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Spricht die Jugend eine andere Sprache?

Neue Antworten auf alte Fragen


Christa Dürscheid/Eva Neuland
(Zürich/Wuppertal)

Abstract
The paper’s title cites the question set in a 1982 competition by the Deutsche Akademie
für Sprache und Dichtung (German Academy for Language and Literature). The first part
focuses on this central issue, providing an account of answers given by linguistic research
in youth languages up to the present. In addition to this, it will consider various questions
that still remain unanswered, along with new questions that have arisen in the course of
research (Christa Dürscheid). Reviewing the development of the academic discussion
on youth languages in relevant publications and conference proceedings over this period,
the second part of the paper (Eva Neuland) gives a brief resumé of the major phases in
the history of research in this field. Although many detailed studies have been published
on key characteristics and functional modalities of youth language, important questions
concerning definition of the subject matter as well as its theory and methodology have
been left largely unsolved in the background. Furthermore, the ongoing differentiation and
internationalization of research, as well as the changing communication habits and practices
of young people, have given rise to new questions that should feature more systematically
in future research.

1 Fragen über Fragen (Christa Dürscheid)

1.1 Die Preisfrage der Akademie


Der Titel des vorliegenden Beitrags ist angelehnt an eine Frage, die in eben
dieser Formulierung schon einmal, vor über 20 Jahren, gestellt wurde. Viele
Leserinnen und Leser werden es wissen: So lautete die Preisfrage der Deutschen
Akademie für Sprache und Dichtung im Jahr 1982. Die Jury entschied damals,
den Preis zwei Autoren zuzusprechen, den Sprachwissenschaftlern Uwe Pörksen
und Heinz Weber.1 1984 wurden die beiden Preisschriften in einem gemeinsamen
Band veröffentlicht (vgl. Pörksen/Weber 1984). Der Zürcher Schriftsteller und
Literaturwissenschaftler Adolf Muschg, zu dieser Zeit Präsident der Akademie

1 Uwe Pörksens Essay mit dem Titel »›Abi Nadek‹ oder: wer erfindet die Jugend?« ist als
fiktiver Brief verfasst. In diesem Brief wendet sich der Schreiber an seinen Verlag, der die
Erzählung Abi Nadek mit der Begründung abgelehnt hatte, sie sei im Jugendjargon geschrieben
und stellenweise unverständlich. Heinz Weber seinerseits betont in seinem Essay »Du hast
keine Chance, aber nutze sie!«, dass nicht die Jugend eine andere Sprache spreche, sondern es
jugendliche Subkulturen gebe, die unterschiedliche Sprachvarianten benutzen. An eben solche
Überlegungen knüpft die moderne Jugendsprachforschung an.
16 Christa Dürscheid/Eva Neuland

und selbst Jury-Mitglied, erläuterte das Anliegen der Akademie im Nachwort zu


diesem Band wie folgt:
Die Deutsche Akademie möchte mit dieser Publikation einen nützlichen Beitrag zu einer
notwendigen Debatte und Analyse leisten. Das Thema, das den Autoren gestellt war, stellt
sich der Gesellschaft als ganzer und bedarf wahrlich nicht nur linguistisch der Aufarbeitung.
Aber auch diese »spricht«, wie wir meinen und diese Beiträge belegen, zentral zur Sache.
Und wer sich sprachwissenschaftlich oder sozial und politisch weiter mit ihr beschäftigt, tut
es als Leser dieser Schrift gewiß unter besseren Voraussetzungen. (Pörksen/Weber 1984:
131)

