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Katja Hoyer

Diesseits der Mauer


Eine neue Geschichte der DDR 1949–1990
Aus dem Englischen von Henning Dedekind und Franka
Reinhart
Hoffmann und Campe

Sozialismus in den Farben der DDR


Ostberlin, Sommer 1987. Als Peter Claussen in der ostdeutschen Hauptstadt
ankam, um seinen Posten als stellvertretender Beauftragter für öffentliche
Angelegenheiten in der US-Botschaft anzutreten, war er sich nicht ganz sicher, was
ihn dort erwarten würde. Der Amerikaner war für diese Aufgabe bestens geeignet,
da er aufgrund seiner norddeutschen Herkunft die Sprache hervorragend
beherrschte und nur einen minimalen Akzent hatte. Dies, so hatte man befunden,
werde seine Aufgabe erleichtern, da er das Vertrauen derjenigen Teile der
ostdeutschen Bevölkerung gewinnen müsse, die mittel- und langfristig
möglicherweise an der Herstellung und Aufrechterhaltung von Verbindungen zum
Westen interessiert waren. Kurz gesagt, seine Mission bestand darin, »Lücken im
System« zu finden.

Es war eine Aufgabe, die ebenso spannend wie schwierig war. Man hatte ihn über
die Geschichte der DDR unterrichtet und ihn vor der unvermeidlichen Überwachung
durch die Stasi gewarnt – sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Wohnung, die ihm
und seiner Familie zugewiesen würde. »Wir gingen davon aus, dass die
Überwachung allgegenwärtig war«, erinnerte sich Claussen später. »Man riet uns,
über unsere Schultern zu schauen.«

Kollegen, die zuvor in Ostdeutschland gearbeitet hatten, erzählten von den


Versuchen des Regimes, sie einzuschüchtern. Als ein amerikanischer Diplomat
nach kurzer Abwesenheit in seine Wohnung zurückkehrte, war die Toilette
offensichtlich benutzt, aber nicht gespült worden. Ein anderer kam aus dem Urlaub
nach Hause und fand das Lieblingsspielzeug seines fünfjährigen Kindes
zerbrochen vor. Als Vorbereitung auf die fehlende Privatsphäre, die sie in der DDR
erwartete, kauften die Claussens eine »Zaubertafel«, mit deren Hilfe sie sich in der
Wohnung gegenseitig Nachrichten schreiben und diese sofort löschen konnten.
»Haben wir [aber] nie gemacht, denn man gewöhnt sich an alles«, erinnerte sich
Claussen. »Man gewöhnt sich daran, dass man ausspioniert wird, dass man
abgehört wird. Das hat dann weiter
nichts [bewirkt]. Es hat unser Leben nicht zerstört.«

Als Claussen und seine Familie im Sommer 1987 in Berlin eintrafen, stellten
sie fest, dass sich die unerfreuliche Situation, der seine Vorgänger ausgesetzt
gewesen waren, inzwischen deutlich verändert hatte. Der damalige US- Präsident
Ronald Reagan hatte am 12. Juni 1987 vor dem Brandenburger Tor in Westberlin
eine Rede gehalten, in der er gefordert hatte: »Herr Gorbatschow, reißen Sie diese
Mauer nieder!« Niemand hätte jedoch voraussehen können, dass der Fall der
Berliner Mauer nur zwei Jahre in der Zukunft lag. Reagans Rede war zunächst nur
eine Show gewesen. Entscheidend für den Umgang mit Claussen und seinen
amerikanischen Kollegen in Ostdeutschland war viel eher Honeckers Besuch in
Bonn im September. In dem Bestreben, als Führer einer Nation wahrgenommen zu
werden, die Respekt verdiente, bemühte er sich um eine Entspannung der
Beziehungen zu den westlichen Staaten, wodurch sich das Leben in der DDR
spürbar veränderte.

