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60 Stunden Deutschland

Orientierungskurs
Politik «Geschichte» Kultur
mit Audio-CD
Mit Testvorbereitung
Leben in Deutschland

sfi? Klett
Liebe Lernende, liebe Lehrende,
60 Stunden Deutschland ist nach den aktuellen Vorgaben des Bundesamtes für Migration
und Flüchtlinge (BAMF) für Orientierungskurse konzipiert. Mit den Texten, Aufgaben und
Übungen können Sie Ihre landeskundlichen Kenntnisse erweitern und den Test „Leben in
Deutschland" absolvieren bzw. grundlegendes Wissen über Deutschland vermitteln.

Wie ist 60 Stunden Deutschland aufgebaut?

Module/Kapitel
60 Stunden Deutschland ist in drei Module unterteilt und hat zwölf thematische Kapitel.
Am Anfang und am Ende gibt es jeweils eine Doppelseite, um Sie in den Kurs und das
Buch einzuführen und um Sie auf den Test vorzubereiten. Für die Testvorbereitung gibt
es außerdem nach dem Politikmodul eine Doppelseite mit genaueren Informationen und
Lerntipps.

„Was ist .. .?"-Doppelseite


Zu Beginn jedes Moduls gibt es mit den „Was ist...?"-Seiten eine Einführung, um Sie auf die
Bereiche Politik, Geschichte und Kultur einzustimmen. Es gibt hier mehrere Aufgaben zur
Auswahl. Suchen Sie gemeinsam eine oder mehrere aus und bearbeiten Sie sie im Kurs.

Themen
Die Texte, Aufgaben und Übungen in den Kapiteln decken die Lerninhalte des Kurses
(s. Curriculum für einen bundesweiten Orientierungskurs) ab und sind damit eine gute
Vorbereitung für den Test. Die seitlichen Verweise helfen Ihnen, Zusammenhänge
zwischen den Modulen und Themen herzustellen. Die Lösungen zu den Aufgaben und
Übungen finden Sie hinten im Buch.

„Fit für Deutschland - Das muss ich wissen!"


Die „Fit-Seiten" fassen die wichtigsten Lerninhalte am Ende der Kapitel noch einmal
übersichtlich zusammen. Wenn Sie sich schnell erinnern und etwas wiederholen wollen,
können Sie hier nachsehen. Auf diesen Seiten und extra auf Seite 85 finden Sie auch
Verweise auf die Testfragen aus dem Gesamtfragenkatalog des Bundesamtes. Diese
Fragen können Sie nach den Kapiteln richtig beantworten.

Audio-CD
Mit der CD können Sie wichtige Themen im Kurs oder zu Hause noch einmal wiederholen
und vertiefen. Die Transkription der Hörtexte und extra Arbeitsblätter (als kostenloser
Download unter www.klett-sprachen.de/60stunden) unterstützen Sie dabei.
Das CD-Symbol auf den „Fit-Seiten" zeigt Ihnen, welche Tracks zu den Themen passen.

Glossar
Wichtige Begriffe sind im Buch unterstrichen und damit immer wieder leicht aufzufinden.
Das komplette Glossar befindet sich auf den Seiten 86-91. Alle unterstrichenen Begriffe
können Sie hier nachschlagen.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie interessante 60 Stunden verbringen!


Das Autorenteam und der Verlag
Inhalt
*

Einführung: Herzlich willkommen! 6

Aufbau und Ziele des Kurses | Interessen und Wünsche

Modul 1: Politik in der Demokratie


Einführung in das Modul: Was ist Politik? 8

Die Strukturprinzipien des deutschen Staates 10


Bundesstaatlichkeit, Föderalismus, Bund, Land, Gemeinde |
Demokratie | Rechtsstaat, Gewaltenteilung | Sozialstaatlichkeit

Grundrechte und staatsbürgerliche Pflichten 16


Grundgesetz, Art. 1-19 GG | Menschen- und Bürgerrechte |
Rechte und Pflichten

Verfassungsorgane, Parteien und Staatsymbole 22


Bundestag | Bundesregierung | Bundesrat | Bundesverfassungs­
gericht | Bundespräsident | Parteien | nationale Symbole

Sozialstaat 28
Sozialversicherungssystem | Beratungsstellen | Armut | private Vorsorge

Politische Beteiligung und Teilhabe 34


Wahlrecht, Bundestagswahlen | Ehrenamtliches Engagement |
Interessenverbände | Rolle der Medien

Vorbereitung auf den Test 42

der Test „Leben in Deutschland", Lerntipps

Modul 2: Geschichte und Verantwortung


Einführung in das Modul: Was ist Geschichte? 44

Der Nationalsozialismus und seine Folgen 46


NS-Diktatur | Holocaust | Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung |
Widerstand

Wichtige Stationen in der Geschichte Deutschlands nach 1945 52


Stunde Null | Wiederaufbau, Gründung der Bundesrepublik
Deutschland, DDR | Kalter Krieg | Mauerbau | Annäherung von
Ost und West

Leben im wiedervereinigten Deutschland und in Europa 56


friedliche Revolution in der DDR, Wiedervereinigung und
Zusammenleben | Europäische Union
Inhalt
- ■

Modul 3: Mensch und Gesellschaft


Einführung in das Modul: Was ist Kultur? 60

Zusammenleben in der Familie, in anderen Gemeinschaften und im Alltag 62


Lebensformen | Gleichbehandlung, Art. 3 GG | Bedeutung der Familie,
Art. 6 GG | Gleichberechtigung in Familie und Beruf |
Alter, Bevölkerungsentwicklung, Rentensystem | Konflikte |
Prozesse vor Gericht
Erziehung und Bildung in Deutschland 70
Bedeutung von Erziehung und Bildung, Erziehungsziele |
Bildungschancen | lebenslanges Lernen

Interkulturelles Zusammenleben 74
interkulturelle Begegnungen | Kulturschock | Verhalten im
Alltag | interkulturelle Kompetenz

Religiöse Vielfalt 78
unterschiedliche Religionen und Weltanschauungen | religiöse Feiertage
in Deutschland | Bedeutung von Religion | Kirche und Staat, Art. 4 GG |
interreligiöse Konflikte und Dialog

Abschluss: Fast geschafft! 82

Einbürgerung | Abschlusstest | Evaluation

Wo wohne ich? - Ein Überblick


Deutschland I mein Bundesland I meine Gemeinde

Glossar 86
Lösungen 92
Trackliste zur Audio-CD 96

Die Symbole bedeuten:

Die Infotexte enthalten die Aufgaben mit diesen Symbolen sind


wichtigsten Informationen und Partner- oder Gruppenaufgaben.
Zusammenhänge.
£ Die Verweise machen Sie auf schon
Im Infokasten stehen zusätzliche behandelte oder verwandte
Hintergrundinformationen. Themen aufmerksam.
- Das
/ sind
l u j die
iu u
jm Artikel
it n im11 Grund-
i k i iv v-1 ii ui
u iiu
Ü Die Link-Verweise zeigen Ihnen, wo
gesetz, die Sie kennen sollten. Sie im Internet weitere Informationen
bekommen können.
Das CD-Symbol verweist auf die
passenden Tracks.

I 5
Einführung in den Orientierungskurs

Herzlich willkommen!
ln Ihrem Sprachkurs und im Alltagsleben an Ihrem Wohnort haben Sie bereits viel über
Deutschland erfahren. Auch durch die Medien haben Sie Informationen über Deutschland
bekommen. Im Orientierungskurs vertiefen und erweitern Sie dieses Wissen.

Einige Zahlen zu Deutschland


a ^ Was vermuten Sie: Was passt zusammen? Ordnen Sie zu, ergänzen Sie Millionen
(2x), Jahre (2x), Euro, Prozent, Meter und Quadratkilometer.

A. Einwohnerzahl | B. Bundesländer | C. höchster Berg | D. Lebenserwartung


neugeborener Jungen / Mädchen | E. Menschen mit Migrationshintergrund |
F. Kinder pro Frau | -G. klctrrstesijunaesünd | H. Verdienst der Bundeskanzlerin
im Jahr | I. größtes Bundesland | J. Ehejahre im Durchschnitt vor Scheidung

@ 4 0 4 fern ,2 □ ca. 7 8 /8 3 []*as.20

□ 1,39 □ ca. 80 □ 14,5 □ 16


ca. 300.000
□ 70.552 □ 2.962

b Was finden Sie interessant oder erstaunlich? Welche Zahlen würden Sie noch
interessieren?

Zahlen sind nicht alles: Was möchten oder sollten Sie sonst noch wissen, um sich in
Deutschland orientieren und integrieren zu können? Überlegen Sie gemeinsam.

die werte et.iA.er


ne^otzratle

alles, über das


Das sollte man
S ch u lsy s te m . Iia,
wissen/kennen
Deu.tschtflv'vd

guct i^euctsoh sprechen


u.iA/d schreiben
3 Ihr Buch 60 Stunden Deutschland ist die Grundlage für den Kurs. Es zeigt Ihnen, wie
der Kurs aufgebaut ist. Orientieren Sie sich!

a Blättern Sie im Buch, sehen Sie sich auch das Vorwort auf Seite 3 an. Worum geht es
in diesem Kurs? Was fällt Ihnen auf?

b Ergänzen Sie die Namen der Module.

Modul 1
Modul 2
Modul 3

c Lesen Sie die Fragen. Zu welchem Modul gehören sie? Ordnen Sie zu.

Was ist ein Rechtsstaat? CH


_

Wie funktioniert das mit den Wahlen? Cj


Warum beschäftigen sich die
Deutschen so viel mit ihrer y\/as jst ^as Grundgesetz? I__] Warum ist Toleranz so wichtig?
Vergangenheit?

Was war die DDR? I I

Warum ist die EU entstanden? I__i


Welche Werte sind den Deutschen wichtig?

Am Ende legen Sie den Test „Leben in Deutschland" (LiD) ab. Der Test hat 33 Aufgaben.
Was können Sie mit dem Abschlusstest nachweisen? Ergänzen Sie und tauschen Sie sich aus.

Einbürgerung | B1 | 15 | 17 | Test | Zertifikat | DTZ

Integrationskurs

Deutsch-Test für Zuwanderer ( _______) auf


S „Leben in Deutschland"
[Vjjveau mindestens_______Punkte von 33 Punkten

Kenntnisse fü r___________________ nachweisen: mindestens_______ Punkte von 33 Punkten

Sie haben jetzt einige Informationen über das Buch, den Kurs und den Test bekommen.
a Möchten Sie noch etwas wissen? Ist Ihnen noch etwas unklar? Fragen Sie.
b Haben Sie spezielle Interessen? Notieren Sie Ihre Wünsche.
c Sagen Sie reihum, was Sie über den Orientierungskurs denken und was Sie erwarten.
Ein neues Land - wie soll es sein? Stellen Sie sich vor: Sie kommen in ein neues Land.
Es gibt noch keine anderen Menschen. Sie können dieses Land gestalten.

Arbeiten Sie, wenn möglich, in Gruppen mit gemischten Nationalitäten.


Diskutieren Sie über folgende Fragen: Was darf man in dem Land machen?
Was darf man nicht machen? Was ist wichtig für alle? Welche Werte sind wichtig?

Schreiben Sie Ihre Ideen auf und geben Sie Ihrem Land einen Namen. Präsentieren
Sie das Land den anderen Gruppen.

Vergleichen Sie Ihre Länder. Gibt es Gemeinsamkeiten? Sind Ihre Ideen und Wünsche
ähnlich?

2 Sind Sie ein politischer Mensch?


a Lesen Sie die Situationen und kreuzen Sie an.

Ist das Politik? ja/nein


X In einer Schule beschließt das Lehrerkollegium neue Regeln für die
Pausen. Die Schüler und Schülerinnen sind dagegen. Sie planen eine
Protestaktion.

2. Freunde treffen sich zum Grillen. Sie diskutieren über Parteien und
die nächsten Wahlen.
□□
3. Zwei Politiker sind in eine Talkshow eingeladen. Sie werden vom Pub­
likum im Studio zu aktuellen Themen befragt.
□□
4. In einer Region gibt es eine Naturkatastrophe. Eine Politikerin fährt
in das Krisengebiet.
□□
5. Eine Gruppe junger Menschen organisiert ein Musikfestival. Sie
sammeln damit Geld für ein Kinderheim.
□□
6. Eine Mutter achtet sehr darauf, dass ihr Sohn und ihre Tochter im
Haushalt die gleichen Aufgaben erledigen.
□□
b Wie oft haben Sie "ja" angekreuzt? Auf Seite 92 finden Sie Ihr Ergebnis,

c Warum interessieren Sie sich (nicht) für Politik?


Einführung in das Modul Politik

3 Deutschland musste nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut werden. Heute ist
es eine funktionierende Demokratie. Lesen Sie die Aussagen. Welche finden Sie ^ Modul 2, Stunde Null, S. 52
interessant? Warum?

Demokratie braucht Zeit.

Demokratie kann man lernen.

Rechte, Pflichten und Entscheidungen


tragen wir gemeinsam.

Demokratie braucht Kompromisse.

In einer Demokratie darf man alles


sagen, auch unangenehme Dinge.

Eine Demokratie ist so gut wie ihr Volk.

Demokratie heißt, keine Angst zu haben


vor dem Staat. Demokratie ist nicht perfekt, aber
besser als andere Staatsformen.

Demokratie ist nicht nur ein politisches System. Demokratie ist auch wichtig im
Zusammenleben der Menschen.

Bilden Sie Kleingruppen und wählen Sie eine Szene aus. Wie entscheiden die
Leute? Spielen Sie die Szene zweimal: Einmal verläuft sie demokratisch, einmal
autoritär. Sie können sich die Szenen auch gegenseitig im Kurs Vorspielen.

Ich muss „Deutschland sucht Es tut mir leid. Aber es ist wirk­
den Superstar“sehen! lich dringend. Ich brauche die
Unterlagen morgen früh.
m m t
Ich kann heute nicht. Ich habe
eine private Verabredung.

Aber wir müssen die Arbeit


ja machen. Und ich weiß
nicht, wie das geht.

Ich möchte leise Heute kommt aber Ich habe diesen Monat schon
Musik hören. „James Bond“. so viele Überstunden gemacht.

b Kennen Sie ähnliche Situationen aus Ihrem Alltag? Erzählen Sie.

I 9
Modul 1: Politik in der Demokratie

Die Strukturprinzipien
des deutschen Staates
Schwerin
'em en

r 1 Berlin

Hannover
• WmMßm Potsdam
Magdeburg ' n
A gentur fü r Arbeit
< \ Dresden

Der deutsche Staat ist nach vier Strukturprinzipien organisiert: Er ist ein Bundesstaat, eine
Demokratie, ein Rechtsstaat und ein Sozialstaat.

Was genau bedeutet Bundesstaat?


1 Ein Staat - viele Länder
a Wie heißen die Bundesländer? Ergänzen Sie die Namen und vergleichen Sie mit der
Karte vorne im Buch.

Modul 2, Wieder- ^ b In welchen Bundesländern waren Sie schon? Was wissen Sie über sie? Welche Bun-
vereinigung, S. 54 desländer bezeichnet man als die „neuen" Bundesländer? Warum?
Die Strukturprinzipien des deutschen Staates

2 Deutschland ist nicht nur ein Bundesstaat, sondern auch ein föderativer Staat.
Was bedeutet das? Lesen Sie den Infotext und sprechen Sie im Kurs.

Es gibt eine Regierung für das gesamte Deutschland, die Bundesregierung. Sie regiert aber
nicht allein. Denn jedes Bundesland ist in vielen Bereichen selbstständig, hat ebenfalls eine
Regierung und m acht selbst Politik. Die Macht ist also aufgeteilt zwischen der Regierung
des gesamten Deutschlands und den 16 Bundesländern. Man nennt dieses Prinzip g j Modul 1, Bundesrat, S. 23
Föderalismus.

3 A Was ist in jedem Bundesland unterschiedlich? Was ist in ganz Deutschland gleich?
Sehen Sie sich rechts die Bilder an und überlegen Sie.

Das haben alle Bundesländer gemeinsam Das hat jedes Bundesland für sich

B>u.i/\,etesregierui^Q, Lai/vctesreglemi/vg,

4 Wie ist Deutschland weiter unterteilt?


a Lesen Sie den Infotext und machen Sie eine kleine Skizze.

Als Bundesstaat ist Deutschland in Bundesländer unterteilt. Die Bundesländer sind


auch wieder unterteilt, jedes Bundesland besteht aus vielen Landkreisen. Jeder Landkreis
hat Städte und Dörfer. Man nennt sie Gemeinden oder Kommunen. Die drei Verwaltungs-
ebenen - der Bund, jedes Bundesland, jede Gemeinde - haben ganz spezielle Aufgaben.

b Wer hat welche Aufgaben? Ergänzen Sie die Begriffe: Bund, Länder, Gemeinden.

Was für die gesamte BRD wichtig ist und einheitlich sein muss, das regelt d e rB.u.^d ( 1).
Dazu gehören beispielsweise die Außen- und Verteidigungspolitik, die Währungspolitik, das

Verkehrs- und Postwesen, aber auch Gesetze gegen Luftverschmutzung.


Für andere Angelegenheiten sind d ie ____________ (2) zuständig. Sie organisieren z. B. die

Schulpolitik, die Kulturpolitik und die Polizei. Bei der Gesetzgebung arbeiten___________ (3)
und Länder zusammen. Bei der Ausführung der Gesetze haben die Länder, aber auch die

____________ (4) besonders viel Verantwortung.

Der___________ (5) bestimmt z. B., dass Kinder und Jugendliche zur Schule gehen müssen.

Die____________ (6) bestimmen jedoch, was die Schüler/innen in der Schule lernen. Die
____________ (7) bauen die Schulen. Die_____________ (8) regeln außerdem Dinge, die

besonders für ihre Einwohner/innen wichtig sind. Sie kümmern sich z. B. um die Strom- und
Wasserversorgung, die Abfallbeseitigung, die Jugendarbeit und um Bildungs- und Freizeitan­

gebote.

SB tatsachen-ueber-deutschland.de

| 11
V .<

Modul 1: Politik in der Demokratie

Wie funktioniert eine Demokratie?


Deutschland ist eine Demokratie. Was sind die wichtigsten Kennzeichen
D em ok ratie, die = Herrschaft des einer Demokratie?
Volkes < griechisch: demos = Volk,
Sehen Sie sich den Auszug aus dem Wörterbuch und die Zeichnungen an.
kratein = herrschen
J “<nokratisch: N ar1, ' Welche Zeichnungen passen zu „Demokratie"? Begründen Sie.

Uik Lesen Sie jetzt die Sätze: Was ist richtig? Was ist falsch? Diskutieren Sie
und kreuzen Sie an.
richtig/falsch
1. Demokratie heißt: Nicht ein König oder ein General herrscht und
bestimmt, sondern das Volk (Volkssouveränität).
□ □
2. Alle Bürger/innen dürfen bei allen politischen Fragen direkt
mitentscheiden.
□ □
3. Das Volk wählt regelmäßig Vertreter/innen und bestimmt so
die Politik.
□□
4. Bei einer Wahl entscheidet die Mehrheit.
□□
5. Verschiedene Staatsorgane mit ihren Volksvertreter/innen haben
die Staatsgewalt.
□□
6. Die Bürger/innen üben die Staatsgewalt aus.
□□
7. Die Staatsorgane müssen sich nicht an die Gesetze halten.
□□
8. Alle Bürger/innen müssen sich an die Gesetze halten.
□□
Was ist ein Rechtsstaat?
6 Deutschland ist ein Rechtsstaat. Was gehört zu einem Rechtsstaat?
a Was ist Ihrer Meinung nach wichtig in einem Rechtsstaat? Was darf in einem
Rechtsstaat nicht passieren? Sammeln Sie Ideen und Beispiele im Kurs.

b Unten finden Sie drei zentrale Begriffe für einen Rechtsstaat. Welcher Begriff
passt zu welchem Text?

Gewaltenteilung | Rechtsgleichheit | Rechtssicherheit

Vor dem Gesetz sind alle gleich.


Die Staatsgewalt ist aufgeteilt.
Alle Gesetze gelten für alle Grup­
Ein Teil macht die Gesetze. Ein
pen, für Arme und Reiche,
Teil wendet die Gesetze an und
für Professoren und Arbeiter, B _________________________ regiert. Ein Teil wacht über die
für Frauen und Männer. Die Staat und Bürger/innen müssen
Gesetze. Alle drei Staatsgewalten
Richter/innen müssen unabhän­ die Rechtsordnung und ihre Ge­
sind unabhängig und kontrollie­
gigsein. setze beachten. Jeder kann sich
ren sich gegenseitig.
auf das Gesetz hundertprozentig
verlassen. Es gibt Grundrechte.
Sie sichern die Freiheit der Men­
schen und schützen die Privatper­
son vor dem Staat.

12 |
Die Strukturprinzipien des deutschen Staates

7 Ist das rechtsstaatlich? Kreuzen Sie an und begründen Sie.


ja/inein
1. Karen Brenner hat ein Gesetz gebrochen. Ein Gericht verurteilt
sie zu einer Geldstrafe.
□□
2. Nur Männer dürfen ihre Meinung sagen und frei leben.
Für Frauen gilt das nicht.
□□
meine Partei es will." Der Richter sagt: „Zahlen Sie 10000 Euro".
□□
4. Lauri Tuhkor-Saari hält sich an die Verkehrsregeln. Trotzdem muss
er ein Bußgeld bezahlen.
□□
8 Wo können Sie sich über Rechte und Gesetze informieren? Wo gibt es kostenlose
Rechtsberatungen? Sammeln Sie Tipps und Ideen im Kurs.

9 Erkennen Sie das Prinzip Gewaltenteilung in der Zeichnung?


a Wer sind die drei Personen? Wozu haben sie die Schlüssel?
Was könnte passieren, wenn nur eine Person alle drei Schlüssel hätte?

b Ergänzen Sie die Tabelle.

Gerichte | Exekutive | gesetzgebende Gewalt

Legislative Judikative

vollziehende rechtsprechende
Gewalt Gewalt

Parlament Regierung und


Verwaltung

10 Zu welcher staatlichen Gewalt gehören diese Personen? Verbinden Sie.


eine Richterin
Legislative
ein Politiker im Landesparlament
Exekutive
eine Journalistin
Judikative
eine Bürgermeisterin
zu keiner Gewalt
Polizisten
ein Finanzbeamter
Modul 1: Politik in der Demokratie

Was bedeutet Sozialstaatlichkeit?


11 Deutschland ist ein Sozialstaat. Demokratische Staaten sind aber nicht immer Sozial­
staaten. Gerechtigkeit ist nicht immer sozial.

a Sehen Sie die Zeichnungen an. Ist das gerecht? Ist das sozial? Sprechen Sie im Kurs.

b Wie löst man das in Deutschland? Ordnen Sie die Begriffe im Schüttelkästen zu.
Erklären Sie.

Modul 1, Sozial- [ 3 . . .
Versicherung, S. 28/29 Krankenversicherung | Mutterschutzgesetz | Arbeitslosenversicherung

12 Was muss ein Sozialstaat leisten?


a Lesen Sie bitte den Infotext.

Sozialstaatlichkeit heißt Fürsorgepflicht: Der Staat muss dafür sorgen, dass alle
Bürger/innen gut leben können.
Sozialstaatlichkeit heißt auch soziale Gerechtigkeit: Leute mit geringem Einkommen
dürfen nicht zu große Nachteile haben.
Sozialstaatlichkeit heißt Solidarität: Alle müssen mithelfen, damit auch Menschen in
Notsituationen genug zum Leben haben. Der Staat sorgt dafür mit Gesetzen.

b U i Lesen Sie nun die Situationen und überlegen Sie: Was ist ein Beispiel für Fürsorge,
soziale Gerechtigkeit oder Solidarität?

1. Wer viel verdient, muss viel Steuern 2. Jemand hat viel Pech im Leben und 3. Jemand zahlt hohe Beiträge in die
bezahlen, wer wenig oder nichts macht auch viele Fehler. Am Ende Krankenversicherung ein, geht aber
verdient, muss wenig oder gar ist er krank, hat keine Arbeit und selten zum Arzt. Dadurch ist auch
keine Steuern bezahlen. keine Familie. Der Staat sorgt dafür, für Leute mit geringem Verdienst
dass er in Deutschland leben und und niedrigeren Beiträgen eine gute
wohnen kann. medizinische Versorgung möglich.

4. Jemand kann eine wichtige 5. Eine Frau bekommt ein Kind. Sie 6. Für ein Universitätsstudium braucht
Operation im Krankenhaus nicht bleibt zwei Jahre zu Hause und man Geld. Studenten aus sozial
bezahlen. Trotzdem wird er so gut arbeitet nicht. Der Arbeitgeber schwachen Familien können
wie möglich operiert. muss für sie einen Arbeitsplatz für ihr Studium Geld vom Staat
freihalten. bekommen.

14 |
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

1 : Demokratie und
Die vier Strukturprinzipien der Bundesrepublik Deutschland (-» Art. 20 GG)
L Gewaltenteilung
2: Rechtsstaats­
prinzip
Bundesstaatlichkeit Demokratie
Bundesrepublik
Deutschland
Rechtsstaatlichkeit Sozialstaatlichkeit

Bundesstaatlichkeit
Die Staatsgewalt ist aufgeteilt zwischen dem Bund und den 16 Ländern. | Die
Bundesländer sind in vielen Bereichen selbstständig. | Sie haben eine eigene
Landesverfassung, sie sind z.B. für Schulen, Krankenhäuser und die Polizei
verantwortlich. | Dialekte und kulturelle Bräuche sind teilweise verschieden.
Jedes Bundesland hat viele Gemeinden / Kommunen. Diese sind auch in vielen Bereichen
selbstständig.

Staatsaufbau Regierung Volksvertretung


Bund Bundesregierung: Bundestag
Bundeskanzler/in und Bundes­
minister/innen
Land Landesregierung: Landtag
Ministerpräsident/in und
Landesminister/innen
Gemeinde/ Bürgermeister/in Gemeinderat / Stadtrat /
Kommune Stadtverordnetenversammlung

Demokratie
Das Volk bestimmt die Politik. Es wählt regelmäßig Volksvertreter/innen nach dem
Mehrheitsprinzip. Diese machen die Politik und üben die Staatsmacht für das Volk aus.

