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60 Stunden Deutschland
Orientierungskurs
Politik «Geschichte» Kultur
mit Audio-CD
Mit Testvorbereitung
Leben in Deutschland
sfi? Klett
Liebe Lernende, liebe Lehrende,
60 Stunden Deutschland ist nach den aktuellen Vorgaben des Bundesamtes für Migration
und Flüchtlinge (BAMF) für Orientierungskurse konzipiert. Mit den Texten, Aufgaben und
Übungen können Sie Ihre landeskundlichen Kenntnisse erweitern und den Test „Leben in
Deutschland" absolvieren bzw. grundlegendes Wissen über Deutschland vermitteln.
Module/Kapitel
60 Stunden Deutschland ist in drei Module unterteilt und hat zwölf thematische Kapitel.
Am Anfang und am Ende gibt es jeweils eine Doppelseite, um Sie in den Kurs und das
Buch einzuführen und um Sie auf den Test vorzubereiten. Für die Testvorbereitung gibt
es außerdem nach dem Politikmodul eine Doppelseite mit genaueren Informationen und
Lerntipps.
Themen
Die Texte, Aufgaben und Übungen in den Kapiteln decken die Lerninhalte des Kurses
(s. Curriculum für einen bundesweiten Orientierungskurs) ab und sind damit eine gute
Vorbereitung für den Test. Die seitlichen Verweise helfen Ihnen, Zusammenhänge
zwischen den Modulen und Themen herzustellen. Die Lösungen zu den Aufgaben und
Übungen finden Sie hinten im Buch.
Audio-CD
Mit der CD können Sie wichtige Themen im Kurs oder zu Hause noch einmal wiederholen
und vertiefen. Die Transkription der Hörtexte und extra Arbeitsblätter (als kostenloser
Download unter www.klett-sprachen.de/60stunden) unterstützen Sie dabei.
Das CD-Symbol auf den „Fit-Seiten" zeigt Ihnen, welche Tracks zu den Themen passen.
Glossar
Wichtige Begriffe sind im Buch unterstrichen und damit immer wieder leicht aufzufinden.
Das komplette Glossar befindet sich auf den Seiten 86-91. Alle unterstrichenen Begriffe
können Sie hier nachschlagen.
Sozialstaat 28
Sozialversicherungssystem | Beratungsstellen | Armut | private Vorsorge
Interkulturelles Zusammenleben 74
interkulturelle Begegnungen | Kulturschock | Verhalten im
Alltag | interkulturelle Kompetenz
Religiöse Vielfalt 78
unterschiedliche Religionen und Weltanschauungen | religiöse Feiertage
in Deutschland | Bedeutung von Religion | Kirche und Staat, Art. 4 GG |
interreligiöse Konflikte und Dialog
Glossar 86
Lösungen 92
Trackliste zur Audio-CD 96
I 5
Einführung in den Orientierungskurs
Herzlich willkommen!
ln Ihrem Sprachkurs und im Alltagsleben an Ihrem Wohnort haben Sie bereits viel über
Deutschland erfahren. Auch durch die Medien haben Sie Informationen über Deutschland
bekommen. Im Orientierungskurs vertiefen und erweitern Sie dieses Wissen.
b Was finden Sie interessant oder erstaunlich? Welche Zahlen würden Sie noch
interessieren?
Zahlen sind nicht alles: Was möchten oder sollten Sie sonst noch wissen, um sich in
Deutschland orientieren und integrieren zu können? Überlegen Sie gemeinsam.
a Blättern Sie im Buch, sehen Sie sich auch das Vorwort auf Seite 3 an. Worum geht es
in diesem Kurs? Was fällt Ihnen auf?
Modul 1
Modul 2
Modul 3
c Lesen Sie die Fragen. Zu welchem Modul gehören sie? Ordnen Sie zu.
Am Ende legen Sie den Test „Leben in Deutschland" (LiD) ab. Der Test hat 33 Aufgaben.
Was können Sie mit dem Abschlusstest nachweisen? Ergänzen Sie und tauschen Sie sich aus.
Integrationskurs
Sie haben jetzt einige Informationen über das Buch, den Kurs und den Test bekommen.
a Möchten Sie noch etwas wissen? Ist Ihnen noch etwas unklar? Fragen Sie.
b Haben Sie spezielle Interessen? Notieren Sie Ihre Wünsche.
c Sagen Sie reihum, was Sie über den Orientierungskurs denken und was Sie erwarten.
Ein neues Land - wie soll es sein? Stellen Sie sich vor: Sie kommen in ein neues Land.
Es gibt noch keine anderen Menschen. Sie können dieses Land gestalten.
Schreiben Sie Ihre Ideen auf und geben Sie Ihrem Land einen Namen. Präsentieren
Sie das Land den anderen Gruppen.
Vergleichen Sie Ihre Länder. Gibt es Gemeinsamkeiten? Sind Ihre Ideen und Wünsche
ähnlich?
2. Freunde treffen sich zum Grillen. Sie diskutieren über Parteien und
die nächsten Wahlen.
□□
3. Zwei Politiker sind in eine Talkshow eingeladen. Sie werden vom Pub
likum im Studio zu aktuellen Themen befragt.
□□
4. In einer Region gibt es eine Naturkatastrophe. Eine Politikerin fährt
in das Krisengebiet.
□□
5. Eine Gruppe junger Menschen organisiert ein Musikfestival. Sie
sammeln damit Geld für ein Kinderheim.
□□
6. Eine Mutter achtet sehr darauf, dass ihr Sohn und ihre Tochter im
Haushalt die gleichen Aufgaben erledigen.
□□
b Wie oft haben Sie "ja" angekreuzt? Auf Seite 92 finden Sie Ihr Ergebnis,
3 Deutschland musste nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut werden. Heute ist
es eine funktionierende Demokratie. Lesen Sie die Aussagen. Welche finden Sie ^ Modul 2, Stunde Null, S. 52
interessant? Warum?
Demokratie ist nicht nur ein politisches System. Demokratie ist auch wichtig im
Zusammenleben der Menschen.
Bilden Sie Kleingruppen und wählen Sie eine Szene aus. Wie entscheiden die
Leute? Spielen Sie die Szene zweimal: Einmal verläuft sie demokratisch, einmal
autoritär. Sie können sich die Szenen auch gegenseitig im Kurs Vorspielen.
Ich muss „Deutschland sucht Es tut mir leid. Aber es ist wirk
den Superstar“sehen! lich dringend. Ich brauche die
Unterlagen morgen früh.
m m t
Ich kann heute nicht. Ich habe
eine private Verabredung.
Ich möchte leise Heute kommt aber Ich habe diesen Monat schon
Musik hören. „James Bond“. so viele Überstunden gemacht.
I 9
Modul 1: Politik in der Demokratie
Die Strukturprinzipien
des deutschen Staates
Schwerin
'em en
r 1 Berlin
Hannover
• WmMßm Potsdam
Magdeburg ' n
A gentur fü r Arbeit
< \ Dresden
Der deutsche Staat ist nach vier Strukturprinzipien organisiert: Er ist ein Bundesstaat, eine
Demokratie, ein Rechtsstaat und ein Sozialstaat.
Modul 2, Wieder- ^ b In welchen Bundesländern waren Sie schon? Was wissen Sie über sie? Welche Bun-
vereinigung, S. 54 desländer bezeichnet man als die „neuen" Bundesländer? Warum?
Die Strukturprinzipien des deutschen Staates
2 Deutschland ist nicht nur ein Bundesstaat, sondern auch ein föderativer Staat.
Was bedeutet das? Lesen Sie den Infotext und sprechen Sie im Kurs.
Es gibt eine Regierung für das gesamte Deutschland, die Bundesregierung. Sie regiert aber
nicht allein. Denn jedes Bundesland ist in vielen Bereichen selbstständig, hat ebenfalls eine
Regierung und m acht selbst Politik. Die Macht ist also aufgeteilt zwischen der Regierung
des gesamten Deutschlands und den 16 Bundesländern. Man nennt dieses Prinzip g j Modul 1, Bundesrat, S. 23
Föderalismus.
3 A Was ist in jedem Bundesland unterschiedlich? Was ist in ganz Deutschland gleich?
Sehen Sie sich rechts die Bilder an und überlegen Sie.
Das haben alle Bundesländer gemeinsam Das hat jedes Bundesland für sich
B>u.i/\,etesregierui^Q, Lai/vctesreglemi/vg,
b Wer hat welche Aufgaben? Ergänzen Sie die Begriffe: Bund, Länder, Gemeinden.
Was für die gesamte BRD wichtig ist und einheitlich sein muss, das regelt d e rB.u.^d ( 1).
Dazu gehören beispielsweise die Außen- und Verteidigungspolitik, die Währungspolitik, das
Schulpolitik, die Kulturpolitik und die Polizei. Bei der Gesetzgebung arbeiten___________ (3)
und Länder zusammen. Bei der Ausführung der Gesetze haben die Länder, aber auch die
Der___________ (5) bestimmt z. B., dass Kinder und Jugendliche zur Schule gehen müssen.
Die____________ (6) bestimmen jedoch, was die Schüler/innen in der Schule lernen. Die
____________ (7) bauen die Schulen. Die_____________ (8) regeln außerdem Dinge, die
besonders für ihre Einwohner/innen wichtig sind. Sie kümmern sich z. B. um die Strom- und
Wasserversorgung, die Abfallbeseitigung, die Jugendarbeit und um Bildungs- und Freizeitan
gebote.
SB tatsachen-ueber-deutschland.de
| 11
V .<
Uik Lesen Sie jetzt die Sätze: Was ist richtig? Was ist falsch? Diskutieren Sie
und kreuzen Sie an.
richtig/falsch
1. Demokratie heißt: Nicht ein König oder ein General herrscht und
bestimmt, sondern das Volk (Volkssouveränität).
□ □
2. Alle Bürger/innen dürfen bei allen politischen Fragen direkt
mitentscheiden.
□ □
3. Das Volk wählt regelmäßig Vertreter/innen und bestimmt so
die Politik.
□□
4. Bei einer Wahl entscheidet die Mehrheit.
□□
5. Verschiedene Staatsorgane mit ihren Volksvertreter/innen haben
die Staatsgewalt.
□□
6. Die Bürger/innen üben die Staatsgewalt aus.
□□
7. Die Staatsorgane müssen sich nicht an die Gesetze halten.
□□
8. Alle Bürger/innen müssen sich an die Gesetze halten.
□□
Was ist ein Rechtsstaat?
6 Deutschland ist ein Rechtsstaat. Was gehört zu einem Rechtsstaat?
a Was ist Ihrer Meinung nach wichtig in einem Rechtsstaat? Was darf in einem
Rechtsstaat nicht passieren? Sammeln Sie Ideen und Beispiele im Kurs.
b Unten finden Sie drei zentrale Begriffe für einen Rechtsstaat. Welcher Begriff
passt zu welchem Text?
12 |
Die Strukturprinzipien des deutschen Staates
Legislative Judikative
vollziehende rechtsprechende
Gewalt Gewalt
a Sehen Sie die Zeichnungen an. Ist das gerecht? Ist das sozial? Sprechen Sie im Kurs.
b Wie löst man das in Deutschland? Ordnen Sie die Begriffe im Schüttelkästen zu.
Erklären Sie.
Modul 1, Sozial- [ 3 . . .
Versicherung, S. 28/29 Krankenversicherung | Mutterschutzgesetz | Arbeitslosenversicherung
Sozialstaatlichkeit heißt Fürsorgepflicht: Der Staat muss dafür sorgen, dass alle
Bürger/innen gut leben können.
Sozialstaatlichkeit heißt auch soziale Gerechtigkeit: Leute mit geringem Einkommen
dürfen nicht zu große Nachteile haben.
Sozialstaatlichkeit heißt Solidarität: Alle müssen mithelfen, damit auch Menschen in
Notsituationen genug zum Leben haben. Der Staat sorgt dafür mit Gesetzen.
b U i Lesen Sie nun die Situationen und überlegen Sie: Was ist ein Beispiel für Fürsorge,
soziale Gerechtigkeit oder Solidarität?
1. Wer viel verdient, muss viel Steuern 2. Jemand hat viel Pech im Leben und 3. Jemand zahlt hohe Beiträge in die
bezahlen, wer wenig oder nichts macht auch viele Fehler. Am Ende Krankenversicherung ein, geht aber
verdient, muss wenig oder gar ist er krank, hat keine Arbeit und selten zum Arzt. Dadurch ist auch
keine Steuern bezahlen. keine Familie. Der Staat sorgt dafür, für Leute mit geringem Verdienst
dass er in Deutschland leben und und niedrigeren Beiträgen eine gute
wohnen kann. medizinische Versorgung möglich.
4. Jemand kann eine wichtige 5. Eine Frau bekommt ein Kind. Sie 6. Für ein Universitätsstudium braucht
Operation im Krankenhaus nicht bleibt zwei Jahre zu Hause und man Geld. Studenten aus sozial
bezahlen. Trotzdem wird er so gut arbeitet nicht. Der Arbeitgeber schwachen Familien können
wie möglich operiert. muss für sie einen Arbeitsplatz für ihr Studium Geld vom Staat
freihalten. bekommen.
14 |
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
1 : Demokratie und
Die vier Strukturprinzipien der Bundesrepublik Deutschland (-» Art. 20 GG)
L Gewaltenteilung
2: Rechtsstaats
prinzip
Bundesstaatlichkeit Demokratie
Bundesrepublik
Deutschland
Rechtsstaatlichkeit Sozialstaatlichkeit
Bundesstaatlichkeit
Die Staatsgewalt ist aufgeteilt zwischen dem Bund und den 16 Ländern. | Die
Bundesländer sind in vielen Bereichen selbstständig. | Sie haben eine eigene
Landesverfassung, sie sind z.B. für Schulen, Krankenhäuser und die Polizei
verantwortlich. | Dialekte und kulturelle Bräuche sind teilweise verschieden.
Jedes Bundesland hat viele Gemeinden / Kommunen. Diese sind auch in vielen Bereichen
selbstständig.
Demokratie
Das Volk bestimmt die Politik. Es wählt regelmäßig Volksvertreter/innen nach dem
Mehrheitsprinzip. Diese machen die Politik und üben die Staatsmacht für das Volk aus.
Rechtsstaatlichkeit
Sozialstaatlichkeit
Der Staat hat eine Fürsorgepflicht für alle Bürger/innen.