Dieses Zitat ist zu sehen im Kontext einer Zeit, in der in den Medien viel über
Jugendsprache berichtet wurde (vgl. Spitzmüller i. d. B.) und erste Jugendsprach-
Lexika erschienen. Ein bekannter Titel aus dieser Zeit ist beispielsweise das
Buch von Claus-Peter Müller-Thurau (1983), Laß uns mal ’ne Schnecke an-
graben – Sprache und Sprüche der Jugendszene, das schnell zum Beststeller
avancierte und seither mehrfach neu aufgelegt wurde. Empirische Studien zur
Jugendsprache lagen dagegen noch keine vor, auch eine vertiefte theoretische
Auseinandersetzung mit der Thematik fand, von einzelnen Arbeiten wie z. B.
Henne (1981) abgesehen, noch nicht statt. Darin liegt denn auch der Wert der
Preisschriften von Uwe Pörksen und Heinz Weber: Sie gaben den Anstoß zu
einer vertieften Diskussion über das Thema Jugendsprache – und zwar, wie im
Klappentext des Buches zu lesen, »im Sinne der Reflexion, nicht in dem üblichen
einer bloß anekdotischen Zusammenstellung.«
Vermutlich zielte die Frage der Akademie damals aber weniger auf den Sprach-
gebrauch selbst als vielmehr auf die Dialogfähigkeit der Jugendlichen, auf die
Kommunikation zwischen den Generationen. Auch dies legt das Nachwort von
Adolf Muschg nahe, in dem in distanzierender Weise von der ›Sprachlosig-
keit‹ der ›No future‹-Generation die Rede ist (Pörksen/Weber 1984: 127). Aber
wie dem auch sei: Die Preisfrage wurde zum Auftakt einer Serie von Arbeiten
zum jugendlichen Sprachgebrauch: Es folgten erste empirische Untersuchun-
gen zur Jugendsprache (vgl. Henne 1986), es erschien ein Zeitschriftenheft mit
linguistischen Beiträgen, in denen das Thema aus verschiedenen Perspektiven
angegangen wurde (vgl. Januschek/Schlobinski 1989), es wurden grundsätzliche
Fragen der neuen Disziplin behandelt (vgl. Neuland 1987) und es etablierte sich
der ethnographische Ansatz in der Jugendsprachforschung (vgl. Schlobinski/
Kohl/Ludewigt 1993, Androutsopoulos 1998 u. a.).
Die Preisfrage der Akademie setzte aber nicht nur einen fachinternen Diskurs
in Gang, sie wurde fast schon zu einem geflügelten Wort: Podiumsdiskussio-
nen und Vorträge wurden mit dieser Formulierung angekündigt2 , und auch ein
2 Vgl. http://www2.uni-wuppertal.de/FB4/germanistik/Homepage_Neuland/Neuland/
vollcool.htm.
Spricht die Jugend eine andere Sprache? 17

linguistischer Aufsatz aus den 90er Jahren trägt diesen Titel (Studer 1998). Al-
lerdings erwähnt der Verfasser im Text nicht, dass die Formulierung angelehnt
ist an die Preisfrage der Akademie. Anders ist es in dem Aufsatz mit dem Titel
»Spricht die Jugend eine andere Sprache?« von Neuland/Schubert 2005, der im
Text explizit Bezug auf die Preisfrage der Akademie nimmt.

1.2 Alte Fragen, neue Fragen


Welches sind nun die seit den 1980er Jahren bis heute relevanten Fragen, wel-
ches sind mögliche Antworten, und welche Fragen sind neu hinzugekommen?
Im Folgenden werde ich den Schwerpunkt auf die alten, immer noch aktuellen
Fragen legen, d. h. auf solche, die die Jugendsprachforschung bereits in 1980er
und 1990er Jahren diskutierte (Fragen 1 bis 5). Ergänzen werde ich diese Auflis-
tung um zwei Fragen, die in den vergangenen Jahren neu hinzugekommen sind
(Fragen 5 bis 7). Eva Neuland wird dieser Auflistung im zweiten Abschnitt des
vorliegenden Beitrags noch weitere, grundsätzlichere Fragen hinzufügen (vgl.
Abschnitt 2.3).

Alte Fragen:
1. Welche empirischen Methoden der Datenerhebung sind in der Jugendsprach-
forschung geeignet? Ist es die teilnehmende Beobachtung, das Interview, das
Experiment oder der Fragebogen? Oder eignet sich nur eine Kombination
aller dieser Verfahren?
2. Gibt es die Jugendsprache? Einigkeit besteht darin: Jugendsprache ist keine
homogene Varietät, allenfalls gibt es eine Summe an Jugendsprachen. Doch
auch wenn es die Jugendsprache nicht gibt, auch wenn sie keinen ontologi-
schen Status hat, braucht die Jugendsprachforschung diesen Terminus nicht
doch, schlicht zur Bezeichnung ihres Reflexionsgegenstandes?3
3. Ist die Jugendsprache ein Register, ein bestimmter Sprechstil? Oder reprä-
sentiert sie eine eigene Varietät im Sprachsystem? Damit zusammen hängt
auch die Frage, ob sich jugendsprachliche Merkmale identifizieren lassen, die
unabhängig von der Situation, auf lexikalischer, morphologischer und syntak-
tischer Ebene zu bestimmen sind und dazu berechtigen, die Jugendsprache
als eine spezifische Varietät anzusehen.
4. Wie stellt sich die Linguistik zum öffentlichen Diskurs über Jugendsprache?
Wie sieht dieser Diskurs gegenwärtig überhaupt aus? Trifft es immer noch zu,
dass die Jugendsprache in den Medien v. a. negativ dargestellt wird?
3 So wird auch hier dieser Terminus verwendet, aber eben sogleich mit dem Hinweis darauf,
dass es die Jugendsprache nicht gibt.
18 Christa Dürscheid/Eva Neuland

