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UND SCHICKSALSLOSE
DIESER DRUCK DIENT AUSSCHLIESSLICH DER
ESOTERISCHEN FORSCHUNG UND
WISSENSCHAFTLICHEN
DOKUMENTATION.
Für Schäden, die durch Nachahm ung entstehen, können weder Verlag
noch Autor haftbar gem acht werden.
ISBN 978-3-902705-48-8
+ E. T rista n K u rtzah n
Die Runen
als Heilszeichen
und Schicksalslose
3
4
Inhalt:
Vorwort 7
1. Die „deutsche“ Schrift und die Runen 9
2. Die achtzehn Heilsrunen nach der Edda 19
3. Ein Runengeheimnis (mit Tafel) 52
4. Einweihung 59
5. Anhang (Runen und Schicksalsdeutung) 68
6. Runentafeln zum Ausschneiden und „Los“werfen. 77
5
6
Was Götter mich wiesen,
gab ich dir:
H e ilig e r R unen
r e ic h e n H o r t . . . .
Richard Wagner:
„Götterdämmerung“.
Vorwort
Ex O rie n te lu x
+ E. Tristan Kurtzahn
8
Die „deutsche“ Schrift und die Runen.
. . . . die optische Wiedergabe des Sprachphänomens
durch H e ils z e ic h e n ist von der durch Buchstaben
nicht dem Grade sondern der Art nach verschieden, und
die Tatsache, dass die Menschheit Jahrtausende hin
durch diese Methoden getrennt hat, legt Zeugnis davon
ab, dass hier Trennungen in der Substanz des menschli
chen Geschlechts vorliegen.
Hans Blüher: „Die Aristie des Jesus von Nazareth“.
9
Da sich nun diese gotische Schrift, die sich in Groß- und
Kleinbuchstaben (Majuskeln und Minuskeln) zerlegte, wegen
ihrer bekannten Verschnörkelung besser malen als schreiben
ließ, so wurde unter dem Einfluss des Mönchstum, dem da
maligen fast einzigem Träger der Gelehrsamkeit, die l a t e i
n is c h e Schrift zum Gebrauch herangezogen, so dass die go
tische Mönchsschrift, die so genannte „eckige Minuskel“ bald
überwunden wurde, und die Kleinbuchstaben eckiger und
winkelreich wurden mit mehr oder weniger stark verschnör
kelten g ro ß geschriebenen Haupt- und Anfangsbuchstaben.
Hieraus entwickelte sich einmal die sattsam bekannte heu
tige „deutsche“ (!) Druckschrift, die heutzutage vielleicht in
der so genannten „Schwabacher“ und „Alt-Schwabacher“ gip
felt, und die ebenfalls hinreichend bekannte und angewandte
e c k ig e „deutsche“ Schreibschrift.
Nebenher machte jedoch die Anwendung der lateinischen
Schrift, kurzweg Antiqua genannt, derartige Fortschritte in
der Anwendung, dass kürzlich ernste Bestrebungen auftauch
ten, die so genannte deutsche Schrift ganz fallen zu lassen
und für allgemeinen Gebrauch lediglich die A l t s c h r if t ,
d. h. die dem Lateinischen entstammende Antiqua zur aus
schließlichen Anwendung zu bringen. Ja, zur Durchführung
dieser Idee gründete man sogar eine bedeutende Vereini
gung*).
Nun wäre es um das Aufhören dieser so g e n a n n te n
deutschen Schrift wenig schade, wenn wir an deren statt eine
wirklich d e u ts c h e Schrift setzen würden, die jeder Deut
sche eben beherrschen müsste. Das wäre freilich n ic h t die
genannte, als „deutsch“ angepriesene Altschrift lateinischen
Ursprungs, sondern einzig und allein wären das die
R u n en .
D ie R u n e n , deren Entstehung sich uns nicht mehr er
schließt - so alt und ehrwürdig sind sie - h ab en d u rc h a u s
*) Der Name Futhork ist aus den ersten sechs Runen gebildet.
11
Sehr eigentümlich ist der Umstand, dass man diesem Ka
non der lateinischen Schrift im oberen linken Eckfelde der
englischen Flaggen sämtlicher drei Divisionen:
1. der weißen (Kriegsflagge)
2. der blauen (Adelsflagge)
3. der roten (Handelsflagge)
begegnet.
Völlig anders, wie ein Blick lehrt, ist der Runenschriftka
non. D ie s e r g rü n d e t sic h a u f ein in e in e n K re is
e in b e s c h r ie b e n e s S e c h s e c k und d e sse n d re i
D ia g o n a le n . Seiten- und Diagonalenteile bilden die acht
zehn Runen.
12
Schon das W ort Runen ist packend, weil geheimnis
reich! Das allbekannte deutsche Wort ra u n e n , d. h. geheim
nisvoll flüstern, findet auch im englischen Verbum to roun
mit der gleichen Bedeutung sein Gegenstück. Auch die Heil-
und zauberkräftige Alraunenpflanze (Mandragora vernalis)
hängt mit den auf Geheimnisse hindeutenden Runen zusam
men.-
Wem war ursprünglich bei ausnahmslos a lle n Völkern
der Gebrauch der Schriftzeichen vorbehalten? Lediglich den
Priestern und den etwa von ihnen Eingeweihten. Nur verhält
nismäßig recht wenige Völker, darunter die Indogermani
schen Stämme, brachten es ra s c h zu einer richtigen Buch
stabenschrift und machten sich damit von der stets mehr oder
minder schwierigen und umständlichen Ideographie (Begriff
schrift) frei. Am zähesten hielten an letzterer wohl die Chine
sen fest, so dass heute noch ein einigermaßen gebildet sein
wollender Chinese etwa v ie r h u n d e r t solcher Ideogramme
im Gedächtnis haben muss, und es nur wenige chinesische
Gelehrte geben dürfte, welche gar die z w e ih u n d e r tv ie r
zehn id e o g r a p h is c h e n K la s s e n mit ihren tausenden
von Zusammensetzungen mehr oder minder vollkommen be
herrschen.
