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Ausarbeitung:

Ukrainekrieg und Flucht


Inhaltsverzeichnis
Entstehung Ukraine Seite 1

Fremdherrschaft und Unabhängigkeit Seite 1

Ukraine Konflikt/Krieg Seite 2

Flucht Seite 2

Kontroverse Meinungen Seite 3

Politisches Meinungsbild Seite 4

Soziale Arbeit und Flüchtlinge im Kontext Seite 5

Beratung von Flüchtlingen Seite 5

Diskussionsfragen Seite 6

Literaturverzeichnis/Quellen
Entstehung der Ukraine
Das Gebiet, welches wir heute als Ukraine kennen, besitzt eine wechselvolle und lange
Geschichte. Der Name „Ukraine“ bedeutet ursprünglich so viel wie „Grenzland“ und bezieht
sich auf seine geographische Lage.

Um den Ukraine Konflikt besser zu verstehen, lohnt es sich die gemeinsame Geschichte der
Russen und Ukrainer zu betrachten. Beide Völker teilen einen gemeinsamen Ursprung und
Mythos in Form der „Kiewer Rus“, deren Reich zwischen dem 9. bis ins 13. Jahrhundert
bestand hatte und sich von Polen bis in das heutige Russland erstreckte. Die Statue des
„Gründungsvaters“ dieses Reiches, Fürst Wladimir I. lässt sich sowohl in Moskau, als auch in
Kiew finden. Aus diesen gemeinsamen Wurzeln heraus stellt sich die Frage, ob die Ukrainer
überhaupt als eigenes Volk dastehen und nicht schlicht Teil Russlands sind. Diese Streitfrage
zieht sich durch die Geschichte und die drei Nationen, welche aus dem Reich der Kiewer Rus
entstanden sind, Russland, Belarus und die Ukraine. Dieses wetteifern um das geschichtliche
Erbe findet bis heute statt.

Durch innere Machtkämpfe, aufgrund der Vielzahl der Völker aus welchen das Reich bestand
und letztendlich wegen des Einfalls der Mongolen im 13. Jahrhundert, zersplittert das Reich
der Kiewer Rus und über die folgenden Jahrhunderte wechseln sich verschiedenste Nationen
und Reiche ab, immer wieder Teile dieses Gebietes zu erobern, zu erwerben oder zu
besiedeln.

Fremdherrschaft und Unabhängigkeit


Im 14. Jahrhundert war das Gebiet der Ukraine aufgeteilt unter verschiedenen Herrschern.
Der größte Teil gehörte dem Großherzogtum Litauen und Polen, welche später
zusammengeführt wurden, nach der Gründung des Staates Polen-Litauen. Das Gebiet um die
Krim herum blieb noch länger unter mongolischer Vorherrschaft.

Im 16. Jahrhundert regte sich der Widerstand gegen Polen-Litauen und es begann die
Herrschaft der Kosaken, ein Reitervolk welches vornehmlich aus entlaufenden Bauern und
Glücksrittern bestand. Im 17. Jahrhundert unterstellen sich die Kosaken dann der Herrschaft
des russischen Zarenreiches, ein Einfluss, der bis ins frühe 20. Jahrhundert bestehen sollte.
Mit der Machtzunahme des Zarenreiches begannen allerdings auch die Repressionen der
Bevölkerung. Nach gescheiterten Aufständen wurde ihnen ihre eigene Sprache verboten und
viele Russen

wurden im Süden der Ukraine angesiedelt. Diese führte zur Entstehung einer ukrainischen
Nationalbewegung. Der Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war die Unabhängigkeit der
Ukraine als „Ukrainische Volksrepublik“ von 1917-1920, deren kurzes bestehen beendet
wurde durch eine weitere weitreichende Entwicklung, die Gründung der Sowjetunion. 1922
wurde die eroberte Ukraine dann als „Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik“ teil der
UdSSR.

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Bis zum Zweiten Weltkrieg hin, starben viele Menschen unter der Herrschaft Stalins,
aufgrund von Zwangssowjetisierung und Kollektivierung sowie als Folge des verheerenden
Zweiten Weltkrieges, welche große Teile des Landes in Schutt und Asche legte. Mit Glasnost
und Perestrojka unter Michael Gorbatschow begann dann in den 80er Jahren der Zerfall der
Sowjetunion bis zu ihrer endgültigen Auflösung 1991. Im Dezember 1991 stimmten 90% der
Bevölkerung für die Unabhängigkeit der Ukraine von Russland.

