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Volker Läpple

Lösungsbuch zur Einführung in die Festigkeitslehre


Volker Läpple

Lösungsbuch
zur Einführung in
die Festigkeitslehre
Aufgaben, Ausführliche Lösungswege, Formelsammlung
2., erweiterte Auflage
Mit 339 Abbildungen

STUDIUM
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
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irgendwelche Garantien für die in diesem Buch abgedruckten Informationen. In keinem Fall haften
Verfasser und Verlag für irgendwelche direkten oder indirekten Schäden, die aus der Anwendung
dieser Informationen folgen.

1. Auflage Februar 2007


2., erweiterte Auflage 2008

Alle Rechte vorbehalten


© Vieweg +Teubner |GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008
Lektorat: Thomas Zipsner | Imke Zander
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www.viewegteubner.de
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von jedermann benutzt werden dürften.

Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg


Druck und buchbinderische Verarbeitung: Wilhelm & Adam, Heusenstamm
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier.
Printed in Germany

ISBN 978-3-8348-0452-5
V

Vorwort zur 2. Auflage


Die sichere Auslegung von Bauteilen und Anlagen gehört zu den Grundfertigkeiten eines
Ingenieurs. Fehlerhaft dimensionierte Bauteile können zu schweren Schäden und hohen Ko-
sten führen. Man denke beispielsweise an das Bersten eines Druckbehälters, den Einsturz einer
Stahlkonstruktion oder den Bruch einer Radaufhängung.
Obwohl für das Erbringen eines Festigkeitsnachweises heute leistungsfähige Rechenpro-
gramme zur Verfügung stehen, so stellen sie dennoch nur Hilfsmittel dar. Die Interpretation
der Rechenergebnisse und letztlich auch die Prüfung ihrer Plausibilität liegt nach wie vor in
der Verantwortung des Konstrukteurs. Das grundlegende Verständnis für die Problemstellung
sowie das Erfassen der wesentlichen Zusammenhänge darf nicht durch das Erlernen der Be-
dieneroberfläche einer Software ersetzt werden. Auch ist es kaum wirtschaftlich, Rechenpro-
gramme bereits für die Auslegung erster Konstruktionsentwürfe einzusetzen. Gerade in diesem
Stadium ist es jedoch wichtig zu wissen, ob ein Entwurf hinsichtlich Beanspruchung und Di-
mensionierung überhaupt Ziel führend ist und sich die Weiterentwicklung lohnt.
Der Konstrukteur muss ein "Gespür" für die Zusammenhänge zwischen Beanspruchung, Ver-
formung und Bauteilverhalten, insbesondere unter Berücksichtigung des eingesetzten Werk-
stoffs, sowie einen sicheren Blick für die kritischen d. h. höchst beanspruchten Stellen entwi-
ckeln. Diese Grundfertigkeit lässt sich nur durch das selbständige Lösen verschiedener Pro-
bleme erlernen. Die vielfältigen Übungsaufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad
sollen helfen, dieses "Gespür" für das Bauteil zu entwickeln.
Der vorliegende Band enthält zu allen Aufgaben des Lehr- und Übungsbuches ausführliche
Lösungen und, dort wo sinnvoll, auch alternative Lösungsvorschläge. Damit wird es dem Stu-
dierenden ermöglicht, sein erlerntes Wissen zu überprüfen, anhand praxisorientierter Aufga-
ben anzuwenden und zu vertiefen. Er wird in der Lage sein, die Problemstellung zu analysie-
ren, die wesentlichen Zusammenhänge zu erfassen, ein mathematisch-physikalisches Modell
zu formulieren und eine geeignete Lösungsstrategie zu entwickeln. Darüber hinaus eignet sich
der vorliegende Aufgaben- und Lösungsband für eine eigenständige Klausurvorbereitung.
Auch Ingenieure in der Praxis finden wertvolle Hinweise für die Entwicklung von Lösungs-
strategien zur Durchführung von Festigkeitsnachweisen.
Gegenüber der 1. Auflage wurden lediglich einige wenige Fehler korrigiert und die Übungs-
aufgaben des Lehr- und Übungsbuches integriert. Den Übungsaufgaben wurde außerdem eine
Schwierigkeitsbewertung hinzugefügt.
Mein besonderer Dank gilt dem Vieweg-Verlag, insbesondere Herrn Dipl.-Ing. Thomas Zips-
ner, für die sorgfältige Drucklegung und die angenehme Zusammenarbeit. Gedankt sei an
dieser Stelle auch allen Kollegen für die wertvollen Hinweise, die zur Verbesserung der vor-
liegenden 2. Auflage geführt haben.
Anregungen für Ergänzungen sowie Verbesserungsvorschläge werden weiterhin stets gerne
entgegen genommen.
Schorndorf, im März 2008 Volker Läpple
VI

Anmerkungen zur Bewertung der Schwierigkeit der Aufgaben


Der vorliegende Aufgaben- und Lösungsband enthält mehr als 140 Aufgaben mit unter-
schiedlichen Schwierigkeitsgraden zu allen Themengebieten.
Die meist praxisorientierten Aufgaben ermöglichen es Ihnen, das erlernte Wissen zu überprü-
fen, anzuwenden und zu vertiefen. Weiterhin können die Aufgaben zur selbstständigen und
gezielten Klausurvorbereitung eingesetzt werden.
Es wird empfohlen, die Aufgaben parallel zu den einzelnen Kapiteln des Lehrbuchs durchzu-
arbeiten.
Die Bewertung der Schwierigkeit der Aufgaben erfolgt gemäß der Symbolik:
{{{{z Einfache Aufgabe. Die Lösung erfordert nur geringe einschlägige Vorkennt-
nisse und dient der Einführung in das Themengebiet. Häufig stehen einfache
Formeln zur Lösung der Aufgabe zur Verfügung.
{{{zz Aufgabe mit mäßigem Schwierigkeitsgrad. Zur Lösung der Aufgabe sind
Grundkenntnisse aus der Mechanik und Festigkeitslehre erforderlich. Weiter-
hin müssen bereits einfache Zusammenhänge und grundlegende Mechanismen
verstanden werden.
{{zzz Aufgaben mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Die Lösung erfordert ein fundier-
tes Basiswissen insbesondere auf den Gebieten der Mechanik und der Festig-
keitslehre sowie die Fähigkeit, themenübergreifende Zusammenhänge und
komplexere Mechanismen zu verstehen. Mathematische Grundkenntnisse sind
zur Lösung der Aufgabe in der Regel erforderlich.
{zzzz Schwierige Aufgabe. Die Aufgabe erfordert die Analyse der Problemstellung,
die Entwicklung einer geeigneten Lösungsstrategie sowie das Aufzeigen und
die Formulierung einer möglichen Lösung. Alternative Lösungen sind mög-
lich. Vertiefte mathematische Kenntnisse sind zur Lösung der Aufgabe in der
Regel erforderlich.
zzzzz Sehr schwierige Aufgabe meist mit hohem Praxisbezug. Die Lösung erfordert
vom Bearbeiter die Entwicklung einer eigenständigen Lösungsstrategie und
sehr fundierte Kenntnisse, insbesondere aus der Festigkeitslehre. Vertiefte ma-
thematische Kenntnisse sowie Grundkenntnisse aus der Werkstoffkunde sind
Voraussetzung zur erfolgreichen Lösung der Aufgabe.
VII

Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ........................................................................................................................... 1
2 Grundbelastungsarten ...................................................................................................... 2
2.1 Formelsammlung zu den Grundbelastungsarten .......................................................... 2
2.2 Aufgaben....................................................................................................................... 5
2.3 Lösungen....................................................................................................................... 22
Lösung zu Aufgabe 2.1 ................................................................................................ 22
Lösung zu Aufgabe 2.2 ................................................................................................ 24
Lösung zu Aufgabe 2.3 ................................................................................................ 25
Lösung zu Aufgabe 2.4 ................................................................................................ 26
Lösung zu Aufgabe 2.5 ................................................................................................ 27
Lösung zu Aufgabe 2.6 ................................................................................................ 30
Lösung zu Aufgabe 2.7 ................................................................................................ 31
Lösung zu Aufgabe 2.8 ................................................................................................ 33
Lösung zu Aufgabe 2.9 ................................................................................................ 34
Lösung zu Aufgabe 2.10 .............................................................................................. 35
Lösung zu Aufgabe 2.11 .............................................................................................. 37
Lösung zu Aufgabe 2.12 .............................................................................................. 38
Lösung zu Aufgabe 2.13 .............................................................................................. 39
Lösung zu Aufgabe 2.14 .............................................................................................. 40
Lösung zu Aufgabe 2.15 .............................................................................................. 41
Lösung zu Aufgabe 2.16 .............................................................................................. 42
Lösung zu Aufgabe 2.17 .............................................................................................. 43
Lösung zu Aufgabe 2.18 .............................................................................................. 45
Lösung zu Aufgabe 2.19 .............................................................................................. 46
Lösung zu Aufgabe 2.20 .............................................................................................. 47
Lösung zu Aufgabe 2.21 .............................................................................................. 48
Lösung zu Aufgabe 2.22 .............................................................................................. 50
Lösung zu Aufgabe 2.23 .............................................................................................. 53
Lösung zu Aufgabe 2.24 .............................................................................................. 54
Lösung zu Aufgabe 2.25 .............................................................................................. 55
Lösung zu Aufgabe 2.26 .............................................................................................. 56
Lösung zu Aufgabe 2.27 .............................................................................................. 57
Lösung zu Aufgabe 2.28 .............................................................................................. 58
Lösung zu Aufgabe 2.29 .............................................................................................. 59
Lösung zu Aufgabe 2.30 .............................................................................................. 60
Lösung zu Aufgabe 2.31 .............................................................................................. 61
Lösung zu Aufgabe 2.32 .............................................................................................. 63
Lösung zu Aufgabe 2.33 .............................................................................................. 64
Lösung zu Aufgabe 2.34 .............................................................................................. 66
Lösung zu Aufgabe 2.35 .............................................................................................. 68
VIII Inhaltsverzeichnis

3 Spannungszustand ............................................................................................................ 69
3.1 Formelsammlung zum Spannungszustand ................................................................... 69
3.2 Aufgaben ...................................................................................................................... 71
3.3 Lösungen ...................................................................................................................... 74
Lösung zu Aufgabe 3.1 ................................................................................................ 74
Lösung zu Aufgabe 3.2 ................................................................................................ 76
Lösung zu Aufgabe 3.3 ................................................................................................ 78
Lösung zu Aufgabe 3.4 ................................................................................................ 80
Lösung zu Aufgabe 3.5 ................................................................................................ 83
4 Verformungszustand ........................................................................................................ 90
4.1 Formelsammlung zum Verformungszustand ............................................................... 90
4.2 Aufgaben ...................................................................................................................... 92
4.3 Lösungen ...................................................................................................................... 94
Lösung zu Aufgabe 4.1 ................................................................................................ 94
Lösung zu Aufgabe 4.2 ................................................................................................ 97
Lösung zu Aufgabe 4.3 ................................................................................................ 99
Lösung zu Aufgabe 4.4 ................................................................................................ 102
5 Elastizitätsgesetze ............................................................................................................. 104
5.1 Formelsammlung zu den Elastizitätsgesetzen .............................................................. 104
5.2 Aufgaben ...................................................................................................................... 106
5.3 Lösungen ...................................................................................................................... 110
Lösung zu Aufgabe 5.1 ................................................................................................ 110
Lösung zu Aufgabe 5.2 ................................................................................................ 112
Lösung zu Aufgabe 5.3 ................................................................................................ 113
Lösung zu Aufgabe 5.4 ................................................................................................ 115
Lösung zu Aufgabe 5.5 ................................................................................................ 117
Lösung zu Aufgabe 5.6 ................................................................................................ 121
Lösung zu Aufgabe 5.7 ................................................................................................ 122
Lösung zu Aufgabe 5.8 ................................................................................................ 123
6 Festigkeitshypothesen ...................................................................................................... 124
6.1 Formelsammlung zu den Festigkeitshypothesen ......................................................... 124
6.2 Aufgaben ...................................................................................................................... 126
6.3 Lösungen ...................................................................................................................... 134
Lösung zu Aufgabe 6.1 ................................................................................................ 134
Lösung zu Aufgabe 6.2 ................................................................................................ 136
Lösung zu Aufgabe 6.3 ................................................................................................ 138
Lösung zu Aufgabe 6.4 ................................................................................................ 140
Lösung zu Aufgabe 6.5 ................................................................................................ 142
Lösung zu Aufgabe 6.6 ................................................................................................ 145
Lösung zu Aufgabe 6.7 ................................................................................................ 147
Lösung zu Aufgabe 6.8 ................................................................................................ 151
Lösung zu Aufgabe 6.9 ................................................................................................ 155
Inhaltsverzeichnis IX

Lösung zu Aufgabe 6.10 ..............................................................................................158


Lösung zu Aufgabe 6.11 ..............................................................................................159
Lösung zu Aufgabe 6.12 ..............................................................................................160
Lösung zu Aufgabe 6.13 ..............................................................................................164
7 Kerbwirkung .....................................................................................................................169
7.1 Formelsammlung zur Kerbwirkung .............................................................................169
7.2 Aufgaben.......................................................................................................................170
7.3 Lösungen.......................................................................................................................178
Lösung zu Aufgabe 7.1 ................................................................................................178
Lösung zu Aufgabe 7.2 ................................................................................................180
Lösung zu Aufgabe 7.3 ................................................................................................181
Lösung zu Aufgabe 7.4 ................................................................................................183
Lösung zu Aufgabe 7.5 ................................................................................................186
Lösung zu Aufgabe 7.6 ................................................................................................188
Lösung zu Aufgabe 7.7 ................................................................................................192
Lösung zu Aufgabe 7.8 ................................................................................................194
Lösung zu Aufgabe 7.9 ................................................................................................199
Lösung zu Aufgabe 7.10 ..............................................................................................202
Lösung zu Aufgabe 7.11 ..............................................................................................206
8 Knickung ..........................................................................................................................209
8.1 Formelsammlung zur Knickung ...................................................................................209
8.2 Aufgaben.......................................................................................................................211
8.3 Lösungen.......................................................................................................................216
Lösung zu Aufgabe 8.1 ................................................................................................216
Lösung zu Aufgabe 8.2 ................................................................................................217
Lösung zu Aufgabe 8.3 ................................................................................................219
Lösung zu Aufgabe 8.4 ................................................................................................221
Lösung zu Aufgabe 8.5 ................................................................................................222
Lösung zu Aufgabe 8.6 ................................................................................................223
Lösung zu Aufgabe 8.7 ................................................................................................224
Lösung zu Aufgabe 8.8 ................................................................................................226
Lösung zu Aufgabe 8.9 ................................................................................................227
9 Schiefe Biegung .................................................................................................................228
9.1 Formelsammlung zur Schiefen Biegung ......................................................................228
9.2 Aufgaben.......................................................................................................................231
9.3 Lösungen.......................................................................................................................235
Lösung zu Aufgabe 9.1 ................................................................................................235
Lösung zu Aufgabe 9.2 ................................................................................................237
Lösung zu Aufgabe 9.3 ................................................................................................239
Lösung zu Aufgabe 9.4 ................................................................................................241
Lösung zu Aufgabe 9.5 ................................................................................................246
X Inhaltsverzeichnis

10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung......................................................... 248


10.1 Formelsammlung zum Querkraftschub ..................................................................... 248
10.2 Aufgaben.................................................................................................................... 251
10.3 Lösungen.................................................................................................................... 254
Lösung zu Aufgabe 10.1 ........................................................................................... 254
Lösung zu Aufgabe 10.2 ........................................................................................... 255
Lösung zu Aufgabe 10.3 ........................................................................................... 256
Lösung zu Aufgabe 10.4 ........................................................................................... 257
Lösung zu Aufgabe 10.5 ........................................................................................... 258
Lösung zu Aufgabe 10.6 ........................................................................................... 260
Lösung zu Aufgabe 10.7 ........................................................................................... 262
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte ..................................................................... 264
11.1 Formelsammlung zur Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte ............................. 264
11.2 Aufgaben.................................................................................................................... 267
11.3 Lösungen.................................................................................................................... 268
Lösung zu Aufgabe 11.1 ........................................................................................... 268
Lösung zu Aufgabe 11.2 ........................................................................................... 269
Lösung zu Aufgabe 11.3 ........................................................................................... 270
Lösung zu Aufgabe 11.4 ........................................................................................... 271
12 Behälter unter Innen- und Außendruck ........................................................................ 272
12.1 Formelsammlung zu Behältern unter Innen- und Außendruck................................. 272
12.2 Aufgaben.................................................................................................................... 275
12.3 Lösungen.................................................................................................................... 286
Lösung zu Aufgabe 12.1 ........................................................................................... 286
Lösung zu Aufgabe 12.2 ........................................................................................... 287
Lösung zu Aufgabe 12.3 ........................................................................................... 289
Lösung zu Aufgabe 12.4 ........................................................................................... 291
Lösung zu Aufgabe 12.5 ........................................................................................... 293
Lösung zu Aufgabe 12.6 ........................................................................................... 295
Lösung zu Aufgabe 12.7 ........................................................................................... 297
Lösung zu Aufgabe 12.8 ........................................................................................... 301
Lösung zu Aufgabe 12.9 ........................................................................................... 303
Lösung zu Aufgabe 12.10 ......................................................................................... 308
Lösung zu Aufgabe 12.11 ......................................................................................... 313
Lösung zu Aufgabe 12.12 ......................................................................................... 315
Lösung zu Aufgabe 12.13 ......................................................................................... 317
Lösung zu Aufgabe 12.14 ......................................................................................... 319
Lösung zu Aufgabe 12.15 ......................................................................................... 324
Inhaltsverzeichnis XI

13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit .................................................................. 325


13.1 Formelsammlung zu Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit............................ 325
13.2 Aufgaben ....................................................................................................................330
13.3 Lösungen ....................................................................................................................349
Lösung zu Aufgabe 13.1 ...........................................................................................349
Lösung zu Aufgabe 13.2 ...........................................................................................351
Lösung zu Aufgabe 13.3 ...........................................................................................353
Lösung zu Aufgabe 13.4 ...........................................................................................354
Lösung zu Aufgabe 13.5 ...........................................................................................356
Lösung zu Aufgabe 13.6 ...........................................................................................358
Lösung zu Aufgabe 13.7 ...........................................................................................361
Lösung zu Aufgabe 13.8 ...........................................................................................363
Lösung zu Aufgabe 13.9 ...........................................................................................364
Lösung zu Aufgabe 13.10 .........................................................................................366
Lösung zu Aufgabe 13.11 .........................................................................................368
Lösung zu Aufgabe 13.12 .........................................................................................371
Lösung zu Aufgabe 13.13 .........................................................................................372
Lösung zu Aufgabe 13.14 .........................................................................................374
Lösung zu Aufgabe 13.15 .........................................................................................376
Lösung zu Aufgabe 13.16 .........................................................................................377
Lösung zu Aufgabe 13.17 .........................................................................................379
Lösung zu Aufgabe 13.18 .........................................................................................381
Lösung zu Aufgabe 13.19 .........................................................................................384
Lösung zu Aufgabe 13.20 .........................................................................................388
Lösung zu Aufgabe 13.21 .........................................................................................391
Lösung zu Aufgabe 13.22 .........................................................................................394
Lösung zu Aufgabe 13.23 .........................................................................................400
Lösung zu Aufgabe 13.24 .........................................................................................404
Lösung zu Aufgabe 13.25 .........................................................................................408
Lösung zu Aufgabe 13.26 .........................................................................................413
1

1 Einleitung
Die Beanspruchbarkeit technischer Bauteile und Konstruktionen ist begrenzt. Es ist die Auf-
gabe der Festigkeitslehre, Konzepte bereitzustellen, die eine sichere und wirtschaftliche Bau-
teilauslegung unter Berücksichtigung von Art und Höhe der Belastung sowie von Geometrie
und Werkstoffart erlauben. Bild 1.1 zeigt das Prinzip eines Festigkeitsnachweises.
Ist die Art der Belastung sowie die Geometrie des Bauteils bekannt, dann lassen sich die
Spannungen an jeder Stelle berechnen. Für einen Festigkeitsnachweis sind die Spannungen an
den höchst beanspruchten Stellen von Bedeutung. Liegt ein mehrachsiger Spannungszustand
vor, dann ist es erforderlich, aus den gegebenen Lastspannungen, die Vergleichsspannung zu
berechnen.
Die maximale Spannung
bzw. die maximale Ver-
gleichsspannung (maxi-
male Beanspruchung
des Bauteils) wird mit
der Beanspruchbar-
keit, also dem für das
Werkstoffversagen rele-
vanten Kennwert (z. B.
Dehngrenze oder Zug-
festigkeit) verglichen.
Zwischen Beanspru-
chung und Beanspruch-
barkeit muss ein ausrei-
chender Sicherheitsab-
stand vorliegen. Ist
diese Sicherheit zu ge-
ring (z. B. kleiner als
1,20 gegenüber einer
plastischen Verfor-
mung), dann ist ein si-
cherer Betrieb nicht ge-
währleistet. Es ist dann
erforderlich, entweder
die Belastung zu ver-
mindern, die tragende
Querschnittfläche zu
vergrößern oder einen
Werkstoff mit höherer
Festigkeit zu verwenden
und den Festigkeits- Prinzip eines Festigkeitsnachweises
nachweis erneut durch-
zuführen.
2

2 Grundbelastungsarten
2.1 Formelsammlung zu den Grundbelastungsarten
Zug
F Spannungsermittlung bei reiner
V
A Zugbeanspruchung

'L
H (technische) Dehnung
L0

V E ˜H Hookesches Gesetz bei einachsiger


Beanspruchung

Hq P ˜ H l Poissonsches Gesetz

Druck
Fd Spannungsermittlung bei reiner
Vd
A Druckbeanspruchung

Hinweis:
Ein Versagen unter Druckbeanspruchung kann
bei duktilen Werkstoffen durch Fließen oder
Knickung, bei spröden Werkstoffen durch
Bruch oder Knickung erfolgen. Die Knickung
wird in Kapitel 8 besprochen.

Gerade Biegung
Mb Spannungsverteilung bei gerader,
V ( z) ˜z
I reiner Biegung

Mb Spannungsermittlung bei gerader,


Vb
Wb reiner Biegung

¦ zi ˜ Ai
zS i Teilschwerpunktsatz
¦ Ai
i
2 Grundbelastungsarten 3

Schub (Abscherung)
Fa
W Mittlere Abscherspannung
A
S Definition der Schiebung (Winkel-
J D
2 verzerrung)

Hookesches Gesetz für Schubbean-


W G ˜J spruchung

E
G Schubmodul
2 ˜ (1  ȝ)

Hinweise:
1. Zugeordnete Schubspannungen wirken stets
in zwei zueinander senkrechten Ebenen des
betrachteten Volumenelements. Sie haben
den gleichen Betrag und zeigen entweder
auf die gemeinsame Kante hin oder von ihr
weg.
2. Eine Schiebung J ist positiv anzusetzen,
falls sich der ursprünglich rechte Winkel
des Winkelelements vergrößert. Verkleinert
sich der Winkel, dann ist die Schiebung ne-
gativ anzusetzen.
Torsion kreisförmiger Querschnitte
Mt Maximale Torsionsschubspan-
Wt
Wt nung 1)

S
mit Wt ˜d3 für Vollkreisquerschnitt
16
S D4  d 4
Wt ˜ für Kreisringquerschnitt
16 D

Mt ˜l
M Verdrehwinkel 1)
G ˜ Ip

180q Umrechnung von


M (in Grad) ˜ M (in rad) Grad- in Bogen-
S maß

1)
Nur gültig für gerade prismatische Stäbe mit Vollkreis- oder Kreisringquerschnitt.
4
Belastungs- Spannungsverteilung Mohrscher Grund- Werkstoffkennwert Ersatzwert Sicherheits-
art Spannungskreis 1) gleichung beiwerte 2)
Duktiler Werkstoff:
x Fließen: Re oder Rp 3) ---- SF = 1,2 ... 2,0
Fz
Zug Vz x Bruch: Rm ---- SB = 2,0 ... 4,0
A
Spröder Werkstoff:
x Bruch: Rm ---- SB = 4,0 ... 9,0
Duktiler Werkstoff:
4)
x Fließen: VdF oder Vdp Re oder Rp SF = 1,2 ... 2,0
Druck Fd x Knickung: VK = FK / A ---- SK = 2,5 ... 5,0
Vd
A Duktiler Werkstoff:
x Bruch: VdB ---- SB = 4,0 ... 9,0
x Knickung: VK = FK / A ---- SK = 2,5 ... 5,0
Duktiler Werkstoff:
Biegung Mb x Fließen: VbF Re oder Rp 5) SF = 1,2 ... 2,0
Vb
Zusammenfassung der Grundbelastungsarten

Wb Spröder Werkstoff:
6)
x Bruch: VbB SB = 4,0 ... 9,0
Duktiler Werkstoff:
Schub x Bruch: WaB 0,6 ..0,9˜Rm 7) SB = 2,0 ... 4,0
(Abscherung) Fa
Wa Spröder Werkstoff:
A
x Bruch: WaB | Rm 8) SB = 4,0 ... 9,0
Duktiler Werkstoff:
x Fließen: WtF Re/2 oder Rp/2 SF = 1,2 ... 2,0
Torsion
Mt x Bruch: WtB 0,6 ... 0,9˜Rm 7) SB = 2,0 ... 4,0
Wt
Wt Spröder Werkstoff:
x Bruch: WtB Rm SB = 4,0 ... 9,0
1)
Erläuterung des Mohrschen Spannungskreises siehe Kapitel 3.
2)
Anhaltswerte, falls keine einschlägigen Berechnungsvorschriften vorliegen.
3) 4) 5)
In der Regel 0,2%-Dehngrenze (Rp0,2) In der Regel 0,2%-Stauchgrenze (Vd0,2) Mitunter auch 1,1 ... 1,2˜Re bzw. 1,1 ... 1,2˜Rp0,2
6)
Für ideal spröde Werkstoffe: VbB | Rm ; für spröde metallische Werkstoffe: VbB > Rm , insbesondere für Gusseisen mit Lamellengraphit: VbB = 2,0 ... 2,5˜Rm
7)
Faktor 0,6 für hochfeste Werkstoffe, Faktor 0,9 für niedrigfeste Werkstoffe. Insbesondere für Stähle mit Rm d 1800 N/mm2: WaB = 0,5˜Rm + 140 N/mm2 bzw. WtB = 0,5˜Rm + 140 N/mm2
8)
2 Grundbelastungsarten

Gültig für Gusseisen mit Lamellengraphit.


.
2 Grundbelastungsarten 5

2.2 Aufgaben

Aufgabe 2.1 {{{zz

Ein Zugstab aus Vergütungsstahl 34CrMo4 mit Kreisring-


querschnitt (da = 25 mm, s = 2,5 mm) und einer Länge von
l0 = 1,2 m (im unbelasteten Zustand) wird durch eine mittig
angreifende statische Kraft von F = 60 kN auf Zug bean-
sprucht.
Werkstoffkennwerte 34CrMo4:
Rp0,2 = 680 N/mm2
Rm = 1050 N/mm2
E = 208000 N/mm2
μ = 0,30
a) Ermitteln Sie die Normalspannung im Zugstab.
b) Berechnen Sie die Sicherheiten gegen Fließen (SF) und
gegen Bruch (SB). Sind die Sicherheiten ausreichend?
c) Bestimmen Sie die Verlängerung 'l des Zugstabes bei
der angegebenen Belastung.
d) Die Verringerung des Außendurchmessers ('da) soll auf 0,01 mm begrenzt werden. Ermit-
teln Sie für diesen Fall den zulässigen Wert der Zugkraft F.
e) Eine zweite Variante des Zugstabes aus derselben Stahlsorte (34CrMo4) soll eine Zugkraft
von F* = 150 kN aufnehmen. Berechnen Sie die erforderliche Wandstärke s, falls der Au-
ßendurchmesser unverändert bleiben soll (da = 25 mm) und eine Sicherheit von SF = 1,4 ge-
genüber Fließen gefordert wird.

Aufgabe 2.2 {{{{z

Ein Zugstab mit Vollkreisquerschnitt und einer Länge von


l0 = 1500 mm aus Vergütungsstahl C35E (Re = 430 N/mm2;
Rm = 630 N/mm2; E = 210000 N/mm2) soll als Zuganker
verwendet werden. Der Stab muss eine statische Betriebs-
kraft von F = 15500 N aufnehmen.
a) Ermitteln Sie den erforderlichen Durchmesser d des
Zugstabes, damit die Betriebskraft mit Sicherheit aufge-
nommen werden kann (SF = 1,5 und SB = 2,0).
b) Berechnen Sie für die Betriebskraft von F = 15500 N die
Dehnung H sowie die Verlängerung 'l des Zugstabes.
c) Bestimmen Sie diejenige statische Zugkraft FB, die zu
einem Bruch des Zugstabes führt.
6 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.3 {{{zz


Ein Wassertank ist an vier Stahlbändern aus S275JR befestigt (siehe Abbildung). Die Masse
des leeren Tanks beträgt mL = 2000 kg, die des gefüllten Tanks mV = 3600 kg (g = 9,81 m/s2).
Die Stahlbänder haben eine Querschnittsfläche von 25 mm x 4 mm. Der Abstand der Stahl-
bänder vom linken und rechten Ende des Tankes beträgt jeweils a = 500 mm.
Werkstoffkennwerte S275JR:
Re = 265 N/mm2
Rm = 470 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30

a) Berechnen Sie die Spannung in den Bändern bei leerem und bei vollem Tank.
b) Ermitteln Sie bei vollem Wassertank die Sicherheiten der Bänder gegen Versagen. Sind die
Sicherheiten ausreichend?
c) Um welchen Betrag 'l senkt sich der Tank beim Befüllen, falls die Länge der Bänder bei
leerem Tank l0 = 1,5 m beträgt?

Aufgabe 2.4 {{{zz

Die Abbildung zeigt eine Zugstange mit Vollkreisquerschnitt


aus Werkstoff S275JR (Re = 260 N/mm2; Rm = 480 N/mm2).
Die Stange wird durch die Masse m belastet (g = 9,81 m/s2).
a) Berechnen Sie den Durchmesser d der Zugstange, damit
eine Masse von m = 2500 kg mit Sicherheit (SF = 1,5 bzw.
SB = 2,0) aufgenommen werden kann.
b) Bei einer alternativen Ausführung wird eine Zugstange aus
der Gusseisensorte EN-GJL-300 (Rm = 300 N/mm2) mit ei-
nem Durchmesser von d = 20 mm verwendet. Ist die Si-
cherheit ausreichend, falls die Stange mit der Masse von
m = 2500 kg belastet wird?
c) Ermitteln Sie die zulässige Masse m für den Fall einer
Zugstange aus Werkstoff EN-GJL-300, falls eine Sicher-
heit von SB = 4,0 gegen Bruch gefordert wird.
2 Grundbelastungsarten 7

Aufgabe 2.5 {{zzz


Das dargestellte Stabwerk ist an seinem linken Ende gelenkig gelagert und trägt an seinem
freien, rechten Ende die Masse m = 1500 kg (g = 9,81 m/s2). Das Stabwerk wird in zwei Vari-
anten gefertigt:
Variante 1: Baustahl S275JR (Rm = 510 N/mm2; Re = 275 N/mm2; E = 210000 N/mm2)
Variante 2: EN AW-Al Mg5-H14 (Rm = 350 N/mm2; Rp0,2 = 270 N/mm2; E = 70000 N/mm2)
a) Berechnen Sie die Kraft FS am Zugstab.
b) Ermitteln Sie die Spannung im
Zugstab (Kreisringquerschnitt
mit da = 50 mm und s = 5 mm).
c) Errechnen Sie die Verlängerung
'l des Zugstabes, falls das
Stabwerk aus S275JR bzw. aus
EN AW-Al Mg5-H14 gefertigt
wird.
d) Bestimmen Sie die Belastung
m1, die zu einem Bruch des
Zugstabs führt, falls das Stab-
werk aus S275JR bzw. aus
EN AW-Al Mg5-H14 gefertigt
wird.
e) Berechnen Sie die Wandstärke s des Zugstabs (di = 40 mm), damit eine erhöhte Belastung
von m2 = 3250 kg mit Sicherheit (SF = 1,5 bzw. SB = 2,0) aufgenommen werden kann, falls
das Stabwerk aus S275JR bzw. EN AW-Al Mg5-H14 gefertigt wird.

Aufgabe 2.6 {{zzz

Die dargestellte gelenkig gelagerte


Konstruktion soll durch ein Stahl-
seil aus einem Spannstahl gehalten
werden. Das Stahlseil hat eine
Querschnittsfläche von A = 100
mm2.
Ermitteln Sie die zulässige Belas-
tung F, falls die Verlängerung des
Stahlseils auf 0,5 mm begrenzt
werden muss.
Werkstoffkennwerte des Spann-
stahls:
Rp0,2 = 720 N/mm2
Rm = 950 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
8 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.7 zzzzz


Ein Vierkantprofilstab aus der unlegierten Vergütungsstahlsorte C60E+QT mit einer Kanten-
länge von a = 36 mm wird aus Gründen des Korrosionsschutzes allseitig mit einer s = 7 mm
dicken Lage aus der nicht rostenden Stahlsorte X6CrNiMoTi17-12-2 plattiert (kraftschlüssige
Verbindung). Der hierdurch entstehende Verbundstab wird durch die im Flächenschwerpunkt
S angreifende Zugkraft statisch beansprucht.
Es kann für beide Stahlsorten ein linear-elastisch ideal-
plastisches Werkstoffverhalten angenommen werden
(siehe Abbildung). Eigenspannungen durch das Plattie-
ren können vernachlässigt werden.
Werkstoffkennwerte von C60E+QT:
Re = 580 N/mm2
E = 212000 N/mm2
μ = 0,30
Werkstoffkennwerte von X6CrNiMoTi17-12-2:
Rp0,2 = 240 N/mm2
E = 212000 N/mm2
μ = 0,30

a) Berechnen Sie die zulässige Zugkraft F1, damit Fließen mit einer Sicherheit von SF = 1,4
an keiner Stelle des Verbundstabes eintritt.
b) Ermitteln Sie diejenige Zugkraft F2, die erstmals zu einem Fließen des Verbundstabes
führt.
c) Berechnen Sie die Spannungen im Vierkantprofilstab sowie in der Plattierung bei einer
Zugkraft von F3 = 800 kN.
Zur Kontrolle der Beanspruchung wird in Längsrichtung des Verbundstabes ein Dehnungs-
messstreifen appliziert (siehe Abbildung).
d) Ermitteln Sie die wirkende Zugkraft F4 bei einer Dehnungsanzeige von HDMS = 1,800 ‰.
2 Grundbelastungsarten 9

Aufgabe 2.8 {{zzz


2 2
Ein Stahlseil (Rp0,2 = 980 N/mm , E = 212 000 N/mm ) mit einem Durchmesser von 50 mm
und einer Länge von 75 m wurde aus Gründen des Korrosionsschutzes mit einer thermoplasti-
schen Kunststoffschicht (E = 12 500 N/mm2) mit einer Dicke von 3 mm ummantelt. Stahlseil
und Kunststoffmantel können als fest miteinander verbunden betrachtet werden.
Berechnen Sie für eine Zugkraft von F = 1250 kN die Verlängerung der Stahlseils sowie die
Spannungen im Stahlkern und im Kunststoffmantel. Das Werkstoffverhalten des Kunststoff-
mantels kann als linear-elastisch betrachtet werden.

Aufgabe 2.9 {{{{z

Eine Stahlstütze aus Werkstoff S235JR mit Kreisringquer-


schnitt soll eine axiale Druckkraft von F = 120 kN aufneh-
men. Die Stütze hat die Länge l0 = 1600 mm und einen Au-
ßendurchmesser von da = 100 mm.
Werkstoffkennwerte S235JR:
Re = 235 N/mm2
Rm = 390 N/mm2
E = 210000 N/mm2
a) Auf welche Weise kann die Stütze versagen?
b) Berechnen Sie die mindestens erforderliche Wandstärke
s, damit die Druckkraft F mit Sicherheit (SF = 1,5) auf-
genommen werden kann (Berechnung nur gegen Flie-
ßen).
c) Um welchen Betrag 'l verkürzt sich die Stütze für die in Teil b) errechnete Wandstärke
unter Wirkung der Druckkraft von F = 120 kN?
10 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.10 {{zzz


Die Abbildung zeigt eine einfache
hydraulische Hebevorrichtung. Die
maximale Belastung der Hebevor-
richtung soll m = 10000 kg betragen
(g = 9,81 m/s2). Die Kolbenstange
wurde aus Vergütungsstahl C60E
gefertigt. Eine mögliche Knickung
der Kolbenstange soll nicht be-
trachtet werden.
Werkstoffkennwerte C60E (vergütet):
Rp0,2 = 580 N/mm2
Rm = 950 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie den erforderlichen Durchmesser d der Kolbenstange (Vollkreisquerschnitt),
damit Fließen mit Sicherheit (SF = 1,20) ausgeschlossen werden kann.
b) Ermitteln Sie die Verkürzung 'l der Kolbenstange bei einer Belastung von m = 10000 kg
und dem in Teil a) berechneten Durchmesser d (Länge im unbelasteten Zustand l0 = 1,5 m).
c) Bei einer anderen Ausführung der Kolbenstange wird ein Durchmesser von d1 = 80 mm
gewählt (Vollkreisquerschnitt). Berechnen Sie die maximale Belastbarkeit m* der Hebevor-
richtung, falls die Durchmesservergrößerung der Kolbenstange maximal 0,015 mm betra-
gen darf.

Aufgabe 2.11 {{zzz

Zwischen den ebenen, starren Druckplatten einer Hydraulikpresse


werden drei eben aufeinander liegende Metallscheiben mit gleichem
Durchmesser (d = 50 mm) jedoch aus verschiedenen Werkstoffen
(Magnesium, Kupfer und Stahl) auf Druck beansprucht (siehe Abbil-
dung). Bei der zunächst unbekannten Druckkraft F wird an einer
Messuhr die gemeinsame Verkürzung 'l = 0,25 mm ermittelt.
Scheibe 1: Magnesium: E = 45000 N/mm2
Scheibe 2: Kupfer: E = 120000 N/mm2
Scheibe 3: Stahl: E = 210000 N/mm2
a) Berechnen Sie die Druckkraft F.
b) Ermitteln Sie die Spannungen in den einzelnen Metallscheiben.
c) Berechnen Sie die Verkürzungen der einzelnen Metallscheiben un-
ter Wirkung der Druckkraft F.
2 Grundbelastungsarten 11

Aufgabe 2.12 {{{zz

Der dargestellte Kastenträger aus Werkstoff S275JR ist beidseitig gelenkig gelagert und wird
durch die statisch wirkende Kraft F = 25 kN auf Biegung beansprucht. Das Eigengewicht des
Trägers sowie Schubspannungen durch Querkräfte sollen vernachlässigt werden.
Berechnen Sie die mindestens er-
forderliche Wandstärke s, damit
Fließen mit Sicherheit (SF = 1,5)
ausgeschlossen werden kann.
Werkstoffkennwerte S275JR:
Re = 275 N/mm2
Rm = 540 N/mm2
E = 208000 N/mm2
μ = 0,30

Aufgabe 2.13 {{zzz

Ein einseitig eingespannter T-Trä-


ger aus dem unlegierten Baustahl
S355J2 wird durch die statisch
wirkende Kraft F = 1 kN auf Bie-
gung beansprucht. Das Eigenge-
wicht des Trägers, Schubspannun-
gen durch Querkräfte sowie die
Kerbwirkung an der Einspann-
stelle sollen bei allen Aufgaben-
teilen vernachlässigt werden.
Abmessungen des T-Trägers:
Werkstoffkennwerte S355J2:
a = 1000 mm
Re = 355 N/mm2 H = 60 mm
Rm = 610 N/mm2 h = 40 mm
E = 212000 N/mm2 B = 60 mm
μ = 0,30 b = 20 mm
a) Bestimmen Sie die Lage zs des Flächenschwerpunktes S und berechnen Sie das axiale Flä-
chenmoment 2. Ordnung (Iy) sowie das axiale Widerstandsmoment (Wby) bezüglich der
y-Achse.
b) Ermitteln Sie die Sicherheit SF gegen Fließen für die höchst beanspruchte Stelle.
c) Für eine Konstruktionsvariante soll die Länge des T-Trägers auf a* = 1500 mm erhöht
werden. Die Belastung von F = 1 kN bleibt unverändert. Ermitteln Sie das mindestens er-
forderliche axiale Widerstandsmoment (W*by), falls eine Sicherheit von SF = 1,5 gegen
Fließen gefordert wird.
12 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.14 {{zzz


Ein Rohr mit Kreisringquerschnitt
und einer Länge von l = 2500 mm
(Außendurchmesser da = 100 mm,
Wandstärke s = 5 mm) aus Werk-
stoff S275JR (Re = 275 N/mm2 und
E = 210000 N/mm2) ist an beiden
Enden gelenkig gelagert und wird
in der Mitte durch die statisch wir-
kende Einzelkraft F belastet.
a) Skizzieren Sie den Verlauf des
Biegemomentes Mb und be-
rechnen Sie das maximale Bie-
gemoment Mb max in Abhängig-
keit der Kraft F.
b) Ermitteln Sie die zulässige Durchbiegung fmax des Stahlrohres, damit Fließen mit Sicherheit
(SF = 1,5) ausgeschlossen werden kann.
c) Auf welchen zulässigen Betrag f*max muss die maximale Durchbiegung begrenzt werden,
falls als Rohrwerkstoff die Gusseisensorte EN-GJL-350 (Rm = 350 N/mm2; VbB | 2,5˜ Rm
und E = 100000 N/mm2) gewählt und eine Sicherheit von SB = 5,0 gegen Bruch gefordert
wird?
F ˜l3
Hinweis: f
48 ˜ E ˜ I

Aufgabe 2.15 {{zzz


Ein Stahlträger mit quadratischer
Querschnittsfläche (B = 200 mm;
b = 180 mm) aus Baustahl S355JR
(Re = 355 N/mm2) wird beim Bau
einer Stahlkonstruktion frei tra-
gend vorgeschoben. Die Masse des
Trägers beträgt q = 80 kg/m (Erd-
beschleunigung g = 9,81 m/s2).
Berechnen Sie die maximal mögli-
che freie Länge l des Stahlträgers,
damit plastische Verformungen in-
folge des Eigengewichts mit Si-
cherheit (SF = 1,5) ausgeschlossen
werden können.
Kerbwirkung an der Einspannstelle, das Eigengewicht des Trägers sowie Schubspannungen
durch Querkräfte dürfen vernachlässigt werden.
2 Grundbelastungsarten 13

Aufgabe 2.16 {{{zz


Ein Bauteil mit einer Masse von m = 1000 kg soll mit
Hilfe des dargestellten Freiträgers gehalten werden. Der
Abstand l zwischen Seilrolle und Einspannung beträgt
1,5 m. Der Durchmesser der Seilrolle kann gegenüber
der Stablänge vernachlässigt werden (g = 9,81 m/s2).
Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie Schubspan-
nungen durch Querkräfte sollen ebenfalls vernachlässigt
werden.
a) Berechnen Sie das erforderliche axiale Widerstands-
moment (Wb) des Freiträgers, damit die Masse m mit
Sicherheit (SF = 1,5) gehalten werden kann, falls der
Träger aus C35E (Re = 295 N/mm2) gefertigt wurde.
b) Ermitteln Sie die Masse m*, die von einem baugleichen Träger aus der Gusseisensorte
EN-GJL-300 (Rm = 300 N/mm2; VbB = 460 N/mm2) mit Sicherheit (SB = 4,0) gehalten wer-
den kann, falls ein Vollkreisquerschnitt mit d = 50 mm gewählt wird.

Aufgabe 2.17 {zzzz

Die Abbildung zeigt die Querschnittsfläche einen Pro-


filstabes. Sie entspricht einem gleichschenkligen Drei-
eck mit der Höhe h und der Breite b.
a) Berechnen Sie das axiale Flächenmoment 2. Ord-
nung (Iy) sowie das axiale Widerstandsmoment (Wby)
bezüglich der y-Achse (Achse durch den Flächen-
schwerpunkt S ).
b) Ermitteln Sie das axiale Flächenmoment 2. Ordnung
(Iy) und das axiale Widerstandsmoment (Wby) für ein
gleichseitiges Dreieck mit der Kantenlänge b.
c) Berechnen Sie die Werte für Iy und Wby für den Fall eines gleichschenkligen Dreiecks, je-
doch bezüglich der y’-Achse (siehe Abbildung).

Aufgabe 2.18 {zzzz

Ermitteln Sie für den dargestellten Rechteckquerschnitt


rechnerisch das axiale Flächenmoment 2. Ordnung so-
wie das axiale Widerstandsmoment:
a) bezüglich der y-Achse (Iy und Wby).
b) bezüglich der z-Achse (Iz und Wbz).
14 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.19 {{zzz


Der dargestellte Rechteckquerschnitt hat eine
Fläche von A = 72 cm2.
Das axiale Flächenmoment 2. Ordnung bezüg-
lich der ya-Achse (a = 5 cm) ist bekannt und be-
trägt Iya = 2664 cm4.
Berechnen Sie das axiale Flächenmoment 2.Ord-
nung bezüglich der yb-Achse (b = 2 cm).

Aufgabe 2.20 {{zzz

Das dargestellte U-Profil setzt sich aus drei


Rechtecken zusammen.
a) Ermitteln Sie den Abstand zS des Flächen-
schwerpunktes S von der y‘-Achse.
b) Berechnen Sie das axiale Flächenmoment
2. Ordnung (Iy) bezüglich der y-Achse (Ach-
se durch den Flächenschwerpunkt S).

Aufgabe 2.21 {{zzz

Berechnen Sie für das dargestellte Profil die axi-


alen Flächenmomente 2. Ordnung und die axia-
len Widerstandsmomente:
a) bezüglich der y-Achse (Iy und Wby).
b) bezüglich der z-Achse (Iz und Wbz).
2 Grundbelastungsarten 15

Aufgabe 2.22 {zzzz


Ein gelenkig gelagerter U-Profilstab aus der unlegierten Baustahlsorte S275JR wird durch eine
statisch wirkende Zugkraft F beansprucht.
Werkstoffkennwerte S275JR:
Rp0,2 = 280 N/mm2
Rm = 550 N/mm2
E = 209000 N/mm2
μ = 0,30
Bei einem ersten zu untersuchenden Lastfall wirkt die Zugkraft F in horizontaler Richtung
(x-Richtung). Der Kraftangriffspunkt befindet sich jedoch am unteren Ende der Querschnitts-
fläche (siehe Abbildung).

a) Berechnen Sie Lage des Flächenschwerpunktes (Maß zs) sowie das axiale Flächenmoment
2. Ordnung des U-Profils bezüglich der y-Achse (Iy).
b) Berechnen Sie die zulässige Zugkraft F, falls an keiner Stelle der Querschnittsfläche I - I
eine Spannung von Vzul = 150 N/mm2 überschritten werden darf.
Bei einem zweiten zu untersuchenden Lastfall greift die Kraft F im Flächenschwerpunkt S
unter einem Winkel von D = 25° zur Horizontalen (x-Richtung) an.

c) Ermitteln Sie die zulässige Zugkraft F, damit Fließen an der höchst beanspruchten Stelle
mit einer Sicherheit von SF = 1,5 ausgeschlossen werden kann. Schubspannungen durch
Querkräfte können vernachlässigt werden.
16 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.23 {{{zz


Über eine einfache Laschenverbindung aus
unlegiertem Baustahl E295 (Re = 295 N/mm2;
Rm = 490 N/mm2; WaB = 150 N/mm2) soll eine
Kraft von F = 35 kN übertragen werden.
a) Ermitteln Sie den Durchmesser d des Bol-
zens, damit eine sichere Kraftübertragung
erfolgen kann (SB = 2,0).
b) Bestimmen Sie für den Bolzen gemäß
Aufgabenteil a) die maximale Biegespan-
nung Vb. Zwischen Bolzen und Laschen soll dabei ausreichend Spiel bestehen. Das Maß
b soll 20 mm betragen.
c) Berechnen Sie die maximale Flächenpressung p in der Laschenverbindung.

Aufgabe 2.24 {{{zz

Zur Verlängerung einer druckbeanspruchten Rohrstütze wer-


den Bolzen aus C45 (Rm = 580 N/mm2; Re = 320 N/mm2) mit
einem Durchmesser von d = 25 mm verwendet (siehe Abbil-
dung).
a) Ist die Sicherheit gegen Abscheren des Bolzens ausrei-
chend, falls die maximal zulässige Druckkraft auf die Stüt-
zen F = 150 kN beträgt?
Anstelle des Bolzens sollen die beiden Rohre durch Kleben
miteinander verbunden werden.
b) Ermitteln Sie die erforderliche Klebelänge lK, damit die
Druckkraft F = 150 kN aufgenommen werden kann. Die
zulässige Schubspannung in der Klebeverbindung WK zul darf
15 N/mm2 nicht überschreiten.

Aufgabe 2.25 {{{{z

An der Innenoberfläche eines zylindrischen Behälters aus


Werkstoff G34CrMo4 (Rp0,2 = 600 N/mm2; Rm = 750 N/mm2)
sind zur Auflage eines Zwischenbodens 4 um 90° gegeneinan-
der versetzte Zapfen mit einer Breite b von jeweils 80 mm an-
gegossen worden.
Berechnen Sie die mindestens erforderliche Höhe h, damit bei
einer Auflagekraft von FA = 2000 kN ein Bruch mit Sicherheit
(SB = 2,5) ausgeschlossen werden kann.
Normalspannungen aufgrund von Biegung sowie Kerbwirkung
sollen vernachlässigt werden.
2 Grundbelastungsarten 17

Aufgabe 2.26 {{{{z


Aus einer Blechtafel aus der Aluminium-
Legierung EN AW-Al Mg3-H14 (WaB =
290 N/mm2) mit einer Dicke von t = 3
mm soll das dargestellte Teil ausgestanzt
werden.
Ermitteln Sie die mindestens erforderliche
Stanzkraft FS.

