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Inhaltsverzeichnis
1. Was ist COOL? ................................................................................................................... 4
2. Ursprung und Geschichte ........................................................................................ 6
3. Neue LehrerInnenrolle ............................................................................................... 11
4. eCOOL ..................................................................................................................................... 14
5. SchülerInnen lernen ..................................................................................................... 16
6. LehrerInnenkooperation und Fortbildung ................................................... 20
7. Soft Skills ............................................................................................................................... 23
8. Strukturen und Rahmenbedingungen .......................................................... 26
9. Elternmitarbeit ................................................................................................................... 28
10. Möglichkeiten und Chancen ................................................................................. 31
„Das Unterrichtsmodell „COOL“ ist für mich eine sinnvolle Bereicherung der Bildungsland-
schaft. Dieses Modell setzt aus meiner Sicht eine langjährige Grundforderung um, dass sich
eine moderne Schule nicht nur mehr auf die reine Wissensvermittlung beschränken kann,
sondern vermehrt auch andere Komponenten in den Unterricht einfließen lassen muss.
Diese Komponenten zeigen sich für mich insbesondere in den Bereichen der Integration, der
Selbständigkeit, der Teamfähigkeit, der Konfliktlösungsbereitschaft, der Motivation und der
emotionalen Kompetenz.“
Dr. Ulf Scheriau (Bundesvorsitzender des Bundesverbandes der Elternvereinigungen an mittleren und
höheren Schulen Österreichs)
1. Was ist COOL? 5
4
2. Ursprung und Gesch ichte 7
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2.1 Die Verbreitung von COOL –
eine Erfolgsgeschichte 9
Die COOL-Pioniere Georg Neuhauser & Helga Wittwer
im Gespräch mit Richard Hölbling
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3. Neue 11
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Ziel: Selbständige Schüler- einprägen. Hier ist Einfühlungsvermögen dürfen, stärkt das Selbstbewusstsein der keiten und Hindernissen entwickeln, die
Innen und Toleranz der LehrerInnen gefragt, einzelnen SchülerInnen. Durch die enge SchülerInnen als Lernende mitbringen
denn ungewöhnliche Lösungen führen Zusammenarbeit im Team werden dieje- bzw. vorfinden“, so Helga Wittwer. In die-
Während die SchülerInnen ihre Arbeits- sehr häufig genauso zum Erfolg wie eine nigen, die bestimmte Fähigkeiten haben, ser Aussage findet man die wesentlichen
aufträge bearbeiten, steht ihnen der/die dogmatische Erklärung. Der/die LehrerIn sofort erkannt und immer wieder zur Mit- neuen Aspekte der LehrerInnen-Rolle im
LehrerIn beratend zur Seite. Mit einiger bestimmt nur das Ziel, die SchülerInnen arbeit eingeladen bzw. um Hilfe gebeten. COOL-Unterricht. LehrerInnen werden
COOL-Erfahrung erkennen die Schüler- finden den für sie passenden Weg selbst. Beobachtende, nicht mehr Akteure im
Innen selbst, wer in der Gruppe welche Beobachten statt belehren Lernprozess. Im Normalfall ist es umge-
Stärken hat, sie helfen einander. Das Teamwork kehrt: SchülerInnen sind Beobachter, Leh-