Bestimmte Gesetze sorgen für soziale Gerechtigkeit und Solidarität.
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 3, 24, 25, 26, 27, 34, 37, 38, 39, 46, 49, 52, 53, 54, 61, 63, 64, 67, 68, Fragenkatalog zum Test
69,131,143,144,148, 212, 247 "Leben in Deutschland"
Bundesländer: 24, 25, 39,49, 67 • Bundesstaat: 26, 27, 38 • dreistufiger Verwaltungsaufbau: 64, 69 •
Bürgermeister: 131 • Rechtsstaat: 3, 53 • Volkssouveränität: 52, 61 • Staatsform: 34 •
Gewaltenteilung: 54, 63,143,144,148 • Ministerpräsident: 37 • Aufgaben des Staates: 46, 68 •
i 15
Mutterschutz: 247 • Bundesrepublik: 212
Modul 1: Politik in der Demokratie
n In einer Demokratie haben alle Menschen bestimmte Rechte und Pflichten. Die
Rechte und Pflichten kann man in den Gesetzen nachlesen. Alle müssen sich an diese
Gesetze halten. Die Grundlage für alle Gesetze in Deutschland ist das Grundgesetz.
Das Grundgesetz ist die Verfassung Deutschlands.
1 Was steht im Grundgesetz? Was passt zu welchem Kapitel? Ordnen Sie zu.
I. Die Grundrechte A Hier steht alles über die Justiz: Welche Gerichte
II. Der Bund und die gibt es? Wie arbeiten die Richter/innen? Hier
steht auch, dass es in Deutschland die Todesstrafe
III.
Länder
Der Bundestag
nicht mehr gibt. □
Modul 1, Verfassungsorgane, ' j IV. Der Bundesrat B Hier steht z. B., wie der Staat Geld bekommt, wie
S. 22/23 “ die Länder Geld bekommen oder wie man das
V.
VI.
Der Bundespräsident
Die Bundesregierung Geld zwischen Bund und Ländern verteilt. □
C Wie muss der Staat reagieren, wenn Deutschland
VII. Die Gesetzgebung des
Bundes angegriffen wird? Das steht hier. □
VIII. Die Ausführung der
Bundesgesetze und D So ist Deutschland aufgebaut und strukturiert.
die Bundesverwaltung Welche Aufgaben hat der Bund? Welche die Länder? [ J
IX. Die Rechtsprechung E Das sind vier Verfassungsorgane. Sie üben die
Staatsmacht aus. Hier steht z. B., welche
X. Das Finanzwesen
Aufgaben diese Verfassungsorgane haben. □
Xa. Verteidigungsfall
F Hier steht alles über die Gesetze in Deutschland:
Wie macht man Gesetze? Wie führt man die
Gesetze aus? Was leisten die Ämter und Behörden? □
■G Hier stehen die Rechte, die jeder Mensch in der
Welt und alle Bürger/innen in Deutschland haben. [I
2 Jeder Staat hat eine Verfassung. Viele kennen ihre Verfassung aber gar nicht. Wie ist
das bei Ihnen? Was wissen Sie über die Verfassung Ihres Landes?
Grundrechte und staatsbürgerliche Pflichten
Die Grundrechte stehen im Grundgesetz ganz vorne, in Artikel 1-19. Die Grundrechte
sind Menschenrechte und Bürgerrechte. Sie dürfen nicht verändert werden. Parlament,
Regierung und Rechtsprechung müssen sich daran halten. Wenn sie dies nicht tun, kann
man dagegen vor dem Verfassungsgericht klagen.
3 Menschenrechte und Bürgerrechte? Was ist der Unterschied? Ergänzen Sie die
Überschriften zu den Erklärungen.
Was bedeutet Artikel 1? Lesen Sie den ersten und wichtigsten Artikel des Grundge
setzes. Unten finden Sie Erklärungen. Welche Erklärung passt zu welchem Absatz?
Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantast (3) Die nachfolgenden Grundrechte binden
bar. Sie zu achten und zu schützen ist Ver Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und
pflichtung aller staatlichen Gewalt. Rechtsprechung als unmittelbar geltendes
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum Recht.
zu (...) Menschenrechten als Grundlage jeder
menschlichen Gemeinschaft, des Friedens
und der Gerechtigkeit in der Welt.
Alle Deutschen wissen: Nur mit Menschenrechten für alle gibt es Frieden und
Gerechtigkeit auf der Welt.
Alle Staatsorgane, die Gesetze, die Richter/innen, die Regierung, ... müssen sich an
die Grundrechte halten.
jeder Mensch darf in Würde leben, das heißt: Niemand darf einen Menschen
körperlich oder seelisch verletzen. Der Staat muss darüber wachen.
5 Was versteht man unter Menschenwürde? Lesen Sie die Erklärung im Glossar, S. 89,
und überlegen Sie sich Beispiele/Bilder: Wann werden Menschen würdevoll behan
delt? Wann wird ihre Würde missachtet? Tauschen Sie sich im Kurs aus.
Modul 1: Politik in der Demokratie
jtoincr 6 Wie sehen andere Grundrechte aus? Welchen Inhalt haben sie?
Jlnif.ffinrtirr.'tfiimis FrankhirierRundschm i
■MM ! 3 m Sehen Sie sich die Bilder an und sprechen Sie. Welche Rechte können
. D IE ,'W ELT Sie erkennen?
■SS * - ,* ms&rn** b Die folgenden Sätze stehen im Grundgesetz. Lesen Sie und ordnen Sie die Bilder zu.
T“ SihIM«?**»''“
» “’S-—™«
_ b Handelsblatt
K fE ttZ E lT (PffenbmgerEbgebfat 1. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. (Art. 3,2) 0
H!2“ ! ~m m * jü js 2. Jeder hat das Recht, seine Meinung (...) frei zu äußern und zu verbreiten.
■ Unn^ L I nw Eine Zensur findet nicht statt. (Art. 5,1)
3. Alle Deutschen haben das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(Art. 8,1) □
4. Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte
frei zu wählen. (Art. 12,1)
5. Die Wohnung ist unverletzlich. (Art. 13,1)
2. Artikel____ : Ehe, Familie und Mütter stehen unter dem besonderen Schutz des
Staates. Das wichtigste Recht und die erste Pflicht der Eltern ist: die Kinder pflegen
und erziehen.
3. Artikel____ : Alle Menschen sind frei. Man darf so sein, wie man will. Man darf
tun, was man will. Man darf aber niemanden verletzen, nicht körperlich und nicht
psychisch. Alle müssen sich an die Gesetze halten. (Toleranzgegenüber verschiedenen
Lebensweisen)
4. Artikel____ : Alle Menschen sind gleich und müssen gleichbehandelt werden. Niemand
darf benachteiligt werden. Frau oder Mann? Welche Religion? Welche Hautfarbe?
Welche Sprache? Krank oder gesund? Welche politische Meinung? — Das spielt keine
Rolle. (Toleranz gegenüber allen Gruppen)
5. Artikel____ : Man darf seine Meinung öffentlich sagen und schreiben. Man darf jedoch
niemanden beleidigen und muss Artikel 1 beachten. Alle dürfen sich frei informieren.
In der Kunst darf man alles ausdrücken. (Toleranz gegenüber Meinung und Kunst)
18 |
Modul 1: Politik in der Demokratie
Slfiir^iirrtifi FnmkfurterRundschau 6 Wie sehen andere Grundrechte aus? Welchen Inhalt haben sie?
a U4 Sehen Sie sich die Bilder an und sprechen Sie. Welche Rechte können
<5,rtintrt3t«»»s DIE .'WELT Sie erkennen?
b Die folgenden Sätze stehen im Grundgesetz. Lesen Sie und ordnen Sie die Bilder zu.
1. Artikel _4_: Man darf seine Religion frei wählen und ausüben.
2. Artikel____: Ehe, Familie und Mütter stehen unter dem besonderen Schutz des
Staates. Das wichtigste Recht und die erste Pflicht der Eltern ist: die Kinder pflegen
und erziehen.
3. Artikel____: Alle Menschen sind frei. Man darf so sein, wie man will. Man darf
tun, was man will. Man darf aber niemanden verletzen, nicht körperlich und nicht
psychisch. Alle müssen sich an die Gesetze halten. (Toleranzgegenüber verschiedenen
Lebensweisen)
4. Artikel____: Alle Menschen sind gleich und müssen gleichbehandelt werden. Niemand
darf benachteiligt werden. Frau oder Mann? Welche Religion? Welche Hautfarbe?
Welche Sprache? Krank oder gesund? Welche politische Meinung? — Das spielt keine
Rolle. (Toleranz gegenüber allen Gruppen)
5. Artikel____: Man darf seine Meinung öffentlich sagen und schreiben. Man darf jedoch
niemanden beleidigen und muss Artikel 1 beachten. Alle dürfen sich frei informieren.
In der Kunst darf man alles ausdrücken. (Toleranz gegenüber Meinung und Kunst)
18 |
Grundrechte und staatsbürgerliche Pflichten
1. □ gilt das Toleranzprinzip: Alle sind frei und gewähren auch den anderen Freiheit,
2. muss sich der Staat an die Gesetze halten.
3. kann die Polizei die Menschen ohne Grund verhaften oder gefangen halten,
4. können die Menschen nicht an der Politik teilnehmen,
5. □ kontrolliert der Staat die Zeitungen und das Radio,
6. □ kann man die Regierung öffentlich kritisieren,
7. sind Mädchen mehr wert als Jungen,
8. haben Männer und Frauen die gleichen Rechte und Chancen,
9. □ kann man sich gegen Ungerechtigkeit wehren,
10. wählen die Eltern den Ehepartner für die Tochter,
11. kann man sicher und friedlich leben,
12. □ kann jeder selbst seinen Beruf und Arbeitsplatz wählen.
Die Grundrechte basieren auf dem Toleranzprinzip und sind die Grundlage für alle Hand
lungen und Entscheidungen von Staat, Öffentlichkeit und Privatpersonen. Grundrechte
können jedoch eingeschränkt werden, wenn jemand oder etwas in Gefahr ist. Denn die
Freiheit, die jeder durch das Grundgesetz hat, kann auch negativ genutzt werden.
b In Artikel 18 des Grundgesetzes heißt es: Wenn man mithilfe der Grundrechte gegen
die freiheitliche demokratische Grundordnung kämpft, dann kann man sich auf diese
Grundrechte nicht mehr uneingeschränkt berufen. Dann darf der Staat z.B. das Tele
fon abhören. Was bedeutet das für die Situation in Aufgabe a?
Modul 1: Politik in der Demokratie
10 Welche sind die wichtigsten Pflichten? Sehen Sie sich die Bilder an und lesen Sie die
Texte. Ordnen Sie zu.
1. Wer in Deutschland wohnt und arbeitet, muss Steuern bezahlen. Wenn man für eine
Firma arbeitet, werden die Steuern automatisch vom Lohn oder Gehalt abgezogen.
Selbstständige müssen die Steuern selbst an das Finanzamt abführen. Jedes Jahr
muss man eine Steuererklärung beim Finanzamt abgeben. Im Steuerbescheid
erfährt man dann, wie viel Steuern man für das Jahr bezahlen muss. □
2. Die Fürsorge und Erziehung ist die wichtigste Pflicht der Eltern. Der Staat passt
auf und greift ein, wenn Eltern ihre Kinder nicht gut versorgen oder sie schlecht
behandeln.
□
3. In Deutschland müssen sich alle Bürger/innen an ihrem Wohnort anmelden. Das
heißt: Nach dem Einzugstermin muss man beim Bürgeramt (in einigen Städten
auch Einwohnermeldeamt oder Bürgerbüro) ein Anmeldeformular ausfüllen.
6. Jede Bürgerin/jeder Bürger ab 16 Jahren braucht einen Ausweis. Wenn der Ausweis
verlangt wird, muss man ihn zeigen. Das kann ein Personalausweis oder ein
Reisepass sein.
Die Grundrechte
Artikel 16a: Hier steht, dass Menschen aus anderen Staaten, die aus politischen Gründen
bedroht oder verfolgt werden, Asyl bekommen und in Deutschland leben können.
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 1, 4, 6,7, 8, 9,10,11,15,17,18,19, 20, 51, 95, 96, 251, 253, 258,
260, 274
b Welches Verfassungsorgan hat seinen Sitz nicht in Berlin? Tauschen Sie sich aus.
22 |
Verfassungsorgane, Parteien und Staatssymbole
1.
Das ist die gewählte Volksvertretung in Deutschland. Die Vertreter/innen der einzelnen Parteien,
die Abgeordneten, wählen den /die Bundeskanzler/in. Außerdem berät das Parlament über
Gesetze und beschließt sie.
2.
Das ist die Vertretung der Bundesländer, sie hat 69 Mitglieder. Große Bundesländer haben hier ^ Modul 1,
mehr Vertreter als kleine Bundesländer. Die Vertretung der Bundesländer entscheidet bei vielen Bundesstaatlichkeit, S. 11
neuen Gesetzen für Deutschland m it Wenn diese Vertretung „Nein" zu einem neuen Gesetz sagt,
kann es nicht in Kraft treten. Der Bundestag muss einen neuen Vorschlag machen.
3.
Sie besteht aus der Bundeskanzlerin /dem Bundeskanzler und den Ministerinnen und Ministern
und bestimmt die politische Richtung des Landes. Die Kanzlerin /der Kanzler kommt aus der
stärksten Partei im Bundestag. Als Regierungschef/in schlägt der/die Bundeskanzler/in die
Bundesminister/innen (z.B. für Wirtschaft, Gesundheit, Außenpolitik) vor und regiert mit ihnen
im Bundeskabinett bis zur nächsten Wahl.
4.
Er ist das offizielle Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland. Er wird von der
Bundesversammlung (alle Abgeordnete des Bundestages und Vertreter/innen der
Bundesländer) gewählt. Er hat hauptsächlich repräsentative Aufgaben, z.B. sorgt er für einen
guten Kontakt zum Ausland und empfängt Staatsgäste. Er unterschreibt neue Gesetze und
ernennt den/die Bundeskanzler/in und die Bundesminister/innen. Weil das Staatsoberhaupt
gewählt ist, spricht man von Republik.
5.