Aufgabe 2.27 {{{zz

Der dargestellte Zugstab wird durch zwei


Stahlnieten mit dem Anschlussblech ver-
bunden (jeweils zweischnittige Nietver-
bindung).
Ermitteln Sie den erforderlichen Durch-
messer d der Nieten, damit eine statisch
wirkende Zugkraft von FZ = 100 kN mit
Sicherheit (SB = 3,5) aufgenommen wer-
den kann. Als Werkstoff für die Nieten
soll C22 verwendet werden (Scherfestig-
keit WaB = 290 N/mm2).

Aufgabe 2.28 {{{{z

Die Abbildung zeigt die einschnittige


Nietverbindung zweier Stahlbleche.
Als Nietwerkstoff wurde die Aluminium-
Legierung EN AW-Al Zn5Mg3Cu-T6
gewählt. Die Scherfestigkeit der Legie-
rung beträgt WaB= 380 N/mm2.
Berechnen Sie den mindestens erforderlichen Durchmesser d des Niets, damit eine Kraft von
FZ = 50 kN mit Sicherheit (SB = 3,0) übertragen werden kann. Kerbwirkung und Biegeanteile
sollen vernachlässigt werden.
18 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.29 {{{{z


Ein Rohr aus Werkstoff S275JR mit einem Außendurchmesser da = 50 mm und einer Wand-
stärke von s = 6 mm wird durch ein Torsionsmoment Mt statisch beansprucht.
Werkstoffkennwerte S275JR:
Re = 295 N/mm2 E = 210000 N/mm2
2
Rm = 490 N/mm μ = 0,30

a) Skizzieren Sie qualitativ den Spannungsverlauf über der Querschnittsfläche.


b) Ermitteln Sie das zulässige Torsionsmoment, damit ein Versagen mit Sicherheit ausge-
schlossen werden kann (SF = 1,2 und SB = 2,0).
c) Berechnen Sie für den Fall aus Aufgabenteil b) die maximale Schubspannung im Quer-
schnitt.

Aufgabe 2.30 {{{zz

Ein Torsionsstab aus Werkstoff S275JR (Werkstoffkennwerte siehe Aufgabe 2.29) mit Voll-
kreisquerschnitt und einer Länge von l = 2 m ist an einem Ende fest eingespannt. Am anderen
Ende des Stabes ist eine Platte angebracht, an der vier tangential gerichtete, statisch wirkende
Kräfte von je F = 900 N angreifen. Der Abstand der Wirkungslinien der Kräfte beträgt c = 700
mm. Die Kerbwirkung an der Einspannstelle kann vernachlässigt werden.

a) Dimensionieren Sie den Durchmesser d des Stabes so, damit Fließen mit einer Sicherheit
von SF = 2,0 ausgeschlossen werden kann.
b) Bestimmen Sie den mindestens erforderlichen Durchmesser d*, falls der Stab aus der Guss-
eisensorte EN-GJL-300 (Rm = 300 N/mm2; E = 110000 N/mm2; μ = 0,25) gefertigt wurde
und eine Sicherheit von SB = 5,0 gegen Bruch verlangt wird.
c) Ermitteln Sie den Verdrehwinkel M für die Fälle aus Aufgabenteil a) und b).
2 Grundbelastungsarten 19

Aufgabe 2.31 {{{zz


Ein Stab mit kreiszylindrischer Querschnittsfläche aus dem Vergütungsstahl 42CrMo4 mit den
in der Abbildung gegebenen Abmessungen, ist an einem Ende fest eingespannt und wird an
seinem anderen Ende durch das statisch wirkende, tangential angreifende Kräftepaar F auf
Torsion beansprucht. Die Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie im Bereich der Durchmes-
serveränderung kann vernachlässigt werden.
Werkstoffkennwerte 42CrMo4:
Rp0,2 = 1140 N/mm2
Rm = 1320 N/mm2
E = 205000 N/mm2
μ = 0,30

a1 = 50 mm da = 40 mm
a2 = 25 mm di = 15 mm
a3 = 65mm d = 25 mm
c = 80 mm

a) Berechnen Sie die Kräfte F, die erforderlich sind, um den Stab um 2,5° zu verdrehen.
b) Ermitteln Sie für die in Aufgabenteil a) berechnete Kraft F die Sicherheiten gegen Fließen
(SF) in den einzelnen Abschnitten des Stabes.

Aufgabe 2.32 {zzzz

Berechnen Sie das polare Flächenmoment 2. Ordnung (Ip) sowie das Widerstandsmoment
gegen Torsion (Wt):
a) für einen Vollkreisquerschnitt mit Durchmesser d,
b) für einen Kreisringquerschnitt mit Außendurch-
messer da und Innendurchmesser di.
20 2 Grundbelastungsarten

Aufgabe 2.33 {zzzz


Die Abbildung zeigt ein einfaches Getriebe für eine Seilwinde (schematisch). Unter der Wir-
kung der zu übertragenden Torsionsmomente werden die beiden Wellen elastisch verdreht.
l1 = 100 mm
l2 = 200 mm
d1 = 25 mm
d2 = 35 mm
D1 = 50 mm
D2 = 100 mm

a) Ermitteln Sie allgemein den Zusammenhang zwischen dem Antriebsmoment Mt1 und dem
Abtriebsmoment Mt2.
b) Berechnen Sie das zulässige Abtriebsmoment Mt2, falls der Verdrehwinkel der Seilrolle
MS = 3° gegenüber dem unbelasteten Zustand nicht überschreiten darf. Die Zahnräder sowie
die Seilrolle sind als starre Scheiben zu betrachten. Als Werkstoff für die Stahlwellen wur-
de der Vergütungsstahl 36CrNiMo4 gewählt.
Werkstoffkennwerte 36CrNiMo4 (vergütet):
Rp0,2 = 900 N/mm2
Rm = 1120 N/mm2
E = 205000 N/mm2
μ = 0,30

Aufgabe 2.34 zzzzz

Ein kegelstumpfförmiges Bau-


teil (l = 2000 mm; D = 50 mm;
d = 40 mm) aus der Federstahl-
sorte 54SiCr6 soll als Dreh-
stabfeder eingesetzt werden.
Ermitteln Sie das übertragbare
Torsionsmoment Mt, falls der
Verdrehwinkel des Stabes auf
M = 5° begrenzt werden soll.
Werkstoffkennwerte 54SiCr6:
Rp0,2 = 1150 N/mm2
Rm = 1520 N/mm2
E = 205000 N/mm2
μ = 0,30
2 Grundbelastungsarten 21

Aufgabe 2.35 {{zzz

Zu Versuchszwecken wurde der abgebildete, abgesetzte Torsionsstab mit Vollkreisquerschnitt


entwickelt. Die einzelnen Abschnitte setzen sich aus unterschiedlichen Werkstoffen zusam-
men.
Werkstoff Re bzw. Rp0,2 Rm E μ
N/mm2 N/mm2 N/mm2
S235JR 240 450 210000 0,30
CuAl10Fe3Mn2 330 590 108000 0,34
EN AW-Al Cu4Mg1-T6 350 560 68000 0,33

d1 = 30 mm
d2 = 28 mm
d3 = 26 mm
l1 = 50 mm
l2 = 80 mm
l3 = 120 mm

Ermitteln Sie das zulässige Torsionsmoment Mt zul sowie den zulässigen Verdrehwinkel Mzul
des Torsionsstabes, so dass Fließen mit einer Sicherheit von SF = 1,5 ausgeschlossen werden
kann. Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie an den Stellen der Querschnittsveränderung
ist zu vernachlässigen.
22 2 Grundbelastungsarten

2.3 Lösungen
Lösung zu Aufgabe 2.1
a) Berechnung der Normalspannung
F F 60 000 N
V 339,53 N/mm 2
A S S
˜ d a2  d i2 2
˜ 25  20 2
mm 2
4 4

b) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V d V zul
Rp0,2
V
SF
Rp0,2 680 N/mm 2
SF 2,00 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V 339,53 N/mm 2
Festigkeitsbedingung (Bruch)
V d V zul
Rm
V
SB
Rm 1 050 N/mm 2
SB 3,09 (ausreichend, da S B ! 2,0)
V 339,53 N/mm 2

c) Berechnung der Dehnung bzw. Verlängerung mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
'l
V E ˜H E˜
l0
V ˜ l0 339,53 N/mm 2 ˜ 1 200 mm
'l 1,96 mm
E 208 000 N/mm 2

d) Berechnung der Querkontraktion mit Hilfe des Poissonschen Gesetzes


Hq P ˜ H l

V 'd a
mit H l und H q folgt:
E da
'd a V
P ˜
da E
'd a E
V  ˜
da P
F
mit V folgt schließlich:
A
2 Grundbelastungsarten 23

'd a E S 2 2  0,01 mm ˜ 208 000 N/mm 2 S


F  ˜ ˜ d a  di  ˜ 252  20 2 mm 2
da P 4 25 mm ˜ 0,30 4
49 008 N | 49 kN

e) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V d V zul
F* Rp0,2
S SF
d a2  d i2
4

4 ˜ F * ˜ SF 4 ˜ 150 000 N ˜ 1,4


di d a2  25 mm 2  15,22 mm
S ˜ Rp0,2 S ˜ 680 N/mm 2
da  di 25 mm - 15,22 mm
s 4,89 mm
2 2
24 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.2


a) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch.
Ermittlung der zulässigen Spannungen
Re 430 N/mm 2
Fließen: V zul 286,7 N/mm 2
SF 1,5

Rm 630 N/mm 2
Bruch: V zul 315 N/mm 2
SB 2,0
Berechnung gegen Fließen, da kleinere zulässige Spannung.

Festigkeitsbedingung
V d V zul
F Re
A SF
F Re
S SF
˜d2
4
4 ˜ F ˜ SF 4 ˜ 15 500 N ˜ 1,5
d 8,29 mm
S ˜ Re S ˜ 430 N/mm 2

b) Berechnung der Dehnung bzw. Verlängerung mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
V E ˜H
V F 15 500 N
H 0,00137 1,37 ‰
E A˜ E S 2 2
˜ 8,29 mm ˜ 210 000 N/mm
4
Mit H = 'l/l0 folgt dann für die Verlängerung des Zugstabes:
'l H ˜ l0 0,00137 ˜ 1500 mm 2,05 mm

c) Bedingung für Bruch:


V Rm
FB
Rm
A
S S
FB ˜ d 2 ˜ Rm ˜ 8,29 mm 2 ˜ 630 N/mm 2 34 064 N
4 4
2 Grundbelastungsarten 25

Lösung zu Aufgabe 2.3


a) Berechnung der Kraft pro Stahlband
mL ˜ g 2 000 kg ˜ 9,81 m/s 2
Leerer Wassertank: FL 4 905 N
4 4
mV ˜ g 3 600 kg ˜ 9,81 m/s 2
Voller Wassertank: FV 8 829 N
4 4
Berechnung der Spannungen im Stahlband
Leerer Wassertank:
FL 4 905 N
VL 49,05 N/mm 2
A 25 mm ˜ 4 mm
Voller Wassertank:
FV 8 829 N
VV 88,29 N/mm 2
A 25 mm ˜ 4 mm

b) Festigkeitsbedingung für Fließen (voller Tank)


Re
V V d V zul
SF
Re 265 N/mm 2
SF 3,00 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Vv 88,29 N/mm 2

Festigkeitsbedingung für Bruch (voller Tank)


Rm
V V d V zul
SB
Rm 470 N/mm 2
SB 5,32 (ausreichend, da S B ! 2,0)
Vv 88,29 N/mm 2

c) Berechnung der Verlängerung der Stahlbänder infolge Befüllung (Hookesches Gesetz,


einachsiger Spannungszustand)
V V V L 88,29 N/mm 2  49,05 N/mm 2
'H 0,000187
E 210 000 N/mm 2

Mit H = 'l/l0 folgt schließlich:


'l 'H ˜ l 0 0,000187 ˜1 500 mm 0,28 mm
26 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.4


a) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch
Ermittlung der zulässigen Spannungen
Re 260 N/mm 2
Fließen: V zul 173,3 N/mm 2
SF 1,5
Rm 480 N/mm 2
Bruch: V zul 240 N/mm 2
SB 2,0
Berechnung gegen Fließen, da kleinere zulässige Spannung.
Festigkeitsbedingung
V d V zul
F Re
A SF
m˜g Re
S SF
˜d2
4
4 ˜ m ˜ g ˜ SF 4 ˜ 2 500 kg ˜ 9,81 m/s 2 ˜ 1,5
d 13,42 mm
S ˜ Re S ˜ 260 N/mm 2
b) Versagensmöglichkeit Bruch, da spröder Werkstoff
Festigkeitsbedingung
V d V zul
F Rm
A SB
m˜g Rm
S SB
˜d2
4
S Rm
SB ˜d2 ˜
4 m˜ g
S 300 N/mm 2
˜ 20 mm 2 ˜ 3,84 (nicht ausreichend, da S B  4,0)
4 2 500 kg ˜ 9,81 m/s 2

c) Versagensmöglichkeit Bruch, da spröder Werkstoff


Festigkeitsbedingung
V d V zul
m˜g Rm
S SB
˜d2
4
S Rm S 300 N/mm 2
m ˜d2 ˜ ˜ 20 mm 2 ˜ 2 402 kg
4 g ˜ SB 4 9,81 m/s 2 ˜ 4
2 Grundbelastungsarten 27

Lösung zu Aufgabe 2.5


a) Freischneiden des Stabwerks (ohne Lagerstellen)

Ermittlung des Winkels D (siehe Abbildung):


§a· § 1,8 m ·
D arctan¨ ¸ arctan¨¨ ¸¸ 41,99q
©b¹ © 2,0 m ¹
Ansetzen des Momentengleichgewichts um die Lagerstelle A liefert die Stabkraft FS:
6 MA 0:
FS ˜ sinD ˜ b m ˜ g ˜ (b  c)
m˜ g b  c 1500 kg ˜ 9,81 m/s 2 (2 m  1,2 m)
FS ˜ ˜ 35 195 N
sinD b sin 41,99q 2m

b) Ermittlung der Zugspannung im Stab


FS FS 35 195 N
VS 49,8 N/mm 2
A S S
d a2  d i2 2
50  40 2
mm 2
4 4

c) Berechnung der Dehnung bzw. der Verlängerung des Stabes mit Hilfe des Hooke-
schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
Für Stahl (E = 210 000 N/mm2):
'l
VS E ˜H E˜ mit l0 a 2  b2
l0

V S ˜ a 2  b2 49,8 N/mm 2 ˜ 2 000 2  1800 2 mm 2


'l 0,64 mm
E 210 000 N/mm 2
Für die Al-Legierung (E = 70 000 N/mm2):

V S ˜ a2  b2 49,8 N/mm 2 ˜ 2 000 2  1800 2 mm 2


'l 1,91 mm
E 70 000 N/mm 2
28 2 Grundbelastungsarten

d) Bedingung für Bruch:


VS Rm
FS
Rm
A
m1 ˜ g b  c 1
˜ ˜ Rm
sin D b A

Für Stahl ergibt sich damit:


b S 2 R ˜sinD
m1 ˜ d a  d i2 ˜ m
bc 4 g
2 000 mm S 510 N/mm 2 ˜ sin 41,99q
˜ 50 2  40 2 mm 2 ˜ 15 364 kg
(2 000  1 200) mm 4 9,81 m/s 2

Für die Aluminiumlegierung folgt auf analoge Weise:


2 000 mm S 350 N/mm 2 ˜ sin 41,99q
m1 ˜ 50 2  40 2 mm 2 ˜ 10 544 kg
(2 000  1 200) mm 4 9,81 m/s 2

e) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch


Ermittlung der zulässigen Spannungen
Für die Stahlkonstruktion folgt:
Re 275 N/mm 2
Fließen: V zul 183,3 N/mm 2
SF 1,5

Rm 510 N/mm 2
Bruch: V zul 255 N/mm 2
SB 2,0
Berechnung gegenüber Fließen, da kleinere zulässige Spannung.

Festigkeitsbedingung
V S d V zul
FS Re
A SF
m2 ˜ g b  c
˜
sinD b Re
S SF
˜ (d a2  d i2 )
4
S m2 ˜ g b  c S F
˜ d a2  d i2 ˜ ˜
4 sinD b Re
2 Grundbelastungsarten 29

4 m2 ˜ g b  c S F
da ˜ ˜ ˜  d i2
S sinD b Re

4 3 250 kg ˜ 9,81 m/s 2 (2  1,2) m 1,5 2


˜ ˜ ˜  40 mm 46,15 mm
S sin 41,99q 2m 275 N/mm 2

Damit errechnet sich die Mindestwanddicke s für die Stahlkonstruktion zu:


da  di 46,15 mm  40 mm
s 3,07 mm
2 2,0

Für die Al-Konstruktion folgt:


R p0,2 270 N/mm 2
Fließen: V zul 180 N/mm 2
SF 1,5
Rm 350 N/mm 2
Bruch: V zul 175 N/mm 2
SB 2,0
Berechnung gegenüber Bruch (!), da kleinere zulässige Spannung.

Für den Außendurchmesser folgt in Analogie zur Stahlkonstruktion:

4 3 250 kg ˜ 9,81 m/s 2 (2  1,2) m 2,0 2


da ˜ ˜ ˜  40 mm 46,42 mm
S sin 41,99q 2m 350 N/mm 2

Damit errechnet sich die Mindestwanddicke s für die Al-Konstruktion zu:


da  di 46,42 mm  40 mm
s 3,21 mm
2 2
30 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.6


Freischneiden des Stabwerks (ohne Lagerstellen)

Berechnung der Dehnung H des Stahlseils


'l 'l 0,5 mm
H 0,000289
l0 a / cosD 1500 mm / cos30q
Berechnung der Zugspannung VS im Stahlseil mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (einach-
siger Spannungszustand)
VS E ˜H 210 000 N/mm 2 ˜ 0,000289 60,62 N/mm 2

Berechnung der Seilkraft FS


FS V S ˜ A 60,62 N/mm 2 ˜100 mm 2 6 062 N

Ansetzen des Momentengleichgewichts um A ergibt die Schnittkraft F1


6MA 0:
FS ˜ sinD ˜ a F1 ˜ b
a 1,5 m
F1 FS ˜ sinD ˜ 6 062 N ˜ sin 30q ˜ 1 567,8 N
b 2,9 m

Ansetzen des Momentengleichgewichts um B liefert die Kraft F


6MB 0:
F1 ˜ (d  b) F ˜ (d  c)
(d  b) (4,5  2,9) m
F F1 ˜ 1 567,8 N ˜ 2 090,4 N
(d  c) (4,5  3,3) m
2 Grundbelastungsarten 31

Lösung zu Aufgabe 2.7

a) Fließen tritt ein, sobald die Lastspannung die Dehngrenze Rp0,2 des austenitischen Werk-
stoffs X6CrNiMoTi17-12-2 erreicht.
Festigkeitsbedingung
V d V zul
F1 Rp0,2
Ages SF
Rp0,2 240 N/mm 2 2
F1 ˜ Ages ˜ 50 mm 428 571 N 428,6 kN
SF 1,4

b) Bedingung für Fließen des Verbundstabes


F2
Rp0,2
Ages
2
F2 Rp0,2 ˜ Ages 240 N/mm 2 ˜ 50 mm 600 000 N 600 kN

c) Berechnung der (fiktiven) Spannung Vf im Verbundstab


F3 800 000 N
Vf 2
320 N/mm 2
Ages 50 mm
Da Vf > Rp0,2 wird die Plattierung bereits plastisch verformt, während der Vierkantprofil-
stab noch elastisch beansprucht ist (Vf < Re). Da die Spannung in der plastifizierten Plattie-
rung die Dehngrenze Rp0,2 nicht überschreiten kann (linear-elastisch ideal-plastisches
Werkstoffverhalten), beträgt die Spannung in der Plattierung VPL = Rp0,2 = 240 N/mm2.
Berechnung des von der Plattierung aufzunehmenden Anteils des Zugkraft F3
F3 PL Rp0,2 ˜ APL Rp0,2 ˜ a  2s 2  a 2 240 N/mm 2 ˜ 50 2  36 2 mm 2 288 960 N

Berechnung des vom Vierkantprofilstab aufzunehmenden Anteils des Zugkraft F3


F3 VK F3  F3 PL 800 000 N - 288 960 N 511 040 N

Berechnung der Spannung im Vierkantprofilstab


F3 VK 511 040 N
V VK 2
394,32 N/mm 2
AVK 36 mm

d) Aufgrund der formschlüssigen Verbindung muss die Dehnung der Plattierung der Dehnung
des Vierkantprofilstabes entsprechen.
Berechnung der Spannung in der Plattierung bei einer Dehnung von HDMS
V PL H DMS ˜ E 0,0018 ˜ 212 000 N/mm 2 381,6 N/mm 2 (! R p0,2 )
32 2 Grundbelastungsarten

Damit ist die Plattierung bereits plastifiziert. Die zur Plastifizierung der Plattierung erfor-
derliche Kraft errechnet sich zu F = 288960 N (siehe Aufgabenteil c).
Berechnung der Spannung im Vierkantprofilstab bei einer Dehnung von HDMS
V 4 VK H DMS ˜ E 0,0018 ˜ 212 000 N/mm 2 381,6 N/mm 2 ( Re )

Damit ergibt sich die Kraft F4VK zu:


2
F4 VK V 4 VK ˜ 36 mm 494 553,6 N

Berechnung der erforderlichen Gesamtkraft F4


F4 F4 VK  FPL 494553,6 N  288 960 N 783 513,6 N 783,5 kN
2 Grundbelastungsarten 33

Lösung zu Aufgabe 2.8

Berechnung der Längenänderung des Seiles


Die Zugkraft F wird anteilig vom Stahlkern (FK) und vom Kunststoffmantel (FM) aufgenom-
men. Es gilt also:
F FK  FM E K ˜ H K ˜ AK  E M ˜ H M ˜ AM

Da Kern und Mantel fest miteinander verbunden sind, gilt HK = HM = H und damit für die Zug-
kraft F:
'l
F E K ˜ H ˜ AK  E M ˜ H ˜ AM E K ˜ AK  E M ˜ AM ˜
l0
Damit folgt für die Längenänderung des Seiles:

F ˜ l0
'l
S S
EK ˜ ˜ d K2  EM ˜ ˜ d 2  d K2
4 4
1250 000 N ˜ 75 000 mm
221,9 mm
2 S 2 2 S 2 2
212000 N/mm ˜ ˜ 50 mm  12500 N/mm ˜ ˜ 56 mm - 50 mm
4 4

Berechnung der Zugspannung im Stahlkern


'l 221,9 mm
VK EK ˜H K EK ˜ 212 000 N/mm 2 ˜ 627,2 N/mm 2
l0 75 000 mm

Berechnung der Zugspannung im Kunststoffmantel


'l 221,9 mm
V M EM ˜ H M E M ˜ 12 500 N/mm 2 ˜ 37,0 N/mm 2
l0 75 000 mm
34 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.9


a) Zäher Werkstoff: Versagen durch Fließen oder Knickung

b) Festigkeitsbedingung (Berechnung nur gegen Fließen gemäß Aufgabenstellung)


V d d V zul
F V dF Re
|
A SF SF
F Re
S SF
˜ d a2  d i2
4
4 ˜ F ˜ SF 4 ˜ 120000 N ˜ 1,5
di d a2  100 mm 2  94,99 mm | 95 mm
S ˜ Re S ˜ 235 N/mm 2
da  di 100 mm  95 mm
s 2,5 mm
2 2

c) Berechnung der Verkürzung mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (einachsiger Span-
nungszustand)
Vd E ˜H
Vd
H
E
'l F
l0 A˜ E
F ˜ l0 120000 N ˜ 1600 mm
'l 1,19 mm
S S
˜ d a2  d i2 ˜ E ˜ 100 2  952 mm 2 ˜ 210000 N/mm 2
4 4
2 Grundbelastungsarten 35

Lösung zu Aufgabe 2.10


a) Freischneiden der Hebevorrichtung und Ansetzen der Festigkeitsbedingung

Ansetzen des Momentengleichgewichts um A liefert zunächst die gesuchte Beanspruchung


der Kolbenstange (FK):
6 MA 0:
FK ˜ sinD ˜ a m˜ g ˜b
m˜ g b 10000 kg ˜ 9,81 m/s 2 3,6 m
FK ˜ ˜ 313187,5 N 313,2 kN
sinD a sin 70q 1,2 m

Festigkeitsbedingung (Fließen):
FK V dp0,2 Rp0,2
|
A SF SF
4 ˜ FK Rp0,2
S ˜d2 SF

4 ˜ FK ˜ S F 4 ˜ 313187,5 N ˜ 1,20
d 28,7 mm
S ˜ Rp0,2 S ˜ 580 N/mm 2

b) Berechnung der Verkürzung 'l mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (einachsig)
Vd E ˜H
FK 'l FK Rp0,2
E˜ mit
A l0 A SF
Rp0,2 l0 580 N/mm 2 1500 mm
'l ˜ ˜ 3,45 mm
SF E 1,20 210000 N/mm 2

c) Berechnung der Querkontraktion mit Hilfe des Poissonschen Gesetzes


Hq P ˜ H l
'd Vd
P ˜
d1 E
36 2 Grundbelastungsarten

'd  FK
P ˜
d1 A˜ E
'd P 1 m* ˜ g ˜ b
˜ ˜
d1 E S ˜d2 sinD ˜ a
1
4

Damit folgt für die Masse m*:


'd E S ˜ d12 sinD ˜ a
m* ˜ ˜ ˜
d1 P 4 g ˜b
0,015 mm 210 000 N/mm 2 S ˜ (80 mm) 2 sin 70q ˜ 1,2 m
˜ ˜ ˜ 21065 kg
80 mm 0,30 4 9,81 m/s 2 ˜ 3,6 m
2 Grundbelastungsarten 37

Lösung zu Aufgabe 2.11


a) Ansetzen des Hookeschen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
'l1 V d1 ˜ l1
Scheibe 1 (Mg): V d1 E1 ˜ H 1 E1 ˜ o 'l1
l1 E1
'l 2 V d2 ˜ l2
Scheibe 2 (Cu): V d2 E2 ˜ H 2 E2 ˜ o 'l2
l2 E2
'l V d3 ˜ l3
Scheibe 3 (Stahl): V d3 E3 ˜ H 3 E3 ˜ 3 o 'l3
l3 E3
Es gilt:
F
'l 'l1  'l2  'l3 und V d1 V d2 V d3 V d
S ˜d2
4
damit folgt:
V d1 ˜ l1 V d2 ˜ l2 V d3 ˜ l3 4˜ F § l l l ·
'l   ˜¨ 1  2  3 ¸
E1 E2 E3 S ˜ d 2 ¨© E1 E2 E3 ¸¹

S ˜ d 2 ˜ 'l S ˜ 50 mm 2 ˜ 0,25
F
§l l l · § 37,5 50,3 32,2 · mm
4 ˜ ¨¨ 1  2  3 ¸¸ 4 ˜ ¨¨   ¸¸ 2
© E1 E2 E3 ¹ © 45 000 120 000 210 000 ¹ N/mm
349169,3 N | 349,2 kN

b) Spannungen in den Metallscheiben


4˜ F 4 ˜ 349169,3 N
V d1 V d2 V d3 V d 177,8 N/mm 2
S ˜d2 S ˜ 50 mm 2

c) Berechnung der Verkürzungen


V d ˜ l1 177,8 N/mm 2 ˜ 37,5 mm 2
Scheibe 1 (Mg): 'l1 0,148 mm
E1 45 000 N/mm 2
V d ˜ l2 177,8 N/mm 2 ˜ 50,3 mm 2
Scheibe 2 (Cu): 'l2 0,075 mm
E2 120 000 N/mm 2

V d ˜ l3 177,8 N/mm 2 ˜ 32,2 mm 2


Scheibe 3 (Stahl): 'l3 0,027 mm
E3 210 000 N/mm 2

Probe: 'l 'l1  'l 2  'l 3 0,148 mm  0,075 mm  0,027 mm 0,25 mm


38 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.12


Berechnung des maximalen Biegemomentes Mb max
6 MB = 0
3
FA ˜ l F ˜ ˜l
4
3
FA ˜F
4
3 l 3
M b max ˜F ˜ ˜ F ˜l
4 4 16

Berechnung der Widerstandsmomentes Wby bezüglich der y-Achse


B4 b4

12 12 B4 b4
W by
B 6˜ B
2

Festigkeitsbedingung (Fließen)
V b d V zul
Mb V bF Re
|
W by SF SF
3
˜ F ˜l
16 Re
B4 b4 SF
6˜ B
9˜ F ˜l ˜ B ˜ SF 9 ˜ 25000 N ˜ 5000 mm ˜100 mm ˜1,5
b 4 B4  4 ( 100 mm) 4 
8 ˜ Re 8 ˜ 275 N/mm 2
69,47 mm
B b 100 mm  69,47 mm
s 15,3 mm
2 2
2 Grundbelastungsarten 39

Lösung zu Aufgabe 2.13

a) Berechnung der Lage z des Flächenschwerpunktes S der Gesamtfläche mit Hilfe des
Teilschwerpunktsatzes
6 z i ˜ Ai 20 mm ˜ 800 mm 2  50 mm ˜1200 mm 2
zS 38 mm
6 Ai 2000 mm 2

Berechnung der axialen Flächenmomente der


Teilflächen bezüglich der y1- bzw. y2-Achse
b ˜ h 3 20 mm ˜ (40 mm) 3
I y1 106 667 mm 4
12 12
B ˜ H  h 3 60 mm ˜ (20 mm) 3
I y2 40 000 mm 4
12 12

Berechnung der axialen Flächenmomente der


Teilflächen sowie der Gesamtfläche bezüglich der
y-Achse durch den Gesamtflächenschwerpunkt S
2
I yS1 I y1  zS1 ˜ A1 106 667 mm4  (18 mm) 2 ˜ 800 mm2 365 867 mm4
2
I yS2 I y2  zS2 ˜ A2 40 000 mm4  ( 12 mm) 2 ˜ 1200 mm2 212 800 mm4
I yS I yS1  I yS2 365 867 mm 4  212 800 mm 4 578 667 mm 4

Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y-Achse


I yS 578 667 mm 4
Wby 15 228 mm 3
zmax 38 mm

b) Festigkeitsbedingung
V b d V zul
M b V bF Re
| mit M b M b max F ˜a
W by SF SF
F ˜a Re
W by SF
R e ˜ W by 355 N/mm 2 ˜15 228 mm 3
SF 5,41 (ausreichend, da S F ! 1,20)
F ˜a 1000 N ˜1000 mm

c) Aus Aufgabenteil b) folgt:

* F ˜ a ˜ SF 1000 N ˜ 1500 mm ˜ 1,5


Wby 6338,0 mm 3
Re 355 N/mm 2
40 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.14


a) Berechnung des maximalen Biegemomentes Mb max
F l F ˜l
M b max ˜
2 2 4

b) Festigkeitsbedingung
V b d V zul
M b max V bF Re
|
Wb SF SF
F ˜l Re 48 ˜ E ˜ I ˜ f
mit F folgt :
4 ˜ Wb SF l3
48 ˜ E ˜ I ˜ f ˜ l Re
3 SF
4 ˜Wb ˜ l
I da
mit folgt weiterhin :
Wb 2
Re ˜ l 2 275 N/mm 2 ˜ (2500 mm) 2
f f max 9,09 mm
6˜ E ˜ da ˜ SF 6 ˜ 210000 N/mm 2 ˜100 mm ˜1,5

c) Festigkeitsbedingung
Mb V bB 2,5 ˜ R m
|
Wb SB SB

Mit den Umformungen aus Aufgabenteil b) folgt schließlich:

* 2,5 ˜ R m ˜ l 2 2,5 ˜ 350 N/mm 2 ˜ (2500 mm) 2


f f max 18,23 mm
6˜ E ˜ da ˜ SB 6 ˜100 000 N/mm 2 ˜100 mm ˜ 5,0
2 Grundbelastungsarten 41

Lösung zu Aufgabe 2.15


Berechnung des maximalen Biegemomentes Mb an der Einspannstelle
l q ˜ g ˜l 2
Mb q ˜ g ˜l ˜ mit q 80 kg/m 0,08 kg/mm
2 2

Festigkeitsbedingung
V b d V zul
Mb V bF Re
|
Wb SF SF

q ˜ g ˜l 2
2 Re
B4 b4 SF
6˜ B

Re ˜ ( B 4  b 4 ) 355 N/mm 2 ˜ (200 4  180 4 ) mm 4


l 16 630 mm
SF ˜3˜ q ˜ g ˜ B 1,5 ˜ 3 ˜ 0,08 kg/mm ˜ 9,81 m/s 2 ˜ 200 mm
42 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.16


a) Festigkeitsbedingung
V b d V zul
Mb V bF Re
| mit M b 2˜ m ˜ g ˜l
Wb SF SF
2˜m˜ g ˜l Re
Wb SF
2 ˜ m ˜ g ˜ l ˜ SF 2 ˜ 1000 kg ˜ 9,81 m/s 2 ˜ 1500 mm ˜ 1,5
Wb 14,96 ˜ 104 mm 3
Re 295 N/mm 2

b) Festigkeitsbedingung
V b d V zul
Mb V bB
Wb SB
2 ˜ m* ˜ g ˜ l V bB
S 3 SB
˜d
32
V bB ˜ S ˜ d 3 460 N/mm 2 ˜ S ˜ (50 mm) 3
m* 47,95 kg
S B ˜ 64 ˜ g ˜ l 4 ˜ 64 ˜ 9,81 m/s 2 ˜ 1500 mm
2 Grundbelastungsarten 43

Lösung zu Aufgabe 2.17


a) Berechnung der Breite b(z) der Teilfläche dA(z)
§ b b· b 2˜b
b( z ) 2˜¨ ˜z ¸ ˜z
© 2 ˜ h 3¹ h 3

Berechnung des Flächeninhaltes der Teilfläche dA(z)


§b 2˜b ·
dA( z ) b( z ) ˜ dz ¨ ˜z ¸ ˜ dz
© h 3 ¹

Berechnung des axialen Flächenmomentes be-


züglich der y-Achse durch Integration zwischen
z = -1/3 h und z = 2/3 h
1
3h
2 §b 2˜b ·
ǿy ³z ˜ dA ³ z2 ˜ ¨ ˜ z  ¸ ˜ dz
A 23 h
©h 3 ¹
1
3h
§ z3 2 2 ·
¨  ˜ z ¸dz
b˜ ³ ¨h 3
 3h ©
2
¸
¹
1 h
ª 1 2 º3 ª§ 1 1 2 1 · § 1 16 2 8 ·º
b˜« ˜ z4  z3» b ˜ h 3 ˜ «¨ ˜  ˜ ¸  ¨ ˜  ˜ ¸ »
¬4˜h 9 ¼23h ¬© 4 81 9 27 ¹ © 4 81 9 27 ¹¼

ª 11 § 4 ·º b ˜ h3
b ˜ h3 ˜ «  ¨ ¸»
¬ 4 ˜ 243 © 243 ¹¼ 36

Berechnung des axialen Widerstandsmomentes Wby bezüglich der y-Achse


b ˜ h3
Iy 36 b ˜ h2
Wby
z max 2 24
˜h
3
3
b) Bei einem gleichseitigen Dreieck gilt: h ˜b
2
Damit folgt für das axiale Flächenmoment Iy und für das axiale Widerstandsmoment Wby:
3
b ˜ h3 b˜ 3 / 2˜b b4
Iy
36 36 32 3
2 2
b˜h b˜ 3 / 2˜b b3
Wby
24 24 32
44 2 Grundbelastungsarten

c) Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der y‘-Achse


I y' I y  zS2 ˜ A

1 b˜h
mit zS ˜ h und A folgt :
3 2
2
b ˜ h3 § h · b ˜ h b ˜ h3 b ˜ h3 b ˜ h3
I y' ¨ ¸ ˜ 
36 ©3¹ 2 36 18 12

Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y‘-Achse

b ˜ h3
I y' 12 b ˜ h2
Wby'
z max h 12
2 Grundbelastungsarten 45

Lösung zu Aufgabe 2.18


a) Berechnung der Breite b(z) der Teilfläche dA(z)
b( z ) b konst.

Berechnung des Flächeninhaltes der Teilfläche dA(z)


dA( z ) b ˜ dz

Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüg-


lich der y-Achse durch Integration zwischen
z = -0,5˜h und z = 0,5˜h
0,5˜ h 0,5˜ h
ǿy ³ z 2 ˜ dA ³ z 2 ˜ b ˜ dz b˜ ³z
2
˜ dz
A  0,5˜ h  0,5˜ h

b ˜ h3 § 1 1 ·
b 3
3
z > @ 0,5˜h
 0,5˜h ˜¨  ¸
3 ©8 8¹
b ˜ h3
12

Berechnung des axialen Widerstandsmomentes Wby bezüglich der y-Achse


b ˜ h3
Iy
Wby 12 b ˜ h2
z max h
6
2
b) Die Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der z-Achse
Die Berechnung erfolgt analog zu Aufgabenteil a. Man erhält:
h ˜ b 3 und h ˜ b2
ǿz Wbz
12 6
46 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.19

Eine direkte Transformation des axialen Flächenmomentes Iya bezüglich der ya-Achse auf die
yb-Achse mit Hilfe des Steinerschen Satzes ist nicht zulässig. Vielmehr muss als Zwischen-
schritt das axiale Flächenmoment bezüglich der Achse durch den Schwerpunkt (y-Achse) be-
rechnet werden.
Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der y-Achse (Iy)
Iy I ya  a 2 ˜ A 2 664 cm 4  (5 cm) 2 ˜ 72 cm 2 864 cm 4

Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der yb-Achse (Iyb)


I yb I y  b 2 ˜ A 864 cm 4  (2 cm) 2 ˜ 72 cm 2 1 152 cm 4
2 Grundbelastungsarten 47

Lösung zu Aufgabe 2.20


a) Berechnung der z-Koordinate des Flächenschwerpunktes mit Hilfe des Teilschwer-
punktsatzes
6 zi ˜ Ai 50 mm ˜ 2 000 mm 2  10 mm ˜ 800 mm 2  50 mm ˜ 2 000 mm 2
zS
6 Ai 2000 mm 2  800 mm 2  2 000 mm 2
43,33 mm

b) Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der


Einzelschwerpunktachsen
20 mm ˜ (100 mm)3
I y1 1666 667 mm 4
12
40 mm ˜ (20 mm)3
I y2 26 667 mm 4
12
20 mm ˜ (100 mm)3
I y3 1 666 667 mm 4
12

Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ord-


nung der Teilflächen bezüglich der y-Achse
durch den Gesamtflächenschwerpunkt S
I yS1 1666 667 mm4  (-6,67 mm)2 ˜ 2 000 mm2 1755 556 mm4
I yS2 26 667 mm4  (33,33 mm)2 ˜ 800 mm2 915 556 mm4
I yS3 I yS1 1755 556 mm 4

Das axiale Flächenmoment 2. Ordnung der Querschnittfläche bezüglich der y-Achse ergibt
sich dann zu:
I yS I yS1  I yS2  I yS3 1 755 556 mm 4  915 556 mm 4  1 755 556 mm 4
4 426 667 mm 4
48 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.21


Festlegung der Teilflächen

a) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse


Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 1 bezüglich der y-Achse:
14 cm ˜ (14 cm)3
I yS1 3 201,3 cm 4
12
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 2 bezüglich der y-Achse:
10 cm ˜ (6 cm)3
I yS2 180 cm 4
12
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 3 bezüglich der y3-Achse:
10 cm ˜ (2 cm)3
I y3 6,6 cm 4
12
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 3 bezüglich der y-Achse:
2
I yS3 I y3  zS3 ˜ A3 6,6 cm 4  (6 cm) 2 ˜ 20 cm 2 726,6 cm 4

Axiales Flächenmoment der Gesamtfläche bezüglich der y-Achse:


I yS I yS1  I yS2  2 ˜ I yS3 3201,3 cm 4  180 cm 4  2 ˜ 726,6 cm 4 1 568 cm 4

Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y-Achse


I yS 1568 cm 4
Wby S 224 cm 3
z max 7 cm

b) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse


Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 1 bezüglich der z-Achse:
14 cm ˜ (14 cm)3
I zS1 3 201,3 cm 4
12
2 Grundbelastungsarten 49

Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 2 bezüglich der z-Achse:


6 cm ˜ (10 cm)3
I zS2 500 cm 4
12
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 3 bezüglich der z-Achse:
2 cm ˜ (10 cm)3
I zS3 166,6 cm 4
12
Axiales Flächenmoment der Gesamtfläche bezüglich der z-Achse:
I zS I zS1  I zS2  2 ˜ I zS3 3201,3 cm 4  500 cm 4  2 ˜ 166,6 cm 4 2 368 cm 4

Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der z-Achse


I zS 2 368 cm 4
Wbz S 338,3 cm 3
y max 7 cm
50 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.22

a) Berechnung des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz)

z1 ˜ A1  z 2 ˜ A2 22,5 mm ˜ 3600 mm 2  25,5 mm ˜ 2652 mm 2


zS 14,11 mm
A1  A2 3600 mm 2  2652 mm 2

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse


80 mm ˜ 45 mm 3
Iy   8,39 mm 2 ˜ 3600 mm2
12
§ 68 mm ˜ 39 mm 3 ·
¨   11,39 mm 2 ˜ 2652 mm2 ¸ 180 721 mm4
¨ 12 ¸
© ¹

b) Spannungsverlauf über die Querschnittfläche

F
mit V Z
A
Mb
und V b ( z ) ˜z
Iy

Die außerhalb des Flächenschwerpunktes S angreifende Zugkraft F kann ersetzt werden


durch eine im Flächenschwerpunkt angreifende Kraft F mit demselben Betrag und ein Bie-
gemoment Mb = F ˜ zS. Die höchsten Spannungen treten entweder am unteren Ende (Ab-
stand zS von der y-Achse) oder am oberen Ende (Abstand z*S von der y-Achse) auf. Beide
Stellen sollen überprüft werden, wenngleich die obige Skizze die Vermutung nahe legt,
dass sich die kritische Stelle am unteren Ende (Abstand zS von der Biegeachse) befindet.
2 Grundbelastungsarten 51

Berechnung der Spannung am unteren Ende der Querschnittfläche (Abstand zS von


der y-Achse)
F Mb F F ˜ zS § 1 z2 ·
VU Vz Vb  ˜ zS  ˜ zS F ˜ ¨  S ¸
A Iy A Iy ¨ A Iy ¸
© ¹
Festigkeitsbedingung:
VU V zul
Damit folgt für die zulässige Zugkraft F am unteren Ende der Querschnittfläche (Fließen
soll nicht eintreten):
V zul 150 N/mm 2
F 69 568 N 69,6 kN
1 zS2 1 14,11 mm 2
 
A Iy 948 mm 2 180 721 mm 4

Berechnung der Spannung am oberen Ende der Querschnittfläche (Abstand zS von


der y-Achse)
F M b * F F ˜ zS * §1 z ·
VO Vz Vb  ˜ zS  ˜ zS F ˜ ¨  S ˜ zS* ¸
A Iy A Iy ¨ A Iy ¸
© ¹
Festigkeitsbedingung:
VO  V zul

Damit folgt für die zulässige Zugkraft F am oberen Ende der Querschnittfläche (Fließen
soll nicht eintreten):
 V zul  150 N/mm 2
F 110 562,7 N 110,6 kN
1 zS ˜ zS* 1 14,11 mm ˜ 30,89 mm
 2

A Iy 948 mm 180 721 mm 4

Die Beanspruchung ist damit auf F = 69,6 kN zu beschränken. Eine Erhöhung der Zug-
kraft führt zuerst am unteren Ende der Querschnittfläche zu einer Überschreitung der zu-
lässigen Beanspruchung.

c) Verlauf des Biegemomentes


52 2 Grundbelastungsarten

Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich an der Lagerstelle B und dort am oberen Ende der
Querschnittfläche (Abstand z*S von der y-Achse).
Berechnung der maximalen Spannung an der Stelle B
F ˜ cos D M b max * F ˜ cos D F ˜ sin D ˜ l1 *
VB Vz Vb  ˜ zS  ˜ zS
A Iy A Iy
§ cos D sin D ˜ l1 * ·
F ˜¨  ˜ zS ¸
¨ A I ¸
© y ¹

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V B d V zul
SF
Rp0,2 280 N/mm 2
F
§ cos D sin D ˜ l1 * · § cos 25q sin 25q ˜ 200 mm ˜ 30,89 mm ·¸
SF ˜ ¨  ˜ zS ¸ 1,5 ˜ ¨¨  ¸
¨ A Iy ¸ © 948 mm
2
180 721 mm 4 ¹
© ¹
12 117,7 N 12,1 kN
2 Grundbelastungsarten 53

Lösung zu Aufgabe 2.23

a) Berechnung der Schubspannung Wa (zweischnittige Scherfläche)


F F 2˜ F
Wa
2˜ A S S ˜d2
2˜ ˜d 2
4
Festigkeitsbedingung
W a d W zul
2˜ F W aB
2 SB
S ˜d
Damit folgt für den Durchmesser d des Bolzens:
2˜ F ˜ SB 2 ˜ 35 000 N ˜ 2,0
d 17,24 mm
S ˜W aB S ˜150 N/mm 2

b) Auf den Bolzen wirkt eine Streckenlast, die durch jeweils mittig angreifende Einzelkräfte
ersetzt werden kann (siehe Abbildung).

Damit ergibt sich für das Biegemoment Mb sowie die maximale Biegespannung Vb:
F
Mb ˜b
2
b
˜F
Mb 2 16 ˜ F ˜ b 16 ˜ 35 000 N ˜ 20 mm
Vb 696,2 N/mm 2 ! R e
Wb S S ˜d 3
S ˜ 17,24 mm 3
˜d 3
32
Man erkennt, dass unter den gegebenen Annahmen, die Biegespannung in einer Laschen-
verbindung weitaus höhere Werte annehmen kann, im Vergleich zur Abscherspannung.

c) Die maximale Flächenpressung p herrscht in der mittleren Lasche:


F 35 000 N
p 101,5 N/mm 2
b˜d 20 mm ˜17,24 mm
54 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.24

a) Berechnung der Schubspannung Wa (zweischnittige Scherfläche)


F F 2˜ F
Wa
2˜ A S S ˜d 2
2˜ ˜d 2
4
Festigkeitsbedingung
W a d W zul
W aB 0,8 ˜ R m 0,8 ˜ 580 N/mm 2 464 N/mm 2 (gewählt)

Damit folgt für die Sicherheit gegen Bruch:


2˜ F W aB
2 SB
S ˜d
2
S ˜d 2 S ˜ 25 mm
SB W aB ˜ 464 N/mm 2 ˜ 3,04 (ausreichend, da S B t 2,0)
2˜ F 2 ˜150 000 N

b) Berechnung der Klebefläche AK


AK d K ˜S ˜ lK mit d K 60 mm

Berechnung der Klebelänge lK


W zul ˜ A F
Festigkeitsbedingung
W  W K zul
F
W K zul
AK
F
W K zul
d K ˜S ˜ lK
F 150 000 N
lK 53,1 mm
W zul ˜ d K ˜ S 15 N/mm 2 ˜ 60 mm ˜ S
2 Grundbelastungsarten 55

Lösung zu Aufgabe 2.25

Berechnung der Schubspannung Wa im Zapfen (einschnittige Scherfläche)


FA / 4
Wa
b˜h

Festigkeitsbedingung
W a d W zul
FA / 4 W aB
W aB 0,8 ˜ R m 0,8 ˜ 750 N/mm 2 600 N/mm 2 (gewählt)
b˜h SB

Damit folgt für die Höhe h des Zapfens:


FA ˜ S B 2 000 000 N ˜ 2,5
h 26,0 mm
4 ˜ b ˜W aB 4 ˜ 80 mm ˜ 600 N/mm 2
56 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.26


Berechnung der abzuscherenden Fläche
AS 3 mm ˜ 4 ˜ (20 mm  10 mm  10 mm  25 mm) 780 mm 2

Berechnung der Stanzkraft FS


W a t W aB
FS
W aB
AS
FS W aB ˜ AS 290 N/mm 2 ˜ 780 mm 2 226 200 N 226,2 kN
2 Grundbelastungsarten 57

Lösung zu Aufgabe 2.27


Es kann angenommen werden, dass beide Nieten gleichmäßig mit FZ/2 belastet werden.
Festigkeitsbedingung (zweischnittige Scherfläche)
W d W zul
FZ / 2 W aB
2˜ A SB
FZ W aB
S SB
4˜ ˜d 2
4
FZ ˜ S B 100 000 N ˜ 3,5
d 19,60 mm
S ˜W aB S ˜ 290 N/mm 2
58 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.28

Berechnung der Schubspannung Wa im Niet (einschnittige Scherfläche)


FZ FZ 4 ˜ FZ
Wa
A S S ˜d 2
˜d 2
4
Festigkeitsbedingung
W a d W zul
4 ˜ FZ W aB
2 SB
S ˜d
4 ˜ FZ W aB
2 SB
S ˜d
4 ˜ FZ ˜ S B 4 ˜ 50 000 N ˜ 3,0
d 22,42 mm
S ˜W aB S ˜ 380 N/mm 2
2 Grundbelastungsarten 59

Lösung zu Aufgabe 2.29


a)

b) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch


Ermittlung der zulässigen Spannungen
W tF Re 295 N/mm 2
Fließen: V zul 122,9 N/mm 2
SF 2˜ SF 2 ˜1,20
W tB 0,5 ˜ R m  140 N/mm 2 0,5 ˜ 490 N/mm 2  140 N/mm 2
Bruch: V zul
SB SB 2,0
192,5 N/mm 2

Berechnung gegenüber Fließen, da kleinere zulässige Spannung.