Rechtsstaatlichkeit

Prinzipien der deutschen Rechtsstaatlichkeit


Gewaltenteilung Rechtssicherheit Rechtsgleichheit
Aufteilung der Staatsgewalt zwischen:

Legislative Exekutive Judikative Der Staat und Alle Gesetze


(gesetzgebende (vollziehende (rechtsprechende die Bürger gelten für alle
Gewalt) Gewalt) Gewalt) müssen sich gleich.
an die
Gesetze halten.
z.B. Parlament z.B. Regierung z.B. Gerichte

Sozialstaatlichkeit
Der Staat hat eine Fürsorgepflicht für alle Bürger/innen.
Bestimmte Gesetze sorgen für soziale Gerechtigkeit und Solidarität.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 3, 24, 25, 26, 27, 34, 37, 38, 39, 46, 49, 52, 53, 54, 61, 63, 64, 67, 68, Fragenkatalog zum Test
69,131,143,144,148, 212, 247 "Leben in Deutschland"

Bundesländer: 24, 25, 39,49, 67 • Bundesstaat: 26, 27, 38 • dreistufiger Verwaltungsaufbau: 64, 69 •
Bürgermeister: 131 • Rechtsstaat: 3, 53 • Volkssouveränität: 52, 61 • Staatsform: 34 •
Gewaltenteilung: 54, 63,143,144,148 • Ministerpräsident: 37 • Aufgaben des Staates: 46, 68 •
i 15
Mutterschutz: 247 • Bundesrepublik: 212
Modul 1: Politik in der Demokratie

Grundrechte und staatsbürgerliche


Pflichten
23.05.1949: Bundeskanzler Konrad Adenauer
unterzeichnet das Grundgesetz.

Was ist das Grundgesetz?

n In einer Demokratie haben alle Menschen bestimmte Rechte und Pflichten. Die
Rechte und Pflichten kann man in den Gesetzen nachlesen. Alle müssen sich an diese
Gesetze halten. Die Grundlage für alle Gesetze in Deutschland ist das Grundgesetz.
Das Grundgesetz ist die Verfassung Deutschlands.

1 Was steht im Grundgesetz? Was passt zu welchem Kapitel? Ordnen Sie zu.

Kapitel im Grundgesetz: Das sind die Inhalte:

I. Die Grundrechte A Hier steht alles über die Justiz: Welche Gerichte
II. Der Bund und die gibt es? Wie arbeiten die Richter/innen? Hier
steht auch, dass es in Deutschland die Todesstrafe

III.
Länder

Der Bundestag
nicht mehr gibt. □
Modul 1, Verfassungsorgane, ' j IV. Der Bundesrat B Hier steht z. B., wie der Staat Geld bekommt, wie
S. 22/23 “ die Länder Geld bekommen oder wie man das
V.
VI.
Der Bundespräsident
Die Bundesregierung Geld zwischen Bund und Ländern verteilt. □
C Wie muss der Staat reagieren, wenn Deutschland
VII. Die Gesetzgebung des
Bundes angegriffen wird? Das steht hier. □
VIII. Die Ausführung der
Bundesgesetze und D So ist Deutschland aufgebaut und strukturiert.
die Bundesverwaltung Welche Aufgaben hat der Bund? Welche die Länder? [ J

IX. Die Rechtsprechung E Das sind vier Verfassungsorgane. Sie üben die
Staatsmacht aus. Hier steht z. B., welche
X. Das Finanzwesen
Aufgaben diese Verfassungsorgane haben. □
Xa. Verteidigungsfall
F Hier steht alles über die Gesetze in Deutschland:
Wie macht man Gesetze? Wie führt man die
Gesetze aus? Was leisten die Ämter und Behörden? □
■G Hier stehen die Rechte, die jeder Mensch in der
Welt und alle Bürger/innen in Deutschland haben. [I

2 Jeder Staat hat eine Verfassung. Viele kennen ihre Verfassung aber gar nicht. Wie ist
das bei Ihnen? Was wissen Sie über die Verfassung Ihres Landes?
Grundrechte und staatsbürgerliche Pflichten

Was sind die Grundrechte genau?

Die Grundrechte stehen im Grundgesetz ganz vorne, in Artikel 1-19. Die Grundrechte
sind Menschenrechte und Bürgerrechte. Sie dürfen nicht verändert werden. Parlament,
Regierung und Rechtsprechung müssen sich daran halten. Wenn sie dies nicht tun, kann
man dagegen vor dem Verfassungsgericht klagen.

3 Menschenrechte und Bürgerrechte? Was ist der Unterschied? Ergänzen Sie die
Überschriften zu den Erklärungen.

1. : Das sind Rechte, die jeder Mensch hat, egal in welchem


Land er lebt. Dazu gehören z. B. das Recht auf Leben, Gleichheit und Freiheit. Niemand
kann jemandem diese Rechte geben oder nehmen. Sie sind universal. Internationale
Organisationen wie die Vereinten Nationen (UN) oder der Europarat wachen über
diese Rechte und versuchen sie durchzusetzen.

2. Sie bestimmen, welche Rechte und F*flichten man in


Deutschland hat. Sie regeln damit das Verhältnis zwischen Bürger/innen und Staat.
Jede/r Deutsche hat z. B. das Recht auf freie und demokratische Wahlen. Man erkennt
diese Gesetze oft an der Bezeichnung „alle Deutschen".

Was bedeutet Artikel 1? Lesen Sie den ersten und wichtigsten Artikel des Grundge­
setzes. Unten finden Sie Erklärungen. Welche Erklärung passt zu welchem Absatz?

Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantast­ (3) Die nachfolgenden Grundrechte binden
bar. Sie zu achten und zu schützen ist Ver­ Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und
pflichtung aller staatlichen Gewalt. Rechtsprechung als unmittelbar geltendes
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum Recht.
zu (...) Menschenrechten als Grundlage jeder
menschlichen Gemeinschaft, des Friedens
und der Gerechtigkeit in der Welt.

Alle Deutschen wissen: Nur mit Menschenrechten für alle gibt es Frieden und
Gerechtigkeit auf der Welt.

Alle Staatsorgane, die Gesetze, die Richter/innen, die Regierung, ... müssen sich an
die Grundrechte halten.

jeder Mensch darf in Würde leben, das heißt: Niemand darf einen Menschen
körperlich oder seelisch verletzen. Der Staat muss darüber wachen.

5 Was versteht man unter Menschenwürde? Lesen Sie die Erklärung im Glossar, S. 89,
und überlegen Sie sich Beispiele/Bilder: Wann werden Menschen würdevoll behan­
delt? Wann wird ihre Würde missachtet? Tauschen Sie sich im Kurs aus.
Modul 1: Politik in der Demokratie

jtoincr 6 Wie sehen andere Grundrechte aus? Welchen Inhalt haben sie?
Jlnif.ffinrtirr.'tfiimis FrankhirierRundschm i

■MM ! 3 m Sehen Sie sich die Bilder an und sprechen Sie. Welche Rechte können
. D IE ,'W ELT Sie erkennen?

■SS * - ,* ms&rn** b Die folgenden Sätze stehen im Grundgesetz. Lesen Sie und ordnen Sie die Bilder zu.
T“ SihIM«?**»''“
» “’S-—™«
_ b Handelsblatt
K fE ttZ E lT (PffenbmgerEbgebfat 1. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. (Art. 3,2) 0

H!2“ ! ~m m * jü js 2. Jeder hat das Recht, seine Meinung (...) frei zu äußern und zu verbreiten.
■ Unn^ L I nw Eine Zensur findet nicht statt. (Art. 5,1)
3. Alle Deutschen haben das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(Art. 8,1) □
4. Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte
frei zu wählen. (Art. 12,1)
5. Die Wohnung ist unverletzlich. (Art. 13,1)

7 Welche Grundrechte sollten Sie kennen?


Artikel 1 bis 6 sind ganz besonders wichtige Grundrechtsartikel. Artikel 1 haben Sie in
Aufgabe 4 behandelt. Zu den Artikeln 2-6 stehen in der Übersicht des Grundgesetzes
folgende Angaben. Zu welchen Erklärungen passen sie?

Artikel 2: [Persönliche Freiheitsrechte]

Artikel 3: [Gleichheit vor dem Gesetz]

Artikel 4: [Glaubens- und Gewissensfreiheit]

Artikel 5: [Freiheit der Meinung, Kunst und Wissenschaft]

Artikel 6: [Ehe - Familie - Kinder]

1. Artikel J _ : Man darf seine Religion frei wählen und ausüben.

2. Artikel____ : Ehe, Familie und Mütter stehen unter dem besonderen Schutz des
Staates. Das wichtigste Recht und die erste Pflicht der Eltern ist: die Kinder pflegen
und erziehen.

3. Artikel____ : Alle Menschen sind frei. Man darf so sein, wie man will. Man darf
tun, was man will. Man darf aber niemanden verletzen, nicht körperlich und nicht
psychisch. Alle müssen sich an die Gesetze halten. (Toleranzgegenüber verschiedenen
Lebensweisen)

4. Artikel____ : Alle Menschen sind gleich und müssen gleichbehandelt werden. Niemand
darf benachteiligt werden. Frau oder Mann? Welche Religion? Welche Hautfarbe?
Welche Sprache? Krank oder gesund? Welche politische Meinung? — Das spielt keine
Rolle. (Toleranz gegenüber allen Gruppen)

5. Artikel____ : Man darf seine Meinung öffentlich sagen und schreiben. Man darf jedoch
niemanden beleidigen und muss Artikel 1 beachten. Alle dürfen sich frei informieren.
In der Kunst darf man alles ausdrücken. (Toleranz gegenüber Meinung und Kunst)

18 |
Modul 1: Politik in der Demokratie

Slfiir^iirrtifi FnmkfurterRundschau 6 Wie sehen andere Grundrechte aus? Welchen Inhalt haben sie?
a U4 Sehen Sie sich die Bilder an und sprechen Sie. Welche Rechte können
<5,rtintrt3t«»»s DIE .'WELT Sie erkennen?

b Die folgenden Sätze stehen im Grundgesetz. Lesen Sie und ordnen Sie die Bilder zu.

D IE Ä Z E IT 1- Männer und Frauen sind gleichberechtigt. (Art. 3, 2) ISJ


» I 2. Jeder hat das Recht, seine Meinung (...) frei zu äußern und zu verbreiten.
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K Ä S *, «..»a?
< ;T \J T T G A R ^ tK Eine Zensur findet nicht statt. (Art. 5,1) □
3. Alle Deutschen haben das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(Art. 8,1) LJ
4. Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte
frei zu wählen. (Art. 12,1)
5. Die Wohnung ist unverletzlich. (Art. 13,1)

Welche Grundrechte sollten Sie kennen?


Artikel 1 bis 6 sind ganz besonders wichtige Grundrechtsartikel. Artikel 1 haben Sie in
Aufgabe 4 behandelt. Zu den Artikeln 2-6 stehen in der Übersicht des Grundgesetzes
folgende Angaben. Zu welchen Erklärungen passen sie?

Artikel 2: [Persönliche Freiheitsrechte]

Artikel 3: [Gleichheit vor dem Gesetz]

Artikel 4: [Glaubens- und Gewissensfreiheit]

Artikel 5: [Freiheit der Meinung, Kunst und Wissenschaft]

Artikel 6: [Ehe - Familie - Kinder]

1. Artikel _4_: Man darf seine Religion frei wählen und ausüben.

2. Artikel____: Ehe, Familie und Mütter stehen unter dem besonderen Schutz des
Staates. Das wichtigste Recht und die erste Pflicht der Eltern ist: die Kinder pflegen
und erziehen.

3. Artikel____: Alle Menschen sind frei. Man darf so sein, wie man will. Man darf
tun, was man will. Man darf aber niemanden verletzen, nicht körperlich und nicht
psychisch. Alle müssen sich an die Gesetze halten. (Toleranzgegenüber verschiedenen
Lebensweisen)

4. Artikel____: Alle Menschen sind gleich und müssen gleichbehandelt werden. Niemand
darf benachteiligt werden. Frau oder Mann? Welche Religion? Welche Hautfarbe?
Welche Sprache? Krank oder gesund? Welche politische Meinung? — Das spielt keine
Rolle. (Toleranz gegenüber allen Gruppen)

5. Artikel____: Man darf seine Meinung öffentlich sagen und schreiben. Man darf jedoch
niemanden beleidigen und muss Artikel 1 beachten. Alle dürfen sich frei informieren.
In der Kunst darf man alles ausdrücken. (Toleranz gegenüber Meinung und Kunst)

18 |
Grundrechte und staatsbürgerliche Pflichten

8 Wie ist das Leben in einem demokratischen Staat mit Grundrechten?


Welche Aussagen passen? Kreuzen Sie an.

In einem Land mit garantierten Grundrechten ...

1. □ gilt das Toleranzprinzip: Alle sind frei und gewähren auch den anderen Freiheit,
2. muss sich der Staat an die Gesetze halten.
3. kann die Polizei die Menschen ohne Grund verhaften oder gefangen halten,
4. können die Menschen nicht an der Politik teilnehmen,
5. □ kontrolliert der Staat die Zeitungen und das Radio,
6. □ kann man die Regierung öffentlich kritisieren,
7. sind Mädchen mehr wert als Jungen,
8. haben Männer und Frauen die gleichen Rechte und Chancen,
9. □ kann man sich gegen Ungerechtigkeit wehren,
10. wählen die Eltern den Ehepartner für die Tochter,
11. kann man sicher und friedlich leben,
12. □ kann jeder selbst seinen Beruf und Arbeitsplatz wählen.

Die Grundrechte basieren auf dem Toleranzprinzip und sind die Grundlage für alle Hand­
lungen und Entscheidungen von Staat, Öffentlichkeit und Privatpersonen. Grundrechte
können jedoch eingeschränkt werden, wenn jemand oder etwas in Gefahr ist. Denn die
Freiheit, die jeder durch das Grundgesetz hat, kann auch negativ genutzt werden.

9 Wo sind die Grenzen der Grundrechte?


a Sehen Sie sich das Bild an. Welche Grundrechte nutzen die Leute auf dieser Demons­
tration? Vergleichen Sie mit den Artikeln in Aufgabe 6 und 7.

b In Artikel 18 des Grundgesetzes heißt es: Wenn man mithilfe der Grundrechte gegen
die freiheitliche demokratische Grundordnung kämpft, dann kann man sich auf diese
Grundrechte nicht mehr uneingeschränkt berufen. Dann darf der Staat z.B. das Tele­
fon abhören. Was bedeutet das für die Situation in Aufgabe a?
Modul 1: Politik in der Demokratie

Wie sehen unsere Pflichten aus?


Als Bürgerinnen und Bürger in Deutschland haben Sie viele Rechte. Sie haben
aber auch Pflichten.

10 Welche sind die wichtigsten Pflichten? Sehen Sie sich die Bilder an und lesen Sie die
Texte. Ordnen Sie zu.

1. Wer in Deutschland wohnt und arbeitet, muss Steuern bezahlen. Wenn man für eine
Firma arbeitet, werden die Steuern automatisch vom Lohn oder Gehalt abgezogen.
Selbstständige müssen die Steuern selbst an das Finanzamt abführen. Jedes Jahr
muss man eine Steuererklärung beim Finanzamt abgeben. Im Steuerbescheid
erfährt man dann, wie viel Steuern man für das Jahr bezahlen muss. □
2. Die Fürsorge und Erziehung ist die wichtigste Pflicht der Eltern. Der Staat passt
auf und greift ein, wenn Eltern ihre Kinder nicht gut versorgen oder sie schlecht
behandeln.

3. In Deutschland müssen sich alle Bürger/innen an ihrem Wohnort anmelden. Das
heißt: Nach dem Einzugstermin muss man beim Bürgeramt (in einigen Städten
auch Einwohnermeldeamt oder Bürgerbüro) ein Anmeldeformular ausfüllen.

4. In Deutschland gibt es Schulpflicht. Alle Kinder ab 6 Jahre müssen in die Schule


gehen. Die Eltern müssen ihre Kinder in der Schule anmelden. Sie müssen dafür
sorgen, dass die Kinder täglich die Schule besuchen, denn Schulkinder haben
Anwesenheitspflicht.

5. Jede Bürgerin /Jeder Bürger in Deutschland muss sich zur freiheitlichen


demokratischen Grundordnung bekennen. Das heißt: Man muss über die Prinzipien
der deutschen Demokratie informiert sein und muss sie akzeptieren.
Man muss sich an die deutschen Gesetze halten.

6. Jede Bürgerin/jeder Bürger ab 16 Jahren braucht einen Ausweis. Wenn der Ausweis
verlangt wird, muss man ihn zeigen. Das kann ein Personalausweis oder ein
Reisepass sein.

11 Rechte und Pflichten - untrennbar verbunden

a & Überlegen Sie: Welche Pflichten stehen diesen Rechten gegenüber?

Autofahren | Recht auf Bildung für Kinder und Erwachsene |


freie Wahl des Wohnorts |. Geld verdienen | eine Familie gründen |
die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen

b Finden Sie noch weitere Beispiele?


c Welche Rechte und Pflichten gibt es in Ihrem Heimatland? Vergleichen Sie.
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
t

Die Verfassung Deutschlands


Das Grundgesetz (GG) ist die deutsche Verfassung. Es umfasst:
• die Grundrechte mit Menschenrechten und Bürgerrechten (Artikel 1-19)
• die Grundsätze, nach denen der Staat aufgebaut ist (Artikel 20)
• die Organe, mit denen die Staatsgewalt ausgeführt und der Staat verwaltet wird
• Aufgaben des Staates (z.B. Artikel 7 - Kontrolle des Schulwesens)

Die freiheitliche demokratische Grundordnung


Die freiheitliche demokratische Grundordnung ist die Basis der Demokratie und der
Rechtsordnung in Deutschland. Sie ist durch das Grundgesetz gesichert.

Die Grundrechte

Schutz der Menschenwürde Versammlungsfreiheit

Freiheit der Person Vereinigungsfreiheit


(das Recht, Vereine und
Gleichheit vor dem Gesetz Gesellschaften zu bilden)

Glaubens-/Gewissensfreiheit Freizügigkeit im Bundesgebiet

Meinungsfreiheit Freiheit der Berufswahl

Schutz der Privatsphäre, z.B. Widerstandsrecht


Briefgeheimnis (wenn die demokratische
Grundordnung gefährdet ist)
Schutz von Ehe und Familie

Artikel 16a: Hier steht, dass Menschen aus anderen Staaten, die aus politischen Gründen
bedroht oder verfolgt werden, Asyl bekommen und in Deutschland leben können.

Pflichten für deutsche Staatsbürger/innen und in Deutschland lebende Personen


• Man muss sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung bekennen.
• Man muss die Gesetze einhalten.
• Man muss Steuern bezahlen.
• Kinder müssen in die Schule gehen.
• Eltern müssen ihre Kinder gut versorgen und erziehen.
• Man muss sich ausweisen können (Reisepass, Personalausweis, Kinderreisepass).
• Man muss sich an seinem Wohnort anmelden.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 1, 4, 6,7, 8, 9,10,11,15,17,18,19, 20, 51, 95, 96, 251, 253, 258,
260, 274

Grundgesetz: 6,8,10,11,15,18 • Gleichheit vor dem Gesetz: 17 • Meinungsfreiheit: 1,4 •


Glaubens-/Gewissensfreiheit: 7 • Grundrecht auf Asyl: 9 • Freizügigkeit: 19 ■ Briefgeheimnis: 274 •
Rechtsstaat: 51 • verfassungswidrig: 20 • Pflichten: 95, 96, 253, 260 •
Verletzung der Fürsorgepflicht: 251,258 ! 21
Verfassungsorgane, Parteien und
Staatssymbole

Welche staatlichen Institutionen hat die Bundesrepublik


Deutschland?

H l Die Bundesrepublik Deutschland hat verschiedene Staatsorgane. Da ihre Rechte


und Pflichten auch im Grundgesetz stehen, nennt man sie Verfassungsorgane. Jedes
Verfassungsorgan hat ganz bestimmte Aufgaben. Alle Verfassungsorgane kontrollieren
sich gegenseitig. Die Staatsmacht wird also nicht nur von einer Person oder einer
Modul 1, ^ Institution getragen. Die Staatsgewalt ist aufgeteilt, so dass keine Person und keine
Gewaltenteilung, S. 13 Institution zu viel Macht bekommt.

Welche sind die fünf wichtigsten Verfassungsorgane? Wo arbeiten sie?


Ordnen Sie die Bilder zu.

der Bundestag ~&LLä 1 / ~£>lld y-____________


der Bundespräsident _____________________________
das Bundesverfassungsgericht _____________________________
die Bundesregierung _____________________________
der Bundesrat

b Welches Verfassungsorgan hat seinen Sitz nicht in Berlin? Tauschen Sie sich aus.

22 |
Verfassungsorgane, Parteien und Staatssymbole

2 Was machen diese fünf Verfassungsorgane?


a Lesen Sie die Texte und ergänzen Sie die Namen der Verfassungsorgane.

1.

Das ist die gewählte Volksvertretung in Deutschland. Die Vertreter/innen der einzelnen Parteien,
die Abgeordneten, wählen den /die Bundeskanzler/in. Außerdem berät das Parlament über
Gesetze und beschließt sie.

2.

Das ist die Vertretung der Bundesländer, sie hat 69 Mitglieder. Große Bundesländer haben hier ^ Modul 1,
mehr Vertreter als kleine Bundesländer. Die Vertretung der Bundesländer entscheidet bei vielen Bundesstaatlichkeit, S. 11
neuen Gesetzen für Deutschland m it Wenn diese Vertretung „Nein" zu einem neuen Gesetz sagt,
kann es nicht in Kraft treten. Der Bundestag muss einen neuen Vorschlag machen.

3.
Sie besteht aus der Bundeskanzlerin /dem Bundeskanzler und den Ministerinnen und Ministern
und bestimmt die politische Richtung des Landes. Die Kanzlerin /der Kanzler kommt aus der
stärksten Partei im Bundestag. Als Regierungschef/in schlägt der/die Bundeskanzler/in die
Bundesminister/innen (z.B. für Wirtschaft, Gesundheit, Außenpolitik) vor und regiert mit ihnen
im Bundeskabinett bis zur nächsten Wahl.

4.
Er ist das offizielle Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland. Er wird von der
Bundesversammlung (alle Abgeordnete des Bundestages und Vertreter/innen der
Bundesländer) gewählt. Er hat hauptsächlich repräsentative Aufgaben, z.B. sorgt er für einen
guten Kontakt zum Ausland und empfängt Staatsgäste. Er unterschreibt neue Gesetze und
ernennt den/die Bundeskanzler/in und die Bundesminister/innen. Weil das Staatsoberhaupt
gewählt ist, spricht man von Republik.

5.
Das ist das höchste Gericht in Deutschland. Es wacht darüber, dass die Gesetze von Bund und
Ländern mit dem Grundgesetz übereinstimmen. Jeder kann hier klagen, wenn eine staatliche
Institution gegen das Grundgesetz handelt. Man kann auch klagen, wenn man meint, dass ein
Gesetz nicht zur Verfassung passt. Die Richter/innen sind unabhängig, sie müssen sich nur an
die Gesetze halten. Eine Entscheidung ist für alle Staatsorgane gültig.

b Welche Aufgaben hat jedes Verfassungsorgan? Fassen Sie gemeinsam zusammen


und sehen Sie sich dann die Tabelle auf Seite 27 an.

3 Wie wirken die Verfassungsorgane bei der Gesetzgebung zusammen?


Wie entsteht ein Gesetz? Bringen Sie die Schritte in die richtige Reihenfolge.

Beschluss durch Vorschlag durch Unterzeichnung durch Diskussion im


Bundestag und Bundesregierung/ Bundesregierung und Bundestag
Bundesrat Abgeordnete im Bundestag Bundespräsidenten j-

und Bundesrat

I 23
Modul 1: Politik in der Demokratie

Welche Parteien gibt es in Deutschland?


4 Was denken Sie über Parteien allgemein? Was tun sie? Wofür braucht man sie?
Haben Sie auch Kritikpunkte? Sprechen Sie im Kurs.

5 In Deutschland gibt es über 60 Parteien. Welche sind wichtig?


a Was wissen Sie über die großen Parteien? Sammeln Sie im Kurs,
b Lesen Sie die Texte und unterstreichen Sie wichtige Informationen.

Die Christlich Die Grünen ^ Die Linke ent-


Demokratische entstanden 1980 D IE L lN K E . stand 2007 aus
Union und die aus verschiede­ der Vereinigung
Christlich-Soziale nen Bewegungen der westdeutschen Wahlalternative
Union gründeten in Westdeutschland: aus der Anti- für soziale Gerechtigkeit (WASG)
sich nach dem Ende des Zweiten Atomkraftbewegung, aber auch mit der Linkspartei.PDS. Die Linke
Weltkriegs und sind Schwesterpar­ aus der Friedens- und Frauenbewe­ setzt sich für einen demokratischen
teien. Sie arbeiten eng zusammen gung. Die Partei schloss sich nach Sozialismus ein. Wichtige Themen
und bilden auf Bundesebene einen der Wiedervereinigung mit der Bür­ sind Chancengleichheit und soziale
festen Zusammenschluss. Die CSU gerrechtsbewegung Bündnis 90 aus Gerechtigkeit.
gibt es aber nur in Bayern. Beide der ehemaligen DDR zusammen.
MM die-linke.de
Parteien sind christlich-konser- Umweltschutz, Toleranz und das
vative Volksparteien. Christliche Zusammenleben in einer multikul­
Wertvorstellungen sind für sie die turellen Gesellschaft sind zentrale Die Piraten-
P IR A T E N
Grundlage ihrer Sozialpolitik. Themen.
Mül cdu.de csu.de Ü gruene.de
®! |J l l J d l Partei
wurde 2006
gegründet. Sie beschäftigt sich
besonders mit der Veränderung der
Die Sozialdemokratische Partei Die Freie Demokra- Gesellschaft durch digitale Medien.
Deutschlands p [ j P tische Partei wurde
SPD ist neben der
CDU die zweite
1948 gegründet.
■’tfiU'HfliaM Sie nennt sich auch
Sie fordert eine größere Transpa­
renz der Politik und setzt sich für
eine stärkere Bürgerbeteiligung
große Volkspartei. Sie ist die ältes­ „die Liberalen". Die FDP war schon und den freien Zugang zu Bildung
te Partei Deutschlands, ihre Wur­ oft Koalitionspartner einer Regie­ ein.
zeln reichen bis in das Jahr 1863 rungspartei, weil sie sich einerseits
zurück. Die Partei wurde damals als bürgerliche, unternehmer- M i piratenpartei.de
gegründet, um mehr Rechte und freundliche Partei versteht und
bessere Arbeitsbedingungen für die damit den konservativen Parteien
Arbeiter zu erreichen. Bis heute ist entgegenkommt. Andererseits
soziale Gerechtigkeit für die SPD kämpft sie auch für bürgerliche
ein wichtiges Prinzip. Freiheiten und gegen einen Über­
IM spd.de wachungsstaat und betont die
Rechte von Minderheiten.
M i liberale.de

Für die Parteien werden - z.B. in der Zeitung - auch oft die Farben Rot, Schwarz, Grün,
Orange und Gelb verwendet. Was vermuten Sie: Welche Partei hat welche Farbe?
Ordnen Sie zu.

Modul 1, y 6 Welche Parteien sind aktuell im Bundestag vertreten? Welche Parteien sind in
Bundestagswahl, S. 36 Ihrer Stadt oder Ihrer Gemeinde vertreten? Was sind ihre aktuellen Themen?
Recherchieren Sie.