Zieht man in Betracht, dass man die im Futhork noch feh
lenden Buchstaben wie: r, z, d, p, q, v, w mühelos entweder
aus vorhanden Zeichen bilden kann (z. B. q = kw; z = ks)
oder aus später entstandenen Runenalphabeten (Islands, An
gelsachsens usw.), die reichlich vorhanden sind und insge
samt etwa ein halbes Tausend Zeichen ausmachen, ergänzen
könnte, so ließe sich damit in der Tat eine echt germanische
Schrift schaffen, die überall verwendbar sein würde und sich
wegen ihrer großen Klarheit und Schönheit sogar außeror
dentlich gut für die - Schreibmaschine eignete.
Die Futhorkrunen - nur von diesen ist fürderhin die Rede,
weshalb diese von jetzt ab einfach Runen genannt werden sol
len - unterlagen im Lauf der Zeiten nur recht geringfügigen
Abänderungen und man schreibt sie heute folgendermaßen:
13
Will man diese Runen für seinen privaten Gebrauch nützen,
so kann man z ohne weiteres durch die s-Rune ersetzen, viel
leicht zur besseren Unterscheidung mit einem Punkt darunter,
dasselbe gilt für die b-Rune, will man sie für p sehen, wenn
man es nicht vorzieht, die s p ä te re p-Rune zu gebrauchen.
Übrigens wird in bestimmten deutschen Landen noch heutzu
tage kein Unterschied zwischen p und b gemacht. Die Buch
staben z und s standen füreinander, jedoch ist das s der ältere
(versehren - verzehren!)
Die Buchstaben v und w hatten früher u-Wert; man
schrieb noch im Mittelalter und dessen Ausgang „trewe Fra-
wen“ für „treue Frauen“.
Qu kann ohne Missverständnisse durch kw und z durch ks
gebildet werden.-
Viel verwendet wurden und erfreulicher Weise auch heute
noch werden die Runen in Form von B in d e r u n e n , d. h. aus
mehreren Runen zusammengesetzte Zeichen, als H a u s m a r
k en .
Diesen Hausmarken begegnete ich an fast der ganzen
deutschen Ostseeküste, wo sie von den Fi
schern zur Eigentumsbezeichnung in die
Hölzer eingeschnitten werden, die an ausge
legten Netzen angebracht sind. Auch in
Reedereiflaggen und bei Schutzmarken bin
ich Hausmarken begegnet, die oft von gro-
W | ßer graphischer Schönheit waren. Als Bei-
r l I I spiel sei hier meine eigene Hausmarke wie
dergegeben.
*) Neuere Runen.
14
Alle diese Hausmarken-Binderunen habe je nach den
verwendeten oder in ihnen versteckt enthaltenen Runen eine
oft recht tiefe Bedeutung.*)
Auch in den Wappen, sowohl adligen als auch bürgerli
chen, begegnet man den Runen. Zwar meistens weniger offen
als solchen, sondern vielmehr unauffällig - verkalt - als Bal
ken, die die Farben im Schild von einander trennenden Stri
che.
Ganz neuerdings werden sowohl Runen als auch Binderu
nen wieder, wie in Urzeiten, als Schmuck verwendet.
Eine besonders bedeutsame Binderune ist
die nebenstehend wiedergegebene, bestehend
aus den Runen für A, R, H. und I, die zu
sammen das Wort
ARAHARI
ARAHARI! den urdeutschen Gottesnamen bedeuten.
Es ist nun ein mehr als eigentümliches Zusammentreffen,
dass auch das bekannte Christusmonogramm sich sozusagen
mit der ARAHARI Binderune deckt. Sollte da nicht auch ein
versteckter Beweis für die a ris c h e Abstammung Christi
vorliegen? Mir wenigstens erscheint die Erklärung nebenste-
— hend wiedergegebenen L a b a ru m s durch die
LZ griechischen Buchstaben X und P (chi und ro)
als Initialen des Wortes CHRISTUS gezwungen,
denn ein Monogramm soll, wie ja das Wort Mo-
I V nogramm besagt aus einem, dem Anfangsbuch-
staben bestehen.**)
Leider müssen wir es uns versagen hier weiter auf die so
hoch interessanten Binderunen einzugehen, jedoch sei dem
Leser anempfohlen, sich ais seinen Initialen eine Hausmarke
*) Man ziehe zur Deutung die Schlusstabelle heran und beachte auch das
bei der Besprechung der einzelnen Runen daselbst Gesagte.
**) Interessant ist es, dass die Anfangsbuchstaben von Jesus Christus zu
sammen das Wort „ICH“ Ergeben . . . . „siehe, ICH bin bei Euch alle Ta
ge bis an der Welt Ende“! (Matth..........) sapienti sat!
15
selbst zu bilden und diese an Hand der in dieser Schrift gege
benen Runenauslegung selbständig zu deuten.*)
Ferner sei erwähnt, dass die Art der priesterlichen Ver
wendung der Runen äußerst feierlich war. So wurden meis
tens die Runen bei den ersten Strahlen der aufgehenden Son
ne aus Buchenzweigen, die durch ihr Wachstum „natürliche
Runen“ bildeten, geschnitten, auch ritzte man sie in Metall
(Waffen), schnitt sie in Holz (Schiffe) und baute sie in Häu
ser durch das Gebälk oder Fachwerk ein (Runenhäuser), end
lich wurden sie vielfach in Stein gemeißelt. Hier verdient Er
wähnung der „Kyssylker Strandstein“, erst 1882 entdeckte
Alphabetstein aus dem Bornholmer Kirchspiel Oestermaria,
die neuzeitlichen Bismarcksteine**) und Säulen usw.
