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20.11.2019
Konzepte: Wie lässt sich Stadt denken ?
Kulturgenetische Ansätze: Konzept der Kulturerdteile nach Albert Kolb 1962 ( wird heute nicht
mehr verwendet) Idee: Mithilfe des Konzepts „Kultur“ die Erde strukturieren
Stadtmodelle:
Die Us-amerikanische Stadt
- Sehr strukturierter und symmetrischer Straßengrundriss
- Masive Flächenausdehnung
• sehr junge Städte
• CBD im Zentrum
• Hochhausbebauung
• Urban sprawl (Flächenausdehnung)
• Edge cities
• Gated community -segregation - in sich abgeschlossene Wohnanlagen
Planmodelle
Milet: Idee: Stadtplanung organisiert das Verhältnis von politischer Macht und Bewohnern
Palmanova: in Italien -Idealstadt- Stadtstruktur dient der verteidigung
Mannheim: Residenzstadt - Schachbrettmuster
Karlsruhe: barocken Planstadt - Schloss im geometrischen Schnittpunkt- alles ist ausgerichtet auf
das Schloss, - Repräsentiert sich in der Stadt aber das Herschaftverhältnis wird auch gezeigt
Neuf-brisach: Idealbild der Vauban´schen Festungsstadt
Reformmodelle
27.11.2019
Rückblick :
- Verständnis von Stadt als Container: Stadt als abgeschlossenes Ganzes, für das sich spezifische
Strukturen identifizieren lassen
- Ziel: Gesellschaft von der städtischen Struktur her erfassen
- Grundannahme: soziales/kulturelles korreliert mit Räumlichem. Daher gibt die räumliche Entfer-
nung Auskunft über die soziale Distanz zwischen gesellschaftlichen Gruppen
• Rekonstruktive-deskriptive und konstruktiv-planerische Ansätze
Behaviorismus:
Kognitive Verhaltenstheorie:
- Zwischen Umweltstimuli und Verhalten steht ein System von Bewusstseinsprozessen, welche die
Wirkung von Umweltreizen beeinflussen
- Gleiche Reize können unterschiedliche Reaktionen hervorrufen
- Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Kognition
Atmosphärische Programmierungen:
• Altstädte : die „neue“ Altstadt in Frankfurt: die Altstadt wurde rekonstruiert
• Atmosphären als Gegenstand stadtpolitischer Inszenierung/ Ästhetisierungen
04.12.2019
Rückblick:
Sehr subjektive Perspektive- Räume sind nicht nur abstrakte Strukturen , Räume sind auch das was
ich räumlich wahrnehme, wie ich mich fühle etc.
Warnehmungsorientierte Sozialgeographie:
• interessiert sich für die Stadt als subjektiv wahrgenommene ( statt „objektive“) Wirklichkeit
• Ziel ist die Erklärung der Raumwahrnehmung und das daraus resultierende räumliche Verhalten
Phänomenologisch inspirierte Stadtgeographie
• interessiert sich für die Stadt als Welt leiblich bewegender Eindrücke
• Untersucht Atmosphären als Gegenstand stadtpolitischer Inszenierungen und Ästhetisierungen
( Konsumräume sind hoch ästhetisierte Räume-> die Atmosphäre so gestalten, dass ein bes-
timmter Gefühlszustand hervor gerufen wird)
Methoden zur Erfassung von Wahrnehmungen und Eindrucksqualitäten städtischer Räume
• kognitive/subjektive Karten
• Semantische Differentiale
Definition: mit global cities wird ein neuer Stadttypus beschrieben: Global Cities sind Städte, in de-
nen sich hochspezialisierte Unternehmen konzentrieren, die Kommamdo-, Kontroll- und Manag-
mentaufgaben für weltweit agierende Konzerne übernehmen und damit die globalisierte Wirtschaft
steuern. Der bauliche Ausdruck der Global Cities ist ein hoch verdichtetes, vertikal organisiertes
Zentrum.