Festigkeitsbedingung (Fließen)
W t d W t zul
Mt W tF
Wt SF
W tF S d a4  d i4 Re S (50 4  384 ) mm 4 295 N/mm 2
Mt Wt ˜ ˜ ˜ ˜ ˜
SF 16 da 2 ˜ SF 16 50 mm 2 ˜ 1,20
2 010 349 Nmm 2010 Nm

c) Berechnung der maximalen Schubspannung Wt


Mt W tF Re 295 N/mm 2
Wt 122,9 N/mm 2
Wt SF 2 ˜ SF 2 ˜1,20
60 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.30


a) Berechnung des Torsionsmomentes Mt
c
Mt 4˜ F ˜ 4 ˜ 900 N ˜ 350 mm 1 260 000 Nmm
2
Festigkeitsbedingung (Fließen)
W t d W t zul
M t W tF Re
Wt SF 2 ˜ SF
Mt Re
S 3 2 ˜ SF
˜d
16
16 2 ˜ M t ˜ S F 16 2 ˜ 1 260 000 Nmm ˜ 2,0
d 3 ˜ 3 ˜ 44,31 mm
S Re S 295 N/mm 2

b) Festigkeitsbedingung (Bruch)
W t d W t zul
Mt W tB Rm
Wt SB SB
16 M t ˜ S B 16 1 260 000 Nmm ˜ 5,0
d* 3 ˜ 3 ˜ 47,47 mm
S Rm S 300 N/mm 2

c) Berechnung der Verdrehwinkel M


S275JR:
Mt ˜l M t ˜l 1 260 000 Nmm ˜ 2000 mm
M 0,0824
G ˜ ǿp E S 2
˜ d 4 210 000 N/mm ˜ S 44,31 mm 4
2 ˜ (1  P ) 32 2 ˜ (1  0,30) 32
M 4,72q

EN-GJL-300:
Mt ˜l Mt ˜l 1 260 000 Nmm ˜ 2000 mm
M 0,1149
G ˜ ǿp E S 110 000 N/mm 2 S
˜ d4 ˜ 47,47 mm 4
2 ˜ (1  P ) 32 2 ˜ (1  0,25) 32
M 6,58q
2 Grundbelastungsarten 61

Lösung zu Aufgabe 2.31

a) Berechnung der Verdrehwinkel M1, M2 und M3 für die einzelnen Abschnitte des Stabes
M t ˜ a1 S 4
1. Abschnitt: M1 mit ǿ p1 d a  d i4
G ˜ ǿ p1 32
M t ˜ a2 S
2. Abschnitt: M 2 mit ǿ p2 ˜ d a4
G ˜ ǿ p2 32
M t ˜ a3 S
3. Abschnitt: M3 mit ǿ p3 ˜d4
G ˜ ǿ p3 32

Für den gesamten Verdrehwinkel Mges gilt dann:


Mt §a a a · Mt 32 § a a a ·
M ges M1 M 2M 3 ˜¨ 1  2  3 ¸ ˜ ˜ ¨¨ 4 1 4  24  34 ¸¸
G ¨ ǿ p1 ǿ p2 ǿ p3 ¸ E / 2 ˜ 1  P S © da  di da d ¹
© ¹
64 ˜ 1  P § a a a ·
M ges ˜ F ˜ c ˜ ¨¨ 4 1 4  24  34 ¸¸
E ˜S © da  di da d ¹
M ges ˜ E ˜ S 1
F ˜
64 ˜ 1  P ˜ c § a2 a3 ·¸
¨ a1
¨ d4  d4  d4  d4 ¸
© a i a ¹
2,5q ˜ S 205 000 N/mm 2 ˜ S 1
F ˜ ˜
180q 64 ˜ 1  0,30 ˜ 80 mm 50 mm 25 mm 65 mm
4 4 4
 4

(40  15 ) mm 40 mm 25 mm 4
21 530 N

b) Ermittlung der Torsionsfließgrenze


Rp0,2 1140
W tF N/mm 2 570 N/mm 2
2 2
Berechnung der Sicherheiten gegen Fließen in den einzelnen Abschnitten
Mt F ˜c 21530 N ˜ 80 mm
1. Abschnitt: W t1 139,8 N/mm 2
Wt1 S d a4  d i4 4 4
ʌ (40  15 ) mm 4
˜ ˜
16 da 16 40 mm
W tF 570 N/mm 2
S F1 4,08 (ausreichend, da SF1 t 1,20)
W t1 139,8 N/mm 2

Mt F ˜c 21530 N ˜ 80 mm
2. Abschnitt: W t2 137,1 N/mm 2
Wt2 S ʌ
˜ d a3 3
˜ 40 mm 3
16 16
W tF 570 N/mm 2
S F2 4,16 (ausreichend, da SF2 t 1,20)
W t2 137,1 N/mm 2
62 2 Grundbelastungsarten

Mt F ˜c 21530 N ˜ 80 mm
3. Abschnitt: W t3 561,4 N/mm 2
Wt3 S 3 ʌ 3
˜d ˜ 25
16 16
W tF 570 N/mm 2
S F3 1,02 (nicht ausreichend, da S F  1,20)
W t3 561,4 N/mm 2
2 Grundbelastungsarten 63

Lösung zu Aufgabe 2.32


a) Berechnung des polaren Flächenmomentes Ip für einen Vollkreisquerschnitt

2
ǿp ³r
A
dA mit dA 2 ˜ S ˜ r ˜ dr

R R 4
ªr4 º S S §d · ʌ
ǿp 2 ˜ S r 3 dr
³ 2S ˜ « » ˜ R4 ˜¨ ¸ ˜d4
0 ¬« 4 ¼» 0 2 2 ©2¹ 32

Berechnung des Widerstandsmomentes gegen Torsion Wt für einen Vollkreisquer-


schnitt
ǿp ǿp ʌ 3
Wt ˜d
R d 2 16

b) Berechnung des polaren Flächenmomentes Ip für einen Kreisringquerschnitt

ra r
3 ªr4 º a S ʌ
ǿp 2 ˜ S r dr³ 2S ˜ « » ˜ ra4  ri4 ˜ d a4  d i4
ri
«¬ 4 »¼ ri 2 32

Berechnung des Widerstandsmomentes gegen Torsion Wp für einen Kreisringquer-


schnitt

ǿp ʌ d a4  d i4
Wt ˜
da 2 16 da
64 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.33

a) Ermittlung des Zusammenhangs zwischen den Torsionsmomenten Mt1 und Mt2


Schneidet man die beiden Zahnräder frei,
dann muss infolge des Kräftegleichgewichts
an beiden Zahnrädern die Schnittkraft Fz wir-
ken. Es gilt daher:
D2
M t2 FZ ˜
2
2 ˜ M t2
FZ
D2
und
D 2 ˜ M t2 D1 D1
M t1 FZ ˜ 1 ˜ M t2 ˜
2 D2 2 D2

b) Berechnung des Verdrehwinkels M1 aufgrund von Mt1 für die Welle 1 (Minuszeichen,
da Drehrichtung im mathematisch negativen Sinn)
 M t1 ˜ l1
M1
G ˜ I p1
E S
mit G und I p1 ˜ d14 folgt:
2 ˜ (1  P ) 32
M t1 ˜ l1
M1 
E S
˜ ˜ d14
2 ˜ (1  P ) 32

Berechnung des Verdrehwinkels M‘2 von


Welle 2 durch Abwälzen der beiden Zahn-
räder
Verdreht sich die Welle 1 um den Winkel M1, dann wird auf Zahnrad 1 die Bogenlänge s1
abgewälzt:
M1
s1 D1 ˜ S ˜
360q
Da auf beiden Zahnrädern die abgewälzten Bogenlängen gleich sein müssen, wird die Bo-
genlänge s1 auch auf Zahnrad 2 abgewälzt. Es gilt daher:
M´2
s2 D2 ˜ S ˜  s1
360q
Es ist zu berücksichtigen, dass die Verdrehwinkel M1 und M‘2 gegensinnig sind (daher das
Minuszeichen). Damit folgt für den Verdrehwinkel M‘2:
2 Grundbelastungsarten 65

S § S ·
D2 ˜ ˜ M´2 ¨ D1 ˜ ˜ M1 ¸
180q © 180q ¹
D1
M´2 M1 ˜
D2
Berechnung des Verdrehwinkels M2 aufgrund von Mt2 für die Welle 2 (Drehrichtung im
mathematisch positiven Sinn)
M t2 ˜ l2
M2
G ˜ I p2
E S
mit G und I p2 ˜ d 24 folgt:
2 ˜ (1  P ) 32

M t2 ˜ l2
M2
E S
˜ ˜ d 24
2 ˜ (1  P ) 32

Berechnung des gesamten Verdrehwinkels MS von Welle 2


Dem Winkel M‘2 überlagert sich (gleichsinnig) der Winkel M2 infolge elastischer Verdrehung
von Welle 2 durch das Torsionsmoment Mt2. Für den gesamten Verdrehwinkel MS der Seilrolle
folgt damit:
MS M´2  M 2
D1
M1 ˜  M2
D2
M t1 ˜ l1 D M t2 ˜ l2
˜ 1 
E S 4 D2 E S
˜ ˜ d1 ˜ ˜ d 24
2 ˜ (1  P ) 32 2 ˜ (1  P ) 32
64 ˜ 1  P § M ˜l D M ˜l ·
˜ ¨¨ t14 1 ˜ 1  t24 2 ¸¸
E ˜S © d1 D2 d2 ¹

D1
mit M t1 M t2 ˜ folgt:
D2

64 ˜ 1  P § l D2 l ·
MS ˜ M t2 ˜ ¨¨ 14 ˜ 12  24 ¸¸
E ˜S © d1 D2 d 2 ¹
E ˜S
M t2 ˜ MS
§ l1 D12 l2 ·
¨
64 ˜ 1  P ˜ ¨ 4 ˜ 2  4 ¸ ¸
© d1 D2 d 2 ¹
205 000 N/mm 2 ˜ S S
˜ ˜ 3q
2
§ 100 mm § 50 mm · 200 mm ·¸ 180q
64 ˜ 1  0,30 ˜ ¨ ˜ ¨ ¸ 
¨ 25 mm 4 ¨© 100 mm ¸¹ 35 mm 4 ¸¹
©
2 054 475 Nmm 2 054 Nm
66 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.34


Berechnung des Durchmessers der Drehstabfeder in Abhängigkeit der Koordinate x
§ Dd D· dD
d ( x) 2˜¨ ˜x ¸ ˜xD
© 2˜l 2¹ l

Berechnung des polaren Flächenmomentes Ip(x) in Abhängigkeit der Koordinate x


4
S S §d D ·
I p ( x) ˜ d 4 ( x) ˜¨ ˜ x  D¸
32 32 © l ¹
Die Drehstabfeder kann man sich aus Scheiben der Länge (Dicke) dx zusammengesetzt den-
ken. Jedes Scheibenelement erfährt dabei den Verdrehwinkel dM :
M t ˜ dx
dM
G ˜ I p ( x)

Der gesamte Verdrehwinkel ergibt sich durch Integration über die gesamte Stablänge l:
M l
Mt 1
³ dM
0
G ³I
0 p ( x)
˜dx

M l
Mt dx
³
0
dM
G ³S
0 §d D ·
4
˜¨ ˜ x  D¸
32 © l ¹
l 4
32 ˜ M t §d D ·
M
G ˜S ³ 0
¨
© l
˜ x  D¸
¹
˜ dx

l
3
32 ˜ M t § 1 · ª§ d  D · º
˜ ¨¨  ¸¸ ˜ «¨ ˜ x  D¸ »
G ˜S © 3 ˜ (d  D) / l ¹ ¬«© l ¹ ¼»
0
l
ª §d D 3
32 ˜ M t ˜ l · º
M ˜ «1 / ¨ ˜ x  D¸ »
3 ˜ G ˜ S ˜ ( D  d ) «¬ © l ¹ »¼
0
32 ˜ M t ˜ l § 1 1 ·
˜¨ 3  3 ¸
3 ˜ G ˜ S ˜ (D  d ) © d D ¹
2 Grundbelastungsarten 67

Damit folgt für das Torsionsmoment Mt:


3 ˜ G ˜ S ˜ (D  d ) 3 ˜ S ˜ E ˜ (D  d )
Mt ˜M ˜M
§ 1 1 · § 1 1 ·
32 ˜ l ˜ ¨ 3  3 ¸ 64 ˜ 1  P ˜ l ˜ ¨ 3  3 ¸
©d D ¹ ©d D ¹
3 ˜ S ˜ 205 000 N/mm 2 ˜ (50  40) mm S
˜ ˜ 5q
§ 1 1 · 180q
64 ˜ 1  0,30 ˜ 2 000 mm ˜ ¨  ¸
¨ 40 mm 3 50 mm 3 ¸
© ¹
1328860 Nmm 1328,9 Nm
68 2 Grundbelastungsarten

Lösung zu Aufgabe 2.35


Berechnung der zulässigen Torsionsmomente in den einzelnen Abschnitten
Festigkeitsbedingung für Abschnitt 1 (Stahl):
W t d W t zul
M t1 W tF
Wt1 SF
Re1 S 240 N/mm 2 S 3
M t1 ˜ ˜ d13 ˜ ˜ 30 mm 424115 Nmm 424,1 Nm
2 ˜ S F 16 2 ˜ 1,5 16

Festigkeitsbedingung für Abschnitt 2 (Kupferlegierung):


Re2 S 330 N/mm 2 S 3
M t2 ˜ ˜ d 23 ˜ ˜ 28 mm 474129 Nmm 474,1 Nm
2 ˜ S F 16 2 ˜ 1,5 16

Festigkeitsbedingung für Abschnitt 3 (Aluminiumlegierung):


Re3 S 350 N/mm 2 S 3
M t3 ˜ ˜ d 33 ˜ ˜ 26 mm 402 621 Nmm 402,6 Nm
2 ˜ S F 16 2 ˜ 1,5 16

Das zulässige Torsionsmoment Mt zul beträgt damit:


M t zul M t3 402,6 Nm

Berechnung des Verdrehwinkels M der Welle unter der Wirkung von Mt zul
Verdrehwinkel M1 für Abschnitt 1:
M t zul ˜ l1 M t zul ˜ l1 402 621 Nmm ˜ 40 mm
M1
G1 ˜ I p1 E1 S 210 000 N/mm 2 ʌ
˜ ˜ d14 ˜ ˜ 30 mm 4
2 ˜ 1  P1 32 2 ˜ 1  0,30 32
0,00251 0,144q

Verdrehwinkel M2 für Abschnitt 2:


M t zul ˜ l 2 402 621 Nmm ˜ 30 mm
M2 0,00497 0,285q
E2 S 108 000 N/mm 2 ʌ
˜ ˜ d 24 ˜ ˜ 28 mm 4
2 ˜ 1  P 2 32 2 ˜ 1  0,34 32

Verdrehwinkel M3 für Abschnitt 3:


M t zul ˜ l 3 402 621 Nmm ˜ 50 mm
M3 0,0176 1,006q
E3 S 4 68 000 N/mm 2 ʌ 4
˜ ˜ d3 ˜ ˜ 26 mm
2 ˜ 1  P 3 32 2 ˜ 1  0,33 32

Der gesamte zulässige Verdrehwinkel ergibt sich dann zu:


M zul M1  M 2  M 3 0,144q  0,285q  1,006q 1,435q
69

3 Spannungszustand
3.1 Formelsammlung zum Spannungszustand
Einachsiger Spannungszustand
V Normalspannung senkrecht
V x' ˜ 1  cos 2M zur Schnittebene E
2

V Schubspannung in der
W x' y' ˜ sin 2M Schnittebene E
2

2 2
§ V· 2 §V · Gleichung Mohrscher
¨ V x'  ¸  W x' y' ¨ ¸
© 2¹ ©2¹ Spannungskreis

Zweiachsiger Spannungszustand
Normalspannung senkrecht zur Schnittebene Ex’

Vx  Vy Vx Vy
V x'  ˜ cos 2M  W xy ˜ sin 2M
2 2
Schubspannung in der Schnittebene Ex’
Vx Vy
W x' y' ˜ sin 2M  W xy˜ cos 2M
2

Gleichung des Mohrschen Spannungskreises


2 2
§ V Vy · § Vx Vy ·
¨¨ V x'  x ¸¸  W x'2 y' ¨¨ 2
¸¸  W xy
© 2 ¹ © 2 ¹
Hinweis:
Die Schubspannung Wxy ist positiv (negativ) anzusetzen,
falls bei Blick in Richtung der Schubspannung die zu-
gehörige Schnittebene rechts (links) von der Schub-
spannung liegt.

2
Vx Vy §Vx Vy · 2 Berechnung der Hauptnormalspannung
V H1  ¨¨ ¸  W xy
¸
2 © 2 ¹

2
Vx Vy §Vx Vy · 2 Berechnung der Hauptnormalspannung
V H2  ¨¨ ¸  W xy
¸
2 © 2 ¹
70 3 Spannungszustand

Berechnung der maximalen Schubspannung

2
§Vx Vy · 2 V H1  V H2
W max r ¨¨ ¸  W xy
¸ r
© 2 ¹ 2

Richtungswinkel zwischen der x-Achse und der


ersten oder der zweiten Hauptspannungsrichtung

1 §  2 ˜W xy ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸
2 ¨ V x V y ¸
© ¹

S
M 2;1 M1;2 
2

Dreiachsiger Spannungszustand

§V x W xy W xz ·
¨ ¸
S ¨W xy V y W yz ¸ Spannungstensor
¨¨ ¸
© W xz W yz V z ¸¹

Betrag der Normalspannung in beliebiger (räum-


licher) Schnittrichtung
V V x ˜ cos 2 D  V y ˜ cos 2 E  V z ˜ cos 2 J
 2 ˜ W xy ˜ cos D ˜ cos E
 W yz ˜ cos E ˜ cos J  W xz ˜ cos J ˜ cos D

Betrag der Schubspannung in beliebiger (räumli-


cher) Schnittrichtung

W s2  V 2
& &
mit s S ˜n
§ cos D ·
& ¨ ¸
und n ¨ cos E ¸
¨ cos J ¸
© ¹
3 Spannungszustand 71

3.2 Aufgaben

Aufgabe 3.1 {{{zz

Die Abbildung zeigt ein durch die


Spannungen Vx = 200 N/mm2;
Vy=100 N/mm2 und Wxy= 75 N/mm2
zweiachsig beanspruchtes Schei-
benelement aus Werkstoff S235JR.
a) Zeichnen Sie maßstäblich den
Mohrschen Spannungskreis in
der x-y-Ebene.
b) Berechnen Sie die Hauptnor-
malspannungen VH1 und VH2
sowie die Richtungswinkel M1
und M2 zwischen der x-Rich-
tung und den Hauptspannungs-
richtungen.
c) Ermitteln Sie die Spannungen Vx’ und Wx’y’ in der Schnittebene Ex’ sowie Vy’ und Wy’x’ in der
Schnittebene Ey’ eines um den Winkel M = 30° zur x-Richtung gedrehten Flächenelementes
(siehe Abbildung).

Aufgabe 3.2 {{zzz

Ein Stahlrohr mit einem Außen-


durchmesser da = 100 mm und ei-
ner Wandstärke s = 10 mm wird
gleichzeitig durch die Zugkraft
F = 425 kN und das Torsionsmo-
ment Mt = 9250 Nm statisch bean-
sprucht.
a) Skizzieren Sie den Mohrschen
Spannungskreis für die höchst
beanspruchte Stelle.
b) Ermitteln Sie die Hauptnormalspannungen, die Hauptschubspannungen und die jeweiligen
Richtungswinkel zur x-Achse.

Aufgabe 3.3 {{{zz

Ein Blechstreifen wird zwischen zwei Druckplatten hindurch gezogen. Dabei entstehen an der
höchst beanspruchten Stelle des Bleches die folgenden Spannungen:
aus Zug: Vx = 200 N/mm2
aus Druck: Vy = -100 N/mm2
aus Reibung: Wxy = 40 N/mm2
72 3 Spannungszustand

a) Berechnen Sie die im


Blech auftretenden größ-
ten Zug- bzw. Druck-
spannungen d. h. die
Hauptnormalspannun-
gen.
b) Ermitteln Sie die Lage
derjenigen Schnittebe-
nen, in denen die größ-
ten Zug- bzw. Druck-
spannungen auftreten
(Winkel M1 und M2 zwi-
schen der x-Richtung
und den Normalen zu
diesen Schnittebenen).

Aufgabe 3.4 {zzzz

Die Abbildung zeigt das Maschinengestell für eine


Einpressvorrichtung aus dem Gusseisenwerkstoff
EN-GJL-350 (alle Maßangaben in mm). Das Ma-
schinengestell wird durch die statisch wirkenden Ar-
beitskräfte F belastet.
Zur Ermittlung der unbekannten Arbeitskräfte F
wird in der Säulenmitte ein Dehnungsmessstreifen
(DMS) appliziert. Aufgrund einer Montageunge-
nauigkeit schließt die Messrichtung des DMS einen
Winkel von 10° zur Säulenlängsachse ein.
Werkstoffkennwerte EN-GJL-350:
Rm = 350 N/mm2
E = 108000 N/mm2
μ = 0,25
a) Auf welche Weise wird der Querschnitt A-B
durch die Arbeitskräfte F beansprucht?
b) Ermitteln Sie den Betrag der Arbeitskräfte F für
eine Dehnungsanzeige von HDMS = 0,1485 ‰
c) Ermitteln Sie für die höchst beanspruchte Stelle
(im Querschnitt A-B) die Sicherheit gegen
Bruch. Ist die Sicherheit ausreichend?
3 Spannungszustand 73

Aufgabe 3.5 zzzzz

Der Spannungszustand im Punkt P einer


Hochdruckleitung wird durch die fol-
genden Spannungskomponenten be-
schrieben:
Vx = 500 N/mm2 Wxy = 250 N/mm2
Vy = 200 N/mm2 Wyz = 100 N/mm2
Vz = 300 N/mm2 Wxz = 400 N/mm2
a) Berechnen Sie die Normal- und
Schubspannung in einer Schnitt-
ebene E1, deren Normalenvektor mit
dem x-y-z-Koordinatensystem die
Winkel D = 60°, E = 60° und J = 45°
einschließt.
b) Berechnen Sie die Normalspannung
und die Schubspannung in einer
Schnittebene E2, deren Normalen-
vektor mit dem x-y-z-Koordinaten-
system die Winkel D = 40,833°, E =
69,773° und J = 56,291° einschließt.
c) Berechnen Sie die Hauptnormalspannungen VH1, VH2 und VH3.
d) Ermitteln Sie die Hauptspannungsrichtungen im x-y-z-Koordinatensystem.
e) Bestimmen Sie rechnerisch und graphisch die Spannungen VE3 und WE3 in einer Schnitt-
ebene E3, deren Normalenvektor zu den Hauptspannungsrichtungen (zum Hauptachsen-
system) die Winkel D = 50°, E = 50° und J = 65,4° einschließt.
74 3 Spannungszustand

3.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 3.1


a) Eintragen des Bildpunktes Px (Vx | Wxy)
und des Bildpunktes Py (Vy | Wyx) in das
V-W-Koordinatensystem unter Beach-
tung der speziellen Vorzeichenregelung
für Schubspannungen.

Bildpunkt Px repräsentiert die Spannun-


gen in der Schnittebene mit der x-Achse
als Normalenvektor. Bildpunkt Py reprä-
sentiert die Spannungen in der Schnitt-
ebene mit der y-Achse als Normalen-
vektor.
Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die
Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die
V-Achse im Kreismittelpunkt VM. Kreis um VM durch die Bildpunkte Px oder Py ist der ge-
suchte Mohrsche Spannungskreis (siehe Abbildung).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises
Vx Vy 200 N/mm 2  100 N/mm 2
VM 150 N/mm 2
2 2
2 2
§ Vx Vy · 2 § 200  100 · 2 2
R ¨¨ ¸¸  W xy ¨ ¸  75 N/mm 90,1 N/mm2
© 2 ¹ © 2 ¹

b) Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2


V H1 V M  R 150 N/mm 2  90,1 N/mm 2 240,1 N/mm 2
V H2 V M  R 150 N/mm 2  90,1 N/mm 2 59,9 N/mm 2

Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Achse und den Hauptrich-
tungen

1 §  2 ˜ W xy · 1 §  2 ˜ 75 N/mm 2 ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ ˜ arctan¨ ¸ 28,2q
2 ¨Vx Vy ¸ 2 ¨ 200 N/mm 2
 100 N/mm 2 ¸
© ¹ © ¹
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten
Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch) mög-
lich. Da es sich um Fall 1 (Vx > Vy und Wxy > 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen
der x-Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung (dies geht entsprechend auch aus
dem Mohrschen Spannungskreis hervor). Es gilt also:
M1 28,15q
3 Spannungszustand 75

Für den Richtungswinkel M2 folgt dann:


M2 M1  90q 28,2q  90q 61,85q

c) Berechnung der Spannungen Vx’ und Wx’y’ in der Schnittebene Ex´ sowie der Spannun-
gen Vy’ und Wy’x’ in der Schnittebene Ey´
Die gesuchten Spannungen in der Schnittebene Ex´ erhält man aus dem Mohrschen Span-
nungskreis, indem man ausgehend vom Bildpunkt Px den doppelten Richtungswinkel
(2˜30°) mit dem Lageplan entsprechendem Drehsinn anträgt (Bildpunkt Px´). Die Koordi-
naten des Bildpunktes Px´ sind die gesuchten Spannungen Vx’ und Wx’y’ in der Schnittebene
Ex´.
Berechnung des Winkels E :
E 180q  2 ˜ M1  2 ˜ 30q 180q  2 ˜ 28,15q  2 ˜ 30q 63,7q

Berechnung der Spannungen Vx’ und Wx’y’:


V x' V M  R ˜ cos E 150 N/mm2  90,1 N/mm2 ˜ cos 63,7q 110,0 N/mm2
W x' y' R ˜ sin E 90,1 N/mm2 ˜ sin 63,7q 80,8 N/mm2

Die Spannungen in der Schnittebene Ey´ erhält man aus dem Mohrschen Spannungskreis,
indem man ausgehend vom Bildpunkt Px den doppelten Richtungswinkel, also 2˜(30°+90°),
mit dem Lageplan entsprechendem Drehsinn anträgt (Bildpunkt Py´). Die Koordinaten des
Bildpunktes Py´ sind die gesuchten Spannungen Vy’ und Wy’x’ in der Schnittebene Ey´.
Berechnung der Spannungen Vy’ und Wy’x’:
V y' V M  R ˜ cos E 150 N/mm2  90,1 N/mm2 ˜ cos 63,7q 189,9 N/mm2
W y'x'  R ˜ sin E 90,1 N/mm2 ˜ sin 63,7q 80,8 N/mm2
76 3 Spannungszustand

Lösung zu Aufgabe 3.2

a) Berechnung der Lastspannungen an der höchst beanspruchten Stelle (Außenrand)


F F 425 000 N
Vz 150,3 N/mm 2
A S S
˜ d a2  d i2 2
˜ 100  80 2
mm 2
4 4
Mt Mt 9 250 000 Nmm
Wt 79,8 N/mm 2
Wt S § d4  d i4 · S §¨ 100 4  80 4 ·¸
˜¨ a ¸ ˜ mm3
16 ¨© da ¸
¹ 16 ¨© 100 ¸
¹
Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Eintragen der Bild-
punkte Px (Vz | -Wt) und
Py (0 | Wt) in das V-W-Ko-
ordinatensystem unter
Beachtung der speziel-
len Vorzeichenregelung
für Schubspannungen.
Bildpunkt Px repräsen-
tiert die Spannungen in
der Schnittebene mit der
x-Achse als Normalen-
vektor. Der Bildpunkt Py
repräsentiert die Span-
ungen in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor.
Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die
Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die
V-Achse im Kreismittelpunkt VM. Kreis um VM durch die Bildpunkte Px oder Py ist der ge-
suchte Mohrsche Spannungskreis (siehe Abbildung).

b) Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2


2 2
Vz §V · 150,3 § 150,3 ·
V H1; H2 r ¨ z ¸  IJ 2t N/mm 2 r ¨ 2
¸  79,8 N/mm
2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
V H1 184,8 N/mm 2
V H2 34,5 N/mm 2

Berechnung der Hauptschubspannung Wmax


2 2
§V · § 150,3 ·
W max r ¨ z ¸  IJ 2t r ¨ 2
¸  79,8 N/mm
2
r 109,6 N/mm 2
© 2 ¹ © 2 ¹
3 Spannungszustand 77

Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Achse und den Hauptrich-
tungen

1 §  2 ˜ W xy · 1 §  2 ˜W t ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ ˜ arctan¨¨ ¸¸
2 ¨Vx Vy ¸ 2 © Vz ¹
© ¹
1 §  2 ˜  79,8 N/mm 2 ·
˜ arctan¨ ¸ 23,4q
2 ¨ 150,3 N/mm 2 ¸
© ¹
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten
Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch) möglich.
Da es sich um Fall 4 (Vx - Vy { Vz - 0 = Vz > 0 und Wxy { Wt < 0) handelt, ist M der Richtungs-
winkel zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung (dies geht auch aus
dem Mohrschen Spannungskreis hervor). Es gilt also:
M1 23,4q

Für den Richtungswinkel M2 folgt dann:


M2 M1  90q 23,4q  90q 113,4q
Berechnung der Richtungswinkel M3 und M4 zwischen der x-Achse und den Hauptschub-
spannungsrichtungen
M 3 M1  45q 23,4q  45q 68,4q
M4 M1  45q 23,4q  45q 21,6q
78 3 Spannungszustand

Lösung zu Aufgabe 3.3

a) Der Spannungszustand (Vx, Vy, und Wxy) im Blechstreifen ist bekannt. Man kann daher den
Mohrschen Spannungskreis konstruieren.
Eintragen des Bildpunktes Px (Vx | Wxy) und des Bildpunktes Py (Vy | Wyx) in das V-W-Koordi-
natensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen.
Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungen in der Schnittebene mit der x-Achse als Norma-
lenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungen in der Schnittebene mit der y-Achse
als Normalenvektor.
Da die beiden
Schnittebenen ei-
nen Winkel von
90° zueinander
einschließen, müs-
sen die Bildpunkte
Px und Py auf ei-
nem Kreisdurch-
messer liegen. Die
Strecke PxPy
schneidet die V-
Achse im Kreis-
mittelpunkt VM.
Kreis um VM durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohrsche Spannungskreis
(siehe Abbildung).

Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2


2
Vx Vy §Vx Vy · 2
V H1; H2 r ¨¨ ¸  W xy
¸
2 © 2 ¹
2
200   100 § 200   100 ·
N/mm 2 r ¨ 2
¸  40 N/mm
2
2 © 2 ¹
V H1 205,24 N/mm 2
V H2 105,20 N/mm 2

b) Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Achse und den Hauptrich-
tungen

1 §  2 ˜ W xy · 1 §  2 ˜ 40 N/mm 2 ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ ˜ arctan¨ ¸ 7,47q
2 ¨Vx V y ¸ 2 ¨ 200 N/mm 2
  100 N/mm 2 ¸
© ¹ © ¹
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten
Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch) mög-
lich.
3 Spannungszustand 79

Da es sich um Fall 1 (Vx > Vy und Wxy > 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der x-
Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung (dies geht auch aus dem Mohrschen Span-
nungskreis hervor). Es gilt also:
M1 7,47q

Für den Richtungswinkel M2 folgt dann:


M2 M1  90q 7,47q  90q 82,53q
80 3 Spannungszustand

Lösung zu Aufgabe 3.4

a) Beanspruchung: Zug und Biegung


b) Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Zur Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises benötigt man die Spannungen in zwei
zueinander senkrechten Schnittflächen. Bekannt sind die Spannungen in den Schnittflächen
mit der x- und der y-Richtung als Normale.
Eintragen der Bildpunkte Px
(0 | 0) und Py (Vl | 0) in das
V-W-Koordinatensystem. Px
und Py repräsentieren die
Spannungen in den Schnitt-
flächen mit der x- und der
y-Richtung als Normale. Da
die beiden Schnittebenen
einen Winkel von 90° zu-
einander einschließen, lie-
gen die Bildpunkte Px und
Py auf einem Kreisdurch-
messer, damit ist der Mohr-
sche Spannungskreis fest-
gelegt (siehe Abbildung).
Die Bildpunkte Px‘ und Py‘, welche die Spannungen in den Schnittflächen mit der x‘- bzw.
y‘-Richtung als Normale repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel
2˜D bzw. 2˜D + 180°, ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan).
Aus dem Mohrschen Spannungskreis folgt für die Normalspannungen Vx‘ und Vy’:
Vl Vl Vl
V y'  ˜ cos 2D ˜ 1  cos 2D
2 2 2
Vl Vl Vl
V x'  ˜ cos 2D ˜ 1  cos 2D
2 2 2
Berechnung der Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) durch Anwendung
des Hookeschen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand
1 Vl
H y' { H DMS ˜ V y'  P ˜ V x' ˜ 1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D (1)
E 2˜E
Zusammenhang zwischen äußerer Beanspruchung F und Längsspannung Vl
(kein Biegeanteil, da DMS in neutraler Faser liegt)
F F
Vl (2)
A b˜c
(2) in (1) eingesetzt und nach F umgeformt:
2 ˜ E ˜ H y' ˜ b ˜ c
F
1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D
3 Spannungszustand 81

2 ˜ 108 000 N/mm 2 ˜ 0,0001485 ˜ 300 mm ˜ 200 mm


F 999 971 N | 1000 kN
1  cos 20q  0,25 ˜ 1  cos 20q

Alternative Lösung mit Hilfe des Mohrschen Verformungskreises


Dehnungen in Längs- und Querrichtung
Hl { H y
Hq { P ˜ Hl P ˜ H y

Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises


Zur Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises
benötigt man die Verformungen in zwei zueinander
senkrechten Schnittrichtungen. Bekannt sind die Ver-
formungen mit der x- bzw. der y-Richtung als Bezugs-
richtung.
Einzeichnen der Bildpunkte Px (Hq | 0) und Py (Hl | 0) in
das H-J/2-Koordinatensystem ergibt den Mohrschen
Verformungskreis (Hq = -μ ˜ Hl). Da die beiden Schnitt-
ebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen,
liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurch-
messer. Damit ist der Mohrsche Verformungskreis fest-
gelegt (siehe Abbildung).
Bildpunkt Py‘, welcher die Verformungen in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) als Bezugs-
richtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 2˜D , ausgehend vom
Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan).
Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohrschen Verformungskreises erhält man:
Hl  Hq Hl
HM ˜ 1 P
2 2
Hl  Hq Hl
R ˜ 1 P
2 2
Damit folgt für die Dehnung in y'-Richtung (Messrichtung des DMS)
Hl
H y { H DMS H R  R ˜ cos 2D ˜ 1  P  1  P ˜ cos 2D
2
2 ˜ H DMS 2 ˜ 0,0001485
Hl
1  P  1  P ˜ cos 2D 1  0,25  1  0,25 ˜ cos 20q
82 3 Spannungszustand

Berechnung der Spannung in Längsrichtung


Vl E ˜H l 108 000 N/mm 2 ˜ 0,0001543 16,66 N/mm 2

Berechnung der Zugkraft F


F V l ˜ A V l ˜ b ˜ c 16,66 N/mm 2 ˜ 300 mm ˜ 200 mm 999 971 N | 1000 kN

c) Höchst beanspruchte Stelle: Innenseite der Säule, da Überlagerung von Zug- und Biegebe-
anspruchung
Berechnung der Lastspannungen
F 1000 000 N
Vz 16,67 N/mm2
A 300 mm ˜ 200 mm
§ b·
F ˜ ¨a  ¸
Mb © 2¹ 1000 000 N ˜ 500 mm
Vb 250 N/mm2
Wb b ˜ c2 300 mm ˜ 200 mm 2

6 6
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen
Festigkeitsbedingung (Innenseite Querschnittfläche A-B)
V d V zul
Rm
Vz  Vb
SB
Rm 350 N/mm2
SB 1,31 (nicht ausreichend, da S B  4,0)
Vz  Vb 16,67 N/mm2  250 N/mm2
3 Spannungszustand 83

Lösung zu Aufgabe 3.5


a) Aufstellen des Spannungstensors (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber
nachfolgend weggelassen):
§ 500 250 400 ·
¨ ¸
S ¨ 250 200 100 ¸
¨ 400 100 300 ¸
© ¹
Normalenvektor der Ebene E1
§ nx · § cos D · § 0,5 ·
& ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
nE1 ¨ ny ¸ ¨ cos E ¸ ¨ 0,5 ¸
¨n ¸ ¨ cos J ¸ ¨1 / 2 ¸
© z¹ © ¹ © ¹
&
Ermittlung des Spannungsvektors s zur Schnittebene E1
§ V x W xy W xz · § cos D · § 500 250 400 · § 0,5 · § 657,84 ·
& & ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
s S ˜ nE1 ¨W xy V y W yz ¸ ˜ ¨ cos E ¸ ¨ 250 200 100 ¸ ˜ ¨ 0,5 ¸ ¨ 295,71 ¸
¨¨ ¸¸ ¨ ¸ ¨ 400 100 300 ¸ ¨1 / 2 ¸ ¨ 462,13 ¸
© W xz W yz V z ¹ © cos J ¹ © ¹ © ¹ © ¹
&
Berechnung des Betrags der Normalspannung V des Spannungsvektors s zur Schnitt-
ebene E1
§ 657,84 · § 0,5 ·
& & ¨ ¸ ¨ ¸
V s ˜ nE1 ¨ 295,71¸ ˜ ¨ 0,5 ¸ 803,55 N/mm 2
¨ 462,13 ¸ ¨1 / 2 ¸
© ¹ © ¹
&
Berechnung des Betrags der Schubspannung W des Spannungsvektors s zur Schnitt-
ebene E1

§ 657,84 · § 657,84 ·
2 2 ¨ ¸ ¨ ¸ 2
W s V ¨ 295,71 ¸ ˜ ¨ 295,71¸  803,55 296,77 N/mm 2
¨ 462,13 ¸ ¨ 462,13 ¸
© ¹ © ¹

b) Normalenvektor der Ebene E2 (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber
nachfolgend weggelassen)
§ nx · § cos D · § 0,7566 ·
& ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
nE2 ¨ ny ¸ ¨ cos E ¸ ¨ 0,3457 ¸
¨n ¸ ¨ cos J ¸ ¨ 0,5549 ¸
© z¹ © ¹ © ¹
84 3 Spannungszustand

&
Ermittlung des Spannungsvektors s zur Schnittebene E2
§ V x W xy W xz · § cos D · § 500 250 400 · § 0,7566 · § 686,73 ·
& & ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
s S ˜ nE2 ¨W xy V y W yz ¸ ˜ ¨ cos E ¸ ¨ 250 200 100 ¸ ˜ ¨ 0,3457 ¸ ¨ 313,80 ¸
¨¨ ¸¸ ¨ ¸ ¨ 400 100 300 ¸ ¨ 0,5549 ¸ ¨ 503,71 ¸
© W xz W yz V z ¹ © cos J ¹ © ¹ © ¹ © ¹
&
Berechnung des Betrags der Normalspannung V des Spannungsvektors s zur Schnitt-
ebene E2
§ 686,64 · § 0,7566 ·
& & ¨ ¸ ¨ ¸
V s ˜ nE2 ¨ 313,75 ¸ ˜ ¨ 0,3457 ¸ 907,63 N/mm 2
¨ 503,70 ¸ ¨ 0,5549 ¸
© ¹ © ¹
&
Berechnung des Betrags der Schubspannung W des Spannungsvektors s zur Schnitt-
ebene E2
§ 686,64 · § 686,64 ·
2 2 ¨ ¸ ¨ ¸ 2
W s V ¨ 313,75 ¸ ˜ ¨ 313,75 ¸  907,52 | 0
¨ 503,70 ¸ ¨ 503,70 ¸
© ¹ © ¹

Da die Schubspannung W in der Schnittebene E2 zu Null wird, ist die Ebene E2 Hauptspan-
&
nungsebene und die Normalspannung V Hauptnormalspannung.

Hinweis: Bedingt durch Rundungsungenauigkeiten kann der Betrag der Schubspannung W


geringfügig von Null abweichen.

c) Aufstellen der Eigenwertgleichung


3 2
V Hi  I1 ˜ V Hi  I 2 ˜ V Hi  I 3 0

mit den Invarianten (Einheiten werden weggelassen):


I1 V x V y Vz
500  200  300
1000
2 2 2
I2 V x ˜ V y  V y ˜ V z  V z ˜ V x  W xy  W yz  W xz
500 ˜ 200  200 ˜ 300  300 ˜ 500  250 2  100 2  400 2 77500

2 2 2
I3 V x ˜ V y ˜ V z  2 ˜ W xy ˜ W yz ˜ W xz  V x ˜ W yz  V y ˜ W xz  V z ˜ W xy
500 ˜ 200 ˜ 300  2 ˜ 250 ˜ 100 ˜ 400  500 ˜ 100 2  200 ˜ 400 2  300 ˜ 250 2
5 750 000

Damit lautet die Eigenwertgleichung:


3 2
V Hi  1000 ˜ V Hi  77500 ˜ V Hi  5 750 000 0
3 Spannungszustand 85

Allgemeine Form der kubischen Gleichung


3 2
V Hi  A ˜ V Hi  B ˜ V Hi  C 0

Koeffizientenvergleich ergibt für A, B und C:


A  I1 1000
B I2 77 500
C I3 5 750 000

Reduzierte Form der kubischen Gleichung


u3  a ˜ u  b 0

A2  1000 2
mit a B 77500  255 833,3
3 3
2 1
und b ˜ A3  ˜ A ˜ B  C
27 3
2 1
˜  1 000 3  ˜  1 000 ˜ 77 500  5 750 000
27 3
42 490 741

Berechnung der Diskriminante D


2 3 2 3
§b· §a· § 42 490 741 · §  255 833,3 ·
D ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ 1,69 ˜ 1014  0
©2¹ © 3¹ © 2 ¹ © 3 ¹
Da D < 0 hat die kubische Gleichung drei reelle Lösungen (u1, u2 und u3):
§ ·
a 1 ¨ b ¸
u1 2˜  ˜ cos M mit M arccos ¨  ¸¸
3 3 ¨ 2˜  a/3 3
© ¹
§ ·
1 ¨  42 490 741 ¸
arccos ¨  ¸¸
3 ¨ 2 ˜   255833,3 / 3 3
© ¹
1
arccos 0,853
3
10,482q
u1 574,29 N/mm 2

a
u2 2˜  ˜ cos(M  120q)
3
 255 833,3
2˜  ˜ cos(10,482q  120q) 379,17 N/mm 2
3
a
u3 2˜  ˜ (M  240q)
3
86 3 Spannungszustand

 255 833,3
u3 2˜  ˜ cos(10,482q  240q) 195,13 N/mm 2
3
Zwischen den Hauptnormalspannungen Vi und der Koordinate ui besteht die Beziehung:
A
V Hi ui 
3
Damit folgt für die Hauptnormalspannungen Vi:
A  1000 N/mm 2
V H1 u1  574,29 N/mm 2  907,63 N/mm 2
3 3
A  1000 N/mm 2
V H2 u2  379,17 N/mm 2  45,84 N/mm 2
3 3
A  1000 N/mm 2
V H3 u3  195,13 N/mm 2  138,21 N/mm 2
3 3
Kontrolle:
V H1  V H2  V H3 I1
907,63  45,84  138,21 1000

Ordnen der Hauptnormalspannungen entsprechend ihrer algebraischen Größe liefert


schließlich:
V1 907,63 N/mm 2

V2 138,21 N/mm 2

V3 45,84 N/mm 2

d) Die Hauptspannungsrichtungen (Di , Ei und Ji mit i = 1,2,3) erhält man durch Lösen des
Gleichungssystems:
V x  V i ˜ cosD i  W xy ˜ cos E i  W xz ˜ cos J i 0
W xy ˜ cosD i  V y  V i ˜ cos E i  W yz ˜ cos J i 0
W xz ˜ cosD i  W yz ˜ cos E i  V z  V i ˜ cos J i 0

Für die erste Hauptspannungsrichtung (i = 1; V1 = 907,6 N/mm2) erhält man das homogene,
lineare Gleichungssystem (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber weggelas-
sen):
500  907,63 ˜ cos D1  250 ˜ cos E1  400 ˜ cos J 1 0
250 ˜ cos D1  200  907,63 ˜ cos E1  100 ˜ cos J 1 0
400 ˜ cosD1  100 ˜ cos E1  300  907,63 ˜ cos J 1 0
3 Spannungszustand 87

und umgeformt:
407,63 ˜ cosD1  250 ˜ cos E1  400 ˜ cos J 1 0 (1)
250 ˜ cosD1  707,63 ˜ cos E1  100 ˜ cos J 1 0 (2)
400 ˜ cosD1  100 ˜ cos E1  607,63 ˜ cos J 1 0 (3)

Die Gleichungen 1 bis 3 sind nicht unabhängig voneinander, so dass zur Bestimmung der
Richtungswinkel D1, E1 und J1 eine weitere, unabhängige Gleichung herangezogen werden
muss. Die dritte Gleichung kann dann zur Kontrolle verwendet werden.
&
Für die Richtungswinkel des (normierten) Normalenvektors ( n 1) gilt:
cos 2 D 1  cos 2 E 1  cos 2 J 1 1 (4)

Aus Gleichung 2 folgt:


cos E 1 0,3533 ˜ cos D 1  0,1413 ˜ cos J 1 (5)

Gleichung 5 in Gleichung 1 eingesetzt ergibt:


 407,63 ˜ cos D1  250 ˜ 0,3533 ˜ cos D1  0,1413 ˜ cos J 1  400 ˜ cos J 1 0
 319,31 ˜ cos D1  435,33 ˜ cos J 1 0
cos J 1 0,7335 ˜ cos D1 (6)

Gleichung 6 in Gleichung 5 eingesetzt ergibt:


cos E1 0,3533 ˜ cos D1  0,1413 ˜ 0,7335 ˜ cos D1
cos E1 0,3533 ˜ cos D1  0,1037 ˜ cos D1
cos E1 0,4567 ˜ cos D1 (7)

Gleichung 6 und 7 in Gleichung 4 eingesetzt:


2 2
cos 2 D1  0,4567 ˜ cos D1  0,7335 ˜ cos D1 1
2
1,7465 ˜ cos D1 1
cos D1 0,7567
D1 40,83q
Damit folgt aus Gleichung 7:
cos E1 0,4567 ˜ cos D1 0,3455
E1 69,79q

Aus Gleichung 6 folgt:


cos J 1 0,7335 ˜ cos D1 0,5550
J1 56,29q

Kontrolle der Ergebnisse mit Hilfe von Gleichung 3:


400 ˜ cos D1  100 ˜ cos E1  607,63 ˜ cos J 1 0
400 ˜ 0,7567  100 ˜ 0,3455  607,63 ˜ 0,5550 0
0 0
88 3 Spannungszustand

Die Richtungswinkel der Hauptnormalspannungen V2 = 138,21 N/mm2 (D2 , E2 und J2) und
V3 = -45,84 N/mm2 (D3, E3 und J3) erhält man auf analoge Weise:
D2 89,78q
E2 32,17q
J2 122,16q

und
D3 49,17q
E3 113,89q
J3 50,27q

e) Rechnerische Lösung
Normalenvektor der Ebene E3 (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber
nachfolgend weggelassen):
§ cos D · § 0,6428 ·
& ¨ ¸ ¨ ¸
nE3 ¨ cos E ¸ ¨ 0,6428 ¸
¨ cos J ¸ ¨ 0,4163 ¸
© ¹ © ¹
&
Ermittlung des Spannungsvektors s zur Schnittebene E3
§V 1 0 0 · § cos D ·
& & ¨ ¸ ¨ ¸
s S H ˜ nE2 ¨ 0 V 2 0 ¸ ˜ ¨ cos E ¸
¨ 0 0 V ¸ ¨ cos J ¸
© 3¹ © ¹
§ 907,63 0 0 · § 0,6428 · § 583,42 ·
¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸
¨ 0 138,21 0 ¸ ˜ ¨ 0,6428 ¸ ¨ 88,84 ¸
¨ 0 0  45,84 ¸¹ ¨© 0,4163 ¸¹ ¨  19,08 ¸
© © ¹
&
Berechnung des Betrags der Normalspannung VE3 des Spannungsvektors s zur
Schnittebene E3
§ 583,42 · § 0,6428 ·
& & ¨ ¸ ¨ ¸
V E3 s ˜ nE3 ¨ 88,84 ¸ ˜ ¨ 0,6428 ¸ 424,17 N/mm2
¨  19,08 ¸ ¨ 0,4163 ¸
© ¹ © ¹
3 Spannungszustand 89

&
Berechnung des Betrags der Schubspannung W des Spannungsvektors s zur Schnittebene E3

§ 583,42 · § 583,42 ·
2 2 ¨ ¸ ¨ ¸ 2
W E3 s  V E3 ¨ 88,84 ¸ ˜ ¨ 88,84 ¸  424,17 410,74 N/mm2
¨  19,08 ¸ ¨  19,08 ¸
© ¹ © ¹

Graphische Lösung
abgelesen: VE3 = 425 N/mm2
W E3 = 410 N/mm2
90

4 Verformungszustand
4.1 Formelsammlung zum Verformungszustand
Definition von Dehnung und Schiebung
'l l1  l0 Definition der (technischen)
H Dehnung
l0 l0

S
J D Definition der Schiebung
2

Vorzeichenregelung für Schiebungen


Eine Schiebung ist positiv (negativ) anzusetzen, falls
sich der ursprünglich rechte Winkel des betrachteten
Winkelelementes vergrößert (verkleinert).

Zweiachsiger Verformungszustand
Dehnung in x’-Richtung
Hx  Hy Hx Hy J xy
H x'  ˜ cos 2M  ˜ sin 2M
2 2 2
Schiebung mit der x’-Richtung als Bezug
J x'y' Hx Hy J xy
˜ sin 2M  ˜ cos 2M
2 2 2

Gleichung des Mohrschen Verformungskreises


2 2 2 2
§ H  H y · § J x' y' · § H x  H y · § J xy ·
¨¨ H x'  x ¸ ¨ ¸ ¨¨ ¸¸  ¨¨ ¸¸
© 2 ¸¹ ¨© 2 ¸¹ © 2 ¹ © 2 ¹
4 Verformungszustand 91

2 2
Hx  Hy § Hx  Hy · § J xy ·
H H1  ¨¨ ¸ ¨
¸ ¨ 2 ¸
¸ Berechnung der Hauptdehnung
2 © 2 ¹ © ¹

2 2
Hx  Hy § Hx  Hy · § J xy ·
H H2  ¨¨ ¸ ¨
¸ ¨ 2 ¸
¸ Berechnung der Hauptdehnung
2 © 2 ¹ © ¹

Richtungswinkel zwischen der x-Achse und der ersten oder der zweiten Hauptdehnungsrichtung

1 §  J xy ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ (Vorzeichen von Jxy entsprechend Vorzeichenregelung auf
2 ¨ Hx  Hy ¸ vorhergehender Seite)
© ¹

S
M 2;1 M1;2 
2

Auswertung dreier beliebig orientierter Dehnungsmessstreifen


Hx  Hy Hx  Hy J xy
HA  ˜ cos 2D  ˜ sin 2D
2 2 2
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HB  ˜ cos 2 E  ˜ sin 2 E
2 2 2
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HC  ˜ cos 2J  ˜ sin 2J
2 2 2
92 4 Verformungszustand

4.2 Aufgaben

Aufgabe 4.1 {{zzz

Eine Rechteckscheibe (a = 10 mm; b = 8 mm) aus dem Vergütungsstahl 42CrMo4 wird in der
dargestellten Weise elastisch verformt (a‘ = 10,02 mm; b‘ = 8,01 mm; D = 89,75°).

a) Berechnen Sie die Dehnungen Hx und Hy in x- und y-Richtung sowie die Schiebung Jxy.
b) Ermitteln Sie die Dehnungen Hx' und Hy' sowie die Schiebungen Jx'y' und Jy'x' für ein um den
Winkel M = 30° gedrehtes Flächenelement
x rechnerisch,
x graphisch.
c) Berechnen Sie die Länge l‘ sowie den Winkel G des elastisch verformten, ursprünglich
rechteckigen Flächenelementes mit der Seitenlänge l = 5 mm.