gegenseitige Helfen ist dezidiert das Ziel „Erst wenn LehrerInnen frei vom Lehren rerInnen die Akteure. Da aber nur der, der
dieser Form des Unterrichts. Wenn auch Die neue Rolle der LehrerInnen besteht (und Belehren) sind, können sie Lern- aktiv ist, im Lernprozess kognitive, emoti-
die Korrektur der Arbeiten oder das rhe- auch und vor allem darin, sich selbst zu- prozesse beobachten und so ein Gespür onale, soziale Erfahrungen machen kann,
torische Einüben für eine Präsentation rückzunehmen. Traditionelle LehrerInnen und eine Vorstellung von den Schwierig- ist klar, dass das traditionelle System des
von SchülerInnen selbst geleistet wird, zeigen die Lösung vor, die dann die Schü- Unterrichts nicht so effizient
kann man von der „Oberstufe“ des Co- lerInnen nachvollziehen müssen. COOL- ist wie das Cooperative Of-
operativen Offenen Lernens sprechen. LehrerInnen entwickeln eine Aufga- fene Lernen. Die Reform-
Funktioniert das Referieren durch eine benstellung, formulieren diese schriftlich pädagogin Helen Parkhurst
Gruppe von SchülerInnen vor einer ande- aus und beobachten voll Interesse, wie erkannte das bereits 1920
ren Gruppe von SchülerInnen, ohne dass die SchülerInnen den Weg zur Lösung der und formulierte es in ihrem
der/die LehrerIn kontrollierend dabei ste- Aufgabe finden. Manchmal empfinden Buch „Education on the
hen muss, ist ein weiteres Ziel erreicht: das die LehrerInnen als Kontroll-, eventu- Daltonplan“ so: „Fünf Schü-
Die SchülerInnen arbeiten nicht nur, weil ell sogar als Autoritätsverlust. In Wahrheit ler können genauso wenig
sie benotet werden wollen, sondern weil ist diese neue Rolle aber ein Gewinn: zusammengehalten wer-
sie etwas zu sagen haben. Sie erwerben Führungsqualitäten, indem den, wie vierzig, und je eher
sie Soft Skills managen. LehrerInnen, die die Lehrer diese Illusion, die
ImpulsgeberInnen mit COOL nicht vertraut sind, meinen, sie in ihren Köpfen spukt, auf-
würden Zeit verlieren. Auch das stimmt geben, desto besser für die
Bei aller Eigenverantwortung der Schüler- nicht. Die Phasen, in denen intensiv gear- Schule. Zusammenhalten
Innen brauchen sie dennoch Lernimpulse beitet wird, sind länger, während es trotz bedeutet Zwang, und die
der LehrerInnen und nehmen diese auch alledem Entspannungsphasen (für das wichtigste Aufgabe des Dal-
gerne an, um in der Folge wiederum Team) gibt. tonplans bedeutet, Zwang
selbst zu bestimmen, wie sie die Inhalte in jeder Form aufzugeben.
für sich erarbeiten. Für den/die LehrerIn Durch die Tatsache, dass bei COOL haupt- Der Plan fasst die Befrei-
ist es spannend und manchmal verblüf- sächlich im Team gearbeitet wird, wird ung des Lehrers ebenso
fend, zu erkennen, auf welche Art sich jede/r Einzelne wichtig – und damit auch ins Auge wie die Befreiung
manche SchülerInnen bestimmte Inhalte wertvoll. Verantwortung übernehmen zu des Kindes.“
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4. eCOOL 15
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5. SchülerInnen lernen 17
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perimentierfreudigen – liegt diese Unter- durch Portfolios, hoch im Kurs.
richtsform von Anfang an. Grundsätzlich
müssen alle SchülerInnen dort abgeholt „Thought runs in a new direction. No
werden, wo sie stehen. Niemand darf zu- longer does one think how to bring the
rückgelassen werden. matter, the information, to the child, but
how to lead the child to find it for himself.
Dies erfordert neben einer behutsamen (…) Work becomes a ‚breath and finer
Herangehensweise das Ausschöpfen spirit’“, so Helen Parkhurst in “Education
aller Differenzierungsmöglichkeiten im on the Dalton Plan”, 1922.