• john Friedmann 1986 „the world city hypothesis“: -internationale Arbeitsteilung, wertschöp-
fungsketten sind international, sie haben eine Kontrollfunktion; Kapital konzentriert sich in den
Städten, starke Migrationsprozesse, Polarisierung innerhalb der Stadt, hohe soziale Kosten,
wichtiges Zentrum der verarbeitenden Industrie, verkehrsknotenpunkt, Bevölkerungsgröße, An-
zahl der Headquarter zentralen transnationalen Unternehmen ( TNC) ; Anzahl von interna-
tionalen Institutionen und nicht-regierungsorganisationen ( NGO ) ; zunähme der unternehmung-
sorientierten Dienstleistungen ( betont ganz stark Industrie )
• Saskia sassen 1991 „ the Global City“: - 2 zentrale Thesen: Städte sind der Ort, wo Global-
isierung gemacht wird, sie sind nur von Globalisierung getroffen, Sondern sind der zentrale
Schauplatz und Motor ihrer Produktion. - Städte spielen in der Organisation der grenzüberschrei-
tenden wirtschaftlichen Aktivitäten großer Unternehmen eine zentrale Rolle. Die räumliche Dif-
fusion industrieller Produktion macht die Konzentration von Experten zur Organisation der Dif-
fusion notwendig. ( Unterschiede zu Friedmann: GC sind nicht angewiesen auf erarbeitendes
Gewerbe und nicht auf den Sitz von TNC und NGOs und internationalen Organisationen - statt
wirtschaftlicher Macht an der Anzahl von Firmensitzen festzumachen , schaut sie auf die Prak-
tiken/Arbeitsprozesse weltwirtschaftlicher Organisationen-> Fokus: Konzentration un-
ternehmungsorientierter Dienstleister ->hochspezialisierte unternehmungsorientierte Dienstleis-
tungsfirmen und zuarbeitende Arbeitsbereiche -> unternehmensorientierte Dienstleistungen:
- Handel, Transfer, soziale Dienste ( Bildungs- und gesungeheit)..) Konzentration un-
ternehmungsorientierter Dienstleister
Außerdem: neue Ungleichheiten in der Stadt ( die Ungleichheit in unserer Gesellschaft
wächst ) - Polarisierung von Arbeitsmärkten und Einkommen ( „ neue Dienerklasse“) - Spannungs-
feld zwischen hoch bezahlten und mobilen ( Sassen sagt: nein es ist nicht mehr Industrie sondern
unternehmungsorientierte Dienstleister, sie schaut auch auf soziale Ungleichheiten
• Peter Taylor 2004 „ world city network“: Er schaut nicht auf die einzelne Städte, sondern er
schaut sich das weltumfassende System an, wo tun sich diese Hyrachien auf ? Die Relevanz
entsteht nur durch eine Einbindung un ein globales Netzwerk, er macht eine Netzwerkanalyse:
Hierarchie innerhalb der GC- GC koppeln sich extrem von den Entwicklung ihres Hinterlands ab
Kritik:
• Homogenisierung hochgradig differenter Städte
• Ökonomischer Determinismus: Stadt wird geprägt durch die Prozesse der Globalisierung, kein
begriff von Urbanität
• Ethnozentrismus: Sie privilegiert Städte des globalen Nordens und vernachlässigt Städte des
Globen Süden
• Eigener Stadttypius ?
11.12.2019
Rückblick:
Global cities: ist keine richtige Stadt sondern eher ein großes Netzwerk
In den cities sind unternehmungsorientierte Dienstleistungen
• Globalisierungsthese: Globalisierungsprozesse führen zu einer „Enträumlichung“ von
Ökonomie und der Entgrenzung nationalstaatlich konstituierter Gesellschaften. Es kommt zu
einem Bedetungsverlust lokaler ökonomischer Standortbindungen und sozialer Bezugssysteme
• vs.
