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1. Papst Urban II.

Reagiert:
Kreuzzugsaufruf
1095 rief Papst Urban II. Die Christenheit zum Kampf gegen die muslimischen Eroberer
Jerusalems auf. Er rechnete nicht damit, dass seine Worte eine große Wirkung haben
würden. Aber Tausende machten sich auf den Weg – und als erste marschierten die
Armen los.

Nach und nach eroberten türkische Seldschuken im 11. Jahrhundert Teile von Kleinasien
und wurden mehr und mehr zur Bedrohung für die oströmische Kirche in Byzanz und
ihren Kaiser Alexios I. Auch Gebiete des Heiligen Lands wurden von Moslems erobert,
Angriffe auf Christen häuften sich und die Pilgerwege nach Jerusalem waren in der Folge
nicht mehr sicher.

Im Sommer 1095 wandte sich Kaiser Alexios I. an Papst Urban II. Mit der Bitte um Hilfe
im Kampf gegen die ungläubigen Heiden.

Und tatsächlich erhörte Papst Urban II. Den Hilferuf des byzantinischen Herrschers und
rief im Jahr 1095 zum “Heiligen Krieg” auf, um die Seldschuken zurückzudrängen und
im selben Zug Jerusalem für die Christenheit zurückzuerobern.

Doch warum entschied sich der Papst überhaupt dazu, Alexios I. zu helfen?
Gründe des Papstes:
• Kirchenunion: Urban II. War an einer (Wieder-)Vereinigung der christlich-orthodoxen
und der christlich-katholischen Kirche in Europa interessiert. Da das Byzantinische Reich
unter Alexios I. christlich-orthodox war, erhoffte sich Urban II. Eine Annäherung in
dieser Angelegenheit und die Unterstützung des byzantinischen Kaisers.
• Die Heilige Stadt Jerusalem für die Christen zurückerobern: Durch einen
erfolgreichen Kreuzzug und die Rückeroberung Jerusalems würden die Christen nicht nur
eine ihrer heiligsten Pilgerstätten zurückerhalten, auch das Ansehen und die Macht des
Papstes würden größer werden.
• Muslime zurückdrängen: Durch die Rückeroberung Jerusalems konnten die Muslime
geschwächt werden
• Kirchlichen Einfluss in Europa stärken: Im Zuge des sogenannten “Investiturstreits”
kam es im 11. Jahrhundert zu einer Spaltung der weltlichen und kirchlichen Macht im
Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Und auch in anderen Nationen gewannen
die weltlichen Herrscher zunehmend an Macht. Durch den Aufruf zum Kreuzzug wollte
Urban II. Den kirchlichen Einfluss auf die weltlichen Herrscher wieder verstärken.

2. Warum kämpften sie?


Ihre Hauptziele bestanden darin, die Expansion muslimischer Staaten zu stoppen, das Heilige
Land im Nahen Osten für das Christentum zurückzugewinnen und ehemals christliche Gebiete
zurückzuerobern. Viele Teilnehmer glaubten auch, dass die Durchführung dessen, was sie als
heiligen Krieg betrachteten, ein Mittel zur Erlösung und eine Möglichkeit zur Sühne
von Sünden.
3. Kinderkreuzzug 1212
Im Frühsommer 1212 zogen sie los: Ohne Waffen und in Lumpen, aber mit Trommeln,
Fahnen und Kreuzen machten sich Kinder auf den Weg ins Heilige Land, um Jerusalem
zu befreien.

Zur gleichen Zeit machten sich in Köln Kinder auf den Weg, wo sie Nikolaus folgten,
einem nur zehnjährigen charismatischen Prediger, der schon einige Zeit diejenigen, die zu
den Gebeinen der Heiligen Drei Könige in Köln pilgerten, belästigt hatte.

Doch was nun geschah, wurde Wunder und Legende. Beide Züge umfassten Tausende
Kinder. Manchmal ist von 7000 Kindern die Rede, bezogen auf den französischen Zug
sogar von 30 000, die sich schließlich in Marseille einschiffen wollten. Der deutsche Zug
ging rheinaufwärts und unter großen Entbehrungen über die Alpen nach Genua.

Dort, das hatte Nikolaus versprochen, werde sich das Meer teilen, sodass sie trockenen
Fußes ins ferne Land ihrer Sehnsüchte gelangen könnten.

Doch der Pilgerzug der Kinder kam nicht weit. So war die Enttäuschung grenzenlos, als
sich das Meer keineswegs teilte bei Ankunft des arg dezimierten deutschen Zuges in
Genua. Die Bewegung zerstreute sich schnell.

Immerhin zogen einige der Kinder und Jugendliche weiter zum Papst nach Rom, um sich
vom selbstauferlegten Eid entpflichten zu lassen. Der französische Zug geriet dem
Vernehmen nach sogar in die Fänge von Piraten, die eine Überfahrt anboten, die Kinder
in Wahrheit aber schon in Alexandria auf dem Sklavenmarkt verkaufen wollten.

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