24 |
Verfassungsorgane, Parteien und Staatssymbole

Wie sehen die deutschen Staatssymbole aus?


7 Welche Staatssymbole gibt es? Wie heißen sie?
a Welche Wörter passen zu welchem Bild? Ordnen Sie zu.

A. Wappen | B. Nationalhymne | C. Hauptstadt | D. Nationalfeiertag |


E. Schwarz-Rot-Gold | F. Berlin | G. Tag der Deutschen Einheit | H. Adler |
I. Einigkeit und Recht und Freiheit | J. Flagge

b Ergänzen Sie die Sätze.

1. Die deutsche Flagge hat von oben nach unten die Farben------------- ,

2. Berlin ist d ie_________________________ von Deutschland.

3. Auf dem deutschen Wappen sieht man einen schwarzen______ ________ . Seine

Füße und der Schnabel sind________, der Hintergrund ist .

4. Die____________________________ singt oder spielt man zu offiziellen Anlässen,

z.B. bei Staatsbesuchen oder bei der Fußballweltmeisterschaft.

5. Der „Tag der Deutschen Einheit" ist ein ____________________________ Er ist am

3. Oktober.

8 l£ Wie sehen die Staatssymbole anderer Länder aus? Arbeiten Sie mit einem
Partner/einer Partnerin aus Ihrem Heimatland. Zeichnen oder beschreiben Sie
zwei Staatssymbole. Tauschen Sich sich im Kurs aus.
* *

S
Modul 1: Politik in der Demokratie

Einigkeit und Recht und Freiheit Was bedeutet der Text der deutschen Nationalhymne?
für das deutsche Vaterland! In der deutschen Nationalhymne wiederholen sich die Wörter Einigkeit, Recht und
Danach lasst uns alle streben Freiheit. Was bedeuten sie? Kreuzen Sie an.
brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit bedeutet hier 1. □ Die Menschen sind sich einig und haben keine Probleme.
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand:
2. □ Deutschland soll ein einheitlicher Staat sein, soll nicht
aus vielen Kleinstaaten bestehen.
|:Blüh im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches Vaterland.:| Recht bedeutet hier 3. □ Es gibt feste Rechte und Gesetze, die für alle gültig sind.
4. □ Die Deutschen haben immer recht.

Freiheit bedeutet hier 5. □ Alle dürfen tun, was sie wollen.


6. □ Jeder darf seine Meinung frei äußern, seine Religion
frei wählen und ausüben, seinen Beruf frei wählen und
vieles mehr.

b Verstehen Sie den Text der Hymne? Lesen Sie ihn noch einmal
und erläutern Sie die Zeilen mit eigenen Worten.

c Wie ist der Text Ihrer Nationalhymne? Erzählen Sie.

Die deutsche Nationalhymne ist die dritte Strophe des Deutschlandliedes, das der
u Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 verfasst hat. Die Melodie
wurde schon 1797 von Joseph Haydn komponiert.

10 Wann und wo benutzt man die Staatssymbole in Deutschland?


a Was sagen die vier Personen dazu?

Seit der WM 2006 hat sich Ich würde nie eine Flagge
etwas verändert: Es gibt ein benutzen. Ich will auch auf
neues Wir-Gefühl und mehr keinen Fall irgendetwas in
Deutsche zeigen ihren Na- den Deutschland-Farben
tionalstolz jetzt offener, z. B. haben. Ich finde, seit Hitler
mit Flaggen an Autos bei sind patriotische Symbole
Fußballländerspielen. tabu.

Bei uns in Deutschland Das sind doch tolle Farben!!


zeigt man die Flagge nur zu Und ich bin Deutschland-
großen offiziellen Anlässen. Fan. Egal ob bei Fußball,
Und die Nationalhymne Handball, Autorennen oder
singt doch niemand privat. Tennis.

Wie ist das in Ihrem Land? Wann und wo benutzt man die Staatssymbole?
Haben die Leute dazu auch so unterschiedliche Meinungen?

26
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

Die wichtigsten Verfassungsorgane

Name Ort Person(en) Aufgaben


Bundestag Reichstag, Berlin Abgeordnete aus Gesetze ändern, machen
den Parteien und beschließen, die Interes­
sen des Volks vertreten,
Bundeskanzler/in wählen,
Regierung kontrollieren
Bundesrat Berlin Vertreter/innen die Interessen der Bundes­
der Bundesländer länder vertreten, Mitwirkung
an der Gesetzgebung
Bundes­ Bundeskanzler­ Bundeskanzler/in, das Land regieren und leiten,
regierung amt und Minis­ Minister/innen Gesetze vorschlagen und
terien, Berlin umsetzen
Bundes­ Schloss Bellevue, Bundes­ Staatsoberhaupt, den Staat
präsident Berlin präsident/in repräsentieren,
die/den Bundeskanzler/in
und neue Minister/innen
ernennen
Bundesver­ Karlsruhe Verfassungs­ über die Rechte und Gesetze
fassungsgericht richter/innen wachen
Alle Verfassungsorgane sind an die Gesetze gebunden. | Sie kontrollieren sich
gegenseitig. | Die Staatsmacht ist unter ihnen aufgeteilt. | Die Organe gehören
zur Legislative, Exekutive und Judikative.

Wie werden die Verfassungsorgane gewählt?

Bundestag Bundeskanzler/in Bundespräsident/in Bundesrat Bundesverfassungsgericht


wird alle vier wird alle vier wird alle fünf Jahre Die Vertreter/innen wird vom Bundestag und
Jahre von den Jahre vom von der Bundesver­ werden nicht gewählt, dem Bundesrat gewählt
deutschen Bundestag sammlung gewählt sondern von den
Bürger/innen gewählt Landesparlamenten
gewählt geschickt.

Wichtige Parteien
• Christlich Demokratische Union/Christlich Soziale Union (CDU/CSU)
• Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
• Bündnis 90/Die Grünen • Freie Demokratische Partei (FDP)
• Die Linke • Die Piraten

Die deutschen Staatssymbole


• Bundesflagge in den Farben Schwarz-Rot-Gold
• Bundeswappen mit Bundesadler
• Nationalhymne: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland"
• Nationalfeiertag: Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober
• Bundeshauptstadt: Berlin

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 21, 22, 28, 29, 40, 41, 42, 43, 44, 48, 55, 58, 59 60, 65, 66, 70,71,72, 74, 75,
76, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 90, 91, 92,103,128,129, 214, 216

Verfassungsorgane: 48 • Bundestag: 28, 55, 65, 74, 81, 83,129 • Bundesrat: 85, 90, 91 • Bundes­
kanzler/in: 71,72, 82 • Bundespräsident/in: 44, 58, 70, 75, 84, 86, 87 • Republik: 22 • Bundesverfas­
sungsgericht: 80 • Legislative: 60 • Gesetzgebung: 42 • Abgeordnete: 128 • Parteien: 41, 59,76,78,
79,92,103 • Parteienverbot: 43 • Wappen/Adler: 21,29, 216 • Flagge: 214 • Nationalhymne: 40, 66
Modul 1: Politik in der Demokratie

Sozialstaat

Modul 1, Sozial- ^ Der Staat hat die Fürsorgepflicht für seine Bürgerinnen und Bürger und sorgt für soziale
Staatlichkeit, S. 14 Gerechtigkeit. Wie funktioniert das? - Mit einem System von Sozialversicherungen und
nach dem Solidaritätsprinzip.

Wie funktioniert das Sozialversicherungssystem?


1 Wie heißen die staatlichen Sozialversicherungen?
a Sehen Sie die Bilder an und ergänzen Sie die Texte.

Behinderung | Unfall | alt | Rente | Pflege | krank | Arzt |


Medikamente | Arbeitsstelle | Agentur für Arbeit

1. Herr Rossi hatte einen schlimmen . am Arbeitsplatz und kann


jetzt nicht mehr arbeiten. Er braucht Geld für die Arztkosten und zum Leben. Die
Versicherung übernimmt die Kosten.
Tanja hat ihre____________________ verloren. Sie geht zur_____________________
Dort bekommt sie finanzielle Hilfe und wird bei der Suche nach einer neuen
Arbeit unterstützt.
3. Frau Marks ist__________ . Sie kann einige Wochen nicht arbeiten. Der_________ und
d ie__________________ sind teuer. Die Kosten muss sie aber nicht selbst übernehmen.
4. Herr Hartung hat eine _______________ . Er kann sich nicht selbst versorgen und
braucht_____________ Das kostet viel Geld. Auch hier hilft die Sozialversicherung.
5. Diese Männer sind . _ . Sie sind in _____________ und bekommen jeden Monat
Geld. Sie haben als Berufsstätige in die Versicherung eingezahlt.

b Wie heißen die fünf Teile der Sozialversicherung? Welche Versicherung zahlt in
welchem Fall? Bearbeiten Sie die Aufgabe auf der nächsten Seite. Ordnen Sie die
Texte und Buchstaben auf den Bildern den Versicherungen zu.
Sozialstaat

1. Krankenversicherung Text Buchstaben. m deutsche-sozialversicherung.de


2. Rentenversicherung
3. Unfallversicherung
4. Arbeitslosenversicherung
5. Pflegeversicherung

c Lesen Sie jetzt die Buchstaben von oben nach unten. Wie finanziert der Staat die
Sozialversicherungen? — durch

2 Was sind Sozialabgaben? Wer bezahlt sie? Welche Prinzipien sind die Grundlage?
Lesen Sie bitte den Infotext. Welche Aussagen sind richtig? Welche sind falsch?

Alle Arbeitnehmer/innen müssen in der Deutschen Sozialversicherung versichert sein.


Die Beiträge werden vom Gehalt abgezogen und direkt an die Sozialversicherungen
abgeführt. Bei der Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung teilen sich
die Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber/innen die Beiträge zu je 50%. Bei der
Krankenversicherung bezahlen die Arbeitnehmer/innen etwas mehr, die Beiträge für
die Unfallversicherung bezahlen nur die Arbeitgeber. In der Krankenversicherung sind
Kinder und Ehepartner, die nicht arbeiten, automatisch mitversichert.
Für die Höhe der Beiträge wird gesetzlich ein bestimmter Prozentsatz für alle festgelegt.
Das heißt: Ein Arbeitnehmer, der viel verdient, hat höhere Sozialabgaben als ein
Arbeitnehmer mit geringerem Einkommen. Im Krankheitsfall bekommen sie aber die
gleichen Leistungen. Das entspricht dem Solidaritätsprinzip: Risiken wie Krankheit oder
Arbeitslosigkeit werden gemeinsam getragen.

richtig/falsch

1. Personen mit einem festen Arbeitsplatz müssen versichert sein. □□


2. Die Arbeitgeber/innen bezahlen die Beiträge. □□
3. Die Höhe der Beiträge hängt vom Gehalt ab. □□
4. Man muss auch für jedes Kind Sozialversicherung bezahlen. □□
5. Wenn man immer gesund ist und nie zum Arzt geht, muss man nicht
so viel in die Sozialversicherung einzahlen.
□□
6. Eine Person ist krank und braucht eine teure Operation. Sie hat
bisher nur wenig Geld in die Sozialversicherung eingezahlt Trotzdem
□□
bezahlt die Krankenkasse die Operation.

3 (£ Sehen Sie sich die Gehaltsabrechnung von llka Romanova an. Sie ist Kranken­
schwester und ledig. Wie hoch sind ihre Sozialabgaben? Wie viel Prozent des Gehalts
sind das ungefähr? Rechnen Sie.

Gehalt 2.100,00 €
Rentenversicherung 198,45 €
Arbeitslosenversicherung 31,50 €
Pflegeversicherung 21,53 €
Krankenversicherung 172,20 €

Summe Sozialabgaben _______ ,____ €


29
Modul 1: Politik in der Demokratie

Was müssen Versicherte und Empfänger von


Sozialleistungen beachten?
4 Lesen Sie die Texte und ordnen Sie die Bilder zu.

U N F A L L A N Z E IG E
M l l l TYHTT A Sie gehen zum Arzt. Sie müssen Ihre
Versicherungskarte, eine Chipkarte,
□ zeigen, wenn die Krankenkasse
bezahlen soll.

B Sie sind arbeitslos und bekommen


monatlich Geld. Sie müssen regelmäßig
□ zur Arbeitsagentur oder zum Jobcenter
gehen. Dort müssen Sie dokumentieren,
dass Sie eine neue Arbeit suchen.

C Sie kommen ins Rentenalter und möch-


ten Ihre Rente beantragen. Sie müssen
□ belegen, dass Sie und ihr Arbeitgeber
in die Rentenkasse eingezahlt haben.

D Sie hatten einen Unfall und wollen Geld aus der Unfallversicherung.
Sie müssen nachweisen, dass der Unfall während der Arbeit oder auf
dem Weg zur Arbeit passiert ist.

Ämter und Versicherungen schicken immer wieder Fragebögen und Formulare.


Sie wollen Informationen über die aktuelle Situation der Empfänger/innen von
Sozialleistungen oder der Versicherten. Diese Fragen müssen Sie beantworten.
Außerdem sollten Sie die Ämter und Versicherungen informieren, wenn sich bei
Ihnen etwas ändert, wie z. B. die Adresse oder der Familienstand.

5 Freie Wohlfahrtsverbände, Vereine und andere Einrichtungen bieten bei Problemen


mit Ämtern und Behörden oft kostenlose Beratungen an, helfen beim Ausfüllen von
Formularen oder unterstützen bei Behördengängen.

a Welche Beratungs- und Hilfsangebote gibt es an Ihrem Wohnort? Wo erhalten Sie


Informationen in verschiedenen Sprachen? Tauschen Sie sich aus.

b Recherchieren Sie genau und notieren Sie sich wichtige Adressen.


DER PARITÄTISCHE
.U N S E R S P IT Z E N V E R B A N D
Soziaistaat

Armut in Deutschland?
6 Wer ist in Deutschland arm? Wie wird Armut definiert? Lesen Sie den Infotext.

Als arm gelten in Deutschland Menschen, die weniger als 60% des durchschnittlichen
Nettoeinkommens haben. Sie haben dadurch nicht die Möglichkeit an der Lebensweise
teilzunehmen, die in Deutschland üblich ist. Das nennt man „relative Armut“.

7 jeder kann ohne eigene Schuld arm werden? Wie kann das passieren?
a Lesen Sie die Texte und sprechen Sie im Kurs.

Ich habe gerade mein zweites Kind Ich komme aus Afghanistan. Ich war einmal Maurer und habe
bekommen und kann nicht arbei­ Ich musste mein Land verlassen. auf dem Bau gearbeitet. Dann hat­
ten. Mein Mann arbeitet als Bus­ Aber ich spreche noch nicht gut te ich im Urlaub einen schlimmen
fahrer. Das Geld, das er verdient, Deutsch. Deshalb finde ich nur Motorradunfall. In meinem Beruf
reicht nicht für eine ganze Familie. kleine Jobs, die schlecht bezahlt kann ich nicht mehr arbeiten.
Am Monatsende weiß ich oft nicht, sind. Von so wenig Geld kann ich Und etwas anderes habe ich nicht
wie ich unser Essen bezahlen soll. keine Wohnung bezahlen. gelernt.

b Kennen Sie noch andere Armutsrisiken? Überlegen Sie gemeinsam.

8 a Was machen der Bund, die Länder und Kommunen, um Armut zu bekämpfen?
Was halten Sie für sinnvoll? Bilden Sie Gruppen und sprechen Sie über die Maßnah­
men. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Kurs.

Maßnahmen gegen Armut und Ausgrenzung

Abbau der Arbeitslosigkeit (z. B. Unter­


Nahrungsmittel verteilen
nehmen und Selbstständigkeit unterstützen)
(z.B. kostenloses Schulessen)

finanzielle Hilfen (z. B. Wohngeld)

mehr Betreuungsplätze für Kleinkinder Zugangzu Informationen ermöglichen


(z.B. in Bibliotheken)

Sprachkurse und Qualifizierungsprojekte


bessere Bildungschancen für Kinder für Zuwanderer
und Jugendliche

mehr Beratungsstellen für Leute mit Schulden


Weiterbildung von Erwachsenen

Wohn- und Pflegesituation von


alten Menschen verbessern

I 31
Modul 1: Politik in der Demokratie

Wie kann man sich für das Leben im Alter


finanziell absichern?
9 ln Deutschland gibt es die gesetzliche Rentenversicherung. Private Vorsorge ist heut­
zutage aber auch sehr wichtig. Warum? Lesen Sie den Infotext und kreuzen Sie an.

Die Deutschen bekommen weniger Kinder. Es gibt also immer weniger Leute, die
“ arbeiten und in die Sozialversicherung einzahlen. Die Menschen in Deutschland
werden jedoch immer älter. Die Kosten für die Altersversorgung, für Pflege und für
Krankheit werden deswegen höher.

^ 71
sinkt/sinken steigt/steigen

1. Die □ □
2. Die □ □
3. Die □ □
4. Die □ □
5. Die .. □ □
Modul 3, ^
Älterwerden, S. 66

10 Wie kann private Vorsorge aussehen? Ergänzen Sie die Begriffe.

Zusatzkrankenversicherung | Riester-Rente | Immobilienbesitz |


betriebliche Altersvorsorge

1. Ihr Arzt konnte Ihnen nicht helfen. Sie gehen deshalb zu einem Homöopathen. Ihre
Krankenkasse bezahlt das nicht. Oder Sie brauchen eine spezielle Behandlung beim
Zahnarzt. Nur eine_______________________________ übernimmt hier die Kosten.

2. Viele Leute kaufen, wenn möglich, eine eigene Wohnung oder ein Haus.
Später, wenn sie in Rente sind, müssen sie dann keine Miete bezahlen.
Sie können das Haus auch verkaufen, wenn sie Geld brauchen. Diese Leute
sorgen m it_______________________________ vor.

3. Manche große Firmen bieten eine_____________________________________ an.


Die Arbeitnehmer/innen zahlen monatlich einen kleinen Betrag. Im Rentenalter
erhalten sie von der Firma eine kleine Rente, zusätzlich zur staatlichen Rente.

4. Die--------------------- ist eine zusätzliche Rente für Arbeitnehmer/innen,


die vom Staat unterstützt wird. Man schließt diese Rente z. B. bei einer
Versicherung ab und der Staat gibt etwas Geld dazu. Im Alter ist die monatliche
attersvorsorge-macht- Rente dann höher.
schule.de
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

Sozialversicherung
Die Sozialversicherung hilft z. B. bei Krankheit und Arbeitslosigkeit Mit der Sozial­
versicherung sorgt der Staat dafür, dass alle ein menschenwürdiges Leben führen können
und niemand Not leiden muss.

Die deutsche Sozialversicherung

Kranken­ Renten­ Unfall­ Arbeitslosen­ Pflege­


versicherung versicherung versicherung versicherung versicherung

übernimmt Arzt­ zahlt im Alter bezahlt Kosten leistet finan­ bezahlt Kosten
kosten, Opera­ eine monatliche nach einem zielle Hilfe, für die notwen­
tionskosten und Rente aus Arbeitsunfall wenn man dige Pflege
die Kosten für eine feste Arbeit
die meisten verloren hat
Medikamente

Finanzierung der Sozialversicherungen nach drei Prinzipien

Versicherungspflicht Beitragsfinanzierung Solidarität


Alle Arbeitnehmer/innen Arbeitnehmer/innen und Durch die Sozialabgaben
müssen in die Sozial­ Arbeitgeber/innen finan­ werden Risiken gemeinsam
versicherung einzahlen. zieren die Sozialabgaben getragen.
gemeinsam. Unabhängig von den
Die Sozialabgaben orientie­ bezahlten Beiträgen
ren sich am Gehalt und sind werden alle Versicherten
unterschiedlich hoch. unterstützt.

Private Vorsorge für die Zukunft


Die staatliche Finanzierung von sozialen Leistungen wird in der Zukunft schwieriger.
Man sollte sich deshalb auch um eine private Vorsorge kümmern, wenn man die
finanziellen und beruflichen Möglichkeiten hat.

• Lebensversicherung: Die Versicherung zahlt im Alter einen größeren Betrag oder


monatlich eine Zusatzrente.
• Immobilienbesitz: Man besitzt eine Wohnung oder ein Haus und bezahlt keine Miete.
•Riester-Rente: Man bekommt eine Zusatzrente vom Staat
•Zusatzkrankenversicherung: Man muss bei besonderen medizinischen Wünschen oder
Behandlungen nicht selbst bezahlen.

• Betriebliche Altersvorsorge: Man bekommt eine Zusatzrente von der Firma, für die man
gearbeitet hat.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 35, 36, 45, 47, 97, 99,100, 285
Sozialversicherung: 35, 97,99,100 • Krankenversicherung: 36 • Pflegeversicherung: 45 •
Umsatzsteuer: 285 • Aufgaben des Staates: 47
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 1

und Teilhabe

Eine Demokratie braucht die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Möglichst viele
Menschen sollen am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Es gibt
verschiedene Möglichkeiten.

Wählen: Wie? Was? Wer? Wann? ...


1 Wie sind demokratische Wahlen organisiert?
a Was fällt Ihnen zum Thema Wahlen ein? Erzählen Sie.
b Wann sind Wahlen demokratisch? Sprechen Sie im Kurs.

2 Wie sind die Prinzipien für Wahlen in Deutschland?


a Die fünf Prinzipien stehen in Artikel 38, Absatz 1 des Grundgesetzes.
Lesen Sie bitte.

Artikel 38
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer,
freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. ( .. .)

Modul 1, y b Was bedeutet das? Ordnen Sie die Adjektive zu.


Bundestagswahl, S. 36
allgemein | unmittelbar | frei | gleich | geheim

1. : Alle Wähler/innen haben gleich viele Stimmen.


2. : Der Wahlzettel wird in Wahlkabinen ausgefüllt
3. : Alle Wahlberechtigten dürfen wählen.
4. : Die Wähler/innen entscheiden selbst, ob und wen sie
wählen wollen.
5. : Die Abgeordneten und Parteien werden direkt gewählt.

c Gibt es aktuell in Deutschland oder anderen Ländern Wahlen? Wenn ja, was haben Sie
darüber in den Medien gehört/erfahren?
Politische Beteiligung und Teilhabe

3 Wie ist der Ablauf bei einer Wahl? Ergänzen Sie die Sätze.

1. Vor der Wahl bekommen alle Wahlberechtigten eine Einladung vom Bundespräsidenten.
ein Geschenk von einer Partei.
eine Wahlbenachrichtigung von der Gemeinde.

2. Am Wahltag gehen die Wahlberechtigten j nach Berlin.


ins Wahllokal in ihrer Gemeinde oder ihrem Stadtteil.
J in den Landtag.

Wahlhelfer/innen
3. Dort zeigen sie den Wahlhelfer/innen L J ihren Führerschein.
sind ehrenamtlich u
l II ihre Steuererklärung,
tätig. Sie geben
ihren Ausweis. die Stimmzettel
aus und zählen am
4. Sie erhalten dann l ein Glas Sekt. Ende des Wahltags
einen Stimmzettel. die Stimmen aus.

5. Wenn man am Wahltag nicht zur Wahl kommen kann, kann man vorab per Briefwahl wählen.
am Wahltag im Wahllokal anrufen.

In einem föderativen Staat wie Deutschland gibt es verschiedene Wahlen,


denn es gibt Volksvertretungen auf drei Ebenen. Was für Wahlen gibt es?
Sehen Sie das Bild an und ergänzen Sie den Text.

Bundestagswahl
Frau Konrad aus Wuppertal wählt bei der_________________________ (1)
Abgeordnete für die Bundesrepublik Deutschland in den Bundestag.
Bei der_____________________________________ (2) wählt
sie die Volksvertreter/innen für das Bundesland Nordrhein-
/
Westfalen in den nordrhein-westfälischen Landtag. Bei den Landtagswahl Kommunalwahl
_____________________________________ (3) wählt sie den
Wuppertaler Oberbürgermeister und die Mitglieder für den
Stadtrat von Wuppertal.

Für die Volksvertretung der Gemeinden /Kommunen gibt es verschiedene Namen.


Man spricht vom Gemeinderat, wenn es keine Stadt ist. In manchen Städten hat
u
der Stadtrat eine andere Bezeichnung, in Kassel oder Potsdam sagt man z. B.
g Modul 1,
Stadtverordnetenversammlung.
Kommunen, S. 11
Modul 1: Politik in der Demokratie

5 Wer darf wählen?


a Lesen Sie bitte zuerst den Infotext.

Bei den Bundestagswahlen dürfen deutsche Staatsbürger/innen ab 18 Jahren wählen.


Sie sind wahlberechtigt bzw. haben ein aktives Wahlrecht, wenn sie die deutsche
Staatsangehörigkeit seit mindestens einem Jahr haben.
Bei den Wahlen zu den Landesparlamenten gilt ebenfalls ein Wahlrecht für Deutsche
ab 18 Jahren. In Bremen und Brandenburg dürfen Jugendliche schon ab 16 Jahren wählen.
Auf kommunaler Ebene darf in folgenden Bundesländern ab 16 Jahren gewählt werden:
Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-
Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein.
EU-Bürger/innen, die seit mindestens drei Monaten am Ort leben, dürfen an den
Kommunalwahlen teilnehmen.

b Entscheiden Sie jetzt: Bei welchen Wahlen dürfen die Personen wählen? Kreuzen Sie an.

Hayriye Yildiz lebt schon seit Lisa Weber ist 16 Jahre alt Leon Steinmann ist in
über 20 Jahren in Bochum. Ihre und Schülerin. Sie besucht ein Magdeburg geboren und
Kinder sind in Deutschland Gymnasium in Bremen und aufgewachsen. Er ist
geboren. Sie hat die deutsche interessiert sich für Politik. Deutscher und 17 Jahre alt.
Staatsangehörigkeit.

□ Bundestagswahl □ Bundestagswahl □ Bundestagswahl


Landtagswahl Landtagswahl □ Landtagswahl
□ Kommunalwahl □ Kommunalwahl □ Kommunalwahl

Ines Fernandez ist Spanierin. Ivan Jursic ist 40 ja "e alt


Luigi Romano ist Italiener und
Sie studiert seit drei Jahren in Er arbeitet als Maschinen­
19 Jahre alt. Er lebt seit zwei
Deutschland. Vor zwei Monaten schlosser in Augsburg. Seit
Jahren in Kassel und arbeitet ist sie von Bremen nach Nürn­ 14 Monaten hat er die deutsche
dort als Kellner. berg gezogen. Staatsangehörige':.

□ Bundestagswahl Bundestagswahl Bundestagswah


Landtagswahl .. Landtagswahl Landtagswahl
□ Kommunalwahl Kommunal wähl Kommunalwahl
Po^rtisch^^eteiligun^^n^TeMhabe

6 Wann und wie wählen die Deutschen den Bundestag?


a Lesen Sie bitte den Infotext über die Bundestagswahl.