Der amerikanischen Botschaft wurde gestattet, neue kulturelle


Austauschprogramme einzurichten, darunter ein Fulbright- Stipendienprogramm, in
dessen Rahmen neun Doktoranden und Dozenten in die USA entsandt und
dieselbe Anzahl zu Forschungs- und Lehraufenthalten in die DDR eingeladen
wurde. Es gab eine kostenlose Bibliothek in der Botschaft sowie einen Stand auf
der Leipziger Buchmesse – in beiden Fällen wurden Gespräche mit denjenigen
aufgenommen, die Interesse an den Büchern zeigten, und die Kontakte gepflegt,
um eine weitere Kommunikation durch Briefe und Zusammenkünfte zu
ermöglichen. Die Botschaft verstand es auch, die Sehnsüchte und Obsessionen
des ostdeutschen Publikums anzusprechen. Als man erfuhr, dass klassische
Westernthemen wie »Cowboys und Indianer« bei allen Deutschen, auch im Osten,
immer noch sehr beliebt waren, lud die Botschaft den stellvertretenden
Innenminister für Indianerfragen in die DDR ein. Die Vorstellung, dass ein echter
Cherokee, und zwar der ehemalige Oberhäuptling des Cherokee-Volkes, die DDR-
Provinz besuchen würde, sorgte für große Aufregung. Ross Swimmer und seine
Frau hatten auf ihrer Reise durch das Land ein volles Programm. Neben vielen
anderen Stationen stattete das Paar dem Karl-May-Museum in Radebeul bei
Dresden einen Besuch ab. Die Romane des deutschen Schriftstellers aus dem 19.
Jahrhundert und seine Helden Winnetou und Old Shatterhand erfreuten
sich anhaltend großer Beliebtheit. Allerdings waren die Anwohner, die an diesem
geheiligten Ort einen echten »Indianer« treffen wollten, doch ein wenig enttäuscht.
Wie sich Peter Claussen erinnerte, entsprach Swimmer nicht gerade den
Erwartungen derjenigen, die mit DDR-Western im Fernsehen aufgewachsen waren:
»Er sah aus wie ein Banker. Er hatte keine langen Haare, keine Federn auf dem
Kopf. Er trug nur einen blauen Anzug und eine rote Krawatte. Er sah aus wie ein
Republikaner. Ein ganz normaler Politiker.«

Genau das war es, was Claussens Arbeit beinhaltete: Mythen


über den Westen zu zerstreuen. Einige Maßnahmen auf dem Weg zur Annäherung
an den Westen gingen noch wesentlich weiter, vor allem, was Westdeutschland
betraf. Am Morgen des 28. August 1987 war die Parteizeitung Neues Deutschland
an vielen Orten im Lande ausverkauft. Normalerweise war das Blatt voll mit
politischen Verlautbarungen und trockenen Berichten und stand nicht gerade in
dem Ruf, besonders spannend zu sein. Doch an jenem Spätsommermorgen
enthielt die Zeitung einen Text, der sich wie Geschichte anfühlte: ein gemeinsames
Papier der westdeutschen Sozialdemokratischen Partei (SPD) und der
ostdeutschen Sozialistischen Einheitspartei (SED). Es trug den Titel »Der Streit der
Ideologien und die gemeinsame Sicherheit« und war das Ergebnis regelmäßiger
Gespräche, die 1984 begonnen hatten und bis 1989 andauern sollten. Die
Ausschüsse tagten abwechselnd in Ost- und Westdeutschland. Im Laufe der Jahre
freundeten sich die Delegierten miteinander an und veranstalteten sogar einen
Kegelabend am Müggelsee, bei dem neben politischen Gedanken auch derbe
Witze vorgetragen wurden.