Aufgabe 4.2 {{zzz

Zur experimentellen Spannungsanalyse an Gas-


hochdruckleitungen sollen die in der Abbildung
dargestellten Messelemente eingesetzt werden.
Am Messelement wurde eine 0°-45°-90° DMS-
Rosette appliziert. Infolge einer Fertigungsunge-
nauigkeit bei der Applikation schließt die
A-Richtung der DMS-Rosette mit der Rohrachse
(x-Richtung) einen Winkel von 8° ein.
Nach Aufbringung des Innendrucks werden die
folgenden Dehnungen gemessen:
HA = 0,862 ‰
HB = 0,224 ‰
HC = 0,472 ‰
a) Skizzieren Sie den Mohrschen Verformungskreis und ermitteln Sie die Dehnungen in x-
und y-Richtung (Hx und Hy) sowie die Schiebung Jxy mit der x-Richtung als Bezug.
b) Ermitteln Sie die Hauptdehnungen HH1 und HH2 in der x-y-Ebene sowie die Winkel M1 und
M2 zwischen der x-Richtung und den Hauptdehnungsrichtungen.
4 Verformungszustand 93

Aufgabe 4.3 {zzzz

Im Rahmen einer experimentellen Spannungs-


analyse wird an einer Stahlplatte eine 0°-120°-
240° DMS-Rosette in der dargestellten Weise
(siehe Abbildung) appliziert. Unter Betriebsbe-
anspruchung werden die folgenden Dehnungen
gemessen:
HA = 0,0146 ‰
HB = 1,6230 ‰
HC = 0,2619 ‰
a) Zeichnen Sie maßstäblich den Mohrschen Verformungskreis und ermitteln Sie graphisch
die Dehnungen in x- und y-Richtung (Hx und Hy) sowie die Schiebung Jxy.
b) Bestimmen Sie graphisch die Hauptdehnungen HH1 und HH2 in der x-y-Ebene. Unter wel-
chen Winkeln M1 und M2 zur x-Richtung wirken sie?
c) Ermitteln Sie rechnerisch:
x die Dehnungen Hx und Hy in x- und y-Richtung sowie die Schiebung Jxy.
x die Hauptdehnungen HH1 und HH2 in der x-y-Ebene sowie die Winkel M1 und M2 zwischen
der x-Richtung und den Hauptdehnungsrichtungen.

Aufgabe 4.4 {zzzz

Zur Ermittlung des Verformungszustandes (Hx, Hy


und Jxy) eines durch Innendruck beanspruchten
Behälters, werden an dessen Außenoberfläche
drei Dehnungsmessstreifen in der dargestellten
Weise appliziert. Unter Belastung werden die
folgenden Dehnungen gemessen:
HA = 3,665 ‰
HB = 1,500 ‰
HC = -0,415 ‰
a) Zeichnen Sie maßstäblich den Mohrschen
Verformungskreis und ermitteln Sie gra-
phisch die Dehnungen in x- und y-Richtung
(Hx und Hy) sowie die Schiebung Jxy.
b) Bestimmen Sie graphisch die Hauptdehnungen in der x-y-Ebene. Unter welchen Winkeln
M1 und M2 zur x-Richtung wirken die Hauptdehnungen?
c) Ermitteln Sie rechnerisch:
x die Dehnungen Hx und Hy in x- und y-Richtung sowie die Schiebung Jxy.
x die Hauptdehnungen HH1 und HH2 in der x-y-Ebene sowie die Winkel M1 und M2 zwischen
der x-Richtung und den Hauptdehnungsrichtungen.
94 4 Verformungszustand

4.3 Lösungen
Lösung zu Aufgabe 4.1

a) Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (Hx und Hy) sowie der Schiebung Jxy
a'  a 10,02 mm  10 mm
Hx 0,002 2 ‰
a 10 mm
b'  b 8,01 mm  8 mm
Hy 0,00125 1,25 ‰
b 8 mm
S S S S
J xy D˜  89,75 ˜  0,00436 4,36 ‰
180q 2 180q 2

b) Berechnung der Dehnung Hx’ sowie die Schiebung Jx’y’


Rechnerische Lösung:
Hx  Hy Hx  Hy J xy
H x'  ˜ cos 2M 
˜ sin 2M
2 2 2
0,002  0,00125 0,002  0,00125  0,00436
 ˜ cos 60q  ˜ sin 60q
2 2 2
0,0037 3,7 ‰

Hx  Hy Hx  Hy J xy
H y'  ˜ cos 2 M  90q 
˜ sin 2 M  90q
2 2 2
0,002  0,00125 0,002  0,00125  0,00436
 ˜ cos 240q  ˜ sin 240q
2 2 2
0,00045 0,45 ‰

J x' y' H x  H y ˜ sin 2M  J xy ˜ cos 2M


0,002  0,00125 ˜ sin 60q  0,00436 ˜ cos 60q
0,00153 1,53 ‰

Da Jx’y’ < 0, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Win-
kelverkleinerung.
J y'x' H x  H y ˜ sin 2 M  90q  J xy ˜ cos 2 M  90q
0,002  0,00125 ˜ sin 240q  0,00436 ˜ cos 240q
0,00153 1,53 ‰

Da Jy’x’ > 0, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Win-
kelvergrößerung.
4 Verformungszustand 95

Graphische Lösung:
Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises
Zur Konstruktion des Mohrschen Verfor-
mungskreises benötigt man die Verformun-
gen in zwei zueinander senkrechten Richtun-
gen. Bekannt sind die Verformungen mit der
x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung.
Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte
Px (Hx | Jxy/2) und Py (Hy | Jyx/2) in das H-J/2-
Koordinatensystem unter Berücksichtigung
der Vorzeichenregelung für Schiebungen.
Da die x- und die y-Richtung einen Winkel
von 90° zueinander einschließen, müssen die
Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurch-
messer liegen. Die Strecke PxPy schneidet die
H-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px und Py ist der ge-
suchte Mohrsche Verformungskreis (siehe Abbildung).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises
Hx  Hy 0,002  0,00125
HM 0,001625
2 2
2 2 2 2
§ H x  H y · § J xy · § 0,002  0,00125 · § 0,00436 ·
¨ ¸ ¨ ¸
R ¨ 2 ¸ ¨ 2 ¸ ¨
© 2
¸ ¨
¹ © 2
¸
¹
© ¹ © ¹
0,002212

Berechnung des Winkels D zwischen x-Richtung und Hauptdehnungsrichtung HH1


J xy / 2 0,00436 / 2
D arctan arctan 80,24q
(H x  H y ) / 2 0,002  0,00125 / 2

Damit folgt für den Winkel E:


E D  2 ˜M 80,24q  2 ˜ 30q 20,24q

Berechnung der Dehnung in x’-Richtung (Hx’)


H x' H M  R ˜ cos E 0,001625  0,002212 ˜ cos 20,24q 0,0037 3,7 ‰

Berechnung der Dehnung in y’-Richtung (Hy’)


H y' H M  R ˜ cos E 0,001625  0,002212 ˜ cos 20,24q 0,00045 0,45 ‰

Berechnung der Schiebung mit der x’-Richtung als Bezugsrichtung (Jx’y’)


J x' y' / 2  R ˜ sin E 0,002212 ˜ sin 20,24q 0,0007652
J x' y' 0,00153 1,53 ‰
96 4 Verformungszustand

Da Jx’y’ < 0, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Win-
kelverkleinerung.
Berechnung der Schiebung mit der y’-Richtung als Bezugsrichtung (Jy’x’)
J y'x' / 2 R ˜ sin E 0,002212 ˜ sin 20,24q 0,0007652
J y'x' 0,00153 1,53 ‰
Da Jy’x’ > 0, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Win-
kelvergrößerung.

c) Berechnung der Länge l´ des gedrehten, verformten Flächenelementes


'l
H x'
l
'l H x' ˜ l 0,0037 ˜ 5 mm 0,0185 mm

damit folgt für l‘:


l c l  'l 5 mm  0,0185 mm 5,0185 mm

Berechnung des Winkels G des gedrehten, verformten Flächenelementes


S
J x' y' G 
2
S S
G J x' y'  0,00153  1,5693
2 2
G 89,91q
4 Verformungszustand 97

Lösung zu Aufgabe 4.2

a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Ro-


sette vor. Daher kann der Mohrsche
Verformungskreis entsprechend Ka-
pitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf ein-
fache Weise konstruiert werden.

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises


HA  HC 0,862 ‰  0,472 ‰
HM 0,667 ‰
2 2
2 2
R HA HM  HM HB
2 2
0,862 ‰  0,667 ‰  0,667 ‰  0,224 ‰ 0,484 ‰

Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Haupt-
dehnungsrichtung HH1
HM  HB 0,667 ‰  0,224 ‰
tan D 2,272
HA  HM 0,862 ‰  0,667 ‰
D 66,24q

Damit folgt für den Betrag des Richtungswinkels E :


E D  2 ˜ 8q 66,24q  16q 50,24q
Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung
Hx H M  R ˜ cos E 0,667 ‰  0,484 ‰ ˜ cos 50,24q 0,977 ‰
Hy H M  R ˜ cos E 0,667 ‰  0,484 ‰ ˜ cos 50,24q 0,357 ‰

Berechnung der Schiebung Jxy


J xy
R ˜ sin E 0,484 ‰ ˜ sin 50,24q 0,372 ‰
2
Ȗxy 0,744 ‰
98 4 Verformungszustand

Da die Schiebung Jxy > 0 ist, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebun-
gen um eine Winkelvergrößerung.

b) Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2


H H1 H M  R 0,667 ‰  0,484 ‰ 1,151 ‰
H H2 H M  R 0,667 ‰  0,484 ‰ 0,183 ‰

Ermittlung des Richtungswinkels M1 zwischen der x-Richtung und der ersten Haupt-
dehnungsrichtung HH1
E
M1  25,12q
2
Ermittlung des Richtungswinkels M2 zwischen der x-Richtung und der zweiten Haupt-
dehnungsrichtung HH2
M2 M1  90q 25,12q  90q 64,88q
4 Verformungszustand 99

Lösung zu Aufgabe 4.3


a) + b)

abgelesen:
Dehnungen Hx und Hy sowie Schiebung Jxy
Hx = 1,01 ‰
Hy = HC = 0,26 ‰
Jxy = 1,84 ‰ (Winkelvergrößerung gemäß Vor-
zeichenregelung für Schiebungen)

Hauptdehnungen und Richtungswinkel


HH1 = 1,63 ‰ M1 = - 34°
HH2 = - 0,36 ‰ M2 = 56°

c) Berechnung der Dehnungen Hx und Hy sowie der Schiebung Jxy


Für die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen gilt:
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HA  ˜ cos 2D  ˜ sin 2D (1)
2 2 2
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HB  ˜ cos 2E  ˜ sin 2E (2)
2 2 2
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HC  ˜ cos 2J  ˜ sin 2J (3)
2 2 2
Zur Vereinfachung setzt man:
Hx  Hy
v (4)
2
J xy
w (5)
2
Hx  Hy
u (6)
2
100 4 Verformungszustand

mit D = 30°, E = 150° und J = 270° sowie HA = 0,0146 ‰, HB = 1,6230 ‰ und HC = 0,2619 ‰
folgt aus den Gleichungen 1 bis 3:
0,0146 ‰ u  v ˜ cos 60q  w ˜ sin 60q (7)
1,6230 ‰ u  v ˜ cos 300q  w ˜ sin 300q (8)
0,2619 ‰ u  v ˜ cos 540q  w ˜ sin 540q (9)

Damit ergibt sich das zu lösende lineare Gleichungssystem:


0 , 0146 ‰ u  0 ,5 ˜ v  3 / 2 ˜ w (10)
0,0146 ‰ u  0,5 ˜ v  3 / 2 ˜ w (11)
0,2619 ‰ u  v (12)
Gleichung 10 und Gleichung 11 addiert:
1,6376 ‰ 2 ˜ u  v (13)

Gleichung 12 nach v aufgelöst:


v u  0,2619 ‰ (14)

Gleichung 14 in Gleichung 13 eingesetzt:


1,8995 ‰ 3 ˜ u
(15)
u 0,63325 ‰

Gleichung 15 in Gleichung 14 eingesetzt:


v 0,37127 ‰ (16)

Aus Gleichung 4 und Gleichung 5 folgt:


Hx  Hy 2 ˜ u und (17)
Hx  Hy 2˜v (18)

Gleichung 17 und 18 addiert, liefert:


Hx u  v 1,004 ‰ (19)

Gleichung 17 und 18 subtrahiert, liefert:


Hy uv 0,2619 ‰ (20)

Aus Gleichung 10 folgt:


u  0,5 ˜ v  0,0146 ‰ 0,63317 ‰  0,5 ˜ 0,37127 ‰  0,0146 ‰
w 0,9286 ‰
3/2 3/2

Damit ergibt sich für die Schiebung Jxy aus Gleichung 5:


J xy 2 ˜ w 1,8572 ‰

Da die Schiebung positiv ist, handelt es sich entsprechend der Vorzeichenregelung für Schie-
bungen um eine Winkelvergrößerung.
4 Verformungszustand 101

Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2


2 2
Hx  Hy § Hx Hy · § J xy ·
H H1; H2 r ¨¨ ¸ ¨
¸ ¨ 2 ¸
¸
2 © 2 ¹ © ¹
2 2
1,004  0,2619 § 1,004  0,2619 · § 1,8572 ·
‰r ¨ ¸ ¨ ¸ ‰
2 © 2 ¹ © 2 ¹
H H1 1,6332 ‰
H H2 0,3669 ‰

Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Haupt-
dehnungsrichtungen

1 §  J xy · 1 §  1,8572 ‰ ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ ˜ arctan¨¨ ¸¸ 34,10 ‰
2 ¨ Hx  Hy ¸ 2 © 1,004 ‰ - 0,2619 ‰ ¹
© ¹
Um zu entscheiden, ob es sich um den Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der er-
sten oder der zweiten Hauptdehnungsrichtung handelt, wird Tabelle 4.1 (siehe Lehrbuch)
angewandt. Da es sich um Fall 1 (Hx > Hy und Jxy > 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwi-
schen der x-Richtung und der ersten Hauptdehnungsrichtung, also:
M1 34,10q

Für den Richtungswinkel M2 zwischen der x-Richtung und der zweiten Hauptdehnungsrich-
tung folgt dann:
M2 M1  90q 34,09q  90q 55,90q
102 4 Verformungszustand

Lösung zu Aufgabe 4.4


a) + b)

abgelesen:
Dehnungen Hx und Hy sowie Schiebung Jxy:
Hx = 4 ‰
Hy = -1 ‰
Jxy = 0

Hauptdehnungen und Richtungswinkel:


HH1 = Hx = 4 ‰ M1 = 0
HH2 = Hy = -1 ‰ M2 = 90°

c) Berechnung der Dehnungen Hx und Hy sowie der Schiebung Jxy


Analog zu Aufgabe 4.3 folgt für das zu lösende Gleichungssystem mit D = 15°, E = 45°
und J = 70° sowie HA = 3,665 ‰, HB = 1,500 ‰ und HC = -0,415 ‰:
3,665 ‰ u  v ˜ cos 30q  w ˜ sin 30q (1)
1,500 ‰ u  v ˜ cos 90q  w ˜ sin 90q (2)
0,415 ‰ u  v ˜ cos 140q  w ˜ sin 140q (3)

Damit ergibt sich das zu lösende lineare Gleichungssystem:


3,665 ‰ u  3 / 2 ˜ v  0,5 ˜ w (4)
1,500 ‰ u w (5)
0,415 ‰ u  0,766 ˜ v  0,643 ˜ w (6)

(4) - 0,5˜(5):
2,915 ‰ 0,5 ˜ u  3 / 2 ˜ v (7)

0,643˜(5) - (6):
1,3795 ‰ 0,357 ˜ u  0,766 ˜ v (8)

0,357˜(7) + 0,5˜(8):
1,7304 ‰ 0,6922 ˜ v
(9)
v 2,5 ‰
4 Verformungszustand 103

Gleichung 9 in Gleichung 7 eingesetzt ergibt:


2,915 ‰  3 / 2 ˜ 2,5 ‰
u 1,5 ‰
0,5

Damit folgt für die Dehnungen Hx und Hx:


Hx uv 4 ‰
Hy uv 1 ‰

Aus Gleichung 5 folgt:


w u  1,500 ‰ 0‰

und damit:
J xy 2˜w 0‰

Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2


Da Jxy = 0 ist, fallen die x- und y-Richtung mit den Hauptdehnungsrichtungen zusammen, es
folgt daher sofort:
H H1 H x 4 ‰
H H2 Hy 1 ‰

Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Haupt-
dehnungsrichtungen
1 §  J xy ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ 0 (da Jxy = 0)
2 ¨ Hx Hy ¸
© ¹
Um zu entscheiden, ob es sich um den Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der er-
sten oder der zweiten Hauptdehnungsrichtung handelt, wird Tabelle 4.1 (siehe Lehrbuch)
angewandt. Da es sich um Fall 1 bzw. Fall 4 handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der
x-Richtung und der ersten Hauptdehnungsrichtung, also:
M1 0q

Für den Richtungswinkel M2 zwischen der x-Richtung und der zweiten Hauptdehnungsrich-
tung folgt dann:
M2 M1  90q 0q  90q 90q
104

5 Elastizitätsgesetze
5.1 Formelsammlung zu den Elastizitätsgesetzen
Formänderungen durch einachsige Normalspannung
Hookesches Gesetz für Normalspannungen

l1 − l0 Δl
σ = E ⋅ε = E ⋅ = E⋅
l0 l0

Poissonsches Gesetz
d1 − d 0 Δd
ε q = − μ ⋅ ε l und ε q = =
d0 d0

Formänderungen durch Schubspannungen

τ = G ⋅γ Hookesches Gesetz für Schub-


beanspruchung
E Zusammenhang zwischen den
G=
2 ⋅ (1 + μ ) elastischen Werkstoffkonstanten
E, G und μ

Formänderungen beim ebenen (zweiachsigen) Spannungszustand

εx =
1
E
(
⋅ σ x − μ ⋅σ y ) Hookesches Gesetz
für Normalspan-
1
(
ε y = ⋅ σ y − μ ⋅σ x
E
) nungen (nach den
Dehnungen aufge-
μ
( )
löst)
εz = − ⋅ σx +σy
E

σx =
E
(
⋅ εx + μ ⋅εy ) Hookesches Gesetz
1− μ2 für Normalspan-

σy =
E
(
⋅ εy + μ ⋅εx ) nungen (nach den
Spannungen aufge-
1− μ2 löst)
σz = 0

τ xy Hookesches Gesetz
τ xy = G ⋅ γ xy bzw. γ xy = für Schubbeanspru-
G chung
5 Elastizitätsgesetze 105

Formänderungen beim allgemeinen (dreiachsigen) Spannungszustand


Hookesches Gesetz für Normalspannungen (nach
den Dehnungen aufgelöst)

εx =
1
E
[ (
⋅ σx − μ ⋅ σy +σz )]
εy =
1
E
[
⋅ σ y − μ ⋅ (σ z + σ x ) ]
εz =
1
E
[ (
⋅ σz − μ ⋅ σx +σy )]

Hookesches Gesetz für Normalspannungen (nach


den Spannungen aufgelöst)

σx =
E
1+ μ
ª
⋅ «ε x +
μ
1 − 2μ
( )
º
⋅ εx + εy + εz »
¬ ¼

σy =
E
1+ μ
ª
⋅ «ε y +
1 −
μ
2 μ
( ) º
⋅ εx + ε y + εz »
¬ ¼

σz =
E
1+ μ
ª
⋅ «ε z +
1 −
μ
2 μ
( )º
⋅ εx + εy + εz »
¬ ¼

Hookesches Gesetz für Schubbeanspruchung


τ xy
τ xy = G ⋅ γ xy bzw. γ xy =
G
τ xz
τ xz = G ⋅ γ xz bzw. γ xz =
G
τ yz
τ yz = G ⋅ γ yz bzw. γ yz =
G
106 5 Elastizitätsgesetze

5.2 Aufgaben

Aufgabe 5.1 {{zzz

Eine rechteckige Scheibe aus unlegiertem


Baustahl (E = 210 000 N/mm2; μ = 0,30)
mit den Seitenlängen a = 210 mm und
b = 125 mm sowie der Dicke t = 6 mm
wird durch die unbekannten Kräfte Fx
und Fy statisch belastet (siehe Abbil-
dung). Zwei an der Oberfläche der Schei-
be applizierte Dehnungsmessstreifen
liefern die folgenden Werte:
DMS A: εx = 0,743 ‰
DMS B: εy = 0,124 ‰
a) Berechnen Sie aus den Dehnungen die
unbekannten Kräfte Fx und Fy.
b) Skizzieren Sie den Mohrschen Spannungskreis für die x-y-Ebene. Ermitteln Sie die Span-
nungen σx’, σy’ sowie τx’y’ und τy’x’ eines um den Winkel ϕ = 30° zur x-Richtung gedrehten
Flächenelementes (siehe Abbildung).

Aufgabe 5.2 {{zzz

Eine Scheibe aus Werkstoff 15MnNi6-3


mit einer Dicke von 20 mm wird durch die
unbekannten Kräfte Fx und Fy statisch be-
ansprucht.
Zur Spannungsermittlung wurde eine
0°-90° DMS-Rosette appliziert. Die Mess-
richtung von DMS A schließt dabei mit der
x-Achse einen Winkel von α = 15° ein
(siehe Abbildung). Unter Belastung wer-
den die folgenden Dehnungen gemessen:
DMS A: εA = 0,275 ‰
DMS B: εB = - 0,530 ‰
Werkstoffkennwerte 15MnNi6-3:
Re = 400 N/mm2
Rm = 580 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Skizzieren Sie den Mohrschen Verformungskreis und berechnen Sie seinen Mittelpunkt
(εM) und Radius (R).
b) Berechnen Sie die unbekannten Kräfte Fx und Fy.
5 Elastizitätsgesetze 107

Aufgabe 5.3 {zzzz


Ein scheibenförmiges Bauteil aus der legierten
Einsatzstahlsorte 15MnNi6-3 wird im Betrieb
einer statischen Beanspruchung unterworfen.
Es herrscht ein ebener Spannungszustand.
Werkstoffkennwerte 15MnNi6-3:
Re = 430 N/mm2
Rm = 660 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
Mit Hilfe einer 0°-45°-90° DMS-Rosette wer-
den bei einer unbekannten Belastung die fol-
genden Dehnungen gemessen:
DMS A: εA = 0,702 ‰
DMS B: εB = - 0,012 ‰
DMS C: εC = - 0,364 ‰
Berechnen Sie die an der Scheibe angreifenden Spannungen σx, σy sowie τxy.

Aufgabe 5.4 {zzzz

An der Oberfläche einer Stahlplatte aus der Baustahl-


sorte S275JR (E = 210000 N/mm2; μ = 0,30) wurde
eine 0°-45°-90° DMS-Rosette appliziert, die mit der
x-Richtung einen Winkel von 22° einschließt (siehe
Abbildung). Unter Belastung wurden die folgenden
Dehnungen gemessen:
DMS A: εA = -0,251 ‰
DMS B: εB = -0,410 ‰
DMS C: εC = 0,368 ‰
a) Ermitteln Sie die Dehnungen εx und εy in x- und y-
Richtung sowie die Schiebung γxy.
b) Berechnen Sie die Hauptdehnungen εH1 und εH2. Unter welchen Winkeln ϕ2 und ϕ2 (zur x-
Richtung gemessen) wirken die Hauptdehnungen?
c) Berechnen Sie die Hauptnormalspannungen σH1 und σH2 in der x-y-Ebene.
108 5 Elastizitätsgesetze

Aufgabe 5.5 {zzzz


Eine Stahlplatte aus Werkstoff
S275J0 (Dicke t = 15 mm) wird
durch die unbekannten Kräfte Fx
und Fy belastet (siehe Abbildung).
Zur Ermittlung der Kräfte wird
eine 0°-45°-90° DMS-Rosette in
der skizzierten Weise auf der
Oberfläche appliziert.
Werkstoffkennwerte S275J0:
Rm = 275 N/mm2
Rp0,2 = 520 N/mm2
E = 205000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie die unbekannten Kräfte Fx und Fy für eine Dehnungsanzeige von:
DMS A: εA = 0,7551 ‰
DMS B: εB = 0,7160 ‰
DMS C: εC = 0,2693 ‰
b) Berechnen Sie die Dehnungen εA, εB und εC für Fx = Fy = 500 kN.
c) Ermitteln Sie die Dickenänderung Δt der Stahlplatte aufgrund der Beanspruchung gemäß
Aufgabenteil b (Fx = Fy = 500 kN).

Aufgabe 5.6 {{{zz

Eine einseitig eingespannte Platte aus der


Aluminium-Legierung EN AW-AlCuMg1
(Rp0,2 = 250 N/mm2; Rm = 380 N/mm2;
E = 72000 N/mm2; μ = 0,33) mit der
Länge l = 650 mm, der Breite b = 150 mm
und der Dicke s = 5 mm wird in Längs-
richtung durch die Kraft F = 112,5 kN
belastet (siehe Abbildung).
a) Berechnen Sie die Längenänderung Δl
der Platte in x-Richtung.
b) Ermitteln Sie die Verlängerung Δl* der Platte in x-Richtung für den Fall, dass die Längs-
kanten so geführt werden, dass die Breite b konstant bleibt.
5 Elastizitätsgesetze 109

Aufgabe 5.7 {{{zz

Ein Blechstreifen aus unlegiertem Bau-


stahl (E = 210000 N/mm2; μ = 0,30) be-
sitzt eine Dicke von s = 25 mm und eine
Breite von b = 80 mm (siehe Abbildung).
Der Blechstreifen kann sich in x- und z-
Richtung reibungsfrei verformen, wird
aber zwischen zwei starren Platten so ge-
führt, dass eine Verformung in y-Rich-
tung nicht möglich ist.
Berechnen Sie die Spannungen in x- und y-Richtung (σx und σy) sowie die Dehnungen in x-
und z-Richtung (εx und εz), falls der Blechstreifen mit einer Zugkraft von F = 420 kN in x-
Richtung belastet wird.

Aufgabe 5.8 {{{zz

Auf einem polierten Rundstab aus einer


Kupfer-Zinn-Legierung mit dem Durch-
messer d = 50,00 mm gleitet ein Ring mit
dem Innendurchmesser di = 50,015 mm.
Der Stab ist durch die axiale Druckkraft F
belastet.
Werkstoffkennwerte der Kupfer-Zinn-
Legierung:
Re = 250 N/mm2
Rm = 450 N/mm2
E = 116000 N/mm2
μ = 0,35
Berechnen Sie die Druckkraft F die gerade zu einer Blockierung der Gleitbewegung des Rin-
ges führt.
110 5 Elastizitätsgesetze

5.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 5.1


a) Berechnung der Spannungen in x- und y-Richtung (σx und σy)
Die Messrichtung der Dehnungsmessstreifen fällt mit den Wirkungsrichtungen der Kräfte
Fx und Fy zusammen. Die Spannungen in x- und y-Richtung (σx und σy) lassen sich daher
sofort mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand be-
rechnen.
210 000 N/mm 2
σx =
E
⋅ ε (
x + μ ⋅ ε y )
= ⋅ (0,743 + 0,30 ⋅ 0,124 ) ⋅10 −3
1− μ 2
1 - 0,30 2

= 180 N/mm 2
210 000 N/mm 2
σy =
E
( )
⋅ ε y + μ ⋅ε x = ⋅ (0,124 + 0,30 ⋅ 0,743) ⋅10 −3
1− μ 2 1 - 0,30 2
= 80 N/mm 2

Berechnung der Kräfte Fx und Fy in x- und y- Richtung


Fx = σ x ⋅ b ⋅ t = 180 N/mm 2 ⋅125 mm ⋅ 6 mm = 135 000 N = 135,0 kN
Fy = σ y ⋅ a ⋅ t = 80 N/mm 2 ⋅ 210 mm ⋅ 6 mm = 100 900 N = 100,9 kN

b) Zur Konstruktion des Mohrschen


Spannungskreises benötigt man
zweckmäßigerweise die Spannungen
in zwei zueinander senkrechten
Schnittflächen. Bekannt sind die
Spannungen in den Schnittflächen mit
der x-Richtung und der y-Richtung als
Normale. Einzeichnen der entspre-
chenden Bildpunkte Px (σx | 0) und Py
(σy | 0) in das σ-τ-Koordinatensystem
ergibt den Mohrschen Spannungskreis
(siehe Abbildung).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises

σx +σ y 180 N/mm 2 + 80 N/mm2


σM = = = 130 N/mm 2
2 2
σ x − σ y 180 N/mm 2 − 80 N/mm 2
R= = = 50 N/mm 2
2 2
5 Elastizitätsgesetze 111

Berechnung der Spannungen σx’ und σy’ sowie τx’y’ und τy’x’ des gedrehten Flächenele-
mentes
Die Spannungen σx’ und τx’y’ erhält
man aus dem Mohrschen Span-
nungskreis, indem man ausgehend
vom Bildpunkt Px den doppelten
Richtungswinkel 2⋅ϕ (= 2⋅30°) mit
dem Lageplan entsprechendem
Drehsinn anträgt (Bildpunkt Px´).
Die Koordinaten des Bildpunktes
Px´ sind die gesuchten Spannungen
σx’ und τx’y’.
Berechnung der Spannungen σx’ und τx’y’:
σ x' = σ M + R ⋅ cos(2 ⋅ ϕ ) = 130 N/mm2 + 50 N/mm2 ⋅ cos 60° = 155,0 N/mm2
τ x' y' = R ⋅ sin(2 ⋅ ϕ ) = 50 N/mm2 ⋅ sin 60° = 43,3 N/mm2

Die Spannungen σy’ und τy’x’ erhält man aus dem Mohrschen Spannungskreis, indem man
ausgehend vom Bildpunkt Px den doppelten Richtungswinkel 2⋅(ϕ + 90°) also 2⋅(30°+90°),
mit dem Lageplan entsprechendem Drehsinn anträgt (Bildpunkt Py´). Die Koordinaten des
Bildpunktes Py´ sind die gesuchten Spannungen σy’ und τy’x’.
Berechnung der Spannungen σy’ und τy’x’:
σ y' = σ M − R ⋅ cos 60° = 130 N/mm2 − 50 N/mm2 ⋅ cos 60° = 105,0 N/mm2
τ y'x' = − R ⋅ sin 60° = −50 N/mm2 ⋅ sin 60° = −43,3 N/mm2
112 5 Elastizitätsgesetze

Lösung zu Aufgabe 5.2


a) Die Schnittflächen mit der x- und y-Richtung als
Normale sind schubspannungsfrei, daher erfährt
ein achsparalleles Flächenelement auch keine
Schiebung (Winkelverzerrung). Die Bildpunkte
Px und Py, welche die Verformungen mit der x-
bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung repräsentie-
ren, fallen daher mit der ε-Achse zusammen, d.h.
die x- und die y-Richtung sind gleichzeitig
Hauptdehnungsrichtungen. Der Mohrsche Ver-
formungskreis lässt sich damit entsprechend der
Abbildung auf einfache Weise konstruieren.
Die Bildpunkte PA und PB, welche die Verformungen mit der A- bzw. B-Richtung als Be-
zugsrichtung repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkels (2⋅15° bzw.
2⋅15° +180°) ausgehend von der nunmehr bekannten x-Richtung (gleicher Drehsinn zum
Lageplan).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises
εA + εB 0,275 ‰ + (-0,530 ‰)
εM = = = −0,1275 ‰
2 2
ε A − ε M 0,275 ‰ − (-0,1275 ‰)
R= = = 0,4648 ‰
cos 2α cos(2 ⋅15°)

b) Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (εx und εy)


ε x = ε M + R = −0,1275 ‰ + 0,4648 ‰ = 0,3373 ‰
ε y = ε M − R = −0,1275 ‰ − 0,4648 ‰ = −0,5923 ‰

Berechnung der Spannungen in x- und y-Richtung durch Anwendung des Hooke-


schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)

σx =
E
⋅(ε x + μ ⋅ ε y)=
210 000 N/mm 2
⋅ (0,3373 + 0,30 ⋅ (- 0,5923)) ⋅ 10 − 3
1− μ 2
1 - 0,30 2

= 36,8 N/mm 2

σy =
E
⋅ (
ε y + μ ⋅ ε x )
=
210 000 N/mm 2
⋅ (- 0,5923 + 0,30 ⋅ 0,3373) ⋅ 10 − 3
1− μ2 1 - 0,30 2
= −113,3 N/mm 2

Berechnung der Kräfte Fx und Fy in x- und y- Richtung


Fx = σ x ⋅ Ax = 36,8 N/mm 2 ⋅ 300 mm ⋅ 20 mm = 220 800 N = 220,8 kN
Fy = σ y ⋅ Ay = -113,3 N/mm 2 ⋅ 600 mm ⋅ 20 mm = -1359 600 N = −1 359,6 kN
5 Elastizitätsgesetze 113

Lösung zu Aufgabe 5.3


Es liegt eine 0°-45°-
90° DMS-Rosette
vor. Daher kann der
Mohrsche Verfor-
mungskreis entspre-
chend Kapitel 4.4.2
(siehe Lehrbuch) auf
einfache Weise kon-
struiert werden.

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises


ε +ε 0,702 ‰ + (-0,364 ‰)
εM = A C = = 0,169 ‰
2 2
R= (ε A − ε M )2 + (ε M − ε B )2
= (0,702 ‰ − 0,169 ‰ )2 + (0,169 ‰ + 0,012 ‰ )2 = 0,5629 ‰

Berechnung des Winkels α zwischen der Messrichtung von DMS A und der Hauptdeh-
nungsrichtung εH1
§ εM − εB · § 0,169 ‰ + 0,012 ‰ ·
α = arctan¨¨ ¸¸ = arctan¨¨ ¸¸ = 0,3396
© εA − εM ¹ © 0,702 ‰ − 0,169 ‰ ¹
α = 18,76°
Damit folgt für den Richtungswinkel β :
β = 50° − α = 50° − 18,76° = 31,24°
Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung
ε x = ε M + R ⋅ cos β = 0,169 ‰ + 0,563 ‰ ⋅ cos 31,24° = 0,650 ‰
ε y = ε M − R ⋅ cos β = 0,169 ‰ − 0,563 ‰ ⋅ cos 31,24° = −0,312 ‰

Berechnung der Normalspannungen σx und σy in x- und y-Richtung durch Anwendung


des Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)

σx =
E
⋅ ε(x + μ ⋅ ε y)=
210 000 N/mm 2
⋅ (0,650 ‰ − 0,3 ⋅ 0,312 ‰ ) ⋅ 10 −3
1− μ2 1 - 0,30 2
= 128,4 N/mm 2

σy =
E
(
⋅ εy + μ ⋅εx =)210 000 N/mm 2
⋅ (- 0,312 ‰ + 0,3 ⋅ 0,650 ‰ ) ⋅ 10 − 3
1− μ 2
1 - 0,30 2
114 5 Elastizitätsgesetze

σ y = −27,0 N/mm 2

Berechnung der Schiebung γxy mit der x-Richtung als Bezugsrichtung


γ xy
= − R ⋅ sin β = −0,563 ‰ ⋅ sin 31,24° = −0,292 ‰
2
γ xy = −0,584 ‰ (Winkelverkleinerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)

Berechnung der Schubspannung τxy durch Anwendung des Hookeschen Gesetzes für
Schubbeanspruchung

τ xy = G ⋅ γ xy =
E
2 ⋅ (1 + μ )
⋅ γ xy =
210 000 N/mm 2
(
2 ⋅ (1 + 0,30)
)
⋅ - 0,584 ‰ ⋅ 10 − 3 = −47,2 N/mm 2
5 Elastizitätsgesetze 115

Lösung zu Aufgabe 5.4


a) Es liegt eine 0°-45°-
90° DMS-Rosette
vor. Daher kann der
Mohrsche Verfor-
mungskreis entspre-
chend Kapitel 4.4.2
(siehe Lehrbuch) auf
einfache Weise kon-
struiert werden.

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises


εA + εC −0,251 ‰ + 0,368 ‰
εM = = = 0,0585 ‰
2 2

R= (ε M − ε A )2 + (ε M − ε B )2
= (0,0585 ‰ − (− 0,251) ‰ )2 + (0,0585 ‰ − (− 0,410) ‰ )2 = 0,562 ‰

Berechnung des Winkels α zwischen der Messrichtung von DMS A und der Haupt-
dehnungsrichtung εH2
§ εM − εB · § 0,0585 ‰ − (− 0,410 ) ‰ ·
α = arctan¨¨ ¸¸ = arctan¨¨ ¸¸ = 56,55°
© εM − εA ¹ © 0,0585 ‰ − (− 0,251) ‰ ¹
Berechnung des Winkels β (siehe Mohrscher Verformungskreis)

β = 180° − 2 ⋅ 22° − α = 180° − 44° − 56,55° = 79,45°


Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (εx und εy)
ε x = ε M + R ⋅ cos β = 0,0585 ‰ + 0,562 ‰ ⋅ cos79,45° = 0,161 ‰
ε y = ε M − R ⋅ cos β = 0,0585 ‰ − 0,562 ‰ ⋅ cos79,45° = −0,044 ‰

Berechnung der Schiebung mit der x-Richtung als Bezugsrichtung (γxy)


γ xy / 2 = R ⋅ sin β = 0,562 ‰ ⋅ sin79,45° = 0,5520 ‰
γ xy = 1,104 ‰ (Winkelvergrößerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)

b) Berechnung der Hauptdehnungen εH1 und εH2


ε H1 = ε M + R = 0,0585 ‰ + 0,562 ‰ = 0,620 ‰
ε H2 = ε M − R = 0,0585 ‰ − 0,562 ‰ = −0,503 ‰
116 5 Elastizitätsgesetze

Berechnung der Richtungswinkel ϕ1 und ϕ2 zwischen der x-Achse und den Hauptdeh-
nungsrichtungen εH1 und εH2
§ − γ xy · 1 − 1,105 ‰
ϕ1;2 =
1
⋅ arctan¨ ¸ = ⋅ arctan§¨ ·
¸¸ = −39,72°
2 ¨ εx − εy ¸ 2 ¨ 0,161 ‰ − (− 0,044 ‰ )
© ¹ © ¹

Der errechnete Winkel ϕ kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten
Hauptdehnungsrichtung sein. Um zu entscheiden, ob es sich um den Richtungswinkel zwi-
schen der x-Richtung und der ersten oder zweiten Hauptdehnungsrichtung handelt, wird
Tabelle 4.1 (siehe Lehrbuch) angewandt. Da es sich um Fall 1 handelt (εx > εy und γxy > 0)
ist ϕ der Richtungswinkel zwischen der x-Achse und der ersten Hauptdehnungsrichtung.
Dies ist auch aus dem Mohrschen Verformungskreis ersichtlich. Es gilt also:
ϕ = ϕ1 = −39,72°
Für den Richtungswinkel ϕ2 folgt dann:
ϕ 2 = ϕ1 + 90° = −39,72° + 90° = 50,28°

c) Berechnung der Hauptspannungen σH1 und σH2


Die Hauptspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hookeschen
Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand:
E
σ H1 = ⋅ (ε H1 + μ ⋅ ε H2 )
1− μ2
210 000 N/mm 2
= ⋅ (0,620 + 0,30 ⋅ (− 0,503)) ⋅ 10 −3 = 108,3 N/mm 2
1 − 0,30 2
E
σ H2 = ⋅ (ε H2 + μ ⋅ ε H1 )
1− μ2
210 000 N/mm 2
= ⋅ (− 0,503 + 0,30 ⋅ 0,620 ) ⋅ 10 −3 = −73,2 N/mm 2
1 − 0,30 2
5 Elastizitätsgesetze 117

Lösung zu Aufgabe 5.5


a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette
vor. Daher kann der Mohrsche Ver-
formungskreis entsprechend Kapitel
4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache
Weise konstruiert werden.

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises


εA + εC 0,7551 ‰ + 0,2693 ‰
εM = = = 0,5122 ‰
2 2

R= (ε B − ε M )2 + (ε M − ε C )2
= (0,7160 ‰ − 0,5122 ‰ )2 + (0,5122 ‰ − 0,2693 ‰ )2 = 0,3170 ‰

Berechnung des Winkels α zwischen der Messrichtung von DMS B und der Haupt-
dehnungsrichtung εH1
§ εM − εC · § 0,5122 ‰ − 0,2693 ‰ ·
α = arctan¨¨ ¸¸ = arctan¨¨ ¸¸ = 50,0°
ε
© B − ε M¹ © 0,7160 ‰ − 0,5122 ‰ ¹
Da der Winkel zwischen der Messrichtung von DMS B und der x-Richtung dem Winkel α
entspricht (50°), fallen die x- und y-Richtungen mit den Hauptdehnungsrichtungen zusam-
men. Dieses Ergebnis hätte man auch ohne Berechnung erhalten. Da an der Stahlplatte
keine Schubspannungen wirken, müssen x- und y-Richtung gleichzeitig Hauptspannungs-
richtung und damit auch Hauptdehnungsrichtung sein (isotroper Werkstoff vorausgesetzt).
Für die Dehnungen in x- und y- Richtung (εx und εy) folgt:
ε x = ε M + R = 0,5122 ‰ + 0,3170 ‰ = 0,8292 ‰
ε y = ε M − R = 0,5122 ‰ − 0,3170 ‰ = 0,1952 ‰

Berechnung der Normalspannungen σx und σy durch Anwendung des Hookeschen


Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)

σx =
E
( )
⋅ εx + μ ⋅εy =
205 000 N/mm 2 0,8292 ‰ + 0,30 ⋅ 0,1952 ‰
⋅ = 200 N/mm 2
1− μ2 1 − 0,30 2 1000

σy =
E
( )
⋅ εy + μ ⋅εx =
205 000 N/mm 2 0,1952 ‰ + 0,30 ⋅ 0,8292 ‰
⋅ = 100 N/mm 2
1− μ 2
1 − 0,30 2 1000
118 5 Elastizitätsgesetze

Damit folgt für die Kräfte Fx und Fy:


Fx = σ x ⋅ a ⋅ t = 200 N/mm 2 ⋅ 250 mm ⋅ 15 mm = 750 000N = 750 kN
Fy = σ x ⋅ b ⋅ t = 100 N/mm 2 ⋅ 500 mm ⋅ 15 mm = 750 000N = 750 kN

b) Berechnung der Spannungen in x- und y-Richtung


Fx 500 000 N
σx = = = 133,3 N/mm 2
b ⋅ t 250 mm ⋅ 15 mm
Fy 500 000 N
σy = = = 66,6 N/mm 2
a ⋅t 500 mm ⋅ 15 mm

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises


Die Schnittflä-
chen mit der x-
und y-Richtung
als Normale sind
schubspannungs-
frei. Die Bild-
punkte Px und
Py, welche die
Spannungen in
diesen Schnitt-
ebenen repräsen-
tieren, fallen da-
her mit der σ-
Achse zusammen
d. h. die x- und die y-Richtung sind gleichzeitig Hauptspannungsrichtungen. Der Mohrsche
Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren (siehe Abbildung).
Aus dem Mohrschen Spannungskreis folgt:
σx +σy 133,3 N/mm 2 + 66,6 N/mm 2
σM = = = 100 N/mm 2
2 2
σx −σy 133,3 N/mm 2 − 66,6 N/mm 2
R= = = 33,3 N/mm 2
2 2
Ermittlung der Normalspannungen σx’ (≡σB) und σy’ eines um den Winkel ϕ = 25°
gedrehten Flächenelementes
σ x' ≡ σ B = σ M + R ⋅ cos 50° = 100 N/mm 2 + 33,3 N/mm 2 ⋅ cos 50° = 121,43 N/mm 2
σ y' = σ M − R ⋅ cos 50° = 100 N/mm 2 − 33,3 N/mm 2 ⋅ cos 50° = 78,57 N/mm 2
Berechnung der Dehnung εx’ (≡εB) mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger
Spanungszustand)
1 121,43 N/mm2 − 0,30 ⋅ 78,57 N/mm2
ε x' ≡ ε B = (σ x' − μ ⋅ σ y' ) = = 0,000477
E 205000 N/mm2
= 0,477 ‰
5 Elastizitätsgesetze 119

Ermittlung der Normalspannungen σx* (≡ σA) und σy* (≡ σC) eines um den Winkel
ϕ = -20° gedrehten Flächenelementes
σ x * ≡ σ A = σ M + R ⋅ cos 40° = 100 N/mm2 + 33,3 N/mm2 ⋅ cos 40° = 125,53 N/mm2
σ y* ≡ σ C = σ M − R ⋅ cos 40° = 100 N/mm2 − 33,3 N/mm2 ⋅ cos 40° = 74,47 N/mm2

Berechnung der Dehnungen εx* (≡εA) und εy* (≡εC) mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
(zweiachsiger Spanungszustand)
1 125,53 N/mm 2 − 0,30 ⋅ 74,47 N/mm 2
ε x* ≡ ε A = (σ x* − μ ⋅ σ y* ) =
E 205000 N/mm 2
= 0,000503 = 0,503 ‰
1 74,47 N/mm 2 − 0,30 ⋅ 125,53 N/mm 2
ε y* ≡ ε C = (σ y* − μ ⋅ σ x* ) =
E 205000 N/mm 2
= 0,000179 = 0,179 ‰

Alternative Lösung:
Berechnung der Dehnung in x- und y-Richtung (εx und εy) mit Hilfe des Hookeschen
Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand )
1 133,3 N/mm 2 − 0,30 ⋅ 66,6 N/mm 2
εx = ⋅ (σ x − μ ⋅ σ y ) = = 0,000553 = 0,553 ‰
E 205000 N/mm 2

1 66,6 N/mm 2 − 0,30 ⋅ 133,3 N/mm 2


εy = ⋅ (σ y − μ ⋅ σ x ) = = 0,000130 = 0,130 ‰
E 205000 N/mm 2
Die Schnittflächen mit der x- und y-
Richtung als Normale sind schubspan-
nungsfrei, daher erfährt ein achsparalleles
Flächenelement auch keine Schiebung
(Winkelverzerrung). Die Bildpunkte Px
und Py, welche die Verformungen mit der
x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung
repräsentieren, fallen mit der ε-Achse zu-
sammen, d. h. die x- und die y-Richtung
sind gleichzeitig Hauptdehnungsrichtun-
gen. Der Mohrsche Verformungskreis
lässt sich damit auf einfache Weise kon-
struieren (siehe Abbildung).
Aus dem Mohrschen Verformungskreis folgt:
ε H1 + ε H2 εx + εy 0,553 ‰ + 0,130 ‰
εM = = = = 0,3415 ‰
2 2 2
ε H1 − ε H2 0,553 ‰ − 0,130 ‰
R= = = 0,2115 ‰
2 2
120 5 Elastizitätsgesetze

Damit folgt für die Dehnungen in A-, B- und C-Richtung:


ε x* ≡ ε A = ε M + R ⋅ cos 40° = 0,3415 ‰ + 0,2115 ‰ ⋅ cos40° = 0,503 ‰
ε y* ≡ ε C = ε M − R ⋅ cos 40° = 0,3415 ‰ − 0,2115 ‰ ⋅ cos40° = 0,179 ‰
ε x' ≡ ε B = ε M + R ⋅ cos 50° = 0,3415 ‰ + 0,2115 ‰ ⋅ cos50° = 0,477 ‰

c) Die Verminderung der Plattendicke ergibt sich aus dem Hookeschen Gesetz für den zwei-
achsigen Spannungszustand
Berechnung der Dehnung εz in z-Richtung

εz = −
μ
E
⋅ (σ x + σ y ) = −
0,30
205 000 N/mm 2
( )
⋅ 133,3 N/mm 2 + 66,6 N/mm 2 = - 0,000293

Damit folgt für die Verminderung der Plattendicke Δt:


Δt = ε z ⋅ t = 0,000293 ⋅ 15 mm = - 0,0044 mm = −4,4 ȝm
5 Elastizitätsgesetze 121

Lösung zu Aufgabe 5.6


a) Es wirkt nur die Zugkraft F und die Platte kann sich frei verformen. Es liegt daher ein ein-
achsiger Spannungszustand vor.
Berechnung der Verlängerung Δl der Platte
Hookesches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
Δl
σ x = E ⋅ε = E ⋅
l
F Δl
= E⋅
b⋅s l
Damit folgt für die Verlängerung Δl der Platte:
F ⋅l 112 500 N ⋅ 650 mm
Δl = = = 1,354 mm
E ⋅ b ⋅ s 72 000 N/mm 2 ⋅ 150 mm ⋅ 5 mm

b) Eine Verformung in y-Richtung ist voraussetzungsgemäß nicht möglich. Damit tritt zu-
sätzlich eine Spannung in y-Richtung auf. Der Spannungszustand ist nunmehr zweiachsig.
Berechnung der Verlängerung Δl* der Platte
Hookesches Gesetz (zweiachsiger Spannungszustand):

εx =
1
E
(
⋅ σ x − μ ⋅σ y ) (1)
1
(
ε y = ⋅ σ y − μ ⋅σ x
E
) (2)

Mit der Randbedingung: εy = 0 folgt aus Gleichung 2:


σ y = μ ⋅σ x (3)

Gleichung 3 in Gleichung 1 eingesetzt liefert:

εx =
1
E
( σ
)
⋅ σ x − μ 2 ⋅σ x = x ⋅ 1 − μ 2
E
( ) (4)

Mit εx = Δl* / l und σx = F/A folgt aus Gleichung 4:

Δl *
l
=
F
E⋅A
(
⋅ 1− μ2 )
Δl * =
F ⋅l
E ⋅b⋅ s
(
⋅ 1− μ2 )
=
112500 N ⋅ 650 mm
72000 N/mm ⋅ 150 mm ⋅ 5 mm
2
( ) ( )
⋅ 1 − 0,332 = 1,354 mm ⋅ 1 − 0,332 = 1,207 mm
122 5 Elastizitätsgesetze

Lösung zu Aufgabe 5.7


Berechnung der Spannung in x-Richtung
F F 420 000 N
σx = = = = 210 N/mm 2
A b ⋅ s 80mm ⋅ 25mm
Berechnung der Dehnung in x-Richtung
Da eine freie Verformung des Blechsteifens in y- Richtung nicht möglich ist, tritt zusätzlich
eine Spannung in y-Richtung auf. Der Spannungszustand ist also zweiachsig.
Hookesches Gesetz (zweiachsiger Spannungszustand):
1
(
ε x = ⋅ σ x − μ ⋅σ y
E
) (1)
1
(
ε y = ⋅ σ y − μ ⋅σ x
E
) (2)

Mit der Randbedingung εy = 0 folgt aus Gleichung 2:


σ y = μ ⋅σ x (3)

Gleichung 3 in Gleichung 1 eingesetzt liefert:


1
(
ε x = ⋅ σ x − μ 2 ⋅σ x
E
)
εx =
(
σ x ⋅ 1− μ2 ) = 210 N/mm ⋅ (1 − 0,30 ) = 0,00091 = 0,91 ‰
2 2

E 210 000 N/mm 2

Berechnung der Spannung in y-Richtung


Die Spannung in y-Richtung ergibt sich aus Gleichung 1:

σ x − E ⋅ ε x 210 N/mm 2 - 210 000 N/mm 2 ⋅ 0,00091


σy = = = 63 N/mm 2
μ 0,30
Berechnung der Dehnung in z-Richtung
Die Dehnung in z-Richtung erhält man ebenfalls aus dem Hookeschen Gesetz für den zwei-
achsigen Spannungszustand:
μ
(
ε z = − ⋅ σ x +σ y = − ) 0,30
⋅ (210 + 63) N/mm 2 = −0,00039 = −0,39 ‰
E 210 000 N/mm 2
5 Elastizitätsgesetze 123

Lösung zu Aufgabe 5.8


Das Hookesche Gesetz (einachsiger Spannungszustand) liefert den Zusammenhang zwischen
der Druckkraft F und der Stauchung des Rundstabes in Längsrichtung (εl):
σ l = E ⋅ εl (1)

Das Poissonsche Gesetz liefert den Zusammenhang zwischen der Stauchung in Längsrichtung
(εl) und der Querdehnung (εq):
ε q = −μ ⋅ ε l (2)

Gleichung 2 in Gleichung 1 eingesetzt:


E
σ l = E ⋅ εl = − ⋅ εq
μ
mit σl = F / A und εq = Δd / d folgt:
F E Δd
=− ⋅
A μ d
π
E⋅ ⋅d 2
E ⋅ A Δd 4 Δd π ⋅ d ⋅ E ⋅ Δd
F =− ⋅ =− ⋅ =−
μ d μ d 4⋅μ
ʌ ⋅ 50 mm ⋅116 000 N/mm 2 ⋅ 0,015 mm
=− = −195 228 N = −195,2 kN
4 ⋅ 0,35
124

6 Festigkeitshypothesen
6.1 Formelsammlung zu den Festigkeitshypothesen
Normalspannungshypothese (NH)
Vergleichsspannung nach der NH (in Haupt-
normalspannungen)
V V NH V1

Vergleichsspannung nach der NH (in Lastspan-


nungen bei zweiachsigem Spannungszustand)
2
Vx Vy §Vx Vy · 2
V V NH  ¨¨ ¸  W xy
¸
2 © 2 ¹

Vergleichsspannung nach der NH (in Last-


spannungen bei Biegebeanspruchung mit
überlagerter Torsion) 1)

2
Vb §V ·
V V NH  ¨ b ¸  W t2
2 © 2 ¹

Schubspannungshypothese (SH)

V V SH V1  V 3 Vergleichsspannung nach der SH (in Haupt-


normalspannungen)

Vergleichsspannung nach der SH (in Lastspan-


2 2 nungen bei zweiachsigem Spannungszustand)
V V SH Vx Vy  4 ˜ W xy
2
Gilt nur, falls V x ˜ V y d W xy

2 Vergleichsspannung nach der SH (in Lastspan-


Vx Vy §Vx Vy · 2 nungen bei zweiachsigem Spannungszustand)
V VSH  ¨¨ ¸  W xy
¸
2 © 2 ¹ 2
Gilt nur, falls V x ˜ V y ! W xy

Vergleichsspannung nach der NH (in Last-


V VSH V b2  4 ˜W t2 spannungen bei Biegebeanspruchung mit über-
lagerter Torsion) 1)

1)
An die Stelle der Biegebeanspruchung kann auch eine Zug- oder Druckbeanspruchung treten.
An die Stelle der Torsionsbeanspruchung kann auch eine Abscherbeanspruchung treten.
6 Festigkeitshypothesen 125

Gestaltänderungsenergiehypothese (GEH)

1 2 2 2
Vergleichsspannung nach der GEH
V VGEH ˜ V1  V 2  V2 V3  V 3  V1 (in Hauptnormalspannungen)
2

Vergleichsspannung nach der GEH (in Lastspan-


V VGEH V x2  V y2  V x ˜ V y  3 ˜ W xy
2
nungen bei zweiachsigem Spannungszustand)

Vergleichsspannung nach der GEH (in Lastspan-


V VGEH V b2  3 ˜ W t2 nungen bei Biegebeanspruchung mit überlager-
ter Torsion) 1)

1)
An die Stelle der Biegebeanspruchung kann auch eine Zug- oder Druckbeanspruchung treten.
An die Stelle der Torsionsbeanspruchung kann auch eine Abscherbeanspruchung treten.
126 6 Festigkeitshypothesen

6.2 Aufgaben

Aufgabe 6.1 {{zzz

Ein Rundstab aus der Gusseisensorte


EN-GJL-300 mit einem Durchmesser
von d = 30 mm (Vollkreisquerschnitt)
wird durch die statisch wirkende
Längskraft F1 = 50 kN und das stati-
sche Torsionsmoment Mt1 = 450 Nm
belastet. Die Zugfestigkeit des Werk-
stoffs beträgt Rm = 370 N/mm2.
a) Ermitteln Sie die höchst beanspruchten Stellen im Stabquerschnitt.
b) Berechnen Sie die Zugspannung Vx im Stabquerschnitt.
c) Ermitteln Sie die maximale Schubspannung Wxy im Stabquerschnitt.
d) Charakterisieren Sie den Spannungszustand an der höchst beanspruchten Stelle, indem Sie
den Mohrschen Spannungskreis skizzieren (qualitativ).
e) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Versagen. Ist die Sicherheit ausreichend?
f) Berechnen Sie die statische Längskraft F2, die bei gleichbleibendem, statisch wirkendem
Torsionsmoment Mt1 = 450 Nm zu einem Bruch des Rundstabes führt.
g) Ermitteln Sie das statische Torsionsmoment Mt2, welches bei gleichbleibender, statisch
wirkender Längskraft F1 = 50 kN zum Bruch führt.
h) Ermitteln Sie die Kurvengleichung aller V-W-Kombinationen, die zu einem Bruch des Sta-
bes führen würden. Zeichnen Sie diese Kurve in das V-W-Koordinatensystem aus Abschnitt
d) ein.