Die Runenfarbe war stets leuchtend rot, welche dem Wuo-
tan geweihte Farbe direkt als Runen- oder Zauberfarbe mit
deutlichem Bezug auf das so geheimnisvolle Element Feuer
und das Blut (Lebensträger, Lebensfeuer) anzusehen ist.***)
*) Auf besonderen Wunsch ist auch der Verfasser bereit, gegen mäßiges
Honorar Hausmarken zu entwerfen und zu deuten wie auch Namen auf
Runenbedeutung hin zu untersuchen.
**) z. B. das Bismarckdenkmal in Schollene bei Ratibor aus riesigen
Felsblöcken getürmt trägt nur den Namen £ I h Y m sein Wappen
und der Jahreszahl 1908.
***) Hier dürfte es angebracht sein, einen weit verbreiteten Irrtum entge
genzutreten, nämlich, dass die Farben „Rot“ und „Weiß“ nur die Hansea
tenfarben seien. Es sind die Farben des „Niedersachsenstammes“, denn
überall, wo Niedersachsen wohnen, treten diese Farben auf. Das uralte
heilige Symbol des germanischen Niedersachsenstammes ist das silberne
laufende Ross, bei Hamburg sind es die drei weißen Türme im roten Felde
(die Hammaburg!), bei Bremen der Doppelschlüssel usw. Auch im Wap
pen von Schleswig-Holstein ist der weiße Pferdekopf im roten Felde vor
handen. Das „Rot“ bei allen diesen Wappen ist also die uralte Runen-
(Ruot-) Farbe, zu deren Herstellung ursprünglich sicherlich Blut verwen
det wurde.
Ferner spielten die rote und die weiße Farbe von jeher auch bei den
Alchimisten (weißer und roter Schwefel bzw. weiße und rote Rose, und
bei den Rosenkreuzern und andern Orden eine sehr große Rolle, desgl. im
christlichen Ritual: weiße Hostie (Leib) und roter Wein (Blut . . .) das
Hexen usw.
16
R u n e n h a n d s c h r if te n - äußerst selten - sollen u. a. in
vereinzelten Exemplaren im Vatikan zu Rom vorhanden sein,
trotz lebhafter Bemühungen bekam ich nie eine zu Gesicht.
Zum Schluss dieses Teils sei hier noch einmal auf die Ur
sprungsfigur des Runenfuthork: das regelmäßige Sechseck
hingewiesen.
Sicherlich war schon unseren Urahnen der kosmische Ur
sprung des Sechsecks aufgefalien, denn man betrachte z. B.
nur einmal einige jener wundervollen Schneesterne. Mit ihren
zierlichen und kunstvollen Formen bilden sie sowohl Sechs
ecke als auch sechsstrahlige Sterne, die der Figur der Hagall
rune gleich sind. Diese H-Rune hat ihren Namen „Hege das
All“ sicherlich daher, wie ja auch der Hagel (Hagall!) sechs
eckige Flächen beobachten lässt. Auch sonst kommt das
Sechseck bzw. der sechsstrahlige Stern viel in der Natur vor
wie bei den Bienenwaben, vielen Blüten usw.*)
Im folgenden Abschnitt sollen nun nacheinander alle
achtzehn Runen einer näheren Betrachtung unterzogen wer
den.
*) Aus diesen Gründen vermögen wir uns beim allerbesten Willen nicht
auf den Standpunkt von Ernst Triede zu stellen, der in seinem sonst hoch
verdienstvollen und wertvollen Buch „Ur-Arische Gotteserkenntnis“ die
Runenentstehung durch den Umweg über das - hebräische (!) Wort für
Saphir von diesem orientalischen Stein (Hesekiel 1, 26) als dem „Stein
der Weisen“ und seiner Kristallisierungsform abzuleiten versucht. Tiede
gibt ein seitlich platt gedrücktes Sechseck als Kanon. Es scheint mir ein
Unding für altarische Heiligtümer ausgerechnet hebräisches Geheimwis
sen als vermeintlichen Ursprung heranzuholen zu wollen und sei es auch
- bei den Haaren!
17
18
Die achtzehn Heilsrunen nach der Edda.
Stark ruft das Lied:
Kräftig reizt der Zauber,
Ich bin erwacht
Aus wissendem Schlaf . . .
Richard Wagner: Siegfried.
1. Heilsrune:
2. Heilsrune:
3. Heilsrune: r
26
4. Heilsrune:
27
5. Heilsrune:
T
O A
R
R
A I
T
29
Ist der Arier zum wirklichen Bewusstsein seiner e i g e
nen Göttlichkeit in ihm gelangt, dann vermag er auch wohl
in der Tat ein „(Speer-)Geschoß“ mit den Blicken zum Stehen
zu bringen wie es im Liedertext heißt.
6. Heilsrune: H
30
7. Heilsrune:
8. Heilsrune: S'*
32
Sollte vielleicht die Redewendung: „einen Streich da
durch machen“ von dieser Notrune ausgehen?
9. Heilsrune:
I --------- N
R
11. Heilsrune: H
36
erst dann, wenn die göttliche Stimme in uns zu raunen be
ginnt, dass ein göttliches äonisches Leben im Licht einem
noch so schönen Erdenleben bei weitem vorzuziehen wäre. Ist
erst dies Raunen in unser Herz geritzt, dann hat es keine Not
mehr, dann reden wir mit Gott als ein selbstbewusstes Atom
von ihm, dass - o Wunder - doch Gott in seiner Unendlich
keit gleich ist . . . .