• Standortparadox: Räumliche Diffusion industrieller Produktion und grenzüberschreitende
wirtschaftliche Aktivitäten machen Konzentration von Expertisen (hochspezialisierte un-
ternehmensorientierte Dienstleistungen )zur Organisation dieser Diffusion notwendig -> global
Cities
Global cities :
• Hierarchie innerhalb des Global City-netzwerks
• Abkopplung von den Entwicklungen ihres Hinterlandes und des Nationalstaats
• Hohe soziale Ungleichheit
Und heute….
Unternehmerische Stadtpolitik :
• welche Konsequenzen ergeben sich für die Stadtpolitik, wenn Städte zunehmend von Akteuren
geprägt werden , die sich auf den Weltmarkt bezogen und in Konkurrenz zu lokalen Akteuren
stehen ?
1.Politisch-ökonomische Hintergründe
Re-scaling
Zuerst einmal was ist scales: räumliche Maßstabsebenen, auf denen sozial, politisch und
wirtschaftlich agiert wird
• Globale Ebene ( z.b. weltmarkt, internet)
• Nationale Ebene ( nationalstaat, Strafrecht )
• Regionale Ebene ( Bundesländer, Arbeitsmärkte )
• Lokale Ebene ( Stadt, stadtteil, Kindererziehung )
• Multi-skalar( Gewerkschaften, Unternehmen )
• > Missverhältnis zwischen scales, auf denen sozialen Probleme entstehen und scales auf denen
Entscheidungen getroffen werden ( z.b. Klimawandel )
Re-scales:
• Verlagerung von Kompetenzen und Verantwortungen
2. Strategien von Stadtpolitik
Privatisierung:
• meint die Überführung von öffentlichen Betrieben und Einrichtungen in privatwirtschaftlichen
Unternehmensformen - PPP -Public- private- partnership( positiv : ggf. günstigere/hochwertigere
Dienstleistungen; Bestehen im Standortwettbewerb; kosten können in die Zukunft verlagert wer-
den, jemand anderes finanziert und man kann nach und nach Geld abzahlen negativ: un-
ternehmen müssen wirtschaftlich handeln , möchte gewinn machen und deswegen werden kosten
gering gehalten-> kostengünstiges Bauen zieht nicht alle Risiken mit ein ; Abhängigkeit und Un-
sicherheit; Risiko der Insolvenz privater Partner, Verlust von Einnahmen und wissen über
städtische Infrastrukturen )
Festivalisierung
• Ausrichtung von Großveranstaltung ( Sport, WM, Großbauprojekt z.b. Hafenrevitalisierung )
• Projektbezogene Stadtentwicklung, Infrastrukturausbau im Zeitraffer, Realisierung in Form von
PPPs
• Imagesteigerung, Steigerung im Tourismus, internationale Sichtbarkeit, Branding (sich als marke
präsentieren )
18.12.2019
Rückblick:
• die stadt ist ein zentraler Schauplatz und Motor gegenwärtiger neoliberaler Politikmuster
• In der neoliberalen Stadt setzten sich neue Strategien der Steuerung von Bevölkerung durch, mit
denen auf den Rückbau wohlfahrtsstaatlicher Sicherungssysteme reagiert wird.
• Unternehmerische Stadtpolitik: - z.b. festivaliserung ( Hamburg ) bezeichnet die Ausrichtung
von Stadtpolitik an öknomischen Zielen und die Übertragung von Markt- und Wettbewerb-
smechanismen
• Gouvernemetale Steuerung: bezeichnet eine aktuelle Regierungsweise, die nicht im Modus von
zwang und verbot operiert, sondern Handlungsweisen nahe legt und Rahmenbedingungen
etabliert, damit sich gesellschaftliche Prozesse entfalten können
Block 1- Konzept:
Ziel des Blocks war es, den Forschungsgegenstand „stadt“ konzeptionell in den Blick zu nehmen
und zu fragen, inwieweit von Städten auf Gesellschaften und umgekehrt von Gesellschaften auf die
räumliche Struktur der Stadt geschlossen werden.