Hinblick auf Öffnungsgrad, Sozialform,
Schwierigkeitsstufe und Zeit durch die
Arbeitsaufträge. Wenn Individualisierung
wirklich greifen soll, braucht es neben
passenden Angeboten für SchülerInnen
aller Lernniveaus und der Förderung ge-
genseitiger Hilfestellung vor allem auch
die persönliche Begleitung und Betreu-
ung (Stichwort Coaching) durch die
Lehrkräfte. Die Offenen Lernphasen in
den COOL-Stunden ermöglichen dies in
hervorragender Art und Weise. „Offen“ im
wahrsten Sinne des Wortes – während
beim traditionellen Unterricht die Klassen-
zimmertüren geschlossen bleiben, öffnen
sie sich im COOL-Unterricht, andere Lern-
räume werden genützt, man kommt ins
Gespräch, es entsteht Bewegung.
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6. LehrerInnen-Kooperation und Fortbildung 21
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7. Erwerb 23
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Initiative primär im berufsbildenden ist nicht nur ein Ziel des Cooperativen bereit ist, in entsprechend großen Ab-
Bereich - ist also auch eine Reaktion auf Offenen Lernens, sondern sollte als Vor- ständen Stunden „zur Verfügung“ zu stel-
Forderungen aus der Berufs- und Arbeits- aussetzung für die Entwicklung einer len. Bewährt haben sich dazu Fächer wie
welt. demokratischen Schulkultur Anliegen der „Persönlichkeitsbildung und Soziale Kom-
ganzen Schulgemeinschaft sein. petenz“ (PBSK), „Sozialmanagement“
Demokratie im Klassen- oder „Soziales Lernen“, wie sie in etlichen
zimmer Klassenrat und COOL- Schultypen bereits eingeführt wurden.
Parlamente
Soft Skills können nicht (nur) durch theo- Die an manchen COOL-Schulen üblichen
retische Anweisungen in entsprechend Ein wesentliches Element für die Entwick- „COOL-Parlamente“ bzw. „LehrerInnen-
dafür geschaffenen Fächern vermittelt lung einer demokratischen Kultur in Klas- SchülerInnen-Foren“ sind nach dem De-
werden. Der Erwerb dieser Fähigkeiten sen ist der Klassenrat. Im Klassenrat ha- legiertenprinzip aus SchülerInnen und
darf nicht vom „normalen“ Fachunter- ben die SchülerInnen das Wort: Er ist der LehrerInnen zusammengesetzte regel-
richt losgelöst werden – vielmehr muss zentrale Ort für die Selbststeuerung und mäßige Treffen, die das Zusammenleben
er mitten im Lern- und Unterrichtsalltag Selbstverwaltung der Klasse und zudem und Zusammenarbeiten der gesamten
aller Gegenstände stattfinden. Dies erfor- ein Übungsfeld für Konfliktlösung, Refle- COOL-Community im Auge haben. Hier
dert den für COOL so charakteristischen xion und die Entwicklung einer offenen werden z. B. COOL-Verträge erarbeitet,
und bereits beschriebenen Methoden- Gesprächskultur. Er soll regelmäßig (von die verbindlich Rechte und Pflichten aller
wechsel, aber auch die Veränderung der mindestens dreimal pro Semester bis wö- Beteiligten festlegen, Tage der offenen Tür
LehrerInnenrolle. Beides kann kurz mit chentlich) stattfinden. Themenfindung, geplant oder die Gestaltung gemeinsamer
„vom Lehren zum Lernen“ umschrieben Festlegung der Tagesordnung, Moderation Lern- und Arbeitsbereiche diskutiert.