Das ist das höchste Gericht in Deutschland. Es wacht darüber, dass die Gesetze von Bund und
Ländern mit dem Grundgesetz übereinstimmen. Jeder kann hier klagen, wenn eine staatliche
Institution gegen das Grundgesetz handelt. Man kann auch klagen, wenn man meint, dass ein
Gesetz nicht zur Verfassung passt. Die Richter/innen sind unabhängig, sie müssen sich nur an
die Gesetze halten. Eine Entscheidung ist für alle Staatsorgane gültig.
und Bundesrat
I 23
Modul 1: Politik in der Demokratie
Für die Parteien werden - z.B. in der Zeitung - auch oft die Farben Rot, Schwarz, Grün,
Orange und Gelb verwendet. Was vermuten Sie: Welche Partei hat welche Farbe?
Ordnen Sie zu.
Modul 1, y 6 Welche Parteien sind aktuell im Bundestag vertreten? Welche Parteien sind in
Bundestagswahl, S. 36 Ihrer Stadt oder Ihrer Gemeinde vertreten? Was sind ihre aktuellen Themen?
Recherchieren Sie.
24 |
Verfassungsorgane, Parteien und Staatssymbole
1. Die deutsche Flagge hat von oben nach unten die Farben------------- ,
3. Auf dem deutschen Wappen sieht man einen schwarzen______ ________ . Seine
3. Oktober.
8 l£ Wie sehen die Staatssymbole anderer Länder aus? Arbeiten Sie mit einem
Partner/einer Partnerin aus Ihrem Heimatland. Zeichnen oder beschreiben Sie
zwei Staatssymbole. Tauschen Sich sich im Kurs aus.
* *
S
Modul 1: Politik in der Demokratie
Einigkeit und Recht und Freiheit Was bedeutet der Text der deutschen Nationalhymne?
für das deutsche Vaterland! In der deutschen Nationalhymne wiederholen sich die Wörter Einigkeit, Recht und
Danach lasst uns alle streben Freiheit. Was bedeuten sie? Kreuzen Sie an.
brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit bedeutet hier 1. □ Die Menschen sind sich einig und haben keine Probleme.
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand:
2. □ Deutschland soll ein einheitlicher Staat sein, soll nicht
aus vielen Kleinstaaten bestehen.
|:Blüh im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches Vaterland.:| Recht bedeutet hier 3. □ Es gibt feste Rechte und Gesetze, die für alle gültig sind.
4. □ Die Deutschen haben immer recht.
b Verstehen Sie den Text der Hymne? Lesen Sie ihn noch einmal
und erläutern Sie die Zeilen mit eigenen Worten.
Die deutsche Nationalhymne ist die dritte Strophe des Deutschlandliedes, das der
u Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 verfasst hat. Die Melodie
wurde schon 1797 von Joseph Haydn komponiert.
Seit der WM 2006 hat sich Ich würde nie eine Flagge
etwas verändert: Es gibt ein benutzen. Ich will auch auf
neues Wir-Gefühl und mehr keinen Fall irgendetwas in
Deutsche zeigen ihren Na- den Deutschland-Farben
tionalstolz jetzt offener, z. B. haben. Ich finde, seit Hitler
mit Flaggen an Autos bei sind patriotische Symbole
Fußballländerspielen. tabu.
Wie ist das in Ihrem Land? Wann und wo benutzt man die Staatssymbole?
Haben die Leute dazu auch so unterschiedliche Meinungen?
26
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
Wichtige Parteien
• Christlich Demokratische Union/Christlich Soziale Union (CDU/CSU)
• Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
• Bündnis 90/Die Grünen • Freie Demokratische Partei (FDP)
• Die Linke • Die Piraten
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 21, 22, 28, 29, 40, 41, 42, 43, 44, 48, 55, 58, 59 60, 65, 66, 70,71,72, 74, 75,
76, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 90, 91, 92,103,128,129, 214, 216
Verfassungsorgane: 48 • Bundestag: 28, 55, 65, 74, 81, 83,129 • Bundesrat: 85, 90, 91 • Bundes
kanzler/in: 71,72, 82 • Bundespräsident/in: 44, 58, 70, 75, 84, 86, 87 • Republik: 22 • Bundesverfas
sungsgericht: 80 • Legislative: 60 • Gesetzgebung: 42 • Abgeordnete: 128 • Parteien: 41, 59,76,78,
79,92,103 • Parteienverbot: 43 • Wappen/Adler: 21,29, 216 • Flagge: 214 • Nationalhymne: 40, 66
Modul 1: Politik in der Demokratie
Sozialstaat
Modul 1, Sozial- ^ Der Staat hat die Fürsorgepflicht für seine Bürgerinnen und Bürger und sorgt für soziale
Staatlichkeit, S. 14 Gerechtigkeit. Wie funktioniert das? - Mit einem System von Sozialversicherungen und
nach dem Solidaritätsprinzip.
b Wie heißen die fünf Teile der Sozialversicherung? Welche Versicherung zahlt in
welchem Fall? Bearbeiten Sie die Aufgabe auf der nächsten Seite. Ordnen Sie die
Texte und Buchstaben auf den Bildern den Versicherungen zu.
Sozialstaat
c Lesen Sie jetzt die Buchstaben von oben nach unten. Wie finanziert der Staat die
Sozialversicherungen? — durch
2 Was sind Sozialabgaben? Wer bezahlt sie? Welche Prinzipien sind die Grundlage?
Lesen Sie bitte den Infotext. Welche Aussagen sind richtig? Welche sind falsch?
richtig/falsch
3 (£ Sehen Sie sich die Gehaltsabrechnung von llka Romanova an. Sie ist Kranken
schwester und ledig. Wie hoch sind ihre Sozialabgaben? Wie viel Prozent des Gehalts
sind das ungefähr? Rechnen Sie.
Gehalt 2.100,00 €
Rentenversicherung 198,45 €
Arbeitslosenversicherung 31,50 €
Pflegeversicherung 21,53 €
Krankenversicherung 172,20 €
U N F A L L A N Z E IG E
M l l l TYHTT A Sie gehen zum Arzt. Sie müssen Ihre
Versicherungskarte, eine Chipkarte,
□ zeigen, wenn die Krankenkasse
bezahlen soll.
D Sie hatten einen Unfall und wollen Geld aus der Unfallversicherung.
Sie müssen nachweisen, dass der Unfall während der Arbeit oder auf
dem Weg zur Arbeit passiert ist.
Armut in Deutschland?
6 Wer ist in Deutschland arm? Wie wird Armut definiert? Lesen Sie den Infotext.
Als arm gelten in Deutschland Menschen, die weniger als 60% des durchschnittlichen
Nettoeinkommens haben. Sie haben dadurch nicht die Möglichkeit an der Lebensweise
teilzunehmen, die in Deutschland üblich ist. Das nennt man „relative Armut“.
7 jeder kann ohne eigene Schuld arm werden? Wie kann das passieren?
a Lesen Sie die Texte und sprechen Sie im Kurs.
Ich habe gerade mein zweites Kind Ich komme aus Afghanistan. Ich war einmal Maurer und habe
bekommen und kann nicht arbei Ich musste mein Land verlassen. auf dem Bau gearbeitet. Dann hat
ten. Mein Mann arbeitet als Bus Aber ich spreche noch nicht gut te ich im Urlaub einen schlimmen
fahrer. Das Geld, das er verdient, Deutsch. Deshalb finde ich nur Motorradunfall. In meinem Beruf
reicht nicht für eine ganze Familie. kleine Jobs, die schlecht bezahlt kann ich nicht mehr arbeiten.
Am Monatsende weiß ich oft nicht, sind. Von so wenig Geld kann ich Und etwas anderes habe ich nicht
wie ich unser Essen bezahlen soll. keine Wohnung bezahlen. gelernt.
8 a Was machen der Bund, die Länder und Kommunen, um Armut zu bekämpfen?
Was halten Sie für sinnvoll? Bilden Sie Gruppen und sprechen Sie über die Maßnah
men. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Kurs.
I 31
Modul 1: Politik in der Demokratie
Die Deutschen bekommen weniger Kinder. Es gibt also immer weniger Leute, die
“ arbeiten und in die Sozialversicherung einzahlen. Die Menschen in Deutschland
werden jedoch immer älter. Die Kosten für die Altersversorgung, für Pflege und für
Krankheit werden deswegen höher.
^ 71
sinkt/sinken steigt/steigen
1. Die □ □
2. Die □ □
3. Die □ □
4. Die □ □
5. Die .. □ □
Modul 3, ^
Älterwerden, S. 66
1. Ihr Arzt konnte Ihnen nicht helfen. Sie gehen deshalb zu einem Homöopathen. Ihre
Krankenkasse bezahlt das nicht. Oder Sie brauchen eine spezielle Behandlung beim
Zahnarzt. Nur eine_______________________________ übernimmt hier die Kosten.
2. Viele Leute kaufen, wenn möglich, eine eigene Wohnung oder ein Haus.
Später, wenn sie in Rente sind, müssen sie dann keine Miete bezahlen.
Sie können das Haus auch verkaufen, wenn sie Geld brauchen. Diese Leute
sorgen m it_______________________________ vor.
Sozialversicherung
Die Sozialversicherung hilft z. B. bei Krankheit und Arbeitslosigkeit Mit der Sozial
versicherung sorgt der Staat dafür, dass alle ein menschenwürdiges Leben führen können
und niemand Not leiden muss.
übernimmt Arzt zahlt im Alter bezahlt Kosten leistet finan bezahlt Kosten
kosten, Opera eine monatliche nach einem zielle Hilfe, für die notwen
tionskosten und Rente aus Arbeitsunfall wenn man dige Pflege
die Kosten für eine feste Arbeit
die meisten verloren hat
Medikamente
• Betriebliche Altersvorsorge: Man bekommt eine Zusatzrente von der Firma, für die man
gearbeitet hat.
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 35, 36, 45, 47, 97, 99,100, 285
Sozialversicherung: 35, 97,99,100 • Krankenversicherung: 36 • Pflegeversicherung: 45 •
Umsatzsteuer: 285 • Aufgaben des Staates: 47
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 1
und Teilhabe
Eine Demokratie braucht die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Möglichst viele
Menschen sollen am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Es gibt
verschiedene Möglichkeiten.
Artikel 38
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer,
freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. ( .. .)
c Gibt es aktuell in Deutschland oder anderen Ländern Wahlen? Wenn ja, was haben Sie
darüber in den Medien gehört/erfahren?
Politische Beteiligung und Teilhabe
3 Wie ist der Ablauf bei einer Wahl? Ergänzen Sie die Sätze.
1. Vor der Wahl bekommen alle Wahlberechtigten eine Einladung vom Bundespräsidenten.
ein Geschenk von einer Partei.
eine Wahlbenachrichtigung von der Gemeinde.
Wahlhelfer/innen
3. Dort zeigen sie den Wahlhelfer/innen L J ihren Führerschein.
sind ehrenamtlich u
l II ihre Steuererklärung,
tätig. Sie geben
ihren Ausweis. die Stimmzettel
aus und zählen am
4. Sie erhalten dann l ein Glas Sekt. Ende des Wahltags
einen Stimmzettel. die Stimmen aus.
5. Wenn man am Wahltag nicht zur Wahl kommen kann, kann man vorab per Briefwahl wählen.
am Wahltag im Wahllokal anrufen.
Bundestagswahl
Frau Konrad aus Wuppertal wählt bei der_________________________ (1)
Abgeordnete für die Bundesrepublik Deutschland in den Bundestag.
Bei der_____________________________________ (2) wählt
sie die Volksvertreter/innen für das Bundesland Nordrhein-
/
Westfalen in den nordrhein-westfälischen Landtag. Bei den Landtagswahl Kommunalwahl
_____________________________________ (3) wählt sie den
Wuppertaler Oberbürgermeister und die Mitglieder für den
Stadtrat von Wuppertal.
b Entscheiden Sie jetzt: Bei welchen Wahlen dürfen die Personen wählen? Kreuzen Sie an.
Hayriye Yildiz lebt schon seit Lisa Weber ist 16 Jahre alt Leon Steinmann ist in
über 20 Jahren in Bochum. Ihre und Schülerin. Sie besucht ein Magdeburg geboren und
Kinder sind in Deutschland Gymnasium in Bremen und aufgewachsen. Er ist
geboren. Sie hat die deutsche interessiert sich für Politik. Deutscher und 17 Jahre alt.
Staatsangehörigkeit.
Der Bundestag wird alle vier Jahre gewählt. Die Wähler/innen entscheiden sich mit
der Erststimme für eine Person aus dem Wahlkreis, die sie vertreten soll. Mit der
H
Zweitstimme wählen sie eine Partei. S tim m z e t te l
Wahlkreis 225 Traunrtaln
Die Zweitstimme entscheidet darüber, wie viele Abgeordnete eine Partei in den Bundestag
Sie haben 2 Stim m en
schicken kann. Die Prozentzahl der Zweitstimmen entspricht ungefähr den Sitzen im
Bundestag. Das deutsche Wahlsystem ist ein Mehrheits- und Verhältniswahlsystem.
h ie r 1 S tim m e h i e r 1 S t im i
Eine Partei kommt aber nur in den Bundestag, wenn sie mindestens 5 % der Stimmen hat. für di« Wahl für dt« Wahl
r Wahtkrelsabgeordneten
Wenn die stärkste Partei weniger als 50% der Stimmen hat, muss sie sich mit einer s .u . kota«*"«
C r c t c t im m e Z w e it s t im m e
anderen Partei zusammentun, damit sie eine Mehrheit im Bundestag bekommt. Man
nennt diesen Zusammenschluss Koalition.
Sehen Sie sich bitte das Ergebnis der Bundestagswahlen 2013 und die Sitzverteilung
im 18. Bundestag an. Ergänzen Sie dann die Sätze.
Stimmenanteile in 1 Sitzverteilung
41,5
SPD
Grüne
I I
CDU/ SPD FDP Linke Grüne AfD Piraten Andere
CSU
Sitze
I 37
f Modul 1: Politik in der Demokratie
7 Machen Sie irgendwo mit? Engagieren Sie sich? Oder haben Sie sich früher engagiert?
Erzählen Sie.
A ] In unserem kleinen Dorf gab es sehr viel Verkehr. Wir haben protestiert und viele
Unterschriften gesammelt. Mit diesen Unterschriften sind wir zum Gemeinderat
gegangen. Heute hat unser Dorf eine Umgehungsstraße und es ist schön ruhig
hier. Und: Wir haben viel gelernt und kennen uns jetzt besser.
B Ich helfe oft bei Schulfesten und Ausflügen. Die Schule braucht die Hilfe der Eltern.