Der Bundestag wird alle vier Jahre gewählt. Die Wähler/innen entscheiden sich mit
der Erststimme für eine Person aus dem Wahlkreis, die sie vertreten soll. Mit der
H
Zweitstimme wählen sie eine Partei. S tim m z e t te l
Wahlkreis 225 Traunrtaln

Die Zweitstimme entscheidet darüber, wie viele Abgeordnete eine Partei in den Bundestag
Sie haben 2 Stim m en
schicken kann. Die Prozentzahl der Zweitstimmen entspricht ungefähr den Sitzen im
Bundestag. Das deutsche Wahlsystem ist ein Mehrheits- und Verhältniswahlsystem.
h ie r 1 S tim m e h i e r 1 S t im i
Eine Partei kommt aber nur in den Bundestag, wenn sie mindestens 5 % der Stimmen hat. für di« Wahl für dt« Wahl
r Wahtkrelsabgeordneten
Wenn die stärkste Partei weniger als 50% der Stimmen hat, muss sie sich mit einer s .u . kota«*"«
C r c t c t im m e Z w e it s t im m e
anderen Partei zusammentun, damit sie eine Mehrheit im Bundestag bekommt. Man
nennt diesen Zusammenschluss Koalition.

Sehen Sie sich bitte das Ergebnis der Bundestagswahlen 2013 und die Sitzverteilung
im 18. Bundestag an. Ergänzen Sie dann die Sätze.

Stimmenanteile in 1 Sitzverteilung
41,5
SPD

B l 25,7 CDU/CSU „0,'®!

Grüne

I I
CDU/ SPD FDP Linke Grüne AfD Piraten Andere
CSU
Sitze

1. Der Bundestag wird alle________Jahre gewählt.


2. Die Wahlberechtigten wählen d ie_________________________ direkt in den Bundestag.
3. Die_____________ hat 2013 die meisten Wählerstimmen und ist die stärkste Partei im
Bundestag. Der Präsident des Bundestages kommt deswegen aus dieser Partei.
4. Im 18. Bundestag bilden die Abgeordneten vier Gruppen. Die beiden größten Fraktionen
sind die________________ und d ie __________________ .
5. Die CDU/CSU hat aber keine absolute Mehrheit. Sie braucht einen Partner für eine
. Nach der Wahl 2013 ist dies die SPD.
6. Die Parteien im Bundestag, die nicht regieren, sind____________ und___________________ .
Sie bilden die Opposition.
7. Die anderen Parteien sind nicht im Bundestag, weil sie jeweils weniger als_____________
der Wählerstimmen haben.

c Wie heißen die aktuellen Politiker/innen in der Bundesregierung, in Ihrem Bundesland


oder in Ihrer Kommune?

I 37
f Modul 1: Politik in der Demokratie

Auf welche Weise kann man am öffentlichen Leben


teilnehmen?
Wählen ist eine Möglichkeit. Man kann aber auch auf andere Weise am öffentlichen Leben
teilnehmen: Knapp ein Drittel der Bevölkerung engagiert sich in Deutschland freiwillig und
ohne Bezahlung, z.B. in Schulen, Vereinen und Hilfsorganisationen.

7 Machen Sie irgendwo mit? Engagieren Sie sich? Oder haben Sie sich früher engagiert?
Erzählen Sie.

8 Wo und wie können Sie in Deutschland mitwirken?


a Sehen Sie die Bilder an und lesen Sie die Aussagen. Ordnen Sie zu.

A ] In unserem kleinen Dorf gab es sehr viel Verkehr. Wir haben protestiert und viele
Unterschriften gesammelt. Mit diesen Unterschriften sind wir zum Gemeinderat
gegangen. Heute hat unser Dorf eine Umgehungsstraße und es ist schön ruhig
hier. Und: Wir haben viel gelernt und kennen uns jetzt besser.

B Ich helfe oft bei Schulfesten und Ausflügen. Die Schule braucht die Hilfe der Eltern.
Mir macht das Spaß. Außerdem bin ich meistens besser informiert, weil ich viel
Kontakt mit der Schule und den Eltern habe. Dieses Jahr bin ich sogar Elternspre­
cherin und bespreche mit der Lehrerin die Wünsche von uns Eltern und Probleme
in der Klasse.

C Ich bin Irakerin und lebe seit ein paar Jahren hier. Letztes Jahr wurde ich in den
Ausländerbeirat gewählt. Wir setzen uns für das gleichberechtigte Zusammenle­
ben von Ausländern und Deutschen in allen Bereichen ein. Wir beraten auch die
städtischen Gremien und haben gute Kontakte zu Parteien und anderen Organi­
sationen. Anderen Ausländern können wir bei Problemen und Fragen meistens
helfen.

D Wir sind eine große Familie und jeder hat ein anderes Hobby. Ich spiele z.B. Fuß­
ball. Deshalb bin ich Mitglied im Sportverein und trainiere dort einmal in der Wo­
che. Mein Vater ist im Skatclub und meine Schwestern singen im Chor. Das ist auch
ein Verein. In einem Verein kann jeder Mitglied werden. In der Regel ist das auch
nicht teuer. Auf kommunaler Ebene können große Vereine oft etwas bewirken.

E Hier in unserer Gemeinde gibt es viele Aufgaben, für die Leute gesucht werden. Es
gibt dafür keine Bezahlung, aber die Arbeiten sind interessant und machen Spaß.
Seit zwei Jahren bin ich bei der freiwilligen Feuerwehr. Ich habe dort ein spezielles
Training bekommen. Meine Frau ist auch aktiv. Sie hilft momentan in unserer klei­
nen Bücherei m it Früher hat sie einmal pro Woche das Kindertumen geleitet.

b Wie nennt man diese Arten des Mitwirkens? Ordnen Sie die Wörter den Bildern zu.
Schreiben Sie.

Engagement in der Schule | Bürgerinitiative | Ehrenamt | Verein | Ausländerbeirat

9 Welche Aktivitäten finden Sie interessant? Wo würden Sie gerne mitmachen? Wie
können Sie das realisieren? Sammeln Sie Ihre Wünsche und Vorstellungen im Kurs.

38 |
Politische Beteiligung und Teilhabe

Was sind Interessenverbände?


ln einer Gesellschaft gibt es viele Interessen und Ziele. Soll beispielsweise eine Buslinie
abgeschafft werden, kann man sich zu einer Bürgerinitiative zusammenschließen. Die
Initiative endet, wenn das Ziel erreicht ist. Wenn man sich dauerhaft für ein Thema
einsetzen will, kann man Mitglied in einem Interessenverband werden.

10 Welche Verbände kennen Sie? Mit welchen Themen beschäftigen sie sich? Sprechen
Sie im Kurs.

« 3r-~ fa m ilia % J Mieterschutzbund

PRO ASYL
Förderverein PRO ASYL e.V. ® B U N D M F
DER EINZELFALL ZÄHLT. FR EUN DE DER ERDE ^ |■ /

Interessenverbände engagieren sich für gesellschaftlich wichtige Themen wie zum


Beispiel Kinderschutz, Menschenrechte, Tier- und Naturschutz und Arbeitsrecht.
Sie setzen sich für die Interessen und Rechte ihrer Mitglieder ein, informieren die
Öffentlichkeit über ihre Arbeit und versuchen, Einfluss auf die Politik zu nehmen.

11 Die Interessenverbände der Berufstätigen sind die Berufsverbände und


Gewerkschaften. Für wen und wofür setzen sich Gewerkschaften ein?
Ergänzen Sie den Text.

höhere Löhne | Streiks | Mitbestimmung | arbeitsrechtlichen | DGB


Tarifverträge | Weiterbildungen | Arbeitnehmer

Der Deutsche Gewerkschaftsbund, abgekürzt. . (1) ist die Dachorganisation


acht verschiedener Gewerkschaften, dazu gehören z. B. ver.di, die IG Metall oder die GEW.
Im DGB sind etwa 6,2 Millionen___________________________________(2) organisiert.
Ziele der Gewerkschaften sind_____________________________________ (3), die in ganz
Deutschland gelten und_____________________________________ (4). Die Mitglieder wollen
bessere Arbeitsbedingungen und mehr_____________________________________ (5) in
ihrem Betrieb erreichen.
Die Gewerkschaften beraten bei. . (6) Fragen und
bieten auch___________________ . (7) an. Außerdem helfen sie bei der

Organisation von_____________________ _____(8). Gewerkschaften finanzieren


sich durch die Beiträge ihrer Mitglieder.
Modul 1: Politik in der Demokratie

Welche Rolle haben die Medien in Deutschland?


12 Medien, Öffentlichkeit, Politik
a Überlegen Sie: Welche Rolle spielen Medien generell in Demokratien?
b Die Medien werden auch als "vierte Gewalt" bezeichnet. Was heißt das? Was verbindet
man damit? Tauschen Sie sich aus.

Modul 1, ^jj 13 Meinungsfreiheit und Pressefreiheit: Was steht dazu im Grundgesetz?


Grundrechte, S. 18 Lesen Sie Artikel 5 und ordnen Sie die Erklärungen darunter zu.

Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Ivjginung in werden gewährleistet. Eine Zgnsur findet
& Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu nicht statt.
verbreiten und sich aus allgemein zugäng­ (2) Diese Rechte finden ihre Schranken
O-
lichen Quellen ungehindert zu unterrichten. (...) in den gesetzlichen Bestimmungen zum
o- Die Pressefreiheit und Freiheit der Bericht­ Schutze der Jugend und in dem Recht der
erstattung durch Rundfunk und Film persönlichen Ehre.
Q-

1. Alle dürfen ihre Meinung sagen, schreiben oder in einem Bild zeigen.
2. Man darf niemanden öffentlich beleidigen und die Jugend nicht gefährden.
3. Alle dürfen sich aus allen öffentlichen Quellen informieren.
4. Die Presse ist frei und wird nicht zensiert.

14 Welche Medien sind besonders wichtig?


a ^ Was vermuten Sie: Wie viele Minuten pro Tag nutzt die Bevölkerung in Deutsch­
land (ab 14) die unterschiedlichen Massenmedien? Ordnen Sie zu und vergleichen Sie
mit dem Lösungsschlüssel.

Radio | Fernsehen | Zeitungen | Internet

242 191
Minuten Minuten

b Nutzen Sie die Medien genauso oder anders? Wie informieren Sie sich? Erzählen Sie.

15 Wie wird informiert?


a & Recherchieren Sie im Internet oder bringen Sie verschiedene Zeitungen in
den Kurs mit. Wählen Sie gemeinsam ein Thema aus, lesen Sie die entsprechenden
Artikel und suchen Sie Informationen zu den W-Fragen (Wer?, Was?, Wann?, Wie?,
Wo?, Warum?). Vergleichen Sie die Informationen.
b Wie wird berichtet? Welche Unterschiede gibt es? Warum? Tauschen Sie sich aus.

40 |
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

3: Politische und
gesellschaftliche
Beteiligung

Alle Deutschen Die Wahl ist Man darf frei Alle Stimmen Es wird geheim
ab 18 Jahren direkt, wählen, wem zählen gleich gewählt
dürfen wählen. man seine viel.
Stimme gibt.

Verschiedene Wahlen

Bundestagswahl Landtagswahl Kommunalwahl


Gemeinderatswahl Bürgermeisterwahl |
alle 4 Jahre alle 4-5 Jahre alle 4-6 Jahre alle 5-8 Jahre
Wahl der Abgeordneten/Volksvertreter/innen nach dem Mehrheitsprinzip
Wahlberechtigte: Bürger/innen ab 18 Jahren, deutsche Staatsbürgerschaft
seit mindestens einem jahr
In Bremen und Teilnahme an Kommunalwahlen in
Brandenburg sieben Ländern ab 16 Jahren möglich
ab 16 Jahren EU-Bürger mit Wohnsitz in der Gemeinde
seit mindestens 3 Monaten

5%-Hürde: Parteien, die weniger als 5% der Wählerstimmen haben, dürfen nicht in den
Bundestag oder Landtag einziehen. Zu viele kleine Parteien würden die Regierungsbildung
erschweren.

Weitere Möglichkeiten der gesellschaftlichen Beteiligung


• Engagement in Ehrenämtern, Bürgerinitiativen und Ausländerbeiräten
• Mitgliedschaft in Vereinen und Interessenverbänden

Rolle der Medien in der Demokratie


• Sie erstellen und verbreiten Informationen.
• Sie informieren die Öffentlichkeit
• Sie kontrollieren und kritisieren die Politik.
• Sie unterstützen die freie Meinungsbildung.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 5,12,13,14,16, 23, 30, 31, 32, 57, 62, 73, 88, 89, 93, 94, 98,101,105,106,
107,108,109,110,111,112,113,114,115,116,117,118,119,120,121,122,
123,124,125,126,127,130,132,133,134,135, 243, 246, 282

Wahlen: 5, 93, 94,107,108,109,110,111,112,113,114,115,116,118,119,120,122,124,125,126,130,133 •


Wahlhelfer/innen: 105,106,282 • 5%-Hürde: 117,121,123,127 • Opposition: 13, 88 • Koalition: 31 •
Fraktion: 73, 89, 98 • Bundestagspräsident/in: 57 • Landtagswahl: 62 • Gewerkschaften: 101,135 •
Arbeitnehmer/innen: 23 • Ehrenamt/Engagement: 132,134 • vierte/nicht staatliche Gewalt: 32 •
Presse-/Meinungsfreiheit: 12,14,16 • Pressezensur: 30 • Demonstrationsrecht: 243 • volljährig: 246
Vorbereitung auf den Test
-----------------------#--------

Wie lernen Sie für den Test?


1 Was wissen Sie über den Abschlusstest? Ergänzen Sie gemeinsam das Testprofil.

..........................................
Test „l.eben in Deutschland" (LiD)

Zeitpunkt / Datum:

Dauer:

Anzahl der Fragen:

Aufbau:

Punktzahl: für Zertifikat Integrationskurs:


für Einbürgerung:

Hilfsmittel im Test?

Übungsmaterialien:

Online-Testcenter: M I bamf.de

Jede Prüflingsteilnehmerin / jeder Prüfungsteilnehmer bekommt einen eigenen Test, die


Fragen sind nicht gleich. Falls Sie den Test nicht bestehen, können Sie ihn wiederholen.

3 Was hilft Ihnen bei der Vorbereitung? Wie lauten die Tipps? Ordnen Sie A - E zu.

1. Sie müssen neue Begriffe und lange Komposita lernen?


Schreiben Sie die Wörter auf Kärtchen. Auf die Rückseite
kommt die Erklärung und / oder ein Beispiel.

2. Beginnen Sie rechtzeitig für den Abschlusstestzu lernen.

3. Lernen Sie nach Themen! Auf den Fit-Seiten finden Sie die
Nummern der Testfragen, die Sie nach einem Kapitel lernen
können.

4. Konzentrieren Sie sich auf die Fragen, die Sie schwierig


finden und notieren Sie diese Fragen.

5. Es ist wichtig, über die Themen zu sprechen! Lernen Sie


deshalb nicht nur allein, sondern auch zusammen mit
anderen Kursteilnehmer/innen.
2 Haben Sie sich den Test schon einmal angesehen oder einen Modelltest gemacht?
a Q i Welche Fragen sind leicht / schwer zu beantworten? Sammeln Sie Beispiele.

einfache Fragen schwierige Fragen

Testfrage: Testfrage:

b Welche Fragen finden Sie schwierig? Warum? Was macht Ihnen Probleme? Wie können
Sie damit umgehen? Tauschen Sie sich im Kurs aus.

A. Im Online-Testcenter können Sie direkt


zu den einzelnen Fragen navigieren.

B. Sie können sich gegenseitig Fragen stellen und


so Ihr Wissen austauschen und überprüfen.

C. Wiederholen Sie die Themen regelmäßig zu Hause.


Nehmen Sie sich dafür ca. 30 Minuten Zeit.

«p

D. Die Kärtchen können Sie auch unterwegs bei sich haben.


Mischen Sie Ihre Lernkarten immer wieder neu. Lernen und
wiederholen Sie damit
wm

E. Bearbeiten Sie beim nächsten Wiederholen dann zuerst die


schwierigen Fragen.
■■■■■
mm\
l ot-,
W £

Was haben diese Fotos mit Geschichte zu tun? Was meinen Sie?
Sprechen Sie im Kurs.

Was bedeutet Geschichte für Sie?


a Lesen Sie und kreuzen Sie an.

Geschichte verbinde ich mit ...

Ereignissen und Jahreszahlen. Die mussten wir in der Schule auswendig er^e^.
Geschichten von früher. Die haben uns unsere Eltern und Großeltern erzählt
bestimmten Orten. Sie erinnern noch heute an Dinge, die früher passie" 5 -c
Zeiten, die für immer vorbei sind.

Sich mit Geschichte zu beschäftigen, h eiß t...

Spuren zu suchen, die Menschen vor uns hinterlassen haben,


zu verstehen: So ist ein Land zu dem geworden, was es heute ist.
zu erkennen: So haben sich die Menschen entwickelt,
zu lernen: Aus der Vergangenheit für die Gegenwart und die Zukunft

b Vergleichen Sie Ihre Einstellungen. Tauschen Sie sich im Kurs aus.

44
Einführung in das Modul Geschichte
«

Was interessiert Sie persönlich am meisten an Geschichte? Was finden Sie spannend,
was eher langweilig? Welche Themen, Personen, Zeitabschnitte interessieren Sie?

in Berlin um 1903. Das öffentliche

4 Erlebte Geschichte - erlebte Geschichten?


a Gibt es Ereignisse in der jüngeren Geschichte Ihres Heimatlandes, die Sie bewusst
miterlebt haben, oder von denen Ihnen Ihre Eltern oder Großeltern erzählt haben?
Notieren Sie und erzählen Sie.

b Haben Sie auch in Deutschland schon Ereignisse miterlebt, von denen Sie sagen
würden: „Das war Geschichte!" Wissen Sie noch, was Sie damals gemacht haben?

Geschichte: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft?


a Wie soll die Zukunft aussehen? Wie können wir heute Geschichte von morgen gestal­
ten? Schreiben Sie drei Wünsche auf.

2.. 3.
1.

b Stellen Sie Ihre Wünsche im Kurs vor. Gibt es Gemeinsamkeiten? Was ist allen beson­
Modul 1, Möglichkeiten
ders wichtig? Was können wir heute tun, damit unsere Wünsche Wirklichkeit werden?
md der Beteiligung, S. 38/39
Überlegen Sie gemeinsam.

I 45
Modul 2: Geschichte und Verantwortung

Der Nationalsozialismus
und seine Folgen
- w .| , f l
A u S ch \y jt st die
die D em okratie in
ueraoiuduv Gefahr?
---------
-jym . ... Alenn/ir.h flach
M n > Jo * '* ’* » ^ “ f* .
entr,
Die meisten Deutscher, * - u l S i sa9er'';^
« ^
Erinnerunaen an w 7 Sa9en: Ne>"!
den Zweiten Weltkrieg
Besuch in Auschwitz ist Pflicht!
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Kothen
Ist die Dem okratie in uciü - * in Wuppertal besuchen das Konzentrationslager Auschwitz

Warum beschäftigen wir uns im Orientierungskurs mit der deutschen Geschichte


ab 1933?
a Was ist 1933-1945 in Deutschland geschehen? Was wissen Sie darüber?
b Warum sind die Ereignisse von damals immer noch wichtig für Deutschland und die
Deutschen? Lesen Sie die Schlagzeilen oben. Sprechen Sie darüber im Kurs

Wie wurde Deutschland zu einer Diktatur?


2 Heute ist Deutschland eine Demokratie. Aber die Geschichte zeigt: Demokratie ist
nicht selbstverständlich.
a Wie war die politische Entwicklung? Lesen Sie bitte den Infotext.

D Von 1871 bis 1918 war Deutschland eine konstitutionelle Monarchie: Es gab einen Kaiser
und ein Parlament. Das Parlament hatte aber wenig Macht. Nach dem Ersten Weltkrieg
(1914-1918) wurde Deutschland erstmals eine Republik mit einer demokratischen
Verfassung und einem Wahlrecht für Männer und Frauen. Aber die Weimarer Republik
hatte von Anfang an viele Gegner aus verschiedenen politischen Lagern: nicht alle
Deutschen waren überzeugte Demokraten. Hinzu kamen ökonomische Probleme.
Ende der Zwanziger Jahre begann die Weltwirtschaftskrise. Das Geld verlor seinen Wert
und es gab mehr als sechs Milhonen Arbeitslose. Diese Situation nutzten Adolf Hitler
und seine Partei, die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). Auch durch
das Versprechen, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen, gewann die NSDAP Wählerstimmen.
Bei der Wahl zum Reichstag (Parlament) im Juli 1932 wurde sie stärkste Partei. Hitler
wurde im Januar 1933 Reichskanzler. Deutschlands Weg von der Demokratie zur Diktatur
begann.

b Was ist richtig? Was ist falsch? Kreuzen Sie an.


richtig/falsch
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gab es in Deutschland einen Kaiser.
2. Von 1918 bis 1933 hatte Deutschland eine demokratische Verfassung.
3. Allen Menschen in Deutschland gefiel die Demokratie.
4. Ende der Zwanziger Jahre ging es den Menschen in Deutschland sehr gut.
5. Hitler versprach alles besser zu machen. Deshalb wählten ihn viele Deutsche.
Der Nationalsozialismus und seine Folgen

Was hat sich nach Hitlers Wahlsieg in Deutschland geändert? Im Bereich der Politik?
Im Bereich des Rechts? Im Bereich der Presse? Im privaten Leben?

Wem würden Sie welchen kritischen Satz zuordnen?

A. Richter | B. Politiker | C. Journalist | D. Volk

Ich will Karriere machen,


Meine Zeitung hat mich entlassen
weil ich einen kritischen Artikel alles andere ist mir egal.
schreiben wollte.

Wir dürfen keine eigene


Ich habe Angst.
Meinung mehr haben.
Wir sollen nur noch dem
Führer gehorchen. 2ibf)öten au^Iänbiöc£>er ©cnbcr
Skandal! Menschen kommen jetzt ohne
Gerichtsverhandlung ins Gefängnis. t3t »erboten."

Es gibt kein Parlament mehr in Deutschland. Hitler kann jetzt machen, was er will.

b Zwei Sätze bleiben übrig. Zu wem passen sie? Was bedeuten sie für die Jahre
1933-1945? Hätten die Menschen weniger an ihre Karriere denken sollen? Hätte man
mit mehr Mut den Nationalsozialismus verhindern können? Wäre dann die Geschichte
anders verlaufen? Was meinen Sie? Sprechen Sie im Kurs.

c Welche Folgen hatte Hitlers Wahlsieg für die Demokratie? Ordnen Sie zu.

1. Die neue Regierung verbietet... die Regierung nicht kritisieren.


2. Die neue Regierung lö st... alle anderen politischen Parteien.
3. Die neue Regierung verfolgt und tö te t... und Gesetz nicht mehr.
4. In Deutschland gibt es ... keine Pressefreiheit mehr.
5. In Deutschland darf man ... ihre politischen Gegner.
6. In Deutschland gelten Recht... eine Diktatur.
7. Hitler macht aus Deutschland ... das Parlament auf.

Der Nationalsozialismus wareine menschenverachtende Diktatur.


Lesen Sie bitte den Text.

Als Reichskanzler beseitigte Hitler seine politischen Gegner. Kommunisten und


Sozialdemokraten, Frauen wie Männer, wurden verhaftet und kamen ins Gefängnis
und in die Konzentrationslager. Ihnen folgten Menschen, die sich offen gegen sein
Regime aussprachen, z. B. Schriftsteller und Theologen. Neben der politischen Ver­
folgung wurden von Anfang an Menschen und Gruppen diskriminiert, die von den
Nationalsozialisten als minderwertig betrachtet wurden. Juden, Sinti und Roma, die
Zeugen Jehovas, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle und andere Menschen
wurden in der NS-Diktatur verfolgt und ermordet.
Modul 2: Geschichte und Verantwortung

Welche Verbrechen begingen die Deutschen an den Juden?

5 Seit 2005 gibt es im Zentrum von Berlin ein wichtiges Mahnmal. Es soll an den
Holocaust erinnern, an die Ermordung von sechs Millionen Juden.
a Sehen Sie sich die Bilder an. Wie wirkt das Mahnmal auf Sie?

b Kennen Sie andere Orte, die an den Holocaust erinnern? Beschreiben und
erzählen Sie.

c Warum ist die öffentliche Erinnerung an den Holocaust auch heute noch so
notwendig? Sprechen Sie im Kurs.

Die Nationalsozialisten vertraten eine Rassenideologie, in der ihrer Meinung nach die
„arische Rasse“ allen anderen überlegen war. Als besonders „minderwertig“ wurden die
Juden betrachtet. Hitler und seine Anhänger waren von der Idee besessen, die Juden zu
vernichten. Die Nationalsozialisten begannen ab 1933 jüdische Deutsche zu verfolgen und
zu entrechten. Mit Kriegsbeginn steigerte sich die Verfolgung zu einer systematischen
Vernichtung jüdischer Menschen, zum Holocaust.

6 Welche Verbrechen verübten die Deutschen an den Juden? Lesen Sie die Texte und
ergänzen Sie die Jahreszahlen.

1933 9.11.1938 ab 1941 27.1.1945

Juden werden ausgegrenzt: Ihre Geschäfte


werden boykottiert, sie werden aus öffentlichen Ämtern entlassen,
Eheschließungen mit Juden werden verboten.
O tu ffd fe !
G u d fl Im November 1938 kommt es zu massiven Ausschreitungen und
MMMMn! Angriffen auf jüdische Mitbürger/innen. Das schlimmste Pogrom findet am 9. November
statt. Läden, Wohnungen, Synagogen und jüdische Friedhöfe werden zerstört. Es kommt
zu Festnahmen und Tötungen.

_________________ : Die jüdische Bevölkerung


_________________ : Am 27. Januar befreien sowjetische
wird in den Osten Europas deportiert. Dort sollen
Soldaten die Gefangenen im Konzentrations- und
alle europäischen Juden in Konzentrations- und
Vernichtungslager Auschwitz. In Auschwitz wurden
Vernichtungslagern ermordet werden.
mehr als eine Million Menschen ermordet. Der Auschwitz-
Gedenktag am 27. Januar erinnert an die Opfer.

48 |
Der Nationalsozialismus und seine Folgen

Welche Folgen hatte der Zweite Weltkrieg für Deutschland


und Europa?

Hitler war der Überzeugung, dass die Deutschen als überlegene „arische Rasse“
^ mehr „Lebensraum im Osten“ benötigen. 1939 überfiel Deutschland Polen, später
auch die Sowjetunion.

Was wissen Sie über den Zweiten Weltkrieg? Woher haben Sie Ihre Kenntnisse?
Tauschen Sie sich aus. Sprechen Sie darüber im Kurs.

