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Bei einer totalen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond genau zwischen Erde und Sonne, so dass

die Sonne vollständig verdeckt wird. Dabei ist die Sonnenfinsternis nur von Orten aus total, die
entlang eines sehr schmalen Streifens auf der Erde liegen. Diese Totalitätszone ist maximal einige
hundert Kilometer breit und viele tausend Kilometer lang. Dass Finsternisse total sein können, hängt
mit einem einzigartigen Zufall im Planetensystem zusammen: Sonne und Mond erscheinen am
Himmel der Erde praktisch gleich groß. Zwar ist der Durchmesser der Sonne tatsächlich etwa 400-
mal größer als der des Mondes. Da aber die Sonne auch etwa 400-mal weiter von der Erde entfernt
ist als der Mond, erscheinen beide in etwa gleich groß.

Zwar gibt es pro Jahr bis zu vier Sonnenfinsternisse (davon höchstens zwei totale), doch ein
bestimmter Ort auf der Erde kommt nur einmal in einigen hundert Jahren in den Genuss einer
totalen Sonnenfinsternis. Bei uns war die letzte am 11. August 1999 in Süddeutschland zu sehen.
Nun müssen wir uns bis zum 3. September 2081 gedulden. Sehr viel häufiger sind partielle
Sonnenfinsternisse: Bei ihnen ist nur ein Teil der Sonne vom Mond verdeckt. Die Sonne wird dann
vom Mond nicht komplett „verschluckt“, sondern nur „angebissen“.

Partielle Sonnenfinsternis

Achtung! Die Beobachtung von Sonnenfinsternissen sollten nur mit Spezialbrillen erfolgen.
Niemals mit einem Fernglas oder Teleskop direkt in die Sonne schauen. Schwere
Augenschäden bis zur Erblindung wären die Folgen.
Bei Finsternis zu sehen: die Korona
Während einer totalen Sonnenfinsternis umgibt die dunkle Mondscheibe ein heller spektakulärer
Strahlenkranz. Das ist die Korona, die Atmosphäre der Sonne. Das Millionen Grad heiße Gas wird
normalerweise von der hellen Sonnenscheibe überstrahlt. Nur wenn der Mond die Sonnenscheibe
verdeckt, ist die Korona mit bloßem Auge zu sehen.

Für die Astronomen sind Sonnenfinsternisse heute weitestgehend uninteressant. In Teleskopen und
mit Satelliten lässt sich die Sonne immer sehr gut beobachten – auch mit Hilfe „künstlicher“
Finsternisse in den Teleskopen. Allerdings untersuchen noch immer einige Sonnenforscher während
der Totalität die der Sonnenoberfläche nahen Bereiche der Korona. Diese tiefen Bereiche der
Sonnenatmosphäre sind anders kaum zu beobachten. Antike Überlieferungen von
Sonnenfinsternisse sind für die Geophysik von großer Bedeutung: Aus der Kenntnis, in welchen
Regionen auf der Erde welche Finsternisse zu sehen war, lässt sich die allmähliche Verlangsamung
der Erdrotation bestimmen.

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