Mir macht das Spaß. Außerdem bin ich meistens besser informiert, weil ich viel
Kontakt mit der Schule und den Eltern habe. Dieses Jahr bin ich sogar Elternspre
cherin und bespreche mit der Lehrerin die Wünsche von uns Eltern und Probleme
in der Klasse.
C Ich bin Irakerin und lebe seit ein paar Jahren hier. Letztes Jahr wurde ich in den
Ausländerbeirat gewählt. Wir setzen uns für das gleichberechtigte Zusammenle
ben von Ausländern und Deutschen in allen Bereichen ein. Wir beraten auch die
städtischen Gremien und haben gute Kontakte zu Parteien und anderen Organi
sationen. Anderen Ausländern können wir bei Problemen und Fragen meistens
helfen.
D Wir sind eine große Familie und jeder hat ein anderes Hobby. Ich spiele z.B. Fuß
ball. Deshalb bin ich Mitglied im Sportverein und trainiere dort einmal in der Wo
che. Mein Vater ist im Skatclub und meine Schwestern singen im Chor. Das ist auch
ein Verein. In einem Verein kann jeder Mitglied werden. In der Regel ist das auch
nicht teuer. Auf kommunaler Ebene können große Vereine oft etwas bewirken.
E Hier in unserer Gemeinde gibt es viele Aufgaben, für die Leute gesucht werden. Es
gibt dafür keine Bezahlung, aber die Arbeiten sind interessant und machen Spaß.
Seit zwei Jahren bin ich bei der freiwilligen Feuerwehr. Ich habe dort ein spezielles
Training bekommen. Meine Frau ist auch aktiv. Sie hilft momentan in unserer klei
nen Bücherei m it Früher hat sie einmal pro Woche das Kindertumen geleitet.
b Wie nennt man diese Arten des Mitwirkens? Ordnen Sie die Wörter den Bildern zu.
Schreiben Sie.
9 Welche Aktivitäten finden Sie interessant? Wo würden Sie gerne mitmachen? Wie
können Sie das realisieren? Sammeln Sie Ihre Wünsche und Vorstellungen im Kurs.
38 |
Politische Beteiligung und Teilhabe
10 Welche Verbände kennen Sie? Mit welchen Themen beschäftigen sie sich? Sprechen
Sie im Kurs.
PRO ASYL
Förderverein PRO ASYL e.V. ® B U N D M F
DER EINZELFALL ZÄHLT. FR EUN DE DER ERDE ^ |■ /
Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Ivjginung in werden gewährleistet. Eine Zgnsur findet
& Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu nicht statt.
verbreiten und sich aus allgemein zugäng (2) Diese Rechte finden ihre Schranken
O-
lichen Quellen ungehindert zu unterrichten. (...) in den gesetzlichen Bestimmungen zum
o- Die Pressefreiheit und Freiheit der Bericht Schutze der Jugend und in dem Recht der
erstattung durch Rundfunk und Film persönlichen Ehre.
Q-
1. Alle dürfen ihre Meinung sagen, schreiben oder in einem Bild zeigen.
2. Man darf niemanden öffentlich beleidigen und die Jugend nicht gefährden.
3. Alle dürfen sich aus allen öffentlichen Quellen informieren.
4. Die Presse ist frei und wird nicht zensiert.
242 191
Minuten Minuten
b Nutzen Sie die Medien genauso oder anders? Wie informieren Sie sich? Erzählen Sie.
40 |
Modul 1 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
3: Politische und
gesellschaftliche
Beteiligung
Alle Deutschen Die Wahl ist Man darf frei Alle Stimmen Es wird geheim
ab 18 Jahren direkt, wählen, wem zählen gleich gewählt
dürfen wählen. man seine viel.
Stimme gibt.
Verschiedene Wahlen
5%-Hürde: Parteien, die weniger als 5% der Wählerstimmen haben, dürfen nicht in den
Bundestag oder Landtag einziehen. Zu viele kleine Parteien würden die Regierungsbildung
erschweren.
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 5,12,13,14,16, 23, 30, 31, 32, 57, 62, 73, 88, 89, 93, 94, 98,101,105,106,
107,108,109,110,111,112,113,114,115,116,117,118,119,120,121,122,
123,124,125,126,127,130,132,133,134,135, 243, 246, 282
..........................................
Test „l.eben in Deutschland" (LiD)
Zeitpunkt / Datum:
Dauer:
Aufbau:
Hilfsmittel im Test?
Übungsmaterialien:
Online-Testcenter: M I bamf.de
3 Was hilft Ihnen bei der Vorbereitung? Wie lauten die Tipps? Ordnen Sie A - E zu.
3. Lernen Sie nach Themen! Auf den Fit-Seiten finden Sie die
Nummern der Testfragen, die Sie nach einem Kapitel lernen
können.
Testfrage: Testfrage:
b Welche Fragen finden Sie schwierig? Warum? Was macht Ihnen Probleme? Wie können
Sie damit umgehen? Tauschen Sie sich im Kurs aus.
«p
Was haben diese Fotos mit Geschichte zu tun? Was meinen Sie?
Sprechen Sie im Kurs.
Ereignissen und Jahreszahlen. Die mussten wir in der Schule auswendig er^e^.
Geschichten von früher. Die haben uns unsere Eltern und Großeltern erzählt
bestimmten Orten. Sie erinnern noch heute an Dinge, die früher passie" 5 -c
Zeiten, die für immer vorbei sind.
44
Einführung in das Modul Geschichte
«
Was interessiert Sie persönlich am meisten an Geschichte? Was finden Sie spannend,
was eher langweilig? Welche Themen, Personen, Zeitabschnitte interessieren Sie?
b Haben Sie auch in Deutschland schon Ereignisse miterlebt, von denen Sie sagen
würden: „Das war Geschichte!" Wissen Sie noch, was Sie damals gemacht haben?
2.. 3.
1.
b Stellen Sie Ihre Wünsche im Kurs vor. Gibt es Gemeinsamkeiten? Was ist allen beson
Modul 1, Möglichkeiten
ders wichtig? Was können wir heute tun, damit unsere Wünsche Wirklichkeit werden?
md der Beteiligung, S. 38/39
Überlegen Sie gemeinsam.
I 45
Modul 2: Geschichte und Verantwortung
Der Nationalsozialismus
und seine Folgen
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A u S ch \y jt st die
die D em okratie in
ueraoiuduv Gefahr?
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Die meisten Deutscher, * - u l S i sa9er'';^
« ^
Erinnerunaen an w 7 Sa9en: Ne>"!
den Zweiten Weltkrieg
Besuch in Auschwitz ist Pflicht!
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Kothen
Ist die Dem okratie in uciü - * in Wuppertal besuchen das Konzentrationslager Auschwitz
D Von 1871 bis 1918 war Deutschland eine konstitutionelle Monarchie: Es gab einen Kaiser
und ein Parlament. Das Parlament hatte aber wenig Macht. Nach dem Ersten Weltkrieg
(1914-1918) wurde Deutschland erstmals eine Republik mit einer demokratischen
Verfassung und einem Wahlrecht für Männer und Frauen. Aber die Weimarer Republik
hatte von Anfang an viele Gegner aus verschiedenen politischen Lagern: nicht alle
Deutschen waren überzeugte Demokraten. Hinzu kamen ökonomische Probleme.
Ende der Zwanziger Jahre begann die Weltwirtschaftskrise. Das Geld verlor seinen Wert
und es gab mehr als sechs Milhonen Arbeitslose. Diese Situation nutzten Adolf Hitler
und seine Partei, die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). Auch durch
das Versprechen, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen, gewann die NSDAP Wählerstimmen.
Bei der Wahl zum Reichstag (Parlament) im Juli 1932 wurde sie stärkste Partei. Hitler
wurde im Januar 1933 Reichskanzler. Deutschlands Weg von der Demokratie zur Diktatur
begann.
Was hat sich nach Hitlers Wahlsieg in Deutschland geändert? Im Bereich der Politik?
Im Bereich des Rechts? Im Bereich der Presse? Im privaten Leben?
Es gibt kein Parlament mehr in Deutschland. Hitler kann jetzt machen, was er will.
b Zwei Sätze bleiben übrig. Zu wem passen sie? Was bedeuten sie für die Jahre
1933-1945? Hätten die Menschen weniger an ihre Karriere denken sollen? Hätte man
mit mehr Mut den Nationalsozialismus verhindern können? Wäre dann die Geschichte
anders verlaufen? Was meinen Sie? Sprechen Sie im Kurs.
c Welche Folgen hatte Hitlers Wahlsieg für die Demokratie? Ordnen Sie zu.
5 Seit 2005 gibt es im Zentrum von Berlin ein wichtiges Mahnmal. Es soll an den
Holocaust erinnern, an die Ermordung von sechs Millionen Juden.
a Sehen Sie sich die Bilder an. Wie wirkt das Mahnmal auf Sie?
b Kennen Sie andere Orte, die an den Holocaust erinnern? Beschreiben und
erzählen Sie.
c Warum ist die öffentliche Erinnerung an den Holocaust auch heute noch so
notwendig? Sprechen Sie im Kurs.
Die Nationalsozialisten vertraten eine Rassenideologie, in der ihrer Meinung nach die
„arische Rasse“ allen anderen überlegen war. Als besonders „minderwertig“ wurden die
Juden betrachtet. Hitler und seine Anhänger waren von der Idee besessen, die Juden zu
vernichten. Die Nationalsozialisten begannen ab 1933 jüdische Deutsche zu verfolgen und
zu entrechten. Mit Kriegsbeginn steigerte sich die Verfolgung zu einer systematischen
Vernichtung jüdischer Menschen, zum Holocaust.
6 Welche Verbrechen verübten die Deutschen an den Juden? Lesen Sie die Texte und
ergänzen Sie die Jahreszahlen.
48 |
Der Nationalsozialismus und seine Folgen
Hitler war der Überzeugung, dass die Deutschen als überlegene „arische Rasse“
^ mehr „Lebensraum im Osten“ benötigen. 1939 überfiel Deutschland Polen, später
auch die Sowjetunion.
Was wissen Sie über den Zweiten Weltkrieg? Woher haben Sie Ihre Kenntnisse?
Tauschen Sie sich aus. Sprechen Sie darüber im Kurs.
8 Wie begann und verlief der Zweite Weltkrieg in Europa? Ordnen Sie die Sätze.
a 1 Der Zweite Weltkrieg beginnt am 1. September 1939 mit dem Angriff des
Deutschen Reiches auf Polen.
e Nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 treten die USA in
den Krieg ein.
Besatzungszonen und
b Wissen Sie, wie lange die Teilung Europas dauerte? Haben Sie oder Ihre Eltern und Berliner Sektoren:
Großeltern noch etwas davon mitbekommen? Sprechen Sie im Kurs. | | amerikanisch
| | britisch
[ \ französisch
[ | sowjetisch
Modul 2: Geschichte und Verantwortung
Es gab keinen breiten Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Nur eine kleine
Minderheit der Bevölkerung war am Widerstand beteiligt: Einzelpersonen und kleine
Widerstandsgruppen.
Die bekannteste Widerstandsgruppe ist die Gruppe um Oberst von Stauffenberg.
Zusammen mit anderen Offizieren versuchte er am 20. Juli 1944 Hitler umzubringen. Aber
das Attentat war erfolglos und alle am Widerstand beteiligten Personen wurden zum Tode
verurteilt.
Auch junge Leute kämpften gegen Hitler. Die Geschwister Sophie und Hans Scholl, die
in München studierten, gründeten die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. In Flugblättern
forderten sie 1942/43 dazu auf, Hitler nicht länger zu gehorchen. Sie wurden verraten,
verhaftet und wenige Tage später hingerichtet.
Wenn auch nicht viele Deutsche offenen Widerstand leisteten, so zeigten doch manche
Zivilcourage im Alltag. Sie unterstützten Juden bei der Flucht oder halfen ihnen dabei,
sich zu verstecken.
11 Lesen Sie die Schlagzeile und tauschen Sie sich im Kurs aus.
Welche Bedeutung hat Zivilcourage heute in der Demokratie? Wann sollte man im Alltag
handeln? Wie kann man sich für andere einsetzen und sozialen Mut zeigen? Kennen Sie
Beispiele, Aktionen oder Initiativen?
4: National-
^ Sozialismus
antidemokratisch rassistisch/antisemitisch
Es gab keine Parteien außer der NSDAP. Man teilte die Menschen in überlegene
Es gab keine Gewaltenteilung. und minderwertige Rassen ein.
Das bedeutet: Man verfolgte Minderheiten.
Es gab kein Parlament. Man verfolgte und vernichtete die Juden.
Es gab keine freie Rechtsprechung.
Es gab keine Kontrolle der Regierenden.
Es gab keine Pressefreiheit, sondern
die Medien wurden kontrolliert.
(Pressezensur)
militaristisch/extrem nationalistisch
Man glaubte:
Das deutsche Volk ist allen anderen Völ
kern überlegen und deshalb mehr wert.
jy Modul 1, Demokratie,
Das deutsche Volk braucht mehr Lebens
Rechtsstaat, S. 12/13
raum.
Deshalb darf die deutsche Armee frem
des Land erobern.
a Sehen Sie sich die Bilder an. Überlegen Sie gemeinsam im Kurs.
b Wie sah das Leben der Menschen in Deutschland damals aus? Wie war die politische
Lage? Ordnen Sie zu.
A Sie fragten sich: „Wie können B Sie überlegten: „Was soll mit Deutsch
wir unsere Eltern, Brüder und land als Staat passieren?"
Schwestern wiederfinden?
Sind sie noch am Leben?"
D Die Frauen mussten allein für ihre Kin
der sorgen und die kaputten Häuser
wieder aufbauen. Sie fragten sich:
C Viele Menschen fragten sich: „Wie sollen wir das allein schaffen?"
„Wo sollen wir jetzt wohnen?"
c Gab es in Ihrem Land auch eine „Stunde Null"? Kann ein Land wirklich bei null neu
beginnen? Diskutieren Sie darüber im Kurs.
Wichtige Stationen in der Geschichte Deutschlands nach 1945
Wie sah die Entwicklung in Westdeutschland aus? Lesen Sie und ordnen Sie die
Bilder zu.