Verstädterung
Seit 2015 übersteigt zum ersten mal der Anteil der städtischen Bevölkerung die der ländlichen
Bevölkerung weltweit
2. Verstädterungsphasen in Europa
Vorindustrielle Stadtentwicklung:
Mittelalterliche Stadt
• Entwicklung des europäischen Städtesystems ab 900 n. chr.
• Entstehung neuer Siedlungen um Klöster und bürgen
• Charakteristik: verwinkelter Straßenverauf , mehrstöckige Häuser, dichte Bebauung, wohn. Und
Arbeitsstätte unter einem Dach, Zentrallage des Marktplatzes
• Stadt als spezifische form der Vergesellschaftung im Feudalsystem
• Politische Selbständigkeit, autonome Rechtssatzung, eigene Gerichts-/ Verwaltungsbehörden
• Marktrecht, autonome handels-/ und Gewerbepolizei, steuergewalt über Bürger, Zins- und
Steuerfreiheit nach außen
• Städte als potenzielle Orte des Aufstiegs aus Unfreiheit
• Entstehung von küstennahen Kolonialstädten, die Zugang zum Hinterland erschlossen ( „gate-
way cities“)
• Ausdehnung des Handels- Hansa städte
Frühneuzeitliche Stadt:
• Rückgang der Stadtgründungen aufgrund von pest, Kriegen, Krisen und zerfall der Hanse ab
1700
• Entwicklung mauerbrechender Schusswaffen: Verlust der städtischen Schutzfunktionen
Forschung:
Quantitaver Zugriff:
• städtische Agglomerationen mit mehr als 10 Millionen Einwohnern
Qualitativer Zugriff:
• Flächenexpansion
• Funktionale Primatstadtdominanz
• Poliraliserung und Fragmentierung
08.01.2020
Rückblick:
• Verstädterungsprozesse in Europa während der Phase der Industrialisierung
• Aktuelle Verstädterungsprozesse in Ländern des Globalen Südens ( Megastädte )
1120 Gründungsdatum von Freiburg
Schrumpfung
Zu 2: Regionen
• Shrinking cities: ein Phänomen des Globalen Nordens
• Im Osten von Deutschland schrumpfen die Städte ( über 50% aller Städte sind betroffen )
• Westen - nur rund 3% aller Städte schrumpfen, leichte Bevölkerungszunahme, insbesondere In-
dustriestandorte ( Ruhrgebiet ) von Schrumpfung betroffen
• Zwischenfazit: Schrumpfung und Wachstumsprozesse sind höchst ungleich verteilt
• Und sie laufen gleichzeitig ab
• Deutschland: es zeigen sich ausgeprägte Ost-west grenzen
Zu 3: Auswirkungen:
• leere Häuser und Marktplätze etc. - Unterlastung der Infrastruktur ( Verkehr, Ärzte, Nahver-
sorgung )- leere Innenstädte - unattraktive Wohnbestände -> Verschlechterung der Lebensbedin-
gungen
• Immobilienpreise sinken - Mietpreise sinken - Perforierung der Stadt
• Viele alte menschen und wenig unter 60 - in Krankenhäusern werden alte Leute meist betreut
• Wenig Fachkräfte - Azubis werden von den unternehmen angelockt
• Arbeitsfähige Bevölkerung geht verloren z.b. im Osten in Leipzig wollen viele wohnen aber im
Umland nicht
• Sicherheitsgefühl geht verloren
• Schulen sterben aus - selektive Abwanderung der jüngeren Bevölkerung
• Polarisierung und Entmischung nach Alter und Bildung
Zu 4: stadtpolitische Antworten:
15.01.2019
Rückblick:
• Verbreitung: Das Phänomen der Schrumpfung ist weltweit verbreitet, dabei aber höchst ungleich
verteilt
• Ursachen: Schrumpfungsprozesse haben unterschiedliche Ursachen und müssen daher auch
konzeptionell unterschiedlich betrachtet werden
• Folgen: Schrumpfungsprozesse nehmen Einfluss auf die kommunale Finanzsituation, die Stadt-
struktur und den Wohnungsmarkt sowie die Zusammensetzung der Bevölkerung -> die Zusam-
mensetzung der Demographie verändert sich, Schulen verlieren ihre Zielgruppe, die Bevölkerung
wird immer älter
• Umgang: Der Umgang mit Schrumpfung wird nach wie vor dominiert von einem „Wachstum-
simperativ“ - Unternehmen, Industrie anlocken
• Scale: Schrumpfung und Verstädterung verweisen auf regionale Differenzierungen.