5. Welche Rolle spielt die Jugendsprache im Spannungsfeld von Identität und


Alterität? Gibt es während der Adoleszenz verschiedene Diskursidentitäten –
und wenn ja, ändert sich das mit dem Übergang in den nächsten Lebensab-
schnitt?
Es geht hier nicht darum, detaillierte Antworten auf diese Fragen zu geben; ich
verweise dazu auf wichtige Arbeiten aus der Jugendsprachforschung (so u. a.
Schlobinski/Kohl/Ludewigt 1993, Androutsopoulos 1998, Neuland 2003a), aber
auch auf die Beiträge im vorliegenden Sammelband. An dieser Stelle sei zu den
fünf oben aufgelisteten Fragen daher nur so viel gesagt:
1. Grundsätzlich kommt es darauf an, welche Daten erhoben werden sollen.
Wenn es darum geht, die Spracheinstellungen Jugendlicher sowie deren so-
ziokulturellen Hintergründe zu ermitteln, dann ist ein Fragebogen sicher das
geeignete Instrument. Wenn dagegen der Sprachgebrauch im Fokus steht,
dann sollte eher auf andere Verfahren zurückgegriffen werden, also z. B. auf
die verdeckte, offene oder teilnehmende Beobachtung oder das Experiment.
2. Dass es die Jugendsprache als homogene Einheit nicht gibt, liegt auf der
Hand. Nicht nur das Alter, auch das Geschlecht, die Szenenzugehörigkeit, die
regionale Herkunft, die Kommunikationssituation und viele andere Faktoren
haben einen Einfluss auf den jugendlichen Sprachgebrauch. In der Forschung
wird denn auch häufig auf Alternativbezeichnungen ausgewichen. So ist die
Rede von Jugendsprachen (im Plural), von jugendlichen Sprechstilen oder
von Registern.
3. Die Antwort auf die dritte Frage hängt davon ab, welchen theoretischen und
methodischen Zugang man wählt. Legt man den ethnographischen Ansatz
zugrunde, berücksichtigt man also den jeweiligen gruppenspezifischen Kon-
text, in dem Jugendliche sprechen, dann wird man eher der Auffassung sein,
dass es sich bei Jugendsprache um verschiedene Register handelt bzw. um
verschiedene Sprechstile, die in Abhängigkeit von der Situation verwendet
werden. Verfolgt man dagegen einen lexikographischen bzw. sprachsystemati-
schen Ansatz, dann wird man eher davon ausgehen, bei Jugendsprache handle
es sich um eine Varietät, die auf den verschiedenen Ebenen des Sprachsystems
beschrieben werden kann.
4. Im öffentlichen Diskurs gab es lange Zeit die Tendenz, Jugendsprache ne-
gativ zu bewerten und sie für den ›Sprachverfall‹ verantwortlich zu machen.
Von einer solchen Haltung distanziert sich die Forschung. Wenn Wertungen
aus sprachwissenschaftlicher Sicht abgegeben werden, dann gehen sie eher
in eine positive Richtung: Jugendsprache zeuge von Kreativität, von einem
geschickten, spielerischen Umgang mit Sprache, von produktivem Sprach-
Spricht die Jugend eine andere Sprache? 19

wandel. Mittlerweile haben sich – möglicherweise dadurch beeinflusst –


auch Verschiebungen im öffentlichen Diskurs ergeben, die positiven Stimmen
nehmen inzwischen zu (vgl. dazu den Beitrag von Jürgen Spitzmüller i. d. B.).
5. Die Forschung ist sich darin einig, dass der Versuch, sich eine eigene Identität
zu schaffen, ein zentrales Merkmal der Adoleszenz ist (vgl. Büchi 2005 sowie
die Beiträge von Chovan und Spreckels i. d. B.). Der Sprache kommt dabei,
neben Kleidung, Gestik, gemeinsamen Musikinteressen u. a., eine zentrale
Rolle zu. Andererseits ist die Konstruktion einer (Selbst-)Identität und damit
einhergehend die Abgrenzung vom anderen (Alterität) ein Merkmal, das für
alle Peer-Gruppen gilt. Es bleibt also zu untersuchen, inwieweit das Konzept
des »doing identity« gerade ein für Jugendliche zentrales ist.
Ich komme nun zu den zwei Fragen, die in der Jugendsprachforschung erst seit
einigen Jahren eine Rolle spielen. Dass dies so ist, hängt zum einen mit dem
Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse zusammen, zum anderen mit der
Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien, die auch – oder gerade – von
Jugendlichen intensiv genutzt werden.
1. Wie situiert sich Jugendsprache im Kontext zunehmender Mehrsprachigkeit,
im Sprachenkontakt, im Zuge der Globalisierung?
2. Welche Rolle spielen die neuen Kommunikationsmöglichkeiten für die Ju-
gendsprache? Gibt es einen wechselseitigen Einfluss, ist also das, was in der
E-Mail, im Chat, in der SMS als charakteristisch gilt, vorwiegend jugend-
sprachlich geprägt oder handelt es sich dabei um Ausdrucksmittel, die aus den
Bedingungen der Medienkommunikation resultieren und für alle Schreiber
gelten?4
Beide Fragen bildeten Schwerpunkte bei der Zürcher Jugendsprachtagung (vgl.
den Tagungsbericht von Spitzmüller/Giger 2005): So gab es eine Sektion zum
Thema »Jugendsprachen im Spektrum von sprachlichen Varietäten und Mehr-
sprachigkeit«, in der sowohl die Bi- und Multilingualität unter jugendlichen
Migranten und Migrantinnen behandelt wurde als auch die Folgen des Sprach-
kontakts zum Englischen und zu anderen Sprachen. In einer weiteren Sektion
mit dem Titel »Jugendsprachen in der Medien- und Kommunikationsforschung«
ging es u. a. um die Frage, welchen Einfluss die neuen Kommunikationsformen
auf den jugendlichen Sprachgebrauch haben. Eine Auswahl der Vorträge aus
beiden Sektionen ist in diesem Band abgedruckt.