Ost-West-Konflikt: Doch die Sowjetunion und die USA werden bald zu Konkurren
ten. Ihre Ideen über Politik und Wirtschaft sind zu unterschiedlich: In der Sowjet
union wird die sozialistische Planwirtschaft, in den USA der Kapitalismus und
die Demokratie als richtiges System angesehen. Der Kalte Krieg beginnt und der
„Eiserne Vorhang" wird als Grenze zwischen den Staaten errichtet.
Wirtschaftshilfe und Luftbrücke: Die USA beginnen, die Westzonen mit Hilfe des
Marshall-Plans wirtschaftlich aufzubauen. 1948 wird in Westdeutschland eine
neue Währung eingeführt: die D-Mark. Durch beide Maßnahmen verbessert sich
die Lage der Menschen im Westen. Der Wiederaufbau beginnt. Die Sowjetunion
reagiert auf die Einführung der neuen Währung verärgert und blockiert alle
Straßen nach Westberlin. Die Bevölkerung ist fast ein Jahr lang isoliert und wird
v.a. von britischen und amerikanischen Flugzeugen mit Lebensmitteln versorgt.
Neuer Staat im Westen: Aus den Westzonen entsteht ein neuer Staat, die
Bundesrepublik Deutschland. Die Hauptstadt ist Bonn. Erster Bundeskanzler
wird Konrad Adenauer (CDU). Politisch, wirtschaftlich und später auch militärisch
orientiert sich die Bundesrepublik an den westlichen Staaten unter der
Führung der USA.
Neue Ostpolitik: Anfang der 70er Jahre besucht Bundeskanzler Willy Brandt (SPD)
die DDR und andere sozialistische Staaten. Er möchte das Verhältnis zu den
östlichen Nachbarn Deutschlands verbessern und durch intensive Gespräche
den Kalten Krieg überwinden. Ein wichtiges Zeichen ist der Kniefall vor dem
Ghetto-Mahnmal in Warschau. Damit bittet Willy Brandt Polen um Vergebung
für die Verbrechen des Nationalsozialismus.
I 53
■
Wie sah die Entwicklung in Ostdeutschland aus? Ordnen Sie die Überschriften zu.
A. Der Bau der Berliner Mauer I B. Die Planwirtschaft und ihre Folgen I
C. Die DDR wird gegründet I D. Ein schwieriger Neuanfang I
E. Entspannungspolitik I F. Der Volksaufstand
2. Am 7. Oktober 1949 entsteht auch im Osten des besetzten Deutschlands ein neues
Land, ein sozialistischer Staat nach dem Vorbild der Sowjetunion: die DDR. Das ist die
Kurzform für „Deutsche Demokratische Republik". Die DDR ist aber nicht demokratisch,
da nur eine Partei, die SED, die politische Macht hat. Menschen, die anders denken,
werden vom Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) überwacht.
3. In dem neuen Land DDR gibt es keine freie Marktwirtschaft. Die meisten Betriebe
und Läden gehören dem Staat. Man stellt Fünfjahrespläne für die Entwicklung der
Wirtschaft auf. Aber die Planwirtschaft ist nicht sehr erfolgreich.
Bis zur Wiedervereinigung 4. Am 17. Juni 1953 kommt es in der DDR zu Protesten und Streiks. Die Menschen sind
1990 war der 17. Juni unzufrieden: Es gibt Versorgungsprobleme und sie sollen immer mehr arbeiten, um den
in der Bundesrepublik Fünfjahresplan zu erfüllen. Die Regierung hat Angst vor einer Revolution und ruft die
nationaler Gedenk- und Sowjetunion zur Hilfe. Russische Panzer beenden die Proteste.
Feiertag. Heute ist das der
3. Oktober. 5. Zwischen 1949 und 1961 verlassen über drei Millionen Menschen die DDR. Sie sind
nicht einverstanden mit dem politischen System. Am 13. August 1961 lässt die Regierung
eine Mauer zwischen Ost- und West-Berlin bauen. Man will verhindern, dass noch mehr
Leute in den Westen gehen. Weil es einen Mangel an Arbeitskräften gibt, engagiert man
Vertragsarbeiter aus Polen, Mosambik und Vietnam.
6. Seit dem Besuch von Bundeskanzler Willy Brandt in der DDR sprechen die
Regierungen in Bonn und Ost-Berlin wieder miteinander. Sie wollen stärker
Zusammenarbeiten. 1973 schließen sie einen Grundlagenvertrag. Darin erkennen sie
sich gegenseitig als Staat an. Eine Wiedervereinigung in der Zukunft soll aber möglich
bleiben.
Welche Folgen hatte die Teilung Deutschlands für viele Familien? Lesen Sie die Aus
sagen von Lily Wagner und Herbert Meier. Zu welchen Ereignissen aus Aufgabe 3
passen sie? Tragen Sie die Zahlen ein.
Mein Bruder im Osten schreibt, dass er stolz ist auf Der Krieg ist jetzt drei Jahre vorbei, Meine Schwester im Westen hat
sein neues Land. Aber ist das denn Demokratie, aber meiner Schwester und ihrer | jetzt ihr eigenes Schuhgeschäft.
was sie da machen? Familie im Westen geht es Sie ist begeistert von der
freien Marktwirtschaft.
Ich habe lange nichts von meinem Bruder
gehört. Hoffentlich geht es ihm gut.
Seit es die Mauer
Die Bilder vom Volksaufstand in der DDR
gibt, habe ich
waren ja schrecklich.
meine Schwester
und ihre Kinder
nicht mehr
gesehen. Ob ich
Schön, dass jetzt alles besser ihre Enkel
werden soll. Vielleicht kann mein jemals sehen
Bruder zu meinem 60. Geburtstag werde?
nach Köln kommen. Ich habe
ihn so lange nicht gesehen.
Modul 2 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
r
Das geschah in der Nachkriegszeit ... 5: Deutschland
^ nach 1945
8. Mai 1945: Der Krieg ist zu Ende. Man spricht von der Stunde Null.
Das geschah im Westen Deutschlands ... Das geschah im Osten Deutschlands ...
23. Mai 1949: Das Grundgesetz wird ver 7. Oktober 1949: Die Deutsche Demokrati
kündet, Gründung der Bundesrepublik sche Republik (DDR) wird gegründet.
Deutschland.
I Die DDR wird in den Ostblock mit der
Die Bundesrepublik Deutschland wird in Führungsmacht Sowjetunion integriert.
den westlichen Block mit der Führungs (Militärbündnis: Warschauer Pakt)
macht USA integriert. (Militärbündnis:
NATO) 17. Juni 1953: In der DDR findet ein Volks
aufstand statt.
50er jahre: Das Wirtschaftswunder
bringt Wohlstand. 13. August 1961: Die Berliner Mauer wird
gebaut.
Beginn der 70er Jahre:
Bundeskanzler Brandt wagt eine neue 19. März 1970: Willy Brandt besucht die
Ost-Politik. DDR.
1 . Juni 1973: Der Grundlagenvertrag zwischen beiden deutschen Staaten wird geschlossen
9. November 1989: Die Grenze wird geöffnet. Man spricht vom Mauerfall.
Alliierte: 167,168,177 • Stunde Null: 184 • Gründung Bundesrepublik: 169 • Adenauer: 165,
180 • soziale Marktwirtschaft: 50,171 • DDR: 172,174,186,187,190,199, 202, 203, 207, 208, 209,
210,217,298 • SED: 182 • Luftbrücke: 178 • Eiserner Vorhang: 185 • Mauerbau: 151,188,
189 • Ostpolitik/Willy Brandt: 181, 211 • Wirtschaftswunder: 183 • Gastarbeiter: 299, 300
I 55
Modul 2: Geschichte und Verantwortung
Leben im wiedervereinigten
Deutschland und in Europa
A Am 7. Oktober 1989 wird die DDR 40 Jahre alt. Auch während der Feierlichkeiten gehen die Demonstra
tionen gegen die DDR-Führung weiter. Am 18. Oktober tritt Staatschef Erich Honecker von allen Ämtern
zurück. Die neue Regierung in Ost-Berlin verliert bald die Kontrolle über die Ereignisse. Am 9. November
1989 eilen Tausende Ost-Berliner an die Grenzen. Sie haben im DDR-Fernsehen gehört, dass sie ohne
Antrag ins Ausland reisen dürfen. Die Grenzsoldaten öffnen die Grenzübergänge. Die DDR verändert sich
politisch von einer Diktatur zu einer Demokratie. Diese Veränderung bezeichnet man als „die Wende".
B Es finden politische Gespräche statt. Das Ziel von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) ist die deutsche
Einheit. Am sogenannten „Runden Tisch" beraten Parlamentarier aus beiden Teilen Deutschlands
darüber. Durch den Staatsvertrag vom 1. Juli 1990 werden die beiden deutschen Staaten zu einer
Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Die D-Mark wird jetzt auch in der DDR Zahlungsmittel.
E Die letzte Entscheidung aber haben die Alliierten. Im Sommer 1990 finden Gespräche zwischen
den zwei deutschen Staaten und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs statt. Das
Ergebnis ist der 2+4-Vertrag. Durch diesen Vertrag wird Deutschland wieder ein souveräner Staat.
Am 31. August wird der Einigungsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten unterzeichnet. Am
3. Oktober gibt es die DDR nicht mehr. Sie wird Teil der Bundesrepublik Deutschland, die nun rund
80 Millionen Einwohner hat. Die neue Hauptstadt wird Berlin.
:
^ b e m n n w ie c ^ ^
Gemeinsam- Unterschiede
Was wissen Sie über die Lebenssituation der Menschen im wiedervereinigten Deutsch
land? Gibt es Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern?
1. ^ Nach der Wiedervereinigung brauchte die □ viele Menschen verloren ihren Arbeitsplatz.
Bundesregierung sehr viel Geld, ...
2. Die Bürger in ganz Deutschland mussten deshalb ... weniger Geld als die Menschen im Westen.
3. Viele Betriebe in den neuen Ländern waren aber die Lebensverhältnisse gleichen sich
nicht rentabel, deshalb ... immer mehr an.
4. Es kam zu Massenentlassungen und ... höhere Steuern zahlen.
5. Weil es nicht genug Arbeits- und Ausbildungs gingen viele junge Leute in die alten
stellen gab, ... Bundesländer.
6. Noch heute verdienen viele Menschen in den B mussten sie schließen.
neuen Bundesländern ...
Durch den Fall der Mauer ist die staatliche Einheit Deutschlands 1990 Wirklichkeit
geworden. Viele Jahre hat man danach davon gesprochen, dass die „Mauer im Kopf"
aber noch weiter existiert. Gibt es sie noch?
a M Was zeigen die Äußerungen von Menschen aus den alten und neuen Bundeslän
dern? Lesen Sie und sprechen Sie im Kurs.
b Was kann man tun, um Fremdheit zu überwinden? Welche Verhaltensweisen sind |y Modul 3, interkulturelle
dabei hilfreich, welche nicht? Diskutieren Sie. Kompetenz, S. 73
I 57
Modul 2: Geschichte und Verantwortung
7 Warum schlossen sich die Staaten Europas zusammen? Was waren die Motive?
Wie sieht die Zusammenarbeit aus? Lesen Sie und ergänzen Sie den Text.
Heute gehören 28 Länder zum vereinten Europa. Die EU-Organe arbeiten in Brüssel,
Luxemburg und Straßburg. In Straßburg tagt_______________________________________ ,
es wird alle fünf Jahre gewählt.
Seit 2002 bezahlt man in Deutschland mit dem _____________________________ , der die
alte Währung DM ablöste. Inzwischen gehören 18 Länder zur Eurozone.
8 üb Was denken die Menschen in Ihrem Heimatland über Europa und die EU? Welche
Vorteile hat die EU? Gibt es auch Nachteile? Was meinen Sie? Diskutieren Sie im Kurs.
58 |
Modul 2 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
Bundeskanzler Helmut Kohl gilt als „Kanzler der Einheit". Für seine Verdienste um
Deutschland und Europa bekam er 1998 das Bundesverdienstkreuz.
Europäisches Parlament/Europawahl
Im Europäischen Parlament sitzen 751 Abgeordnete. Es wird alle fünf Jahre von den
Wahlberechtigten in den EU-Ländern gewählt. Der Sitz des Europäischen Parlaments
ist in Straßburg. Weitere Arbeitsorte sind Luxemburg und Brüssel.
Montagsdemonstrationen: 166,206 • Mauer/Mauerfall: 191,193 • die Wende: 196 • Beitritt DDR: 204,
228 • DDR/neue Bundesländer: 192,195,197,198, 200, 201, 218 • Deutsche Einheit: 194, 219 • Helmut
Kohl: 215 • Bundesverdienstkreuz 102 • Europäische Union: 173, 205, 224, 226, 231, 235, 236, 240 •
Römische Verträge: 237, 239 • Europäisches Parlament: 230, 232, 234, 238 • Nachbarländer: 222, 223,
225,227,229,233 • Schengener Abkommen: 221
Was ist Kultur?
a Um Kultur zu erklären, wird manchmal das Eisberg-Modell benutzt Wie wird Kultur
hier dargestellt? Was ist sichtbar? Was ist unsichtbar? Sprechen Sie im Kurs, machen
Sie konkrete Beispiele.
Umgangsformen
Verhaltensweisen
Kleidung
Sprache
Essen
Bräuche
Kunst
Tradition Architektur
Werte Einstellungen
(z.B. Humor,
Gerechtigkeitssinn)
Glaube
Erziehungsziele
Zeitempfinden |
Verhaltensregeln
Überlegen Sie: Wie kann man mit dem Modell interkulturelle Missverständnisse
erklären?
•
Lesen Sie die Aussagen zum Thema Kultur. Welchen Aspekt finden Sie besonders
wichtig? Warum? Mit welcher Meinung sind Sie einverstanden, mit welcher nicht?
I 61
i a
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
a Welche Lebens- und Haushaltsformen gibt es heute? Sprechen Sie über das Schaubild.