Aufgabe 6.2 {{zzz

Eine vergütete Welle mit Vollkreisquer-


schnitt aus der Vergütungsstahlsorte C35E
(Re = 410 N/mm2; Rm = 660 N/mm2) mit ei-
nem Durchmesser von d = 50 mm wird auf
unterschiedliche Weise beansprucht:
1. Durch das statisch wirkende Torsionsmo-
ment Mt = 1500 Nm und die statische Zug-
kraft Fz = 100 kN,
2. durch das statisch wirkende Torsionsmo-
ment Mt = 1500 Nm und die statische
Druckkraft Fd = -100 kN,
3. durch das statisch wirkende Torsionsmo-
ment Mt = 1500 Nm und das statische Bie-
gemoment Mb = 1000 Nm.
6 Festigkeitshypothesen 127

a) Berechnen Sie die durch die Einzelbelastungen (Fz, Fd, Mt und Mb) erzeugten Lastspannun-
gen an der höchst beanspruchten Stelle.
b) Skizzieren Sie jeweils maßstäblich für die drei Belastungsfälle den Mohrschen Spannungs-
kreis.
c) Ermitteln Sie für alle drei Belastungsfälle die Hauptnormalspannungen an der höchst bean-
spruchten Stelle.
Berechnen Sie jeweils getrennt für die drei Belastungsfälle:
d) Die Vergleichsspannung VV an der höchst beanspruchten Stelle nach der GEH und der SH.
e) Ermitteln Sie für die einzelnen Belastungsfälle, unter Zugrundelegung der GEH, die Si-
cherheit gegen Fließen.

Aufgabe 6.3 {{zzz

Auf eine vertikale Turbinenwelle mit dem Durchmesser d = 90 mm


(Vollkreisquerschnitt) aus Vergütungsstahl C45E (Re = 490 N/mm2;
Rm = 710 N/mm2) wirkt im Betrieb zunächst ein statisches Torsions-
moment von Mt = 14000 Nm und eine statisch wirkende Zugkraft von
F = 890 kN.
a) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen. Ist die Sicherheit aus-
reichend?
Um ein höheres Torsionsmoment aufnehmen zu können, wird eine
vergütete Welle aus der legierten Vergütungsstahlsorte 30CrMoV9
(Rp0,2 = 900 N/mm2; Rm = 1100 N/mm2) eingebaut.
b) Auf welchen Betrag Mt* kann dadurch das Torsionsmoment bei
gleicher Zugkraft (F = 890 kN) und gleicher Sicherheit gesteigert
werden, falls Fließen ausgeschlossen werden soll?

Aufgabe 6.4 {{zzz

Eine Stellspindel aus dem legierten Vergütungsstahl 34CrNiMo6 hat einen zylindrischen
Schaft mit dem Durchmesser d = 30 mm und eine Länge von l = 650 mm. Die Kerbwirkung
des Gewindes soll unberücksichtigt bleiben.
Werkstoffkennwerte 34CrNiMo6:
Rp0,2 = 1000 N/mm2
Rm = 1200 N/mm2
E = 210000 N/mm2
128 6 Festigkeitshypothesen

a) Im Normalbetrieb ist die Spindel durch die Zugkraft F = 280 kN statisch beansprucht.
Berechnen Sie die Zugspannung in der Spindel. Um welchen Betrag verlängert sich die
Spindel dabei?
b) Beim Verstellen der Spindel wirkt zusätzlich zu der Kraft F noch ein statisches Torsions-
moment, dessen Größe mit Mt = 2000 Nm angenommen wird. Berechnen Sie die durch das
Torsionsmoment Mt erzeugte Schubspannung Wt in der Spindel.
c) Zeichnen Sie für die Beanspruchung aus F und Mt maßstäblich den Mohrschen Spannungs-
kreis und berechnen Sie die Hauptnormalspannungen.
Bei einem Verstellvorgang klemmte die Spindel und brach. Die Untersuchung der Bruchfläche
ergab, dass der Werkstoff offenbar durch eine falsche Wärmebehandlung versprödet wurde
(Anlassversprödung). Die Zugfestigkeit Rm der versprödeten Spindel betrug 1800 N/mm2.
d) Berechnen Sie unter der Voraussetzung einer unveränderten Zugkraft von F = 280 kN das
Torsionsmoment beim Bruch.

Aufgabe 6.5 {zzzz

Eine Platte aus der Aluminium-Legierung


EN AW-Al Zn5Mg3Cu mit einer Dicke
von t = 15 mm wird durch die unbekann-
ten Spannungen Vx, Vy und Wxy elastisch
beansprucht (siehe Abbildung). Zur Er-
mittlung der Spannungen wird eine 0°-
45°-90° DMS-Rosette in der skizzierten
Weise auf der Oberfläche appliziert.
Werkstoffkennwerte für die Aluminium-
legierung EN AW-Al Zn5Mg3Cu:
Rp0,2 = 380 N/mm2
Rm = 550 N/mm2
E = 75000 N/mm2
μ = 0,33
a) Berechnen Sie die unbekannten Spannungen Vx, Vy und Wxy für eine Dehnungsanzeige von:
DMS A: HA = 3,159 ‰
DMS B: HB = 0,552 ‰
DMS C: HC = -0,479 ‰
b) Bestimmen Sie Richtung und Betrag der Hauptnormalspannungen.
c) Ermitteln Sie die Dickenänderung der Stahlplatte aufgrund der Beanspruchung gemäß
Aufgabenteil a).
d) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen (SF). Ist die Sicherheit ausreichend? Das Werk-
stoffverhalten kann annähernd als duktil angesehen werden.
6 Festigkeitshypothesen 129

Aufgabe 6.6 {zzzz

Im Rahmen einer experimentellen Span-


nungsanalyse wurde am Übergang zwi-
schen Zylinder und Stutzen eines Druck-
behälters aus der Stahlsorte 36CrNiMo4
(Rm = 1150 N/mm2; Rp0,2 = 850 N/mm2;
E = 210000 N/mm2; μ = 0,30) die folgen-
den Dehnungen gemessen:
Ht = 0,900 ‰
Ha = -0,500 ‰
H45 = 0,840 ‰
a) Berechnen Sie mit Hilfe der gemesse-
nen Dehnungen die Hauptdehnungen
HH1 und HH2 sowie die Hauptnormal-
spannungen VH1 und VH2. Ermitteln Sie
außerdem die Winkel der Hauptdehnungen bzw. Hauptnormalspannungen zur Behälter-
längsachse (Axialrichtung).
b) Berechnen Sie an der Messstelle die Vergleichsspannung nach der Gestaltänderungsener-
giehypothese (GEH).
c) Ermitteln Sie für die Stutzenabzweigung die Sicherheit gegen Fließen. Ist die Sicherheit
ausreichend?

Aufgabe 6.7 {zzzz

Zur Überprüfung der Belastung eines Zugankers mit Vollkreisquer-


schnitt (‡ 30mm) aus der Vergütungsstahlsorte 30CrNiMo8 wird ein
Dehnungsmessstreifen appliziert. Versehentlich wird der Dehnungs-
messstreifen schräg (D =15°) zur Längsachse angebracht (siehe Ab-
bildung).
Werkstoffkennwerte 30CrNiMo8:
Rp0,2 = 1020 N/mm2
Rm = 1390 N/mm2
E = 204000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie für eine Zugkraft von F1 = 320 kN die Dehnungs-
anzeige (HDMS).
b) Bestimmen Sie die Zugkraft F2 bei einer Dehnungsanzeige von
HDMS = 3,000 ‰.
c) Ermitteln Sie die Zugkraft F3 bei Fließbeginn des Zugankers sowie die zugehörige Anzeige
des Dehnungsmessstreifens.
130 6 Festigkeitshypothesen

Aufgabe 6.8 {{zzz

Ein einseitig eingespannter, abgewinkelter Rundstab


mit Vollkreisquerschnitt (d = 30 mm) aus der legier-
ten Vergütungsstahlsorte 41Cr4 (Rp0,2 = 780 N/mm2,
Rm = 1050 N/mm2) wird zunächst nur durch die sta-
tisch wirkende Einzelkraft F1 = 5 kN beansprucht
(F2 = 0).
Die Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie
Schubspannungen durch Querkräfte sind für alle
Aufgabenteile zu vernachlässigen.
a) Berechnen Sie das Biegemoment Mb und das Tor-
sionsmoment Mt an der Einspannstelle.
b) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen an
der Einspannstelle. Ist die Sicherheit ausrei-
chend?
c) Berechnen Sie die zusätzliche, statisch wirkenden Kraft F2, die zu einem Bruch des Stabes
an der Einspannstelle führt.
Bei einer preisgünstigeren Ausführung wurde für den gebogenen Rundstab der Baustahl
S235JR (Re = 245 N/mm2; Rm = 440 N/mm2) verwendet.
d) Berechnen Sie den Durchmesser d so, dass bei ansonsten gleichen Abmessungen, die Kraft
F1 = 5 kN mit Sicherheit (SB = 2) aufgenommen werden kann, d. h. kein Bruch eintritt. Die
Kraft F2 soll nicht mehr wirken (F2 = 0).

Aufgabe 6.9 zzzzz

Die Abbildung zeigt eine Anhängerkupplung für


Kraftfahrzeuge (Seitenansicht und Draufsicht) mit
Vollkreisquerschnitt aus der Vergütungsstahlsorte
34CrMo4 (Rp0,2 = 800 N/mm2; Rm = 1080 N/mm2;
E = 210000 N/mm2).
Um während eines Fahrversuchs die Stützkraft FS,
die Zugkraft FZ und die Querkraft FQ zu ermitteln,
wurden im Querschnitt A-A Dehnungsmessstreifen
in Achsrichtung in der dargestellten Weise appli-
ziert. Bei der Auswertung des Versuchs ergaben sich
die folgenden maximalen Dehnungswerte:
DMS A: HA = 2,2312 ‰
DMS B: HB = 0,7761 ‰
DMS C: HC = -2,0372 ‰
DMS D: HD = -0,5821 ‰
6 Festigkeitshypothesen 131

Die Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie eine Schubbeanspruchung aus FS und FQ sind
zu vernachlässigen.
a) Berechnen Sie die Zugkraft FZ.
b) Berechnen Sie die Stützkraft FS.
c) Berechnen Sie die Querkraft FQ.
d) Für einen Sicherheitsnachweis an der Stelle 1 (bei DMS A, siehe Abbildung) im Quer-
schnitt A-A werden die folgenden statisch wirkenden Kräfte angenommen:
FS = 2 kN
FZ = 40 kN
FQ = 5 kN
Ermitteln Sie für die Stelle 1 die Sicherheiten gegen Fließen und Bruch.

Aufgabe 6.10 {{zzz

Zwei identische Stäbe mit Vollkreisquerschnitt werden mit ei-


nem stetig zunehmenden Torsionsmoment Mt bis zum Bruch
belastet. Der linke Stab wurde aus dem unlegierten Baustahl
S275JR gefertigt, der rechte Stab hingegen aus der Gusseisen-
sorte EN-GJL-250.
Zeichnen Sie den zu erwartenden Bruchverlauf in die Abbil-
dung ein und erklären Sie mit Hilfe des Mohrschen Span-
nungskreises und der in Betracht kommenden Festigkeitshy-
pothese die unterschiedlichen Bruchformen.

Aufgabe 6.11 {{zzz

Der dargestellte Winkelhebel mit Vollkreisquer-


schnitt (d = 50 mm) aus dem Vergütungsstahl
C45E wird durch die senkrecht wirkende Kraft F
= 10 kN statisch beansprucht.
Werkstoffkennwerte C45E (vergütet):
Rp0,2 = 460 N/mm2
Rm = 750 N/mm2
E = 209000 N/mm2
μ = 0,30
Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen (SF)
an der Einspannstelle. Ist die Sicherheit ausrei-
chend?
Die Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie Schubspannungen durch Querkräfte können
vernachlässigt werden. Alle Maßangaben in mm.
132 6 Festigkeitshypothesen

Aufgabe 6.12 {zzzz

An einem plattenförmigen Bauteil aus Werkstoff C60E wurde für eine experimentelle Span-
nungsanalyse eine 0°-120°-240° DMS-Rosette appliziert, deren A-Richtung mit der x-Rich-
tung einen Winkel von 30° einschließt. Unter Belastung wirken am Bauteil die folgenden
Spannungen (Vorzeichen für Schubspannung gemäß spezieller Vorzeichenregelung):
Vx = 250 N/mm2
Vy = 130 N/mm2
Wxy = 150 N/mm2
Werkstoffkennwerte C60E:
Rp0,2 = 570 N/mm2
Rm = 780 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Ermitteln Sie die Dehnungen in A-, B-
und C-Richtung (Messrichtung der Deh-
nungsmessstreifen).
b) Berechnen Sie die Hauptnormalspannungen VH1 und VH2. Welchen Winkel schließen die
Hauptnormalspannungen zur x-Richtung ein?
c) Berechnen Sie die Sicherheit der Stahlplatte gegen Fließen. Ist die Sicherheit ausreichend?
d) Berechnen Sie den Betrag der Schubspannung Wxy, die bei gleich bleibender Normalspan-
nung (Vx = 250 N/mm2 und Vy = 130 N/mm2) zu einem Fließen der Stahlplatte führt.

Aufgabe 6.13 {zzzz

Ein zweifach abgewinkelter Hebel aus dem Vergütungsstahl 30CrNiMo8 wird durch die Kräf-
te F1 = 25 kN und F2 = 200 kN statisch beansprucht. Die Kraft F1 wirkt unter einem Winkel
von D = 60° zur Horizontalen, während die Kraft F2 in Achsrichtung (x-Richtung) wirkt (siehe
Abbildung).
Schubspannungen durch Querkräfte sowie Kerbwirkung im Bereich des Einspannquerschnitts
sollen für alle Aufgabenteile vernachlässigt werden. Der Winkelhebel hat im Bereich des Ein-
spannquerschnitts einen Vollkreisquerschnitt (‡ 50 mm).
6 Festigkeitshypothesen 133

Werkstoffkennwerte 30CrNiMo8 (vergütet):


Rp0,2 = 1050 N/mm2
Rm = 1420 N/mm2
E = 209000 N/mm2
μ = 0,30
a) Ermitteln Sie die Lastspannungen im Bereich des Einspannquerschnitts (x = 0).
b) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen (SF) an der höchst beanspruchten Stelle des
Einspannquerschnitts. Ist die Sicherheit ausreichend?
Zur Kontrolle der Beanspruchung wird auf der Oberseite des Hebels im Bereich des Einspann-
querschnitts (x = 0) ein Dehnungsmessstreifen (DMS) appliziert. Infolge einer Fertigungsun-
genauigkeit schließt die Messrichtung des DMS mit der Längsachse des Hebels (x-Achse)
einen Winkel von M = 15° ein (siehe Abbildung).
c) Berechnen Sie die Anzeige des Dehnungsmessstreifens für die gleichzeitige statische Bela-
stung aus F1 = 25 kN und F2 = 200 kN.
134 6 Festigkeitshypothesen

6.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 6.1


a) Die höchst beanspruchten Stellen befinden sich an der Außenoberfläche, da die Torsions-
schubspannung Wt nach außen hin linear zunimmt.

b) Berechnung der Zugspannung im Rundstab


F 50 000 N
Vx {Vz 70,7 N/mm 2
A S 2
˜ 30 mm
4
c) Berechnung der Schubspannung im Rundstab
M t1 450 000 Nmm
W xy { W t 84,9 N/mm 2
Wt S 3
˜ 30 mm
16
d) Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Eintragen des Bildpunktes Px (Vz |Wt) und des
Bildpunktes Py (0 |-Wt) in das V-W-Koordinatensy-
stem unter Beachtung der speziellen Vorzeichen-
regelung für Schubspannungen.
Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungen in der
Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvek-
tor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungen in
der Schnittebene mit der y-Achse als Normalen-
vektor.
Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die
Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die
V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der ge-
suchte Mohrsche Spannungskreis.

e) Spröder Werkstoff: Versagen durch Bruch


Festigkeitsbedingung
Ansetzen der Normalspannungshypothese (NH), da spröder Werkstoff:
R
V V NH V 1 d m
SB
Aus dem Mohrschen Spannungskreis (Aufgabenteil d) errechnet sich die Hauptnormal-
spannung V1 zu:
2 2
Vz §V · 70,7 N/mm 2 § 70,7 ·
V1  ¨ z ¸  W t2  ¨ 2
¸  84,92 N/mm
2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
127,3 N/mm 2
6 Festigkeitshypothesen 135

Damit folgt für die Sicherheit SB gegen Bruch:


Rm 370 N/mm 2
SB 2,91 (nicht ausreichend, da S B  4,0)
V V NH 127,3 N/mm 2

f) Festigkeitsbedingung
Ein Bruch tritt ein, sobald die Vergleichsspannung (berechnet nach der NH) die Zugfestig-
keit erreicht:
V V NH V 1 Rm
2
Vz §V ·
 ¨ z ¸  W t2 Rm
2 © 2 ¹
Auflösen nach der Zugspannung Vz:
2
§Vz · 2 V
¨ ¸ Wt Rm  z quadrieren
© 2 ¹ 2
2 2
§Vz · 2 § V ·
¨ ¸ Wt ¨ Rm  z ¸
© 2 ¹ © 2 ¹
2 2
§Vz · 2 2 §V ·
¨ ¸ Wt Rm  Rm ˜ V z  ¨ z ¸
© 2 ¹ © 2 ¹
W t2 2
Rm  Rm ˜ V z
2
Rm  W t2
Vz
Rm
Damit folgt schließlich für die Zugkraft F2:
2 2 2
S ˜ d 2 Rm2  W t2 S ˜ 30 mm 370 N/mm 2  84,9 N/mm 2
F2 ˜ ˜
4 Rm 4 370 N/mm 2
F2 247773 N 247,8 kN

g) Aus Aufgabenteil f) ergibt sich der Zusammenhang:


W t2 2
Rm  Rm ˜ V z

Damit folgt für die Schubspannung Wt bzw. das Torsionsmoment Mt2:


W t2 2
Rm  Rm ˜ V z
Wt Rm ˜ Rm  V z
S ˜d3 S ˜ 30 mm 3
M t2 ˜ Rm ˜ Rm  V z ˜ 370 ˜ 370  70,7 N/mm 2
16 16
M t2 1 764,1 Nm

h) Aus Aufgabenteil f) ergibt sich der gesuchte Zusammenhang zwischen Wt und Vz:
W t (V z ) Rm ˜ Rm  V z
136 6 Festigkeitshypothesen

Lösung zu Aufgabe 6.2


a) Berechnung der Lastspannungen
Fz 100 000 Nmm
durch Fz: Vx { Vz 50,9 N/mm2
A S 2
˜ 50 mm
4
 Fz 100 000 Nmm
durch Fd: Vx { Vd 50,9 N/mm2
A S 2
˜ 50 mm
4
Mt 1500 000 Nmm
durch Mt: W xy { W t 61,1 N/mm2
Wt S 3
˜ 50 mm
16
Mb 1000 000 Nmm
durch Mb: V x { V b 81,5 N/mm2
Wb S 3
˜ 50 mm
32

b) Die Konstruktion der


Mohrschen Spannungs-
kreise erfolgt analog zu
Aufgabe 6.1 (Konstrukti-
onsbeschreibung siehe
Lösung zu Aufgabe 6.1d).

c) Lastfall 1
Berechnung der Hauptnormalspannungen:
2 2
Vz §V · 50,9 N/mm 2 § 50,9 · 2
V H1; H2 r ¨ z ¸  W t2 r ¨ ¸  61,1 N/mm
2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
V H1 91,7 N/mm 2
V H2  40,7 N/mm 2
V H3 0
6 Festigkeitshypothesen 137

Lastfall 2
Berechnung der Hauptnormalspannungen:
2 2
Vd §V ·  50,9 N/mm 2 §  50,9 · 2
V H1; H2 r ¨ d ¸  W t2 r ¨ ¸  61,1 N/mm 2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
V H1 40,7 N/mm 2
V H2  91,7 N/mm 2
V H3 0

Lastfall 3
Berechnung der Hauptnormalspannungen:
2 2
Vb §V · 81,5 N/mm 2 § 81,5 · 2
V H1; H2 r ¨ b ¸  W t2 r ¨ ¸  61,1 N/mm 2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
V H1 114,2 N/mm 2
V H2 32,7 N/mm 2
V H3 0

d) und e)
Ordnen der Hauptnormalspannungen gemäß:
V1 := max{VH1, VH2, VH3}
V3 := min{VH1, VH2, VH3}
V3 < V2 < V1

und Ansetzen der Schubspannungs- bzw. Gestaltänderungsenergiehypothese:


V V SH V1  V 3
1 2 2 2
V VGEH ˜ V1  V 2  V2 V3  V 3  V1
2

Lastfall 1 Lastfall 2 Lastfall 3


V1 = 91,7 N/mm2 V1 = 40,7 N/mm2 V1 = 114,2 N/mm2
V2 = 0 V2 = 0 V2 = 0
V3 = -40,7 N/mm2 V3 = -91,7 N/mm2 V3 = -32,7 N/mm2
VV SH 132,4 N/mm2 132,4 N/mm2 146,9 N/mm2
VV GEH 117,5 N/mm2 117,5 N/mm2 133,6 N/mm2
SF = Rp0,2 / VV GEH 3,49 3,49 3,07
138 6 Festigkeitshypothesen

Lösung zu Aufgabe 6.3


a) Berechnung der Lastspannungen
Fz 890 000 N
Vx {Vz 139,9 N/mm 2
A S 2
˜ 90 mm
4
Mt 14 000 000 Nmm
W xy { W t 97,8 N/mm 2
Wt S 3
˜ 90 mm
16
Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Die Konstruktion des Mohrschen Spannungs-
kreises erfolgt analog zu Aufgabe 6.1 (Kon-
struktionsbeschreibung siehe Lösung zu Auf-
gabe 6.1d).

Berechnung der Hauptnormalspannungen


2 2
Vz §V · 139,9 N/mm 2 § 139,9 ·
V H1; H2 r ¨ z ¸  W t2 r ¨ 2
¸  97,8 N/mm
2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
ı H1 190,2 N/mm 2
ı H2 -50,3 N/mm 2
ı H3 0

Ordnen der Hauptnormalspannungen


V1 := max{VH1, VH2, VH3} = 190,2 N/mm2
V3 := min{VH1, VH2, VH3} = -50,3 N/mm2
V3 < V2 < V1 damit folgt V2 = 0

Festigkeitsbedingung (Fließen) unter Verwendung der SH


Re
V V SH d V zul
SF
Re
V1  V 3
SF
Re Re 490 N/mm 2
SF 2,04 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V SH V1  V 3 (190,2  50,3) N/mm 2
6 Festigkeitshypothesen 139

Falls mit der GEH gerechnet wurde: SF = 2,23

Alternative Lösung
Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann auch unmittelbar aus
Gleichung 6.17 im Lehrbuch (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet wer-
den:

V V SH V z2  4 ˜ W t2 139,9 2  4 ˜ 97,8 2 N/mm 2 240,48 N/mm 2

Re Re 490 N/mm 2
SF 2,04 (ausreichend, da ! 1,20)
V V SH V1 V 3 240,48 N/mm 2

b) Festigkeitsbedingung (Fließen)
Rp0,2
V V SH d
SF
Rp0,2
V z2  4 ˜ W t2
SF
2 2
1 § Rp0,2 · 2 1 § 900 N/mm 2 · 2
Wt ¨ ¸ ¨ ¸  139,9 N/mm 2 209,5 N/mm 2
2
˜ ¨ S ¸ Vz 2
˜ ¨ 2, 04 ¸
© F ¹ © ¹
Damit folgt für das Torsionsmoment Mt*:
S ˜d3 S ˜ 90 mm 3
M t* W t ˜ Wt ˜W t ˜ 209,5 N/mm 2 29 946,9 Nm
16 16
Falls mit der GEH gerechnet wurde (SF = 2,23): Mt* = 31 286,1 Nm
140 6 Festigkeitshypothesen

Lösung zu Aufgabe 6.4


a) Berechnung der Zugspannung in der Spindel
Fz 280 000 Nmm
Vx {Vz 396,1 N/mm 2
A S 2
˜ 30 mm
4
Berechnung der Verlängerung der Spindel mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
(einachsiger Spannungszustand):
'l
Vz E ˜H E˜
l0
V z ˜ l0 396,1 N/mm 2 ˜ 650 mm
'l 1,226 mm
E 210 000 N/mm 2

b) Berechnung der Schubspannung aus Torsion


Mt 2 000 000 Nmm
W xy { W t 377,3 N/mm 2
Wt S 3
˜ 30 mm
16
c) Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Die Konstruktion des Mohrschen Spannungs-
kreises erfolgt analog zu Aufgabe 6.1 (Kon-
struktionsbeschreibung siehe Lösung zu Aufgabe
6.1d).

Berechnung der Hauptnormalspannungen


2 2
Vz §V · 396,1 N/mm 2 § 396,1 ·
V H1; H2 r ¨ z ¸  W t2 r ¨ 2
¸  377,3 N/mm
2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
ı H1 624,2 N/mm 2
ı H2 228,1 N/mm 2
ı H3 0

d) Festigkeitsbedingung
Anwendung der NH, da voraussetzungsgemäß spröder Werkstoff:
V V NH Rm
V1 Rm
6 Festigkeitshypothesen 141

Damit folgt aus der Festigkeitsbedingung:


2
Vz §V ·
 ¨ z ¸  W t2 Rm
2 © 2 ¹
2
§Vz · 2 V
¨ ¸ Wt Rm  z quadrieren
© 2 ¹ 2
2 2
§Vz · 2 § V ·
¨ ¸ Wt ¨ Rm  z ¸
© 2 ¹ © 2 ¹
2 2 2 2
§ V · §V · § 396,1 · § 396,1 · 2 2
Wt ¨ Rm  z ¸  ¨ z ¸ ¨1800  ¸ ¨ ¸ N/mm 1589,7 N/mm
© 2 ¹ © 2 ¹ © 2 ¹ © 2 ¹

S ˜d3 S ˜ 30 mm 3
Mt Wt ˜ W t ˜W t ˜ 1589,7 N/mm 2 8 427,5 Nm
16 16
142 6 Festigkeitshypothesen

Lösung zu Aufgabe 6.5


a) Es liegt eine 0°-
45°-90° DMS-
Rosette vor. Da-
her kann der
Mohrsche Ver-
formungskreis
entsprechend Ka-
pitel 4.4.2 (siehe
Lehrbuch) auf
einfache Weise
konstruiert wer-
den.

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises


HA  HC 3,159 ‰   0,479 ‰
HM 1,34 ‰
2 2
2 2
R HA  HM  HM  HB
2 2
3,159 ‰  1,34 ‰  1,34 ‰  0,552 ‰ 1,982 ‰

Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Haupt-
dehnungsrichtung HH1
§ H  HB · § 1,34 ‰  0,552 ‰ ·
D arctan¨¨ M ¸¸ arctan¨¨ ¸¸ 23,42q
© HA  HM ¹ © 3,159 ‰  1,34 ‰ ¹
Damit folgt für den Winkel E zwischen der x-Richtung und der Hauptdehnungsrichtung HH1
E D  2 ˜ 20q 23,42q  40q 63,42q
Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (Hx und Hy)
Hx H M  R ˜ cos E 1,34 ‰  1,982 ‰ ˜ cos 63,42q 2,227 ‰
Hy H M  R ˜ cos E 1,34 ‰  1,982 ‰ ˜ cos 63,42q 0,453 ‰

Berechnung der Schiebung Jxy mit der x-Richtung als Bezug


J xy
R ˜ sin E 1,982 ‰ ˜ sin 63,42q 1,773 ‰
2
J xy 3,545 ‰ (Winkelvergrößerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)

Berechnung der Normalspannungen Vx und Vy durch Anwendung des Hookeschen


Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)

E 75 000 N/mm 2
Vx ˜ Hx  P ˜Hy ˜ 2,227  0,33 ˜ 0,453 ˜ 10  3 200 N/mm 2
1 P2 1  0,332
6 Festigkeitshypothesen 143

E 75 000 N/mm 2
Vy ˜ Hy  P ˜Hx ˜ 0,453  0,33 ˜ 2,227 ˜ 10  3 100 N/mm 2
1 P2 1  0,332

Berechnung der Schubspannung Wxy durch Anwendung des Hookeschen Gesetzes für
Schubspannungen
E 75 000 N/mm 2
W xy G ˜ J xy ˜ J xy ˜ 3,545 ˜ 10  3 100 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,33
Die Schubspannung wirkt entsprechend der Abbildung zu Aufgabe 6.5.

b) Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2


H H1 H M  R 1,34 ‰  1,982 ‰ 3,322 ‰
H H2 H M  R 1,34 ‰  1,982 ‰ 0,642 ‰

Ermittlung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Haupt-
dehnungsrichtungen
Aus dem Mohrschen Verformungskreis folgt:
2 ˜ M1 E 63,42q
M1 31,71q (gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. negativen Sinn)
2 ˜M2 2 ˜ M1  180q 63,42q  180q 116,58q
M2 58,29q (gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. positiven Sinn)

Berechnung der Hauptspannungen VH1 und VH2


Die Hauptspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hookeschen
Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand:
E
V H1 ˜ H H1  P ˜ H H2
1 P2
75 000 N/mm 2
˜ 3,322  0,33 ˜  0,642 ˜10 3 261,77 N/mm 2
1  0,332

E
V H2 ˜ H H2  P ˜ H H1
1 P2
75 000 N/mm 2
2
˜  0,642  0,33 ˜ 3,322 ˜ ˜ 10 3 38,23 N/mm 2
1  0,33
Anmerkung:
Alternativ können die Hauptspannungen auch aus den in Aufgabenteil a) errechneten Last-
spannungen Vx und Vy und Wxy ermittelt werden (Gleichungen 3.38 und 3.39 in Kapitel
3.3.2.3 im Lehrbuch).

c) Die Verminderung der Plattendicke ergibt sich aus dem Hookeschen Gesetz für den zwei-
achsigen Spannungszustand
144 6 Festigkeitshypothesen

Berechnung der Dehnung Hz in z-Richtung


P 0,33
Hz  ˜ (V x  V y )  2
˜ 200 N/mm 2  100 N/mm 2 - 0,00132
E 75 000 N/mm
Damit folgt für die Verminderung der Plattendicke 't:
't Hz ˜t 0,00132 ˜ 15 mm 0,0198 mm 19,8 ȝm

d) Berechnung der Vergleichsspannung VV mit Hilfe der Schubspannungshypothese


V V SH V1  V 3

mit V1 = VH1 und V3 = 0 folgt:


V V SH V1 261,77 N/mm 2

Anmerkung: Das gleiche Ergebnis erhält man auch mit Gleichung 6.16 im Lehrbuch.

Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul
Rp0,2
V1
SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF):
Rp0,2 380 N/mm 2
SF 1,45 (ausreichend, da SF > 1,20)
V1 261,77 N/mm 2
6 Festigkeitshypothesen 145

Lösung zu Aufgabe 6.6


a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette
vor. Daher kann der Mohrsche Verfor-
mungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2
(siehe Lehrbuch) auf einfache Weise kon-
struiert werden.

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises


Ha  Ht 0,50 ‰  0,90 ‰
HM 0,20 ‰
2 2
2 2
R Ht  HM  H 45  H M
2 2
0,90 ‰  0,20 ‰  0,84 ‰  0,2 ‰ 0,9485 ‰

Berechnung des Winkels D zwischen der Tangentialrichtung und der Hauptdeh-


nungsrichtung HH1
§ H  HM · § 0,84 ‰  0,2 ‰ ·
D arctan¨¨ 45 ¸¸ arctan¨¨ ¸¸ 42,44q
© Ht  HM ¹ © 0,90 ‰  0,20 ‰ ¹
Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2
H H1 H M  R 0,2 ‰  0,9485 ‰ 1,149 ‰
H H2 H M  R 0,2 ‰  0,9485 ‰ 0,749 ‰

Ermittlung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der Axialrichtung und den


Hauptdehnungsrichtungen HH1 und HH2
Aus dem Mohrschen Verformungskreis folgt:
2 ˜ M1 180q  D 180q  42,44q 137,56q
M1 68,78q (gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. positiven Sinn)
2 ˜M2 D 42,44q
M2 21,22q (gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. negativen Sinn)
146 6 Festigkeitshypothesen

Berechnung der Hauptspannungen VH1 und VH2


Die Hauptspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hookeschen
Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand:
E
V H1 ˜ H H1  P ˜ H H2
1 P2
210 000 N/mm 2
2
˜ 1,149  0,30 ˜  0,749 ˜ 10  3 213,2 N/mm 2
1  0,30
E
V H2 ˜ H H2  P ˜ H H1
1 P2
210 000 N/mm 2
2
˜  0,749  0,30 ˜ 1,149 ˜ ˜ 10  3 93,2 N/mm 2
1  0,30

b) Berechnung der Vergleichsspannung VV mit Hilfe der Gestaltänderungsenergiehypo-


these
1 2 2 2
V V GEH ˜ V1  V 2  V2 V3  V 3  V1
2
mit V 1 V H1 213,2 N/mm 2
V2 0
V 3 V H2 93,2 N/mm 2
folgt:
1
V V GEH ˜ 213,2 2   93,2 2   93,2  213,2 2
N/mm 2 272,1 N/mm 2
2

c) Festigkeitsbedingung
V V GEH d V zul
Rp0,2
V V GEH
SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF):
Rp0,2 850 N/mm 2
SF 3,12 (ausreichend, da SF > 1,20)
V V GEH 272,1 N/mm 2
6 Festigkeitshypothesen 147

Lösung zu Aufgabe 6.7

a) Berechnung der Spannung in Längsrichtung (Zugrichtung)


F1 F1 4 ˜ 320 000 N
Vl 452,71 N/mm 2
A S ʌ ˜ 30 mm 2
˜d2
4

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises


Zur Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises benötigt man die Spannungen in zwei
zueinander senkrechten Schnittflächen. Bekannt sind die Spannungen in den Schnittflächen
mit der x- und der y-Richtung als Normale.
Eintragen der entsprechenden Bildpunkte Py (Vl | 0) und Px (0 | 0). Px und Py repräsentie-
ren die Spannungen in den Schnittflächen mit der x- und der y-Richtung als Normale. Da
die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bild-
punkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohrsche Spannungskreis
festgelegt (siehe Abbildung).
Die Bildpunkte Px‘
und Py‘, welche die
Spannungen in den
Schnittflächen mit
der x‘- bzw. y‘-
Richtung als Nor-
male repräsentie-
ren, erhält man
durch Abtragen
der Richtungswin-
kel 2˜D bzw. 2˜D +
180°, ausgehend
vom Bildpunkt Py
(gleicher Drehsinn
zum Lageplan).
Aus dem Mohrschen Spannungskreis folgt die Normalspannungen Vx‘ und Vy’:
Vl V V
V y'  l ˜ cos 2D l
˜ 1  cos 2D
2 2 2
452,71 N/mm 2
˜ 1  cos 2 ˜ 15q 422,38 N/mm 2
2
Vl V V
V x'  l ˜ cos 2D l
˜ 1  cos 2D
2 2 2
452,71 N/mm 2
˜ 1  cos 2 ˜ 15q 30,33 N/mm 2
2
148 6 Festigkeitshypothesen

Berechnung der Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) durch Anwendung


des Hookeschen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand
1 422,31 N/mm 2  0,30 ˜ 30,33 N/mm 2
H y' { H DMS ˜ V y'  P ˜ V x'
E 204 000 N/mm 2
0,002026 2,026 ‰

b) Für die Dehnung in Messrichtung des DMS ergibt sich aus dem vorhergehenden Aufga-
benteil:
1 1 ªV l V º
H y' { H DMS ˜ V y'  P ˜ V x' ˜ « ˜ 1  cos 2D  P ˜ l ˜ 1  cos 2D »
E E ¬2 2 ¼
Vl
˜ > 1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D @
2˜ E
Damit folgt für die Spannung Vl in Längsrichtung:
2 ˜ E ˜ H DMS 2 ˜ 204 000 N/mm 2 ˜ 0,003
Vl 670,38 N/mm 2
1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D 1  cos 30q  0,30 ˜ 1  cos 30q
Für die Zugkraft F2 erhält man dann:
S S 2
F2 Vl ˜A Vl ˜ ˜d 2 670,38 N/mm 2 ˜ ˜ 30 mm
4 4
473 863 N 473,9 kN

c) Berechnung der Zugkraft F3 bei Fließbeginn


Festigkeitsbedingung für Fließen:
Vl Rp0,2
F3
Rp0,2
A
Damit folgt für die Zugkraft F3:
S S
F3 R p0,2 ˜ A R p0,2 ˜ ˜d 2 1 020 N/mm 2 ˜ ˜ 30 mm 2
4 4
720 995 N 720,9 kN

Berechnung der Dehnungsanzeige HDMS bei Fließbeginn


Die Berechnung erfolgt analog zu Aufgabenteil b):
1 1 ªV V º
H y' { H DMS ˜ V y'  P ˜ V x' ˜ « l ˜ 1  cos 2D  P ˜ l ˜ 1  cos 2D »
E E ¬2 2 ¼
Vl
˜ > 1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D @
2˜ E
6 Festigkeitshypothesen 149

mit Vl = Rp0,2 folgt schließlich:


Rp0,2
H DMS ˜ > 1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D @
2˜ E
1020 N/mm 2
> 1  cos 30q  P ˜ 1  cos 30q @ 0,004564 4,564 ‰
2 ˜ 204 000 N/mm 2

Alternative Lösung mit Hilfe des Mohrschen Verformungskreises


a) Berechnung der Dehnung in Längs- und Querrichtung unter der Wirkung von F1
Vl 452,71 N/mm 2
Hl { Hy 0,00222 2,22 ‰
E 204 000 N/mm 2
Hq { H x P ˜ H l 0,30 ˜ 0,00222 0,000666 0,666 ‰

Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises


Zur Konstruktion des Mohrschen Verfor-
mungskreises benötigt man die Verformun-
gen in zwei zueinander senkrechten Richtun-
gen. Bekannt sind die Verformungen mit der
x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung.
Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte
Px (Hq | 0) und Py (Hl | 0) in das H-J/2-Koordi-
natensystem. Da die x- und die y-Richtung
einen Winkel von 90° zueinander einschlie-
ßen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf ei-
nem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohr-
sche Verformungskreis festgelegt (siehe Ab-
bildung).
Den Bildpunkt Py‘, welcher die Verformungsgrößen in y‘-Richtung (Messrichtung des
DMS) als Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels
2˜D (= 2˜15°), ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan).
Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohrschen Verformungskreises erhält man:
Hl Hq 2,22 ‰  0,666 ‰
HM 0,777 ‰
2 2
Hl Hq 2,22 ‰ -  0,666 ‰
R 1,442 ‰
2 2
Damit folgt die Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS)
H y' { H DMS H M  R ˜ cos 2D 0,000777  0,001442 ˜ cos 30q 0,002026 2,026 ‰
150 6 Festigkeitshypothesen

b) Für die Dehnung in Messrichtung des DMS ergibt sich aus dem vorhergehenden Aufga-
benteil:
H DMS { H y' H M  R ˜ cos 2D
Hl  Hq Hl  Hq
 ˜ cos 2D
2 2
Hl  P ˜ Hl Hl  P ˜ Hl
 ˜ cos 2D
2 2
H l ˜ 1  P  H l ˜ 1  P ˜ cos 2D
2
Hl
˜ > 1  P  1  P ˜ cos 2D @
2
Damit folgt für die Dehnung Hl in Längsrichtung:
2 ˜ H DMS 2 ˜ 0,003
Hl 0,003286
1  P  1  P ˜ cos 2D 1  0,30  1  0,30 ˜ cos 2 ˜ 15q

Vl E ˜ Hl 204 0000 N/mm 2 ˜ 003286 670,38 N/mm 2

Für die Zugkraft F2 erhält man dann:


S S
F2 Vl ˜ A Vl ˜ ˜ d 2 670,38 N/mm 2 ˜ ˜ 30 mm 2
4 4
473 863 N 473,9 kN

c) In Aufgabenteil c) wurde die Zugkraft F3 bei Fließbeginn berechnet (F3 = 720 995 N). Die
Berechnung der Dehnungsanzeige HDMS erfolgt analog zu Aufgabenteil a) der alternativen
Lösung.
Berechnung der Dehnung in Längs- und Querrichtung bei Fließbeginn
Vl Rp0,2 1 020 N/mm 2
Hl { H y 0,005
E E 204 000 N/mm 2
Hq { H x P ˜ H l 0,30 ˜ 0,005 0,0015

Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohrschen Verformungskreises erhält man:
Hl  Hq 0,005  0,0015
HM 0,00175
2 2
Hl  Hq 0,005  0,0015
R 0,00325
2 2
Berechnung der Dehnungsanzeige HDMS bei Fließbeginn
H y' { H DMS H M  R ˜ cos 2D 0,00175  0,00325 ˜ cos 30q 0,004564 4,564 ‰
6 Festigkeitshypothesen 151

Lösung zu Aufgabe 6.8


a) Berechnung des Biegemomentes Mb sowie des Torsionsmomentes Mt an der Einspann-
stelle
Mb F1 ˜ a 5 000 N ˜ 0,1 m 500 Nm
Mt F1 ˜ b 5 000 N ˜ 0,05 m 250 Nm

b) Berechnung der Lastspannungen aus Biegung und Torsion


Mb Mb 500 000 Nm
Vx { Vb 188,63 N/mm 2
Wb S 3 S 3
˜d ˜ 30 mm
32 32
Mt Mt 250 000 Nm
W xy Wt 47,16 N/mm 2
Wt S 3 S 3
˜d ˜ 30 mm
16 16
Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Eintragen des Bildpunktes Px (Vb | -Wt) und des Bildpunktes Py (0 | Wt) in das V-W-Koordina-
tensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen.
Bildpunkt Px repräsentiert den Spannungszustand in der Schnittebene mit der x-Achse als
Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert den Spannungszustand in der Schnittebene mit
der y-Achse als Normalenvektor.
Da die beiden
Schnittebenen
einen Winkel
von 90° zuein-
ander ein-
schließen,
müssen die
Bildpunkte Px
und Py auf ei-
nem Kreis-
durchmesser
liegen.
Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die
Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohrsche Spannungskreis (siehe Abbildung).
Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2
2 2
Vb §V · 188,63 § 188,63 ·
V H1; H2 r ¨ b ¸  IJ 2t N/mm 2 r ¨ 2
¸  47,16 N/mm
2
2 © 2 ¹ 2 © 2 ¹
V H1 199,76 N/mm 2
V H2 11,13 N/mm 2
152 6 Festigkeitshypothesen

Berechnung der Vergleichsspannung VV mit Hilfe der Schubspannungshypothese


V V SH V1  V 3
mit V1 = VH1
V2 = 0
V3 = VH2
folgt für die Vergleichsspannung VV SH:
V V SH V 1  V 3 199,76 N/mm 2   11,13 N/mm 2 210,89 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul
Rp0,2
V V SH
SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF):
Rp0,2 780 N/mm 2
SF 3,69 (ausreichend, da SF > 1,20)
V V SH 210,89 N/mm 2