werden. Anders ausgedrückt: Unterricht und Protokollführung obliegen – nach ei-
muss in unterschiedlichen sozialen Set- ner Einführungs- und Einschulungsphase, Besonders bewährt haben sich an vielen
tings stattfinden und darf nicht immer nur in der Gesprächsregeln festgelegt werden Schulen „Kennenlerntage“ am Beginn
an den/die LehrerIn gebunden sein, Lern- – den SchülerInnen. Thematisch ist der des Schuljahres, Methodentrainings oder
prozesse (auch individuelle und soziale) Klassenrat für alles offen, was den Betei- gemeinsame Teamwochenenden zum
müssen reflektiert werden, und Lehrer- ligten – auch dem/der anwesenden Leh- Einüben persönlicher und sozialer Kom-
Innen müssen sich von dem/der Allein- rerIn - am Herzen liegt. Erfahrungsgemäß petenzen in Seminarform. Dass derartige
unterhalterIn zum Coach entwickeln. Dies reicht die Themenpalette von der Unter- Veranstaltungen attraktiv sind, liegt auch
erfordert natürlich auch Veränderungen in richtsreflexion über Konflikte in der Klas- daran, dass sie normalerweise außerhalb
der Unterrichtsorganisation, braucht ver- se, Fragen der Klassengestaltung bis zur der Schule stattfinden.
bindliche Regeln und muss SchülerInnen Organisation von Schulveranstaltungen.
Spielraum für das Erlernen von Führungs-
und Leitungsaufgaben in Gruppen, Teams Zeiträume für die Durchführung des Klas-
und der ganzen Klasse ermöglichen. De- senrats findet das COOL-Klassenlehrer-
mokratieentwicklung im Klassenraum Innenteam leicht, wenn jede/r LehrerIn
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8. Strukturen und Rahmenbedingungen 27
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9. Elternmitarbeit 29
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10. Möglichkeiten 31
und Chancen
klassischen Elternabends hinausgehend Häufig wird beklagt, dass sich Eltern im- Julia Schießer hat die Steyrer Handels- Dabei lernt nicht nur jeder, wie ihn andere
– die laufende Präsentation der Arbeits- mer weniger für die schulische Entwick- akademie 2005 abgeschlossen. Ihre wahrnehmen, sondern auch Kritik anzu-
ergebnisse aus den COOLen Unterrichts- lung ihrer Kinder interessieren und weder Klasse war die erste in Österreich, in der nehmen. Ich finde es sehr gut, dass sich
phasen. In Form von kreativ gestalteten zu Sprechstunden noch zu Elternsprech- das Konzept des Cooperativen Offenen alle Professoren der Meinung der Schü-
Projektpräsentationen, Ausstellungen, tagen oder gar zu Elternabenden erschei- Lernens bis zur Reife- und Diplomprü- ler stellen. Dadurch haben wir gelernt,
Lesungen, Performances und dergleichen nen. Diese Einschätzung mag im Einzel- fung umgesetzt wurde. Heute arbeitet sie unseren „Vorgesetzten“ eine sachliche
sollen SchülerInnen mehr oder weniger fall stimmen, kann aber keineswegs auf im Verkauf eines großen Seilherstellers Rückmeldung zu geben. Im Berufsleben
öffentlich zeigen, was sie können und das Gros der Eltern übertragen werden. in Wels. Georg Neuhauser sprach mit ihr geschieht das im Mitarbeitergespräch.
gelernt haben. Auf diese Art und Weise Oft sind es Schwellenängste, die von den über ihre Erfahrungen und die Bedeutung
können Eltern stärker in die Unterrichts- eigenen Schulerfahrungen herrühren, die des Cooperativen Offenen Lernens für HATTEST DU BEI DEINER BEWERBUNG DESHALB
wirklichkeit ihrer Kinder eingebunden und den Eltern-LehrerInnenkontakt verhin- die Berufs- und Arbeitswelt. ERFOLG, WEIL DU IN DEINER SCHULE NACH DEN
vom Konzept des selbständigen und ei- dern, oder die eigenen Kinder, die – aus PRINZIPIEN DES COOPERATIVEN OFFENEN LERNENS
genverantwortlichen Arbeitens überzeugt Angst vor negativen Rückmeldungen – WENN DU AN DEINE SCHULZEIT IN DER COOL- UNTERRICHTET WURDEST?