-> als nächstes schauen wir uns interne Prozesse an/ interne Differenzierung
Segregation:
Segregation - Definition:
• lateinisch segregatio: Absonderung, Trennung
• Erfasst fern Zusammenhang zwischen sozialer und räumlicher Ungleichheit
• Und beschreibt
• 1. den Prozess der räumlichen Trennung von Bevölkerungsgruppen (auch Segregierung)
• 2. das Ergebnis/ Ausmaß dieses Prozesses: die Konzentration von Bevölkerungsgruppen auf
räumliche Teileinheiten
• Räumliche Ausprägung von gesellschaftlichen Ungleichheiten
Segregation - Stadt
• Städte sind seit jeher von sozialräumlichen Polarisierung gekennzeichnet
• Gesellschaftliche Verteilung von Armut und Reichtum macht sich in Städten am deutlichsten be-
merkbar
2 Perspektiven der Stadtforschung auf Segregation
1. Beforschung der Raumeffekte - welche Rolle spielen räumliche Aspekte bei der Herstellung
sozialer Benachteiligung ?
2. Raum als Handlungsebene - wie lassen sich mithilfe räumlich ansetzender Politiken Be-
nachteiligung abmildern und Quartiere stabilisieren ?
Zu 1:
Unterscheidung freiwillige und erzwungene Segregation
• residentielle Segregation: ungleiche Verteilung der Wohngelegenheiten sozialer Gruppen im
städtischer Raum ( z.b. als wenig Verdiener eine Wohnung suchen - man ist automatisch in
einem Gebiet in dem viele Leute nicht viel Geld besitzten )
• Ethnische Segregation: ungleiche Verteilung aufgrund ethnisch-kultureller Formen der Differen-
zierung
• Polariserung/ FRagmentierung: beschreibt den Prozess der Spaltung, der eine Verschärfung von
Differenzierung impliziert
• Unterschicht : umstrittener, oft abwertender verwendeter Begriff
• Prekariat: positiver Begriff für Unterschicht
Zu 2:
Zuwanderung in Deutschland:
• DE nach 1945-> Arbeitskräftemangel -> ab den 1950er Jahren: gezielte Anwerbung ausländis-
cher Arbeiter*innen ( Gastarbeiter*innen )
• Rotationsmodell: sie sollten eigentlich nach einem temporären Arbeitsaufenthalt wieder zurück
kehren
• Phasen der Migrationspolitik
• 1973-1979 -> anwerbestopp: Zuzug von Familienangehörigen
• Seit den 1980er Jahren: ringen um „richtige“ Migrations- und Integrationspolitik zwischen
Akzeptanz der Einwanderungssituation und Verschärfung
Wohnsituationen ( Anwerbepolitik und Rotationsmodell diente als Legitimation )
1. in Gemeinschaftsunterkünften ( gesetzliche Vorgabe von 4 qm Raum/Person in 6-Personen
Zimmern) Unterzubringen
2. Und auf dem freien Wohnungsmarkt als Zwischennutzern in heruntergekommen Alt-
bauquartieren zu Wuchermieten unterzubringen
• Konsequenz: räumliche Konzentration
Zu 3:
1. Chicago school ( Stadt als form )
• Studien zu den Zusammenhängen zwischen Stadtquartieren und der dort lebenden Bevölkerung
