ratsbeschluss wurde das Amt für Abfallwirtschaft, Stadtreinigung und
Fahrzeugservice in Köln am 1. Januar 1998 in ein städtisches Unternehmen überführt.
Das Unternehmen erhielt den Namen Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln (AWB).
Um sich im zunehmenden Wettbewerb auf dem Entsorgungsmarkt durchzusetzen,
erfolgte die Gründung eines eigenständigen Unternehmens.
https://www.awbkoeln.de/die-awb/pcgk/ Die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH
(AWB) ist für die Entsorgungslogistik in Köln zuständig. Abfallwirtschaftskonzept_2018-
2027.pdf (awbkoeln.de) (S.14) Die AWB entsorgt auch Sperrmüll und E-Schrott in Köln
und betreibt die beiden Recyclingzentren in Ossendorf und Gremberghoven.
Die Biotonne ist in Köln gebührenfrei. Die Biotonne kann für jedes Grundstück mit
Restmüllanschluss bestellt werden. Empfehlenswert ist, die Biotonne an einem
schattigen Platz aufzustellen. Damit die organischen Abfälle nicht zu lange lagern und
gären, werden sie in Köln regelmäßig einmal pro Woche geleert.
https://www.awbkoeln.de/biotonne/#:~:text=In%20K%C3%B6ln%20ist%20die
%20Biotonne,Sie%20bitte%20Ihren%20Vermieter%20an.
In der Stadt Köln fallen pro Jahr mehr als 40.000 Tonnen Bioabfälle an. Zusätzlich
werden bis zu 35.000 Tonnen Grünabfälle von Privatgrundstücken, Parks und
Friedhöfen erfasst. https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/aktion-
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 50

biotonne-deutschland?kontrast=weiss (10.04)Die Abfälle, die die


Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) im Auftrag der Stadt Köln entsorgen, werden durch
verschiedene Entsorgungssysteme erfasst. Die Bioabfälle aus der Biotonne werden
direkt an die Kompostieranlage geliefert.
https://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf57/9.pdf (S.8)
Die Abbildung XXX zeigt, dass im Jahr 2017 ca. 550 kg Siedlungsabfälle pro
Einwohner gesammelt wurden. Es lässt sich erkennen, dass in den letzten Jahren der
Trend von gemischten Abfällen zu getrennten Abfällen zugenommen hat. Es ist jedoch
zu erkennen, dass der Trend der biogenen Abfälle von 2012 bis 2017 konstant
geblieben ist. Daraus könnte man schließen, dass auch Bioabfälle weiterhin im
Restmüll landen.
Zu beachten ist auch, dass von 2012 bis 2017 die getrennten Werstoffe zugenommen
haben. Zu dieser Kategorie gehören Altpapier, Altkleider, Glas oder Kunststoffe

Abfallwirtschaftskonzept_2018-2027.pdf (awbkoeln.de) (s.39)


Zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und einer effizienten Abfallwirtschaft führt die
Stadt Köln verschiedene Aktivitäten durch. Im Jahr 2021 entschied sich die
Stadtverwaltung, ein "Zero Waste"-Konzept zu entwickeln. Dieses soll bis Ende 2022
umgesetzt werden. Das Ziel von "Zero Waste" ist es, die Abfallmenge zu reduzieren,
Wertstoffe zu trennen und das Recycling zu fördern. Zusätzlich wurde die Plattform
"coffee-to-go.koeln" entwickelt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative
der Stadt Köln und der Abfallwirtschaftsbetriebe mit dem Ziel, die Anzahl der
weggeworfenen Einwegbecher zu reduzieren. Die Plattform wirbt für die Nutzung von
Mehrwegsystemen und bietet eine Suche nach Geschäften, die Mehrwegsysteme
anbieten. Die stadtweite Müllsammelaktion "Kölle Putzmunter" für ehrenamtliche
Helferinnen und Helfer soll das Bewusstsein für Sauberkeit im öffentlichen Raum
schärfen und zeigen, dass alle Einwohnern für die Sauberkeit ihres Lebensumfeldes
verantwortlich sind.
https://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf15/nachhaltigkeitsbericht.pdf (s.62)
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5.2 Angebot und Nachfrage


https://www.stadtwerkekoeln.de/ueber-die-konzerngesellschaften/awb-
abfallwirtschaftsbetriebe-koeln-gmbh/abfallwirtschaft/
https://specials.ksta.de/circular-economy-wirtschaft-juni-2022/nrw/avg-koeln-
kostenfreie-biotonne-biogasaufbereitung-abfallwirtschaft-185674
Biomüll: Gut für den Kreislauf - Leben in Köln - Themen - KölnerLeben (koelnerleben-
magazin.de)
AVG_Koeln_mbH.pdf (stadtwerkekoeln.de)
Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen ... | RheinEnergie News