werden. Die Erfahrung zeigt, dass derar- ihren Eltern einen Termin vorenthalten. KLASSE ZURÜCK DENKST, WELCHE ELEMENTE DES
tige Events – die letztlich Teil der schu- Da gilt es, durch den Aufbau eines Klimas COOPERATIVEN OFFENEN LERNENS HABEN DIR AM Julia Schießer: Ja. COOL ist etwas Neu-
lischen Unterrichtsarbeit sind – von den der Wertschätzung und des Vertrauens BESTEN GEFALLEN? es. Das war wahrscheinlich der wichtigste
Eltern begeistert angenommen werden. auf allen Seiten Vorurteile abzubauen. Aspekt. Ich legte sehr viel Wert darauf,
Das braucht mitunter Zeit und oft auch Julia Schießer: Das selbständige Arbei- mich von den anderen Bewerbungen ab-
SchülerInnen & Eltern & langen Atem. Als eine vertrauensbildende ten. Durch die COOL-Aufträge war man zuheben und diese spezielle Ausbildung
LehrerInnen – Maßnahme hat sich die konsequente Ein- aufgefordert, selbst initiativ zu werden war meine Chance. COOL erzeugte Inter-
ein Dreamteam beziehung der SchülerInnen in den Dia- und verschiedenste Themen auf seine esse, das ich nutzen konnte, um gleich
log Eltern – LehrerInnen bewährt, speziell eigene Art zu erarbeiten. Dadurch, dass zu Beginn des Bewerbungsgesprächs
Werden Eltern von LehrerInnen tatsäch- auch bei Eltern/SchülerInnen mit Migra- die Aufgaben meistens in Gruppen zu über ein Thema zu sprechen, in dem ich
lich als Verbündete ernst genommen und tionshintergrund. erledigen waren, lernt man die verschie- sicher war. Ich konnte „aus dem Bauch“
gelingt es den Eltern, LehrerInnen als denen Persönlichkeiten seiner Klassen- heraus über meine spezielle Ausbildung,
Partner im Erziehungsprozess ihrer Kinder kameraden kennen. Auch wenn es mal über meine speziellen Fähigkeiten und
wahrzunehmen, kann ein Dialog auf glei- Konflikte gab – wir hatten Platz darüber über meine Erfahrungen, die ich in die-
cher Augenhöhe entstehen, von dem alle zu sprechen. Im Klassenrat hatte jeder sem Zweig erworben hatte, sprechen. Die
Beteiligten – vor allem die Kinder und Ju- die Möglichkeit, seine Anliegen vorzubrin- typische Frage: „Worin sehen Sie Ihre Stär-
gendlichen – profitieren. Dann sind Eltern gen oder als Moderator das Gespräch zu ken bzw. Schwächen?“ war für mich leicht
auch bereit, sich nachhaltiger und stärker leiten, um Streitgespräche immer wieder zu beantworten, da ich diese ja in den
einzubringen: ob bei der Gestaltung des auf eine sachliche Ebene zu bringen oder letzten Jahren sehr gut kennen gelernt
Klassenraums, als Gesprächspartner in ei- beratend einzugreifen. hatte. Ich musste nicht lange überlegen
ner Unterrichtseinheit, bei der Organisati- und konnte meine Fähigkeiten mit Hilfe
on einer Exkursion oder beim Beschaffen Ein Element, das ich schätzen gelernt des Lehrerfeedbacks noch einmal unter-
eines neuen Computers. habe, ist das richtige Feedback zu geben. streichen.
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Anhang
Qualitätssicherung 33
und Nachhaltigkeit
VON WELCHEN A SPEKTEN DES C OOPER ATIVEN WOHIN SOLLTE SICH COOL – AUS DEINEN PER - Die COOL-Pioniere Georg Neuhauser & Helga Wittwer
O FFENEN L ERNENS PROFITIERST DU BERUFLICH E RFAHRUNGEN
SÖNLICHEN BERUFSPR AKTISCHEN
HER AUS – NOCH STÄRKER ALS BISHER ENT WI -
im Gespräch mit Richard Hölbling
ODER PRIVAT HEUTE AM MEISTEN ?