• Boden - und Wohnungsmärkte, in denen Individuen gemäß ihrer kompetetiven Leistungs-
fähigkeit um die attraktivsten Positionen im Stadtraum kämpfen
• Sozialraumanalyse
• Quantitativ-statistische Indikatoren: Anteil der Ausländer, Arbeitslose
• Statistische Kennzahlen: Dissimiliationsindex, Segregationsindex ( je höher der wert desto
mehr Segregation )
• Ziel: soziale Ungelciheit sichtbar machen
• KRITIK:
• Auswahl der Kategorien nicht theoriebegründet, spiegelt wider, was gesellschaftlich als
Maßstab bzw als Problem gilt
• Problemtische Fremdzuschreibungen zu Kategorien ( bsp. Migrationshintergund )
• Politische, ökonomische und soziale Prozesse die zu ungleicher Verteilung Gefährt haben wer-
den nicht berücksichtigt
• Räumliche Differenzierung als Abbild sozialer Differenzieren ist ökologischer Fehlschluss ; es
gibt keine Daten zu Individuen
• Gefahr der Reproduktion von Ungleichheit und Stigmatisierung
• Verhaltensorientierte Ansätze
• Identifizierung von Kriterien, die Wohnungssuchende in ihren verhalten anleiten: ökonomische
und statusorientierte Kriterien, Haushaltstyp, Phase des Lebenszyklus, Lebensstil
• Wohnstandortpräferenzen
• KRITIK:
• Häufig geringe Wahlmöglichkeiten ( Wohnungsmarkt )
• Tendenz zur Banalisierung gesellschaftlicher Differenzierung: Segregation als Konsequenz des
persönlichen Geschmacks
• Individuelle Entscheidungen erscheinen als Ausdruck gruppenimmanentem Verhaltens
• polit-ökonomische Ansätze
• David Harley hat Kritik an der Sozialraumanalyse
• Hintergrund 1 : Wandel der Industrie - zur Dienstleistungsgesellschaft
• Arbeitsplatzverlust , Verödung der Innenstädte
• Abnehmende Fähigkeit/ Bereitschaft der Sozialstaaten zum sozialen Ausgleich ( roll-back ne-
oliberalism )
• Hintergrund 2: Kapitalistischer Wohnungsmarkt
• Wohnungsbau als Kapitalanlage
• Räumliche Sortierung durch Bodenpreise
• Unzureichende politische Steuerung des Wohnungsmarktes, Abnahme der Investitionen in den
Sozialwohnungsbau
Zu 4:
These : Segregation ist nicht nur Ausdruck von Ungleichheit, sondern auch eine Ursache
Zentrale Frage: hat man Benachteiligungen in einem sozial benachteiligten Quartier ?
Annahme von Raumeffekten als Grundlage hier fehlt was
Zu 5: Stadtpolitische Antworten
Soziale Einbindung : Entwicklung zahlreicher kleinräumige agierender Programme auf der ebene
von Stadtteilen und Quartieren auf der Basis von Sozialraumanalysen
• „soziale stadt“ - Projektförderung z.b. in Freiburg - Hassloch und weingarten west
• Bauliche Aufwertung
• Neugestaltung des Kirchenvorplatzes
• Neuer Stadtteil und Bürgertreff
22.Januar.2020
Rückblick: segregation: -bezeichnet den Prozess und das Ergebnis der räumlichen Trennung von
Bevölkerungsgruppen
Prozesse- Wie entwicklen sich urbane Räume ?