Ukraine Konflikt/Krieg
Seit ihrer Unabhängigkeit hat die Ukraine mit einer Identitätskrise zu kämpfen. Während die
Menschen im Westen der Ukraine sich mehr als „Ukrainer“ sehen und sich vermehrt Europa
zugehörig fühlen, sind die Menschen die im Osten und der Region um die Krim leben stärker
mit Russland verbunden. Diese Spaltung der ukrainischen Bevölkerung zeigte sich prägnant
in den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2004. Der eher pro westlich ausgerichtete Wiktor
Juschtschenko unterlag seinen Gegner Wiktor Janukowytsch, der pro russisch ausgerichtet ist.
Der Wahlsieg war höchst umstritten, aufgrund von Korruption und Wahlmanipulation. Als
Reaktion darauf kam es zu Protesten und Hunderttausende gingen auf die Straße, aufgrund
der Farben des Wahlbündnisses von Juschtschenko, welche die Protestanten zeigten, wurden
diese Proteste auch als „Orangene Revolution“ bezeichnet. Nach Neuwahlen siegte dann
Wiktor Juschtschenko.

In der nächsten Wahl 2010 gewann Wiktor Janukowytsch jedoch, die Bestrebungen der
Reformbewegung blieben fruchtlos. Die Spaltung innerhalb der ukrainischen Gesellschaft
bleibt. 2013 kam es dann zu einem gescheiterten Abkommen mit der Europäischen Union, die
Annäherung zwischen Ukraine und dem Westen blieb aus. Die darauffolgenden Proteste
münden nach ihrer Niederschlagung zum Aufstand und kulminieren 2014 in der Annexion der
Krim durch die Russische Föderation unter Waldimir Putin, in einem Versuch das Land zu
destabilisieren und die Gefahr einer Annäherung an den Westen zu mindern. Anschließend
besetzten pro russische Separatisten Regierungsgebäude im Donbass und riefen die
„Souveränen Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk aus. 2015 wurde mit dem Abkommen
von Minsk eine eher unruhige Waffenruhe zwischen den Parteien hergestellt, welcher
ultimativ mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 endete und zu einem
großen Flüchtlingsstrom führte.

Flucht
Wenn Menschen zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen werden, dann spricht man von
Flüchtlingen. Wichtig ist, dass man im sprachlichen Gebrauch den Begriff Migration und
Flüchtling trennt. Wenn ein Mensch migriert, wechselt dieser seinen Lebensort langfristig auf
freiwilliger Basis. Es herrscht dabei keine Gefahr beim Zurückkehren in die Heimat. Gründe
für eine Migration können bessere Arbeitsbedingungen, eine Heirat oder ein Ortswechsel für
bessere Bildungsgänge sein. Bei einer Flucht hingegen besteht Gefahr beim Zurückkehren in
die Heimat. Man zählt hierbei verschiedenste Gründe auf: gewaltsame Konflikte wie Krieg,
abweichende Meinung vom herrschenden Regime, anderer Glauben bzw. Religions-
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zugehörigkeit, Menschenrechtsverletzungen, Naturkatastrophen oder Flucht vor
Zwangsheirat. Weltweit sind 65 Millionen Menschen auf der Flucht und dabei gezwungen
fern der Heimat zu leben um in Sicherheit zu sein. Es gibt eine internationale Übereinkunft,
die Genfer Flüchtlingskonvention, welche die Rechtsstellung von Flüchtlingen regelt.
Flüchtlingen wird ein Recht auf Aufnahme, Essen und Unterkunft, solange bis in einem
rechtlichen Verfahren erklärt ob sie Asyl bekommen, sichergestellt. Die Genfer
Flüchtlingskonvention wurde am 28. Juli 1951 auf einer UN-Sonderkonferenz in Genf
verabschiedet und trat am 22. April 1954 in Kraft. Bisher sind schon über 140 Staaten
beigetreten.