4 Auf diese Frage, die an der Schnittstelle der Medienlinguistik und Jugendsprachforschung
steht, gehe ich in meinem Beitrag »Medienkommunikation und Jugendsprache« (i. d. B.) mit
Blick auf das Instant Messaging ein.
20 Christa Dürscheid/Eva Neuland

2 Rückblick und Ausblick (Eva Neuland)

2.1 Rückblick
Noch bevor Jugendsprachen zum Thema der wissenschaftlichen Diskussion wur-
den, waren sie bereits ein Thema der öffentlichen Diskussionen um die vermeint-
liche Dialogunfähigkeit von Jugendlichen und den gefürchteten Sprachverfall
durch Jugendliche. Diese beiden Ebenen der öffentlichen, medial gesteuerten
Diskurse sowie der wissenschaftlichen Diskurse und vor allem die Vermengung
dieser Diskurse sind bis heute mit dem Thema Jugendsprachen eng verbunden
geblieben.
Die Jugendsprachforschung machte indessen »in kurzer Zeit rasante Fortschrit-
te« und entwickelte sich zu einem »blühenden Zweig« einer sprachgebrauchsori-
entierten Linguistik, wie es die beiden Einleitungsbeiträge in der Dokumentation
der Wuppertaler Vorgängertagung aus dem Jahre 2003 charakterisierten.5 Viele
Forschungsprojekte wurden mittlerweile in Gang gesetzt, um das Gegenstands-
feld zu bearbeiten, die Methodenentwicklung voranzutreiben und Forschungsde-
siderate aufzuarbeiten. Dass die Studienbibliographie aus dem Jahre 1999 heute
schon längst nicht mehr aktuell ist, dokumentiert die Entwicklungsfortschritte
der Jugendsprachforschung.
Insbesondere aber wurde die Kontinuität des wissenschaftlichen Austauschs
durch die bislang vier internationalen Kolloquien in Deutschland gewährleistet,
deren Stationen zugleich die Forschungsentwicklung charakterisieren:
– die von Margot Heinemann 1992 ausgerichtete Leipziger Tagung »Jugend-
sprache – theoretische Standpunkte und methodische Zugriffe«, die die Ent-
wicklungsansätze in Ost- und Westdeutschland vor allem mit denen aus dem
osteuropäischen Raum verknüpfte,
– das von Klaus Mattheier und Edgar Radtke im Rahmen des Graduierten-
kollegs »Dynamik von Substandard-Varietäten« 1997 ausgerichtete und von
Jannis Androutsopoulos und Arno Scholz 1998 veröffentlichte internationale
Heidelberger Kolloquium »Soziolinguistische und linguistische Aspekte von
Jugendsprache«, das die Ausdifferenzierung von theoretischen und methodi-
schen Ansätzen der Jugendsprachforschung in Europa dokumentiert,
– die von Peter Schlobinski als gemeinsames Projekt der Universität Hanno-
ver und des Ratsgymnasiums Osnabrück 1998 veranstaltete Osnabrücker
Fachkonferenz »Jugendsprache(n) – Jugendkulturen – Wertsysteme«. Die
von Schlobinski/Heins unter dem Titel »Jugendliche und ›ihre‹ Sprache«

5 Vgl. Neuland 2003a sowie Heinemann 2003.


Spricht die Jugend eine andere Sprache? 21

veröffentlichten Beiträge hatten das Untersuchungsfeld um jugendkulturelle


Kontexte, z. B. von Graffiti und Musik, nochmals deutlich erweitert.
– Und schließlich die von mir und meinen Mitarbeitern 2001 ausgerichtete
Wuppertaler Fachkonferenz »Jugendsprachen – Spiegel der Zeit«, deren Er-
träge 2003 publiziert wurden. In vier Sektionen um die Themenschwerpunkte:
›Sprachwandel‹, ›kontrastive Vergleiche‹, ›Freizeit und Medien‹ sowie ›Schu-
le und Sprachunterricht‹ veranschaulichten eine Vielzahl von Beiträgen aus
aller Welt Jugendsprachen als Ausdrucksformen soziokultureller Lebensstile
in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten.