62 |
Zusammenleben in der Familie, in anderen Gemeinschaften und im Allta
t
Was waren/sind die Gründe für die Veränderungen in der traditionellen Familienstruktur?
a Ergänzen Sie das passende Wort. Eheschließung
Partnerschaft
1. Für viele ist die. . nicht mehr so wichtig. Viele Paare leben D Scheidung
zwar zusammen, heiraten aber nicht. umziehen
heiraten
2. Wenn man in einer Ehe unglücklich ist, kann man sich . B scheiden
lassen. In Deutschland trifft das ca. für ein Drittel aller geschlossenen Ehen zu. glücklich
berufstätig
Immer mehr Frauen sind_________________________ und machen Karriere. B verheiratet
Geburten
4. Die Zahl der. . in Deutschland sinkt. Immer weniger Frauen Scheidungen
bekommen Kinder. □ Hochzeiten
Schönheit
5. Die traditionellen Rollen von Frauen und Männern haben sich durch die Intelligenz
Frauenbewegung und die_________________________ der Frauen verändert. B Emanzipation
Modernisierung
6. Das Prinzip der. ist typisch für die deutsche Gesellschaft.
Individualisierung
Jeder Mensch hat eine große persönliche Freiheit und kann selbst über sein Leben
entscheiden.
B Unterhaltung
Wertewandel
7. Eine große Bedeutung für die Veränderungen in der Gesellschaft hat auch der Fortschritt
_________________________: Nicht alles, was früher wichtig und gültig war, wird heute B Tradition
noch einfach akzeptiert.
b Welche Lebensformen sind in Ihrem Land üblich? Welche Veränderungen gab es?
Warum? Erzählen Sie.
Artikel 3
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache,
E!
seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen
benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt
werden.
1. Eine junge Frau bewirbt sich um einen Arbeitsplatz als Lehrerin. Sie bekommt die Stelle
nicht, weil sie die deutsche Sprache nicht ausreichend genug beherrscht.
2. Ein Mann aus Kenia wird wegen seiner Hautfarbe nicht in eine Diskothek
hineingelassen.
3. Ein Mann mit Behinderung bewirbt sich um eine Stelle an der Universität und wird
genommen, obwohl es auch andere geeignete Bewerber/innen gab.
4. Eine Firma will eine Managerstelle besetzen und bevorzugt einen Mann, obwohl eine
Bewerberin, Mutter eines Kleinkindes, besser qualifiziert ist.
5. Eine Frau bekommt eine Stelle nicht, weil ihre berufliche Qualifikation in Deutschland
nicht anerkannt wurde.
I 63
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
Nicht nur der Bund, sondern auch die Länder, Städte und Kommunen unterstützen
Familien. Kennen und nutzen Sie familienfreundliche Angebote an Ihrem Wohnort?
Tauschen Sie sich aus.
Zusammenleben in der Familie, in anderen Gemeinschaften und im Alltag
Johannes: Meine Frau und ich haben gemeinsam entschieden, dass ich mit unserem
Kind zu Hause bleibe. Meine Frau hat einen guten Job. Für mich als jungen Akademiker
ist es schwierig, eine gute Stelle zu finden. Es ist kein Problem für mich „typische"
Frauenarbeiten zu machen, im Gegenteil! Durch die Rolle als Hausmann erlebe ich den
Alltag und das Zusammenleben mit unserer Tochter intensiver.
b Vergleichen Sie nun: Verhalten sich Frauen und Männer in Ihrem Heimatland ähnlich?
Machen sie etwas anders? Erzählen Sie.
Zahlen und Fakten: Welchen Punkt finden Sie interessant? Wo sehen Sie Unterschiede
zu Ihrem Land? Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Hausarbeit ist in Deutschland Parkplätze nur für Frauen gibt Seit 2001 dürfen Frauen in der Angela Merkel ist die erste Bei der Heirat kann man den
immer noch Frauensache. Wenn es z.B. in Parkhäusern und Bundeswehr auch den Dienst deutsche Bundeskanzlerin. In Namen der Partnerin/des
ein Kind geboren wird, sind Tiefgaragen. Sie sind meistens an der Waffe leisten. Der Anteil der Politik gibt es immer mehr Partners annehmen, einen
aber etwa 27 Prozent der Män nahe am Treppenhaus oder der Soldatinnen liegt heute bei Frauen. Im Jahr 1980 waren Doppelnamen bilden oder den
ner dazu bereit, in Elternzeit zu Aufzug. Sie sind besser be fast 10 Prozent. 8,5 Prozent der Abgeordne eigenen Namen behalten.
gehen, in der Regel für zwei bis leuchtet als andere Parkplätze ten im Deutschen Bundestag
drei Monate. und häufig auch videoüber Frauen, heute sind es etwa
wacht. 36 Prozent.
I 65
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
Sehen Sie sich die Fotos an. Welches Altersbild wird hier vermittelt?
a Sprechen Sie im Kurs. Wie wirkt es auf Sie?
b Wie stellen Sie sich das Leben im Alter vor? Was erhoffen Sie, was fürchten Sie?
Erzählen Sie.
a Sehen Sie sich die beiden Schaubilder an. Wie verändert sich die Altersstruktur?
1910 2012
männlich I 100 I weiblich männlich I 1001 weiblich
Personen 800 600 400 200 0 0 200 400 600 800 Personen 800 600 400 200 0 0 200 400 600 800
in TSD in TSD
Bevölerung: 64,9 Mio., mittleres Alter: 23,6 Jahre Bevölerung: 82 Mio., mittleres Alter: A4,9 Jahre
12 Vergleichen Sie das Leben älterer Menschen in Deutschland und in Ihrem Heimat
land. Was ist anders? Was ist besser, was weniger gut? Arbeiten Sie in Gruppen und
präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Kurs.
Zusammenleben in der Familie, in anderen Gemeinschaften
1. Frau Karabulut ist seit 2009 Ingenieurin bei VW. Sie findet eine besser bezahlte,
höhere Position. Gleich nächste Woche soll sie anfangen. „Mein Traumjob!" freut sich
Frau Karabulut. Was muss sie nun tun?
2. Anna und Jan sind seit acht Jahren verheiratet. Aber ihre Ehe funktioniert nicht mehr so gut.
Sie haben sich auseinandergelebt, ihre Interessen sind sehr unterschiedlich und sie streiten
sich oft. Beide sind der Meinung, dass es so nicht mehr weitergeht.
3. Herr Ton hat seinen Steuerbescheid vom Finanzamt bekommen. Er weiß, dass manchmal Fehler
passieren und kontrolliert alles ganz genau. Er stellt dabei fest, dass das Finanzamt die Kosten
für seine Zweitwohnung nicht beachtet hat. Die Nachzahlung kommt ihm zu hoch vor.
t — - .............................. .......... ■ ................ im .............................. .. I I ............ IHMIIIJ IIIU.IIIIJ .l-ilj.»jllin».ui I- L. U . U . II............... .. . . . . ...... llllP
4. Familie Jin hat eine neue Wohnung und Frau Jin geht zum Einwohnermeldeamt, um alle
umzumelden. Der Sachbearbeiter ist sehr unfreundlich. Er begrüßt sie nicht und duzt sie mehrmals.
5. Herr Meinert hat vor neun Monaten endlich einen großen Flachbildschirm-Fernseher gekauft. Neulich
hat er festgestellt, dass sich die Bildqualität verschlechtert hat. Seine Frau meint, dass der Fernseher
einen Defekt hat. Herr Meinert weiß nicht, was er machen soll. In der Nacht schläft er sehr unruhig.
6. Ernest Pungor, 58, arbeitet seit vielen Jahren in einer Umzugsfirma. Inzwischen gibt es viele neue
und jüngere Kolleginnen und Kollegen. Seit einiger Zeit bemerkt er, dass sie den Kontakt mit ihm
vermeiden. Sie gehen nicht mehr mit ihm in die Mittagspause und wenn er ihnen in der Kaffeeküche
begegnet, ignorieren sie ihn. Auf Fragen, die Arbeit betreffend, bekommt er Antworten wie: „Aber Herr
Pungor, das wissen Sie nicht?"
7. Sabine hat große Probleme mit ihrem vierzehnjährigen Sohn Lukas. Sie befürchtet, dass er
Drogen nimmt. Gespräche sind mit ihm nicht möglich. Er reagiert nicht oder wird wütend.
'
8. Kyra ist vor zwei Monaten neu in die Klasse gekommen. Am Anfang waren die anderen neugierig und
offen. Jetzt will keiner mehr etwas mit ihr zu tun haben. Kyra ist unsicher und traurig. Durch Zufall hat
sie gehört, dass im Internet komische Sachen über sie stehen. Sie weiß nicht, was sie machen soll.
67
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
Wenn man Streitigkeiten nicht lösen kann oder wenn jemand gegen ein Gesetz ver
stoßen und eine Straftat begangen hat, kommt es zu einem Prozess vor Gericht.
a Sehen Sie sich die Zeichnung an: Welche Personen sind an dieser Gerichtsverhand
lung in einem Amtsgericht beteiligt? Ordnen Sie zu.
Welches Gericht ist zuständig? Lesen Sie die Fälle und ordnen Sie zu.
Herr Beil ist plötzlich entlassen worden. Frau Kohl bekommt nach einem Arbeitsunfall
Anwälte gehören wie Er möchte sich dagegen mit einer eine Verletztenrente. Die Rente ist zu niedrig.
z.B. auch Ärzte zu den Kündigungsschutzklage wehren.
Berufsgruppen, die
der Schweigepflicht
unterliegen. Sie dürfen
Informationen über Alex hat mehrere MP3-Player gestohlen. Frau Rais hat das Trennungsjahr hinter
Personen nicht an Er ist 15 Jahre alt und damit strafmündig. sich und möchte sich jetzt scheiden lassen.
andere weitergeben.
68 |
Modul 3 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
Vielfältige Lebensformen
Die Formen des Zusammenlebens in Deutschland haben sich in den letzten 100 Jahren
sehr verändert. Neben der traditionellen Familie mit Vater, Mutter und Kind / Kindern findet
man andere Lebensformen, z.B. Ehepaare ohne Kinder, Lebenspartnerschaften, Singles,
unverheiratete Paare mit oder ohne Kinder, Alleinerziehende, Wohngemeinschaften.
modern:
Frauen setzen ihre Rechte in der Partnerschaft, im Beruf und in der Freizeit durch. |
Die Ehepartner sind beide oder abwechselnd berufstätig. | Sie teilen sich die Hausarbeit
und kümmern sich gemeinsam um die Erziehung der Kinder.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist im Grundgesetz in Artikel 3
festgeschrieben. Hier steht auch, dass niemand wegen seines Geschlechts diskriminiert
werden darf. Dem Staat ist es wichtig, dass die Gleichberechtigung auch im alltäglichen
Leben funktioniert, und er unterstützt die Durchsetzung dieses Prinzips.
Gerichtsprozesse
Prozesse finden vor verschiedenen Gerichten statt. | Kinder ab 14 sind strafmündig |
Anwälte haben Schweigepflicht. | Schöffen und Schottinnen arbeiten ehrenamtlich.
1. Wer hat Sie erzogen? 2. Was hat man Ihnen als Kind er 3ubt?Was verboten?
b Was finden Sie in der Erziehung wichtig? Tauschen Sie sich aus.
1. In der Schule gibt es ein Schüler-Parlament. Die Schüler können so mitentscheiden, was
an ihrer Schule passiert. __________
3. In einer Kölner Schule helfen ältere Schüler/innen bei den Hausaufgaben, es gibt
einen Kräutergarten, Kontakte zu einem Altenheim und zweimal im Jahr große
Müllsammelaktionen. ____________
4. Robert und Lena sind regelmäßig als Schülerlotsen aktiv: Morgens und nach der Schule
halten sie die Autos an und achten darauf, dass andere Kinder sicher über die Straße
kommen.
b Q i Wie kann man diese Erziehungsziele in der Familie umsetzen? Wie kann man
Kinder dazu motivieren? Sammeln Sie Ideen.
Erziehung und Bildung in Deutschland
Wann gehen Kinder in den Kindergarten? Wann gehen sie in die Schule?
Welche Möglichkeiten gibt es nach der Grundschule?
Wie lange müssen Kinder zur Schule gehen?
Welche Abschlüsse gibt es?
Wann kann man studieren?
Was ist der 2. Bildungsweg?
b Was ist für das deutsche Bildungssystem charakteristisch? Sammeln Sie Ihre Ergebnis
se im Kurs und vergleichen Sie mit dem Schaubild auf Seite 73.
Kennen Sie das deutsche Notensystem? Verbinden Sie die Noten mit der passenden
Beurteilung.
Gut.
Mangelhaft: Der Schüler braucht in den anderen Fächern gute Noten.
Sonst kommt er nicht in die nächste Klasse.
Sehr gut.
Befriedigend: Die Leistungen sind im mittleren Bereich.
Ungenügend: Der Schüler muss das Schuljahr wiederholen.
Ausreichend: Der Schüler ist nicht gut, aber die Leistungen reichen.
Was ist für den Schulerfolg von Kindern wichtig? Lesen Sie das Interview mit dem
Schulpsychologen Dr. Walz.
I 71
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
----- f---------------------------
a Sehen Sie sich das Schaubild an und lesen Sie den Text Wie sind die Tendenzen?
Was ist positiv? Was ist negativ? Was kann man dagegen machen?
In Gymnasien gibt es mittlerweile mehr Mädchen als Jungen. Auch an den Hochschulen
sind mehr als die Hälfte aller Studierenden Frauen. Mädchen sind heute allgemein
motivierter als Jungen, qualifizierte schulische Abschlüsse zu machen, und sie schaffen
das auch. Jungen sind in der Schule die neuen Problemkinder: Zwei Drittel der Schul-
abbrecher sind männlich.
Bei der Wahl der Berufe wird aber deutlich, dass sich die traditionelle Berufsstruktur von
typischen Männer- und Frauenberufen nur langsam ändert. Obwohl Frauen ein immer
besseres Bildungsniveau erreichen, verdienen sie in Deutschland in vielen Berufen
deutlich weniger als Männer.
Lebenslanges Lernen?!
a Wie lange und wofür sollen Erwachsene lernen? Lesen Sie die Überschriften und
diskutieren Sie.
b Können Sie sich vorstellen, Kurse zur Aus- und Weiterbildung zu machen? Haben Sie
vielleicht schon eine konkrete Vorstellung?
c Welche Möglichkeiten gibt es an Ihrem Wohnort? Waren Sie schon einmal im BiZ,
dem Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit?
Erzählen Sie oder informieren Sie sich.
Modul 3 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
• 7: Bildung und
Erziehungsziele nach den Landesverfassungen
Gleichberechtigung
Die wichtigsten Erziehungsziele sind:
• Erziehung zur Demokratie und zur politischen Verantwortung
• Respekt vor anderen Menschen und Kulturen
• Entwicklung der Persönlichkeit und selbstständiges Denken und Handeln
• Verantwortung für Natur und Umwelt
Hauptschulabschluss
Grundschule
(für alle Kinder ab dem Alter von 6 Jahren)
Kindergarten
(Kinder ab 3 Jah ren haben einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz)
Schulpflicht: Die Schulpflicht dauert neun jahre, in vier Bundesländern zehn Jahre.