Flucht läuft schon innerhalb eines Landes ab. Nur ein Drittel setzt den Fuß über die Grenze,
viele bleiben innerhalb ihres Heimatlands oder fliehen in angrenzende Nachbarländer.
Oftmals bieten im Nahen Osten oder in Afrika rasch errichtete Flüchtlingscamps Unterkunft,
medizinische Versorgung, Essen und Bildung für Kinder. Doch solche Flüchtlingscamps sind
auf Dauer keine Lösung und für die Geflüchteten auch keine langfristige Perspektive. Nur
jungen Männer können eine Flucht nach Europa und die damit einhergehenden Strapazen
überleben. Sie nehmen alles auf sich und flüchten illegal über lebensgefährliche Wege mit der
begleitenden Angst erwischt und zurückgeschickt zu werden.

Die Flucht aus dem Ukraine Krieg lief im Vergleich zu den letzten Flüchtlingskrisen anders
ab. In den ersten drei Wochen des Krieges verließen 3,2 Millionen Ukrainer das Land. Viele
Menschen fliehen etappenweise, erst in einen näher gelegenen Ort, dann weiter in eine andere
Region und manche ins Ausland. Bei der Flucht der Ukrainer gab es bessere Hilfen als sonst.
Die Flucht an sich war legal, Beförderungen wurden koordiniert und viele flohen mit ihren
Autos oder mit Zügen in angrenzende EU- Länder. Im April 2023 betrug die Zahl der
Ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland circa 1.060.000. Insgesamt haben bis jetzt schon
über 22 Millionen Ukrainer ihr Land verlassen. Zu Beginn konnten Ukrainische Flüchtlinge
ohne Visum einreisen und sich für 90 Tage in Deutschland aufhalten. Am 4. März 2022 wurde
dann die Massenzustrom-Richtlinie aktiviert. Das bedeutet Ukrainische Geflüchtete müssen in
Deutschland und allen anderen EU-Ländern kein Asylverfahren durchlaufen. Stattdessen
bekommen sie automatisch einen Aufenthaltsstatus. Dieser Aufenthaltsstatus,
vorübergehender Schutz gilt für ein Jahr und kann sich auf maximal drei Jahre, verlängern.

Neben dem Aufenthaltsrecht ohne Asylverfahren bekommen sie sofortige Arbeitserlaubnis


und Anspruch auf Sozialleistungen und Krankenversicherung. Zudem ist seit dem 1. Juni
2022 die Grundsicherung in Kraft getreten. Flüchtlinge erhielten die gleichen Leistungen wie
Hartz-IV-Empfänger, beziehungsweise seit 2023 Bürgergeld. Wer erwerbsfähig ist, bekommt
das Geld vom Jobcenter, ansonsten läuft es über die Sozialämter. Bezahlt werden neben
Lebensunterhalt auch Miete und Heizkosten sowie die medizinische Versorgung.

Kontroverse Meinungen
Jedes Politische Thema bringt öffentlichen Diskurs mit sich. So auch die Handhabung mit der
Ukrainischen Flüchtlingskrise und denen zuvor. Die Aussage „Deutsche bevorzugen die

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ukrainischen Migranten“ liegt nicht fern. Der MDR hat in einem Artikel im 2022 auf dieses
Thema aufmerksam gemacht und dafür Geflüchtete andere Nationalität zu ihrem Standpunkt
und ihren Erfahrungen befragt. Auf Grund der ganzen neuen Regelungen die erst jetzt für
Ukrainisch Geflüchtete gelten und nicht für die, die seit Jahren auf ihr Asylantrag warten,
herrscht eine große Diskriminierung zwischen Flüchtlingen. Die Politik senkt die
bürokratischen Hürden. Deutschland leistet viel Hilfsbereitschaft, sorgt für legale Flucht,
bessere Unterkünfte, schnelle Arbeitserlaubnis. Folglich öffnet man unter den Geflüchteten
eine Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Eine zweite Kontroverse, welche im öffentlichen Diskurs vertreten wird ist „Nur Russen
begehen Kriegsverbrechen wie Vergewaltigungen“. Als Beispiel dient eine Diskussion bei
»Hart aber fair«. Moderator Klamroth und Linken-Politikerin Wagenknecht stritten darüber,
wer welche Kriegsverbrechen in der Ukraine begangen hat. Es ging um Kriegsverbrechen,
sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungen im Ukrainekrieg. Wagenknecht sagte,
Kriegsverbrechen würden von beiden Seiten begangen. Klamroth erwiderte, es gebe keine
Belege für Vergewaltigungen durch ukrainische Soldaten, Vergewaltigungen gehörten zur
russischen Kriegsstrategie. Zusätzlich wurde noch ein Einspieler ausgestrahlt. Darin hieß es
mit Bezug auf die Uno: »Beim Thema Vergewaltigungen geht es ohne Ausnahme immer um
russische Soldaten. Ein Faktencheck der Redaktion nach Sendung sorgte dann endgültig für
Klarheit und verbesserte auch die Aussagen des Einspielers. Auch sexualisierte Gewalt auf
Ukrainisch kontrolliertem Gebiet wird thematisiert. Schlussfolgernd lässt sich entnehmen,
dass Ukrainer und Russen Kriegsgefangene misshandeln und foltern. Dabei verstoße die
Ukraine aber »in wesentlich geringerem Umfang« gegen das humanitäre Völkerrecht als
Russland.