Keiner der beiden Parteichefs – Willy Brandt und Erich Honecker – hatte etwas
dagegen, dass ihre Vordenker sich austauschten und über die Zukunft linker Politik
auf beiden Seiten der innerdeutschen Trennlinie diskutierten. Einen Tag vor der
schriftlichen Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Gespräche stellten Vertreter
beider Parteien das Papier gemeinsam in beiden deutschen Staaten vor. Das
Ergebnis war brisant. Die Parteien forderten »eine Politik der gemeinsamen
Friedenssicherung, des Dialogs und der Abrüstung, des Kompromisses, des
Ausgleichs der Interessen, der Kooperation und der Neubelebung des
Entspannungsprozesses«.

Die Wiedervereinigung Deutschlands unter dem Banner einer einzigen Ideologie


stand nun nicht mehr im Vordergrund, stattdessen argumentierten SPD und SED,
dass vielmehr der »friedliche Wettbewerb der Systeme« den »großen
Menschheitsaufgaben« gerecht werde.[465] Folglich »müssen sich beide Seiten
auf einen langen Zeitraum einrichten, währenddessen sie nebeneinander bestehen
und miteinander auskommen müssen. Keine Seite darf der anderen die
Existenzberechtigung absprechen.

Zur gemeinsamen Sicherheit gehört der Verzicht auf Versuche, sich unmittelbar in
die praktische Politik in anderen Staaten einzumischen.
Mit dem Anspruch, nicht nur für sich selbst, sondern für die »westliche Demokratie«
als solche zu sprechen, hatten die SPD-Delegierten praktisch das Ende des Kalten
Krieges gefordert. Ehrgeizig hatten sie erklärt, dass sie eine Weltordnung
anstrebten, in der Sozialismus und Kommunismus neben dem Kapitalismus
existieren könnten – mit anderen Worten, der Kalte Krieg müsse in absehbarer Zeit
weder von einer der beiden Seiten gewonnen noch verloren werden. Die Menschen
sollten selbst entscheiden, welches System für sie am besten geeignet sei.
Honecker war hocherfreut. Nachdem er ein Leben lang reale und imaginäre
Bedrohungen seiner Ideologie gefürchtet hatte, sah er für die DDR nun einen Weg
in eine sichere Zukunft. Dass das Papier auch Forderungen nach »offener
Diskussion« und einem »unbeschnittenen Pluralismus in Kultur, Wissenschaft,
Kunst und politischer Meinungsbildung« enthielt, erschien ihm im Tausch gegen
Sicherheit durchaus akzeptabel.

Der aufseiten der SED federführende Autor des Papiers, Otto Reinhold, schickte
ein Exemplar an seinen Generalsekretär zur Genehmigung. Als es schließlich im
Politbüro eintraf, hatte Honecker darauf vermerkt, es handele sich um ein
»historisches Dokument«. Egon Krenz, der die Sitzung zur Begutachtung und zum
Bescheid über das Papier leitete, erinnerte sich, dass es einige Einwände gegen
das Papier gegeben habe, zum Beispiel von Alfred Neumann, einem langjährigen
Gegner Honeckers. Insgesamt war die Stimmung jedoch positiv, und das
Dokument wurde zur Veröffentlichung freigegeben.[467] In Ost und West löste es
im gesamten politischen Spektrum
und bei der Opposition Kontroversen und Diskussionen aus. Am 1. September
wurde es in einer Livesendung des DDR-Fernsehens diskutiert, und auch die
Stasi stellte fest: »Das genannte Dokument [wurde] insbesondere von Mitgliedern
und Funktionären der SED und anderen progressiven Kräften in allen
Bevölkerungskreisen der Republik mit großem Interesse zur Kenntnis genommen
und hat eine Vielzahl von Diskussionen ausgelöst.«[468] Ungeachtet der
unterschiedlichen Schwerpunkte und Herangehensweisen von SED und SPD war
ein großer Teil der ursprünglichen Ziele erreicht worden. Eine Diskussionskultur im
Kleinen entstand, als große Ideen für die Zukunft der beiden deutschen Staaten in
Parteikreisen, aber auch in Kneipen und auf der Straße diskutiert wurden.

