Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Gleichberechtigung bedeutet, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben.
Einige Beispiele:
Lange Zeit hatten in Österreich Frauen weniger Rechte als Männer. Sie durften nicht zur
Schule gehen oder studieren, viele Berufe nicht ausüben und durften auch nicht wählen.
Zuhause hatte der Mann das Sagen. In der Frauenbewegung kämpften viele Menschen
energisch für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Mit der Zeit bekamen Frauen
mehr Rechte.
Auch heute gibt es noch Ungerechtigkeiten und die Gleichstellung von Männern und Frauen
ist im Alltag nicht selbstverständlich, deshalb braucht es Menschen, die sich weiterhin
einsetzen für eine Gleichberechtigung von Frauen und Männern.
Q: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/277333/die-suffragetten/,
gekürzt
Forderungen und Ziele: Die Frauen der ersten Frauenbewegung setzten sich für
grundlegende Rechte wie das Wahlrecht, Bildungszugang, das Recht auf Eigentum und die
Beseitigung rechtlicher Ungleichheiten ein. Der Kampf für das Frauenwahlrecht wurde zu
einem zentralen Anliegen der Bewegung.
Schlüsselakteurinnen:
.) Mary Wollstonecraft (1759–1797): Mit ihrem Werk "A Vindication of the Rights of Woman"
(Eine Verteidigung der Rechte der Frau) legte Wollstonecraft den Grundstein für die
feministische Theorie und wird oft als Wegbereiterin der ersten Frauenbewegung betrachtet.
.) Emmeline Pankhurst (1858–1928): Eine britische Frauenrechtlerin, die als Gründerin der
Women's Social and Political Union (WSPU) bekannt ist. Pankhurst setzte sich entschieden für
das Frauenwahlrecht ein und führte militantere Methoden wie zivilen Ungehorsam ein.
Herausforderungen und Widerstand: Die Bewegung stieß auf erheblichen Widerstand und
Kritik seitens der konservativen Kräfte, die traditionelle Geschlechterrollen verteidigten.
Frauen wurden oft verhöhnt, verspottet oder gar kriminalisiert, wenn sie sich öffentlich für
ihre Rechte einsetzten.
Ergebnisse und Vermächtnis: Die erste Frauenbewegung erzielte einige bedeutende Erfolge,
insbesondere im Kampf um das Frauenwahlrecht. In den USA wurde das Frauenwahlrecht
1920 mit dem 19. Verfassungszusatz gewährt, während Großbritannien Frauen das Wahlrecht
1928 gewährte. Diese Erfolge legten den Grundstein für die folgenden feministischen Wellen
des 20. Jahrhunderts.
Die erste Frauenbewegung legte den Grundstein für die nachfolgenden feministischen
Bewegungen und inspirierte Frauen weltweit, für ihre Rechte einzutreten. Ihre Kämpfe und
Errungenschaften sind ein wichtiger Teil der Geschichte der Geschlechtergleichstellung.
Quellen:
.) Stanton, Elizabeth Cady, et al. "Declaration of Sentiments." Seneca Falls Convention, 1848.
A2: Beschreibe die wesentlichen Ziele der 1. Frauenbewegung und die Art und Weise wie die
diese erreicht werden sollten.
Die Ziele der 1. Frauenbewegung waren das Wahlrecht, Bildung und Berufschancen,
Gleichstellung in Ehe und Familie sowie die Bekämpfung von sozialer Ungerechtigkeit und
Diskriminierung. Diese sollten durch Aktivismus, Gründung von Frauenorganisationen,
Nutzung von Medien, rechtliche Schritte und Zusammenarbeit mit anderen Bewegungen
erreicht werden
A3: Recherchiere genauer zu einer der 3 Schlüsselakteurinnen und schreibe circa 100W zu
ihrer Bedeutung für die Frauenbewegung. Gib die Quelle an!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Diese Räume für Frauen sollten dabei helfen, sich von der
männlichen Dominanz loszusagen. Kritiker meinen, die
Achtundsechziger hätten Ehe und Familie diskreditiert und
zurückgedrängt. Die Feministinnen aber wollten ihre eigene Sprache
und ihre eigenen Themen finden.