2.2 Zwischenbilanz
Wie lässt sich nun die Entwicklung der Jugendsprachforschung zumindest an-
satzweise charakterisieren? Ich greife zurück auf ein Zwischenfazit, das ich
meiner Einführung in den Sammelband der Wuppertaler Fachkonferenz von
2003 entnehme:
Die in diesem Band versammelten Beiträge der internationalen Fachkonferenz veranschauli-
chen die theoretische und methodische Bandbreite der aktuellen Jugendsprachforschung,
ebenso aber auch das breite Spektrum ihrer Gegenstandsfelder. (Neuland 2003b: 13)

Zwei Grundzüge seien also kurz skizziert und kommentiert:


1. Erweiterung des Gegenstandsfelds
2. Vielfalt der Methoden

Zu 1: Die Erweiterung des Gegenstandsfelds der Jugendsprachforschung betrifft


beide Bestandteile der Wortbildung Jugendsprache:
Das linguistische Untersuchungsspektrum, das seinen Ausgangspunkt von
lexikologischen und lexikographischen Betrachtungen nahm und sich auf
einen Sonderwortschatz von Jugendlichen konzentrierte, erweiterte sich zu-
nächst phraseologisch und phraseographisch durch die Untersuchung von
Redewendungen und Sprüchen Jugendlicher. Pragmalinguistische Aspekte
wie: Begrüßungs- und Anredeformen, Gesprächspartikeln, Interjektionen
und Intensivierer traten hinzu, sodann Stilmerkmale wie die Verwendung
von Hyperbolik, bildlichen Ausdrucksweisen und von Zitaten. Gruppen-
bezogene Sprachspiele und Handlungsmuster wie Frotzeleien, Lästern
und auch spezifische Gesprächsregeln und Gesprächsfunktionen rückten
in den Mittelpunkt von Gesprächslinguistik und Interaktionsforschung.
Unter textlinguistischer Perspektive wurden schließlich auch medial ge-
prägte schriftliche Äußerungen z. B. in jugendlichen Szene-Zeitschriften
22 Christa Dürscheid/Eva Neuland

untersucht, ebenso wie Äußerungsformen Jugendlicher im Kontext neuer


Medien.
Neben dieser eindrucksvollen Differenzierung des linguistischen Gegen-
standsfelds ist die Erweiterung des sozialen Gegenstandfeldes im Hinblick
auf die Jugend bzw. die Jugendlichen bemerkenswert. Die anfängliche
Homogenitätsannahme der Jugend schlechthin (Die Sprache der Jugend,
1986; Kleines Wörterbuch der Jugendsprache, 1989) hatte sich alsbald
in ihr radikales Gegenteil verkehrt: die Rede von der Heterogenität der
Jugendsprachen wurde zum Gemeinplatz der Jugendsprachforschung.
Hier wurde eine Fülle von Einzelbeobachtungen zusammengetragen, z. B.
zur Beobachtungskommunikation Mannheimer Jugendlicher (1988), zu
Mütter-Töchter-Dialogen (1998), zur Gruppenkommunikation von Mit-
gliedern einer Katholischen Jugendgruppe (1993), zu Radiointerviews
mit Hip-Hop-Fans (2003), zur Kleingruppenkommunikation von Skatern
(2003), zu Ausdrucksweisen von Rappern und Techno-Fans in der Inter-
netkommunikation (2000), zur Plattenkritik in Szene-Fanzines6 .

Zu 2: Von daher erklärt sich aber auch die Methodenvielfalt als zweites Cha-
rakteristikum der Entwicklung der Jugendsprachforschung, deren unter-
schiedliche Gegenstandsfelder vielfältige Bearbeitungsmethoden geradezu
zwingend erforderlich machten. Die anfänglich kontrastiven, bald darauf
eher komplementären Diskussionen um Methodenkonzepte von Frage-
bogenerhebungen und Kommunikationsanalysen, von korrelativen und
kontextuellen Studien, von Sprachgebrauchs- und Spracheinstellungsun-
tersuchungen sind schon längst der Einsicht gewichen, dass es keine all-
gemein geeignete oder ungeeignete, sondern nur zweckentsprechende
Methoden geben kann.