Politisches Meinungsbild
Im öffentlichen als auch politischen Diskurs zum Thema „Flucht“ und „Asyl“ gibt es mehrere
verschiedene Ansichten.

Die SPD forderte alle EU-Mitgliedsstaaten auf sich der humanitären Verantwortung zu
stellen, flüchtenden Menschen Hilfe zu bieten und außerdem die europaweite
Vereinheitlichung und Beschleunigung von Asylverfahren voranzubringen. Flüchtlinge sollten
außerdem ihrer Meinung nach in europäische Häfen angeschifft werden dürfen. Nicht die
Geflüchteten, sondern die Fluchtursachen und Schlepperbanden sollten bekämpft werden.

Die Grünen wollten ein europäisches Einwanderungsrecht, das legale Migration ermöglicht
und ein einheitliches europäisches Asylsystem mit einem fairen und solidarischem
Verteilungsmechanismus verwirklicht. Außerdem möchten sie ein europäisch organisiertes
und finanziertes ziviles Seenotrettungssystem einrichten.

Die Linke stellten sich eine EU mit offenen Grenzen nach innen und nach außen vor und
möchten, wie die Grünen die zivile Seenotrettung für Flüchtlinge einrichten. Außerdem
wollen sie den Familiennachzug garantieren und Abschiebungen beenden.

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Die CDU und die CSU sprachen sich zwar für Sicherheit und Freiheit für Flüchtlinge aus,
wollen die Zahl derer aber dauerhaft niedrig halten und illegale Migration effektiv
bekämpfen. Sie waren für ein Digitales Migrations-Monitoring, also ein Frühwarnsystem das
Migrationsbewegungen und entstehende Brennpunkte frühzeitig deutlich machen soll.

Die FDP meinten Europa bräuchte endlich eine gemeinsame Einwanderungspolitik, eine
werteorientierte Flüchtlingspolitik und sichere Außengrenzen. Jedoch sollte es klar zwischen
Flucht, Asyl und arbeitsmarktbezogener Einwanderung unterschieden werden. Wer einen
Asylantrag gestellt hat, sollte schnellstmöglich Arbeiten, um seinen wirtschaftlichen Beitrag
zu leisten.

Nach der AFD sollte jegliche Einwanderung nach Europa begrenzt und gesteuert werden. Die
Asyl- und Zuwanderungspolitik müsste laut ihnen wieder in die Zuständigkeit der
Mitgliedsstaaten zurückgegeben werden. Sie möchten lieber Schutzzentren vor Ort aufbauen.
Das Asylrecht würde sowohl dem Asylmissbrauch als auch der Schleusenkriminialität
Vorschub leisten.

Soziale Arbeit und Flüchtlinge im Kontext


Flüchtlingsarbeit beziehungsweise Asylsozialarbeit beschreibt die soziale Arbeit mit
geflüchteten Menschen, welche sehr vielfältig ist. Zu den Arbeitsbereichen gehören
beispielsweise Beratungen zum Ausländerrecht, der Sozialberatung, Psychosoziale Beratung,
Hilfe beim Arbeitsmarktzugang, Unterstützung bei der Familienzusammenführung und noch
vieles mehr.

Beispiele für Hilfsorganisationen die Flüchtlingshilfe in Deutschland betreiben, sind zum


Beispiel der ASB (Arbeiter-Samariter-Bund), die AWO (Arbeiterwohlfahrt), die
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und die Johanniter Unfallhilfe. Diese leisten
teilweise auch im Ausland Flüchtlingshilfe.