Krenz hatte guten Grund zu der Annahme, dass auch Gorbatschow angesichts
dieser Entwicklung beeindruckt wäre, da er die DDR aufgefordert hatte, dieselben
Reformen in Betracht zu ziehen, die er für sein eigenes Land geplant hatte. Krenz
traf sich mit keinem Geringeren als Alexander
Jakowlew – dem Mitglied des Politbüros der KPdSU, der als geistiger Vater von
Glasnost und Perestroika gilt. Krenz war überzeugt, dass die in dem SPD-SED-
Papier formulierten Vorschläge die konsequente Umsetzung von »Glasnost« –
Offenheit – darstellten. Jakowlew zeigte sich Krenz zufolge jedoch wenig
beeindruckt. Er hatte das Dokument während seines Sommerurlaubs in der DDR
gelesen und fand, dass es implizit die Sowjetmacht kritisiere, während die
amerikanische Strategie der Konfrontation und Aufrüstung gegen die
sozialistischen Staaten nicht erwähnt werde. Als Krenz, ein Führungsanwärter und
Sowjetloyalist, zu erkennen gab, dass er von dieser Lesart des Papiers überrascht
sei, teilte ihm Jakowlew mit, er erwarte von der SED, dass sie mit der SPD auf der
Grundlage des »Marxismus« und nicht des »Volksmarxismus« zusammenarbeite.
Er schloss seine Rüge damit, dass er den »Genossen Krenz« aufforderte zu
versuchen, diesen Fehler zu korrigieren. Andernfalls sei das Dokument nicht das
Papier wert, auf dem es geschrieben stehe.

Dieser unerwarteten persönlichen Abfuhr folgte im November eine offizielle, als der
sowjetische Botschafter in Ostberlin, Wjatscheslaw Kotschemassow, eine Botschaft
seines Politbüros übermittelte, das sich intensiv mit dem Papier befasst hatte. Es
sei zu dem Schluss gekommen, dass die SED eine Verwischung grundlegender
Widersprüche zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten zugelassen habe.
Das Papier suggeriere
somit, dass es »eine Koexistenz zwischen sozialistischer und kapitalistischer
Ideologie geben könne«.[470] Kotschemassow ließ eine zweiseitige Mitteilung
der sowjetischen Bruderpartei zurück, worin die »Mängel« aufgezählt waren, »die
nach unserer Meinung hätten vermieden werden können«.
Viele Mitglieder des SED-Politbüros waren außer sich. Linke Politiker im Westen
begrüßten das SPD-SED-Papier als Ergebnis der Offenheit Gorbatschows,
während Moskau versuchte, die Folgen eines Dokuments einzudämmen, das, so
befürchtete man, von den Sozialdemokraten zur ideologischen Unterwanderung
der DDR instrumentalisiert werden könnte. [472] Dieser Konflikt schürte die bereits
bestehende Anti-Gorbatschow-
Stimmung in Ostberlin weiter. Kurt Hager, Chefideologe der SED, betrachtete
Reformversuche in der DDR seit langem mit Argwohn und lehnte sowjetischen
Druck in diesem Zusammenhang ab. Im April 1987 wurde er in einem Interview mit
der westdeutschen Zeitschrift Stern gefragt: »›Perestroika‹ – bedeutet das auch
eine Umstrukturierung der DDR?« Hager antwortete: »Wir deutschen Kommunisten
haben zwar immer großen Respekt und Bewunderung für das Land Lenins
empfunden [...,] aber das heißt nicht – und hat es auch in der Vergangenheit nicht
–, dass wir alles kopiert haben, was in der Sowjetunion passiert ist.« Auf
Nachhaken seines Gesprächspartners antwortete der nun sichtlich verärgerte
Hager mit einer Analogie, die in der DDR heftigen Widerspruch auslöste: »Würden
Sie, wenn Ihr Nachbar seine Wohnung neu tapeziert, sich verpflichtet fühlen, Ihre
Wohnung ebenfalls neu zu tapezieren?«