Auf der irdischen Ebene bedeutet diese Rune Zeugung
und die damit notwendig verbundene (Wieder) Geburt. Weil
diese Rune die Gewissheit auch der irdischen Wiedergeburt
enthält, so wurde sie ebenfalls als Siegrune - Sieg des Lebens
über den Tod - aufgefasst und sehr oft auf Speerspitzen,
Schwertklingen, Schilden eingeritzt.
Die Pfeilform der stehenden Rune deutet wieder den
Ithyphallus und sein der Wiedergeburt geltendes Werk, die
Zeugung an.
13. Heilsrune:
40
15. Heilsrune:
41
sk = Mensch wurde. Andererseits wird ja heute noch ausgie
big das Wort m an gebraucht: man tut, man hört usw., also
hat man eigentlich das alte man der Rune als Dominante bei
behalten.
Der auf die man-Rune bezügliche Vers ist wieder recht
mystisch gehalten. Es soll augenscheinlich hingedeutet wer
den auf den großen Spender jeder Schöpferkraft auf die Son
ne, (in fast a lle n Mythologien m ä n n lic h symbolisiert) die
auch dem Manne die in ihm wohnende schöpferische Zeu
gungskraft spendet. Gnostisch aufgefasst ist diese Kraft die
des Logos, des Geistes, verkörpert im Samen des Mannes, der
ja n ic h t nur zur fleischlichen Zeugung benutzt werden kann,
wie die weitaus meisten Menschen erwähnen, sondern der zur
höchstmöglichen Vervollkommnung des Menschen ange
wandt werden - s o llte , worauf auch klar und deutlich die
Worte Christi hinzielen:
Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei
denn, dass jemand geboren werde aus W a s
se r und G e is t, so kann er nicht in das
Reich Gottes kommen.
(St. Johannis 3, 5)*)
45
17. Heilsrune:
18. Heilsrune:
48
Der Futhork beginnt also und endet mit Gott, einem ge
schlossenen Kreis gleich.
Das Hakenkreuz symbolisiert also in dem meinetwegen
sogar mechanisch gedachten Weltall den „ M e c h a n ik e r“,
das „ tre ib e n d e A g e n s “ oder wie immer man die Be
zeichnung wählen mag.
Es erübrigt sich, hier viel über das Hakenkreuz zu sagen,
da das bereits reichlich von berufener Seite geschehen ist.
Wir möchten nur feststellen, dass es so ziemlich auf der gan
zen Erde seit grauer Vorzeit bei hochkultivierten Völkern
ständig bis auf den heutigen Tag im Gebrauch war, bzw. ist.
So kam und kommt es vor in E u ro p a und A s ie n , im nörd
lichen und mittleren A frik a , in Mittel- und dem südlichen
N o rd -A m e rik a sowie auch vereinzelter in Süd-Amerika,
anscheinend aber nicht in Australien und auf den Südseein
seln.
Theobald Bieder*) zieht in seiner Schrift über das Haken
kreuz folgende Schlüsse, denen ich beipflichten möchte:
1. Das Hakenkreuz ist ein ursprüngliches Eigentum
der sich von Nordeuropa ausbreitenden germanoin
dischen Völkerfamilie. Als Nachfahren der Germa
nen haben die Deutschen ein unbestrittenes R e c h t
auf das Hakenkreuz.
2. Wo das Hakenkreuz bei anderen (nichtarischen)
Völkern zu finden ist, hat eine Kulturübertragung
von Ariern auf Nicht-Arier stattgefunden.
3. Das Hakenkreuz ist zu allen Zeiten ein religiöses
und Kulturzeichen gewesen, n ie m a ls a b e r ein
K am p f - oder Parteizeichen.
Die Rune ge bedeutet daher so ziemlich
dasselbe wie das Hakenkreuz über dessen
göttliche Eigenschaften und Beziehungen
Niedersächsische man an Hand der klargelegten Runenerläute
Wolfsangel*) rungen und ihre Beziehungen zu Gott man
51
Ein Runengeheimnis.
Notung! Notung!
So nenn ich dich Schwert.
Notung! Notung!
Neidischer Stahl!
Zeig deiner Schärfe
schneidenden Zahn.
Heraus aus der Scheide zu mir!
Richard Wagner „Die Walküre“ 1. Akt.
FUOTAN:
Ich weiß, wie ich hing an windigen Baum
neun ewige Nächte.
Vom Speere verwundet, dem FUOTAN geweiht.
Ich selber geweiht mir selber.
An jenem Baum, der jedem verbirgt
wo er den Wurzeln entwachsen . . .
Man wird mir zugeben müssen, dass eine Erklärung dieser
mystischen Zeilen nicht eben leicht scheint. Und doch glaube
ich sie gefunden zu haben, durch Fügung, wie man oft und
unvermutet zu Erkenntnissen und wertvollen Einsichten ge
langt.
Der Schlüssel zum Geheimnis liegt in der Hagerune Ha-
gall, die nicht umsonst bedeutet:
Ich h eg e das A ll!
Die Hagallrune setzt sich zusammen aus den beiden Ru
nen m an und yr, also aus Mann und Weib. Mann und Weib
jedoch vertreten hier das positive und das negative Prinzip im
Weltgeschehen, also die Polarität, die alles und jedes Kosmi
sche und andere Sein bedingt und das stets die Folge von Ak
tion und Reaktion darstellt.
52
Fallen aktives und passives Element zusammen, d. h.
gleichen sie sich aus, so haben wir dann die A p o la r itä t,
den U rg ru n d , oder die ursachlose Ursache. Menschlich
wurde die Vollkommenheitsstufe durch den
A n d ro g y n
Dargestellt und hat Hans Blüher in seinem profunden Werk*)
im allertiefsten Grunde Recht, wenn er sagt:
„Das äonische (ewige) Leben beginnt beim Hermaphrodi
ten.“ (Hermaphrodit steht hier für das gleiches bedeutende
Wort A n d ro g y n -G y n a n d ria = Mannweib - Weibmann
und ist s e e 1i s c h zu werten).