Alternative Lösung
Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann auch unmittelbar aus
Gleichung 6.17 (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet
werden:
V V SH V b2  4 ˜ W t2 188,632  4 ˜ 47,16 2 N/mm 2 210,89 N/mm 2

Rp0,2 780 N/mm 2


SF 3,69 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V SH 210,89 N/mm 2

c) In Analogie zu Aufgabenteil b) folgt für die Hauptnormalspannungen:


2
Vb Vz §V Vz · 2
V H1; H2 r ¨ b ¸  IJt
2 © 2 ¹
Damit folgt für die Vergleichsspannung VV SH nach der Schubspannungshypothese unter
Berücksichtigung von V1 = VH1, V2 = 0 und V3 = VH2:
2 § 2 ·
Vb Vz §V Vz · 2 ¨V Vz §V Vz · 2¸
V V SH V1  V 3  ¨ b ¸  IJt  ¨ b  ¨ b ¸  IJt ¸
2 © 2 ¹ ¨ 2 © 2 ¹ ¸
© ¹
2
Vb Vz  4 ˜ IJ 2t

Anmerkung: Dieses Ergebnis hätte man auch direkt aus Gleichung 6.17 (siehe Lehrbuch)
erhalten.
6 Festigkeitshypothesen 153

Festigkeitsbedingung (Bruch)
V V SH d Rm
2
Vb Vz  4 ˜ IJ 2t Rm quadrieren
2
Vb Vz  4 ˜ IJ 2t 2
Rm

Damit folgt für die Zugspannung Vz:


2 2 2
Vz Rm  4 ˜ IJ 2t  V b 1050 N/mm 2  4 ˜ 47,16 N/mm 2  188,63 N/mm 2
857,13 N/mm 2

Für die Zugkraft F2 folgt dann schließlich:


S S
F2 Vz ˜ A Vz ˜ ˜d2 857,13 N/mm 2 ˜ ˜ 30 mm 2 605 870 N 605,87 kN
4 4

d) Berechnung der Lastspannungen (Biegung und Torsion)


Mb Mb 32 ˜ F1 ˜ a
Vb
Wb S 3 S ˜d3
˜d
32
Mt Mt 16 ˜ F1 ˜ b
Wt
Wt S 3 S ˜d3
˜d
16
Aus Aufgabenteil c) folgt für die Vergleichsspannung VV SH nach der Schubspannungshy-
pothese (Vz = 0):

V V SH V b 2  4 ˜ IJ 2t

Festigkeitsbedingung
Rm
V V SH d
SB
Rm
V b 2  4 ˜ IJ 2t quadrieren
SB
2
§ Rm ·
V b 2  4 ˜ IJ 2t ¨¨ ¸¸
© SB ¹
2 2
§ 32 ˜ F1 ˜ a · § 16 ˜ F1 ˜ b · § Rm ·
¨¨ ¸  4 ˜ ¨¨ ¸¸ ¨¨ ¸¸
3 ¸
© S ˜d ¹ © S ˜d3 ¹ © SB ¹
2 2
1 ª§ 32 ˜ F1 ˜ a · § 16 ˜ F1 ˜ b ·º § Rm ·
˜ «¨ ¸  4˜¨ ¸» ¨¨ ¸¸
6 S S
d «¬© ¹ © ¹»¼ © SB ¹
154 6 Festigkeitshypothesen

Damit folgt für den Durchmesser d:


6
ª 2 2º
« §¨ 32 ˜ F1 ˜ a ·¸  4 ˜ §¨ 16 ˜ F1 ˜ b ·¸ »
«© S ¹ © S ¹ »
d « 2 »
« § Rm · »
« ¨¨ ¸¸ »
¬ © SB ¹ ¼
6
ª § 32 ˜ 5000 N ˜100 mm · 2 2
§ 16 ˜ 5000 N ˜ 50 mm · º
«¨ ¸  4˜¨ ¸ »
«© S ¹ © S ¹ »
« 2 2 » 29,58 mm
« (440 N/mm / 2) »
«¬ »¼
6 Festigkeitshypothesen 155

Lösung zu Aufgabe 6.9


a) Zuordnung der Dehnungsanzeigen zu den einzelnen Messstellen
Belastung Messstelle
DMS A DMS B DMS C DMS D
FZ Hz AZ + Hb AZ Hz BZ = Hz AZ Hz CZ + Hb CZ Hz DZ = Hz AZ
=Hz AZ - Hb AZ
FS Hb AS 0 1) Hb CS = -Hb AS 01)
FQ 01) Hb BQ 01) Hb DQ = -Hb BQ
1)
neutrale Faser

Die Dehnungsmesssteifen A und C verfor-


men sich nur durch die Beanspruchung aus
FZ und FS (siehe Tabelle). Die Verformun-
gen durch die einzelnen Beanspruchungen
können linear superponiert werden.
Es gilt:
HA H z AZ  H b AZ  H b AS und (1)
HC H z CZ  H b CZ  H b CS
H z AZ  H b AZ  H b AS (2)

Gleichung 1 und 2 addiert liefert für Hz AZ:


HA  HC 2,2312 ‰  2,0372 ‰
H z AZ
2 2
0,097 ‰

Berechnung der Zugspannung Vz bzw. der Zugkraft FZ


Hookesches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
Vz E ˜ H z AZ 210 000 N/mm 2 ˜ 0,097 ˜ 10 3 20,37 N/mm 2
S S 2
FZ VZ ˜ ˜d2 20,37 N/mm 2 ˜ ˜ 50 mm 39 996 N
4 4

b) Für die Dehnung des DMS A infolge Biegebeanspruchung aus FZ und FS (Hb AZ) folgt:
H b AZ  H b AS { H bA H A  H z AZ 2,2312 ‰ - 0,097 ‰ 2,1342 ‰

Berechnung der Biegespannung VbA bzw. der Kraft FS


Hookesches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
V bA E ˜ H bA 210 000 N/mm 2 ˜ 2,1342 ˜ 10 3 448,18 N/mm 2
M bz FS ˜ a  FZ ˜ b
V bA
Wbz S
˜d3
32
156 6 Festigkeitshypothesen

Damit folgt für die Kraft FS:


§S 3 · 1
FS ¨ ˜ d ˜ V bA  FZ ˜ b ¸ ˜
© 32 ¹ a
S
˜ 50 mm 3 ˜ 448,18 N/mm 2  39 996 N ˜ 120 mm
FS 32 2 001 N
350 mm

c) Die Dehnungsmessstreifen B und D verformen sich nur durch die Beanspruchung aus FZ
und FQ (siehe Tabelle). Die Verformungen durch die einzelnen Beanspruchungen können
ebenfalls linear superponiert werden.
Es gilt:
HB H z BZ  H b BQ H z AZ  H b BQ (3)

Aus Gleichung 3 folgt für Hb BZ:


H b BQ H B  H z AZ 0,7761 ‰  0,097 ‰ 0,6791 ‰

Berechnung der Biegespannung VbB bzw. der Kraft FQ


Hookesches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
V bB E ˜ H b BQ 210 000 N/mm 2 ˜ 0,6791 ˜10 3 142,61 N/mm 2
M by FQ ˜ a
V bB
Wby S
˜d3
32
Damit folgt für die Kraft FQ:
S 1
FQ ˜ d 3 ˜ V bA ˜
32 a
S
˜ 50 mm 3 ˜ 142,61 N/mm 2
FQ 32 5 000 N
350 mm

d) Berechnung der Lastspannungen an der Stelle 1 (Messstelle von DMS A)


V zA 20,37 N/mm 2 (siehe Aufgabenteil a)

V bA 448,18 N/mm 2 (siehe Aufgabenteil b)


Mt FQ ˜ b 5 000 N ˜ 120 mm
W tA 24,45 N/mm 2
Wt S 3 S 3
˜d ˜ 50 mm
16 16
Berechnung der Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese
Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Glei-
chung 6.17 (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet
werden:
6 Festigkeitshypothesen 157

2
V V SH V bA  V zA  4 ˜ IJ 2tA
2 2
448,18 N/mm 2  20,37 N/mm 2  4 ˜ 24,45 N/mm 2 471,09 N/mm 2

Festigkeitsbedingung (Fließen)
Rp0,2
V V SH d V zul
SF

Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF):


Rp0,2 800 N/mm 2
SF 1,69 (ausreichend, da SF > 1,20)
V V SH 471,09 N/mm 2

Analog folgt für die Sicherheit gegen Bruch (SB):


Rm 1 080 N/mm 2
SB 2,29 (ausreichend, da SB > 2,0)
V V SH 471,09 N/mm 2
158 6 Festigkeitshypothesen

Lösung zu Aufgabe 6.10


Der unlegierte (allgemeine) Baustahl S235JR ist ein duktiler Werkstoff. Das Versagen erfolgt
durch einen (duktilen) Verformungsbruch nach vorausgegangener plastischer Verformung.
Die plastische Verformung infolge von Versetzungsbewegungen findet bevorzugt in Ebenen
mit der größten Schubspannung statt.
Aus dem Mohrschen Spannungskreis ist ersichtlich, dass bei reiner Torsionsbeanspruchung
die Ebenen mit der größten Schubbeanspruchung die x- bzw. y-Achse als Normale haben
(Bildpunkte Px und Py im Mohrschen Spannungskreis). Ein Bruch ist demzufolge in diesen
Ebenen zu erwarten.

Die Gusseisensorte EN-GJL-250 ist ein spröder Werkstoff. Das Versagen erfolgt durch einen
(spröden) Trennbruch. Derartige Trennbrüche verlaufen stets senkrecht zur größten Normal-
spannung.
Aus dem Mohrschen Spannungskreis ist ersichtlich, dass bei reiner Torsionsbeanspruchung
diese Ebenen die x’- bzw. y’-Achse als Normale haben (Bildpunkte Px’ und Py’ im Mohrschen
Spannungskreis). Ein Bruch ist demzufolge in Ebenen, die um 45° zur Längsachse gedreht
sind, zu erwarten.
6 Festigkeitshypothesen 159

Lösung zu Aufgabe 6.11


Berechnung der Lastspannungen an der Einspannstelle
Mb F ˜ (a  c) 32 ˜10 000 N ˜ 250 mm  100 mm
Vb 122,23 N/mm2
Wb S 3 S ˜ 50 mm 3
˜d
32
Mt F ˜b 16 ˜ F ˜ b 16 ˜ 10 000 N ˜ 200 mm
Wt 81,49 N/mm2
Wt S S ˜d 3
S ˜ 50 mm 3
˜d3
16
Berechnung der Vergleichsspannung
Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Gleichung
6.17 (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet werden:
2 2
V V SH V b2  4 ˜ IJ 2t 122,23 N/mm 2  4 ˜ 81,49 N/mm 2 203,72 N/mm 2

Festigkeitsbedingung (Fließen)
Rp0,2
V V SH d V zul
SF

Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF):


Rp0,2 460 N/mm 2
SF 2,26 (ausreichend, da SF > 1,20)
V V SH 203,72 N/mm 2
160 6 Festigkeitshypothesen

Lösung zu Aufgabe 6.12


a) Berechnung der Verformungen Hx, HJ und Jxy

Hookesches Gesetz (zweiachsiger Spannungszustand)


1 250 N/mm 2  0,30 ˜ 130 N/mm 2
Hx ˜ (V x  P ˜ V y ) 0,001005 1,005 ‰
E 210 000 N/mm 2

1 130 N/mm 2  0,30 ˜ 250 N/mm 2


Hy ˜ (V y  P ˜ V x ) 0,000262 0,2619 ‰
E 210 000 N/mm 2

Hookesches Gesetz für Schubbeanspruchung


W xy W xy 150 N/mm 2
J xy 0,001857 1,857 ‰
G E 210 000 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30

Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises


Zur Konstruktion des Mohrschen Verfor-
mungskreises benötigt man die Verfor-
mungen in zwei zueinander senkrechten
Richtungen. Bekannt sind die Verformun-
gen mit der x- bzw. y-Richtung als Be-
zugsrichtung.
Einzeichnen der entsprechenden Bild-
punkte Px (Hx | 0,5˜Jxy) und Py (Hy | 0,5˜Jyx)
in das H-J/2-Koordinatensystem unter Be-
rücksichtigung der Vorzeichenregelung
für Schiebungen.
Da die x- und die y-Richtung einen Win-
kel von 90° zueinander einschließen, müs-
sen die Bildpunkte Px und Py auf einem
Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die H-Achse im Kreismittelpunkt HM.
Kreis um HM durch die Bildpunkte Px und Py ist der gesuchte Mohrsche Verformungskreis
(siehe Abbildung).
Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohrschen Verformungskreises erhält man:
Hx  Hy 1,005 ‰  0,2619 ‰
HM 0,6333 ‰
2 2
2 2 2 2
§ H x  H y · § J xy · § 1,005 ‰  0,2619 ‰ · § 1,857 ‰ ·
¨ ¸ ¨ ¸
R ¨ 2 ¸ ¨ 2 ¸ ¨
© 2
¸ ¨
¹ © 2
¸
¹
1,00010 ‰
© ¹ © ¹
6 Festigkeitshypothesen 161

Berechnung des Winkels M zwischen x-Richtung und Hauptdehnungsrichtung HH1


J xy / 2  1,857 ‰ / 2
2 ˜ M1 arctan arctan 68,19q
(H x  H y ) / 2 1,005 ‰  0,2619 ‰ / 2

Damit folgt für den Winkel D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Hauptdeh-
nungsrichtung HH1:
D 180q  2 ˜ 30q  2 ˜ M1 180q  2 ˜ 30q  68,19q 51,80q

Für den Winkel E zwischen der Messrichtung von DMS B und der Hauptdehnungsrichtung
HH1 folgt auf analoge Weise:
E 2 ˜ M1  2 ˜ 30q  2 ˜ 120q  360q 68,19  2 ˜ 30q  2 ˜ 120q  360q 8,19q
Mit den Winkeln D und E erhält man die Bildpunkte PA und PB welche die Verformungen
mit der A- und C-Richtung als Bezugsrichtung repräsentieren. Für die Dehnungen in die
entsprechenden Richtungen folgt dann:
HA H M  R ˜ cos D 0,6333 ‰  1,0001 ‰ ˜ cos 51,80q 0,0148 ‰
HB H M  R ˜ cos ß 0,6333 ‰  1,0001 ‰ ˜ cos 8,19q 1,6230 ‰
Der Bildpunkt PC fällt mit dem Bildpunkt Py zusammen, so dass gilt:
HC { H y 0,2619 ‰

In Analogie beispielsweise zu Aufgabe 5.5b) ist es auch möglich, aus den gegebenen Last-
spannungen Vx, Vy und Wxy den Mohrschen Spannungskreis zu konstruieren. Mit Hilfe des
Mohrschen Spannungskreise können dann die Normalspannungen in A-, B- bzw. C-Rich-
tung (VA, VB und VC) und in die jeweils dazu senkrechten Schnittrichtungen (VA', VB' und
VC') ermittelt werden. Die Dehnungen HA, HB und HC berechnen sich dann unter Anwendung
des Hookeschen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand wie z. B. HA = (VA -
μ˜VA') / E.

b) Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2


H H1 H M  R 0,6333 ‰  1,0001 ‰ 1,6334 ‰
H H2 H M  R 0,6333 ‰  1,0001 ‰ 0,3668 ‰

Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2


Die Hauptnormalspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hoo-
keschen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand:
E
V H1 ˜ H H1  P ˜ H H2
1 P2
210 000 N/mm 2
˜ 1,6334  0,30 ˜  0,3668 ˜ 10  3 351,55 N/mm 2
1  0,30 2
E
V H2 ˜ H H2  P ˜ H H1
1 P2
162 6 Festigkeitshypothesen

210 000 N/mm 2


V H2 ˜  0,3668  0,30 ˜ 1,6334 ˜ ˜ 10 3 28,45 N/mm 2
1  0,30 2

Da die Richtungswinkel zu den Hauptnormalspannungen mit den Richtungswinkel zu den


Hauptdehnungen zusammenfallen (isotroper Werkstoff), ist eine Ermittlung der gesuchten
Winkel aus dem Mohrschen Verformungskreis möglich.
Ermittlung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Haupt-
spannungsrichtungen VH1 und VH2
M1 34,10q (siehe Aufgabenteil a)
M 2 M1  90q 55,90q

c) Ordnen der Hauptnormalspannungen:


V1 := max{VH1, VH2, VH3} = 351,55 N/mm2
V3 := min{VH1, VH2, VH3} = 0
V3 < V2 < V1 o V2 = 28,45 N/mm2
Berechnung der Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese
V V SH V1  V 3 351,55 N/mm 2  0 351,55 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH d V zul
S F SH
Rp0,2 570 N/mm 2
S F SH 1,62 (ausreichend, da ! 1,20)
V V SH 351,55 N/mm 2

Alternative: Berechnung der Vergleichsspannung nach der GEH


1 2 2 2
V VGEH ˜ V1  V 2  V2 V3  V 3  V1
2
1
˜ 351,55  28,45 2  28,45  0 2  0  351,55 2
N/mm 2
2
338,22 N/mm 2

Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen nach der GEH:
Rp0,2
V V GEH d V zul
S F GEH
Rp0,2 570 N/mm 2
S F GEH 1,68 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V GEH 338,22 N/mm 2
d) Es liegt ein zweiachsiger Spannungszustand vor. Um eine Fallunterscheidung bei der Er-
mittlung der Vergleichsspannung (in Lastspannungen) zu vermeiden (siehe Lehrbuch Ta-
belle 6.1), ist es zweckmäßig, die Vergleichsspannung nach der GEH zu berechnen.
6 Festigkeitshypothesen 163

Für den zweiachsigen Spannungszustand ergibt sich die Vergleichsspannung nach der GEH in
Lastspannungen zu:

V V GEH V x2  V y2  V x ˜ V y  3 ˜ W xy
2

Bedingung für Fließen:


V V GEH Rp0,2

Damit folgt:

V x2  V y2  V x ˜ V y  3 ˜ W xy
2
Rp0,2 quadrieren

V x2  V y2  V x ˜ V y  3 ˜ W xy
2 2
Rp0,2
2
Rp0,2  V x2  V y2  V x ˜ V y 570 2  250 2  130 2  250 ˜ 130
W xy N/mm 2
3 3
W xy 304,41 N/mm 2
164 6 Festigkeitshypothesen

Lösung zu Aufgabe 6.13


a) Berechnung der Lastspannungen im Einspannquerschnitt
Zugspannung
F1x  F2 F1 ˜ cos D  F2 25 000 N ˜ cos60q  200 000 N
V zug 108,23 N/mm 2
A S 2 S 2
˜d ˜ 50mm
4 4
Schubspannung aus Torsion
Mt F1z ˜ b F1 ˜ sin D ˜ b 25 000 N ˜ sin60q ˜ 100 mm
Wt 88,21 N/mm 2
Wt S 3 S 3 S 3
˜d ˜d ˜ 50mm
16 16 16
Biegespannungen
x Biegung um die z-Achse:
M bz F1x ˜ b F1 ˜ cos D ˜ b 25 000 N ˜ cos60q ˜ 100 mm
V bz 101,86 N/mm 2
Wbz S S S 3
˜d3 ˜d3 ˜ 50mm
32 32 32
x Biegung um die y-Achse:
M by F1z ˜ a  c F1 ˜ sin D ˜ a  c 25 000 N ˜ sin60q ˜ 300 mm
V by
Wby S S S 3
˜d3 ˜d3 ˜ 50mm
32 32 32
529,28 N/mm 2

b) Ermittlung der höchst beanspruchten Stell im Einspannquerschnitt


Höchst beansprucht ist die Stelle A. Dort ü-
berlagert sich die maximale Biege(zug)-
spannung mit der Zugspannung Vzug und der
maximalen Schubspannung aus Torsion (Wt)
Berechnung des Winkels E sowie der Ko-
ordinaten yA und zA
M F1 ˜ cos D ˜ b
E arctan bz arctan
M by F1 ˜ sin D ˜ a  c
cos60q ˜ 100 mm
10,89q
sin60q ˜ 300 mm
d 50 mm
zA  ˜ cos E  ˜ cos10,89q 24,55 mm
2 2
d 50 mm
yA ˜ sin E ˜ sin10,89q 4,72 mm
2 2
6 Festigkeitshypothesen 165

Berechnung der Biegespannung an der Stelle A 1)


M bz  M by F1 ˜ cosD ˜ b F1 ˜ sin D ˜ a  c
V bA ˜ yA  ˜ zA ˜ yA  ˜ zA
Iz Iy S S
˜d4 ˜d4
64 64
64 ˜ F1
V bA ˜ cos D ˜ b ˜ zA  sin D ˜ a  c ˜ yA
S ˜d4
64 ˜ 25000 N
˜ cos 60q ˜ 100 mm ˜ 4,72 mm  sin 60q ˜ 300 mm ˜ - 24,55 mm
S ˜ 50 mm 4
538,98 N/mm2

Berechnung der Vergleichsspannung an der Stelle A


Anwendung der SH in Lastspannungen (Fall: Vx˜Vy < Wxy2):
2
V V SH V bA  V zug  4 ˜ W t2
2 2
538,98 N/mm 2  108,23 N/mm 2  4 ˜ 88,21 N/mm 2 670,82 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH  V zul
SF
Rp0,2 1 050 N/mm 2
SF 1,57 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V SH 670,82 N/mm 2

Alternative Möglichkeit zur Berechnung der Biegespannung an der Stelle A


2 2 2 2
Mb M by  M bz M by  M bz
V bA ˜r ˜r
I S S
˜d4 ˜d3
64 32
>F1 ˜ sin D ˜ ac @2  >F1 ˜ cos D ˜ b@2
S
˜d3
32
32 ˜ F1
3
˜ >F1 ˜ sin D ˜ a  c @2  >F1 ˜ cos D ˜ b@2
S ˜d
32 ˜ 25000 N
3
˜ sin 60q ˜ 300 mm 2  cos 60q ˜ 100 mm 2
538,98 N/mm 2
S ˜ 50 mm
c) Spannungsermittlung an der Messstelle des DMS
An der Messstelle des DMS wirken die Spannungen Vzug, Vby und Wt. Die Biegespannung
Vbz ist Null (neutrale Faser bezüglich Biegung um die z-Achse). An einem in Achsrichtung
heraus getrennten Flächenelement wirken somit die Lastspannungen:

1)
Das Biegemoment Mby ist entsprechend der in der Statik üblichen Vorzeichenregelung negativ, das Biegemoment Mbz hingegen
positiv anzusetzen.
166 6 Festigkeitshypothesen

in x-Richtung: V x V zug  V by 108,23 N/mm 2  529,28 N/mm 2 637,51 N/mm 2 und


W t 88,21 N/mm 2 (vgl. spez. Vorzeichenregelung für Schubspannungen)
in y-Richtung: V y 0 und
W t 88,21 N/mm 2 (vgl. spez. Vorzeichenregelung für Schubspannungen)

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises


Eintragen des Bildpunktes Px (Vx | Wt) und des Bild-
punktes Py (0 | -Wt) in das V-W-Koordinatensystem
unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung
für Schubspannungen.
Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungen in der
Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor.
Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungen in der
Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor.
Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90°
zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px
und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen.
Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bild-
punkte Px oder Py ist der gesuchte Mohrsche Spannungskreis (siehe Abbildung).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises
Vx 637,51 N/mm 2
VM 318,76 N/mm 2
2 2
2 2
§Vx · 2
§ 637,51 N/mm 2 · 2
R ¨ ¸  Wt ¨ ¸  88,21 N/mm 2 330,74 N/mm 2
© 2 ¹ ¨ 2 ¸
© ¹
Berechnung der Spannungen eines um den Winkel M gedrehten Flächenelementes
Um die Spannungen in Schnittebenen parallel bzw. senkrecht zur Messrichtung des DMS zu
erhalten, dreht man das Flächenelement um den Winkel M = 15° im mathematisch positiven
Sinn (Gegenuhrzeigersinn). Die Spannungen (Vx‘ und Wx’y’) in der Schnittebene mit der x’-
Achse als Normalenvektor erhält man aus dem Mohrschen Spannungskreis, indem man aus-
gehend vom Bildpunkt Px den doppelten Richtungswinkel (2˜M) mit gleichem Drehsinn anträgt
(Bildpunkt Px’).
6 Festigkeitshypothesen 167

Die Koordinaten des Bildpunktes Px’ sind die gesuchten Spannungen Vx’ und Wx’y‘’ in der
Schnittebene mit der x’-Achse als Normalenvektor. In analoger Weise erhält man, ausgehend
vom Bildpunkt Py , die Spannungen Vy‘ und Wy’x’ in der Schnittebene mit der y’-Achse als Nor-
malenvektor (Bildpunkt Py’).
Aus dem Mohrschen Spannungskreis folgt:
W 88,21 N/mm 2
D arctan t arctan 15,47q
Vx / 2 637,51 N/mm 2 / 2
E D  2 ˜ 15q 45,47q
V x' V M  R ˜ cos E
318,76 N/mm 2  330,74 N/mm 2 ˜ cos 45,47q
550,71 N/mm 2

V y' V M  R ˜ cos E
318,76 N/mm 2  330,74 N/mm 2 ˜ cos 45,47q
86,82 N/mm 2

Berechnung der Dehnung in Messrichtung des DMS (x‘-Richtung)


Ansetzen des Hookeschen Gesetzes (zweiachsig):
1
H x' H DMS ˜ V x'  P ˜ V z '
E
550,71 N/mm 2  0,30 ˜ 86,82 N/mm 2
0,00251 2,510 ‰
209 000 N/mm 2

Alternative Lösung mit Hilfe des Mohrschen Verformungskreises


Berechnung der Dehnungen Hx bzw. Hy in x- bzw. y-Richtung sowie der Schiebungen Jxy
bzw. Jyx mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung
Vx 637,51 N/mm 2
Hx 0,00305 3,050 ‰
E 209 000 N/mm 2
Hy P ˜ H x 0,30 ˜ 3,050 ‰ 0,915 ‰

W xy Wt Wt 88,21 N/mm 2
J xy 0,001097 1,097 ‰
G G E 209 000 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
J yx J xy 1,097 ‰

Bei Jxy handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Winkelver-
größerung, bei Jyx hingegen um eine Winkelverkleinerung.
168 6 Festigkeitshypothesen

Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises


Zur Konstruktion des Mohrschen
Verformungskreises benötigt man
die Verformungen in zwei zuein-
ander senkrechten Richtungen. Be-
kannt sind die Verformungen mit
der x- bzw. y-Richtung als Be-
zugsrichtung.
Einzeichnen der entsprechenden
Bildpunkte Px (Hx | 0,5˜Jxy) und Py
(Hy | 0,5˜Jyx) in das H-J/2-Koordina-
tensystem unter Berücksichtigung
der Vorzeichenregelung für Schie-
bungen.
Da die x- und die y-Richtung einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bild-
punkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die H-Achse
im Kreismittelpunkt HM. Kreis um HM durch die Bildpunkte Px und Py ist der gesuchte Mohr-
sche Verformungskreis (siehe Abbildung).
Bildpunkt Px‘ , welcher die Verformungsgrößen in x‘-Richtung (Messrichtung des DMS) als
Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 2˜15° ausge-
hend vom Bildpunkt Px (gleicher Drehsinn zum Lageplan, also im Gegenuhrzeigersinn).
Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohrschen Verformungskreises erhält man:
Hx  Hy 3,050 ‰  0,915 ‰
HM 1,068 ‰
2 2
2 2
2 § J xy · § 1,097 ·
R Hx  HM  ¨¨ ¸
¸ 3,050  1,068 2  ¨ ¸ ‰ 2,056 ‰
© 2 ¹ © 2 ¹

Für den Winkel D folgt:


§  J xy / 2 · §  1,097 ‰ / 2 ·
D arctan¨¨ ¸
¸ arctan¨¨ ¸¸ 15,47q
© Hx  HM ¹ © 3,050 ‰  1,068 ‰ ¹
Damit folgt für den Winkel E:
E D  2 ˜ 15q 15,47q  30q 45,47q

Berechnung der Dehnung Hx‘ in Messrichtung des DMS


Aus dem Mohrschen Verformungskreis erhält man für die Dehnungen Hx‘ in Messrichtung des
DMS:
H x' H M  R ˜ cos E 1,068  2,056 ˜ cos 45,47q 2,510 ‰
169

7 Kerbwirkung
7.1 Formelsammlung zur Kerbwirkung
Formzahl
V max W max
Dk bzw. D k Definition der Formzahl
Vn Wn

Bauteilverhalten spröder Werkstoffe


Rm Festigkeitsbedingung für gekerbte Bau-
Vn d
D k ˜ SB teile aus spröden Werkstoffen

Bauteilverhalten duktiler Werkstoffe


Äußere Beanspruchung bei
Fließbeginn eines gekerbten
Bauteils 1)
Re
FF ˜ An
Dk

Äußere Beanspruchung mit


Erreichen einer vorgegebenen
plastischen Verformung 1)

Fpl npl ˜ FF

Plastische Stützziffer
H ges H pl
n pl 1
HF HF

1)
An die Stelle der (Zug-)Kraft F können auch andere äußere Belastungsgrößen wie zum Beispiel Druckkraft Fd,
Biegemoment Mb, Torsionsmoment Mt oder Innendruck pi treten.
170 7 Kerbwirkung

7.2 Aufgaben
Aufgabe 7.1 {{{{z

Die Abbildung zeigt drei gekerbte Rund-


stäbe aus dem Vergütungsstahl 42CrMo4,
die auf unterschiedliche Weise elastisch
beansprucht werden (Fz = 500 kN sowie
Mb = 2500 Nm und Mt = 5000 Nm).
a) Ermitteln Sie die Formzahlen Dk für
die drei Kerbstäbe mit Hilfe geeigne-
ter Formzahldiagramme.
b) Berechnen Sie die Nennspannungen
Vn und die maximalen Spannungen
Vmax und skizzieren Sie die jeweiligen
Spannungsverläufe.

Aufgabe 7.2 {{{{z

Ein mittig gelochter Flachstab aus Werkstoff 17MnMoV6-4


(E = 203000 N/mm2) wird durch die statisch wirkende Zugkraft
F = 100 kN belastet. Im Kerbgrund wurde ein Dehnungsmessstrei-
fen zur Ermittlung der Längsdehnung Hl appliziert (siehe Abbil-
dung). Bei der Zugkraft von F = 100 kN wird eine Längsdehnung
von Hl = 1,00 ‰ gemessen.
Berechnen Sie aus dem Messwert für die Dehnung die Formzahl
Dk und überprüfen Sie das Ergebnis mit Hilfe eines geeigneten
Formzahldiagrammes.

Aufgabe 7.3 {{{zz


2
Ein Halteband aus unlegiertem Baustahl S275JR (E = 210000 N/mm ;
Re = 430 N/mm2) ist an seinem oberen Ende fest eingespannt und am
unteren Ende durch die Kraft F statisch belastet (siehe Abbildung).
Bei der Kraft F = 25 kN wurde an der höchst beanspruchten Stelle A
in Längsrichtung die Dehnung Hl = 1,042 ‰ gemessen.
a) Berechnen Sie die Formzahl Dk.
b) Ermitteln Sie die Sicherheit gegen Fließen.
c) Berechnen Sie die Zugkraft FF, die zum Fließen des Bandes führt.
Um den Werkstoff besser auszunutzen, soll an der höchst bean-
spruchten Stelle des Haltebandes (im Kerbgrund) eine Gesamtdeh-
nung von Hges = 0,30 % zugelassen werden.
d) Mit welcher Kraft Fpl kann das Halteband dann beansprucht wer-
den (linear-elastisch idealplastisches Werkstoffverhalten)?
e) Berechnen Sie die Kraft Fvpl, die zum vollplastischen Zustand des Haltebandes führt.
7 Kerbwirkung 171

Aufgabe 7.4 {{zzz

Der Deckel eines Druckbehälters ist mit Hilfe von Dehn-


schrauben (S) aus Vergütungsstahl C45E (Rp0,2 = 490 N/mm2;
Rm = 710 N/mm2; E = 210000 N/mm2) und Hülsen (H) aus der
unlegierten Baustahlsorte S275JR (Re = 260 N/mm2; Rm = 420
N/mm2; E = 210000 N/mm2) befestigt (siehe Abbildung).
Schraube: d1 = 12 mm
l1 = 128 mm
Hülse: d2 = 24 mm
s2 = 3 mm
l2 = 84 mm
a) Im drucklosen Zustand wird jede Schraube mit einer stati-
schen Zugkraft von FV = 24 kN vorgespannt.
x Berechnen Sie die Längenänderung der Schraube sowie
die Höhenänderung der Hülse.
x Führt eine Steigerung der Vorspannkraft FV zuerst zu pla-
stischen Verformungen in der Hülse oder in der Schraube?
b) Während des Anziehens wird zusätzlich zu der als konstant anzunehmenden Vorspannkraft
FV = 24 kN infolge Reibung noch ein Torsionsmoment Mt auf die Schrauben übertragen,
das mit 40% des Anzugsmomentes MA anzunehmen ist. Berechnen Sie das maximal zuläs-
sige Anzugsmoment MA, falls die Gesamtbeanspruchung der Schrauben auf 2/3 ihrer 0,2%-
Dehngrenze Rp0,2 begrenzt werden muss.
Nach Druckaufbringung erhöht sich die Zugkraft auf Fges = 36,5 kN je Schraube. In die Hülse
muss außerdem nachträglich eine Querbohrung von 4,5 mm Durchmesser eingebracht werden.
c) Überprüfen Sie, ob unter diesen Bedingungen noch ein sicherer Betrieb (Belastung durch
Fges) gewährleistet ist, falls lokale Dehnungen bis Hges = 0,5 % als zulässig erachtet werden
und eine Mindestsicherheit von Spl = 1,5 gefordert wird (das Torsionsmoment soll unbe-
rücksichtigt bleiben). Falls nein, auf welchen Wert muss dann die Schraubenkraft im Be-
trieb reduziert werden?
172 7 Kerbwirkung

Aufgabe 7.5 {{{zz

Ein Halteband mit Querbohrung (d = 20 mm, b = 60 mm) aus der


unlegierten Vergütungsstahlsorte C45E wird durch die Kraft F
statisch auf Zug belastet (E = 210000 N/mm2; Re = 490 N/mm2;
Rm = 710 N/mm2).
a) Berechnen Sie die Kraft FF bei Fließbeginn des Haltebandes.
b) Errechnen Sie die Nennspannung Vn bei Fließbeginn und skiz-
zieren Sie die Spannungsverteilung.
c) Die Gesamtdehnung an der höchst beanspruchten Stelle soll
auf Hges = 0,5% beschränkt werden. Berechnen Sie für diesen
Fall die zulässige Kraft Fzul (Spl = 1,5).
d) Bei welcher Kraft FB ist mit dem Bruch des Haltebandes zu
rechnen?

Aufgabe 7.6 {{zzz

Die dargestellte abgesetzte Welle aus Werkstoff 38Cr2 wird durch die statisch wirkende Kraft
FZ und das statisch wirkende Torsionsmoment Mt beansprucht. Zur Ermittlung der Belastung
wurden außerdem in hinreichendem Abstand vom Wellenabsatz zwei Dehnungsmessstreifen
(DMS) in der dargestellten Weise appliziert. Die beiden Dehnungsmessstreifen stehen senk-
recht zueinander.
Werkstoffkennwerte 38Cr2:
Rp0,2 = 510 N/mm2
Rm = 760 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie die Dehnungen
HA und HB in Messrichtung der
DMS bei einer Belastung von
FZ = 30 kN und Mt = 100 Nm.
b) Ermitteln Sie für den Wellenabsatz für eine Beanspruchung gemäß Aufgabenteil a) die
Sicherheit gegen Fließen. Ist die Sicherheit ausreichend?
c) Bestimmen Sie das maximal übertragbare Torsionsmoment Mt* damit bei gleichbleibender
Zugkraft (FZ = 30 kN) am Wellenabsatz Fließen mit Sicherheit (SF = 1,35) ausgeschlossen
werden kann.
7 Kerbwirkung 173

Aufgabe 7.7 {{zzz

Ein Rundstab mit Vollkreisquerschnitt aus der unlegierten


Vergütungsstahlsorte C45E (D = 32 mm, l = 420 mm, c = 120
mm) ist an seinem oberen Ende fest eingespannt und am unte-
ren Ende mit einer Lasche verbunden (siehe Abbildung). Über
die Lasche kann der Rundstab auf unterschiedliche Weise be-
ansprucht werden. Die Kerbwirkung an der Einspannstelle soll
vernachlässigt werden.
Werkstoffkennwerte C45E:
Re = 490 N/mm2
Rm = 720 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
Es sind verschiedene Lastfälle zu untersuchen:
a) An der Lasche greift die statische Kraft F1 = 1250 N an
(siehe Abbildung). Berechnen Sie die Spannung und die
Dehnung an der höchst beanspruchten Stelle des Rundsta-
bes.
b) An der Lasche greift die statische Kraft F2 = 2250 N ent-
sprechend der Abbildung an. Berechnen Sie die Sicherheit
gegen Fließen. Ist die Sicherheit ausreichend?
Anstelle der einseitigen wird eine symmetrische Lasche ange-
bracht. Die Lasche wird durch die beiden statischen Kräfte F3
beansprucht. Außerdem wird in Stabmitte ein halbkreisförmi-
ger Einstich mit dem Radius R = 3,2 mm eingearbeitet (siehe
Abbildung).
c) Berechnen Sie die zulässigen Kräfte F3, falls mit 1,4-facher
Sicherheit keine plastische Verformungen auftreten dürfen.
d) Berechnen Sie die zulässigen Kräfte F3 falls mit 1,4-facher
Sicherheit die plastische Dehnung an der höchst bean-
spruchten Stelle auf Hpl = 0,2 % begrenzt werden soll.
174 7 Kerbwirkung

Aufgabe 7.8 {zzzz

Die Abbildung zeigt eine abgesetzte Welle mit Vollkreisquerschnitt aus unlegiertem Vergü-
tungsstahl C45E (Re = 340 N/mm2; Rm = 620 N/mm2; E = 205000 N/mm2; μ = 0,30).

Die Welle wird durch die mittig angreifende Querkraft F1 = 1050 N und das Torsionsmoment
Mt = 72 Nm statisch beansprucht. Die Zugkraft F2 wirkt zunächst nicht (F2 = 0).
a) Berechnen Sie das Biegemoment im Kerbgrund (Stelle I).
b) Bestimmen Sie für die Kerbstelle I die Sicherheiten gegen Fließen (SF) und Gewaltbruch
(SB). Sind die Sicherheiten ausreichend?
Die Welle wird nun durch eine baugleiche Welle aus dem legierten Vergütungsstahl 50CrV4
ersetzt (Rp0,2 = 900 N/mm2; Rm = 1100 N/mm2; E = 205000 N/mm2; μ = 0,30).
c) Ermitteln Sie das maximal übertragbare Torsionsmoment Mt* damit bei gleichbleibender
Querkraft F1 kein Fließen im Kerbgrund eintritt (Zugkraft F2 = 0).
Die Welle unterliegt nun einer unbekannten Betriebsbeanspruchung. Die Querkraft F1 und die
Zugkraft F2 sowie das Torsionsmoment Mt sind nicht bekannt. Zur Ermittlung der Kräfte und
des Torsionsmomentes werden in hinreichendem Abstand vom Wellenabsatz (die Kerbwir-
kung kann unberücksichtigt bleiben) in der skizzierten Weise eine 0°-45°-90° DMS-Rosette
(R) sowie zwei einzelne DMS (E1 und E2) in Längsrichtung appliziert. Unter Belastung wer-
den die folgenden Dehnungen ermittelt:
HA = 1,300 ‰
HB = 0,065 ‰
HC = - 0,390 ‰
HD = 1,050 ‰
HE = 1,550 ‰
d) Ermitteln Sie anhand der Dehnungswerte die Zugkraft F2.
e) Berechnen Sie die Querkraft F1.
f) Ermitteln Sie Betrag und Drehsinn des Torsionsmomentes Mt.
g) Berechnen Sie unter Betriebsbeanspruchung die Sicherheit SF gegen Fließen im Kerbquer-
schnitt I (Rp0,2 = 900 N/mm2).
7 Kerbwirkung 175

Aufgabe 7.9 {zzzz

An einem Bauteil ist eine Dehnschraube aus dem Vergü-


tungsstahl C35E zu überprüfen. Der gefährdete Querschnitt
liegt im glatten, zylindrischen Teil des Schraubenbolzens
(siehe Abbildung).
Werkstoffkennwerte C35E (vergütet):
Rp0,2 = 430 N/mm2
Rm = 740 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
Der Schraubenbolzen wird zunächst durch die Vorspann-
kraft F1 = 7860 N und zusätzlich durch das Torsionsmo-
ment Mt1 = 11,78 Nm (bedingt durch das Anziehen der
Schraube) beansprucht.
a) Berechnen Sie die durch die Vorspannkraft F1 im ge-
fährdeten Querschnitt (d0 = 10 mm) erzeugte Zugspan-
nung Vz. Um welchen Betrag verlängert sich dabei der
zylindrische Teil des Schraubenbolzens (l0 = 50 mm)?
b) Berechnen Sie die durch das Torsionsmoment Mt1 im
gefährdeten Querschnitt erzeugte maximale Schubspan-
nung Wt. Um welchen Winkel M wird der zylindrische
Teil des Schraubenbolzens dabei verdreht?
c) Skizzieren Sie den Mohrschen Spannungskreis für die
Außenoberfläche im glatten zylindrischen Teil des
Schraubenbolzens. Ermitteln Sie die Hauptnormalspan-
nungen sowie die Winkel zwischen den Hauptspan-
nungsrichtungen und der Schraubenlängsachse.
d) Berechnen Sie für den zylindrischen Teil der Dehn-
schraube das Torsionsmoment Mt2 bei Fließbeginn. Die
Vorspannkraft soll als konstant angenommen werden
(F1 = 7860 N).

Die Schraube wird nun mit einer hydraulischen Vorspann-


einrichtung eingebaut, so dass kein Drehmoment übertra-
gen werden kann (Mt = 0). Außerdem werden jetzt Dehn-
schrauben mit einem halbkreisförmigen Einstich eingesetzt.
Der Kerbradius R beträgt 1,5 mm (siehe Abbildung).
e) Berechnen Sie zu zulässige Vorspannkraft F2, falls mit
1,5-facher Sicherheit (SF = 1,5) keinerlei plastische Ver-
formungen auftreten sollen.
f) Ermitteln Sie die Vorspannkraft F3, falls mit 1,5-facher Sicherheit die plastische Dehnung
(Hpl) an der höchst beanspruchten Stelle auf 0,3 % beschränkt werden soll.
176 7 Kerbwirkung

Aufgabe 7.10 zzzzz

Der dargestellte Ausleger aus den Werkstoffen E295 (Vierkantrohr) und S275JR (Vierkantpro-
filstab) wird an seinem rechten Ende durch die Einzelkraft F belastet.
Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie Schubspannungen durch Querkräfte sind bei den
nachfolgenden Berechnungen zu vernachlässigen. Die Enden des Auslegers können als ideal
starr betrachtet werden. Das Eigengewicht des Auslegers wird vernachlässigt. Für beide Werk-
stoffe (E295 und S275JR) soll linear-elastisch idealplastisches Werkstoffverhalten vorausge-
setzt werden.
Werkstoffkennwerte:
Vierkantprofilstab S275JR:
Re1 = 275 N/mm2
Rm1 = 500 N/mm2
E1 = 209000 N/mm2
μ1 = 0,30
Vierkantrohr E295:
Re2 = 295 N/mm2
Rm2 = 750 N/mm2
E2 = 209000 N/mm2
μ2 = 0,30

a) Berechnen Sie das axiale Flächenmoment 2. Ordnung (Iy) sowie das axiale Widerstands-
moment (Wby) des Auslegers bezüglich der y-Achse.
b) Ermitteln Sie diejenige Stelle am Ausleger, die mit zunehmender Erhöhung der Kraft F
erstmals Fließen zeigt (Begründung !). Beachten Sie, dass der Vierkantprofilstab sowie das
Rohr unterschiedliche Werkstoffkennwerte haben. Berechnen Sie die Kraft FF bei Fließbe-
ginn des Auslegers.
c) Berechnen Sie die Kraft Fpl, die erforderlich ist, um das Vierkantrohr bis zpl = 30 mm zu
plastifizieren.
d) Berechnen Sie die Kraft F*pl bei Fließbeginn des Vierkantprofilstabes.
e) Ermitteln Sie die Kraft Fvpl mit Erreichen des vollplastischen Zustandes des Auslegers.
f) Skizzieren Sie mit Hilfe der in Aufgabenteil b) bis e) berechneten Werte die Bauteilfließ-
kurve des Auslegers in das vorbereitete Diagramm.
7 Kerbwirkung 177

Aufgabe 7.11 zzzzz

Der dargestellte Lagerzapfen aus dem legierten Vergütungsstahl 34CrMo4 (Rp0,2 = 800 N/mm2;
Rm = 1000 N/mm2; E = 205000 N/mm2; μ = 0,30) wird durch die statischen Kräfte F1 und F2
sowie durch das statische Torsionsmoment Mt belastet. Zur Ermittlung der unbekannten Kräfte
und des Torsionsmomentes werden in der skizzierten Weise eine 0°-45°-90° DMS-Rosette (R)
sowie zwei einzelne DMS (E1 und E2) in Längsrichtung appliziert. Unter Belastung werden
die folgenden Dehnungen ermittelt:
HA = 1,60 ‰
HB = 0,00 ‰
HC = - 0,48 ‰
HD = 1,40 ‰
HE = 1,80 ‰
a) Ermitteln Sie anhand der Deh-
nungswerte die Zugkraft F1.
b) Berechnen Sie die Querkraft F2.
c) Ermitteln Sie Betrag und Rich-
tung des Torsionsmomentes Mt.
d) Bestimmen Sie die Sicherheit gegen Fließen im Kerbquerschnitt I. Ist die Sicherheit ausrei-
chend?
178 7 Kerbwirkung

7.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 7.1


a) Ermittlung der Verhältniszahlen
D 50
1,25
d 40
R 5
0,125
d 40

Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:


Stab 1 : D kz 2,03
Stab 2 : D kb 1,78
Stab 3 : D kt 1,40

b) Berechnung der Nennspannungen und der maximalen Spannungen


Stab 1 :
F 500 000 N
Vzn 397,9 N/mm 2
An ʌ
˜ 40 mm 2
4
V z max D kz ˜ V z n 2,03 ˜ 397,9 N/mm 2 807,7 N/mm 2

Stab 2 :
Mb 2 500 000 Nmm
Vbn 397,7 N/mm 2
Wbn ʌ
˜ 40 mm 3
32
V b max D kb ˜ V b n 1,78 ˜ 397,9 N/mm 2 708,2 N/mm 2

Stab 3 :
Mt 5 000 000 Nmm
Wtn 397,9 N/mm 2
Wtn ʌ
˜ 40 mm 3
16
W t max D kb ˜ W t n 1,40 ˜ 397,9 N/mm 2 557,0 N/mm 2
7 Kerbwirkung 179

Spannungsverläufe
180 7 Kerbwirkung

Lösung zu Aufgabe 7.2


Berechnung der maximalen Spannung mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
(einachsiger Spannungszustand)
V max E ˜ Hl 203 000 N/mm 2 ˜ 0,001 203 N/mm 2

Berechnung der Nennspannung


F 100 000 N
Vn 74,07 N/mm 2
An 150mm  15 mm ˜ 10 mm

Berechnung der Formzahl Dk


V max 203 N/mm 2
Dk 2,74
Vn 74,07 N/mm 2

Überprüfung der Lösung mit Hilfe eines Formzahldiagrammes


Aus einem geeigneten Formzahldiagramm entnimmt man mit a = 7,5 mm; b = 70 mm und
a/b = 0,1: Dk = 2,74
7 Kerbwirkung 181

Lösung zu Aufgabe 7.3


a) Berechnung der maximalen Spannung mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
(einachsiger Spannungszustand)
V max E ˜ Hl 210 000 N/mm 2 ˜ 0,001042 218,8 N/mm 2

Berechnung der Nennspannung


F 25 000 N
Vn 125 N/mm 2
b2 ˜ t 40 mm ˜ 5 mm

Berechnung der Formzahl Dk


V max 218,8 N/mm 2
Dk 1,75
Vn 125 N/mm 2

b) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V max d V zul
Re
V max
SF
Re 430 N/mm 2
SF 1,97 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V max 218,8 N/mm 2

c) Fließbedingung
V max Re
V n ˜ D k Re
FF
˜Dk Re
b2 ˜ t
b2 ˜ t ˜ Re 40 mm ˜ 5 mm ˜ 430 N/mm 2
FF 49 143 N
Dk 1,75

d) Berechnung der plastischen Stützziffer npl


H ges H ges 0,003
npl 1,21
HF Re / E 430 N/mm 2 / 210000 N/mm 2

Weiterhin gilt:
Fpl
npl
FF
Fpl npl ˜ FF 1,21 ˜ 49143 N 59 484 N
182 7 Kerbwirkung

e) Berechnung des vollplastischen Zustandes


Ein vollplastischer Zustand tritt ein, sobald die Nennspannung die Streckgrenze erreicht:
Vn Re
Fvpl
Re
b2 ˜ t
Fvpl b2 ˜ t ˜ Re 40 mm ˜ 5 mm ˜ 430 N/mm 2 86 000 N
7 Kerbwirkung 183

Lösung zu Aufgabe 7.4


a) Berechnung der Verlängerung 'l1 der Schraube mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
(einachsiger Spannungszustand)
V1 E ˜ H1
FV 'l1

A1 l1
4 ˜ FV ˜ l1 4 ˜ 24 000 N ˜ 128 mm
'l1 0,129 mm
S ˜ d12 ˜E ʌ ˜ 12 mm 2 ˜ 210000 N/mm 2

Berechnung der Verkürzung 'l2 der Hülse mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
(einachsiger Spannungszustand)
V2 E ˜H2
FV 'l2

A2 l2
4 ˜ FV ˜ l2 4 ˜ 24 000 N ˜ 84 mm
'l2 0,038 mm
S ˜ (d a2  d i2 ) ˜ E ʌ ˜ (30 - 24 2 ) mm 2 ˜ 210000 N/mm 2
2