Beratung von Flüchtlingen


In der Beratung von Flüchtlingen wird sich an den Bedürfnissen der Ratsuchenden orientiert
und die Berater begreifen hierbei den Begriff „Flüchtling“ nicht als Status, sondern als
vorübergehenden Zustand auf dem Weg zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft.
Der Mangel mancher Ressourcen der Geflüchteten wird dabei nicht als individuelle
Eigenschaft oder Versagen gesehen, sondern als eine nicht zu akzeptierende soziale
Benachteiligung.

Um eine professionelle Beratung anbieten zu können, muss man über fachliches Wissen
bezüglich der jeweiligen Fragestellungen der Ratsuchenden verfügen (zum Beispiel wie man
eine konstruktive Arbeits- und Vertrauensbeziehung aufbaut, wie Vielfalt und Pluralität zu
berichtigen sind, mit welchen Konsequenzen man etwas anspricht und wie man sich
professionell abgrenzt). Aufgrund der Komplexität des Arbeitsfeldes ist auch häufig eine
gewisse Methodenvielfalt notwendig. Die Wahl eines Ansatzes oder einer Methode ist
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abhängig vom Ausgangspunkt und vom Ziel der Beratung. Diese genannte
ressourcenorientierte Beratung stößt häufig an ihre Grenzen, wegen zum Beispiel dem
aktuellen Aufenthaltsstatus der Geflüchteten, von dem der Zugang zu den jeweiligen
Ressourcen abhängt. Teilweise lassen die in Deutschland existierenden strukturellen
Rahmenbedingungen bestimmte Dinge nicht zu. Institutionelle Ressourcen, wie Wohnen,
Arbeit und soziale Sicherung sind oftmals schwer zugänglich aber nötig, um die persönlichen
und sozialen Ressourcen zu aktivieren und zu nutzen.

Ein anderer Punkt ist natürlich die Sprachbarriere. Im Idealfall sollte die Beratung in der
Muttersprache der Ratsuchenden angeboten werden. Falls diese Sprachkompetenzen nicht
von den Beratern abgedeckt werden können, werden Sprachmittler eingesetzt. Neben der
Beratung, gehört auch die Begleitung der geflüchteten Menschen zu Behörden, Institutionen
und anderen Beratungsstellen. Diese Begleitung wird oftmals von Ehrenamtlichen
übernommen die von Sozialarbeitern und koordiniert werden.

Diskussionsfragen
Sollen wir den Konflikt durch Waffenlieferung unterstützen?

Alle Studenten waren in der Diskussionsrunde für Waffenlieferung. Keine war strikt dagegen.
Zu betonen ist aber die Aussage: “Waffen sollte die letzte Option in einem Konflikt sein“.
Dies solle vor allem auch als Schutz vor Putin dienen damit er sich „nicht noch mehr holen
kann“.

Wie und in welchem Umfang sollten wir/ können wir Flüchtlinge als privat Person
unterstützen?

Alle kamen zu ähnlichen Meinungen, welche Flüchtlinge aufnehmen, Sachspenden,


Unterstützung und Hilfestellung im Alltag betrugen. Außergewöhnlich war dann noch die
Aussage, dass es bei den kleinen Gesten beginnt, einfach aufmerksam zu sein und anderen
Menschen höflich gegenübertreten. Solch eine Grundeinstellung macht es Menschen, die ihre
Heimat verlassen mussten auch leichter sich hier in Deutschland wohl und angenommen zu
fühlen.

Wären für euch Einschnitte in unserem sozial System akzeptabel, wenn dies helfen würde
mehr Flüchtlinge aufzunehmen?

Auf diese Frage reagierten unsere Kommilitonen und Kommilitoninnen relativ einstimmig.
Einschnitte im Sozialsystem wären absolut akzeptabel, solange sie nicht bestimmte
persönliche Grenzen überschreiten. Höhere Steuern beispielsweise wären für viele
unvorstellbar. Kleine Hilfen jedoch, wie beispielsweise ehrenamtliche Sprachhilfe oder
Spenden von Windeln oder Lebensmitteln und Pflegeprodukten könnten sie sich auf jeden
Fall vorstellen und würden diese auch gerne leisten.

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Literaturverzeichnis/Quellen
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