Viele Frauen wollten sich das nicht länger gefallen lassen, sondern
selbst bestimmen – nicht nur wie, sondern auch ob sie ein Kind auf
die Welt bringen. „Mein Bauch gehört mir“, so lautete der Slogan, mit
dem Frauen für eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen
stritten. „Wir haben abgetrieben“, titelte der „Stern“ 1971 und
veröffentlichte die Selbstbezichtigungen von 374 Frauen –
Studentinnen, Berufstätige, Hausfrauen, Mütter. Waren sie stolz auf
ihre Entscheidung gegen das Kind? Die meisten sicher nicht. Doch
die Aktivistinnen wollten den Anschein erwecken, als gingen sie mit
dem Thema leichtfertig um, als seien die körperlichen und
psychologischen Risiken von Abtreibungen einfach zu ignorieren. Die
Kampagne war eine Provokation, die Positionierung extrem – gegen
die herrschende Sexualmoral, gegen Kirchen und Konservative. Die
Folge: eine kontroverse gesellschaftliche Debatte und eine
Kompromisslösung Mitte der siebziger Jahre.
Aber bei manchen Aktionen kann man sich fragen, was die Frauen
eigentlich bezwecken wollten – und ob sie sich darüber überhaupt
Gedanken gemacht haben. So sagte Helke Sander vom Aktionsrat
zur Befreiung der Frauen in ihrer Rede zur Delegiertenkonferenz des
SDS 1968: „Warum sprecht ihr denn hier vom Klassenkampf und zu
Hause von Orgasmusschwierigkeiten? Ist das kein Thema für den
SDS?“ Die Grünen-Politikerin Waltraud Schoppe sagte später im
Bundestag: „Eine wirkliche Wende wäre es, wenn hier oben zum
Beispiel ein Kanzler stehen und die Menschen darauf hinweisen
würde, dass es Formen des Liebesspiels gibt, die lustvoll sind, und
die die Möglichkeit einer Schwangerschaft gänzlich ausschließen.“
Solcher Hedonismus war den Frauenrechtlerinnen aus dem 19.
Jahrhundert fremd. Ihre Themen lauteten: Recht auf freie
Meinungsäußerung, Wahlrecht für Frauen, Arbeitsschutz, Zugang zu
Bildung, Abschaffung der Sklaverei. Von den Forderungen der
Achtundsechziger-Frauen hätten die Feministinnen knapp 100 Jahre
früher nicht zu träumen gewagt. Eine Feministin etwa, die bei
Wahlen in New York einen Stimmzettel in die Wahlurne warf, wurde
sofort verhaftet. Traurige Berühmtheit erlangte auch der Vorfall in
einer New Yorker Textilfabrik: Die Arbeiterinnen streikten für
bessere Arbeitsbedingungen, die Fabrikbesitzer schlossen die
Frauen ein, damit sich die anderen Angestellten nicht mit ihnen
solidarisierten. Ein Brand brach aus, und 129 Arbeiterinnen kamen
ums Leben.
Reproduktive Rechte:
Die Einführung von Sexualerziehungsprogrammen und
Aufklärungskampagnen zur Förderung des Verständnisses für
reproduktive Rechte und Familienplanung.
Der Kampf für das Recht auf legale Abtreibung und der Zugang zu
sicheren Schwangerschaftsabbrüchen.
Arbeitsrecht:
Die Einführung von Gesetzen zum Schutz von Frauen am
Arbeitsplatz, wie z. B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Die Förderung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und
Familie, um Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Kinderbetreuung:
Die Forderung nach staatlich geförderter
Kinderbetreuungseinrichtungen, um Frauen die Möglichkeit zu
geben, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Die Schaffung von Kinderkrippen und Kindergärten sowie die
Ausweitung der Öffnungszeiten, um die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf zu verbessern.
Bildungsmöglichkeiten:
A6: Erörtere, auch mit Hilfe der Dokumentation 5 Jahre #MeToo – was jetzt, ob MeToo als 4. Welle
der Frauenbewegung angesehen werden kann.
Q: https://www.youtube.com/watch?v=8jP_CAwVBF0, am 1.2.2024