Berechnung der Zugkraft bei Fließbeginn der Schraube


V Rp0,2
FFB1
Rp0,2
A1
S ʌ
FFB1 Rp0,2 ˜ ˜ d12 490 N/mm 2 ˜ ˜ 12 mm 2 55 418 N
4 4
Berechnung der Druckkraft bei Fließbeginn der Hülse
V Re
FFB2
Re
A2
S ʌ
FFB2 ˜ d a2  d i2 260 N/mm 2 ˜ ˜ (30 2 - 24 2 ) mm 2 66162 N
Re ˜
4 4
Bei einer Steigerung der Vorspannkraft plastifiziert die Schraube zuerst.

b) Berechnung der Lastspannungen


FV 4 ˜ FV 4 ˜ 24 000 N
Vz 212,2 N/mm 2
A1 S ˜ d12 ʌ ˜ 12 mm 2
Mt 16 ˜ M t
Wt
Wt S ˜ d13
Festigkeitsbedingung (Fließen)
2
V V SH ˜ Rp0,2
3
184 7 Kerbwirkung

Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Glei-


chung 6.17 (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet wer-
den:
V V SH V z2  4 ˜ W t2

Damit folgt aus der Festigkeitsbedingung für die Torsionsschubspannung Wt:


2
V z2  4 ˜ W t2 ˜ Rp0,2
3
2 2
§2 · 2 §2 2· 2
¨ ˜ Rp0,2 ¸  V z ¨ ˜ 490 N/mm ¸  212,2 N/mm
Wt ©3 ¹ ©3 ¹ 124,18 N/mm 2
4 4
Berechnung des Torsionsmomentes Mt
Mt 16 ˜ M t
Wt
Wt S ˜ d13
S ˜ d13 S ˜ 12 mm 3
Mt ˜W t ˜ 124,18 N/mm 2 42132 Nmm
16 16
Berechnung des Anzugsmomentes MA
Mt 42132 Nmm
MA 105330 Nmm 105,33 Nm
0,4 0,4

c) Ermittlung der Verhältniszahlen


d 4,5
0,15
D 30
Damit entnimmt man dem gegebenen Formzahldiagramm:
D kz 2,70

Ermittlung der plastischen Stützziffer npl


H ges H ges 0,005
npl 2,0096 | 2,0
HF Re / E 260 N/mm / 210000 N/mm 2
2

Berechnung der Kraft FF bei Fließbeginn


V max Re
FF
˜D k Re
An
Re ˜ An Re ˜ S D  s  d ˜ s
FF
Dk Dk
2
260 N/mm ˜ ʌ ˜ 30 mm  3 mm  4,5mm ˜ 3 mm
23 204 N
2,70
7 Kerbwirkung 185

Weiterhin gilt:
Fpl
npl
FF
Fpl npl ˜ FF 2,00 ˜ 23 204 N 46 408 N

Wird eine Sicherheit von Spl = 1,5 gefordert, dann ist die Beanspruchung auf Fzul = Fpl / Spl =
46408 / 1,5 = 30939 N zu begrenzen. Da die Betriebsbeanspruchung F = 36500 N beträgt, ist
ein sicherer Betrieb nicht möglich.
186 7 Kerbwirkung

Lösung zu Aufgabe 7.5


a) Ermittlung der Formzahl Dk
a 10 mm
b 30 mm
a/b 0,333
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
Dk 2,32

Fließbedingung
V max Re
V n ˜Dk Re
FF
˜Dk Re
An
Re ˜ b  d ˜ t 490 N/mm 2 ˜ 60  20 mm ˜ 4 mm
FF 33793 N
Dk 2,32

b) Darstellung des Spannungsverlaufes


FF 33793 N
Vn 211,2 N/mm 2
An 60  20 mm ˜ 4 mm
V max Re 490 N/mm 2

c) Berechnung der plastischen Stützziffer npl


H ges H ges 0,005
npl 1,464
HF Re / E 490 N/mm / 210000 N/mm 2
2
7 Kerbwirkung 187

Berechnung der Kraft Fzul mit Erreichen einer Gesamtdehnung von Hges = 0,5%
Fpl
npl
FF
Fpl npl ˜ FF 1,46 ˜ 33 793 N 49 468 N

Damit folgt für die zulässige Kraft:


Fpl 49 468 N
Fzul 32979 N
S pl 1,5

d) Mit einem Bruch muss gerechnet werden, sobald die Nennspannung Vn die Zugfestigkeit
Rm erreicht:
Vn Rm
FB
Rm
An
FB Rm ˜ An 710 N/mm 2 ˜ 60  20 mm ˜ 4 mm 113 600 N
188 7 Kerbwirkung

Lösung zu Aufgabe 7.6


a) Berechnung der Lastspannungen an der Messstelle der DMS (Außenoberfläche)
Fz Fz 30 000 N
Vz 117,89 N/mm 2
A S S 2
˜d2 ˜ 18 mm
4 4
Mt Mt 100 000 Nmm
Wt 87,33 N/mm 2
Wt S 3 S 3
˜d ˜ 18 mm
16 16
Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Eintragen der Bild-
punkte Px (Vz | Wt) und
Py (0 | -Wt) in das V-W-
Koordinatensystem un-
ter Beachtung der spezi-
ellen Vorzeichenrege-
lung für Schubspannun-
gen.
Bildpunkt Px repräsen-
tiert die Spannungen in
der Schnittebene mit der
x-Achse als Normalen-
vektor (Ebene Ex).
Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungen in der Schnittebene mit der y-Achse als Norma-
lenvektor (Ebene Ey). Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander ein-
schließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Stre-
cke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt VM. Kreis um VM durch die Bildpunkte
Px oder Py ist der gesuchte Mohrsche Spannungskreis (siehe Abbildung).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises
Vz 117,89 N/mm 2
VM 58,95 N/mm 2
2 2
2
§Vz ·
R ¨
2
¸  IJt 58,95 2  87,33 2 N/mm 2 105,36 N/mm 2
© 2 ¹
Berechnung des Richtungswinkels D zwischen der x-Richtung und der ersten Haupt-
spannungsrichtung
§ W t · §  87,33 N/mm 2 ·
D arctan¨¨ ¸¸ arctan¨ ¸
¨ 58,95 N/mm 2 ¸ 55,98q
©Vz / 2 ¹ © ¹
Damit folgt für den Richtungswinkel E zwischen der Messrichtung von DMS A und der
ersten Hauptspannungsrichtung:
7 Kerbwirkung 189

E D  2 ˜ 15q 55,98q  30q 25,98q


Berechnung der Normalspannungen VA und VB in Schnittebenen mit der A- bzw. B-Rich-
tung (Messrichtung der DMS) als Normalenvektor
Vz 117,89 N/mm 2
VA  R ˜ cos E  105,36 N/mm 2 ˜ cos 25,98q 153,66 N/mm 2
2 2
Vz 117,89 N/mm 2
VB  R ˜ cos E  105,36 N/mm 2 ˜ cos 25,98q 35,77 N/mm 2
2 2
Berechnung der Dehnungen in A- und B-Richtung (HA und HB) mit Hilfe des Hookeschen
Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
1 153,66 N/mm 2  0,30 ˜  35,77 N/mm 2
HA ˜ V A  P ˜V B
E 210 000 N/mm 2
0,000783 0,783 ‰
1  35,77 N/mm 2  0,30 ˜153,66 N/mm 2
HB ˜ V B  P ˜V A
E 210 000 N/mm 2
0,000389 0,389 ‰

Alternative Lösung mit Hilfe des Mohrschen Verformungskreises


Berechnung der Dehnungen Hx bzw. Hy in x- bzw. y-Richtung unter Wirkung von FZ so-
wie der Schiebungen Jxy bzw. Jyx mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung
Vx Vz 117,89 N/mm 2
Hx 0,000561 0,561 ‰
E E 210 000 N/mm 2
Hy P ˜ H x 0,30 ˜ 0,000561 0,000168 0,168 ‰

W xy Wt Wt 87,33 N/mm 2
J xy 0,001081 1,081 ‰
G G E 210 000 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
J yx J xy 1,081 ‰

Bei Jxy handelt es sich gemäß der speziellen Vorzeichenregelung um eine Winkelvergröße-
rung, bei Jyx hingegen um eine Winkelverkleinerung.
Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises
Zur Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei
zueinander senkrechten Richtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. y-Rich-
tung als Bezugsrichtung.
Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hx | 0,5˜Jxy) und Py (Hy | 0,5˜Jyx) in das H-J/2-
Koordinatensystem.
190 7 Kerbwirkung

Da die x- und die y-Richtung einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die
Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohrsche Verformungs-
kreis festgelegt (siehe Abbildung).
Bildpunkt PA, welcher die Ver-
formungen in A-Richtung
(Messrichtung des DMS A) als
Bezugsrichtung repräsentiert,
erhält man durch Abtragen des
Richtungswinkels 2˜15°, ausge-
hend vom Bildpunkt Px (glei-
cher Drehsinn zum Lageplan,
also im Uhrzeigersinn).
Für den Mittelpunkt und den
Radius des Mohrschen Ver-
formungskreises erhält man:
Hx  Hy 0,561 ‰  0,168 ‰
HM 0,196 ‰
2 2
2 2
2 § J xy · 2 § 1,081 ·
R Hx  HM  ¨¨ ¸
¸ 0,561  0,196 ¨ ¸ ‰ 0,652 ‰
© 2 ¹ © 2 ¹

Für den Winkel D folgt:


§ J xy / 2 · § 1,081 ‰ / 2 ·
D arctan¨¨ ¸
¸ arctan¨¨ ¸¸ 55,98q
© Hx  HM ¹ © 0,561 ‰  0,196 ‰ ¹
Damit folgt für den Winkel E:
E D  2 ˜ 15q 55,98q  30q 25,98q

Berechnung der Dehnungen HA und HB in A- bzw. B-Richtung


Aus dem Mohrschen Verformungskreis erhält man für die Dehnungen HA und HB:
H A H M  R ˜ cos E 0,196  0,652 ˜ cos 25,98q 0,783 ‰
H B H M  R ˜ cos E 0,196  0,652 ˜ cos 25,98q 0,389 ‰

b) Ermittlung der Verhältniszahlen


D 24
1,33
d 18
R 5
0,28
d 18
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz 1,40
D kt 1,16
7 Kerbwirkung 191

Nennspannungen auf Aufgabenteil a):


V zn 117,89 N/mm 2
W tn 87,33 N/mm 2

Berechnung der maximalen Spannungen


V z max V zn ˜ D kz 117,89 N/mm 2 ˜ 1,40 165,05 N/mm 2
W t max W tn ˜ D kt 87,33 N/mm 2 ˜ 1,16 101,30 N/mm 2
Da es sich um eine Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die
Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch):

V V SH V z2max  4 ˜ W t2max 165,052  4 ˜ 101,30 2 261,32 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul
Rp0,2
V V SH
SF
Rp0,2 510 N/mm 2
SF 1,95 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V SH 261,32 N/mm 2

c) Aus der Festigkeitsbedingung gemäß Aufgabenteil b) folgt:


Rp0,2
V V SH
SF
Rp0,2
V z2max  4 ˜ W t2max
SF
Auflösen nach Wtmax ergibt:
2 2
§ Rp0,2 · 2 § 510 ·
¨ ¸
¨ S ¸  V z max ¨¨ ¸¸  165,052
© F ¹ © 1,35 ¹
W t max N/mm 2 169,91 N/mm 2
4 4
Damit folgt für das Torsionsmoment Mt*:
M t*
W t max ˜ D kt
Wtn
W t max W t max S 3 169,91 N/mm 2 S
M t* ˜ Wtn ˜ ˜d ˜ ˜ 18 mm 3 167727 Nmm
D kt D kt 16 1,16 16
M t* 167,7 Nm
192 7 Kerbwirkung

Lösung zu Aufgabe 7.7


a) Der Stab wird auf (gerade) Biegung beansprucht. Einspannquerschnitt ist höchst bean-
sprucht.
Berechnung der Lastspannung
Mb F1 ˜ l 1 250 N ˜ 420 mm
Vb 163,2 N/mm 2
Wb S 3 S 3
˜D ˜ 32 mm
32 32
Berechnung der Längenänderung (Hookesches Gesetz für den einachsigen Spannungs-
zustand)
Vb E ˜H
Vb 163,2 N/mm 2
H 0,00078 0,78 ‰
E 210 000 N/mm 2

b) Der Stab wird auf (gerade) Biegung und Torsion beansprucht. Einspannquerschnitt ist
höchst beansprucht.
Berechnung der Lastspannungen
Mb F2 ˜ l 2 250 N ˜ 420 mm
Vb 293,75 N/mm2
Wb S S
˜ D3 ˜ 32 mm 3
32 32
Mt F2 ˜ c 2 250 N ˜ 120 mm
Wt 41,96 N/mm 2
Wt S 3 S 3
˜D ˜ 32 mm
16 16
Da es sich um eine Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die
Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch):

V V SH V b2  4 ˜ W t2 293,752  4 ˜ 41,96 2 305,50 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul
Re
V V SH
SF
Re 490 N/mm 2
SF 1,60 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V SH 305,50 N/mm 2

c) Der Stab wird auf Torsion beansprucht. Einspannquerschnitt ist höchst beansprucht.
Berechnung der Nennspannung Wtn
Mt 2 ˜ F3 ˜ c
W tn
Wtn S
˜ D  2˜ R 3
16
7 Kerbwirkung 193

Ermittlung der Formzahl Dkt


R 3,2
0,125
d 32  2 ˜ 3,2
D 32
1,25
d 32  2 ˜ 3,2

Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:


Įkt 1,40

Festigkeitsbedingung
W tmax d W zul
W tF Re
W tmax mit W tF
SF 2
Re
W tn ˜ Įkt
2 ˜ SF
2 ˜ F3 ˜ c Re
˜ Įkt
S 3 2 ˜ SF
˜ D  2˜ R
16
3
Re ˜ S ˜ D  2 ˜ R 490 N/mm 2 ˜ S ˜ 32  2 ˜ 3,2 3 mm3
F3 1715,7 N
64 ˜ S F ˜ c ˜ Įkt 64 ˜ 1,4 ˜ 120 mm ˜ 1,40

d) Berechnung der plastischen Stützziffer npl


H pl H pl 0,002
npl 1 1 1 1,363
HF Re / E 490 N/mm / 210000 N/mm 2
2

Weiterhin gilt:
Fpl
npl
FF
Fpl npl ˜ FF npl ˜ F3 ˜ S F 1,363 ˜ 1715,7 N ˜ 1,4 3 273,9 N
Fpl 3 273,9 N
Fpl zul 2338,5 N
S pl 1,4
194 7 Kerbwirkung

Lösung zu Aufgabe 7.8


a) Berechnung des Biegemomentes im Kerbgrund (Stelle I)
F1 1050 N
Mb ˜a ˜ 100 mm 52500 Nmm 52,5 Nm
2 2
b) Berechnung der Nennspannungen
Mb Mb 52 500 N
V bn 66,85 N/mm 2
Wbn S S
˜d3 ˜ 20 mm 3
32 32
Mt Mt 72 000 Nmm
W tn 45,84 N/mm 2
Wtn S S
˜ d3 ˜ 20 mm 3
16 16
Ermittlung der Formzahlen
D 30
1,5
d 20
R 4
0,2
d 20
Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:
D kz 1,56
D kb 1,42
D kt 1,21
Berechnung der maximalen Spannungen
V b max V bn ˜ D kb 66,85 N/mm 2 ˜ 1,42 94,9 N/mm 2

W t max W tn ˜ D kt 45,84 N/mm 2 ˜ 1,21 55,5 N/mm 2

Da es sich um eine Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die
Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch):

V V SH V b2 max  4 ˜ W t2max 94,9 2  4 ˜ 55,52 146,0 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul
Re R
V V SH bzw. m
SF SB
Re 340 N/mm 2
SF 2,33 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V SH 146,0 N/mm 2
Rm 620 N/mm 2
SB 4,25 (ausreichend, da S B ! 2,0)
V V SH 146,0 N/mm 2
7 Kerbwirkung 195

c) Fließbedingung
V V SH Rp0,2

V b2 max  4 ˜ W t2max Rp0,2


2
Rp0,2  V b2 max
W t max
4
M t* 1 2
˜ D kt ˜ Rp0,2  V b2 max
Wtn 2
S 1 1 S 20 mm 3
M t* ˜d3 ˜ 2
˜ ˜ Rp0,2  V b2 max ˜ ˜ 900 2  94,9 2 N/mm 2
16 D kt 2 32 1,21
580 922 Nmm 580,9 Nm

d) Zuordnung der Dehnungsanzeigen zu den einzelnen Messstellen


Belastung Messstelle
DMS A DMS B DMS C DMS D DMS E
F1 0 1) 0 1) 0 1) HbD HbE = -HbD
F2 HzA HzB HzC = -μ˜HzA HzD = HzA HzE = HzA
Mt 0 HtB 0 0 0
1)
neutrale Faser

Dehnungsmessstreifen A (DMS A) wird nur durch die Zugkraft F2 beansprucht (siehe


Tabelle). Es gilt daher:
Vz E ˜ HA
F2
E ˜ HA
S
˜d2
4
S S
F2 ˜ d 2 ˜ E ˜ HA ˜ 20 mm 2 ˜ 205 000 N/mm2 ˜ 0,0013 83 723 N
4 4

e) Die Dehnungsmessstreifen D und E verfor-


men sich durch die Beanspruchung aus F1
(Biegung) und F2 (Zug). Das Torsionsmo-
ment Mt hat keinen Einfluss auf ihre Deh-
nungsanzeige. Die Verformungen durch die
einzelnen Beanspruchungen können linear
superponiert werden.
Es gilt:
H E H zE  H bE H zA  H bE und (1)
H D H zD  H bD H zA  H bE (2)
196 7 Kerbwirkung

Subtrahiert man Gleichung 2 von Gleichung 1, dann folgt für die Dehnung HbE aufgrund
der Biegebeanspruchung durch F1:
H E  H D 1,55 ‰  1,05 ‰
H bE 0,25 ‰
2 2
Berechnung der Biegespannung (Hookesches Gesetz für den einachsigen Spannungszu-
stand):
V b E ˜ H bE
Mb
E ˜ H bE
Wb
F1 S
˜c ˜ d 3 ˜ E ˜ H bE
2 32
S d3 S 20 mm 3
F1 ˜ ˜ E ˜ H bE ˜ ˜ 205 000 N/mm 2 ˜ 0,00025 1610,1 N
16 c 16 50 mm

f) Es liegt eine 0°-45°-


90° DMS-Rosette vor.
Daher kann der Mohr-
sche Verformungs-
kreis entsprechend
Kapitel 4.4.2 (siehe
Lehrbuch) auf einfa-
che Weise konstruiert
werden.
Schiebung Jxy { Jt mit
der x-Richtung als Be-
zug kann nur durch das
Torsionsmoment Mt, d. h. durch die Torsionsschubspannung Wt verursacht werden.
Berechnung der Schiebung Jxy { Jt
Jt § H  HC ·
 HM  HB ¨ A  HB ¸
2 © 2 ¹
Jt  H A  H C  2 ˜ H B  1,30 ‰   0,39 ‰  2 ˜ 0,065 ‰ 0,78 ‰

Elastizitätsgesetz für Schubbeanspruchung


E 205 000 N/mm 2
Wt G ˜J t ˜J t ˜  0,00078 61,5 N/mm 2
2 ˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
Berechnung des Torsionsmomentes Mt
Mt
Wt
Wt
S S 3
Mt W t ˜ Wt Wt ˜ ˜d3 61,5 N/mm 2 ˜ ˜ 20 mm 96 604 Nmm 96,6 Nm
16 16
7 Kerbwirkung 197

Die Schubspannung Wt bzw. das Torsionsmoment Mt führen für Jxy ({ Jt) zu einer Winkelver-
kleinerung entsprechend der Abbildung (Jt < 0). Damit ist die Drehrichtung des Torsionsmo-
mentes Mt bei Blick von rechts auf den Wellenzapfen im Uhrzeigersinn (also entsprechend der
Richtung der eingezeichneten Momentenpfeile in der Aufgabenstellung).

Alternative Lösungsmöglichkeit
Anstelle der Verwendung des Mohrschen Verformungskreises kann die Schiebung Jxy ({ Jt)
auch durch Lösen eines linearen Gleichungssystems (siehe Gleichung 4.32 im Lehrbuch) er-
mittelt werden. Für die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen gilt:
Hx Hy Hx Hy J xy
HA  ˜ cos 2D  ˜ sin 2D (1)
2 2 2
Hx Hy Hx Hy J xy
HB  ˜ cos 2E  ˜ sin 2E (2)
2 2 2
Hx Hy Hx Hy J xy
HC  ˜ cos 2J  ˜ sin 2J (3)
2 2 2
Zur Vereinfachung setzt man:
Hx Hy
u (4)
2
Hx Hy
v (5)
2
J xy
w (6)
2
mit D = 180°; E = 135° und J = 90° sowie HA = 1,30 ‰; HB = 0,065 ‰ und HC = -0,39 ‰ folgt
aus den Gleichungen 1 bis 3:
1,300 ‰ u  v ˜ cos 360q  w ˜ sin 360q (7)
0,065 ‰ u  v ˜ cos 270q  w ˜ sin 270q (8)
 0,390 ‰ u  v ˜ cos 180q  w ˜ sin 180q (9)
Damit ergibt sich das zu lösende lineare Gleichungssystem:
1,300 ‰ u  v (10)
0,065 ‰ u  w (11)
 0,390 ‰ u  v
(12)
Gleichung 10 und Gleichung 12 addiert:
u 0,455 ‰ (13)
Aus Gleichung 11 folgt dann schließlich:
w 0,065 ‰ - 0,455 ‰ 0,39 ‰

Damit folgt für die Schiebung Jxy ({ Jt):


J xy { J t 2 ˜ w 2 ˜ 0,39 ‰ 0,78 ‰
198 7 Kerbwirkung

g) Berechnung der Nennspannungen


F2 F2 83 723 N
V zn 266,5 N/mm 2
An S 2 S 2
˜d ˜ 20 mm
4 4
Mb F1 / 2 ˜ a 1610,1 N / 2 ˜ 100 mm
V bn 102,5 N/mm 2
Wbn S 3 S 3
˜d ˜ 20 mm
32 32
Mt Mt 96 604 Nmm
W tn 61,5 N/mm 2
Wtn S S
˜d3 ˜ 20 mm 3
16 16
Berechnung der maximalen Spannungen
V z max V zn ˜ D kz 266,5 N/mm 2 ˜ 1,56 415,7 N/mm 2
V b max V bn ˜ D kb 102,5 N/mm 2 ˜ 1,42 145,6 N/mm 2
W t max W tn ˜ D kt 61,5 N/mm 2 ˜ 1,21 74,4 N/mm 2

Da es sich um eine Zug- und Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt
sich die Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch):

2 2
V V SH V z max  V b max  4 ˜ W t2max 415,7  145,6  4 ˜ 74,4 2

580,69 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul
Rp0,2
V V SH
SF
Rp0,2 900 N/mm 2
SF 1,55 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V V SH 580,69 N/mm 2
7 Kerbwirkung 199

Lösung zu Aufgabe 7.9


a) Berechnung der Zugspannung
F1 4 ˜ F1 4 ˜ 7 860 N
Vz 100 N/mm 2
A ʌ ˜ d 02 ʌ ˜ 10 mm 2

Berechnung der Verlängerung 'l der Schraube mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes
(einachsiger Spannungszustand)
Vz E ˜Hl
'l
Vz E˜
l0
Vz 100 N/mm 2
'l ˜ l0 ˜ 50 mm 0,024 mm
E 210 000 N/mm 2

b) Berechnung der Torsionsschubspannung


Mt 11 780 Nmm
Wt 60 N/mm 2
S 3 S 3
˜d ˜ 10 mm
16 16
Berechnung des Verdrehwinkels M der Schraube
M t ˜ l0 M t ˜ l0 11 780 Nmm ˜ 50 mm
M 0,00743
G ˜ Ip E S 210 000 N/mm 2 S
˜ ˜d4 ˜ ˜ 10 mm 4
2 ˜ 1  P 32 2 ˜ 1  0,30 32
M 0,4256q

c) Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises


Eintragen des Bildpunktes Py (Vz | Wt) und des
Bildpunktes Px (0 | -Wt) in das V-W-Koordinaten-
system unter Beachtung der speziellen Vorzei-
chenregelung für Schubspannungen.
Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungen in der
Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvek-
tor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungen in
der Schnittebene mit der y-Achse als Normalen-
vektor.
Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von
90° zueinander einschließen, müssen die Bild-
punkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser
liegen. Die Strecke von Px nach Py schneidet die
V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M
durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte
Mohrsche Spannungskreis (siehe Abbildung).
200 7 Kerbwirkung

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises


Vz
VM 50 N/mm 2
2
2
§Vz · 2
R ¨ ¸ Wt 50 2  60 2 N/mm 2 78,1 N/mm 2
2
© ¹

Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2


V H1 V M  R 50 N/mm 2  78,1 N/mm 2 128,1 N/mm 2
V H2 V M  R 50 N/mm 2  78,1 N/mm 2 28,1 N/mm 2

Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der y-Achse (Schraubenlängs-


achse) und den Hauptspannungsrichtungen
1 §  2 ˜ W xy · 1 §  2 ˜  60 N/mm 2 ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ ˜ arctan¨¨ ¸
¸ 25,1q
2 ¨Vx Vy ¸ 2 2
© ¹ © 0  100 N/mm ¹
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten
Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch)
möglich. Da es sich um Fall 3 (Vx < Vy und Wxy < 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwi-
schen der x-Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung. Dies geht auch aus dem
Mohrschen Spannungskreis hervor). Es gilt:
M2 25,1q
Für der Richtungswinkel M2 folgt dann:
M1 64,9q

d) Fließbedingung
V V SH Rp0,2

Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Glei-


chung 6.17 (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet wer-
den:
V V SH V z2  4 ˜ W t2
2

Damit folgt aus der Festigkeitsbedingung für die Torsionsschubspannung Wt2:


V z2  4 ˜W t22 R p0,2
2
R p0,2  V z2 430 2  100 2
W t2 N/mm 2 209,1 N/mm 2
4 4
Berechnung des Torsionsmomentes Mt2
M t2 Mt
W t2
Wt S
˜d 3
16
7 Kerbwirkung 201

S S
M t2 ˜ d 3 ˜W t2 ˜ 10 mm 3 ˜ 209,1 N/mm 2 41060 Nmm 41,06 Nm
16 16
e) Ermittlung der Formzahl
D 10
1,43
d 7
R 1,5
0,21
d 7
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz 1,75
Festigkeitsbedingung (Fließen)
V max d V zul
Rp0,2
V max
SF
F2 Rp0,2
˜ D kz
An SF
Rp0,2 S 2 1 430 N/mm 2 S 1
F2 ˜ ˜d ˜ ˜ ˜ 7mm 2 ˜ 6 304 N
SF 4 D kz 1,5 4 1,75

f) Berechnung der plastischen Stützziffer npl


H pl H pl 0,003
npl 1 1 1 1,57
HF Rp0,2 / E 430 N/mm / 210000 N/mm 2
2

Berechnung der Kraft FF bei Fließbeginn


V max Rp0,2
FF
˜Dk Rp0,2
An
Rp0,2 S 2 430 N/mm 2 S 2
FF ˜ ˜d ˜ ˜ 7mm 9 456 N ( S F ˜ F2 )
Dk 4 1,75 4

Berechnung der Kraft Fpl mit Erreichen von Hpl


Fpl
npl
FF
Fpl npl ˜ FF 1,57 ˜ 9 456 N 14 846 N

Die zulässige Kraft (Spl = 1,5) beträgt dann schließlich:


Fpl 14 846 N
F3 9 897 N ( npl ˜ F2 )
S pl 1,5
202 7 Kerbwirkung

Lösung zu Aufgabe 7.10


a) Berechnung des axialen Flächenmoments 2. Ordnung bezüglich der y-Achse

B ˜ B 3 ( B  2s) ˜ ( B  2s)3 b ˜ b 3 80 ˜ 803 60 ˜ 603 30 ˜ 303


Iy   mm 4  mm 4  mm 4
12 12 12 12 12 12
4
2 400 833 mm

Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y-Achse


Iy 2 400 833 mm 4
Wby  60 020,8 mm 3
B/2 40 mm

Hinweis: Nur Flächenmomente dürfen addiert oder subtrahiert werden, Widerstandsmo-


mente nicht.

b) Möglicher Fließbeginn: Außenoberfläche des Vierkantprofilstabs oder Außenoberfläche


des Vierkantrohres, da die Werkstoffe eine unterschiedliche Streckgrenze haben.
Die Dehnungsverteilung durch die Biegebeanspruchung ist bei elastischer Beanspruchung
linear. Da die beiden Werkstoffe den gleichen E-Modul haben, ist gemäß V = E˜H auch die
Spannungsverteilung linear.
Berechnung der Spannung an
der Stelle z = -15 mm für den
Fall des Fließbeginns an der Au-
ßenoberfläche des Vierkantroh-
res d. h. V (z = -40 mm) = Re2
Es gilt (Strahlensatz):
Re2
V ( z) ˜z
 40 mm

Mit z = -15 mm folgt:


295 N/mm2
V (z 15 mm) ˜ - 15 mm 110,63 N/mm2
 40 mm

Da V (z = -15 mm) < Re1 plastifiziert das Vierkantrohr aus E295 (an seiner Außenoberflä-
che) zuerst.
Berechnung der Kraft FF bei Fließbeginn durch Ansetzen der Festigkeitsbedingung
Vb Re2
Mb FF ˜ a
Re2
Wby Wby
Wby 60 020,8 mm3
FF Re2 ˜ 295 N/mm 2 ˜ 8 853,1 N
a 2 000 mm
7 Kerbwirkung 203

c) Berechnung von Fpl


Es gilt:
M ³ V ( z) ˜ z dA
mit:
Re2
V ( z) ˜ z 0 d z d 30 mm
ypl
V ( z) Re2  30  z d 40 mm

Das erforderliche Biegemoment Mges


bei Fließbeginn des Vierkantrohres
errechnet sich zu:
M ges MA  MB  MC
30 15  40
Re2 Re2
M ges 2 ˜ 10 ³
 30
zpl
˜ z ˜ z dz  30 ³
15
zpl ³
˜ z ˜ z dz  2 ˜ 80 Re2 ˜ z dz
 30
30 15  40
295 295
2 ˜ 10 ˜ ³ z 2 dz  30 ˜ ³z
2
³
dz  2 ˜ 80 ˜ 295 z dz
30 30
 30 15  30
30 15  40
1
3  30
> @
1
3 15
1
196,67 ˜ ˜ z 3  295 ˜ ˜ z  47 200 ˜ ˜
2
> @
3
>z @
2
 30

3 540 000 Nmm  663 750 Nmm  16 520 000 Nmm


20 723 750 Nmm

Die Kraft Fpl errechnet sich dann zu:


M ges 20 723 750 Nmm
Fpl 10 361,9 N
a 2 000 mm

d) Berechnung der Kraft Fpl bei Fließbeginn des Vierkantprofilstabes


Der Vierkantstab beginnt zu flie-
ßen, sobald gilt:
V (- z 15 mm) Re1
Damit ergibt sich für z*pl unter An-
wendung des Strahlensatzes (siehe
Abbildung):
*
Re2 zpl
Re1 15 mm
* 295 N/mm2
zpl ˜ 15 mm 16,09 mm
275 N/mm2
204 7 Kerbwirkung

Es gilt:
Re2 *
V ( z) *
˜ z für 0 d z d 16,09 mm ( zpl )
zpl
V ( z) Re2 für  16,09  z d 40 mm

Das erforderliche Biegemoment Mges bei Fließbeginn des Vierkantprofilstabes errechnet


sich zu:
M ges MA  M B  MC  M D
16,09 15  30  40
Re2 Re2
M ges 2 ˜ 10 ³
16,09
*
zpl
˜ z ˜ z dz  30
15
³ *
zpl
˜ z ˜ z dz  4 ˜ 10 ³
16,09
³
Re2 ˜ z dz  2 ˜ 80 Re2 ˜ z dz
 30
16,09 15  30  40
295 2 295
2 ˜ 10 ˜ ³ z dz  30 ˜ ³ z 2 dz  4 ˜ 10 ˜ 295 ³ ³
z dz  2 ˜ 80 ˜ 295 z dz
16,09 16,09
16,09 15 16,09  30
16,09 15  30  40
1
> @1 1
> @ 1
366,69 ˜ ˜ z 3  550,03 ˜ ˜ z 3  11800 ˜ ˜ z 2  47 200 ˜ ˜
3 16,09 3 15 2 16,09 2
> @ >z @
2
 30

1 018 293,2 Nmm  1 237 569,9 Nmm  3 782 560,2 Nmm  16 520 000 Nmm
22 558 423,3 Nmm

Die Kraft Fpl errechnet sich dann zu:


M ges
22 558 423,2 Nmm
Fpl* 11 279,2 N
a 2 000 mm
e) Berechnung der Kraft Fvpl mit
Erreichen des vollplastischen
Zustandes
Im vollplastischen Zustand
herrscht im gesamten Vierkantrohr
die Spannung Re2, im Vierkantpro-
filstab hingegen die Spannung Re1.
Damit errechnet sich das Biege-
moment Mvpl für den vollplasti-
schen Zustand zu:
M v pl M v pl A  M v pl B  M v pl C
 30  40 15
M v pl 2 ˜ 2 ˜ 10 ³R
0
e2 ³
˜ z dz  2 ˜ 80 Re2 ˜ z dz  2 ˜ 30 Re1 ˜ z dz
 30
³
0
 30  40 15
2 ˜ 2 ˜ 10 ˜ 295
0
³ ³
z dz  2 ˜ 80 ˜ 295 z dz  2 ˜ 30 ˜ 275 z dz
 30 0
³
 30  40 15
1
> @
11800 ˜ ˜ z  47 200 ˜
2 0
1
2
2
>z @
2
 30
1
 16 500 ˜ ˜
2
>z @
2
0
7 Kerbwirkung 205

5 310 000 Nmm  1 856 250 Nmm  16 520 000 Nmm


23 686 250 Nmm

Die Kraft Fvpl errechnet sich dann zu:


M v pl 23 686 250 Nmm
Fv pl 11 843,1 N
a 2 000 mm

f) Bauteilfließkurve
Zur Ermittlung der Bauteilfließkurve muss zu den in Aufgabenteil b) bis e) berechneten
Kräften die zugehörige Dehnung am Außenrand des Vierkantrohres ermittelt werden.
Vierkantrohr beginnt zu fließen (aus Aufgabenteil b):
Re2 295 N/mm 2
H 1 { H F2 0,001411 1,411 ‰
E2 209 000 N/mm 2

Vierkantrohr ist bis zpl = -30 mm plastifiziert:


H2 B / 2
H F2 zpl
 B/2  40
H2 ˜ H F2 ˜ 1,411 ‰ 1,881 ‰
zpl  30
*
Vierkantrohr ist bis z pl = -16,09 mm plastifiziert (Vierkantprofilstab beginnt zu fließen):
H3 B / 2
*
H F2 zpl
 B/2  40
H3 *
˜ H F2 ˜ 1,411 ‰ 3,508 ‰
zpl  16,09
Vollplastischer Zustand:
H v pl f

Wertetabelle und Dia-


gramm für Bauteil-
fließkurve

H 1) F
‰ N
1,411 8853,1
1,881 10361,9
3,508 11279,2
v 11843,1
1)
Außenrand Vierkantrohr
206 7 Kerbwirkung

Lösung zu Aufgabe 7.11

a) Zuordnung der Dehnungsanzeigen zu den einzelnen Messstellen


Belastung Messstelle
DMS A DMS B DMS C DMS D DMS E
F1 HzA HzB HzC = -μ˜HzA HzD = HzA HzE = HzA
F2 0 1) 0 1) 0 1) HbD= -HbE HbE
Mt 0 HtB 0 0 0
1)
neutrale Faser

Dehnungsmessstreifen A wird nur durch die Zugkraft F1 beansprucht (siehe Tabelle). Es


gilt daher:
Vz E ˜HA
F1
E ˜HA
S 2
˜d
4
S S
F1 ˜ d 2 ˜ E ˜HA ˜ 16 mm 2 ˜ 205 000 N/mm 2 ˜ 0,0016 65 948 N
4 4

b) Die Dehnungsmessstreifen D und E verformen sich nur


durch die Beanspruchung aus F1 (Zug) und Mb (Biegebean-
spruchung infolge F2). Die Verformungen durch die einzel-
nen Beanspruchungen können linear superponiert werden.
Es gilt:
H D H zD  H bD H zA  H bE und (1)
H E H zE  H bE H zA  H bE (2)

Aus Gleichung 1 und 2 folgt für die Dehnung HbE aufgrund


der Biegebeanspruchung durch F2:
H E  H D 1,80 ‰  1,40 ‰
H bE 0,20 ‰
2 2
Berechnung der Biegespannung (Hookesches Gesetz für den einachsigen Spannungszu-
stand):
Vb E ˜ H bE
Mb
E ˜ H bE
Wb
S
F2 ˜ a  b ˜ d 3 ˜ E ˜ H bE
32
S d3 S 16 mm 3
F2 ˜ ˜ E ˜ H bE ˜ ˜ 205 000 N/mm 2 ˜ 0,0002 659,5 N
32 ab 32 55 - 30 mm
7 Kerbwirkung 207

c) Es liegt eine 0°-45°-


90° DMS-Rosette vor.
Daher kann der Mohr-
sche Verformungs-
kreis entsprechend
Kapitel 4.4.2 (siehe
Lehrbuch) auf einfa-
che Weise konstruiert
werden.
Die Schiebung Jxy { Jt
mit der x-Richtung als
Bezug kann nur durch das Torsionsmoment Mt, d. h. durch die Torsionsschubspannung Wt
verursacht werden.
Berechnung der Schiebung Jxy { Jt
Jt § H  HC ·
 HM  HB ¨ A  HB ¸
2 © 2 ¹
Jt  H A  H C  2 ˜ H B  1,60 ‰   0,48 ‰  2 ˜ 0,00 ‰ 1,12 ‰

Elastizitätsgesetz für Schubbeanspruchung


E 205 000 N/mm 2
Wt G ˜J t ˜J t ˜  0,00112 88,31 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
Berechnung des Torsionsmomentes Mt
Mt
Wt
Wt
S S 3
Mt W t ˜ Wt Wt ˜ ˜d3 88,31 N/mm 2 ˜ ˜ 16 mm 71 021 Nmm 71,02 Nm
16 16
Die Schubspannung Wt bzw. das Torsionsmoment Mt führen für Jxy ({ Jt) zu einer Winkel-
verkleinerung entsprechend der Abbildung. Damit ist die Drehrichtung des Torsionsmo-
mentes Mt bei Blick von rechts auf den Wellenzapfen im Uhrzeigersinn (also entgegen der
Richtung der eingezeichneten Momentenpfeile in der Aufgabenstellung).

d) Berechnung der Nennspannungen


F1 4 ˜ F1 4 ˜ 65948 N
V zn 328,00 N/mm 2
An S ˜d2 S ˜ 16 mm 2

Mb F2 ˜ a 659,5 N ˜ 55 mm
V bn 90,20 N/mm 2
Wbn S S 3
˜d3 ˜ 16 mm
32 32
Mt Mt 71021 Nmm
W tn 88,31 N/mm 2
Wtn S S
˜d3 ˜ 16 mm 3
16 16
208 7 Kerbwirkung

Ermittlung der Formzahlen


D 24
1,5
d 16
R 2
0,125
d 16
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz 1,75
D kb 1,58
D kt 1,32
Berechnung der maximalen Spannungen
V z max V zn ˜ D kz 327,99 N/mm 2 ˜ 1,75 574,00 N/mm 2
V b max V bn ˜ D kb 90,20 N/mm 2 ˜ 1,58 142,52 N/mm 2
W t max W tn ˜ D kt 88,31 N/mm 2 ˜ 1,32 116,57 N/mm 2

Da es sich um eine Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die Ver-
gleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.14 im Lehrbuch):
2
V V SH V z max  V b max  4 ˜ W t2max 574,00  142,12 2  4 ˜ 116,57 2 N/mm 2

753,49 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul
Rp0,2
V V SH
SF
Rp0,2 800 N/mm 2
SF 1,06 (nicht ausreichend, da S F  1,20)
V V SH 753,49 N/mm 2
209

8 Knickung
8.1 Formelsammlung zur Knickung
Eulersche Knickfälle - Knickkraft

Knickspannung
FK
VK Knickspannung
A

Zulässige Spannungen
Duktile Werkstoffe
V dF V d0,2
V zul bzw. mit SF = 1,2 ... 2,0 Versagen durch Fließen
SF SF

VK
V zul mit SK = 2,5 ... 5,0 Versagen durch Knickung
SK

Spröde Werkstoffe
V dB
V zul mit SB = 4,0 ... 9,0 Versagen durch Bruch
SB

VK
V zul mit SK = 2,5 ... 5,0 Versagen durch Knickung
SK
210 8 Knickung

Knicklänge

lK = 2 ˜ l lK = l lK | 0,7 ˜ l lK = 0,5 ˜ l

Schlankheitsgrad
lK Schlankheitsgrad
O (Definition)
I/A

Knickspannungsdiagramm

S2 ˜E
VK Euler-Kurve
O2

VK a  b ˜ O  c ˜ O2 Tetmajer-
Gerade 1)

Grenzschlankheits-
E
OG S˜ grad für elastische
V dP Knickung

Biegeknickung
F F ˜e
V ges 
A §l F ·
Wb ˜ cos¨ K ˜ ¸
¨ 2 E˜I ¸
© ¹

1)
Koeffizienten der Tetmajer-Gleichung siehe Lehrbuch Kapitel 8.5.
8 Knickung 211

8.2 Aufgaben
Aufgabe 8.1 {{{zz

Ein beidseitig gelenkig gelagerter Profilstab


aus dem Vergütungsstahl C22 mit einer Län-
ge von l = 2 m und einer quadratischen Quer-
schnittsfläche (a = 50 mm) wird durch die im
Flächenschwerpunkt angreifende, statisch
wirkende Druckkraft Fd = 50 kN mittig bean-
sprucht.
Werkstoffkennwerte C22 (vergütet):
Rp0,2 = 320 N/mm2
Rm = 460 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
Berechnen Sie die Knickkraft FK sowie die Sicherheit gegen Knickung (SK) und gegen Fließen
(SF).

Aufgabe 8.2 {{zzz

Ein Profilstab aus der unlegierten


Baustahlsorte S275JR mit einer
Länge von l = 1200 mm und der
dargestellten Querschnittsfläche,
wird durch eine im Flächen-
schwerpunkt S angreifende Druck-
kraft Fd statisch beansprucht. Der
Profilstab ist an beiden Enden ge-
lenkig gelagert.
Werkstoffkennwerte S275JR:
Re = 255 N/mm2
Rm = 510 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie für den dargestellten Querschnitt die axialen Flächenmomente 2. Ordnung
bezüglich der y-Achse (Iy) sowie bezüglich der z-Achse (Iz).
b) Ermitteln Sie die zulässige Druckbelastung Fd des Profilstabes (SK = 4 und SF = 1,5).
c) Berechnen Sie die Verkürzung 'l des Profilstabes unmittelbar vor dem Versagen.
212 8 Knickung

Aufgabe 8.3 {{zzz

Die Abbildung zeigt eine


einfache hydraulische He-
bevorrichtung bestehend
aus Tragarm (T), einer beid-
seitig gelenkig gelagerten
Kolbenstange (K) und ei-
nem Hydraulikzylinder (Z).
Durch Veränderung des
Drucks im Zylinder kann
die Masse m am Ende des
Tragarms angehoben oder
abgesenkt werden. Das Ei-
gengewicht von Tragarm
und Kolbenstange darf ver-
nachlässigt werden.
Werkstoffkennwerte:
Werkstoffkenn- Tragarm Kolbenstange Zylinder
werte (S235JR) (C35E) (EN-GJL-350)
Re [N/mm2] 235 355 ---
2
Rm [N/mm ] 360 470 350
E [N/mm2] 210000 210000 115000
μ [-] 0,30 0,30 0,26

a) Berechnen Sie die Druckkraft Fd auf die Kolbenstange, falls die an den Tragarm ange-
hängte Masse m = 1000 kg beträgt.
b) Ermitteln Sie die Sicherheiten gegen Fließen (SF) und Knickung (SK) für die beidseitig
gelenkig gelagerte Kolbenstange (K). Sind die Sicherheiten ausreichend?
c) Berechnen Sie für die höchst beanspruchte Stelle des Tragarms (T) das Biegemoment
Mb max. Berechnen Sie außerdem das Maß a des I-Profils des Tragarms, so dass die Sicher-
heit gegen Fließen an der höchst beanspruchten Stelle SF = 1,5 beträgt.
8 Knickung 213

Aufgabe 8.4 {{zzz


Der dargestellte Wandkran ist an seinem
linken Ende gelenkig gelagert. An seinem
freien, rechten Ende greift eine statisch
wirkende Kraft F = 800 kN an. Der Kran-
ausleger wird durch einen Stützstab aus
unlegiertem Baustahl (S235JR) abgestützt
und kann als beidseitig gelenkig gelagert
angesehen werden.
Werkstoffkennwerte S235JR:
Re = 235 N/mm2
Rm = 440 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie die Druckkraft Fd, die auf den Stützstab wirkt.
b) Bestimmen Sie für die Querschnittsfläche des Stützstabes das axiale Flächenmoment 2.
Ordnung bezüglich der y-Achse (Iy).
c) Ermitteln Sie für den Stützstab die Sicherheiten gegen Fließen und gegen Knickung. Sind
die Sicherheiten ausreichend?

Aufgabe 8.5 {{{zz

Eine Stahlstütze aus der unlegierten Baustahlsorte S235JR


mit kreisförmigem Querschnitt (di = 50 mm; s = 5 mm) und
einer Länge von l = 2500 mm wird durch die statisch wir-
kende, mittig angreifende Druckkraft F beansprucht. Die
Stahlstütze kann an ihrem unteren Ende als fest einge-
spannt, an ihrem oberen Ende hingegen als frei beweglich
betrachtet werden.
Am oberen Ende der Stütze wurde außerdem eine Druck-
platte montiert, die mittels eines Bolzens mit der Stütze
verbunden ist. Der Bolzen aus dem unlegierten Vergü-
tungsstahl C45E hat einen Vollkreisquerschnitt.
Werkstoffkennwerte:
S235JR: Re = 235 N/mm2
Rm = 380 N/mm2
A = 26 %
E = 210000 N/mm2
C45E: Rp0,2 = 310 N/mm2
Rm = 620 N/mm2
WaB = 490 N/mm2
A = 16 %
214 8 Knickung

a) Berechnen Sie die zulässige Druckkraft Fd, damit Fließen der Stahlstütze mit einer Sicher-
heit von SF = 1,5 ausgeschlossen werden kann.
b) Ermitteln Sie die Druckkraft Fd*, die zu einer Knickung der Stahlstütze führt.
c) Berechnen Sie den erforderlichen Durchmesser d des Bolzens, damit bei einer Belastung
von F = 25 kN ein Abscheren mit einer Sicherheit von SB = 2,0 ausgeschlossen werden
kann.

Aufgabe 8.6 {{{zz

Ein Wendelbohrer (Durchmesser d = 12 mm) aus Schnell-


arbeitsstahl HS 6-5-2 (E = 208000 N/mm2) hat den in der
Abbildung dargestellten idealisierten Querschnitt.
Ermitteln Sie die maximale Länge l des Bohrers, damit die
Knickkraft FK mindestens 2 kN beträgt.
Hinweis:
Das kleinste Flächenmoment 2. Ordnung (bezüglich der
z-Achse) ergibt sich für den idealisierten Querschnitt zu:
d4 §S ·
Iz ˜ ¨  1¸
64 © 2 ¹

Aufgabe 8.7 {{zzz

Die Stütze eines Stahlgerüsts aus Werkstoff S275J0 hat ei-


nen Kreisringquerschnitt und soll eine axiale Druckkraft
von F = 150 kN aufnehmen. Die Länge der Stütze beträgt
l = 1500 mm und der Außendurchmesser da = 100 mm. Die
Stütze kann an ihrem unteren Ende als fest eingespannt und
am oberen Enden als frei beweglich betrachtet werden.
a) Berechnen Sie die mindestens erforderliche Wandstärke
s, damit die Belastung von F = 150 kN mit der notwen-
digen Sicherheit (SF = 1,5 und SK = 3,0) ertragen werden
kann. Die Druckkraft F soll zunächst als mittig angrei-
fend (e = 0) betrachtet werden.
b) Aufgrund von Montageungenauigkeiten ist es möglich,
dass die Druckkraft außermittig angreift (e z 0). Bestim-
men Sie die maximal zulässige Exzentrizität e, damit eine Sicherheit von SF = 1,2 gegen
Fließen gegeben ist. Die Wandstärke der rohrförmigen Stütze soll s = 5 mm betragen.
Werkstoffkennwerte S275J0:
Re = 290 N/mm2
Rm = 560 N/mm2
E = 208000 N/mm2
8 Knickung 215

Aufgabe 8.8 {{{{z


Für ein Baugerüst werden Rohrstützen aus
S235JR (Re = 240 N/mm2; Rm = 420 N/mm2 und
E = 210000 N/mm2) verwendet. Die Länge der
Stützen beträgt l = 3,50 m, der Außendurchmes-
ser da = 60 mm und die Wandstärke s = 5 mm.
Die Stützen werden statisch auf Druck bean-
sprucht und sind so eingebaut, dass beide Enden
als fest eingespannt betrachtet werden können
(SF = 1,5; SK = 4,0).
a) Berechnen Sie ist die zulässige Druckkraft Fd
auf die Rohrstütze.
b) Ermitteln Sie die Verkürzung 'l der Rohr-
stütze für die zulässige Belastung aus Aufga-
benteil a).