Das Ziel, das äonische Leben, kann, wie wir schon im vo
rigen Abschnitt andeuteten, in einer sakralen Ehe, die ihr Ge
heimnis erkannte, schon auf Erden erreicht werden.
In der Darstellung der Polarität Mann - Weib = + - ist nun
die Hagallrune, der w in d ig e Baum. Windig deshalb, weil
Wind das beste Symbol für die B e w eg u n g ist, die durch die
polaren Beziehungen entstehen muss, bis dereinst in der Ent
ropie des Weltalls die endgültige (?) Ruhe erreicht sein
wird....
Betrachtet man die Hagallrune, die sehr wohl einem Baum
mit vier nach den Himmelrichtungen ausgebreiteten Ästen
ähnelt, so sieht man sofort, dass diese Rune die Hauptlinien
des Runenkanons enthält. Denkt man sich die sechs Spitzen
miteinander verbunden, so ist der Kanon vollständig da. Die
Hagallrune hegt somit also auch alle anderen Runen.
Die Hagallrune, durch die Spitzenverbindungslinien zum
Runenkanon umgewandelt, lässt sich in sechs Dreiecke zerle
gen. Zieht man diese auseinander, so e r s c h e in t zwischen
ihnen wiederum d ie H a g a llr u n e , wie es die Runentafel I
deutlich zeigt.
Verteilt man nun die achtzehn Heilsrunen auf die von den
sechs Dreiecken gebildeten achtzehn Dreiecksspitzen - man
RUNENTAFEL I
55
ICH WEISS WIE ICH HING AM WINDIGEN BAUM
RUNENTAFEL I
55
56
Nicht a lle n , aber einer ganz bestimmten Gruppe unserer
Leser, die hier nicht weiter deutlich gemacht werden kann
und darf, wird diese Tatsache eine wertvolle Bestätigung ei
ner nur ihnen bekannten Wahrheit sein und ihnen beweisen,
dass eine hohe christliche Heilswahrheit nicht im Judentum,
sondern in der Wihinei der Arier wurzelt.
Sodann ist die Anordnung der mittleren Runen ihrer,
durch das von mir entdeckte System streng bedingten Reihen
folge nach äußerst merkwürdig:
fa (1), os (4), hagall (7), ar (10), bar (13) und yr (16) er
geben ihrem Buchstabenwort nach das Wort:
FOHABY
woraus man ohne weiteres die Worte
FO HAB Y
= Feuer hab ich
durch Auseinanderziehen bilden kann.
Diese sechs Runen umgeben das geheimnisvolle Zentrum,
in dem die vis vitalis, die Lebenskraft, das Sonnenprana usw.
pulst (vertreten in der Zeichnung durch das geheimnisvolle
Hakenkreuz)
Betrachtet man endlich den Sinn jeder einzelnen dieser
sechs Mittelpunktsrunen FOHABY plus Hakenkreuz, dann
ergibt sich mühelos folgender inhaltsreiche Satz, der wohl
Heraklits Freude gewesen wäre:
F e u e r als U rs p ru n g h e g t das A ll,
Dem A ar (Phönix) gleich entsteht es durch
G e b u rt neu aus dem C h a o s ew ig d u rc h
G o tt!
57
Wir möchten hiermit diesen Abschnitt beschließen, ob
wohl noch v ie l hinter der Hagallrune steckt, doch möge der
Leser sein Heil selber versuchen!
58
Einweihung.
Wo ich erwacht -
weilt ich nicht,
doch wo ich weilte,
das kann ich dir nicht sagen.
Die Sonne sah ich nicht,
noch sah ich Land und Leute,
doch was ich sah,
das kann ich dir nicht sagen.
Ich war
wo ich von je gewesen,
wohin auf je ich geh . . .
Richard Wagners „Tristan und Isolde“ 3. Akt.
T
Eingang
60
blendet die Augen schloss vor dem göttlichen Licht, das die
Rune ausstrahlte.
„Gott s c h a u e n heißt, in ihn eingehen!“ sagte die Stim
me „du darfst es noch nicht, denn du hast auf der Erde noch
Pflichten zu erfüllen und über alles, selbst über heißersehnte
und dargebotene Seligkeit, die freiwillige Pflichterfüllung.
Jedoch dein Wille entscheide: Wählst du diese, oder willst du
v e rs u c h e n , in die Seligkeit Gottes einzugehen? Entscheide
dich!“
„Ich wähle meine Pflicht, und Gott wird mir helfen, sie
treu bis zum Ende zu erfüllen!“ Mit diesen Worten wandte
sich Frithjof der dritten, der U r lic h tr u n e zu.
Eigen wurde ihm zumute, als diese Rune ihn mit einem
unsagbar wunderbaren Glanz übergoss. Still und friedlich
wurde es in ihm, und sein Herz erfüllte eine wundersame
Freude bei dem milden unbeschreiblichen Leuchten, in das
sich die Rune aufzulösen schien.
„Wende dich wieder nach rechts!“ erklang die Stimme.
Nur schwer vermochte der Jüngling sich zu trennen, doch
er fühlte, ein Leuchten blieb in ihm zurück.
Vor ihm strahlte jetzt die E h- und V e r e in ig u n g s
ru n e (17) in rosigem Glanze. Als sein Auge auf ihr ruhte,
schienen sich die beiden Dreiecksspitzen voneinander zu
trennen - oder schoben sie sich zu einem Sechseck zusam
men? Frithjof vermochte es bei dem immer mehr verblas
senden Zeichen nicht mehr genau zu unterscheiden. Das rosi
ge Licht wurde heller und heller, und in ihm wurden die Um
risse eines wunderschönen Weibes sichtbar. Sie bewegte ihre
Lippen, und Frithjof vernahm die rätselhaften Worte: „Ich
b in d e in e V e re in ig u n g m it dem U r l i c h t !“ Lang
sam verschwand die Erscheinung, und die rotleuchtende Rune
wurde wieder sichtbar.