Grundschule: Die Grundschule dauert in der Regel vier Jahre, in Berlin und Brandenburg
sechs Jahre.
Hauptschule /Realschule (in Berlin: Sekundarschule): Nach Jahrgangsstufe 9 oder
10 erreicht man den Haupt- oder Realschulabschluss und kann dann eine berufliche
Ausbildung machen.
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 242, 244, 248, 249, 250,257, 259, 261, 269, 270, 284
Aufgaben der Eltern: 242, 248, 249 • Ausbildung: 250 • Abitur: 244, 257, 261 •
BiZ: 259 • Kindergartenplatz: 269 • Weiterbildung: 270, 284
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
Interkulturelles Zusammenleben
Modul 2, ^ Die deutsche Gesellschaft hat sich durch die Zuwanderung von Arbeitskräften und ihren
Wirtschaftswunder, S. 53 Familienangehörigen seit den 1950er und 1960er Jahren stark verändert. Heute haben
etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund, davon haben
ca. sechs Millionen Menschen einen ausländischen Pass. Die meisten Zuwanderer sind aus
der Türkei.
Ein Blick auf Deutschland - früher und heute: Vor einiger Zeit sind Sie aus Ihrem
Heimatland odereinem anderen Land nach Deutschland gekommen.
a Was haben Sie über Deutschland und die Deutschen gedacht, bevor Sie nach Deutsch
land gekommen sind? Erzählen Sie.
b Wie denken Sie heute über Deutschland und die Deutschen? Hat sich etwas verän
dert? Wenn ja, warum? Sprechen Sie im Kurs.
3. Wie reagieren Deutsche, wenn sie erfahren, aus welchem Land Sie kommen?
Gibt es Sätze, die Sie immer wieder hören?
davor © f in Deutschland
©
Zeit
Lesen Sie den Infotext und vergleichen Sie die Aussagen mit Ihrer Kurve. Sprechen Sie
im Kurs.
In der ersten Zeit genießt man die neue Heimat wie einen Urlaub. Nach einiger Zeit
nimmt man auch Negatives wahr, vieles ist fremd und die alten Freunde und die Familie 1
fehlen. Viele Menschen erleiden eine Krise, fragen sich, warum sie ausgewandert sind,
und fühlen sich allein, deprimiert oder sind ängstlich und nervös. Diese Phase nennt man
„Kulturschock“.
75
Modul 3: Mensch und Gesellschaft
-----------1-----------------------
a Stellen Sie sich vor: Ihre Bekannten aus Deutschland möchten Sie in Ihrem
Heimatland besuchen. Worauf sollten sie besonders achten? Welche
Ratschläge würden Sie ihnen geben? Suchen Sie sich vier Bereiche aus und
geben Sie dazu Empfehlungen.
a Renate Abdel hat ein interkulturelles Training besucht. Dort hat sie erfahren, was für
das interkulturelle Zusammenleben wichtig ist. Ordnen Sie die Stichwörter den Erklä
rungen zu.
andere Kulturen kennen | sich einfühlen | sich selbst von außen betrachten |
Unterschiede akzeptieren | flexibel sein |
die eigenen Hintergründe gut kennen | offen sein
Ich kenne meine eigene Kultur gut. Ich weiß, welche Es gibt viele verschiedene Kulturen - es gibt auch viele
Normen, Regeln, Werte es gibt und woher sie kommen. Varianten, wie man Menschen aus anderen Kulturen
begegnen kann. Ich passe mein Verhalten an.
76 |
Modul 3 Fit für Deutschland? - Das muss ich wissen
Ruhezeiten
Während dieser Zeiten dürfen andere durch laute Aktivitäten nicht gestört werden.
Die Mittagsruhe ist in der Regel von 13 bis 15 Uhr, die gesetzliche Nachtruhe beginnt
um 22 Uhr und dauert bis 6 Uhr. Ein besonderer Ruhetag ist der Sonntag.
Geschenke
t
Kleinere Geschenke - z. B. Blumen oder eine Flasche Wein - übergibt man bei Einladungen
und Besuchen. Zu Geburtstagen oder an Weihnachten werden Familienmitglieder, enge
Freunde oder manchmal auch Bekannte oder Arbeitskolleginnen und Kollegen beschenkt
Außerdem sind Geschenke an besonderen Tagen üblich, z. B. an einem Hochzeitstag.
Interkulturelle Kompetenz
Dazu gehören bestimmte Fähigkeiten: Man ist interkulturell kompetent, wenn man
• die eigene Kultur gut kennt.
• sich selbst und die eigene Kultur aber auch mit fremden Augen sehen kann.
• über andere Kulturen etwas weiß.
• sich in die Situation von Menschen aus anderen Kulturen hineinversetzen kann.
• Unterschiede akzeptiert.
• sich nicht immer gleich verhält, sondern flexibel reagiert.
• fremden Kulturen und Menschen offen und ohne Angst begegnet.
Religiöse Vielfalt
ca. 50 Millionen
ca. 100.000 ca. 270.000
1. Sie lädt die Gemeinde 3. Das wichtigste Symbol der christlichen Reli
zum Gottesdienst ein und gion. Es erinnert an die Kreuzigung Jesu. In
informiert manchmal auch westlichen Kulturen ist es auch ein Zeichen
über die Uhrzeit. für den Tod.
2. Das Fest der Freude und Liebe 4. Meistens Kinder, aber auch Erwachsene
erinnert an die Geburt von werden in die Gemeinschaft der Kirche
Jesus. In der Familie, unter aufgenommen. Die Familie und Taufpaten
Freuden und Bekannten werden versammeln sich in der Kirche. Auch eine
Geschenke verteilt. Die vier Wo Kerze als Symbol des Glaubens gehört
chen Vorbereitszeit nennt man meistens zu diesem Ritual.
Adventszeit.
c Welche religiösen Symbole, Feste, Rituale und Bräuche sind Ihnen wichtig?
Erzählen Sie.
78
Vf
Religion ...
1.... gibt dem alltäglichen Leben einen (tieferen) Sinn.
2 .... hilft, schwierige Phasen im Leben zu überwinden.
3.... ist eng mit der Kultur und Geschichte einer Gesellschaft verbunden.
4.... gibt viele praktische Ratschläge für den Alltag.
5. ... bestimmt, welche Werte für die Einzelnen und die Gesellschaft wichtig sind.
b Welche Rolle spielt Religion in Ihrem Alltag? Welche religiösen Werte gibt es?
Welche Ratschläge und Regeln? Erzählen Sie.
4 Wie ist das Verhältnis von Staat und Kirche? Lesen Sie den Infotext und die Sätze.
Was trifft zu?
Deutschland ist ein Land mit christlicher Tradition. Staat und Kirche sind getrennt,
sie arbeiten jedoch in vielen Bereichen zusammen: Die Kirchensteuer wird z.B. für
Katholiken und Protestanten wie die Lohnsteuer vom Lohn oder Gehalt abgezogen.
Oder es gibt Religionsunterricht an den staatlichen Schulen und die Lehrer /innen haben
dafür eine staatliche Ausbildung.
Für Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen wollen, gibt es den Ethik
unterricht. In der Zukunft könnte auch Islamunterricht an den Schulen eingerichtet
werden. Die Kirchen sind auch Träger von Kindergärten, Krankenhäusern, Altersheimen
und anderen sozialen Einrichtungen, die allen offen stehen. Der Staat muss die
Religionsfreiheit beachten und darf nicht über die Kirche inhaltlich bestimmen.
richtig/falsch
1. Kirche und Staat sind in Deutschland getrennt, aber die katholische und
die evangelische Kirche spielen eine besondere Rolle.
2. Alle Kinder an deutschen Schulen müssen den christlichen
Religionsunterricht besuchen.
3. Wenn man Mitglied einer christlichen Kirche ist, dann muss man
Kirchensteuer bezahlen.
Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des (2) Die ungestörte Religionsausübung wird
Gewissens und die Freiheit des religiösen gewährleistet.
und weltanschaulichen Bekenntnisses sind (...)
Modul 1, unverletzlich.
Grundrechte, S. 18
1. Man darf eine andere Religion nicht beschimpfen oder sich über den Glauben
einer anderen Person lustig machen.
3. Wer in Deutschland lebt, darf seine Religion frei wählen oder auch keine
Religion haben.
6 Jeder hat das Recht auf religiöse Freiheit, trotzdem können Probleme oder Konflikte
entstehen.
Christentum: Gott als Schöpfer zeigte sich den Menschen durch jesus
t Christus. | Das Leben von Jesus ist in der Bibel beschrieben | Der
wöchentliche Feiertag ist der Sonntag. | Viele Gläubige besuchen an diesem
Tag die Kirche.
Islam: Ein Gott - Allah - ist der Schöpfer der Welt. | Die Moschee ist der
<& Versammlungsort der Muslime. | Der Islam gründet auf dem Koran. Durch
den Propheten Mohammed erreicht Gottes Wort die Menschheit. | Der
Ramadan ist der islamische Fastenmonat.
$
Judentum: Ein Gott als Schöpfer der Welt. | Das Judentum basiert auf den
religiösen Überlieferungen des jüdischen Volkes: der Thora (die schriftliche
Lehre) und dem Talmud (die mündliche Lehre). | Jüdische Gemeinden
werden von einem Rabbiner vertreten. | Der wöchentliche Feiertag ist der
Shabbat (von Freitag- bis Samstagabend).
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 2,7, 33, 264, 271, 291, 292, 293, 294, 295, 296
Christentum: 295 • Advent: 296 • Weihnachten: 271 • Ostern: 293 • Pfingsten: 294 •
Karneval: 264 • Staat - Religionsgemeinschaften: 33 • Kirchensteuer: 291 •
Glaubens-/Gewissensfreiheit: 7,292 • Religionsunterricht: 2 I 81
Abschluss des Orientierungskurses
Fast geschafft!
Sie sind nun fast am Ende des Kurses und müssen nur noch den „LiD"-Test machen.
Sie wissen, dass der Test skaliert ist: Sie können nicht nur das Zertifikat für den
Integrationskurs bekommen, sondern auch die Voraussetzung für die Einbürgerung
erwerben.
Sie leben seit acht Jahren in Deutschland oder Sie leben seit sieben Jahren hier und haben
den Integrationskurs mit dem DTZ (B1) und den Test Leben in Deutschland mit 17 Punkten
oder mehr bestanden. Sie können für sich selbst und Ihre Familie finanziell sorgen.
Dann können Sie die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen.
Welche Vorteile oder Nachteile hat eine Einbürgerung? Was spricht für Sie dafür,
was dagegen? Notieren Sie Ihre Argumente und diskutieren Sie.
bamf.de/einbuergerung
einbuergerung.de
b Bearbeiten Sie zum Abschluss die Doppelseite „Wo wohne ich?", S. 84/85, um sich auf
die Testfragen zu Ihrem Bundesland vorzubereiten.
c Was ist noch unklar? Notieren Sie Ihre Fragen. Tauschen Sie sich im Kurs aus.
d Q i Nutzen Sie den Kurs für die gemeinsame Testvorbereitung. Machen Sie ein Quiz:
Bilden Sie drei Gruppen, zu jedem Modul eine. Überlegen Sie sich zehn passende
Fragen zu den Themen in Ihrem Modul. Die Fit-Seiten und das Glossar helfen Ihnen.
Fragen Sie dann abwechselnd die beiden anderen Gruppen. Für die Antworten gibt
es jeweils eine Minute Zeit.
3 Fit für den Abschlusstest?
Der Test ist ein Multiple-Choice-Test. Sie haben als Vorgabe eine Frage oder einen
Satz und vier Antworten. Sie müssen die richtige Antwort ankreuzen. Wie sollten Sie
vorgehen?
a Lesen Sie die Fragen und kreuzen Sie jeweils die richtige Antwort an.
1 Sie haben den Test bekommen: 2 Was machen Sie, wenn Sie eine Frage nicht
Wie gehen Sie vor? verstehen?
Ich löse die Fragen einzeln. Wenn ich eine Ich bleibe ruhig und lese mir erst einmal die
Antwort nicht weiß, warte ich so lange, bis sie Antworten durch. Danach sehe ich mir die
mir einfällt. Frage noch einmal genau an.
Ich lese den ganzen Test und markiere mir die Ich kreuze zwei oder am besten alle drei
Fragen, die einfach sind. Die löse ich zuerst. Antworten an.
Ich beantworte alle Fragen so schnell es geht, Ich bitte die Aufsichtsperson um Hilfe.
damit ich schnell fertig bin.
Ich gebe den Test ab.
Ich beantworte die Fragen, die ich weiß. Danach
gehe ich zu den schwierigen Fragen zurück.
4 Was machen Sie, wenn Sie alle Fragen
beantwortet haben und noch Zeit haben?
I I Ich kreuze trotzdem eine Antwort an. Ich spreche mit den anderen, die auch
fertig sind.
Ich streiche die Frage durch.
b Fassen Sie die Strategien, die Sie im Test anwenden sollten, noch einmal gemeinsam
zusammen.
4 Zum Abschluss: Erinnern Sie sich an Ihre Gefühle, Erwartungen und Wünsche zu
Beginn des Kurses.
a Wie hat Ihnen der Orientierungskurs gefallen? Was haben Sie gelernt? Was hat
Ihnen Spaß gemacht? Was haben Sie vermisst?
b Machen Sie eine Abschlussrunde.
Anders als ich erwartet habe, war ...
b Welche Informationen über Deutschland möchten Sie sich noch merken? Notieren Sie
Stichwörter und vergleichen Sie im Kurs.
Wein ßi/ndeyland
Laodey/iaoptstadf:
Einwohner:
Größe:
Wappen:
Londes'//o^e:
b Wie viele und welche Landkreise gibt es in Ihrem Bundesland? Besuchen Sie die Web
seite B orte-in-deutschland.de/bundeslaender und klicken Sie auf Ihr Bundesland.
3 Sie wissen, dass die Bundesländer unterschiedlich organisiert und strukturiert sind.
Was trifft auf Ihr Bundesland zu? Kreuzen Sie an.