CKELN ?
W IE IST ES GELUNGEN COOL IN SO VIELEN Kriterien erfüllen und sich - nach einem
Julia Schießer: In meinem Beruf ist ei- S CHULSTANDORTEN IN GANZ Ö STERREICH ZU entsprechenden Ansuchen an das Im-
ner der wichtigsten Punkte das richtige Julia Schießer: Wie ich durch Gespräche IMPLANTIEREN ? pulszentrum - von uns im Auftrag des
Zeitmanagement. Wann erledige ich was, mit meinem Arbeitgeber gemerkt habe,
BMUKK zertifizieren lassen. Netzwerk-
damit es zeitgerecht fertig ist. Durch die wird das Interesse an sogenannten Soft Georg Neuhauser: Der erste österreich- partner übernehmen im Normalfall keine
COOL-Aufträge wurde mir das in der Skills immer größer. Ich glaube, dass weite Lehrgang – der, wie alle unsere explizite MultiplikatorInnenrolle. Die Zer-
Schule schon beigebracht. Ich wusste, COOL auf dem richtigen Weg ist, denn Lehrgänge, von der Pädagogischen Hoch- tifizierung für Impulsschulen und Netz-
dass ich Prioritäten zu setzen hatte und das fachliche Wissen wird überall gelehrt. schule Steiermark (damals noch Pädago- werkpartner ist auf drei Jahre befristet
mir meine Zeit einteilen musste. Ich hatte Zwischenmenschliche Fähigkeiten hinge- gisches Institut) ausgerichtet wurde – war und muss danach neu beantragt werden.
immer selbständig zu entscheiden, was gen wie Teamarbeit oder Selbständigkeit ein MultiplikatorInnenlehrgang, der von
am wichtigsten bzw. am dringendsten ist. bleiben oft auf der Strecke. Viele Schüler Schulteams aus Handelsakademien in Z UR N ACHHALTIGKEITSSICHERUNG BR AUCHT ES
Arbeiten in Teams ist natürlich ein großes werden immer noch zu Einzelkämpfern allen Bundesländern besucht wurde. Mit B EGLEITUNG UND B ETREUUNG . W IE WIRD DER
Thema. Bei uns im Unternehmen ist je- ausgebildet, was eindeutig der falsche diesen Teams wurden im Herbst 2004 KONTAKT ZU UND ZWISCHEN DEN EINZELNEN
der Job mit Teamarbeit verbunden. Durch Weg ist. Der einzige Punkt, auf den ich die Qualitätskriterien für COOL-Schulen S CHULEN AUFRECHTERHALTEN ?