8 Wie begann und verlief der Zweite Weltkrieg in Europa? Ordnen Sie die Sätze.

a 1 Der Zweite Weltkrieg beginnt am 1. September 1939 mit dem Angriff des
Deutschen Reiches auf Polen.

b 1944 landen britische und amerikanische Soldaten in der Normandie


(französische Küste).
c Die deutsche Wehrmacht1marschiert im Sommer 1941 in die Sowjetunion ein.
d Sowjetische, britische und amerikanische Truppen marschieren 1945 in
Deutschland ein.

e Nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 treten die USA in
den Krieg ein.

f Ab 1942 werden deutsche Städte von Engländern und Amerikanern bombardiert.


g An der Ostfront kapitulieren deutsche Truppen 1943 während des harten Winters.
h Am 8. Mai 1945 muss Deutschland kapitulieren.
1 Nam e der deutschen Arm ee von 1935-1945

Welche Folgen hatte der Zweite Weltkrieg?


a Welches Bild passt zu welchem Satz? Ordnen Sie zu.

Deutschland nach dem Krieg

1. Die Sieger des Krieges haben Deutschland besetzt.


2. Viele Menschen müssen ihre Heimat in Ost-, Mittel- und
Südosteuropa verlassen.

3. Der Kalte Krieg teilt Deutschland und Europa.

Besatzungszonen und
b Wissen Sie, wie lange die Teilung Europas dauerte? Haben Sie oder Ihre Eltern und Berliner Sektoren:
Großeltern noch etwas davon mitbekommen? Sprechen Sie im Kurs. | | amerikanisch

| | britisch

[ \ französisch

[ | sowjetisch
Modul 2: Geschichte und Verantwortung

Gab es Widerstand gegen die nationalsozialistische


Herrschaft?
Nicht alle Deutschen waren Nationalsozialisten. Nicht alle waren Täter. Viele hatten damals
Angst und schauten weg. Aber es gab auch Menschen, die Widerstand leisteten. Sie
versuchten etwas gegen das Unrecht und die Unmenschlichkeit in ihrem Staat zu tun.

Welche Formen von Widerstand gab es in Deutschland?


a Lesen Sie bitte den Infotext und unterstreichen Sie wichtige Informationen.

Es gab keinen breiten Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Nur eine kleine
Minderheit der Bevölkerung war am Widerstand beteiligt: Einzelpersonen und kleine
Widerstandsgruppen.
Die bekannteste Widerstandsgruppe ist die Gruppe um Oberst von Stauffenberg.
Zusammen mit anderen Offizieren versuchte er am 20. Juli 1944 Hitler umzubringen. Aber
das Attentat war erfolglos und alle am Widerstand beteiligten Personen wurden zum Tode
verurteilt.
Auch junge Leute kämpften gegen Hitler. Die Geschwister Sophie und Hans Scholl, die
in München studierten, gründeten die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. In Flugblättern
forderten sie 1942/43 dazu auf, Hitler nicht länger zu gehorchen. Sie wurden verraten,
verhaftet und wenige Tage später hingerichtet.
Wenn auch nicht viele Deutsche offenen Widerstand leisteten, so zeigten doch manche
Zivilcourage im Alltag. Sie unterstützten Juden bei der Flucht oder halfen ihnen dabei,
sich zu verstecken.

b Was machte den Widerstand so schwierig? Sprechen Sie im Kurs.

11 Lesen Sie die Schlagzeile und tauschen Sie sich im Kurs aus.

Welche Bedeutung hat Zivilcourage heute in der Demokratie? Wann sollte man im Alltag
handeln? Wie kann man sich für andere einsetzen und sozialen Mut zeigen? Kennen Sie
Beispiele, Aktionen oder Initiativen?

Neonazis überfallen jungen Angolaner


Frau wollte dem M ann helfen. Sie liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.
• 's

Modul 2 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

4: National-
^ Sozialismus

Was passierte 1933-1945? Wie nennt man das?


• Der Staat hielt sich nicht länger an die Gesetze. Unrechtsstaat, Diktatur
• Sechs Millionen Juden wurden verfolgt und ermordet. Holocaust
• Menschen kämpften gegen das Unrecht. Widerstand
• Deutscher Angriff auf Polen 1939. Beginn des Zweiten Weltkriegs
• Deutschland verlor den Krieg und musste aufgeben. Kapitulation
• Die Sieger befreiten das Land vom National­ Befreiung
sozialismus.
• Sie besetzten Deutschland und teilten es. Besatzung und Teilung
• Viele Deutsche flohen in den Westen. Flucht
• Andere mussten ihre Heimat verlassen. Vertreibung

Was waren die Kennzeichen des Nationalsozialismus?


Der nationalsozialistische Staat war...

antidemokratisch rassistisch/antisemitisch
Es gab keine Parteien außer der NSDAP. Man teilte die Menschen in überlegene
Es gab keine Gewaltenteilung. und minderwertige Rassen ein.
Das bedeutet: Man verfolgte Minderheiten.
Es gab kein Parlament. Man verfolgte und vernichtete die Juden.
Es gab keine freie Rechtsprechung.
Es gab keine Kontrolle der Regierenden.
Es gab keine Pressefreiheit, sondern
die Medien wurden kontrolliert.
(Pressezensur)

militaristisch/extrem nationalistisch
Man glaubte:
Das deutsche Volk ist allen anderen Völ­
kern überlegen und deshalb mehr wert.
jy Modul 1, Demokratie,
Das deutsche Volk braucht mehr Lebens­
Rechtsstaat, S. 12/13
raum.
Deshalb darf die deutsche Armee frem­
des Land erobern.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 152,153,154,155,156,157,158,159,160,161,162,163,164,170,175,


176,179, 220

Nationalsozialismus: 152,155,156,157,158,159,170 • NS-Staat:161 • 9. November 1938:163,164 •


Widerstand (Stauffenberg): 162 • Zweiter Weltkrieg: 153,154,160,179 • Gedenktag 27. Januar: 220 ■
Besatzungszonen: 175,176 I 51
Modul 2: Geschichte und Verantwortung

Wichtige Stationen in der Geschichte


Deutschlands nach 1945

Was war die Stunde Null?


Warum spricht man in Deutschland von der „Stunde Null" wenn man an das Ende des
Zweiten Weltkriegs denkt?

a Sehen Sie sich die Bilder an. Überlegen Sie gemeinsam im Kurs.
b Wie sah das Leben der Menschen in Deutschland damals aus? Wie war die politische
Lage? Ordnen Sie zu.

1. Viele Städte in Deutschland waren völlig zerstört.


2. Es gab sehr wenig zu essen und die Menschen hatten Hunger.
3. Viele Menschen hatten im Krieg und auf der Flucht ihre Familien verloren.
4. Viele Männer waren im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft.
5. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion hatten Deutschland
besetzt.

6. Die Siegermächte wollten in Deutschland demokratische Strukturen aufbauen.

A Sie fragten sich: „Wie können B Sie überlegten: „Was soll mit Deutsch­
wir unsere Eltern, Brüder und land als Staat passieren?"
Schwestern wiederfinden?
Sind sie noch am Leben?"
D Die Frauen mussten allein für ihre Kin­
der sorgen und die kaputten Häuser
wieder aufbauen. Sie fragten sich:
C Viele Menschen fragten sich: „Wie sollen wir das allein schaffen?"
„Wo sollen wir jetzt wohnen?"

F Sie überlegten: „Wie können wir aus


Sie fragten sich: „Woher sollen wir das den Deutschen wieder Demokraten
Essen für den nächsten Tag nehmen?" machen?"

c Gab es in Ihrem Land auch eine „Stunde Null"? Kann ein Land wirklich bei null neu
beginnen? Diskutieren Sie darüber im Kurs.
Wichtige Stationen in der Geschichte Deutschlands nach 1945

Wie war der wirtschaftliche und staatliche


Wiederaufbau Deutschlands?
Bis 1990 gab es zwei deutsche Staaten: die Bundesrepublik Deutschland und die DDR.
Wie ist es dazu gekommen?

Wie sah die Entwicklung in Westdeutschland aus? Lesen Sie und ordnen Sie die
Bilder zu.

Nachkriegszeit: Die vier Siegermächte, die Alliierten, regieren nun in Deutsch­


land. Sie teilen das Land in vier Besatzungszonen und Berlin in vier Sektoren.
In Nürnberg beginnen die Prozesse gegen die NS-Kriegsverbrecher.

Ost-West-Konflikt: Doch die Sowjetunion und die USA werden bald zu Konkurren­
ten. Ihre Ideen über Politik und Wirtschaft sind zu unterschiedlich: In der Sowjet­
union wird die sozialistische Planwirtschaft, in den USA der Kapitalismus und
die Demokratie als richtiges System angesehen. Der Kalte Krieg beginnt und der
„Eiserne Vorhang" wird als Grenze zwischen den Staaten errichtet.

Wirtschaftshilfe und Luftbrücke: Die USA beginnen, die Westzonen mit Hilfe des
Marshall-Plans wirtschaftlich aufzubauen. 1948 wird in Westdeutschland eine
neue Währung eingeführt: die D-Mark. Durch beide Maßnahmen verbessert sich
die Lage der Menschen im Westen. Der Wiederaufbau beginnt. Die Sowjetunion
reagiert auf die Einführung der neuen Währung verärgert und blockiert alle
Straßen nach Westberlin. Die Bevölkerung ist fast ein Jahr lang isoliert und wird
v.a. von britischen und amerikanischen Flugzeugen mit Lebensmitteln versorgt.

Grundgesetz: Westdeutschland soll wieder eine Republik werden und eine


Verfassung erhalten: das Grundgesetz. Es wird am 23. Mai 1949 verkündet.
Die Grund- und Menschenrechte sind die Basis des neuen Staates. Sie gelten
für alle: die Staatsorgane und die Bürger.

Neuer Staat im Westen: Aus den Westzonen entsteht ein neuer Staat, die
Bundesrepublik Deutschland. Die Hauptstadt ist Bonn. Erster Bundeskanzler
wird Konrad Adenauer (CDU). Politisch, wirtschaftlich und später auch militärisch
orientiert sich die Bundesrepublik an den westlichen Staaten unter der
Führung der USA.

Wirtschaftswunder: Den Menschen geht es ab den 50er Jahren besser. Sie


können sich jetzt wieder mehr leisten. Die westdeutsche Wirtschaft wird immer
stärker und man benötigt Arbeitskräfte aus anderen Ländern. Aus Italien
kommen die ersten „Gastarbeiter".

Neue Ostpolitik: Anfang der 70er Jahre besucht Bundeskanzler Willy Brandt (SPD)
die DDR und andere sozialistische Staaten. Er möchte das Verhältnis zu den
östlichen Nachbarn Deutschlands verbessern und durch intensive Gespräche
den Kalten Krieg überwinden. Ein wichtiges Zeichen ist der Kniefall vor dem
Ghetto-Mahnmal in Warschau. Damit bittet Willy Brandt Polen um Vergebung
für die Verbrechen des Nationalsozialismus.

I 53

Modul 2: Geschichte und Verantwortung

Wie sah die Entwicklung in Ostdeutschland aus? Ordnen Sie die Überschriften zu.

A. Der Bau der Berliner Mauer I B. Die Planwirtschaft und ihre Folgen I
C. Die DDR wird gegründet I D. Ein schwieriger Neuanfang I
E. Entspannungspolitik I F. Der Volksaufstand

1. Im Gegensatz zu den Westzonen erhält die Sowjetische Besatzungszone in


der Nachkriegszeit keine Wirtschaftshilfe. Die Siegermacht Sowjetunion lässt
Fabriken und Eisenbahnschienen abbauen und in die Sowjetunion schicken.
Deshalb ist der wirtschaftliche Wiederaufbau schwieriger und langsamer als in
der Bundesrepublik Deutschland.

2. Am 7. Oktober 1949 entsteht auch im Osten des besetzten Deutschlands ein neues
Land, ein sozialistischer Staat nach dem Vorbild der Sowjetunion: die DDR. Das ist die
Kurzform für „Deutsche Demokratische Republik". Die DDR ist aber nicht demokratisch,
da nur eine Partei, die SED, die politische Macht hat. Menschen, die anders denken,
werden vom Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) überwacht.

3. In dem neuen Land DDR gibt es keine freie Marktwirtschaft. Die meisten Betriebe
und Läden gehören dem Staat. Man stellt Fünfjahrespläne für die Entwicklung der
Wirtschaft auf. Aber die Planwirtschaft ist nicht sehr erfolgreich.

Bis zur Wiedervereinigung 4. Am 17. Juni 1953 kommt es in der DDR zu Protesten und Streiks. Die Menschen sind
1990 war der 17. Juni unzufrieden: Es gibt Versorgungsprobleme und sie sollen immer mehr arbeiten, um den
in der Bundesrepublik Fünfjahresplan zu erfüllen. Die Regierung hat Angst vor einer Revolution und ruft die
nationaler Gedenk- und Sowjetunion zur Hilfe. Russische Panzer beenden die Proteste.
Feiertag. Heute ist das der
3. Oktober. 5. Zwischen 1949 und 1961 verlassen über drei Millionen Menschen die DDR. Sie sind
nicht einverstanden mit dem politischen System. Am 13. August 1961 lässt die Regierung
eine Mauer zwischen Ost- und West-Berlin bauen. Man will verhindern, dass noch mehr
Leute in den Westen gehen. Weil es einen Mangel an Arbeitskräften gibt, engagiert man
Vertragsarbeiter aus Polen, Mosambik und Vietnam.

6. Seit dem Besuch von Bundeskanzler Willy Brandt in der DDR sprechen die
Regierungen in Bonn und Ost-Berlin wieder miteinander. Sie wollen stärker
Zusammenarbeiten. 1973 schließen sie einen Grundlagenvertrag. Darin erkennen sie
sich gegenseitig als Staat an. Eine Wiedervereinigung in der Zukunft soll aber möglich
bleiben.

Welche Folgen hatte die Teilung Deutschlands für viele Familien? Lesen Sie die Aus­
sagen von Lily Wagner und Herbert Meier. Zu welchen Ereignissen aus Aufgabe 3
passen sie? Tragen Sie die Zahlen ein.

Mein Bruder im Osten schreibt, dass er stolz ist auf Der Krieg ist jetzt drei Jahre vorbei, Meine Schwester im Westen hat
sein neues Land. Aber ist das denn Demokratie, aber meiner Schwester und ihrer | jetzt ihr eigenes Schuhgeschäft.
was sie da machen? Familie im Westen geht es Sie ist begeistert von der
freien Marktwirtschaft.
Ich habe lange nichts von meinem Bruder
gehört. Hoffentlich geht es ihm gut.
Seit es die Mauer
Die Bilder vom Volksaufstand in der DDR
gibt, habe ich
waren ja schrecklich.
meine Schwester
und ihre Kinder
nicht mehr
gesehen. Ob ich
Schön, dass jetzt alles besser ihre Enkel
werden soll. Vielleicht kann mein jemals sehen
Bruder zu meinem 60. Geburtstag werde?
nach Köln kommen. Ich habe
ihn so lange nicht gesehen.
Modul 2 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
r
Das geschah in der Nachkriegszeit ... 5: Deutschland
^ nach 1945

8. Mai 1945: Der Krieg ist zu Ende. Man spricht von der Stunde Null.

Die alliierte Besatzung regiert in Deutschland.

Der Ost-West-Konflikt beginnt. Man spricht vom Kalten Krieg.

Deutschland zerfällt in zwei Teile.

Das geschah im Westen Deutschlands ... Das geschah im Osten Deutschlands ...

Der westdeutsche Staat entsteht nach Der ostdeutsche Staat entsteht


dem Modell einer parlamentarischen nach dem Modell eines sozialistischen
Demokratie. Staates.

Westdeutschlands Wirtschaft wird nach Ostdeutschlands Wirtschaft wird nach


dem Modell der sozialen Marktwirt­ dem Modell der Planwirtschaft aufge­
schaft aufgebaut. baut.

23. Mai 1949: Das Grundgesetz wird ver­ 7. Oktober 1949: Die Deutsche Demokrati­
kündet, Gründung der Bundesrepublik sche Republik (DDR) wird gegründet.
Deutschland.
I Die DDR wird in den Ostblock mit der
Die Bundesrepublik Deutschland wird in Führungsmacht Sowjetunion integriert.
den westlichen Block mit der Führungs­ (Militärbündnis: Warschauer Pakt)
macht USA integriert. (Militärbündnis:
NATO) 17. Juni 1953: In der DDR findet ein Volks­
aufstand statt.
50er jahre: Das Wirtschaftswunder
bringt Wohlstand. 13. August 1961: Die Berliner Mauer wird
gebaut.
Beginn der 70er Jahre:
Bundeskanzler Brandt wagt eine neue 19. März 1970: Willy Brandt besucht die
Ost-Politik. DDR.

In Deutschland und Europa beginnt eine Politik der Entspannung.

1 . Juni 1973: Der Grundlagenvertrag zwischen beiden deutschen Staaten wird geschlossen

9. November 1989: Die Grenze wird geöffnet. Man spricht vom Mauerfall.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 50,151,165,167,168,169,171,172,174,177,178,180,181,182,183,184,


185,186,187,188,189,190,199, 202, 203, 207, 208, 209, 210, 211, 217,
298, 299, 300

Alliierte: 167,168,177 • Stunde Null: 184 • Gründung Bundesrepublik: 169 • Adenauer: 165,
180 • soziale Marktwirtschaft: 50,171 • DDR: 172,174,186,187,190,199, 202, 203, 207, 208, 209,
210,217,298 • SED: 182 • Luftbrücke: 178 • Eiserner Vorhang: 185 • Mauerbau: 151,188,
189 • Ostpolitik/Willy Brandt: 181, 211 • Wirtschaftswunder: 183 • Gastarbeiter: 299, 300
I 55
Modul 2: Geschichte und Verantwortung

Leben im wiedervereinigten
Deutschland und in Europa

Wie kam es zur Wiedervereinigung? Wie leben die


Menschen heute zusammen?
Heute sagt man: Am 9. November 1989 ist die Mauer „gefallen". Was wissen Sie
darüber? Was haben Sie damals gemacht?

Wie wurde aus zwei deutschen Staaten wieder ein Staat?


a Sehen Sie sich die Bilder an. Von welchen Ereignissen wird berichtet?
b U4 Ordnen Sie die Texte den Bildern zu.

A Am 7. Oktober 1989 wird die DDR 40 Jahre alt. Auch während der Feierlichkeiten gehen die Demonstra­
tionen gegen die DDR-Führung weiter. Am 18. Oktober tritt Staatschef Erich Honecker von allen Ämtern
zurück. Die neue Regierung in Ost-Berlin verliert bald die Kontrolle über die Ereignisse. Am 9. November
1989 eilen Tausende Ost-Berliner an die Grenzen. Sie haben im DDR-Fernsehen gehört, dass sie ohne
Antrag ins Ausland reisen dürfen. Die Grenzsoldaten öffnen die Grenzübergänge. Die DDR verändert sich
politisch von einer Diktatur zu einer Demokratie. Diese Veränderung bezeichnet man als „die Wende".

B Es finden politische Gespräche statt. Das Ziel von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) ist die deutsche
Einheit. Am sogenannten „Runden Tisch" beraten Parlamentarier aus beiden Teilen Deutschlands
darüber. Durch den Staatsvertrag vom 1. Juli 1990 werden die beiden deutschen Staaten zu einer
Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Die D-Mark wird jetzt auch in der DDR Zahlungsmittel.

c Seit 1985 ist Michail Gorbatschow


Generalsekretär der Kommunisti- ^ ^'e wirtschaftliche Lage in der DDR wird schlechter. Immer mehr Men­
schen Partei in der Sowjetunion. sehen wollen das Land verlassen und fliehen über Ungarn und Öster-
Seine neue Außenpolitik bringt reic*1 in cl'e Bundesrepublik. Aber nicht alle DDR-Bürger wollen ihr Land
das Ende des Ost-West-Konfliktes verlassen. Viele möchten bleiben und die DDR verändern. In Leipzig
Dadurch wird die Wiedervereinigung finden die Montagsdemonstrationen statt. Im Oktober 1989 nehmen
Deutschlands möglich. 70.000 Menschen daran teil.

E Die letzte Entscheidung aber haben die Alliierten. Im Sommer 1990 finden Gespräche zwischen
den zwei deutschen Staaten und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs statt. Das
Ergebnis ist der 2+4-Vertrag. Durch diesen Vertrag wird Deutschland wieder ein souveräner Staat.
Am 31. August wird der Einigungsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten unterzeichnet. Am
3. Oktober gibt es die DDR nicht mehr. Sie wird Teil der Bundesrepublik Deutschland, die nun rund
80 Millionen Einwohner hat. Die neue Hauptstadt wird Berlin.
:

^ b e m n n w ie c ^ ^

Gemeinsam- Unterschiede
Was wissen Sie über die Lebenssituation der Menschen im wiedervereinigten Deutsch­
land? Gibt es Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern?

Welche wirtschaftlichen Folgen hatte die deutsche Einheit?


Ordnen Sie zu. positive
Aspekte

1. ^ Nach der Wiedervereinigung brauchte die □ viele Menschen verloren ihren Arbeitsplatz.
Bundesregierung sehr viel Geld, ...

2. Die Bürger in ganz Deutschland mussten deshalb ... weniger Geld als die Menschen im Westen.

3. Viele Betriebe in den neuen Ländern waren aber die Lebensverhältnisse gleichen sich
nicht rentabel, deshalb ... immer mehr an.
4. Es kam zu Massenentlassungen und ... höhere Steuern zahlen.

5. Weil es nicht genug Arbeits- und Ausbildungs­ gingen viele junge Leute in die alten
stellen gab, ... Bundesländer.
6. Noch heute verdienen viele Menschen in den B mussten sie schließen.
neuen Bundesländern ...

7. Es gibt noch Unterschiede zwischen Ost um die Wirtschaft in den neuen


und West, Bundesländern wieder aufzubauen.

Durch den Fall der Mauer ist die staatliche Einheit Deutschlands 1990 Wirklichkeit
geworden. Viele Jahre hat man danach davon gesprochen, dass die „Mauer im Kopf"
aber noch weiter existiert. Gibt es sie noch?

a M Was zeigen die Äußerungen von Menschen aus den alten und neuen Bundeslän­
dern? Lesen Sie und sprechen Sie im Kurs.

b Was kann man tun, um Fremdheit zu überwinden? Welche Verhaltensweisen sind |y Modul 3, interkulturelle
dabei hilfreich, welche nicht? Diskutieren Sie. Kompetenz, S. 73

I 57
Modul 2: Geschichte und Verantwortung

Die EU - warum ist ein vereintes Europa wichtig?


6 Europa - eine Idee, viele Länder
a Welche Länder und Städte Europas haben Sie schon besucht? Was hat Sie beein­
druckt? Worüber waren Sie erstaunt? Berichten Sie im Kurs.

b Wie heißen die Nachbarländer von Deutschland? Welches Nachbarland gehört


nicht zur Europäischen Union?

7 Warum schlossen sich die Staaten Europas zusammen? Was waren die Motive?
Wie sieht die Zusammenarbeit aus? Lesen Sie und ergänzen Sie den Text.

europäische Integration | Europäische Union | Frieden und Sicherheit |


gemeinsame Werte | Lebensverhältnisse | wirtschaftliche Zusammenarbeit |
Euro | das Europäische Parlament

Nach den beiden Weltkriegen sollte in Europa endlich.


geschaffen werden. Schon 1952 wurde die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl
gegründet. Fünf Jahre spätergründeten Belgien, die BRD, Frankreich, Italien und Luxem­
burg und die Niederlande die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die 1993 in
_____________________________ (EU) umbenannt wurde.
sr i '

Zu Beginn stand die. . im Vordergrund. Damit wollte


man die Lebensbedingungen der Menschen in Europa verbessern. In den Römischen
Verträgen von 1957 wird festgelegt: Die Staaten Europas sollen sich in Zukunft enger
zusammenschließen und gemeinsame Interessen vertreten. Dafür wollen sie Schritt für
Schritt nationale Kompetenzen abgeben und gemeinsame Beschlüsse fassen, um die
europa.eu
____________________________________ zu erreichen.

Heute gehören 28 Länder zum vereinten Europa. Die EU-Organe arbeiten in Brüssel,
Luxemburg und Straßburg. In Straßburg tagt_______________________________________ ,
es wird alle fünf Jahre gewählt.
Seit 2002 bezahlt man in Deutschland mit dem _____________________________ , der die
alte Währung DM ablöste. Inzwischen gehören 18 Länder zur Eurozone.

Für alle Mitgliedsländer sind aber auch_____________________________ wichtig: Demokra­


tie und Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Menschenrechte. Die EU hat damit begonnen, auf
dem Gebiet der Außen- und Sicherheitspolitik enger zusammenzuarbeiten. Eine Aufgabe
für die Zukunft ist es, auch die_____________________________ der Menschen in Europa
anzugleichen, um die soziale Integration zu verwirklichen.

8 üb Was denken die Menschen in Ihrem Heimatland über Europa und die EU? Welche
Vorteile hat die EU? Gibt es auch Nachteile? Was meinen Sie? Diskutieren Sie im Kurs.

58 |
Modul 2 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

Etappen auf dem Weg zur Wiedervereinigung


• Ende des Kalten Krieges durch Gorbatschows Westpolitik
• Mauerfall am 9. November 1989
• schwierige wirtschaftliche Lage in der DDR
• Staatsvertrag zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland
• 2+4-Vertrag mit den Siegermächten
• Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990

Bundeskanzler Helmut Kohl gilt als „Kanzler der Einheit". Für seine Verdienste um
Deutschland und Europa bekam er 1998 das Bundesverdienstkreuz.

Die Europäische Union


Zahlen und Fakten
1957 Römische Verträge: Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich,
Italien, Luxemburg und die Niederlande gründen die Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).
1992 Vertrag von Maastricht: Die EU soll zu einer politischen Union zusammenwachsen.
2002 Der Euro wird als gemeinsame Währung eingeführt.
2013 Die EU hat 28 Mitgliedsstaaten. 500 Millionen Menschen leben in der EU.

Motive/Ziele der europäischen Integration


• Frieden und Sicherheit für Europa
• Wohlstand für die Menschen in Europa
• Sicherung und Aufbau demokratischer Strukturen in Europa

Bereiche der europäischen Integration


wirtschaftliche Integration:
z.B. gemeinsame Zollunion, gemeinsamer Binnenmarkt, Währungsunion
politische Integration:
z.B. durch gemeinsame EU-Organe: EU-Parlament, EU-Rat,
Kommission, Gerichtshof, Rechnungshof
rechtliche und politische Integration:
z.B. Zusammenarbeit bei Gerichtsverfahren und Strafverfolgung
außen- und sicherheitspolitische Integration:
z.B. Einsatz von Wahlbeobachtern
soziale Integration:
Zukunftsprojekt der EU, z.B. Mindeststandards für Arbeitnehmer/innen
*
Schengener Abkommen:
EU-Bürger/innen können innerhalb Europas ohne Passkontrollen an den Grenzen reisen.