2.3 Offene Fragen


Angesichts der respektablen Fortentwicklung der Jugendsprachforschung bietet
die Zürcher Fachkonferenz, die vorläufig letzte in der Reihe der Fachtagungen
zur Jugendsprache, Gelegenheit zu einer nüchternen oder gar selbstkritischen
Zwischenbilanz. Daher möchte ich abschließend resümieren: Trotz der vielen
Detailstudien zu wesentlichen Merkmalen und Funktionsweisen von Jugendspra-
chen sind unsere Antworten auf die eingangs gestellte Frage nach der anderen
Sprache der Jugend immer noch nicht erschöpfend. Und darüber hinaus haben
wir auch manche der »alten Grundsatzfragen« etwas in den Hintergrund gedrängt

6 Nachweise dazu bei Neuland i. d. B.


Spricht die Jugend eine andere Sprache? 23

– oder wir haben zumindest vergessen, entsprechende Forschungsanträge für ihre


Bearbeitung zu stellen.
Als ich kürzlich zu einem Vortrag über die Jugendsprachforschung nach Genf
eingeladen war, wurde ich gebeten, doch einige »offene Fragen aus der Werkstatt
der Jugendsprachforschung« mitzubringen. Ich gestehe, dass mir noch nie ein
Vortrag so leicht gefallen ist. Ich will zwar nicht so weit gehen zu behaupten,
dass wir eigentlich nur offene Fragen haben, doch ist es schließlich sehr heilsam,
uns beispielsweise auf die folgenden und sehr zentralen noch offenen Fragen
zurück zu besinnen:
Angesichts der Erweiterung des Gegenstandsfeldes und der Vielfalt der Me-
thoden ist doch auch selbstkritisch zu fragen, ob unser Gegenstandsfeld nicht
gleichsam unter der Hand diffundiert ist, und damit meine ich nicht einmal
die Ebenen der öffentlichen Diskurse und der medialen Konstruktionen von
Jugendsprache und auch nicht das Phänomen der Jugendlichkeit als Kulturpres-
tige. Vielmehr möchte ich mich heute auf unseren eigenen wissenschaftlichen
Diskurs beziehen: Im Hinblick auf die Gegenstandsbestimmung lässt sich zwar
als kleinster gemeinsamer Nenner erkennen: Jugendsprache wurde seit den 80er
Jahren und wird zum Teil noch bis heute überwiegend als ein mündlich kon-
stituiertes, von Jugendlichen in bestimmten Situationen verwendetes Medium
der Gruppenkommunikation definiert und durch die wesentlichen Merkmale der
gesprochenen Sprache, der Gruppensprache, der kommunikativen Interaktion
gekennzeichnet. Dabei ist allerdings zu fragen:
– Ist »Jugendsprache« denn wirklich nur noch Gruppensprache bzw. Szenespra-
che oder Medienkommunikation?
– Ermöglicht die Vielzahl unserer Einzelfallstudien noch eine Vergleichbarkeit
oder gar Verallgemeinerung der Befunde?
– Ist das Gegenstandsfeld der Jugendsprache nicht inzwischen so heterogen
geworden, dass kaum mehr eine kategoriale und begriffliche Ordnung und
Strukturierung möglich scheint? Dazu habe ich einen Vorschlag entwickelt
und zur Diskussion gestellt (vgl. Neuland i. d. B.).
– Welche wissenschaftlich gesicherten und allgemein geteilten Kenntnisse ha-
ben wir über jugendtypische Spezifika im Sprachgebrauch Jugendlicher bzw.
über »universelle Merkmale« von Jugendsprachen? Also nicht etwa: cool, geil,
ätzend, sondern vielleicht: Spiel mit Sprache, Abwandlung von Gewohntem,
Mischung von Getrenntem, Wechsel zwischen den Gebräuchlichkeiten?7

7 So in der Einleitung zur Wuppertaler Fachkonferenz (Neuland 2003b: 11).


24 Christa Dürscheid/Eva Neuland

Ein zweiter Fragekomplex eröffnet sich im Zusammenhang mit dem eben zitier-
ten Gemeinplatz der Heterogenität und den kulturtypischen Ausprägungsformen
der Jugendsprache:
– Wie viele (besser gesagt: wie wenige) Kenntnisse haben wir denn schon (bzw.
erst) über die Auswirkung soziolinguistischer Faktoren wie Alter, Geschlecht,
Bildungsgang, regionale Herkunft, Migration auf den Sprachgebrauch Jugend-
licher?
– Erst ansatzweise und überdies noch in einer unzulänglichen Untersuchung
aus den frühen 90er Jahren8 ist der gerade für die Schweiz so wesentliche
Zusammenhang von Jugendsprache und Dialekt bzw. regionaler Herkunft in
den Blick genommen worden.
– Geschlechtstypischen Unterschieden im Sprachgebrauch Jugendlicher sind
erst allerjüngste Studien gewidmet.9
– Die Dimension des biologischen und sozialen Alters hat die Jugendsprachfor-
schung, wie ich meine, in ungerechtfertigter Weise eigentlich seit Anbeginn
schon als unerheblich beiseite gestellt.
– Und der Auswirkung der unterschiedlichen sozialen Herkunft und der unter-
schiedlichen Bildungsgänge sowie auch der Migrationshintergründe haben
wir uns, auch nach den Ereignissen der Pisa-Studien, eigentlich noch gar nicht
zugewandt.
Die Auswirkung soziolinguistischer Effekte auf den Sprachgebrauch Jugendli-
cher konnte in ersten Ansätzen vom Wuppertaler Forschungsprojekt in systemati-
scher Weise erarbeitet werden10 , wobei gleichzeitig weitere Forschungsaufgaben
deutlich werden.
Die folgenden offenen Fragekomplexe und Forschungsdesiderate möchte ich
nur noch in aller Kürze anführen. Dabei soll insbesondere die vergleichende
Betrachtungsweise betont werden. Oftmals werden erst durch Vergleiche mit
dem Sprachgebrauch Jugendlicher zu anderen Zeiten, in anderen Ländern und
Gesellschaftsformen, mit dem Sprachgebrauch anderer Generationen und nicht
zuletzt der Standardsprache typische gemeinsame und unterscheidende jugend-
sprachliche Merkmale deutlich:
– Jugendsprache und Sprachgeschichte:
Wie unzulänglich ist unser Wissen bis heute über die immer noch sehr lücken-
hafte Geschichte der Jugendsprachen, besonders der nicht akademischen