COOL bin ich es gewohnt in Gruppen aufmerksam machen möchte, ist, dass ausgearbeitet und die Marken „COOL-Im-
zu arbeiten und meine Fähigkeiten bzw. die Schulen mehr mit Firmen zusammen pulsschule“ und „COOL-Netzwerkpartner“ Helga Wittwer: Die COOL-Teams an den
Ideen einzubringen. arbeiten sollten. Schüler müssen wissen, aus der Taufe gehoben. Impulsschulen – verschiedenen Schulen hatten natürlich
wie es in der Realität aussieht. Die Schule die wir jetzt neben dem kaufmännischen großes Interesse, miteinander in Kontakt
Durch den Klassenrat habe ich als Ju- ist für mich im Nachhinein eine Schein- Bereich auch für die humanberuflichen zu treten – zwecks Austausch von Erfah-
gendliche gelernt, wie Besprechungen welt gewesen. Hat man aber die Möglich- Schulen haben – sind Schulen, die sich rungen, aber auch von Unterrichtsmate-
zu moderieren sind. Auch wenn es im keit durch Projekte, speziell im COOL-Be- zur Verbreitungs- und Entwicklungsar- rialien. Besonders gefragt sind dafür ge-
Berufsleben andere Themen sind, die be- reich, mit Firmen zu kooperieren, hat man beit für COOL im jeweiligen Bundesland meinsame Tagungen und Seminare. Sehr
sprochen werden, die Gesprächsregeln, erstens die Chance, Kontakte zu knüpfen, verpflichten, sich als Besuchsschule zur bald entstand dann parallel zur Home-
die man beachten muss, sind dieselben. und zweitens die Möglichkeit, die Arbeits- Verfügung stellen und gewisse Weiterbil- page http://cool.schule.at eine elektro-
Auch im privaten Bereich profitiere ich von welt besser kennen zu lernen. dungsauflagen erfüllen. Dieses Modell hat nische Plattform mit unterschiedlichsten
COOL, da ich gelernt habe, Konflikte nicht sich sehr bewährt und letztlich erheblich Foren, aber auch mit einem Fundus an
zu umgehen, sondern sie anzusprechen zur Verbreitung des Cooperativen Offnen verschiedensten Arbeitsaufträgen, die von
und sachlich zu diskutieren. Für mich war Lernens beigetragen. den KollegInnen an den Schulen ins Netz
diese Unterrichtsform die beste Wahl, da gestellt werden (www.cooltrainers.at). Be-
hierbei meine soziale Kompetenz best- WAS SIND COOL-N ETZWERKPARTNER ? treut wird dieses Netzwerk – genauso wie
möglich gefördert wurde. die Homepage - von Andreas Riepl, der
Georg Neuhauser: Netzwerkpartner gleichzeitig unser eCOOL-Koordinator ist.
sind Schulen, die oben erwähnte COOL-
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W IE IST DERZEIT DER STAND DES C OOPER ATIVEN stützt werden, etablieren sich erfolgreiche Aufgabenbereiche:
O FFENEN L ERNENS IN Ö STERREICH ? COOL-Standorte.
• Entwicklung • Networking
Helga Wittwer: Im Laufe der Jahre wur- Georg Neuhauser: Das Wachsen dieses - Konzepte & Methoden für den - ePlattformen
Unterricht - Nationale & internationale
den 35 berufsbildende Schulen entweder Netzwerks von COOL-Schulen erfordert
- Schulentwicklung Kooperationen
zu Impulsschulen oder Netzwerkpartnern natürlich auch eine stärkere Regionali-
zertifiziert (Stand: Herbst 2008 – Tendenz sierung der Betreuung und Fortbildung. • Fortbildung • Öffentlichkeitsarbeit
steigend). 50 weitere Standorte arbeiten Wir haben das Impulszentrum um drei - Bundesweite und regionale - Publikationen
nach den Prinzipien des Cooperativen Regionalstellen in Bregenz, Linz und Wien Tagungen & Seminare - Medienarbeit