Gentrifizierung:
• Gründerzeitliche Quartiere z.b. Prenzlauer Berg
• es hat sich in den letzten 20 Jahren vieles verändert
Zu 1: Definition
Ruth Glass hat den Begriff geprägt; das Phänomen wird seit 50 Jahren beforscht
• Beschreibung der Aufwertungsprozesse
• Immer Verdrängung und Veränderung der Nachbarschaft
• Investition von Kapital
• Globales Phänomen
• Die Wohnungen bekommen einen neuen Flair
• Gebiete : vor allem gründerzeitliche Quartiere mit hohem Investitionspotenzial , zentrumsnah,
Sanierungsgebiete
• Neoliberalismus
Zu 2: Erklärungsansätze
1. Invasions-Sukzessions-Zxklus
• deskriptive Modell der Chicagoer Schule
• Gentrifizeirung als Prozess und Ausdruck veränderter Lebensstile, neuer beruflicher Anforderun-
gen und des deographischen Wandels
invasions-Phase 1 und 2:
• Zuzug von Pionieren mit höherer Bildung
• > haushalte mit einem oder mehrerem Personen ohne Kinder und niedrigem Einkommen
• Meist studierende und Künstler
• Suchen Nähe zu kulturellen Einrichtung und „bunte Mischung“
• Bodenpreise steigen noch nicht, ab der 2. Phase vereinzelte Mietsteigerung
• Noch keine Verdrängung
Phase 1:
• mehr Pioniere -> imagesteigerung
• Zusätzlich kommen -> gentrifier dazu -> meist paare mit oder ohne Kinder mit hoher Schulbil-
dung und höherem Einkommen
• Modernisierung nehmen zu
• Gebiet wird von Markern und Investoren entdeckt
• Neue Geschäfte, Dienstleistungen und Gastronomie
• Nachfragedruck auf Wohnungen, Anstieg der Mieten -> einsetzende Verdrängungen
Phase 2:
• mehr Gentrifier ziehen dazu
• Starker Anpries von Bodenpreisen und Mieten
• Umwandlung von Miet-in Eigentumswohnungen
• Wandel zum „IN-viertel“ anspruchsvolle Geschäfte und Restaurants
Phase 3:
• Imagewandel zum guten Wohngebiet
• Fortschreitende Verdrängung
• Aufkauf der Gebäude von Investoren
Kritik :
• wirtschaftliche Verwertungsdynamik bleibt ausgeblendet
• Klassifizierung der sozialen Gruppen unklar
• Prozesse laufen zum teil sehr unterschiedlich
2. Rent Cap
• > Ökonomisches Erklärungsmodell
• Ziel: Realisierung des bestmöglichen Ertrags
• Ausgangspunkt: marktförmige Organisation des Wohnungsmarktes ordnet soziale Funktionen
der Wohnungsversorgung privater Verwertungsinteressen unter
• Je größer die Ertragslücke ( zwischen der aktuellen und bestmöglichen Nutzung ) ist, desto
größer ist der druck auf dem Wohnungsmarkt und der Anreiz in die Wohnung zu investieren
für Gentrifier und das verdrängungspotenzial
3. Symbolische Ökonomien
• Ausgangspunkt: Kultur als Motor für städtische Entwicklung
• Aufwertung von Stadtteilen durch besondere Wirkung von Kultur
• Symbolische Aufwertung von Orten
• Werbung um Dienstleister und einkommensstarke Gruppen
• Imagesteigerung
Zu 3: Beispiel Berlin
Zu finden in Berlin:
• pioneer Gentrification
• Staatlich initiierte ( State led ) Gentrification
• Staatlich organisierte Stadterneuerung -> Austausch der Bevölkerung
• Rental Gentrification -> rent gap
• Ertragslücke zwischen niedrigen Bestandsmieten und hohen Angebotsmieten
• Verdrängungsprozesse z. t. ohne Investitionen zur Aufwertung der Bausubstanz
• New Build Gentrification
• Bereits abgeschlossene Modernisierung der Altbaubestände
• Verstärkerugn des exklusiven Charakter durch Luxusneubauten
Zwischenfazit:
Positiv
• Modernisierung verfallenden Wohnraums
• Vermeidung der Abwanderung Statushoher haushalte ins Umland
Negativ
• Verdrängung ärmerer Haushalte
• Verdrängunskette: Abwertungseffekte in den Zielgebieten
• Verlust preiswerter Wohnungen -> steigende Wohnkosten