Von selbst wandte sich Frithjof wieder nach links und
stand nunmehr vor der Wi 11e - und T a tru n e (3). Die Ru
ne versetzte ihn in ein Willensgefühl sondergleichen. Dieses
nahm umso mehr zu, als er die Rune anschaute. Auch diese
61
Rune änderte ihr rotes Feuer und zwar in ein stahlblaues, aus
dem helle Blitze zuckten. Mitten in ihnen erblickte er - Sich
s e lb s t, doch schien sein Anblick fortwährend das Antlitz zu
wechseln und Güte wechselte mit Strenge.
Sieh’ zur Rechten deine W erk e, die du während vieler
Leben schufst in der Materie!“ gebot die Stimme.
Frithjof tat wie ihm befohlen.
Was musste er da alles erblicken!! Gutes und Böses,
Schones und Hässliches. Erhabene und furchtbare Bilder
zeigte ihm die Rune der Materie (16). Da waren ja auch alle
seine Werke d ie s e s Lebens . . .
„Dies sind deine Werke, sie folgen dir nach, jedoch nicht
in Bezug auf a lle war dein Wille frei, viele m u s s te s t du
tun, siehe ihren Ursprung!“
Frithjof begab sich vor die Ursprungsrune os (4) und er
blickte alsbald statt ihrer einen - leuchtenden Kreis mit einem
leuchtenden Punkt in seiner Mitte, sonst - nichts. Doch er
verstand und wandte sich nach rechts.
Wie erstaunte Frithjof aber, als die Mannesrune (15) all-
rr. hlich blauleuchtend wurde, und ihre Gestalt Leben gewin
nend, die seinige zeigte! Doch nein, sie war nicht mehr ir
disch, diese nackte herrliche Jünglingsgestalt, sie symboli
sierte durch den Körper nur das Herrliche, was sie darstellt,
auch durch ihn selbst: den Geist.
Doch die Gestalt entschwand, und die rotleuchtende Rune
wurde wieder sichtbar.
Frithjof trat nun vor die U rg e s e tz r u n e (5). Bald ent
wickelte sich an ihrer statt ein gigantischer Felsen, in dem in
goldenen Runen die unvergänglichen Gesetze der Germanen
gemeißelt leuchtend hervortraten. Gar viele kannte er schon,
andere waren ihm fremd, schon fangen die leuchtenden Ru
nenzeichen an zu verblassen, doch vermochte er noch rasch
eine Zeile festzuhalten:
m i* jn + ft niitk nuu
„Möge es also geschehen!“ murmelten die Lippen des
Jünglings, damit wandte er sich zur nächsten Rune.
62
Auch diese Glyphe, die R une d e r P rü fu n g (14), zeig
te sich ihm bald in Bildern, aus denen er klar ersehen konnte,
dass alle die vielen Prüfungen, denen er, als der einzelne, und
sein Volk unterworfen war, n o tw e n d ig für ihn, für seine
und die Seele seines Volkes war, um E rfa h ru n g e n zu
sammeln. Warum diese Erfahrungen?
Die nächste Rune, die R une d e r G e r e c h tig k e it (6)
gab ihm auf diese Frage Antwort.
Im Rahmen eines Sechsecks, gebildet aus einem weißen
aufstrebenden Dreieck, und einem schwarzen nach unten zei
genden, erschien ihm eine Priesterin, die eine Waage hielt. In
der einen Schale lag ein Schwert, in der andere eine Schale
mit Blut, B e id e - h a lte n sic h d ie W aage.
Das Bild verblasste, und leichtendrot strahlte wieder die
Ka-Rune.
Frithjof wandte sich zur L e b e n s ru n e (13), die ihm als
bald die Bedeutung der vorigen Rune enthüllte in rasend
schnell wechselnden Bildern, sodass Vergangenheit, Gegen
wart und Zukunft nur eine einzige gigantische Gegenwart zu
sein schien. Stets hielten Blut und Schwert sich in ihrem
Kampf die Waage. Das Schwert kämpfte des Blutes und sei
ner Daseinsbedingungen wegen, während das Blut das
Schwert stumpfte, dafür es floss . . .
„Wie lange dauert dieser Kampf?!“ tönte es vernehmlich.
Frithjof wandte sich zur H a g a ll- und W e is h e its r u n e
(7).
Auch diese Rune verglomm, und anstatt ihrer erschien ei
ne ehrwürdige Greisengestalt. Diese sprach alsbald die selt
samen Worte:
„W erde, w ie ich w ir k lic h b in ! “
Kaum waren diese verklungen, da umfloss den Greis ein
silberweißes Licht, und die Figur des Alten verwandelte sich
in die eines herrlichen A n d ro g y n s .
Frithjof verstand, und als ihm die nächste Rune die R une
d er W ie d e rg e b u rt (12), eine endlose Kette von Existen
zen als Mann und Weib, als Kind und Jungfrau, als Knabe
63
und Greis, in allen nur denkbaren Lebensumständen zeigte,
da beschloss er, alles daran zu setzen, um das ihm von der
Hagallrune gehegte Ziel zu erreichen, um d a d u rc h dem
R in g e d es e w ig e n W e c h s e ls fü r im m er zu e n t
gehen.
Da Frithjof wusste, dass e in e m fe s te n W ille n nichts
unmöglich wäre, so wandte er sich jetzt gefasst der fürchterli
chen N o t- und S c h ic k s a ls r u n e (8) zu.
Hell leuchtete die rotglühende Rune auf, als er vor sie trat
und - erlosch . . .
„Wende dich nach rechts!“ klang die Stimme.