Offenen Lernens. Hunderte LehrerInnen erweitert. Aber: Wir können nicht überall - Schulinterne LehrerInnenfortbildung - Internet
- Lobbying
wurden durch unzählige schulinterne sein, jedenfalls noch nicht. Auch deshalb
• Qualitätssicherung
Fortbildungsveranstaltungen, Seminare haben wir mit Unterstützung des Bun- - Evaluation • Service
und Lehrgänge mit dem Cooperativen desministerium für Unterricht, Kunst und - Zertifikation (Netzwerkpartner/ - Beratung
Offenen Lernen vertraut gemacht. Immer, Kultur diese DVD produziert. Der Film soll Impulsschulen) - Medien
wenn engagierte LehrerInnenteams von COOL einer viel breiteren Öffentlichkeit - Materialien
Direktion und Administration aktiv ge- zugänglich machen und LehrerInnen, El-
fördert und von der Schulbehörde und tern und SchülerInnen grundlegende In- Weitere Informationen zum Cooperativen Offenen Lernen unter: http://cool.schule.at
den LandesschulinspektorInnen unter- formationen zum Thema COOL bieten. Leitung: Georg Neuhauser & Helga Wittwer
eKoordination: Andreas Riepl
Regionalkoordination: Herbert Pichler (Wien, Niederösterreich, Burgenland)
Barbara Wimmer (Oberösterreich, Steiermark, Kärnten)
Verzeichnis der COOL-Impulsschulen und COOL-Netzwerkpartner Beatrice Winkler (Salzburg, Tirol, Vorarlberg)
COOL-IMPULSSCHULEN: Wien: HAK/HAS Wien22-business.academy.donaustadt, HAS-Friesgasse,
Schulzentrum Wien Ungargasse, Niederösterreich: HAK Laa/Thaya, HAK/HAS-Mödling-vienna.busi-
ness-school, HAK/HAS Neunkirchen, HLW Zwettl, Oberösterreich: BBS Kirchdorf, HLW Linz-Landwie- Kontakt:
dstraße, HAK/HAS Steyr, Salzburg: HAK/HAS-Hallein, HAK/HAS Neumarkt am Wallersee, HLW Saal-
felden, AC Ausbildungs¬zentrum der Caritas Salzburg, Tirol: HAK/HAS Imst, HAK/HAS/HLW Reutte, IMPULSZENTRUM FÜR COOPERATIVES t. +43(0)7252 / 526 49 36
Vorarlberg: HAK/HAS Bludenz, HLW Bregenz-Marienberg, Burgenland: HLW Ecole Güssing, HAK/HAS OFFENES LERNEN m. +43(0)676 / 526 49 01
Oberwart, Steiermark: HAK/HAS Bruck an der Mur, HAK/HAS Deutschlandsberg, HLW Hartberg, Leopold Werndl Straße 7 mail: cool@hak-steyr.eduhi.at
Kärnten: HAK/HAS International-Klagenfurt, CHS Villach. A-4400 Steyr web: http://cool.schule.at
ANWÄRTER FÜR COOL-IMPULSSCHULEN: HLT Tourismusschulen Salzkammergut-Bad Ischl, HLW
Biedermannsdorf, HLW Pinkafeld, BBS Rohrbach, HLW Salzburg-Annahof, HAK/HAS Weiz, HLT Wien
13-Bergheidengasse.
Das Impulszentrum für Cooperatives Offenes Lernen wird unterstützt von:
COOL-NETZWERKPARTNER: HLW Bad Ischl, HAK/HAS Bregenz, HAK/HAS Feldkirchen in Kärnten, HAK/
HAS Liezen, HAK/HAS Stegersbach, HLW Steyr, HAK/HAS Völkermarkt, HAK/HAS Wien-Hetzendorf.
ANWÄRTER FÜR COOL-NETZWERKPARTNER: BS Attnang, HLW Braunau, HAK/HAS Graz-Graz-
bachgasse, BBAKIP Innsbruck, HAK/HAS Innsbruck, HTL für Bau&Kunst Innsbruck, Liese Prokop
Schule-Maria Enzersdorf, HAK/HAS Oberndorf (S), HAK-Zwei Salzburg, Ausbildungszentrum St.Josef-
Salzburg, HAK/HAS St.Johann (S), HAK/HAS Schwaz, HTL Steyr, HAK/HAS Villach, HLW Weiz, HAK/
HAS Wörgl.
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Impressum:
Text: Richard Hölbling, Helga Wittwer, Georg Neuhauser
Redaktion: sage & schreibe
Grafikdesign: signumforma
Fotos: KUBE Film
Illustrationen: Stavros Hölbling
Druck: CSM
Für den Inhalt verantwortlich: Impulszentrum für Cooperatives Offenes Lernen
Im Auftrag des
Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur - Berufsbildende Schulen