3. Für wie viele Jahre wird das Landesparlament Ihres Bundeslandes gewählt?
4 Jahre ] 5 Jahre
Jedes Bundesland hat eine Landeszentrale für politische Bildung. Dort können
Sie sich über Ihr Bundesland genauer informieren. Gehen Sie auf die Seite
bpb.de/partner und klicken Sie auf „Landeszentralen“.
S I ■
G esundheitsam t ►
Informationen über Ihre Gemeinde finden Sie im Rathaus und im Internet. Fast
alle Städte haben einen eigenen Webauftritt. Dort finden Sie Wissenswertes über
Ihren Wohnort sowie Adressen und Öffnungszeiten. Oft brauchen Sie nur den
Namen Ihrer Stadt einzugeben, z. B. gg benin.ä .
Bearbeiten Sie folgende Testfragen: 56, 213, 265, 288, 301 - 310
Einwohnerzahl Deutschland: 213 • Ordnungsamt: 56 • Standesamt: 265 • Anmeldung Hund: 288 •
eigenes Bundesland: 301-310
I
Glossar
Wichtige Schlüsselbegriffe
A
Abgeordnete/r: Das sind die gewählten repräsentativen Aufgaben. Es wird von der
Mitglieder einer Partei, die im Bundestag Bundesversammlung gewählt. S. 22
oder in einem Landtag sitzen. S. 23
Bundesversammlung: Dieses
Bundesländer: Die Bundesrepublik
Verfassungsorgan wählt alle fünf
Deutschland besteht aus 16 Bundesländern
Jahre den Bundespräsidenten. In der
mit eigenen Landesregierungen. Sie sind
Bundesversammlung sind die Mitglieder
in vielen politischen Bereichen unabhängig
des Bundestages und Volksvertreter/innen
(z.B. Schulpolitik, Polizei). S. 11
der Bundesländer. S. 23
Bundespräsident/in: Offizielles
Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Bürger/in: 1. Angehörige/r eines Staates
Deutschland mit überwiegend (Staatsbürger); 2. Einwohner eines Ortes
S. 12/S. 20
Glossar
i
E
Bürgerinitiative: Eine Gruppe von Bürgern Einheit: Mit der Vereinigung der beiden
und Bürgerinnen, die sich für oder gegen deutschen Staaten BRD und DDR am
eine Sache einsetzt. S. 38 3. Oktober 1990 wurde die Einheit
Deutschlands hergestellt. S. 56
c
Christentum: Weltweit und auch in Einwohnermeldeamt: Bei einem Umzug
Deutschland die am meisten verbreitete muss man sich hier mit der neuen Adresse
Religion. In Deutschland leben etwa registrieren lassen. S. 20
50 Millionen Christen. S. 78/S. 81
Europäische Union: Die EU ist ein
D Zusammenschluss von europäischen
Staaten. Aktuell gehören 28 Staaten zur
DDR: Die Deutsche Demokratische
EU. Die Bundesrepublik Deutschland ist
Republik wurde am 7. Oktober 1949
ein Gründungsmitglied. S. 58
gegründet. Die DDR entstand aus der
sowjetischen Besatzungszone und
bestand bis zur Wiedervereinigung Europäisches Parlament: Das Europäische
Deutschlands 1990. S. 54 Parlament hat seinen Sitz in Straßburg
(Frankreich). Weitere Arbeitsorte sind
Luxemburg und Brüssel. S. 58/S. 59
Demokratie: Politisches System und
Staatsform: Die Bürger/innen wählen die
Personen und Parteien, von denen sie Exekutive: Die vollziehende Gewalt
regiert werden wollen. S. 12 sorgt dafür, dass Gesetze umgesetzt und
eingehalten werden. Dazu gehören z.B.
die Bundesregierung, die Polizei und
Demonstration: Wenn sich Menschen in Stadtverwaltungen. S. 15
der Öffentlichkeit versammeln und z.B.
mit Plakaten und Spruchbändern auf ihre
Meinungen und Forderungen aufmerksam
F
machen, bezeichnet man das als eine Finanzamt: Behörde, die für die
Demonstration. Das Demonstrationsrecht Verwaltung der finanziellen Abgaben
ist durch Artikel 8 des Grundgesetzes zuständig ist, die die Bürger/innen
garantiert. S. 19 bezahlen müssen. Beim Finanzamt
gibt man deswegen jedes Jahr die
Steuerklärung ab. S. 20
Diktatur: Undemokratische
Regierungsform. Ein Einzelner oder
eine Gruppe herrscht. Es gibt keine Flagge: Jedes Land hat eine
Kontrolle durch das Parlament und keine Nationalflagge, eine Fahne aus Tuch, die
unabhängige Justiz. S. 46 das Land symbolisch repräsentiert. Die
deutsche Nationalflagge hat die Farben
Diskriminierung: Einzelne Menschen oder Schwarz-Rot-Gold. Die Flagge der
Gruppen werden benachteiligt, weil sie Europäischen Union hat 12 gelbe Sterne,
z. B. einen anderen Glauben oder eine der Hintergrund ist blau. S. 25
andere Weltanschauung, eine andere
Hautfarbe oder sexuelle Orientierung oder
eine Behinderung haben. S. 63
I 87
Glossar
t
Konfession: Heute allgemein die Minister/in: Frau / Mann, die / der zur
Religionszugehörigkeit. Innerhalb Bundesregierung oder zur Regierung eines
einer Religion sind Konfessionen die Bundeslandes gehört. Minister/innen sind
verschiedenen Gruppen dieser Religion: für bestimmte Bereiche zuständig, z.B.
z.B. im Christentum die katholische, Finanzen, Wirtschaft, Gesundheit. S. 13
evangelische oder die orthodoxe Kirche.
S. 78 Ministerpräsident/in: Regierungschef/in
eines Bundeslandes,- in Hamburg und
Bremen Erste/r Bürgermeister/in, in Berlin
L
Regierende/r Bürgermeister/in. S. 15
Landtag: Das ist das Parlamenteines
Bundeslandes (auch Landesparlament).
Die Volksvertreter/innen werden (außer Monarchie: Staatsform, in der eine Person
in Berlin, Bremen und Hamburg) als an der Spitze des Staates steht, die nicht
Landtagsabgeordnete bezeichnet. S. 15 gewählt wurde, z. B. eine Königin oder ein
König. S. 46
Legislative: Zur gesetzgebenden Gewalt
gehören die Organe Bundestag und N
Bundesrat. Sie können Gesetze entwickeln
Nationalhymne: Das Lied eines Landes. Es
und beschließen. S. 15
wird bei offiziellen Anlässen gesungen.
S. 26
Luftbrücke: Sowjetische Truppen
blockierten ab Juni 1948 alle Straßen nach Nationalsozialismus: Extrem natio
West-Berlin. Die isolierte Bevölkerung nalistische und rassistische Ideologie
wurde durch ca. 280.000 Flugzeug in Deutschland in der ersten Hälfte des
transporte von den West-Alliierten 20 Jahrhunderts. Von 1933 bis 1945 war
versorgt. Die Blockade dauerte etwa ein Deutschland ein nationalsozialistischer
Jahr. S. 53 Staat. Man bezeichnet die Zeit des
Nationalsozialismus auch als "Drittes
Reich". S. 47
M
Marktwirtschaft: Die Wirtschaftsform
in Deutschland ist eine soziale Nationalsozialisten: So nennt man die
Marktwirtschaft. Es gilt nicht nur das Mitgliederder politischen Bewegung,
Prinzip von Angebot und Nachfrage wie die 1933 mit Adolf Hitler eine Diktatur in
bei der freien Marktwirtschaft, sondern Deutschland errichtete. Die Partei der
der Staat greift mit bestimmten Regeln Nationalsozialisten hieß NSDAP. S. 47
ein und sorgt damit für einen sozialen
Ausgleich. S. 54/S. 55 0
Opposition: Parteien und politische
Meinungsfreiheit: Nach Artikel 5 des Gruppen, die nicht in der Regierung
Grundgesetzes das Recht, sich eine eigene sind. Sie kontrollieren und kritisieren die
Meinung zu bilden und sie mündlich und Regierungspartei(en). S. 37
schriftlich zu verbreiten. S. 21 / S. 40
Ordnungsamt: Dieses Amt ist für die
Menschenwürde: Alle Menschen müssen öffentliche Ordnung und Sicherheit
geachtet und respektvoll behandelt zuständig. Es gehört zur Verwaltung einer
werden. Im Grundgesetz steht in Artikel 1, Stadt oder einer Gemeinde. S. 85
dass die Menschwürde nicht verletzt
werden darf, sie ist unantastbar. S. 17
Glossar
_•
P
Parlament: Hier sitzen die Volksver Religionsgemeinschaft: Dazu zählen
treter/innen, die vom Volk gewählt alle Personen, die zu einer bestimmten
wurden. Sie machen die Gesetze. In Religion gehören, z.B. Christen, Muslime,
Deutschland heißt das Parlament Buddhisten, Hindus und Juden. S. 78
Bundestag. S. 13/S. 23
Pressefreiheit: Das Recht, Informationen Republik: Das ist ein Staat mit einem
und Meinungen über Medien frei zu gewählten Staatsoberhaupt. S. 23
veröffentlichen. Die Pressefreiheit ist in
Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert.
S. 40 s
Schulpflicht: Kinder haben die gesetzliche
Pressezensur: Informationen und Pflicht die Schule zu besuchen. S. 20
Meinungen, die in den Medien verbreitet
werden sollen, werden vorher durch den
Schweigepflicht: Manche Berufsgruppen
Staat kontrolliert. S. 51
wie Ärzte, Rechtsanwälte und staatlich
anerkannte Sozialarbeiter/innen dürfen
R persönliche Daten und Informationen
Rechtsstaat: Staat, der Rechtsgleichheit von Patienten / Klienten nicht an andere
und Rechtssicherheit garantiert. Die weitergeben. S. 68
Staatsgewalt liegt nicht bei einer Person
oder Institution, sondern sie ist aufgeteilt. sozialistisch: Die DDR bezeichnete sich
S. 12 als sozialistischer Staat, als Arbeiter
und Bauernstaat mit einem staatlich
Regierung: Leitet und lenkt die Innen- kontrollierten Wirtschaftssystem
und Außenpolitik eines Staates. In (Planwirtschaft). S. 53
Deutschland setzt sich die Regierung aus
der Bundeskanzlerin / dem Bundeskanzler Sozialversicherung: Dazu gehören
und den Minister/innen zusammen. S. 11 1. die Krankenversicherung,
2. die Pflegeversicherung,
Regierungschef/in: Bundeskanzler/in (auf 3. die Arbeitslosenversicherung,
Bundesebene) oder Ministerpräsident/in 4. die Unfallversicherung,
(auf Landesebene). S. 23 5. die Rentenversicherung. S. 28
Standesamt: Auf dem Standesamt wird Währung: Damit bezeichnet man die
eine Heirat oder Lebenspartnerschaft Geldsorten verschiedener Staaten. Im jahr
offiziell bestätigt. Hier werden auch 2002 wurde in der EU der Euro eingeführt,
Geburten und Todesfälle registriert. S. 85 zurzeit gilt diese Währung in 17 EU-
Ländern. In Deutschland gab es zuvor die
Deutsche Mark. S. 53 / S. 58
Stimme: Bei einer Wahl gibt man
seine Stimme einer Partei oder einer
Kandidatin / einem Kandidaten. Bei der
Bundestagswahl haben die Wähler/innen Wappen: Ein Wappen ist ein Bild / Zeichen,
eine Erststimme und eine Zweitstimme. das für Städte, Länder und Staaten steht.
S. 37 Das Wappentier der Bundesrepublik
Deutschland ist der Adler. S. 25
V
Verfassung: Die Grundordnung eines z
Staates. Sie ist schriftlich festgelegt. Zweiter Weltkrieg: Er begann 1939 mit
Die Verfassung der Bundesrepublik dem deutschen Angriff auf Polen und
Deutschland ist das Grundgesetz. S. 16/ dauerte bis 1945. S. 49
S. 53
Versammlungsfreiheit: Die
Versammlungsfreiheit ist ein Bürgerrecht
und im Grundgesetz in Artikel 8
garantiert. Dieses Recht erlaubt deutschen
Staatsbürger/innen, sich friedlich und
ohne Waffen zu versammeln. S. 21
w
Wahlrecht: Alle volljährigen deutschen
Staatsbürger/innen haben ein aktives und
passives Wahlrecht. Aktives Wahlrecht
bedeutet, dass man wählen darf. Passives
Wahlrecht bedeutet, dass man das Recht
hat, sich wählen zu lassen. S. 36
Standesamt: Auf dem Standesamt wird Währung: Damit bezeichnet man die
eine Heirat oder Lebenspartnerschaft Geldsorten verschiedener Staaten. Im Jahr
offiziell bestätigt. Hier werden auch 2002 wurde in der EU der Euro eingeführt,
Geburten und Todesfälle registriert. S. 85 zurzeit gilt diese Währung in 17 EU-
Ländern. In Deutschland gab es zuvor die
Deutsche Mark. S. 53 / S. 58
Stimme: Bei einer Wahl gibt man
seine Stimme einer Partei oder einer
Kandidatin / einem Kandidaten. Bei der
Bundestagswahl haben die Wähler/innen Wappen: Ein Wappen ist ein Bild / Zeichen,
eine Erststimme und eine Zweitstimme. das für Städte, Länder und Staaten steht.
S. 37 Das Wappentier der Bundesrepublik
Deutschland ist der Adler. S. 25
V
Verfassung: Die Grundordnung eines z
Staates. Sie ist schriftlich festgelegt. Zweiter Weltkrieg: Er begann 1939 mit
Die Verfassung der Bundesrepublik dem deutschen Angriff auf Polen und
Deutschland ist das Grundgesetz. S. 16/ dauerte bis 1945. S. 49
S. 53
Versammlungsfreiheit: Die
Versammlungsfreiheit ist ein Bürgerrecht
und im Grundgesetz in Artikel 8
garantiert. Dieses Recht erlaubt deutschen
Staatsbürger/innen, sich friedlich und
ohne Waffen zu versammeln. S. 21
w
Wahlrecht: Alle volljährigen deutschen
Staatsbürger/innen haben ein aktives und
passives Wahlrecht. Aktives Wahlrecht
bedeutet, dass man wählen darf. Passives
Wahlrecht bedeutet, dass man das Recht
hat, sich wählen zu lassen. S. 36