Europäisches Parlament/Europawahl
Im Europäischen Parlament sitzen 751 Abgeordnete. Es wird alle fünf Jahre von den
Wahlberechtigten in den EU-Ländern gewählt. Der Sitz des Europäischen Parlaments
ist in Straßburg. Weitere Arbeitsorte sind Luxemburg und Brüssel.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 102,166,173,191,192,193,194,195,196,197,198, 200, 201, 204, 205,


206, 215, 218, 219, 221, 222, 223, 224, 225, 226, 227, 228, 229, 230, 231,
232, 233, 234, 235, 236,237, 238, 239, 240

Montagsdemonstrationen: 166,206 • Mauer/Mauerfall: 191,193 • die Wende: 196 • Beitritt DDR: 204,
228 • DDR/neue Bundesländer: 192,195,197,198, 200, 201, 218 • Deutsche Einheit: 194, 219 • Helmut
Kohl: 215 • Bundesverdienstkreuz 102 • Europäische Union: 173, 205, 224, 226, 231, 235, 236, 240 •
Römische Verträge: 237, 239 • Europäisches Parlament: 230, 232, 234, 238 • Nachbarländer: 222, 223,
225,227,229,233 • Schengener Abkommen: 221
Was ist Kultur?
a Um Kultur zu erklären, wird manchmal das Eisberg-Modell benutzt Wie wird Kultur
hier dargestellt? Was ist sichtbar? Was ist unsichtbar? Sprechen Sie im Kurs, machen
Sie konkrete Beispiele.

Umgangsformen
Verhaltensweisen
Kleidung
Sprache
Essen

Bräuche
Kunst

Tradition Architektur

Werte Einstellungen
(z.B. Humor,
Gerechtigkeitssinn)

Glaube

Erziehungsziele
Zeitempfinden |

Verhaltensregeln

Überlegen Sie: Wie kann man mit dem Modell interkulturelle Missverständnisse
erklären?

Einführung in das Modul Kultur

Lesen Sie die Aussagen zum Thema Kultur. Welchen Aspekt finden Sie besonders
wichtig? Warum? Mit welcher Meinung sind Sie einverstanden, mit welcher nicht?

2 Durch unsere Wirtschaftsformen, die Medien

f o r m e n , V J e rte und das Reisen werden die Unterschied[


zwischen den Gesellschaften immer kleiner.
GhubensrichUttu
^g en . ' ° n e n '
Bald wird es nur noch eine globale Kultur

Thomas, 45- geben.


Marie, 33

3. Kultur hat fü r mich keine fi^teiA/


grenzen. Iia- lueinen*. Leben habe
ich verschiedene JZoLLen.je nach
S ituation- b in ich \M.ai T ü rk in , 1M.al
Deutsch-Türkin, vu.al deutsche.
A y lli'v , 3 .S

Kultur ist in alten Traditionen 5. Es ist wichtig, andere Gesellschaften


kennenzulernen. Ich reise viel und
verwurzelt. Deswegen ändert
versuche dadurch M enschen aus
sie sich nur sehr langsam. anderen Ländern zu verstehen.
Rosa, 50
John, 63

Was ist deutsche Kultur?


a Diskutieren Sie über die Bilder auf der linken Seite. Was meinen Sie: Zeigen die Bilder,
was deutsche Kultur ist?
b Welche Bilder finden Sie noch oder stattdessen passend? Bringen Sie welche in den
Kurs mit oder ergänzen Sie Bildbeschreibungen in den Kästchen.

I 61
i a
Modul 3: Mensch und Gesellschaft

Zusammenleben in der Familie, in


anderen Gemeinschaften und im Alltag

Wie leben Ihre deutschen Bekannten, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen?


Was haben Sie beobachtet? Erzählen Sie.

2 ln Deutschland haben sich die Familienstrukturen und Lebensformen in den letzten


100 Jahren stark verändert.

a Welche Lebens- und Haushaltsformen gibt es heute? Sprechen Sie über das Schaubild.

Für die Kinder.

Für den Mann ...

b Was vermuten Sie: Welche Haushaltsform kommt in Deutschland am häufigsten vor?


Für die Frau .
c a Suchen Sie sich zwei Lebensformen aus und vergleichen Sie: Was sind die Vorteile,
was sind die Nachteile dieser Lebensformen? Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Kurs.

62 |
Zusammenleben in der Familie, in anderen Gemeinschaften und im Allta
t

Was waren/sind die Gründe für die Veränderungen in der traditionellen Familienstruktur?
a Ergänzen Sie das passende Wort. Eheschließung
Partnerschaft
1. Für viele ist die. . nicht mehr so wichtig. Viele Paare leben D Scheidung
zwar zusammen, heiraten aber nicht. umziehen
heiraten
2. Wenn man in einer Ehe unglücklich ist, kann man sich . B scheiden
lassen. In Deutschland trifft das ca. für ein Drittel aller geschlossenen Ehen zu. glücklich
berufstätig
Immer mehr Frauen sind_________________________ und machen Karriere. B verheiratet
Geburten
4. Die Zahl der. . in Deutschland sinkt. Immer weniger Frauen Scheidungen
bekommen Kinder. □ Hochzeiten
Schönheit
5. Die traditionellen Rollen von Frauen und Männern haben sich durch die Intelligenz
Frauenbewegung und die_________________________ der Frauen verändert. B Emanzipation
Modernisierung
6. Das Prinzip der. ist typisch für die deutsche Gesellschaft.
Individualisierung
Jeder Mensch hat eine große persönliche Freiheit und kann selbst über sein Leben
entscheiden.
B Unterhaltung
Wertewandel
7. Eine große Bedeutung für die Veränderungen in der Gesellschaft hat auch der Fortschritt
_________________________: Nicht alles, was früher wichtig und gültig war, wird heute B Tradition
noch einfach akzeptiert.

b Welche Lebensformen sind in Ihrem Land üblich? Welche Veränderungen gab es?
Warum? Erzählen Sie.

Vielfältige Lebensformen sind nur in einer toleranten Gesellschaft möglich.


a Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht in Artikel 3, Absatz 3 das
Antidiskriminierungsgebot bzw. der Grundsatz der Gleichbehandlung.

Artikel 3
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache,
E!
seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen
benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt
werden.

b In welchem Fall handelt es sich um Diskriminierung? Sprechen Sie im Kurs.

1. Eine junge Frau bewirbt sich um einen Arbeitsplatz als Lehrerin. Sie bekommt die Stelle
nicht, weil sie die deutsche Sprache nicht ausreichend genug beherrscht.
2. Ein Mann aus Kenia wird wegen seiner Hautfarbe nicht in eine Diskothek
hineingelassen.

3. Ein Mann mit Behinderung bewirbt sich um eine Stelle an der Universität und wird
genommen, obwohl es auch andere geeignete Bewerber/innen gab.

4. Eine Firma will eine Managerstelle besetzen und bevorzugt einen Mann, obwohl eine
Bewerberin, Mutter eines Kleinkindes, besser qualifiziert ist.

5. Eine Frau bekommt eine Stelle nicht, weil ihre berufliche Qualifikation in Deutschland
nicht anerkannt wurde.

I 63
Modul 3: Mensch und Gesellschaft

Welche Bedeutung hat die Familie für die Gesellschaft?


ln Deutschland gibt es viele unterschiedliche Formen des Zusammenlebens. Die Familie
hat aber einen besonderen Stellenwert. Ehe und Familie stehen nach Artikel 6 des
Grundgesetzes unter einem besonderen staatlichen Schutz.

Warum ist Familie wichtig? Sprechen Sie im Kurs.

6 Was tut die Politik konkret für die Familie?


I a Ordnen Sie zu.

Kindergeld | Mutterschutz | Elternzeit | Kinderzuschlag | Elterngeld

1. Mütter und/oder Väter können dieses Geld beim Staat


beantragen, wenn sie eine Zeit lang nicht arbeiten und
sich um ihr Kind kümmern.

2. Es wird für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr gezahlt,


für Kinder in der Ausbildung bis zum 25. Lebensjahr.
Modul 1,
Sozialstaat, S. 14 3. Mütter oder Väter können mit ihrem Kind maximal drei
jahre zu Hause bleiben und verlieren ihren Arbeitsplatz
nicht.

4. Diese Phase beginnt sechs Wochen vor und endet acht


Wochen nach der Geburt eines Kindes. Ein wichtiger
Teil ist der Erhalt der Arbeitsstelle.

5. Eltern, die zu wenig verdienen, können diesen Betrag


für den Bedarf ihrer Kinder bekommen. Bei der Fami­
lienkasse können Sie zudem "Leistungen für Bildung
und Teilhabe" beantragen.

Nicht nur der Bund, sondern auch die Länder, Städte und Kommunen unterstützen
Familien. Kennen und nutzen Sie familienfreundliche Angebote an Ihrem Wohnort?
Tauschen Sie sich aus.
Zusammenleben in der Familie, in anderen Gemeinschaften und im Alltag

Was bedeutet Gleichberechtigung in Familie und Beruf?


Wie sind in Ihrer Familie die Rollen verteilt? Wer macht was (nicht)? Warum? Lesen Sie
die Stichwörter und tauschen Sie sich aus.

Lebensmittel einkaufen | Essen kochen | die Wohnung putzen |


Reparaturen im Haushalt | sich um die Kinder kümmern | den Urlaub planen |
mit Behörden sprechen | ...

8 Wie lassen sich Familie und Beruf vereinbaren?


a Lesen Sie die Aussagen von Lydia und Johannes. Was denken Sie über ihre Einstellun­
gen und Entscheidungen? Diskutieren Sie.
^ Modul 1, Grundrechte, S. 18
Lydia: Ich bin 32 Jahre alt und gerade mit meinem Architekturstudium fertig. Davor
habe ich eine Ausbildung als Tischlerin gemacht. Jetzt baue ich mein eigenes Architek­
turbüro auf. Kinder sind im Moment kein Thema. Ich habe nicht so lange studiert und
so viel gearbeitet, um jetzt für ein paar Jahre zu Hause zu bleiben! Im Moment ist mir
meine berufliche Karriere am wichtigsten.

Johannes: Meine Frau und ich haben gemeinsam entschieden, dass ich mit unserem
Kind zu Hause bleibe. Meine Frau hat einen guten Job. Für mich als jungen Akademiker
ist es schwierig, eine gute Stelle zu finden. Es ist kein Problem für mich „typische"
Frauenarbeiten zu machen, im Gegenteil! Durch die Rolle als Hausmann erlebe ich den
Alltag und das Zusammenleben mit unserer Tochter intensiver.

b Vergleichen Sie nun: Verhalten sich Frauen und Männer in Ihrem Heimatland ähnlich?
Machen sie etwas anders? Erzählen Sie.

Zahlen und Fakten: Welchen Punkt finden Sie interessant? Wo sehen Sie Unterschiede
zu Ihrem Land? Worüber möchten Sie mehr erfahren?

Hausarbeit ist in Deutschland Parkplätze nur für Frauen gibt Seit 2001 dürfen Frauen in der Angela Merkel ist die erste Bei der Heirat kann man den
immer noch Frauensache. Wenn es z.B. in Parkhäusern und Bundeswehr auch den Dienst deutsche Bundeskanzlerin. In Namen der Partnerin/des
ein Kind geboren wird, sind Tiefgaragen. Sie sind meistens an der Waffe leisten. Der Anteil der Politik gibt es immer mehr Partners annehmen, einen
aber etwa 27 Prozent der Män­ nahe am Treppenhaus oder der Soldatinnen liegt heute bei Frauen. Im Jahr 1980 waren Doppelnamen bilden oder den
ner dazu bereit, in Elternzeit zu Aufzug. Sie sind besser be­ fast 10 Prozent. 8,5 Prozent der Abgeordne­ eigenen Namen behalten.
gehen, in der Regel für zwei bis leuchtet als andere Parkplätze ten im Deutschen Bundestag
drei Monate. und häufig auch videoüber­ Frauen, heute sind es etwa
wacht. 36 Prozent.

I 65
Modul 3: Mensch und Gesellschaft

Wie leben alte Menschen in Deutschland?


Die heute 60-Jährigen haben im Durchschnitt noch mehr als ein Viertel ihres Lebens
vor sich. Welche Möglichkeiten bietet das Älterwerden?

Sehen Sie sich die Fotos an. Welches Altersbild wird hier vermittelt?
a Sprechen Sie im Kurs. Wie wirkt es auf Sie?

b Wie stellen Sie sich das Leben im Alter vor? Was erhoffen Sie, was fürchten Sie?
Erzählen Sie.

Die modernen Lebensformen und veränderten Rollenbilder haben auch Folgen


für die Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland.

a Sehen Sie sich die beiden Schaubilder an. Wie verändert sich die Altersstruktur?

1910 2012
männlich I 100 I weiblich männlich I 1001 weiblich

Personen 800 600 400 200 0 0 200 400 600 800 Personen 800 600 400 200 0 0 200 400 600 800
in TSD in TSD
Bevölerung: 64,9 Mio., mittleres Alter: 23,6 Jahre Bevölerung: 82 Mio., mittleres Alter: A4,9 Jahre

b Wie funktioniert das Rentensystem in Deutschland? Welche Folgen hat dabei


die Bevölkerungsentwicklung? Lesen Sie den Text. Erklären Sie.

Das Rentensystem in Deutschland funktioniert bisher so: Die Jüngeren finanzieren


mit ihren Beiträgen zur Sozialversicherung die Renten für die Älteren.
Dieser „Generationenvertrag“ ist nicht schriftlich festgelegt - er ist eine allgemeine
gesellschaftliche Vereinbarung.
Problematisch ist, dass die Zahl der jungen Berufstätigen sinkt, die Zahl der Rentner/innen
aber steigt.

12 Vergleichen Sie das Leben älterer Menschen in Deutschland und in Ihrem Heimat­
land. Was ist anders? Was ist besser, was weniger gut? Arbeiten Sie in Gruppen und
präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Kurs.
Zusammenleben in der Familie, in anderen Gemeinschaften

Wie lassen sich Konflikte im Zusammenleben lösen? ; >


z *
Probleme und Konfliktsituationen gibt es im privaten, beruflichen und öffentlichen Bereich. | f °* ö a ,
Q i Lesen Sie die Beispiele und besprechen Sie passende Lösungswege. Jfe
f P r o " b l© ^ / (

eine Eheberatung aufsuchen | das Jugendamt kontaktieren |


den Betriebsrat informieren | eine Mobbing-Beratungsstelle anrufen |
Einspruch einlegen | die Ware reklamieren | sich an die Vorgesetzten wenden |
die Scheidung einreichen | den/die Vertrauenslehrer/in ansprechen |
die Kündigungsfrist einhalten | den Arbeitsvertrag ansehen | eine Erziehungsberatungs­
stelle aufsuchen | die Ware Umtauschen | das Trennungsjahr einhalten

1. Frau Karabulut ist seit 2009 Ingenieurin bei VW. Sie findet eine besser bezahlte,
höhere Position. Gleich nächste Woche soll sie anfangen. „Mein Traumjob!" freut sich
Frau Karabulut. Was muss sie nun tun?

2. Anna und Jan sind seit acht Jahren verheiratet. Aber ihre Ehe funktioniert nicht mehr so gut.
Sie haben sich auseinandergelebt, ihre Interessen sind sehr unterschiedlich und sie streiten
sich oft. Beide sind der Meinung, dass es so nicht mehr weitergeht.

3. Herr Ton hat seinen Steuerbescheid vom Finanzamt bekommen. Er weiß, dass manchmal Fehler
passieren und kontrolliert alles ganz genau. Er stellt dabei fest, dass das Finanzamt die Kosten
für seine Zweitwohnung nicht beachtet hat. Die Nachzahlung kommt ihm zu hoch vor.
t — - .............................. .......... ■ ................ im .............................. .. I I ............ IHMIIIJ IIIU.IIIIJ .l-ilj.»jllin».ui I- L. U . U . II............... .. . . . . ...... llllP

4. Familie Jin hat eine neue Wohnung und Frau Jin geht zum Einwohnermeldeamt, um alle
umzumelden. Der Sachbearbeiter ist sehr unfreundlich. Er begrüßt sie nicht und duzt sie mehrmals.

5. Herr Meinert hat vor neun Monaten endlich einen großen Flachbildschirm-Fernseher gekauft. Neulich
hat er festgestellt, dass sich die Bildqualität verschlechtert hat. Seine Frau meint, dass der Fernseher
einen Defekt hat. Herr Meinert weiß nicht, was er machen soll. In der Nacht schläft er sehr unruhig.

6. Ernest Pungor, 58, arbeitet seit vielen Jahren in einer Umzugsfirma. Inzwischen gibt es viele neue
und jüngere Kolleginnen und Kollegen. Seit einiger Zeit bemerkt er, dass sie den Kontakt mit ihm
vermeiden. Sie gehen nicht mehr mit ihm in die Mittagspause und wenn er ihnen in der Kaffeeküche
begegnet, ignorieren sie ihn. Auf Fragen, die Arbeit betreffend, bekommt er Antworten wie: „Aber Herr
Pungor, das wissen Sie nicht?"

7. Sabine hat große Probleme mit ihrem vierzehnjährigen Sohn Lukas. Sie befürchtet, dass er
Drogen nimmt. Gespräche sind mit ihm nicht möglich. Er reagiert nicht oder wird wütend.

'
8. Kyra ist vor zwei Monaten neu in die Klasse gekommen. Am Anfang waren die anderen neugierig und
offen. Jetzt will keiner mehr etwas mit ihr zu tun haben. Kyra ist unsicher und traurig. Durch Zufall hat
sie gehört, dass im Internet komische Sachen über sie stehen. Sie weiß nicht, was sie machen soll.

b Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Kurs, begründen Sie Ihre Entscheidungen.

67
Modul 3: Mensch und Gesellschaft

Wenn man Streitigkeiten nicht lösen kann oder wenn jemand gegen ein Gesetz ver­
stoßen und eine Straftat begangen hat, kommt es zu einem Prozess vor Gericht.

a Sehen Sie sich die Zeichnung an: Welche Personen sind an dieser Gerichtsverhand­
lung in einem Amtsgericht beteiligt? Ordnen Sie zu.

A. Angeklagter I B. Rechtsanwalt I C. Richterin I D. Staatsanwältin I E. Schöffen

b Was sind die Aufgaben der Personen im Prozess? Verbinden Sie.

Sie sind ehrenamtlich tätig, vertreten


Rechtsanwalt •
das Volk und entscheiden mit der Richterin
über Schuld und Strafe.

Berät den Angeklagten und vertritt ihn


Richterin
vor Gericht.
Arbeitet an einem Gericht und
Schöffin/Schöffe spricht Urteile.

Schöffin/Schöffe können Erhebt die Anklage, leitet die


Staatsanwältin
Deutsche zwischen 25 strafrechtliche Untersuchung und
und 69 Jahren werden. vertritt den Staat vor Gericht.

Welches Gericht ist zuständig? Lesen Sie die Fälle und ordnen Sie zu.

1. Jugendgericht I 2. Familiengericht I 3. Arbeitsgericht I 4. Sozialgericht

Herr Beil ist plötzlich entlassen worden. Frau Kohl bekommt nach einem Arbeitsunfall
Anwälte gehören wie Er möchte sich dagegen mit einer eine Verletztenrente. Die Rente ist zu niedrig.
z.B. auch Ärzte zu den Kündigungsschutzklage wehren.
Berufsgruppen, die
der Schweigepflicht
unterliegen. Sie dürfen
Informationen über Alex hat mehrere MP3-Player gestohlen. Frau Rais hat das Trennungsjahr hinter
Personen nicht an Er ist 15 Jahre alt und damit strafmündig. sich und möchte sich jetzt scheiden lassen.
andere weitergeben.

68 |
Modul 3 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

Vielfältige Lebensformen
Die Formen des Zusammenlebens in Deutschland haben sich in den letzten 100 Jahren
sehr verändert. Neben der traditionellen Familie mit Vater, Mutter und Kind / Kindern findet
man andere Lebensformen, z.B. Ehepaare ohne Kinder, Lebenspartnerschaften, Singles,
unverheiratete Paare mit oder ohne Kinder, Alleinerziehende, Wohngemeinschaften.

Familie und Gesellschaft


Nach Artikel 6 im Grundgesetz schützt der Staat die Ehe und die Familie.
Die Familie ist wichtig für
• die Erziehung der Kinder,
• das Funktionieren der demokratischen Gesellschaft,
• das Erhalten von Normen und Werten,
• die Zukunft der Bundesrepublik.

Rollenbilder und Aufgabenteilung in Familien


traditionell:
Die Frauen sind zu Hause, kümmern sich um Kinder und Haushalt. | Die Männer
entscheiden für die ganze Familie, arbeiten und ernähren die Familie. | Sie beteiligen
sich nur wenig an der Erziehung der Kinder und an den Arbeiten im Haushalt.

modern:
Frauen setzen ihre Rechte in der Partnerschaft, im Beruf und in der Freizeit durch. |
Die Ehepartner sind beide oder abwechselnd berufstätig. | Sie teilen sich die Hausarbeit
und kümmern sich gemeinsam um die Erziehung der Kinder.

Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist im Grundgesetz in Artikel 3
festgeschrieben. Hier steht auch, dass niemand wegen seines Geschlechts diskriminiert
werden darf. Dem Staat ist es wichtig, dass die Gleichberechtigung auch im alltäglichen
Leben funktioniert, und er unterstützt die Durchsetzung dieses Prinzips.

Die Bevölkerungentwicklung in Deutschland


die Zahl der Geburten sinkt -> weniger Kinder -> die Zahl der älteren Menschen
steigt -> weniger Erwerbstätige -> Probleme bei der Finanzierung von sozialen
Leistungen

Konflikte und Probleme im Zusammenleben


Sie lassen sich durch verschiedene Aktivitäten und Maßnahmen lösen. Grundsätzlich
sollte man sich genau informieren und z.B. Verträge richtig durchlesen. Außerdem kann
man Beratungsstellen aufsuchen, Verantwortliche kontaktieren, sich an zuständige
Institutionen wenden, sich beschweren oder etwas reklamieren.

Gerichtsprozesse
Prozesse finden vor verschiedenen Gerichten statt. | Kinder ab 14 sind strafmündig |
Anwälte haben Schweigepflicht. | Schöffen und Schottinnen arbeiten ehrenamtlich.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 77,104,136,137,138,139,140,141,142,145,146,147,149,150, 241, 245,


252, 254, 255, 256, 262, 263, 267, 272, 273, 275, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 283, 286, 287, 289, 290

Zusammenleben als Paar/Ehe: 245,252,267,272 • Scheidung: 254,275 • Gleichbehandlung: 262,281 •


Diskriminierung: 104,277,278, 289 • Elterngeld: 241 • Bundeswehr: 77 • Hausordnung: 279 •
Beschwerde/Einspruch/Widerspruch einlegen: 276,280, 283 • etwas reklamieren: 290 ■
Betriebsrat: 286 • Kündigungsfrist: 287 • Gaststättenerlaubnis: 256 • Jugendamt: 255,273 •
Gerichtsprozess: 139,146 • Aufgabe Richter/in: 142,145,147 • Gerichtsschöffe: 140,149,150 • ,
I 6/
Rechtsanwalt: 141 • Arbeitsgericht: 136,137 • Kündigungsschutzklage: 138 • strafmündig: 263
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
-------------- «------------

Erziehung und Bildung


in Deutschland

Was ist in der Erziehung wichtig?


Wie war Ihre Erziehung?
a U4 Lesen Sie die Fragen und erzählen Sie.

1. Wer hat Sie erzogen? 2. Was hat man Ihnen als Kind er 3ubt?Was verboten?

3. War Erziehung in Ihrem Land früher anders als heute7

b Was finden Sie in der Erziehung wichtig? Tauschen Sie sich aus.

Welche Erziehungsziele sind in Deutschland wichtig?


a Wozu werden Kinder in der Schule erzogen? Lesen Sie und ordne" Sie zu. (Es gibt
mehrere Möglichkeiten).

A. Toleranz und Respekt | B. Engagement i


C. Verantwortung | D. Selbstbestimmung

1. In der Schule gibt es ein Schüler-Parlament. Die Schüler können so mitentscheiden, was
an ihrer Schule passiert. __________

2. In einer Projektwoche lernen die Kinder unterschiedliche kulturelle Gewohnheiten


kennen. Sie informieren sich z.B. über wichtige Festtage und besuchen eine Kirche und
eine Moschee. Zum Abschluss kaufen sie in verschiedenen Lebensmittelgeschäften ein
und kochen typische Gerichte. ____________

3. In einer Kölner Schule helfen ältere Schüler/innen bei den Hausaufgaben, es gibt
einen Kräutergarten, Kontakte zu einem Altenheim und zweimal im Jahr große
Müllsammelaktionen. ____________

4. Robert und Lena sind regelmäßig als Schülerlotsen aktiv: Morgens und nach der Schule
halten sie die Autos an und achten darauf, dass andere Kinder sicher über die Straße
kommen.

b Q i Wie kann man diese Erziehungsziele in der Familie umsetzen? Wie kann man
Kinder dazu motivieren? Sammeln Sie Ideen.
Erziehung und Bildung in Deutschland

Wer ist für den Bildungserfolg der Kinder verantwortlich? |


Wie ist das deutsche Bildungssystem aufgebaut?
Lesen Sie die Fragen und tauschen Sie sich aus.

Wann gehen Kinder in den Kindergarten? Wann gehen sie in die Schule?
Welche Möglichkeiten gibt es nach der Grundschule?
Wie lange müssen Kinder zur Schule gehen?
Welche Abschlüsse gibt es?
Wann kann man studieren?
Was ist der 2. Bildungsweg?

b Was ist für das deutsche Bildungssystem charakteristisch? Sammeln Sie Ihre Ergebnis­
se im Kurs und vergleichen Sie mit dem Schaubild auf Seite 73.

Kennen Sie das deutsche Notensystem? Verbinden Sie die Noten mit der passenden
Beurteilung.

Gut.
Mangelhaft: Der Schüler braucht in den anderen Fächern gute Noten.
Sonst kommt er nicht in die nächste Klasse.
Sehr gut.
Befriedigend: Die Leistungen sind im mittleren Bereich.
Ungenügend: Der Schüler muss das Schuljahr wiederholen.
Ausreichend: Der Schüler ist nicht gut, aber die Leistungen reichen.

Was ist für den Schulerfolg von Kindern wichtig? Lesen Sie das Interview mit dem
Schulpsychologen Dr. Walz.