Frithjof tat es und erblickte anstatt der erwarteten S ig -
R une (11) —sic h s e lb s t a ls A n d ro g y n .
Unsagbares Entzücken durchflutete sein Herz.
„W erde w as du bi s t !“ erklang die Stimme.
In Frithjof ging eine ungeheure Verwandlung vor sich, er
fühlte deutlich, wie sich in ihm ein leuchtender Kern ausbrei
tete, der schon immer in ihm geschlummert hatte, und ihn
jetzt ganz durchdrang.
„Jetzt bist du reif für die Gabe der neunten Rune!“
Der Jüngling fand sich vor der m a g is c h e n R une (9),
die hell leuchtend sich alsbald in einen goldenen Stab ver
wandelte, der - o Wunder - ihm in die Hand fiel.
„Du hast nun jegliche Macht, Gutes zu tun, soweit sie das
Schicksal zulässt! sagte die Stimme, „du bist jetzt ein weißer
Magier und bleibst es, solange du es selbst willst. Nun nimm
die Weihe!“
Frithjof wandte sich zur letzten Rune (10). Rotgolden
leuchtete sie, und bald umgab ihn blendende Helle. Dies Ru
nenbild entschwand, und aus leuchtendem Himmel erschien
ein mächtiger Königsadler, in seinen Fängen einen goldenen
Akazienkranz tragend, als Sonnenbote.
„Sei g e tre u b is in den T od, und ich w ill d ir
die K ro n e des e w ig e n L e b e n s g e b e n !“ mit diesen
Worten wurde von unsichtbarer Hand der goldene Kranz in
seinem Haar gefestigt.
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„Nun wende dich zum Ende des Ganges, damit du dich
der Wahrheit und dem Schluss näherst!“ tönte zum letzten
Mal die geheimnisvolle Stimme, und Frithjof wandte sich
zum leuchtenden
65
66
Anhang.*)
68
Der Wochentag sei am besten ein Mittwoch (Wochentag
engl. wed’nes day*)) oder ein Sonntag. Es ist gut, wenn der
Tag windstill und warm ist.
(M uss man durchaus jemals die Nachtstunden wählen -
wovon abzuraten - dann achte man darauf, dass in keinem
Fall etwa abnehmender Mond ist.)
Im Walde schneide man sich unter völligem S c h w e i
gen die Runen aus Buchen-, Eichen- oder Haselnusszweigen
heraus. Die nicht auffindbaren Runen b in d e man aus
Zweiglein (ohne Blätter) mittelst Grashalmen.
Es versteht sich ferner wohl von selbst, dass man über
sein Vorhaben zu n ie m a n d plaudert und dass man sich mit
besonders reinem Körper und in möglichst neuen Gewändern
an diese m a g isc h e Operation heran macht. Gestattet der
Ort eine völlige Entkleidung - umso besser!
Es folge nun die Beschreibung der vier Methoden.
I. D ru id is c h e M e th o d e .
Man mische alle achtzehn Runen (Karten oder Zweigru
nen) hebe nicht ab (bei Karten) und lege offen die sechs o-
bersten Runen von links nach rechts vor sich aus, den Blick
nach Norden gewendet, so dass man zur linken Hand Westen
und zur rechten Hand Osten hat.
Geschnittene Runen lege man unter ein frisches weißes
oder rotes Tuch und ziehe sie einzeln unter demselben u n
b e se h e n hervor, indem man stets die Rune nimmt, die man
zuerst berührt.
Man d e u te t die Runenreihe zunächst als Einzelwort und
gibt dies die Antwort auf die gestellte Frage. Danach versu
che man sinngemäß zu jeder Rune von den ausgelegten sechs,
u n te r u n b e d in g te r B e ib e h a ltu n g ih re r R e ih e n
fo lg e ein Wort, und aus allen sechs Runen einen Satz zu
bilden, wie das im vorigen Abschnitt bei FOHABY deutlich
gezeigt wurde. Man folge jedoch weniger seinem Nachdenken
*) = Wodanstag.
69
als vielmehr seinen Eingebungen. Eventuell berücksichtige
man auch die Planetenbedeutungen der ausliegenden Runen.
Die Runen müssen also liegen:
1 2 3 4 5 6
»»----------------- ►
Die Anwesenheit der Rune ge unter den ausgelegten Ru
nen bedeutet immer, dass noch eine unbekannte Macht ihren
Einfluss in der angefragten Angelegenheit geltend machen
wird.
II. D a d o n a - M e th o d e .
1 234 5 6 = Vergangenheit
7 891 0 1 1 1 2 = Gegenwart
13 1415 16 17 18= Zukunft
Die Reihen entsprechen gegebenenfalls auch dem
Anfang,
Fortsetzung,
Schluss
einer Angelegenheit.
Deutung wie bei Methode I.
I I I . M e th o d e von S to n e h e n g e .
70
des Kreises beginnt. Die Runen (Karten) werden so gelegt,
dass sie vom Mittelpunkt des Kreises, also vom Stand der
Fragenden aus, wie die Ziffern einer Uhr lesbar sind. Der
Kreis hat am besten einen Durchmesser von der Klafterlänge
des Fragenden (ca. 6 Fuß!) der stets mitten im Kreise stehen
muss.
Ist das Auslegen geschehen, dann nimmt die fragende
Person die Rune aus dem Kreis, die ihr selber entspricht, d. h.
ist die Person des Fragenden ein Weib, so nimmt sie die yr-
Rune, im anderen Fall die man-Rune.
Darauf dreht sich der oder die betreffende Person sechs
mal mit geschlossenen Augen im Sinne des Uhrzeigers lang
sam um sich selbst, dabei leise den Namen Wuotan raunend
und lässt dann - noch immer geschlossenen Auges - die in
der Rechten gehaltene yr- bzw. man-Rune auf den Boden
gleiten.