8 Ehmann 1992.
9 Branner 2003.
10 Vgl. dazu Neuland/Schubert 2005 sowie Neuland i. d. B.
Spricht die Jugend eine andere Sprache? 25

Jugend? Und welche Rolle spielen diese historischen Dimensionen für die
aktuelle Jugendsprachforschung?
– Jugendsprache und Standardsprache:
Wie können die wechselseitigen Einflüsse differenziert und verlässlich be-
schrieben werden, welche präzisen Indikatoren können wir für eine mögliche
Sprachwandelwirkung der Jugendsprache heranziehen?
– Jugendsprache und Jugendkultur:
Welche Fortschritte sind zu verzeichnen für interdisziplinäre Zugänge zur
Erforschung von Jugendsprache im semiotischen Kontext jugendkulturellen
Habitus und anderer jugendkultureller Äußerungsformen? Und vor allem:
Was wissen wir über die internationalen Auswirkungen der kulturellen Globa-
lisierung auf Jugendsprachen?
– Jugendsprache, Bildung und Öffentlichkeit:
Welche Aufklärung kann die Jugendsprachforschung der Öffentlichkeit, vor
allem aber der Schule und dem Bildungswesen über sprachliche und kommu-
nikative Kompetenzen von Jugendlichen leisten?
Welche Konsequenzen kann der Sprachunterricht daraus ziehen (z. B. Verfü-
gung über unterschiedliche Sprachstile und einen bewussten Umgang mit der
stilistischen Variation)?
Die Bearbeitung dieser und weiterer Fragen bildet ein großes Arbeitsprogramm
für die künftige Jugendsprachforschung, für die aber auch entsprechende Rah-
menbedingungen zu schaffen sind. Denn die Tatsache, dass so viele Fragen noch
offen sind, betrifft schließlich nicht ein den einzelnen Forschern anzulastendes
Problem. Daher möchte ich am Ende meiner Ausführungen noch einmal an
ihren Anfang zurück erinnern: dass nämlich die Jugendsprachforschung, den
sozialen und kulturellen Entwicklungen nachlaufend, unter einem besonderen
öffentlichen Erwartungsdruck stand und bis heute auch noch steht. Anfragen
aus der sprachinteressierten Öffentlichkeit, der Eltern- und Lehrerschaft, vor
allem aber auch der ergebnisorientierten Medienöffentlichkeit waren und sind
bis heute auf kurzfristige und rasche Antworten auf unsere eingangs zitierte Fra-
gestellung gerichtet. Damit ist zweifellos die Gefahr verbunden, dass nicht nur
die Jugendsprache zum Modethema geworden ist, sondern dass auch die Jugend-
sprachforschung zu einer Modeerscheinung von zweifelhafter tagespolitischer
Aktualität zu werden droht.
Der Reduktion der Perspektivenvielfalt gerade auch des Gegenstandsfeldes
entgegenzuwirken, das ist eine wichtige Aufgabe für die wissenschaftliche For-
schung, aber auch die wissenschaftliche Öffentlichkeits- und Vermittlungsarbeit.
Klischees zu bedienen, die ständig neuesten »In- und Out-Hitlisten« der Jugend-
sprache zu liefern und somit zugleich den Verdinglichungen des öffentlichen
26 Christa Dürscheid/Eva Neuland

Sprachbewusstseins zuzuarbeiten – dies kann nicht dem Selbstverständnis der Ju-


gendsprachforschung entsprechen. Uns wäre hingegen eher weniger öffentliches
Aufsehen, dafür aber mehr Zeit und vor allem mehr finanzielle Förderung für die
Entwicklung und Durchführung größerer und längerfristiger Forschungsprojekte
zu wünschen, damit wir schließlich profundere Antworten auf Fragen wie die
eingangs gestellte erarbeiten können.
Dazu gehört aber zweifellos eine Verstärkung der internen Diskurse über unser
Gegenstandsfeld und seine Differenzierung und eine intensivere Vernetzung
der einzelnen Forschungsansätze. So lange uns – bei aller Unterschiedlichkeit
der theoretischen und methodischen Zugänge – die gemeinsame Frage nach
dem jugendtypischen Spezifikum unseres Forschungsgegenstandes eint11 , wird
der Jugendsprachforschung auch weiterhin eine fruchtbare Weiterentwicklung
beschieden sein.