Schulpsychologie: Erfolg in der Schule


Bildungsmagazin: Wann sind Kinder in der Schule erfolgreich?
Dr. Walz: Kinder sind erfolgreich, wenn sie sich in der Schule wohlfühlen und Spaß am Lernen
haben. Sie brauchen klare Ziele und müssen das Gefühl haben, dass sie diese erreichen
können. Sie müssen dafür ein positives Selbstwertgefühl haben. Außerdem hilft ihnen die
Anerkennung und Motivation durch die Eltern und Lehrer/innen. Dann können sie auch mit
Problemen und Misserfolgen umgehen. Diese gibt es natürlich immer wieder. Lernen ist
anstrengend!
BM: Wer ist denn für den Schulerfolg der Kinder verantwortlich? Die Schule oder die Eltern?
Dr. Walz: Prinzipiell sind beide für den Schulerfolg verantwortlich, sie erziehen und bilden
die Kinder gemeinsam. Allerdings beginnt die Erziehung ja nicht erst in der Schule, sondern
gleich in den ersten Lebensjahren. Die Eltern haben also einen größeren Einfluss auf die
Kinder und damit auch eine größere Verantwortung.
BM: Welche Ratschläge können Sie Eltern geben?
Dr. Walz: Eltern sollten aktiv am Leben der Kinder teilnehmen und Interesse an ihren
Lernprozessen zeigen. Sie sollten sich z.B. Zeit nehmen, um Kindern etwas vorzulesen und
mit ihnen darüber zu sprechen. In der Kindergarten- und Schulzeit sollten sie ihre Kinder
weiter aktiv begleiten und unterstützen. Dazu gehört auch, dass sie mit den Lehrer/innen
Kontakt haben und sich bei Erziehungs- oder Schulproblemen frühzeitig Hilfe suchen, z.B. bei
Klassenlehrer/innen, Schulpsychologen oder auch beim Jugendamt.

I 71
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
----- f---------------------------

Wie sehen die Bildungschancen aus?


6 Welche Schulabschlüsse haben jungen und Mädchen? Wie sind die Berufs­
perspektiven?

a Sehen Sie sich das Schaubild an und lesen Sie den Text Wie sind die Tendenzen?
Was ist positiv? Was ist negativ? Was kann man dagegen machen?

% Deutschland, Schuljahr 2010.

Ohne Haupt- Haupt- Real- Fachhoch- allgemeine


schulabschluß schulabschluß schulabschluß schulreife Hochschulreife

In Gymnasien gibt es mittlerweile mehr Mädchen als Jungen. Auch an den Hochschulen
sind mehr als die Hälfte aller Studierenden Frauen. Mädchen sind heute allgemein
motivierter als Jungen, qualifizierte schulische Abschlüsse zu machen, und sie schaffen
das auch. Jungen sind in der Schule die neuen Problemkinder: Zwei Drittel der Schul-
abbrecher sind männlich.
Bei der Wahl der Berufe wird aber deutlich, dass sich die traditionelle Berufsstruktur von
typischen Männer- und Frauenberufen nur langsam ändert. Obwohl Frauen ein immer
besseres Bildungsniveau erreichen, verdienen sie in Deutschland in vielen Berufen
deutlich weniger als Männer.

b Vergleichen Sie: Wie sind die Bildungschancen in Ihrem Heimatland?

Lebenslanges Lernen?!
a Wie lange und wofür sollen Erwachsene lernen? Lesen Sie die Überschriften und
diskutieren Sie.

Lebenslanges Lernen hält fit

Mehr Chancen a u f dem Persönliche Entwicklung ohne


Arbeitsmarkt durch W eiterbildung lebenslanges Lernen nicht möglich

Am gesellschaftlichen Leben intensiv teilnehmen? — Neues lernen!

b Können Sie sich vorstellen, Kurse zur Aus- und Weiterbildung zu machen? Haben Sie
vielleicht schon eine konkrete Vorstellung?

c Welche Möglichkeiten gibt es an Ihrem Wohnort? Waren Sie schon einmal im BiZ,
dem Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit?
Erzählen Sie oder informieren Sie sich.
Modul 3 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

• 7: Bildung und
Erziehungsziele nach den Landesverfassungen
Gleichberechtigung
Die wichtigsten Erziehungsziele sind:
• Erziehung zur Demokratie und zur politischen Verantwortung
• Respekt vor anderen Menschen und Kulturen
• Entwicklung der Persönlichkeit und selbstständiges Denken und Handeln
• Verantwortung für Natur und Umwelt

Verantwortung für Erziehung und Bildung


Die Schule ist ein Ort der Erziehung und Bildung. Nach dem Grundgesetz ist Erziehung
aber ein Recht und eine Pflicht der Eltern, sie tragen die größte Verantwortung. Schule und
Eltern müssen kooperieren.

Das Bildungssystem in Deutschland

Berufstätigkeit und/oder Weiterbildung

Studium und/oder Berufsausbildung

Berufsausbildung im Betrieb + Berufsschule z.T. 13. Schuljahr


(Duales System) oder Besuch einer
Abitur
Berufsfachschule oder Fachoberschule
Gymnasiale Oberstufe

z.T. 10. Schuljahr Realschulabschluss

Hauptschulabschluss

Hauptschule Realschule Gymnasium Gesamtschule

In den meisten Bundesländern: Orientierungsstufe


(zur Entscheidung, welche Schule am besten für das Kind geeignet ist)

Grundschule
(für alle Kinder ab dem Alter von 6 Jahren)

Kindergarten
(Kinder ab 3 Jah ren haben einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz)

Schulpflicht: Die Schulpflicht dauert neun jahre, in vier Bundesländern zehn Jahre.

Schularten: In Deutschland gibt es ein dreigliedriges Schulsystem - die Hauptschule, die


Realschule und das Gymnasium. Die Gesamtschule ist eine Alternative zu diesem System,
hier sind alle drei Schularten an einer Schule vertreten.

Grundschule: Die Grundschule dauert in der Regel vier Jahre, in Berlin und Brandenburg
sechs Jahre.
Hauptschule /Realschule (in Berlin: Sekundarschule): Nach Jahrgangsstufe 9 oder
10 erreicht man den Haupt- oder Realschulabschluss und kann dann eine berufliche
Ausbildung machen.

Gymnasium: Nach Jahrgangsstufe 12 oder 13 kann das Abitur (Allgemeine Hochschulreife)


erworben werden. Nach dem Abitur kann man an einer Fachhochschule oder Universität
studieren. Als Erwachsene/r kann man das Abitur an einem Abendgymnasium nachholen.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 242, 244, 248, 249, 250,257, 259, 261, 269, 270, 284
Aufgaben der Eltern: 242, 248, 249 • Ausbildung: 250 • Abitur: 244, 257, 261 •
BiZ: 259 • Kindergartenplatz: 269 • Weiterbildung: 270, 284
Modul 3: Mensch und Gesellschaft

Interkulturelles Zusammenleben

Modul 2, ^ Die deutsche Gesellschaft hat sich durch die Zuwanderung von Arbeitskräften und ihren
Wirtschaftswunder, S. 53 Familienangehörigen seit den 1950er und 1960er Jahren stark verändert. Heute haben
etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund, davon haben
ca. sechs Millionen Menschen einen ausländischen Pass. Die meisten Zuwanderer sind aus
der Türkei.

Ein Blick auf Deutschland - früher und heute: Vor einiger Zeit sind Sie aus Ihrem
Heimatland odereinem anderen Land nach Deutschland gekommen.

a Was haben Sie über Deutschland und die Deutschen gedacht, bevor Sie nach Deutsch­
land gekommen sind? Erzählen Sie.

b Wie denken Sie heute über Deutschland und die Deutschen? Hat sich etwas verän­
dert? Wenn ja, warum? Sprechen Sie im Kurs.

Vorstellungen, Klischees und Reaktionen


a j Lesen Sie die Fragen und notieren Sie Stichwörter.

1. Wie wird Deutschland in den Medien Ihres Herkunftslandes dargestellt?

2. Wie wird Ihr Herkunftsland in den Medien in Deutschland dargestellt?

3. Wie reagieren Deutsche, wenn sie erfahren, aus welchem Land Sie kommen?
Gibt es Sätze, die Sie immer wieder hören?

b Tauschen Sie sich im Kurs aus, vergleichen Sie Ihre Eindrücke.


•Interkulturelles Zusammenleben

Was ist ein Kulturschock?


a Wie ist es Ihnen bisher in Deutschland ergangen? Welche Stimmungen und Phasen
haben Sie durchlaufen? Zeichnen Sie Ihre persönliche Stimmungskurve ein.

davor © f in Deutschland

©
Zeit

Lesen Sie den Infotext und vergleichen Sie die Aussagen mit Ihrer Kurve. Sprechen Sie
im Kurs.

In der ersten Zeit genießt man die neue Heimat wie einen Urlaub. Nach einiger Zeit
nimmt man auch Negatives wahr, vieles ist fremd und die alten Freunde und die Familie 1
fehlen. Viele Menschen erleiden eine Krise, fragen sich, warum sie ausgewandert sind,
und fühlen sich allein, deprimiert oder sind ängstlich und nervös. Diese Phase nennt man
„Kulturschock“.

4 Was kann man gegen Krisen, Heimweh und Fremdheitsgefühle tun?


a Lesen Sie die beiden Texte. Würden Ihnen die Strategien helfen?

Ich spiele gern Basketball und habe


mich in einem Verein angemeldet.
Ich hoffe, dass sich so neue Kontakte
entwickeln. Außerdem habe ich mir
das neue Volkshochschulprogramm
besorgt. Ich denke, dass ich im Gegen mein Heimweh und um den
Sommer noch ein, zwei Kurse Kontakt nicht zu verlieren, skype
belegen werde. Das Aktivsein ich sehr oft mit meiner Familie und
hilft mir. guten Freundinnen. Mit einigen
habe ich feste Zeiten vereinbart.
Meinen Laptop nehme ich manch­
mal an verschiedene Orte mit, so
kann ich ihnen dann zeigen, wie es
dort ist.

b Hk Was empfehlen Sie?

Sport | Spazierengehen | Deutschkurse besuchen |


viel ausgehen: z.B. in Cafes/ins Kino gehen | den neuen Wohnort kennenlernen |
sich informieren | etwas Neues lernen | Kontakte aufbauen | einen Job suchen |

75
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
-----------1-----------------------

Begegnungen im Alltag: Welche Regeln und Verhaltensweisen sind gleich?


Wo gibt es interkulturelle Unterschiede?

a Stellen Sie sich vor: Ihre Bekannten aus Deutschland möchten Sie in Ihrem
Heimatland besuchen. Worauf sollten sie besonders achten? Welche
Ratschläge würden Sie ihnen geben? Suchen Sie sich vier Bereiche aus und
geben Sie dazu Empfehlungen.

Begrüßung | Einladungen und Besuche | Ordnung und Sauberkeit | Geschenke |


Kleidung in der Öffentlichkeit und zu Hause | Ruhezeiten | Höflichkeit |
Rauchen | Alkohol trinken | Pünktlichkeit | Arbeit und Freizeit

b Vergleichen Sie nun: Welche Regeln und Verhaltensweisen gelten in Deutschland?


Gehen Sie die Themen oben noch einmal durch. Tauschen Sie sich aus.

in meinem Land in Deutschland

6 Interkulturelles Zusammenleben: Welche Fähigkeiten helfen? Was ist interkulturelle


Kompetenz?

a Renate Abdel hat ein interkulturelles Training besucht. Dort hat sie erfahren, was für
das interkulturelle Zusammenleben wichtig ist. Ordnen Sie die Stichwörter den Erklä­
rungen zu.

andere Kulturen kennen | sich einfühlen | sich selbst von außen betrachten |
Unterschiede akzeptieren | flexibel sein |
die eigenen Hintergründe gut kennen | offen sein

Ich kenne meine eigene Kultur gut. Ich weiß, welche Es gibt viele verschiedene Kulturen - es gibt auch viele
Normen, Regeln, Werte es gibt und woher sie kommen. Varianten, wie man Menschen aus anderen Kulturen
begegnen kann. Ich passe mein Verhalten an.

Ich bin in der Lage, meine eigene Kultur mit Distanz zu


betrachten. Ich kann mich mit fremden Augen sehen. Ich habe mich mit anderen Kulturen beschäftigt und
kenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu meiner
Kultur.
Wie fühlen sich Menschen aus anderen Kulturen, z. B.
hier in Deutschland? Ich versuche, mich in ihre Situation
zu versetzen und sie zu verstehen.
Gegenüber Menschen aus anderen Ländern und
Kulturen sollte man offen sein. Man sollte auch
versuchen, über Missverständnisse und Probleme
Es gibt Unterschiede zwischen den Kulturen. Man zu sprechen.
versteht nicht alles, aber das ist nicht schlimm.

b Welche dieser Fähigkeiten finden Sie am wichtigsten? Diskutieren Sie im Kurs.

76 |
Modul 3 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen

Kulturelle Orientierung in Deutschland


Zeitverständnis
Zeitplanung und Pünktlichkeit sind in Deutschland sehr wichtig und auch üblich.
Pünktlichkeit wird z. B. bei Einladungen oder geschäftlichen Terminen sehr geschätzt.
Pünktlichkeit bedeutet, dass man genau zur vereinbarten Zeit kommt. Bei beruflichen
Terminen, bei Terminen auf Ämtern und auch bei Verabredungen zum Essen wird
Pünktlichkeit erwartet.
, Auch Zeitplanung ist wichtig. Man plant weit im Voraus Termine, oft auch private
Verabredungen. Termine und Verabredungen, die man nicht wahrnehmen kann, müssen
rechtzeitig abgesagt werden.

Arbeit und Freizeit


Arbeiten oder Aufgaben werden eher hintereinander erledigt, nicht gleichzeitig. Die Arbeit
wird von der Freizeit abgegrenzt und Kollegen- und Freundeskreise vermischen sich oft
nicht.

Ruhezeiten
Während dieser Zeiten dürfen andere durch laute Aktivitäten nicht gestört werden.
Die Mittagsruhe ist in der Regel von 13 bis 15 Uhr, die gesetzliche Nachtruhe beginnt
um 22 Uhr und dauert bis 6 Uhr. Ein besonderer Ruhetag ist der Sonntag.

Geschenke
t
Kleinere Geschenke - z. B. Blumen oder eine Flasche Wein - übergibt man bei Einladungen
und Besuchen. Zu Geburtstagen oder an Weihnachten werden Familienmitglieder, enge
Freunde oder manchmal auch Bekannte oder Arbeitskolleginnen und Kollegen beschenkt
Außerdem sind Geschenke an besonderen Tagen üblich, z. B. an einem Hochzeitstag.

Interkulturelle Kompetenz
Dazu gehören bestimmte Fähigkeiten: Man ist interkulturell kompetent, wenn man
• die eigene Kultur gut kennt.
• sich selbst und die eigene Kultur aber auch mit fremden Augen sehen kann.
• über andere Kulturen etwas weiß.
• sich in die Situation von Menschen aus anderen Kulturen hineinversetzen kann.
• Unterschiede akzeptiert.
• sich nicht immer gleich verhält, sondern flexibel reagiert.
• fremden Kulturen und Menschen offen und ohne Angst begegnet.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 266, 268, 297


gesetzliche Nachtruhe: 266 • Führerschein: 268 • Migration aus der Türkei: 297
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
--------•------------- -

Religiöse Vielfalt

Wie viele Menschen welcher Religionsgemeinschaften leben in Deutschland?


Was schätzen Sie?

Ordnen Sie die Bilder oben den Zahlenangaben zu.

ca. 50 Millionen
ca. 100.000 ca. 270.000

ca. 200.000 ca. 4 Millionen

b Es gibt aber nicht nur Unterschiede zwischen den Religionsgemeinschaften, sondern


auch innerhalb der Religionen. Welche Gruppen (Konfessionen) gibt es im Christentum?
c Welche Religionen und Konfessionen gibt es in Ihrem Land?
Tauschen Sie sich im Kurs aus.

Welche Merkmale haben die verschiedenen Religionen?


a jede Religion hat bestimmte Symbole, Feste, Rituale und Bräuche. Im Christentum
gibt es z. B. folgende. Ordnen Sie die Bilder den Beschreibungen zu.

1. Sie lädt die Gemeinde 3. Das wichtigste Symbol der christlichen Reli­
zum Gottesdienst ein und gion. Es erinnert an die Kreuzigung Jesu. In
informiert manchmal auch westlichen Kulturen ist es auch ein Zeichen
über die Uhrzeit. für den Tod.

2. Das Fest der Freude und Liebe 4. Meistens Kinder, aber auch Erwachsene
erinnert an die Geburt von werden in die Gemeinschaft der Kirche
Jesus. In der Familie, unter aufgenommen. Die Familie und Taufpaten
Freuden und Bekannten werden versammeln sich in der Kirche. Auch eine
Geschenke verteilt. Die vier Wo­ Kerze als Symbol des Glaubens gehört
chen Vorbereitszeit nennt man meistens zu diesem Ritual.
Adventszeit.

b Weihnachten und Ostern sind die wichtigsten christlichen Festtage in Deutschland.


Wie verbringen Ihre deutschen Freunde, Bekannten und Nachbarn diese Feiertage?
Was machen Sie an diesen Tagen?

c Welche religiösen Symbole, Feste, Rituale und Bräuche sind Ihnen wichtig?
Erzählen Sie.

78
Vf

Im Unterschied zu Weihnachten sind die christlichen Feste Ostern und Pfingsten


nicht an einem bestimmten Tag. Ostern ist immer am Sonntag nach dem ersten
Vollmond im Frühjahr und Pfingsten 50 Tage danach. Der Karfreitag, der Oster­
und der Pfingstmontag sind gesetzliche Feiertage. Am Ostersonntag endet die
religiöse Fastenzeit (kein Fleisch, keine Genussmittel). Davor feiern die Menschen
Karneval. Am Rosenmontag ist der Höhepunkt des Karnevals: In vielen Städten
finden Karnevalsumzüge mit Masken und Kostümen statt.

Welche Bedeutung hat Religion?


Wie zeigt sich Religion im Alltag?
a Welchen Aussagen stimmen Sie zu? Kreuzen Sie an und sprechen Sie im Kurs.

Religion ...
1.... gibt dem alltäglichen Leben einen (tieferen) Sinn.
2 .... hilft, schwierige Phasen im Leben zu überwinden.
3.... ist eng mit der Kultur und Geschichte einer Gesellschaft verbunden.
4.... gibt viele praktische Ratschläge für den Alltag.
5. ... bestimmt, welche Werte für die Einzelnen und die Gesellschaft wichtig sind.

b Welche Rolle spielt Religion in Ihrem Alltag? Welche religiösen Werte gibt es?
Welche Ratschläge und Regeln? Erzählen Sie.

4 Wie ist das Verhältnis von Staat und Kirche? Lesen Sie den Infotext und die Sätze.
Was trifft zu?

Deutschland ist ein Land mit christlicher Tradition. Staat und Kirche sind getrennt,
sie arbeiten jedoch in vielen Bereichen zusammen: Die Kirchensteuer wird z.B. für
Katholiken und Protestanten wie die Lohnsteuer vom Lohn oder Gehalt abgezogen.
Oder es gibt Religionsunterricht an den staatlichen Schulen und die Lehrer /innen haben
dafür eine staatliche Ausbildung.
Für Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen wollen, gibt es den Ethik­
unterricht. In der Zukunft könnte auch Islamunterricht an den Schulen eingerichtet
werden. Die Kirchen sind auch Träger von Kindergärten, Krankenhäusern, Altersheimen
und anderen sozialen Einrichtungen, die allen offen stehen. Der Staat muss die
Religionsfreiheit beachten und darf nicht über die Kirche inhaltlich bestimmen.

richtig/falsch

1. Kirche und Staat sind in Deutschland getrennt, aber die katholische und
die evangelische Kirche spielen eine besondere Rolle.
2. Alle Kinder an deutschen Schulen müssen den christlichen
Religionsunterricht besuchen.

3. Wenn man Mitglied einer christlichen Kirche ist, dann muss man
Kirchensteuer bezahlen.

4. Es gibt viele christliche Kindergärten.

5. Kinder mit einer anderen Religion dürfen nicht in die christlichen


Kindergärten.
Modul 3: Mensch und Gesellschaft

Was ist für das Zusammenleben der Religionen


in Deutschland grundlegend?
Jede/r kann sich frei für eine Religion entscheiden - dies ist das Prinzip der Religions­
freiheit. Es basiert auf dem Grundsatz der Toleranz.

Die Religionsfreiheit ist in Deutschland durch Artikel 4 des Grundgesetzes garantiert.


Lesen Sie Absatz 1 und 2 des Artikels und kreuzen Sie die richtigen Sätze an.

Artikel 4

(1) Die Freiheit des Glaubens, des (2) Die ungestörte Religionsausübung wird
Gewissens und die Freiheit des religiösen gewährleistet.
und weltanschaulichen Bekenntnisses sind (...)
Modul 1, unverletzlich.
Grundrechte, S. 18

1. Man darf eine andere Religion nicht beschimpfen oder sich über den Glauben
einer anderen Person lustig machen.

2. In Deutschland müssen alle Menschen einer bestimmten


Religion angehören.

3. Wer in Deutschland lebt, darf seine Religion frei wählen oder auch keine
Religion haben.

6 Jeder hat das Recht auf religiöse Freiheit, trotzdem können Probleme oder Konflikte
entstehen.

a Lesen Sie die Texte. Welche religiösen Konflikte gibt es hier?

Gebete nur in der offiziellen Kruzifixurteil:


Arbeitspause Nicht in jedem Klassenzimmer in
Arbeitnehmer/innen dürfen wäh­ Bayern muss ein Kreuz hängen.
rend der Arbeitszeit nur mit der Denn das verletzt die Religions­
Erlaubnis des Arbeitgebers eine und Glaubensfreiheit. Nark Art.
extra Pause für ein Gebet machen. 4 r,r
Das hat das Landesarbeitsgericht
in

Wie hoch dürfen Minarette sein?


In einem Münchner Stadtteil ist
eine Moschee mit zwei 41 Meter
hohen Minaretten geplant. Eine
Bürgerinitiative kämpft gegen den
Bau mit dem Argument, da'«-

b Was ist im Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen wichtig?


Sammeln Sie Vorschläge.
Modul 3 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen •

8: Religion und Zusam­


Vielfalt der Religionen menleben von Menschen
verschiedenen Glaubens
In Deutschland gibt es eine große Vielfalt von Religionen und Konfessionen. Denn jede
Religion hat in verschiedenen Ländern und Kulturen verschiedene Glaubensrichtungen.

Christentum: Gott als Schöpfer zeigte sich den Menschen durch jesus

t Christus. | Das Leben von Jesus ist in der Bibel beschrieben | Der
wöchentliche Feiertag ist der Sonntag. | Viele Gläubige besuchen an diesem
Tag die Kirche.

Islam: Ein Gott - Allah - ist der Schöpfer der Welt. | Die Moschee ist der

<& Versammlungsort der Muslime. | Der Islam gründet auf dem Koran. Durch
den Propheten Mohammed erreicht Gottes Wort die Menschheit. | Der
Ramadan ist der islamische Fastenmonat.

$
Judentum: Ein Gott als Schöpfer der Welt. | Das Judentum basiert auf den
religiösen Überlieferungen des jüdischen Volkes: der Thora (die schriftliche
Lehre) und dem Talmud (die mündliche Lehre). | Jüdische Gemeinden
werden von einem Rabbiner vertreten. | Der wöchentliche Feiertag ist der
Shabbat (von Freitag- bis Samstagabend).

Buddhismus: Der Buddhismus wurde als religiös-philosophisches System von


Buddha im nordöstlichen Indien gegründet. | Es gibt viele verschiedene
Gottheiten. | Das Hauptprinzip ist: Tue, denke und sage nichts, was dir
und anderen schadet, konzentriere dich auf Positives, am Ende kommt die
Erleuchtung.

% Hinduismus: Mit Hinduismus bezeichnet man verschiedene Religionen.


Sie basieren auf verschiedenen Traditionen. | Es ist keine verbindliche
Lehre. | Götter sind z. B. Vishnu und Shiva, daneben werden aber auch
Bäume, Schlangen und Steine verehrt. | Viele Hindus glauben, dass ein Bad
an einer heiligen Stätte von allen Sünden reinigt.

Trennung von Staat und Kirche


Staat und Kirche sind getrennt, aber sie tauschen sich aus und arbeiten zusammen. |
Die Kirchen spielen im gesellschaftlichen Leben eine wichtige Rolle - vor allem im sozialen
Bereich. | In den staatlichen Schulen gibt es Religionsunterricht oder alternativ Ethik-
Unterricht. | Die Mitglieder der katholischen und der evangelischen Kirche zahlen
Kirchensteuer.

Toleranz und Religionsfreiheit


Beide Prinzipien bilden die Basis für das Zusammenleben verschiedener Religionen in
Deutschland. | Die Überzeugungen anderer Menschen müssen geachtet und respektiert
werden. | Jeder kann sich frei für eine oder keine Religion entscheiden. | Das Prinzip
der Religionsfreiheit steht im Grundgesetz in Artikel 4.

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 2,7, 33, 264, 271, 291, 292, 293, 294, 295, 296
Christentum: 295 • Advent: 296 • Weihnachten: 271 • Ostern: 293 • Pfingsten: 294 •
Karneval: 264 • Staat - Religionsgemeinschaften: 33 • Kirchensteuer: 291 •
Glaubens-/Gewissensfreiheit: 7,292 • Religionsunterricht: 2 I 81
Abschluss des Orientierungskurses

Fast geschafft!
Sie sind nun fast am Ende des Kurses und müssen nur noch den „LiD"-Test machen.
Sie wissen, dass der Test skaliert ist: Sie können nicht nur das Zertifikat für den
Integrationskurs bekommen, sondern auch die Voraussetzung für die Einbürgerung
erwerben.

Deutsche Staatsbürgerin / Deutscher Staatsbürger werden - wie funktioniert das?


a Lesen Sie bitte den Infotext.

Sie leben seit acht Jahren in Deutschland oder Sie leben seit sieben Jahren hier und haben
den Integrationskurs mit dem DTZ (B1) und den Test Leben in Deutschland mit 17 Punkten
oder mehr bestanden. Sie können für sich selbst und Ihre Familie finanziell sorgen.
Dann können Sie die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen.

Welche Vorteile oder Nachteile hat eine Einbürgerung? Was spricht für Sie dafür,
was dagegen? Notieren Sie Ihre Argumente und diskutieren Sie.

für die Einbürgerung gegen die Einbürgerung

bamf.de/einbuergerung
einbuergerung.de

2 Fit für Deutschland?


a Ü* Nehmen Sie sich Zeit: Denken Sie über Ihr Wissen nach und überlegen Sie. Woran
können Sie sich besonders gut erinnern? Was können Sie gut? Zur Kontrolle können
Sie auch die Themen im Inhaltsverzeichnis durchgehen und abhaken S.

b Bearbeiten Sie zum Abschluss die Doppelseite „Wo wohne ich?", S. 84/85, um sich auf
die Testfragen zu Ihrem Bundesland vorzubereiten.

c Was ist noch unklar? Notieren Sie Ihre Fragen. Tauschen Sie sich im Kurs aus.

d Q i Nutzen Sie den Kurs für die gemeinsame Testvorbereitung. Machen Sie ein Quiz:
Bilden Sie drei Gruppen, zu jedem Modul eine. Überlegen Sie sich zehn passende
Fragen zu den Themen in Ihrem Modul. Die Fit-Seiten und das Glossar helfen Ihnen.
Fragen Sie dann abwechselnd die beiden anderen Gruppen. Für die Antworten gibt
es jeweils eine Minute Zeit.
3 Fit für den Abschlusstest?
Der Test ist ein Multiple-Choice-Test. Sie haben als Vorgabe eine Frage oder einen
Satz und vier Antworten. Sie müssen die richtige Antwort ankreuzen. Wie sollten Sie
vorgehen?
a Lesen Sie die Fragen und kreuzen Sie jeweils die richtige Antwort an.