Diejenige Rune, die von der geworfenen Rune berührt
wird, oder ihr radial am nächsten liegt, enthält entweder
schon die Antwort, oder aber sie stellt den Ausgangspunkt für
die Deutung dar. Wieder gelten die ersten sechs Runen für
Beginn (bzw. Vergangenheit), die zweiten sechs für Fortset
zung (bzw. Gegenwart) und die letzten sechs für Ende (bzw.
Zukunft) der angefragten Angelegenheit.
Der leere Platz, auf dem die man- oder yr-Rune lag, zählt
in ihrer Mann- oder Weib-, sowie ihren Nebenbedeutungen
voll mit und wird genau so behandelt, als ob die Rune an ih
rem Platz läge.
Fällt die Rune öfter als dreimal beim Loswerfen außer
halb des Kreises, so gebe man die Befragung für den Tag -
besser noch für den angefragten Fall überhaupt - auf.
Es sei bemerkt, dass geschnittene Runen nur für einen
Tag verwendet werden dürfen.
Es steht jedem frei, eigene Methoden zu erdenken und an
zuwenden, jedoch teile man diese solange keinem mit, als
man diese für sich selber anzuwenden gedenkt.
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IV . M e th o d e H a lg a d o m .
15 16 17 18 1 2
die Gegenwart die Nummern:
3 4 5 6 7 8
die Zukunft die Leitzahlen:
9 10 11 12 13 (14)
Dies Verfahren Halgadom (Heiligtum) ist nicht ganz
leicht, wenn auch sehr wertvoll, und daher namentlich An
fängern nicht zu empfehlen.
Zum Schluss sei noch bemerkt, dass man gut daran tun
wird, sich ein Büchlein anzulegen, um sich darin alle Ergeb
nisse sowie angewendeten Methoden - möglichst in Runen
schrift einzutragen.
Es ist selbstverständlich, dass man sich sämtliche Runen
samt ihren Bedeutungen auswendig merkt, ehe man daran
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denkt, sie zum Loswerfen und Schicksalsbefragen anzuwen
den.
Endlich sei jedem dringend empfohlen, einmal Vor- und
Nachnamen zwecks Übung gemäß Wort- und Satzbildung zu
untersuchen. Abgesehen von der nutzbringenden Übung ist
dies ein sehr interessantes Gebiet.
So bedeutet, um wenigstens ein Beispiel zu nennen, der
weibliche Vorname Elly:
„Die Ehe bildet die Prüfung und Erfahrung des Weibes.“
Und der männliche Vorname Tristan:
„Die Wiedergeburt, des Urgesetzes magische Kraft, be
glückt die Seele, denn durch die Wiedergeburt erhebt sie sich
vollendet über jede Schicksalsnot.
Zur bequemeren Übersicht folge hier noch eine Tabelle.
Übersichts-T abeile.
Zahl Runen- Bedeutung Bemer
Nr. wert Zeichen Name exoterisch kung
esoterisch
1 1 k fa Wechsel Urfeuer, Kos Jupiter 4
mos
2 2 P ur Leben n. d. Unsterblichkeit,
Tode Urlicht
3 3 1* thorn Wille und Tat Phallus, Samen
4 4 OS Entstehung Ursprung
5 5 1* rit Stärke, Recht Urgesetz
6 6 r ka Gerechtigkeit Gerechtigkeit Venus 9
7 7 * hagall Weisheit Gott - Ich Saturn >
8 8 noth Verlust, Not, Schicksal
Tod
9 9 i is Beherrschung Magische Kräf
te, Magie
10 A ar Schönheit Vollendung Sonne O
11 h sol Gewinn, Sieg, Seele
Licht
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12 T tyr Anfang und Wiedergeburt
Zeugung
13 £ bar Werden, Erdenleben Mars cf
Geburt
14 r laf Versuchung, Erfahrung Merkur 9
Prüfung
15 man Mann, Geist
Wahrheit
16 yr Weib, Materie, Chaos Mond J
Täuschung
17 eh Vereinigung, Dauer, Ehe
Ehe, Hoff-
nung
18 £ ge Erfüllung Gott - Alles
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Literatur-Verzeichnis
1. B ie d e r, Theobald, „Das Hakenkreuz“. Leipzig, Berlin
1921.
2. B lü h e r, Hans, „Die Aristie des Jesus von Nazareth“,
Prien 1921.
3. E d d a, Die, deutsch von Hans von Wolzogen, Leipzig.
4. G rim m , W., „Über deutsche Runen“. Göttingen 1821
5. L is t, Guido von, „Das Geheimnis der Runen.“ Groß-
Lichterfelde.
6. V e rf. „die Rita der Ario-Germanen“. Berlin-
Lichterfelde-W.
7. „Runenschmuck“, Katalog des Hauses Eklöh, kunstge
werbliche Werkstätten zu Lüdenscheid.
8. P e ry t S h o u , „Die Edda als Schlüssel des kommenden
Weltalters.“
9. S c h w a b , Fr., „Symbolik“, Lorch i. Wttbg. 1912.
10. S p e c h t, Dr. Fritz, „Die Schrift und ihre Entwicklung
zur modernen Stenographie“. Berlin 1909.
11. T ie d e , Ernst „Ur-Arische Gotteserkenntnis“, Berlin
1917.
12. „Der Leuchtturm“, Zeitschrift. Lorch i. Wttbg., Karl
Rohm.
* *
*
RUNENTAFEL II
RUNENTAFEL III
RUNENTAFEL III
RUNENTAFEL IV
^ TT - ir
7. WEISHEIT
RUNENTAFEL IV
X
BEGINN u. ZEUGUNG
RUNENTAFEL V
RUNENTAFEL V
RUNENTAFEL VI
RUNENTAFEL VI
RUNENTAFEL VH
RUNENTAFEL VII