Umweltbewusstsein: Was der Müll über die Kölner*innen verrät | So Köln (so-stadt.de)
- Key numbers for municipal waste management in Cologne could include:
-the amount of waste generated and its composition

-the methods of collection and disposal,

-recycling rates,

-any policies or initiatives aimed at reducing waste or promoting more sustainable practices.

https://www.energy4climate.nrw/fileadmin/Industrie-Produktion/Der-nachhaltige-
Einsatz-von-Biomasse-cr-nrwenergy4climate.pdf
https://www.stadtwerkekoeln.de/ueber-die-konzerngesellschaften/avg-
abfallentsorgungs-und-verwertungsgesellschaft-koeln-mbh/energieerzeugung/
Ziel der AWB ist es, mit ihren Aktivitäten der Daseinsvorsorge und im
Zusammenwirken mit der Stadtverwaltung die Attraktivität der Stadt nachhaltig zu
stärken. Parallel dazu konzentriert sie ihr unternehmerisches Handeln weiterhin auf
eine nachhaltige Optimierung der Kosten- und Leistungsstruktur, den Ausbau des
Leistungsspektrums sowie eine kontinuierliche Qualitätssteigerung ihrer
Dienstleistungen. Die Aufgabenschwerpunkte der AVG sind der Betrieb der
Restmüllverbrennungsanlage (RMVA) einschließlich der vorgeschalteten
Homogenisierungsanlage, der Betrieb der Deponie Vereinigte Ville und, zusammen mit
ihren Tochtergesellschaften, die Verwertung von Bio- und Grünabfällen, Aufbereitung
von Altholz, Baumisch- und Gewerbeabfällen sowie die Erbringung von
Instandhaltungsleistungen.
Das Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung wird zum einen durch die AWB
Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH, Köln, (AWB) vertreten, die im Wesentlichen
Aufgaben der Abfallbeseitigung und Stadtreinigung, aber auch der Wertstofflogistik
wahrnimmt. Zum anderen betreibt die AVG Abfallentsorgungs- und
Verwertungsgesellschaft Köln mbH, Köln, (AVG) in Köln beziehungsweise in der
Umgebung eine Müllverbrennungsanlage sowie eine Deponie für die Entsorgung von
Industrie- und Gewerbeabfällen und zählt zusammen mit drei weiteren Beteiligungen
ebenfalls zu diesem Geschäftsfeld.
Beratungsangebote in den Stadtbezirken Im Rahmen des Projektes „AWB-
Sprechstunde in den Bezirken“ wurden 228 Standaktionen auf Kölner Wochenmärkten,
in Baumärkten und in Lebensmittelmärkten durchgeführt. Die AWB beteiligte sich mit
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 52

diesem Beratungsangebot auch an der „Aktion Biotonne Deutschland“, einer


gemeinsamen Aktion von NABU, REWE, dem Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, von Landesumweltministerien sowie
zahlreichen Kommunen. Im persönlichen Gespräch mit den Beratern der AWB wurden
mehr als 6.500 Kölner Bürger über die Themen Abfallvermeidung, Abfalltrennung und
–verwertung informiert.
Einblick in den Kompostierungsprozess - Nature First
https://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf20/beteiligungsbericht/
beteiligungsbericht_2017.pdf