1 Sie haben den Test bekommen: 2 Was machen Sie, wenn Sie eine Frage nicht
Wie gehen Sie vor? verstehen?

Ich löse die Fragen einzeln. Wenn ich eine Ich bleibe ruhig und lese mir erst einmal die
Antwort nicht weiß, warte ich so lange, bis sie Antworten durch. Danach sehe ich mir die
mir einfällt. Frage noch einmal genau an.

Ich lese den ganzen Test und markiere mir die Ich kreuze zwei oder am besten alle drei
Fragen, die einfach sind. Die löse ich zuerst. Antworten an.

Ich beantworte alle Fragen so schnell es geht, Ich bitte die Aufsichtsperson um Hilfe.
damit ich schnell fertig bin.
Ich gebe den Test ab.
Ich beantworte die Fragen, die ich weiß. Danach
gehe ich zu den schwierigen Fragen zurück.
4 Was machen Sie, wenn Sie alle Fragen
beantwortet haben und noch Zeit haben?

3 Was machen Sie, wenn Sie eine Antwort nicht


Ich genieße die Zeit, die ich noch habe, und
wissen?
schließe die Augen.

I I Ich schaue bei meiner Nachbarin/meinem


Ich sehe mir alles noch einmal genau an.
Nachbarn. Vielleicht hat sie/er ja dieselben
Fragen.
Ich überprüfe die Fragen und Antworten, bei
Ich kreuze keine Antwort an. denen ich unsicher war.

I I Ich kreuze trotzdem eine Antwort an. Ich spreche mit den anderen, die auch
fertig sind.
Ich streiche die Frage durch.

b Fassen Sie die Strategien, die Sie im Test anwenden sollten, noch einmal gemeinsam
zusammen.

4 Zum Abschluss: Erinnern Sie sich an Ihre Gefühle, Erwartungen und Wünsche zu
Beginn des Kurses.

a Wie hat Ihnen der Orientierungskurs gefallen? Was haben Sie gelernt? Was hat
Ihnen Spaß gemacht? Was haben Sie vermisst?
b Machen Sie eine Abschlussrunde.
Anders als ich erwartet habe, war ...

Wie erw artet...


Abschluss des Orientierungskurses

Wo wohne ich? - Ein Überblick


1 Was wissen Sie über Deutschland?
a Ergänzen Sie.

Bundeshauptstadt I Mitteleuropa I föderativer I Bundesländern I Rechtsstaat I


Gründungsmitglied I Einwohner I Republik I neun I Regierungssitz

Deutschland liegt in _______________________________ (1) und hat rund 80 Millionen


--------------------- (2). Laut Verfassung ist Deutschland eine__________________(3)
und ein demokratischer und sozialer_________________ (4). Die Bundesrepublik
Deutschland ist außerdem ein_________________________ ( 5) Staat, der aus
16_________________________(6) besteht. Berlin ist d ie_________________________ (7)
und_________________________ ( 8). Deutschland h at________________ (9) Nachbarländer
und ist_______________________________ (10) der Europäischen Union.

b Welche Informationen über Deutschland möchten Sie sich noch merken? Notieren Sie
Stichwörter und vergleichen Sie im Kurs.

2 Was wissen Sie über Ihr Bundesland?


a Notieren Sie die wichtigsten Informationen.

Wein ßi/ndeyland

Laodey/iaoptstadf:
Einwohner:

Größe:
Wappen:

Londes'//o^e:

'nein Stadtbezirk/meine Gemeinde/ mein Landkreis:

b Wie viele und welche Landkreise gibt es in Ihrem Bundesland? Besuchen Sie die Web­
seite B orte-in-deutschland.de/bundeslaender und klicken Sie auf Ihr Bundesland.
3 Sie wissen, dass die Bundesländer unterschiedlich organisiert und strukturiert sind.
Was trifft auf Ihr Bundesland zu? Kreuzen Sie an.

1. Wie nennt man das Parlament Ihres Bundeslandes?


Bürgerschaft Abgeordnetenhaus Landtag

2. Wie nennt man die Regierung Ihres Bundeslandes?


Senat Landesregierung

3. Für wie viele Jahre wird das Landesparlament Ihres Bundeslandes gewählt?
4 Jahre ] 5 Jahre

4. Wie nennt man die Regierungschefin / den Regierungschef in Ihrem Bundesland /


Stadtstaat?
Ministerpräsident/in Bürgermeister/in

5. Ab welchem Alter darf man in Ihrem Bundesland wählen? ^ Modul 1, Kommunal-


_____ wählen, S. 36
16 I |__J 18 Jahren □
Kommunalwahlen: mit i_j 16 I 18 Jahren

Jedes Bundesland hat eine Landeszentrale für politische Bildung. Dort können
Sie sich über Ihr Bundesland genauer informieren. Gehen Sie auf die Seite
bpb.de/partner und klicken Sie auf „Landeszentralen“.

4 Was wissen Sie über Ihren Wohnort?


a & Welche Aufgaben haben die Ämter? Was können Sie dort erledigen?

S I ■
G esundheitsam t ►

b H i Wo befinden sich diese Einrichtungen an Ihrem Wohnort? Recherchieren Sie.

Informationen über Ihre Gemeinde finden Sie im Rathaus und im Internet. Fast
alle Städte haben einen eigenen Webauftritt. Dort finden Sie Wissenswertes über
Ihren Wohnort sowie Adressen und Öffnungszeiten. Oft brauchen Sie nur den
Namen Ihrer Stadt einzugeben, z. B. gg benin.ä .

a — i— b i^ — — — — a — ^ a a M ^ ^ ^ a a a M n iw w i— — ^ — h — s m iiiiih iw ii* irn in a bb— a— — bb— — —

Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 56, 213, 265, 288, 301 - 310
Einwohnerzahl Deutschland: 213 • Ordnungsamt: 56 • Standesamt: 265 • Anmeldung Hund: 288 •
eigenes Bundesland: 301-310

I
Glossar

Wichtige Schlüsselbegriffe

A
Abgeordnete/r: Das sind die gewählten repräsentativen Aufgaben. Es wird von der
Mitglieder einer Partei, die im Bundestag Bundesversammlung gewählt. S. 22
oder in einem Landtag sitzen. S. 23

Bundesrat: Vertretung der Bundesländer


Alliierte: Die Siegermächte des Zweiten
auf Bundesebene. S. 22
Weltkriegs, die Deutschland besetzten:
die USA, die Sowjetunion, Großbritannien
und Frankreich. S. 53 Bundesregierung: Die Bundeskanzlerin/
der Bundeskanzler und die Minister/innen.
S. 22
Arbeitgeber/in: Personen, Unternehmen
und Behörden, die Arbeitskräfte
beschäftigen. S. 14/S. 29 Bundesrepublik: Deutschland ist eine
parlamentarisch-demokratische Republik
mit einem gewählten Staatsoberhaupt.
Arbeitnehmer/in: Angestellte Personen,
S. 15/S. 22
die für einen Arbeitgeber arbeiten.
In Deutschland sind die meisten
Erwerbstätigen bei einer Firma oder Bundesstaat: Die Bundesrepublik
Behörde angestellt. S. 29 Deutschland ist ein Bundesstaat. Sie
besteht aus 16 weitgehend selbstständigen
Bundesländern. Diese haben eigene
B Regierungen und Hauptstädte. S. 10/S. 11

Behörde: Staatliche, kommunale


oder kirchliche Einrichtung, die Bundestag: Parlament / Volksvertretung
Verwaltungsaufgaben erledigt. S. 30 der Bundesrepublik Deutschland. Die
Abgeordneten des Bundestages
werden direkt gewählt und vertreten
Bescheid: Offizielles Schreiben einer die Interessen der Bevölkerung. S. 22
Behörde, das eine rechtsgültige
Entscheidung mitteilt. Vom Finanzamt
Bundestagswahl: Bei der Bundestagswahl
erhält man z.B. einen Steuerbescheid. S. 20
werden die Abgeordneten des Bundes­
tages neu gewählt. Sie findet alle vier Jahre
Bundeskanzler/in: Regierungschefin/ statt. S. 37
Regierungschef der Bundesrepublik
Deutschland. Sie/Er schlägt die
Bundesverfassungsgericht: Oberstes
Bundesminister/innen vor, leitet das
Gericht in Deutschland und Hüter des
Bundeskabinett und bestimmt die Politik
Grundgesetzes. S. 22
der Regierung. S. 15/S. 23

Bundesversammlung: Dieses
Bundesländer: Die Bundesrepublik
Verfassungsorgan wählt alle fünf
Deutschland besteht aus 16 Bundesländern
Jahre den Bundespräsidenten. In der
mit eigenen Landesregierungen. Sie sind
Bundesversammlung sind die Mitglieder
in vielen politischen Bereichen unabhängig
des Bundestages und Volksvertreter/innen
(z.B. Schulpolitik, Polizei). S. 11
der Bundesländer. S. 23

Bundespräsident/in: Offizielles
Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Bürger/in: 1. Angehörige/r eines Staates
Deutschland mit überwiegend (Staatsbürger); 2. Einwohner eines Ortes
S. 12/S. 20
Glossar
i

E
Bürgerinitiative: Eine Gruppe von Bürgern Einheit: Mit der Vereinigung der beiden
und Bürgerinnen, die sich für oder gegen deutschen Staaten BRD und DDR am
eine Sache einsetzt. S. 38 3. Oktober 1990 wurde die Einheit
Deutschlands hergestellt. S. 56
c
Christentum: Weltweit und auch in Einwohnermeldeamt: Bei einem Umzug
Deutschland die am meisten verbreitete muss man sich hier mit der neuen Adresse
Religion. In Deutschland leben etwa registrieren lassen. S. 20
50 Millionen Christen. S. 78/S. 81
Europäische Union: Die EU ist ein
D Zusammenschluss von europäischen
Staaten. Aktuell gehören 28 Staaten zur
DDR: Die Deutsche Demokratische
EU. Die Bundesrepublik Deutschland ist
Republik wurde am 7. Oktober 1949
ein Gründungsmitglied. S. 58
gegründet. Die DDR entstand aus der
sowjetischen Besatzungszone und
bestand bis zur Wiedervereinigung Europäisches Parlament: Das Europäische
Deutschlands 1990. S. 54 Parlament hat seinen Sitz in Straßburg
(Frankreich). Weitere Arbeitsorte sind
Luxemburg und Brüssel. S. 58/S. 59
Demokratie: Politisches System und
Staatsform: Die Bürger/innen wählen die
Personen und Parteien, von denen sie Exekutive: Die vollziehende Gewalt
regiert werden wollen. S. 12 sorgt dafür, dass Gesetze umgesetzt und
eingehalten werden. Dazu gehören z.B.
die Bundesregierung, die Polizei und
Demonstration: Wenn sich Menschen in Stadtverwaltungen. S. 15
der Öffentlichkeit versammeln und z.B.
mit Plakaten und Spruchbändern auf ihre
Meinungen und Forderungen aufmerksam
F
machen, bezeichnet man das als eine Finanzamt: Behörde, die für die
Demonstration. Das Demonstrationsrecht Verwaltung der finanziellen Abgaben
ist durch Artikel 8 des Grundgesetzes zuständig ist, die die Bürger/innen
garantiert. S. 19 bezahlen müssen. Beim Finanzamt
gibt man deswegen jedes Jahr die
Steuerklärung ab. S. 20
Diktatur: Undemokratische
Regierungsform. Ein Einzelner oder
eine Gruppe herrscht. Es gibt keine Flagge: Jedes Land hat eine
Kontrolle durch das Parlament und keine Nationalflagge, eine Fahne aus Tuch, die
unabhängige Justiz. S. 46 das Land symbolisch repräsentiert. Die
deutsche Nationalflagge hat die Farben
Diskriminierung: Einzelne Menschen oder Schwarz-Rot-Gold. Die Flagge der
Gruppen werden benachteiligt, weil sie Europäischen Union hat 12 gelbe Sterne,
z. B. einen anderen Glauben oder eine der Hintergrund ist blau. S. 25
andere Weltanschauung, eine andere
Hautfarbe oder sexuelle Orientierung oder
eine Behinderung haben. S. 63

I 87
Glossar
t

Fraktion: Die Abgeordneten des Grundgesetz: Deutsche Verfassung,


Bundestages bilden Fraktionen. Eine gesetzliche Grundlage für alle anderen
Fraktion setzt sich in der Regel aus den Gesetze der Bundesrepublik Deutschland.
Mitgliedern einer Partei zusammen (z.B. S. 16
SPD-Fraktion). S. 37

Grundrecht: Die Grundrechte stehen in


Freizügigkeit: Nach Artikel 11 des Grund­
den Artikeln 1-19 des Grundgesetzes.
gesetzes haben deutsche Bürger/innen
Dazu gehören z.B. das Recht auf Leben,
das Recht, ihren Wohn- und Arbeitsort
das Recht auf Freiheit und das Recht auf
im Bundesgebiet frei zu wählen. Frei­
körperliche Unversehrtheit. S. 17
zügigkeit in der EU bedeutet, dass alle
EU-Bürger/innen in anderen EU-Ländern
leben und arbeiten können. S. 21
Interessenverbände: Personen oder
Gruppen schließen sich zu einer größeren
G Einheit, einem Verband, zusammen, um
Gemeinde: Selbstständige Verwaltungs­ ihre Interessen zu vertreten. S. 39
einheit auf der dritten Ebene (nach
Bund und Land) bzw. Ort oder Stadt.
Islam: Die zweitgrößte Glaubens­
In Deutschland gibt es aktuell ca. 11250
gemeinschaft der Welt. In Deutschland
Gemeinden (stand 2013). S. 11
leben etwa 4 Millionen Muslime.
S. 78/S. 81
Gewerkschaft: Das ist eine Organisation,
die die wirtschaftlichen und sozialen
Interessen von Arbeitnehmer/innen J
vertritt. S. 39 Judentum: Religion der Juden, bezeichnet
aber auch Kultur, Geschichte und Tradition
des jüdischen Volkes. S. 78 / S. 81
Gleichbehandlung: Der Grundsatz,
dass alle Menschen gleich behandelt
werden müssen, steht in Artikel 3 des Judikative: Die rechtsprechende Gewalt
Grundgesetzes. [Gleichheit vor dem sorgt dafür, dass das Recht eingehalten
Gesetz] S. 18 wird. Dazu gehören in Deutschland
die Gerichte, Richter/innen und
Gericht: Öffentliche Institution, die für Staatsanwälte. S. 15
das Recht zuständig ist und Handlungen
gegen das Gesetz bestraft. S. 13 / S. 68 Jugendamt: Behörde, die für den Schutz
von Kindern und Jugendlichen zuständig
ist und bei Erziehungsproblemen hilft.
Gesetzgebung: Ein Gesetz entsteht in
S. 67/S. 85
mehreren Schritten: 1. Es gibt einen
Vorschlag von der Bundesregierung
oder den Abgeordneten im Bundestag K
und Bundesrat, 2. Das Gesetz wird im
Kindergeld: Geldbetrag, den der Staat an
Bundestag diskutiert, 3. der Bundestag
Eltern für ihre Kinder zahlt. S. 64
und der Bundesrat beschließen
das Gesetz, 4. das Gesetz wird von
der Bundesregierung und dem Koalition: Parteien schließen sich
Bundespräsidenten unterzeichnet und zusammen, um regieren zu können.
veröffentlicht. S. 11/ S. 23 Als "Ampelkoalition" bezeichnet man
die Zusammenarbeit von SPD, FDP und
Bündnis 90 / Die Grünen. S. 37
Glossar

Konfession: Heute allgemein die Minister/in: Frau / Mann, die / der zur
Religionszugehörigkeit. Innerhalb Bundesregierung oder zur Regierung eines
einer Religion sind Konfessionen die Bundeslandes gehört. Minister/innen sind
verschiedenen Gruppen dieser Religion: für bestimmte Bereiche zuständig, z.B.
z.B. im Christentum die katholische, Finanzen, Wirtschaft, Gesundheit. S. 13
evangelische oder die orthodoxe Kirche.
S. 78 Ministerpräsident/in: Regierungschef/in
eines Bundeslandes,- in Hamburg und
Bremen Erste/r Bürgermeister/in, in Berlin
L
Regierende/r Bürgermeister/in. S. 15
Landtag: Das ist das Parlamenteines
Bundeslandes (auch Landesparlament).
Die Volksvertreter/innen werden (außer Monarchie: Staatsform, in der eine Person
in Berlin, Bremen und Hamburg) als an der Spitze des Staates steht, die nicht
Landtagsabgeordnete bezeichnet. S. 15 gewählt wurde, z. B. eine Königin oder ein
König. S. 46
Legislative: Zur gesetzgebenden Gewalt
gehören die Organe Bundestag und N
Bundesrat. Sie können Gesetze entwickeln
Nationalhymne: Das Lied eines Landes. Es
und beschließen. S. 15
wird bei offiziellen Anlässen gesungen.
S. 26
Luftbrücke: Sowjetische Truppen
blockierten ab Juni 1948 alle Straßen nach Nationalsozialismus: Extrem natio­
West-Berlin. Die isolierte Bevölkerung nalistische und rassistische Ideologie
wurde durch ca. 280.000 Flugzeug­ in Deutschland in der ersten Hälfte des
transporte von den West-Alliierten 20 Jahrhunderts. Von 1933 bis 1945 war
versorgt. Die Blockade dauerte etwa ein Deutschland ein nationalsozialistischer
Jahr. S. 53 Staat. Man bezeichnet die Zeit des
Nationalsozialismus auch als "Drittes
Reich". S. 47
M
Marktwirtschaft: Die Wirtschaftsform
in Deutschland ist eine soziale Nationalsozialisten: So nennt man die
Marktwirtschaft. Es gilt nicht nur das Mitgliederder politischen Bewegung,
Prinzip von Angebot und Nachfrage wie die 1933 mit Adolf Hitler eine Diktatur in
bei der freien Marktwirtschaft, sondern Deutschland errichtete. Die Partei der
der Staat greift mit bestimmten Regeln Nationalsozialisten hieß NSDAP. S. 47
ein und sorgt damit für einen sozialen
Ausgleich. S. 54/S. 55 0
Opposition: Parteien und politische
Meinungsfreiheit: Nach Artikel 5 des Gruppen, die nicht in der Regierung
Grundgesetzes das Recht, sich eine eigene sind. Sie kontrollieren und kritisieren die
Meinung zu bilden und sie mündlich und Regierungspartei(en). S. 37
schriftlich zu verbreiten. S. 21 / S. 40
Ordnungsamt: Dieses Amt ist für die
Menschenwürde: Alle Menschen müssen öffentliche Ordnung und Sicherheit
geachtet und respektvoll behandelt zuständig. Es gehört zur Verwaltung einer
werden. Im Grundgesetz steht in Artikel 1, Stadt oder einer Gemeinde. S. 85
dass die Menschwürde nicht verletzt
werden darf, sie ist unantastbar. S. 17
Glossar
_•

P
Parlament: Hier sitzen die Volksver­ Religionsgemeinschaft: Dazu zählen
treter/innen, die vom Volk gewählt alle Personen, die zu einer bestimmten
wurden. Sie machen die Gesetze. In Religion gehören, z.B. Christen, Muslime,
Deutschland heißt das Parlament Buddhisten, Hindus und Juden. S. 78
Bundestag. S. 13/S. 23

Rentner/innen: So nennt man Personen,


die ein gewisses Alter erreicht haben und
Partei: Politische Gruppe mit gleichen nicht mehr arbeiten. In Deutschland liegt
oder ähnlichen politischen Interessen und das gesetzlich festgelegte Rentenalter sei
Zielen. S. 24 2012 bei 67 Jahren. S. 66

Pressefreiheit: Das Recht, Informationen Republik: Das ist ein Staat mit einem
und Meinungen über Medien frei zu gewählten Staatsoberhaupt. S. 23
veröffentlichen. Die Pressefreiheit ist in
Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert.
S. 40 s
Schulpflicht: Kinder haben die gesetzliche
Pressezensur: Informationen und Pflicht die Schule zu besuchen. S. 20
Meinungen, die in den Medien verbreitet
werden sollen, werden vorher durch den
Schweigepflicht: Manche Berufsgruppen
Staat kontrolliert. S. 51
wie Ärzte, Rechtsanwälte und staatlich
anerkannte Sozialarbeiter/innen dürfen
R persönliche Daten und Informationen
Rechtsstaat: Staat, der Rechtsgleichheit von Patienten / Klienten nicht an andere
und Rechtssicherheit garantiert. Die weitergeben. S. 68
Staatsgewalt liegt nicht bei einer Person
oder Institution, sondern sie ist aufgeteilt. sozialistisch: Die DDR bezeichnete sich
S. 12 als sozialistischer Staat, als Arbeiter­
und Bauernstaat mit einem staatlich
Regierung: Leitet und lenkt die Innen- kontrollierten Wirtschaftssystem
und Außenpolitik eines Staates. In (Planwirtschaft). S. 53
Deutschland setzt sich die Regierung aus
der Bundeskanzlerin / dem Bundeskanzler Sozialversicherung: Dazu gehören
und den Minister/innen zusammen. S. 11 1. die Krankenversicherung,
2. die Pflegeversicherung,
Regierungschef/in: Bundeskanzler/in (auf 3. die Arbeitslosenversicherung,
Bundesebene) oder Ministerpräsident/in 4. die Unfallversicherung,
(auf Landesebene). S. 23 5. die Rentenversicherung. S. 28

Reichstagsgebäude: Gebäude mit Staat: Vereinigung vieler Menschen, die in


Glaskuppel in Berlin, hier arbeitet der einem Land leben und für die die gleiche
Deutsche Bundestag. S. 22 politische Ordnung gilt. S. 10

Religionsfreiheit: Sie ist im Grundgesetz Staatsoberhaupt: In Deutschland ist der


in Artikel 4 garantiert und besagt, dass Bundespräsident das Staatsoberhaupt
sich jede/r frei für eine oder keine Religion S. 23
entscheiden kann. S. 80
Glossar

Standesamt: Auf dem Standesamt wird Währung: Damit bezeichnet man die
eine Heirat oder Lebenspartnerschaft Geldsorten verschiedener Staaten. Im jahr
offiziell bestätigt. Hier werden auch 2002 wurde in der EU der Euro eingeführt,
Geburten und Todesfälle registriert. S. 85 zurzeit gilt diese Währung in 17 EU-
Ländern. In Deutschland gab es zuvor die
Deutsche Mark. S. 53 / S. 58
Stimme: Bei einer Wahl gibt man
seine Stimme einer Partei oder einer
Kandidatin / einem Kandidaten. Bei der
Bundestagswahl haben die Wähler/innen Wappen: Ein Wappen ist ein Bild / Zeichen,
eine Erststimme und eine Zweitstimme. das für Städte, Länder und Staaten steht.
S. 37 Das Wappentier der Bundesrepublik
Deutschland ist der Adler. S. 25
V
Verfassung: Die Grundordnung eines z
Staates. Sie ist schriftlich festgelegt. Zweiter Weltkrieg: Er begann 1939 mit
Die Verfassung der Bundesrepublik dem deutschen Angriff auf Polen und
Deutschland ist das Grundgesetz. S. 16/ dauerte bis 1945. S. 49
S. 53

Versammlungsfreiheit: Die
Versammlungsfreiheit ist ein Bürgerrecht
und im Grundgesetz in Artikel 8
garantiert. Dieses Recht erlaubt deutschen
Staatsbürger/innen, sich friedlich und
ohne Waffen zu versammeln. S. 21

Verwaltung: Eine Verwaltung organisiert


verschiedene Abläufe, die zwischen Staat
und Bürger wichtig sind. S. 11/S. 13

Volkssouveränität: Sie ist das zentrale


Prinzip einer Demokratie: Das Volk
bzw. die Bürger/innen eines Staates
entscheiden sich in Wahlen für Parteien
und Abgeordnete und bestimmen so die
Politik. S. 12

w
Wahlrecht: Alle volljährigen deutschen
Staatsbürger/innen haben ein aktives und
passives Wahlrecht. Aktives Wahlrecht
bedeutet, dass man wählen darf. Passives
Wahlrecht bedeutet, dass man das Recht
hat, sich wählen zu lassen. S. 36
Standesamt: Auf dem Standesamt wird Währung: Damit bezeichnet man die
eine Heirat oder Lebenspartnerschaft Geldsorten verschiedener Staaten. Im Jahr
offiziell bestätigt. Hier werden auch 2002 wurde in der EU der Euro eingeführt,
Geburten und Todesfälle registriert. S. 85 zurzeit gilt diese Währung in 17 EU-
Ländern. In Deutschland gab es zuvor die
Deutsche Mark. S. 53 / S. 58
Stimme: Bei einer Wahl gibt man
seine Stimme einer Partei oder einer
Kandidatin / einem Kandidaten. Bei der
Bundestagswahl haben die Wähler/innen Wappen: Ein Wappen ist ein Bild / Zeichen,
eine Erststimme und eine Zweitstimme. das für Städte, Länder und Staaten steht.
S. 37 Das Wappentier der Bundesrepublik
Deutschland ist der Adler. S. 25
V
Verfassung: Die Grundordnung eines z
Staates. Sie ist schriftlich festgelegt. Zweiter Weltkrieg: Er begann 1939 mit
Die Verfassung der Bundesrepublik dem deutschen Angriff auf Polen und
Deutschland ist das Grundgesetz. S. 16/ dauerte bis 1945. S. 49
S. 53

Versammlungsfreiheit: Die
Versammlungsfreiheit ist ein Bürgerrecht
und im Grundgesetz in Artikel 8
garantiert. Dieses Recht erlaubt deutschen
Staatsbürger/innen, sich friedlich und
ohne Waffen zu versammeln. S. 21

Verwaltung: Eine Verwaltung organisiert


verschiedene Abläufe, die zwischen Staat
und Bürger wichtig sind. S. 11/S. 13

Volkssouveränität: Sie ist das zentrale


Prinzip einer Demokratie: Das Volk
bzw. die Bürger/innen eines Staates
entscheiden sich in Wahlen für Parteien
und Abgeordnete und bestimmen so die
Politik. S. 12

w
Wahlrecht: Alle volljährigen deutschen
Staatsbürger/innen haben ein aktives und
passives Wahlrecht. Aktives Wahlrecht
bedeutet, dass man wählen darf. Passives
Wahlrecht bedeutet, dass man das Recht
hat, sich wählen zu lassen. S. 36

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