• Erosion von sozialen Netzwerken, Ortskenntnisse
• Städtische Konflikte und Proteste
29.Januar.2020
Rückblick:
für den begriff gibt es keine einheitliche Definition-> meist ist der prozess gemeint in dem die
Haushalte mit höherem einkommen die mit geringerem Einkommen verdrängen
Erklärung:
- Phasenmodell des Invasions-Sukzessoins-Zyklus
• rent gap-theories
Widerstand: viele Projekte und Initiativen ( Recht auf stadt, Miethäusersyndikat )
1. Konzeptionell betrachtet
2. Aus der Perspektive von Kindern betrachtet
3. Aus stadtpolitischer Perspektive betrachtet
Zu1:
• Kinder als unfertige Erwachsenen
• Kinder als volkskommende Wesen
Kindheit als moderne Erfindung:
• philippe Ariès: Geschichte der Kindheit 1960
• Als eigenständige und einzigartige Lebensphase tritt Kindheit erst ab dem 18.Jhd in Erscheinung
• Entstehung gesonderter Institutionen und Bereiche zur Kindererziehung
Neue Kindheitssoziologie:
-paradigmenwechsel in der Kindheitsforschung ab den 1980er-Jahren
-Ablösung des Konzepts der Sozialisation ( Kinder sind noch nicht sozial, sie sind sozial werdende
und müssen deshalb sozialisiert werden )
1. Agency/ Handlungsvermögen: kinder sind keine unfertigen Menschen, sondern vollwertige Sub-
jekte und kompetente Akteure. Wi müssen untersuchen wie Kinde ihr eigenes Leben gestalten
2. Dekonstruktion: Kindheit ist eine soziale Konstruktion, die bestimmten Interessen folgt. Wir
müssen untersuchen, wie und zu welchem Zweck bestimmte Vorstellungen von Kindheit
gesellschaftlich durchgesetzt werden
3. Generationalität: Kindheit ist eine soziale Position, die es nur in Relation zum Erwachsensein
gibt. Wir müssen die sozialen Prozesse und Praktiken untersuchen, durch die eine Hälfte der
Menschen zu Kindern und die andere zu Erwachsenen gemacht werden.
-> Inspirationsquelle für die geographische Kindheitsforschung
Zu2:
• Kinder funktionieren die Welt um
• Aktive Rolle von Kindern bei er Aneignung von Räumen
Verhäuslichung: - Prinzip der Territorialisierung: Eingrenzung von Bewegungsverläufen, Tren-
nung von Drinnen und Draußen … und die Stadt?
• Urbanisierung als Versuch, das Verhäuslichungsprinzip auf öffentliche Bereiche anzuwenden
.. und das Kind?
• Kinder sind massiver betroffen als Erwachsene
-Zwangsweise verhäuslichung durch Massenmotorisierung und Verdrängung aus dem Straßenlagen
• Idee von Kindheit basiert maßgeblich auf Prinzip der Verhäuslichung
• Entstehung eigener Räume
Verinselung: ( Zeiher 1990)
• Begriff beschreibt den Lebensraum der Kinder nicht als Zusammenhänegdens Raumgefüge ohne
räumlichen Zusammenhang
• Raumaneignung ist kein ständig erweiternder Prozess
• Stadt als Netzwerk, separater Raumkapseln: Zuhause, Schule, Spielplätze
• Entstehung von „Bewusstseinslücken“
• Entleerung städtischer Räume von Kindern
Institutionalisierung:
• Kindheit findet zunehmen in räumlich und zeitlich abgeschlossenen Betreuungseinrichtungen
statt, die ausschließlich auf Kinder bezogen sind
• Waldkindergarten, Abenteuerspielplatz
Zu3:
Kommunales Bildungsmanagment:
• Förderprogramm „Lernen vor oRt“- häufig mit public-partnership z.b. Wolfsburg
• Kommunen als Akteure der Bildung
• Vernetzung schulischer und außerschulischer Bildungsorte
Pädagogisierend der Straße:
• sinnvoll Alternative zum „anhängen auf der Straße“
• Umbau öffentlicher Bereiche in betreute Spiel und Bewegungsflächen nach pädagogischen
Gesichtspunkten
Steuerung von Zirkulation:
- Stadtplan für Kinder - Kinder anregen Stadt spielerisch zu erkunden