Am nächsten Tag brachte das Neue Deutschland eine vollständige Abschrift des
Interviews. Hager lehnte sowohl das sowjetische als auch das innerdeutsche
Reformkonzept ab. Nach der Veröffentlichung des SPD-SED-Papiers verkündete er
im Oktober 1987 in einer Rede: »Wir hören nicht auf, die aggressiven Kräfte des
Imperialismus als Feinde, als Gegner des friedlichen Lebens der Menschheit zu
bekämpfen.«
Unter dem Druck seines eigenen Chefideologen und der Sowjets sah sich einer der
Architekten des Papiers, Otto Reinhold, zwei Wochen später gezwungen, Hager
öffentlich zuzustimmen.
Honeckers Verhältnis zu Gorbatschow hatte einen neuen Tiefpunkt
erreicht. Honecker, der nicht bereit war, die gleichen Reformen wie Moskau
durchzuführen, und gleichzeitig von Moskau daran gehindert wurde, engere
Beziehungen zum Westen aufzubauen, war zunehmend frustriert. Sein Ehrgeiz, auf
Augenhöhe mit Bonn über die Abrüstung in Deutschland zu verhandeln, begann
ebenfalls zu schwinden, als Gorbatschow seine eigenen Anstrengungen
unternahm, die erdrückenden Kosten des Wettrüstens mit Washington zu
reduzieren. Obwohl der mittlerweile 75-jährige Generalsekretär weiterhin viel reiste
– nach Bonn besuchte er Belgien und Paris –, schien er allmählich den Kontakt zu
seinen jüngeren Kollegen in anderen Ländern zu verlieren. Alle Augen richteten
sich auf Gorbatschow, dessen freundliches und intelligentes Auftreten in scharfem
Kontrast zu dem hölzernen und zunehmend gebrechlich wirkenden Ostdeutschen
stand.

Honecker reagierte mit einer Politik der aktiven Distanzierung von der Sowjetunion.
Das Politbüro beschloss ab Oktober 1987 die Zensur von Reden, die in dem Land
gehalten wurden, das man einst so sehr bewundert hatte. Ein Jahr später wurde
die deutsche Ausgabe der beliebten sowjetischen Zeitschrift Sputnik von der
Postzeitungsliste gestrichen, was praktisch einem Verbot gleichkam. Die SED-
Büros, die FDJ, die Leitungen der DDR-Nachrichtenorgane und einige andere
Institutionen wurden daraufhin mit Briefen und Beschwerden überschwemmt, in
denen eine Erklärung und die Wiederauflage der Zeitschrift gefordert wurden.
Oppositionelle Kreise begannen mit neuem Enthusiasmus die russische Sprache
zu erlernen, um ohne Einmischung der DDR-Behörden an Originalmaterial zu
gelangen und es zu lesen. Viele junge Leute trugen mit großer Freude T-Shirts
oder Aufkleber mit dem Gesicht Gorbatschows oder den Schlagwörtern »Glasnost«
und »Perestroika« – schließlich konnten sie von Lehrern und
Hochschulangehörigen kaum für ihren Eifer bei der Unterstützung des »Bruders«
im Osten gerügt werden.

Honecker hatte derweil nicht die Absicht, sein Ziel aufzugeben, die DDR zu einem
eigenständigen, respektierten Akteur innerhalb der Staatengemeinschaft zu
machen. Er meinte es ernst, als er im April 1986 zu Gorbatschow sagte: »Alles
Gute, liebe Genossen, bei der Umgestaltung, aber wir gehen unseren eigenen
Weg.«

Zwei Jahre später verkündete der Generalsekretär stolz, sein Land werde sein
eigenes System finden. Es werde einen »Sozialismus in den Farben der DDR«
geben. In vielerlei Hinsicht bedeutete dies de facto den Bruch der DDR mit Moskau.
Das Land war nun auf Gedeih und Verderb auf sich allein gestellt.

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