3 Fazit (Christa Dürscheid/Eva Neuland)

In den vorangehenden beiden Abschnitten wurden einige der Fragen erläutert,


die sich der Jugendsprachforschung stellen und ihr den Weg in verschiedene
Richtungen weisen. Beim Leser und bei der Leserin mag dies den Eindruck
erwecken, dass nicht nur der Forschungsgegenstand der Disziplin ein sehr he-
terogenes Gebilde ist, sondern auch, dass die Jugendsprachforschung selbst
eine heterogene Disziplin ist, die Anleihen an verschiedene Einzeldisziplinen
nimmt (z. B. Soziologie, Pädagogik, Medien- und Kommunikationswissenschaft,
Psychologie). Zu beiden Punkten möchten wir abschließend Stellung nehmen:
1. Es wurde bereits gesagt, dass Jugendsprache keine homogene Einheit ist, dass
sie folglich auch nicht homogen beschrieben werden kann. In der Jugend-
sprachforschung sollten künftig aber auch verstärkt die Gemeinsamkeiten
in den Blick genommen werden. Denn es gibt gemeinsame Merkmale im
Sprach- und Kommunikationsverhalten Jugendlicher. Nicht anders ist ja auch
die Wahrnehmung zu erklären, dass Jugendliche ›anders‹ reden als Erwachse-
ne.12 Solche Merkmale gibt es innerhalb einer Sprachgemeinschaft, es gibt sie
möglicherweise aber auch sprachübergreifend (z. B. das Spiel mit Sprache).
2. Was die Interdisziplinarität betrifft, so ist die Jugendsprachforschung sicher
eine heterogene Disziplin. Das verwundert nicht: Sie muss mit Vertretern an-
derer Fachrichtungen zusammenarbeiten, um ihren Untersuchungsgegenstand
11 Vgl.dazu auch Volmert 2005.
12 Dabei macht man in der Regel keinen Unterschied zwischen der Sprache eines 40- oder eines
80-Jährigen. Dass es aber Unterschiede gibt, ist ein Aspekt, der auch in der Linguistik lange
nicht gesehen wurde (vgl. den Beitrag von Fiehler i. d. B.).
Spricht die Jugend eine andere Sprache? 27

erfassen zu können. Wichtig aber ist, dass innerhalb der Disziplin das »Gan-
ze«, das Verbindende und das Vergleichbare, nicht aus dem Blick gerät, dass
also – um für die Sprachwissenschaft zu sprechen – die Einzeluntersuchungen
zueinander in Beziehung gesetzt werden. Dabei kann es nach dem bisher
erreichten Forschungsstand nicht mehr um eine künstlich-vereinfachende
Konstruktion einer nicht der Sprachwirklichkeit entsprechenden Homogenität
des Forschungsgegenstands Jugendsprache gehen. Vielmehr bieten gerade
die Vielzahl der Fragestellungen, die Erweiterung des Gegenstandsfeldes
und die Differenzierung der Methoden künftige Forschungspotentiale und
Vernetzungsmöglichkeiten. Wenn es auch vielleicht nicht möglich ist, »ein
gemeinsames Dach« zu bauen, sollte man zumindest verstärkt dafür Sorge
tragen, dass »viele kleine Dächer« entstehen.13 Auch damit wäre schon viel
gewonnen.

Literatur

Androutsopoulos, Jannis (1998): Deutsche Jugendsprache. Untersuchungen zu ihren Strukturen


und Funktionen. Frankfurt/M. u. a. (VarioLingua; 6).
Balsliemke, Petra (2005): »Was früher ›heiß‹ war, ist jetzt ›cool‹«. Internationale Jugendsprach-
tagung in Zürich (17.–19.02.2005). In: Der Deutschunterricht 2, 90–96.
Branner, Rebecca (2003): Scherzkommunikation unter Mädchen. Eine ethnographisch-gesprächs-
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[Online unter http:// www.ds.unizh.ch/ lehrstuhlduerscheid/ studarb.html]
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13 DieMetapher stammt aus der Schlussdiskussion zur Zürcher Jugendsprachtagung (vgl. die
Berichte von Spitzmüller/Giger 2005 sowie von Balsliemke 2005).
28 Christa Dürscheid/Eva Neuland

2001 an der Bergischen Universität Wuppertal. Frankfurt a. M. (Sprache – Kommunikation


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