https://www.avgkoeln.de/downloads/SWK_Nachhaltigkeitsbericht_2021.pdf
AWB sammelt und transportiert die Abfälle in die von der AVG betriebene Vergärungs-
bzw. Kompostierungsanlage. In der Vergärungsanlage entsteht unter Luftabschluss
innerhalb von zwei Wochen Biomethan, das in das Gasnetz eingespeist und zum
Betanken der Entsorgungsfahrzeuge genutzt wird. Die dabei anfallenden Gärreste
gehen in die Kompostierungsanlage, woraus wertvoller Kompost, vornehmlich für die
Landwirtschaft, wird. Die Rollen im Projekt sind dabei klar verteilt: RheinEnergie ist
Eigentümerin der Biogastankstelle, deren Betriebsführung übernimmt die GVG Rhein-
Erft. AWB als einer der Flottenbetreiber transportiert Bioabfälle mit ihren
Entsorgungsfahrzeugen und AVG wiederum betreibt die Kompostierungs- und
Vergärungsanlage, aus der die Fahrzeugantriebsenergie entsteht.
https://www.avgkoeln.de/downloads/SWK_Nachhaltigkeitsbericht_2021.pdf
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Die jährlichen Importmengen an nicht notifizierungspflichtigen Holzabfällen sind seit


dem Jahr 2010 nahezu gleichgeblieben (+ 9 %), während sich die Exporte in diesem
Zeitraum mehr als verdoppelt haben. Gleichwohl verbleibt noch ein Importüberschuss
bzw. Bedarf von rund 0,57 Mio. Tonnen, der derzeit nicht durch heimisches
Aufkommen gedeckt werden kann. Nicht notifizierungspflichtige Holzabfälle beziehen
sich insbesondere auf Sägenebenprodukte, wie Sägespäne und sonstiges reines
Holzmaterial ohne Kontaminationen oder Beschichtungen. Die stofflichen
Verwertungsmöglichkeiten sind vielseitig. So finden Sägespäne beispielsweise bei der
Herstellung von Holzwerkstoffplatten und Zellstoff aber auch in der Tierhaltung
Verwendung. Der zunehmende Bedarf an Holzabfällen besteht insbesondere für die
Bauindustrie, sei es für Wärmedämmplatten, Holzspan-Mantelbeton oder Spanplatten.
https://www.bvse.de/dateien2020/2-PDF/01-Nachrichten/01-bvse/2020/November/
Statusbericht_der_deutschen_Kreislaufwirtschaft_2020.pdf
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5.3 Herausforderungen

https://www.vereinigte-ville.de/zukuenftiger-bedarf.html
Der Anschlussgrad der Biotonne und damit verbunden die Sammelmengen an
Bioabfällen haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Wie die
Hausmüllanalyse 2015/ 2016 gezeigt hat, ist jedoch auch weiterhin ein großes
Potenzial an biogenen Abfällen in der Restmülltonne vorhanden. Hierbei handelt es
sich insbesondere
um Küchenabfälle. Grundsätzlich dürfen in der Biotonne alle pflanzlichen,
kompostierbaren Abfälle, die in Haushalt und Garten anfallen, entsorgt werden. 2017
wurde
mit 39.820 t nochmal deutlich mehr Abfall über die Biotonne gesammelt. Die Bioabfälle
aus der Biotonne werden der Kompostierungsanlage Köln-Niehl zugeführt. Die
Kompostierung erfolgt in einem sogenannten Mehrstrangkompostierungsverfahren,
wobei der mikrobiologische Abbauprozess (Rotteprozess) durch eine gezielte Luftund
Feuchtigkeitszufuhr zu den Kompost-Mieten unterstützt wird. Die Abluft der vollständig
eingehausten Anlage wird über ein Wäschersystem sowie zwei Biofilter gereinigt. Der
hergestellte Kompost wird vorrangig in der Landwirtschaft, in der Rekultivierung und im
Garten- und Landschaftsbau vermarktet. Abfallwirtschaftskonzept_2018-2027.pdf (aw-
bkoeln.de)s. 43

5.4 Lösungsansätze
Die Biotonne in Köln: Anschaffung soll zur Pflicht werden | Kölner Stadt-Anzeiger
(ksta.de)
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Zu schade für den Restmüll: Leverkusen bekommt die freiwillige Biotonne (bioabfall-
lev.de)
¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 56

6 Bewertungsmethodik

6.1 Vorstellung anforderungsrechter Technologien und Konzepte

6.2 Bewertung

6.3 Abwägung und Empfehlung


¡Error! Utilice la pestaña Inicio para aplicar Überschrift 1 al texto que desea que aparezca aquí. 57

7 Fazit

7.1 Zusammenfassung

7.2 Kritische Würdigung

7.3 Ausblick
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Literaturverzeichnis
59
Anhang

Anhang

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