Aufgabe 8.9 {{{zz

Ein warm gewalzter Stahlträger (IPE 300) aus


S235JR hat eine Länge von l = 3,5 m und wird
durch eine statisch wirkende, mittig angreifende,
axiale Druckkraft F = 1300 kN belastet. Der
Träger ist an seinem unteren Ende in einer Ku-
gelpfanne gelagert und am oberen Ende vertikal
geführt.
Ermitteln Sie die Sicherheiten gegen Versagen.
Werkstoffkennwerte:
Re = 300 N/mm2
Rm = 530 N/mm2
E = 210000 N/mm2

Kenndaten zum Stahlträger (IPE 300):


h = 300 mm
b = 150 mm
A = 53,8 cm2
Iy = 8360 cm4
Ix = 604 cm4
216 8 Knickung

8.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 8.1


Berechnung der Knickkraft (Knickfall 2)
4
E˜I E a4 210 000 N/mm 2 50 mm
FK S2˜ S2˜ ˜ S2˜ ˜ 269 872 N
l2 l 2 12 2000 mm 2
12

Berechnung der Sicherheit gegen Knickung


Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul
SK
Fd FK 1
˜
A A SK
FK 269 872 N
SK 5,40 (ausreichend, da S K ! 2,5)
Fd 50 000 N

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung:
V d0,2 Rp0,2
V d d V zul |
SF SF
Fd Rp0,2
A SF
Rp0,2 Rp0,2 320 N/mm 2 2
SF ˜A ˜ a2 ˜ 50 mm 16 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Fd Fd 50000 N
8 Knickung 217

Lösung zu Aufgabe 8.2


a) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse
Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der zur
y-Achse parallelen Achsen durch die Teilflächenschwerpunkte:
40 mm ˜ (15 mm)3
I y1 11 250 mm 4
12
50 mm ˜ (25 mm)3
I y2 65104,2 mm 4
12
10 mm ˜ (15 mm)3
I y3 2812,5 mm 4
12
Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ord-
nung der Teilflächen bezüglich der y-Achse
durch den Gesamtflächenschwerpunkt S:
I y S1 I y1 11 250 mm 4
I y S2 I y2 65104,2 mm 4
2
I y S3 I y3  zS3 ˜ A3 2 812,5 mm 4  (20 mm) 2 ˜ 150 mm 2 62 812,5 mm 4

Das axiale Flächenmoment 2. Ordnung der Gesamtfläche bezüglich der y-Achse ergibt
sich dann zu:
I yS I y S2  I y S1  2 ˜ I y S3 65 104,2 mm 4  11 250 mm 4  2 ˜ 62 812,5 mm 4
179 479,2 mm 4
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse
Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der zur
z-Achse parallelen Achsen durch die Teilflächenschwerpunkte:
15 mm ˜ (40 mm)3
I z1 80 000 mm 4
12
25 mm ˜ (50 mm)3
I z2 260 416,7 mm 4
12
15 mm ˜ (10 mm)3
I z3 1 250 mm 4
12
Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der
z-Achse durch den Gesamtflächenschwerpunkt S:
I z S1 I z1 80 000 mm 4
I z S2 I z2 260 416,7 mm 4
I z S3 I z3 1 250 mm 4
218 8 Knickung

Das axiale Flächenmoment 2. Ordnung der Gesamtfläche bezüglich der z-Achse ergibt sich
dann zu:
I zS I z S2  I z S1  2 ˜ I z S3 260 416,7 mm 4  80 000 mm 4  2 ˜ 1 250 mm 4
182 916,7 mm 4

b) Versagensfall Knickung (Knickfall 2)


Ausknicken erfolgt senkrecht zu derjenigen Querschnittachse mit dem kleinsten axialen
Flächenmoment 2. Ordnung. Gemäß Aufgabenteil a) gilt dann: Imin = IyS.
Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul
SK
Fd FK 1
˜
A A SK
E ˜ I yS
S2 ˜
l2 S 2 ˜ 210 000 N/mm 2 ˜ 179 479,2 mm 4
Fd 64 582 N
SK 1200 mm 2 ˜ 4

Versagensfall Fließen
Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
Fd V dF Re
|
A SF SF
Re 255 N/mm 2 ˜ 950 mm 2
Fd ˜A 161 500 N
SF 1,5
Die zulässige Druckkraft beträgt also 64582 N.

c) Berechnung der Kräfte die zum Versagen führen


durch Fließen: FF = 1,5 ˜ 161 500 N = 242 250 N
durch Knickung: FK = 4 ˜ 64 582 N = 258 328 N
Versagen erfolgt also durch Fließen, sobald die Druckkraft Fd die Kraft FF = 242 250 N
überschreitet.
Berechnung der Verkürzung des Profilstabes mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (ein-
achsiger Spannungszustand)
'l
Vd E ˜ H E ˜
l0
V d ˜ l0 Fd l0 242 250 N 1 200 mm
'l   ˜  ˜ 1,46 mm
E A E 950 mm 2 210 000 N/mm 2
8 Knickung 219

Lösung zu Aufgabe 8.3


a) Berechnung der Druckkraft auf die Kolbenstange
Freischneiden des Tragarmes und Ansetzen des
Momentengleichgewichts um den Lagerpunkt A:

¦M A 0
Fd ˜ b  m ˜ g ˜ a 0
a 2500 mm
Fd m˜ g ˜ 1000 kg ˜ 9,81 m/s 2 ˜
b 1000 mm
24 525 N

b) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
Fd V dF Re
|
A SF SF
Fd Re
S SF
˜ d a2  d i2
4
Re S
SF ˜ ˜ d a2  d i2
Fd 4
355 N/mm 2 ʌ
˜ ˜ 252  20 2 mm 2 2,56 (ausreichend, da S F ! 1,20)
24 525 N 4
Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 2)
Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul
SK
Fd FK 1
˜
A A SK
E˜I S
S2 ˜ S2 ˜E˜ ˜ d a4  d i4
SK
FK l2 64
Fd Fd Fd ˜ l 2
ʌ
S 2 ˜ 210 000 N/mm 2 ˜ ˜ 254  20 4 mm 4
64
24 525N ˜ 900 mm 2
1,18 (nicht ausreichend, da S K  2,5)
220 8 Knickung

c) Berechnung des Biegemomentes an der höchst beanspruchten Stelle


Das maximale Biegemoment befindet sich an der Stelle B:
M b max m˜g ˜ a b 1000 kg ˜ 9,81 m/s 2 ˜ 2500 mm - 1000 mm
14 715 000 Nmm 14 715 Nm
Berechnung des erforderlichen axialen Widerstandsmomentes
Festigkeitsbedingung:
V b d V b zul
M b max V bF Re
|
Wby SF SF
SF 1,5
Wby M b max ˜ 14 715 000 Nmm ˜ 93 925,5 mm3
Re 235 N/mm 2

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse


a ˜ h13 a  t h23 a ˜ 96 mm 3 a  12 mm 72 mm 3
Iy  2˜ ˜  2˜ ˜
12 2 12 12 2 12
a ˜ 73728 mm3  31104 mm3 ˜ (a  12 mm)
a ˜ 42 624 mm3  373248 mm 4

Damit folgt für das Maß a des axialen Widerstandsmo-


mentes bezüglich der y-Achse (Wby):
Iy a ˜ 42 624 mm 3  373248 mm 4
W by
h1 / 2 96 mm / 2
888 mm 2 ˜ a  7 776 mm 3

Mit Wby = 93925,5 mm3 folgt schließlich für a:


93 925,5 mm3  7 776 mm3
a 97,0 mm
888 mm 2
8 Knickung 221

Lösung zu Aufgabe 8.4


a) Berechnung der Druckkraft auf den Stützstab
Freischneiden des Kranauslegers und Ansetzen des Momentengleichgewichts um den La-
gerpunkt A:

¦M A 0
Fdy ˜ b  Fdx ˜ c  F ˜ a 0
Fd ˜ cos 45q ˜ b  Fd ˜ sin 45q ˜ c  F ˜ a 0
F ˜a
Fd
cos 45q ˜ b  sin 45q ˜ c
800 000 N ˜ 2 000 mm
1 616 244,1 N
2 2
˜ 1 200 mm  ˜ 200 mm
2 2
1 616,2 kN

b) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ord-


nung der Querschnittfläche des Stützstabes bezüg-
lich der y-Achse
250 mm 4 117,5 mm ˜ 220 mm 3
Iy  2˜
12 12
4
116 997 500 mm 11 699,75 cm 4

c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
Fd V dF Re
| mit A 250 mm 2  2 ˜ 117,5 mm ˜ 220 mm 10 800 mm 2
A SF SF
Re ˜ A 235 N/mm 2 ˜ 10 800 mm 2
SF 1,57 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Fd 1 616 244,1 N

Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 2)


Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul
SK
Fd FK 1
˜
A A SK
E ˜ Iy
S2˜
FK l2 S 2 ˜ 210 000 N/mm 2 ˜116 997 500 mm 4
SK 2
Fd Fd 1616 244,1 N ˜ 1650 mm
55,1 (ausreichend, da S K ! 2,5)
222 8 Knickung

Lösung zu Aufgabe 8.5


a) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen
Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
Fd V dF Re
|
A SF SF
Re S 235 N/mm 2 ʌ
Fd ˜ ˜ d a2  d i2 ˜ ˜ 60 2  50 2 mm 2 135 350 N 135,35 kN
SF 4 1,5 4

b) Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 1)


Festigkeitsbedingung:
Vd d VK
Fd* FK
A A
S
E˜ ˜ d a4  d i4
S2 E˜I S2 64
Fd* FK ˜ ˜
4 l2 4 l2
ʌ
210 000 N/mm 2 ˜ ˜ 60 4  50 4 mm 2
S2 64
˜ 27 307 N 27,307 kN
4 2 500 mm 2

c) Ansetzen der Festigkeitsbedingung:


W a d W zul
F W aB
2˜ A SB
2˜ F W aB
S ˜d2 SB

Damit folgt für den Durchmesser d des Bolzens:


2 ˜ F ˜ SB 2 ˜ 25 000 N ˜ 2,0
d 8,06 mm
S ˜ W aB S ˜ 490 N/mm 2
8 Knickung 223

Lösung zu Aufgabe 8.6


Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse (Iz = Imin)
4
d4 §S · 12 mm §S ·
Iz ˜ ¨  1¸ ˜ ¨  1¸ 184,9 mm 4
64 © 2 ¹ 64 © 2 ¹

Berechnung Knickkraft
Es handelt sich um Knickfall 3, da ein Ende des Wendelbohrers in der Maschine als fest ein-
gespannt und das andere Ende am Werkstück als gelenkig gelagert angesehen werden kann.
Letztere Annahme ist plausibel, da bereits bei geringer Druckbelastung die Bohrerspitze in
den Werkstoff eindringt, so dass eine seitliche freie Beweglichkeit des Bohrers (würde Knick-
fall 1 entsprechen) nicht mehr gegeben ist.
Bedingung:
FK t 2000 N
E ˜ Iz
2S 2 ˜ t 2000 N
l2
2S 2 ˜ E ˜ I z 2S 2 ˜ 208 000 N/mm 2 ˜ 184,9 mm 4
ld 616,2 mm
2 000 N 2 000 N
224 8 Knickung

Lösung zu Aufgabe 8.7


a) Versagensfall Fließen
Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
F V dF Re
|
A SF SF
F Re
S SF
˜ d a2  d i2
4
4 ˜ F ˜ SF 2 4 ˜ 150 000 N ˜ 1,5
di d a2  100 mm  94,93 mm
S ˜ Re ʌ ˜ 290 N/mm 2

Berechnung der erforderlichen Wanddicke s:


d a  d i 100 mm  94,93 mm
s 2,53 mm
2 2
Versagensfall Knickung (Knickfall 1)
Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul
SK
F FK 1
˜
A A SK
S 2 E˜I 1 S2 E S 1 S 3 ˜ E ˜ d a4  d i4
F ˜ ˜ ˜ ˜ ˜ d a4  d i4 ˜
4 l2 SK 4 l 2 64 SK 256 ˜ l 2 ˜ S K

256 ˜ F ˜ l 2 ˜ S K 256 ˜150 000 N ˜ 1500 mm 2 ˜ 3,0


di 4 d a4  4 100 mm 4 
S3 ˜E ʌ 3 ˜ 208 000 N/mm 2
87,94 mm

Berechnung der erforderlichen Wanddicke s:


d a  d i 100 mm  87,94 mm
s 6,03 mm
2 2

b) Berechnung der Gesamtspannung aus Druck und Biegung (Gleichung 8.50, siehe Lehr-
buch):
F F ˜e
V ges  mit l K 2 ˜ l (Knickfall 1)
A § lK F ·
Wb ˜ cos¨ ˜ ¸
¨ 2 E ˜I ¸
© ¹
8 Knickung 225

Festigkeitsbedingung:
Re
V ges d V zul
SF
F F ˜e Re

A § lK F · SF
Wb ˜ cos¨ ˜ ¸
¨ 2 E ˜I ¸
© ¹
§ Re F · §l F ·¸
¨¨  ¸¸ ˜ Wb ˜ cos¨ K ˜
¨ 2 E ˜ I ¸¹
© SF A ¹ ©
e
F
ª§ ·
1 «¨ 290 N/mm 2 150 000 N ¸ ʌ 100 4  90 4
«¨  ¸˜ ˜ mm 3
150 000 N «¨ 1,2 ʌ 2 2 2 ¸ 32 100
¨ ˜ 100  90 mm ¸
«¬© 4 ¹
§ ·º
¨ ¸»
3000 mm 150 000 N
˜ cos ¨ ˜ ¸» 17,69 mm
¨ 2 2 ʌ 4 4 4 ¸»
¨ 208 000 N/mm ˜ ˜ 100  90 mm ¸
© 64 ¹»¼
226 8 Knickung

Lösung zu Aufgabe 8.8


a) Die Rohrstütze kann durch Fließen oder Knickung versagen.
Versagensfall Fließen
Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
F V dF Re
|
A SF SF
Re S Re
F A˜ ˜ d a2  d i2 ˜ mit d i da  2 ˜ s
SF 4 SF
S 240 N/mm 2
˜ 60 2  50 2 mm 2 ˜ 138 200 N 138,2 kN
4 1,5

Versagensfall Knickung (Knickfall 4)


Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul
SK
F FK 1
˜
A A SK
S
E˜ ˜ d a4  d i4
E˜I 1 64 1
F 4S 2 ˜ 2 ˜ 2
4S ˜ 2
˜
l SK l SK
S
210 000 N/mm 2 ˜ 60 4  50 4 mm 4
2 64 1
4S ˜ 2
˜ 55 728 N 55,73 kN
3500 mm 4

Die zulässige Druckkraft beträgt also Fd = 55,73 kN.

b) Berechnung der Verkürzung der Rohrstütze mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (ein-
achsiger Spannungszustand)
'l
Vd E ˜ H E ˜
l0
V d ˜ l0 Fd l0 55 728 N 3 500 mm
'l   ˜  ˜ 1,075 mm
E A E S 210 000 N/mm 2
˜ 60 2  50 2 mm 2
4
8 Knickung 227

Lösung zu Aufgabe 8.9


Der Stahlträger kann durch Fließen oder Knickung versagen.
Versagensfall Fließen
Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
F V dF Re
|
A SF SF
Re ˜ A 300 N/mm 2 ˜ 5 380 mm 2
SF 1,24 (ausreichend, da S K ! 1,20)
F 1300 000 N

Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 3)


Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul
SK
F FK 1
˜
A A SK
E ˜ I min
2S 2 ˜
FK l2 2S 2 ˜ 210 000 N/mm 2 ˜ 604 ˜ 10 4 mm 4
SK 2
F F 1300 000 N ˜ 3 500 mm
1,57 (nicht ausreichend, da S K  2,5)
228

9 Schiefe Biegung
9.1 Formelsammlung zur Schiefen Biegung
Flächenmomente 1. Ordnung

Hy ³ z ˜ dA
A
Flächenmoment 1. Ordnung bezüglich
der y-Achse

Hz ³ y ˜ dA
A
Flächenmoment 1. Ordnung bezüglich
der z-Achse

Flächenmomente 2. Ordnung
Axiale Flächenmomente
2
Iy ³z
A
˜ dA Axiales Flächenmoment 2. Ordnung
bezüglich der y-Achse

2
Iz ³y
A
˜ dA Axiales Flächenmoment 2. Ordnung
bezüglich der z-Achse

Polares Flächenmoment
2
Ip ³r
A
˜ dA Polares Flächenmoment

Gemischtes Flächenmoment
Gemischtes Flächenmoment
I yz ³
 y ˜ z ˜ dA bezüglich des y-z-Koordinaten-
A systems

Parallelverschiebung des Koordinatensystems


Axiales Flächenmoment
Axiales Flächenmoment 2. Ord-
I y' I y  zS2 ˜ A nung bei einer Parallelverschie-
bung der Koordinatenachsen
Gemischtes Flächenmoment
I y'z' I yz  yS ˜ zS ˜ A Gemischtes Flächenmoment bei
einer Parallelverschiebung der
Koordinatenachsen

Anmerkungen zum gemischten Flächenmoment:


1. Das gemischte Flächenmoment ist in Bezug auf ein die
Symmetrieachse beinhaltendes Koordinatensystem Null.
2. Das gemischte Flächenmoment ändert seinen Betrag
nicht, falls nur eine Achse parallel verschoben wird.
9 Schiefe Biegung 229

Drehung des Koordinatensystems um den Flächenschwerpunkt

Iy  Iz Iy  Iz
IȘ  ˜ cos 2M  I yz ˜ sin 2M
2 2
Iy  Iz I y  Iz
I]  ˜ cos 2M  I yz ˜ sin 2M
2 2
Iy  Iz
I Ș]  ˜ sin 2M  I yz ˜ cos 2M
2

1 § 2 ˜ I yz ·
M 1;2 ˜ arctan¨ ¸ Richtungswinkel
2 ¨ Iy  Iz ¸ zwischen der y-Achse
© ¹
und der ersten bzw.
zweiten Hauptachse
M 2;1 M 1;2  90q

Hauptflächenmomente
2 Maximales Flächen-
I y  Iz § Iy  Iz · 2
I1  ¨¨ ¸  I yz
¸ moment 2. Ordnung
2 © 2 ¹ (Hauptflächenmoment)

2 Minimales Flächen-
I y  Iz § Iy  Iz · 2
I2  ¨¨ ¸  I yz
¸
moment 2. Ordnung
2 © 2 ¹ (Hauptflächenmoment)

Spannungsermittlung bei schiefer Biegung


1. Ermittlung der Lage der beiden Hauptachsen (1) und (2)
der Querschnittfläche sowie der zugehörigen Hauptflä-
chenmomente I1 und I2.
2. Festlegung eines a-b-Koordinatensystems: Die a-Koor-
dinatenrichtung soll mit der Richtung der großen
Hauptachse (a { (1)), die b-Koordinatenrichtung mit der
kleinen Hauptachse zusammenfallen (b { (2)). Die b-
Richtung muss dabei aus der a-Richtung durch eine
Drehung um 90° im mathematisch positiven Sinn (Ge-
genuhrzeigersinn) hervorgehen.
3. Einführung des Richtungswinkels D zwischen der a-
Achse und dem Biegemomentenvektor Mb. Der Winkel
wird von der positiven a-Achse aus abgetragen und ist
im mathematisch positiven Sinn positiv und in die Ge-
genrichtung negativ zu berücksichtigen.
230 9 Schiefe Biegung

§ cos D sin D · Resultierende Biegespannung in einem Flächenelement dA


Vx M b ˜ ¨¨ ˜b  ˜ a ¸¸
© I1 I2 ¹ (Koordinaten a und b bezüglich des Hauptachsensystems)

Nulllinie

I1 Gleichung der Null-


b( a ) ˜ tan D ˜ a linie im a-b-Koordi-
I2 natensystem

§I · Winkel zwischen
E arctan¨¨ 1 ˜ tan D ¸¸ a-Achse und Null-
© I2 ¹ linie

Ermittlung der maximalen Biegespannung


mit Hilfe der Nulllinie
M bN Maximale Biege-
V x max ˜ cmax spannung in der
IN Querschnittfläche

mit M bN M b ˜ cos E  D
I1  I 2 I 1  I 2
und I N  ˜ cos 2 E
2 2
9 Schiefe Biegung 231

9.2 Aufgaben

Aufgabe 9.1 {{zzz

Die Abbildung zeigt einen einseitig eingespannten Kastenträger mit Rechteckquerschnitt aus
einem vergüteten Feinkornbaustahl (S890QL). Der Träger wird durch eine unter dem Winkel
M = 30° schräg zur z-Achse angreifende Kraft F = 100 kN auf Biegung beansprucht. Die Wir-
kungslinie der Kraft geht durch den Flächenschwerpunkt. Schubspannungen durch Querkräfte,
das Eigengewicht des Kastenträgers sowie eine eventuelle Kerbwirkung am Einspannquer-
schnitt sind zu vernachlässigen.
Werkstoffkennwerte S890QL:
Re = 890 N/mm2
Rm = 1050 N/mm2
E = 210000 N/mm2
P = 0,30
Abmessungen:
l = 5000 mm
h = 300 mm
b = 200 mm
s = 20 mm

a) Ermitteln Sie die Lage der beiden Hauptachsen für die gegebene Querschnittsfläche.
b) Berechnen Sie die axialen Flächenmomente zweiter Ordnung bezüglich der beiden Haupt-
achsen (Hauptflächenmomente I1 und I2).
c) Ermitteln Sie die Lage der Nulllinie und bestimmen Sie Ort und Betrag der maximalen
Biegespannung.
d) Berechnen Sie für die gefährdete Stelle die Sicherheit gegen Fließen.

Aufgabe 9.2 {{zzz

Der abgebildete Träger aus einem


warmgewalzten Flachstahl mit
Rechteckquerschnitt (Flachstab
EN 10058 - 100x60x4000 F -
S235JR) wird durch eine unter
dem Winkel M = 22° schräg zur
z-Achse angreifende Querkraft F =
10 kN auf Biegung beansprucht. Abmessungen:
Die Wirkungslinie der Kraft geht a = 1500 mm
dabei durch den Schwerpunkt der c = 2500 mm
Querschnittsfläche. b = 60 mm
h = 100 mm
232 9 Schiefe Biegung

Schubspannungen durch Querkräfte sowie das Eigengewicht des Trägers sind zu vernachläs-
sigen.
Werkstoffkennwerte S235JR:
Re = 245 N/mm2
Rm = 440 N/mm2
E = 210000 N/mm2
P = 0,30
a) Ermitteln Sie Ort und Betrag des maximalen Biegemomentes.
b) Bestimmen Sie die Lage der beiden Hauptachsen des Rechteckquerschnitts.
c) Ermitteln Sie die Lage der Nulllinie und bestimmen Sie Ort und Betrag der maximalen Bie-
gespannung.
d) Berechnen Sie für die höchst beanspruchte Stelle die Sicherheit gegen Fließen.

Aufgabe 9.3 {zzzz

Ein einseitig eingespannter, gleichschenkliger, scharfkantiger T-Profilstahl nach DIN 59051


(TPS 40) aus S355JR mit einer Länge von l = 2 m wird durch eine unter dem Winkel M = 20°
schräg zur z-Achse angreifende Kraft F = 250 N auf Biegung beansprucht. Die Wirkungslinie
der Kraft geht durch den Flächenschwerpunkt. Schubspannungen durch Querkräfte, das Ei-
gengewicht des Bauteils sowie Kerbwirkung am Einspannquerschnitt sind zu vernachlässigen.
Werkstoffkennwerte S355JR:
Re = 360 N/mm2
Rm = 610 N/mm2
E = 207000 N/mm2
P = 0,30
Abmessungen:
l = 2000 mm
b = 40 mm
h = 40 mm
t = 5 mm

a) Ermitteln Sie die Lage des Flächenschwerpunktes (zS) sowie die Lage der beiden Haupt-
achsen für die gegebene Querschnittsfläche.
b) Berechnen Sie die axialen Flächenmomente zweiter Ordnung bezüglich der beiden Haupt-
achsen (Hauptflächenmomente I1 und I2).
c) Ermitteln Sie die Lage der Nulllinie und bestimmen Sie Ort und Betrag der maximalen
Zugspannung sowie der maximalen Druckspannung.
d) Berechnen Sie für die gefährdete Stelle die Sicherheit gegen Fließen.
9 Schiefe Biegung 233

Aufgabe 9.4 zzzzz

Ein einseitig eingespannter ungleichschenkeliger Winkelträger aus C60E+QT wird durch eine
Einzelkraft F = 7000 N an seinem freien Ende belastet. Die Wirkungslinie der Kraft geht
durch den Flächenschwerpunkt. Schubspannungen durch Querkräfte, das Eigengewicht des
Winkelträgers sowie Kerbwirkung am Einspannquerschnitt sind zu vernachlässigen.
Werkstoffkennwerte S355JR:
Re = 590 N/mm2
Rm = 890 N/mm2
VdF | Re = 590 N/mm2
E = 209000 N/mm2
P = 0,30

Abmessungen:
h1 = 120 mm
h2 = 15 mm
c1 = 15 mm
c2 = 90 mm
l = 2500 mm

a) Ermitteln Sie die Lage des Flächenschwerpunktes (yS und zS) sowie die Lage der ersten
und zweiten Hauptachse für die gegebene Querschnittsfläche.
b) Berechnen Sie die axialen Flächenmomente zweiter Ordnung bezüglich der beiden Haupt-
achsen (Hauptflächenmomente I1 und I2).
c) Bestimmen Sie den Ort und berechnen Sie den Betrag der maximalen Zugspannung sowie
der maximalen Druckspannung.
d) Berechnen Sie für die gefährdete Stelle die Sicherheit gegen Fließen.
234 9 Schiefe Biegung

Aufgabe 9.5 {zzzz

Ein einseitig eingespannter T-Profilstab aus der legierten Vergütungsstahlsorte 25CrMo4


(U = 7,78 g/cm3) wird durch zwei statisch wirkende Kräfte F1 = 1,5 kN und F2 = 4 kN bean-
sprucht. Die Wirkungslinien der Kräfte gehen jeweils durch den Schwerpunkt der Quer-
schnittsfläche. Schubbeanspruchung durch Querkräfte und Kerbwirkung an der Einspannstelle
sind zu vernachlässigen. Das Eigengewicht des Profilstabes muss jedoch berücksichtigt wer-
den.
Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen an der höchst beanspruchten Stelle. Ist die Sicher-
heit ausreichend?
Werkstoffkennwerte S235JR:
Re = 600 N/mm2
Rm = 830 N/mm2
E = 209000 N/mm2
μ = 0,30
9 Schiefe Biegung 235

9.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 9.1


a) Da es sich um einen Rechteckquerschnitt (symmetrische Querschnittfläche) handelt, fallen
die Hauptachsen mit den Symmetrieachsen zusammen, d. h. das y-z-Koordinatensystem ist
gleichzeitig Hauptachsensystem. Das maximale Flächenmoment 2. Ordnung ergibt sich be-
züglich der y-Achse (y { (1)), das minimale Flächenmoment 2. Ordnung hingegen bezüg-
lich der z-Achse (z { (2)).

b) Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung bezüglich der y- und z-Achse


3
b ˜ h3 b  2s ˜ h  2s
I1 { I y 
12 12
3 3
200 mm ˜ 300 mm 160 mm ˜ 260 mm
 215 653 333 mm 4
12 12
3
h ˜ b3 h  2s ˜ b  2s
I2 { Iz 
12 12
3 3
300 mm ˜ 200 mm 260 mm ˜ 160 mm
 111 253 333 mm 4
12 12

c) Berechnung des maximalen Biegemomentes


Mb F ˜ l 100 000 N ˜ 5 000 mm 500 ˜ 10 6 Nmm

Berechnung der Lage der Nulllinie


§I ·
E arctan¨¨ 1 ˜ tan D ¸¸
I
© 2 ¹
§ 215 653 333 mm 4 ·
arctan¨¨ 4
˜ tan(30q) ¸¸
© 111 253 333 mm ¹
arctan  1,12 48,22q
Die maximalen Biegespannungen treten an
denjenigen Stellen der Querschnittfläche auf,
die einen maximalen (senkrechten) Abstand
zur Nulllinie haben. Im Falle des Rechteck-
profils also an den Profileckpunkten A
(+ VxA) und B (VxB = - VxA).

Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche (maxi-


male Zugspannung)
§ cos D sin D ·
V xA M b ˜ ¨¨ ˜b  ˜ a ¸¸
© 1 I I2 ¹
236 9 Schiefe Biegung

§ cos  30q sin  30q ·


V xA 500 ˜ 106 Nmm ˜ ¨¨ 4
˜ 150 mm - 4
˜ 100 mm ¸¸
© 215 653 333 mm 111 253 333 mm ¹
525,89 N/mm 2

Alternative Methode zur Spannungsermittlung am Profileckpunkt A


Berechnung der Komponente des Biegemomentenvektors in Richtung der Nulllinie
M bN M b ˜ cos E  D 500 ˜ 10 6 Nmm ˜ cos - 48,22q - - 30q 474,94 ˜ 10 6 Nmm

Berechnung des axialen Flächenmomentes zweiter Ordnung bezüglich der Nulllinie


I1  I 2 I1  I 2
IN  ˜ cos 2E
2 2
215 653 333  111 253 333 215 653 333  111 253 333
mm 4  mm 4 ˜ cos  96,44q
2 2
157 602 588,8 mm 4
Berechnung des senkrechten Abstandes des Profileckpunktes A von der Nulllinie (cmax)
Aus der Abbildung ergeben sich die folgenden geometrischen Beziehungen:
100 mm
E1 arctan 33,69q
150 mm
E2 E  E1 48,22q  33,69q 14,53q
2 2
d 100 mm  150 mm 180,28 mm
c max cos E 2 ˜ d cos 14,53q ˜ 180,28 mm 174,51 mm

Berechnung der maximalen Biegespannung


M bN 474,94 ˜ 10 6 Nmm
V xA ˜ cmax ˜ 174,51 mm 525,89 N/mm 2
IN 157 602 588,8 mm 4

d) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen an der höchst


beanspruchten Stelle (Profileckpunkt A)
Festigkeitsbedingung:
V xA d V zul
Re
V xA
SF
Re
SF
V xA
890 N/mm 2
1,69 (ausreichend, da S F ! 1,20)
525,89 N/mm 2
9 Schiefe Biegung 237

Lösung zu Aufgabe 9.2


a) Berechnung des maximalen Biegemomentes

Ansetzen des Momentengleichgewichtes um den Lagerpunkt A


6M A 0
FB ˜ a  c  F ˜ a 0
a 1500 mm
FB F˜ 10000 N ˜ 3 750 N
ac 1500 mm  2500 mm
M b max FB ˜ c 3750 N ˜ 2500 mm 9 375 000 Nmm 9 375 Nm

Das maximale Biegemoment wirkt in der den Kraftangriffspunkt beinhaltenden Querschnitt-


fläche.

b) Da es sich um einen Rechteckquerschnitt (symmetrische Querschnittfläche) handelt, fallen


die Hauptachsen mit den Symmetrieachsen zusammen, d. h. das y-z-Koordinatensystem ist
gleichzeitig Hauptachsensystem. Das maximale Flächenmoment 2. Ordnung ergibt sich be-
züglich der y-Achse (y { (1)), das minimale Flächenmoment 2. Ordnung hingegen bezüg-
lich der z-Achse (z { (2)).
Berechnung der Hauptflächenmomente
3
b ˜ h3 60 mm ˜ 100 mm
I1 { I y 5 ˜ 10 6 mm 4
12 12
3
h ˜ b3 100 mm ˜ 60 mm
I2{ Iz 1,8 ˜ 10 6 mm 4
12 12
238 9 Schiefe Biegung

c) Momentenverhältnisse an der höchst beanspruchten Stelle:

Berechnung des Winkels E zwischen der a-Achse und der Nulllinie


§I · § 5 ˜ 106 mm 4 ·
E arctan¨¨ 1 ˜ tan D ¸¸ arctan¨¨ 6 4
˜ tan(22q) ¸¸ 48,29q
I
© 2 ¹ © 1,8 ˜ 10 mm ¹
Die maximalen Biegespannungen befinden sich an denjenigen Orten der Querschnittflä-
che, die einen maximalen Abstand zur Nulllinie haben, hier also an den Profileckpunkten B
(VxB) und A (VxA = -VxB).
Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt B der Querschnittfläche (maxi-
male Zugspannung)
§ cos D sin D ·
V xB M b max ˜ ¨¨ ˜b  ˜ a ¸¸
© I1 I2 ¹
§ cos  22q sin  22q ·
9 375 000 Nmm ˜ ¨¨ 6 4
˜ 50 mm - 6 4
˜ 30 mm ¸¸
© 5 ˜ 10 mm 1,8 ˜ 10 mm ¹
145,46 N/mm 2

Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche


V xA V xB 145,46 N/mm 2

d) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung:
V d V zul
Re
V xB
SF
245 N/mm 2
SF 1,68 (ausreichend, da S F ! 1,20)
145,46 N/mm 2
9 Schiefe Biegung 239

Lösung zu Aufgabe 9.3


a) Ermittlung der Lage der Hauptachsen
Da es sich um eine symmetrische Querschnittfläche handelt, fällt eine der beiden Haupt-
achsen mit der Symmetrieebene zusammen. Die zweite Hauptachse ergibt sich als Senk-
rechte zur ersten Hauptachse durch den Flächenschwerpunkt.
Berechnung der Lage des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz)
§ ht · § t·
¨ ¸˜ h  t ˜t  ¨h  ¸˜b˜t
© 2 ¹ © 2 ¹
zS
h  t ˜t  b˜t
17,5 ˜ 35 ˜ 5  37,5 ˜ 40 ˜ 5
mm 28,17 mm
35 ˜ 5  40 ˜ 5

b) Berechnung des axialen Flächenmomentes


2. Ordnung bezüglich der y-Achse
5 mm ˜ 35 mm 3
Iy  10,67 mm 2 ˜ 5 mm ˜ 35 mm
12
40 mm ˜ 5 mm 3
  - 9,33 mm 2 ˜ 40 mm ˜ 5 mm
12
37 775,69 mm4  17 838,89 mm4
55 614,6 mm4

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse


35 mm ˜ 5 mm 3 5 mm ˜ 40 mm 3
Iz  27 031,3 mm 4
12 12
Damit folgt für die Hauptflächenmomente:
I1 { I y 55 614,6 mm 4
I2 { Iz 27 031,3 mm 4

c) Berechnung des Winkels E zwischen


der a-Achse und der Nulllinie
§I ·
E arctan¨¨ 1 ˜ tan D ¸¸
© I2 ¹
§ 55 614,6 mm 4 ·
arctan¨¨ 4
˜ tan 20q ¸¸
© 27 031,3 mm ¹
36,83q
Die maximalen Biegespannungen befinden sich an denjenigen Orten der Querschnittflä-
che, die einen maximalen Abstand zur Nulllinie haben, hier also an den Profileckpunkten A
(VxA) und B (VxB).
240 9 Schiefe Biegung

Berechnung des maximalen Biegemomentes (Einspannquerschnitt)


Mb F ˜l 250 N ˜ 2000 mm 500 000 Nmm

Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche (maxi-


male Zugspannung)
§ cos D sin D ·
V xA M b ˜ ¨¨ ˜ b1  ˜ a1 ¸¸
© I1 I2 ¹
§ cos 20q sin 20q ·
500 000 Nmm ˜ ¨¨ 4
˜ 11,83 mm - 4
˜ (20 mm) ¸¸
© 55 614 mm 27 031 mm ¹
226,5 N/mm 2

Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt B der Querschnittfläche (maxi-


male Druckspannung)
§ cos D sin D ·
V xB M b ˜ ¨¨ ˜ b2  ˜ a2 ¸¸
© 1 I I 2 ¹
§ cos20q sin 20q ·
500 000 Nmm ˜ ¨¨ 4
˜ - 28,17 mm - 4
˜ 2,5 mm ¸¸
© 55 614 mm 27 031 mm ¹
253,8 N/mm 2

Damit befindet sich die höchst beanspruchte Stelle am Profileckpunkt B (Druckspannung)

d) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen am Profileckpunkt B


Festigkeitsbedingung:
V xB d V zul
V dF Re
V xB |
SF SF
V dF 360 N/mm 2
SF 1,42 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V xB 253,8 N/mm 2
9 Schiefe Biegung 241

Lösung zu Aufgabe 9.4


a) Ermittlung der Lage des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz)
y1 ˜ A1  y 2 ˜ A2 7,5 mm ˜1 575 mm 2  45 mm ˜1 350 mm 2
yS 24,81 mm
A1  A2 1 575 mm 2  1 350 mm 2
z1 ˜ A1  z 2 ˜ A2 52,5 mm ˜1 575 mm 2  112,5 mm ˜1 350 mm 2
zS 80,19 mm
A1  A2 1 575 mm 2  1 350 mm 2

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse


15 mm ˜ 105 mm 3
Iy  27,69 mm 2 ˜ 1575 mm2
12
90 mm ˜ 15 mm 3
   32,31 mm 2 ˜ 1350 mm2
12
4 089 266,8 mm4

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ord-


nung bezüglich der z-Achse
105 mm ˜ 15 mm 3
Iz   17,31 mm 2 ˜ 1575 mm2
12
15 mm ˜ 90 mm 3
  20,19 mm 2 ˜ 1350 mm2
12
1 963 016,8 mm4

Berechnung des gemischten Flächenmomentes bezüglich des y-z-Koordinatensystems


Hinweis: Für die Berechnung von Iyz sind die Vorzeichen der Teilflächenschwerpunktab-
stände (yS1; zS1; yS2 und zS2) zu beachten.
I yz 0  yS1 ˜ zS1 ˜ A1  0  yS2 ˜ zS2 ˜ A2
 - 17,31 mm ˜ 27,69 mm ˜ 1575 mm2  20,19 mm ˜ - 32,31 mm ˜ 1350 mm2
1 635 576,9 mm4

Berechnung des Richtungswinkels M zwischen der y-Achse und der ersten oder zwei-
ten Hauptachse
1 § 2 ˜ I yz · 1 § 2 ˜ 1 635 576,9 mm 4 ·
M1;2 ˜ arctan¨ ¸ ˜ arctan¨¨ ¸
4 ¸
28,49q
2 ¨ Iy  Iz ¸ 2 4
© ¹ © 4 089 266,8 mm  1 963 016,8 mm ¹
Bestimmung der ersten bzw. zweiten Hauptachse
d 2IȘ
2 ˜ I y  I z ˜ cos 2M  4 ˜ I yz ˜ sin 2M
dM
242 9 Schiefe Biegung

2 ˜ 4 089 266,8 mm 4  1963 016,8 mm 4 ˜ cos 2 ˜ 28,49 


4 ˜ 1 635 576,9 mm 4 ˜ sin 2 ˜ 28,49
7 802 919,1  0

Da d 2 I Ș / dM 2  0 ist M {M1 der Richtungswinkel zwischen der y-Achse und der ersten
Hauptachse.
Für den Richtungswinkel zur zweiten Hauptachse folgt dann:
M 2 M 1 90q 28,49q  90q 118,49q

b) Berechnung der Hauptflächenmomente I1 und I2


2
I y  Iz § Iy  Iz · 2
I1  ¨¨ ¸  I yz
¸
2 © 2 ¹
4 089 266,8 mm 4  1963 016,8 mm 4
2
2
§ 4 089 266,8 mm 4  1963 016,8 mm 4 · 2
 ¨¨ ¸  1 635 576,9 mm 4
2 ¸
© ¹
4 976 871,6 mm 4

2
Iy  Iz § I y  Iz · 2
I2  ¨¨ ¸  I yz
¸
2 © 2 ¹
4 089 266,8 mm 4  1963 016,8 mm 4
2
2
§ 4 089 266,8 mm 4  1963 016,8 mm 4 · 2
 ¨¨ ¸  1 635 576,9 mm 4
2 ¸
© ¹
1 075 412,1 mm 4

c) Berechnung des maximalen Biegemomentes (Einspannquerschnitt)


Mb F ˜l 7 000 N ˜ 2500 mm 17,5 ˜ 106 Nmm
Berechnung des Winkels E zwischen der a-Achse und der Nulllinie
Mit D = -M 1 = -28,49° folgt:
§I · § 4 976 871,6 mm 4 ·
E arctan¨¨ 1 ˜ tan D ¸¸ arctan¨¨ 4
˜ tan  28,49q ¸
¸ 68,29q
I
© 2 ¹ © 1 075 412,1 mm ¹
Die maximalen Biegespannungen befinden sich an denjenigen Orten der Querschnittfläche,
die einen maximalen Abstand zur Nulllinie haben, also die Stellen A (VxA) und B (VxB = -
VxA).
9 Schiefe Biegung 243

Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche (maximale


Zugspannung)
Geometrische Verhältnisse am Winkelträger (siehe Abbildung):
c 24,81 mm
d 28,23 mm
cos D cos 28,49q
e tanD ˜ c tan 28,49q ˜ 24,81 mm 13,46 mm
g f - e 39,81 mm - 13,46 mm 26,34 mm
h sinD ˜ g sin 28,49q ˜ 26,34 mm 12,57 mm
a1 d  h 28,23 mm  12,57 mm 40,79 mm
b1 cosD ˜ g cos 28,49q ˜ 26,34 mm 23,16 mm

Damit folgt für die Spannung am Profileckpunkt A:


§ cos D sin D ·
V xA M b ˜ ¨¨ ˜ b1  ˜ a1 ¸¸
© I1 I2 ¹
§ cos  28,49q sin  28,49q ·
17,5 ˜ 10 6 Nmm ˜ ¨¨ 4
˜ 23,16 mm - 4
˜ 40,79 mm ¸¸
© 4 976 871,6 mm 1 075 412,1 mm ¹
388,17 N/mm 2

Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt B der Querschnittfläche (maximale


Druckspannung)
Geometrische Verhältnisse am Winkelträger (siehe Abbildung):
m c - c1 24,81 mm - 15 mm 9,81 mm
m 9,81 mm
n 20,56 mm
sin D sin 28,49q
244 9 Schiefe Biegung

m 9,81 mm
p 18,07 mm
tan D tan 28,49q
q zS  p 80,19 mm - 18,07 mm 62,12 mm
a2 sinD ˜ q sin 28,49q ˜ 62,12 mm 29,63 mm
r cos D ˜ q cos 28,49q ˜ 62,12 mm 54,59 mm
b2 r  n 54,59 mm  20,56 mm 75,16 mm

Damit folgt für die Spannung am Profileckpunkt B:


§ cos D sin D ·
V xB M b ˜ ¨¨ ˜ b2  ˜ a 2 ¸¸
© 1I I 2 ¹
§ cos  28,49q sin  28,49q ·
17,5 ˜10 6 Nmm ˜ ¨ ˜  75,16 mm - ˜  29,63 mm ¸
¨ 4 976 871,6 mm 4 1 075 412,1 mm 4 ¸
© ¹
462,26 N/mm 2

Alternative Methode zur Spannungsermittlung an den Profileckpunkten A und B

Berechnung des senkrechten Abstandes des Profileckpunktes A von der Nulllinie (cmax1)

k a12  b12 40,79 mm 2  23,16 mm 2


46,91 mm
b1 23,16 mm
G arctan arctan 29,58q
a1 40,79 mm
\ 180q  G  E 180q  29,58q  68,29q 82,13q
cmax 1 k ˜ sin \ 46,91 mm ˜ sin 82,13q 46,46 mm

Berechnung des Biegemomentenvektors MbN in Bezug auf die Nulllinie


M bN M b ˜ cos E  D 17,5 ˜10 6 Nmm ˜ cos 68,29q - 28,48q 13,44 ˜10 6 Nmm
9 Schiefe Biegung 245

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der Nulllinie


I1  I 2 I1  I 2
IN  ˜ cos 2E
2 2
4 976 871,6  1 075 412,1 4 976 871,6  1 075 412,1
 ˜ cos 2 ˜  68,29q mm 4
2 2
1 609 306,7 mm 4
Berechnung der Spannung am Profileckpunkt A
M bN 13,44 ˜ 10 6 Nmm
V xA ˜ cmax1 ˜ 46,46 mm 388,17 N/mm 2
IN 1 609 306,7 mm 4
Berechnung des senkrechten Abstandes des Profileckpunktes B von der Nulllinie (cmax1)

s a22  b22 29,63 mm 2  75,16 mm 2


80,79 mm
a2 29,63 mm
] arctan arctan 21,52q
b2 75,16 mm
N ]  90q  E 21,52q  90q  68,29q 43,23q
cmax 2 r ˜ sin N 80,79 mm ˜ sin 43,23q 55,33 mm

Berechnung der Spannung im Profileckpunkt B


M bN 13,44 ˜ 106 Nmm
V xB ˜ cmax 2 ˜ 55,33 mm 462,26 N/mm2
IN 1 609 306,7 mm4

d) Zäher Werkstoff: VdF | Re


Damit setzt Fließen zuerst am Profileckpunkt B ein, da |VxB| > VxA
Festigkeitsbedingung
V xB d V zul
V dF Re
V xB |
SF SF
V dF 590 N/mm 2
SF 1,28 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V xB 462,26 N/mm 2
246 9 Schiefe Biegung

Lösung zu Aufgabe 9.5


Ermittlung der Lage der Hauptachsen
Da es sich um eine symmetrische Querschnittfläche
handelt, fällt eine der beiden Hauptachsen mit der
Symmetrieebene zusammen. Die zweite Hauptachse
ergibt sich als Senkrechte zur ersten Hauptachse
durch den Flächenschwerpunkt.
Berechnung der Lage des Flächenschwerpunktes
(Teilschwerpunktsatz)
z1˜ A1  z 2 ˜ A1
zS
A1  A2
42,5 ˜ 1275  92,5 ˜ 1500
mm 69,53 mm
1275  1500

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse


15 mm ˜ 85 mm 3
Iy  27,03 mm 2 ˜ 1275 mm2
12
100 mm ˜ 15 mm 3
  - 22,97 mm 2 ˜ 1500 mm2
12
2 518 754 mm4

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse


3 3
85 mm ˜ 15 mm 15 mm ˜ 100 mm
Iz  1 273 906 mm 4
12 12
Hauptflächenmomente
I1 { I y 2 518 754 mm 4
I2 { Iz 1 273 906 mm 4

Berechnung der Gewichtskraft des Profilträgers


G m ˜ g U ˜V ˜ g U ˜ A ˜ a ˜ g
0,00778 kg/cm 3 ˜ 27,75 cm 2 ˜ 400 cm ˜ 9,81 m/s 2 847,2 N

Berechnung der maximalen Biegemomente (am Einspannquerschnitt) in Richtung der


y-Achse sowie der z-Achse
a
M by G˜  F1 ˜ a 847,2 N ˜ 2 000 mm  1500 N ˜ 4 000 mm 7 694 344 Nmm
2
M bz F2 ˜ b 4000 N ˜ 2 500 mm 10 000 000 Nmm
9 Schiefe Biegung 247

Berechnung des Winkels D zwischen der a-Achse und dem resultierenden Biegemomen-
tenvektor
§M · § 10 000 000 Nmm ·
D arctan¨ bz ¸ arctan¨¨ ¸¸ 52,42q
¨ M by ¸ © 7 694 344 Nmm ¹
© ¹
Berechnung des Winkels E zwischen der a-Achse und der Nulllinie
§I · § 2 518 754 mm 4 ·
E arctan¨¨ 1 ˜ tan D ¸¸ arctan¨¨ 4
˜ tan 52,42q ¸¸ 68,74q
© I2 ¹ © 1 273 906 mm ¹
Die maximalen Biegespannungen befin-
den sich an denjenigen Orten der Quer-
schnittfläche, die einen maximalen Ab-
stand zur Nulllinie haben, hier also am
Profileckpunkt A.
Berechnung der Biegespannung am
Profileckpunkt A der Querschnittfläche
(maximale Zugspannung)
M by M bz
V xA ˜ b1  ˜ a1
I1 I2
7 694 344 Nmm
˜ 30,47 mm
2 518 754 mm 4
10 000 000 Nmm
- ˜  50 mm
1 273 906 mm 4
485,58 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Flie-


ßen am Profileckpunkt A
Festigkeitsbedingung:
V xA d V zul
Re
V xA
SF
Re 600 N/mm 2
SF 1,24 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V xA 485,58 N/mm 2
248

10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung


10.1 Formelsammlung zum Querkraftschub
Grundgleichung

Q ˜ H y ( z) Grundgleichung zur Ermittlung der Schubspannungen durch


W l ( z) W q ( z) Querkräfte bei Biegung
b( z ) ˜ I y

Schubspannungsverteilung durch Querkraftschub ausgewählter Querschnitte


Querschnittsfläche Schubspannungsverteilung Maximale Schubspannung
Rechteckquerschnitt

3 Q § 4 ˜ z2 · 3 Q 3
W q ( z) ˜ ¨1  ¸ W q max ˜ ˜W m
2 b ˜ h ¨© h 2 ¸¹ 2 b˜h 2

Q
mit W m
A

Vollkreisquerschnitt Vertikalkomponente:

§ 2·
4 Q ¨1  z ¸ 4 Q 4
W q ( z) ˜ W q max ˜ ˜W m
3 S ˜ r2 ¨ r2 ¸ 3 S ˜ r2 3
© ¹
Q
Resultierende Randschub- mit W m
spannung: A

4 Q z2
W r ( z) ˜ ˜ 1 
3 S ˜ r2 r2

Kreisring (dünnwandig)

Q Q
W (M ) ˜ cos M W max 2 ˜W m
S ˜r ˜t S ˜ r ˜t
Q
mit W m
A
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 249

Anwendung auf dünnwandige Profilträger

C-Profil Horizontale Schubspannungen im Flansch


Q ˜c Q ˜b
W hF (K ) ˜K W hF max ˜K
Iy Iy
Vertikale Schubspannungen im Steg (-a d z d a)
Q ª t Q ª t a2 º
W qS ( z ) ˜ «b ˜ c ˜ F W qS max ˜ «b ˜ c ˜ F  »
Iy ¬ tS Iy ¬ tS 2 ¼

a2 § z 2 ·º
 ˜ ¨¨1  2 ¸¸»
2 © a ¹¼»

I-Profil Horizontale Schubspannungen im Flansch (0 d K d b/2)


Q˜c Q ˜c b
W hF (K ) ˜K W hF max ˜
Iy Iy 2
Vertikale Schubspannungen im Steg (-a d z d a)
Q ª t Q ª t a2 º
W qS ( z ) ˜ «b ˜ c ˜ F W qS ( z ) ˜ «b ˜ c ˜ F  »
Iy ¬ tS Iy ¬ tS 2 »¼

a2 § z 2 ·º
 ˜ ¨¨1  2 ¸¸»
2 © a ¹¼»

Anwendung auf genietete Träger


Maximale Schubspannung in den Gurtnieten eines Profilträgers
4 Q ˜ H y ( z) ˜ t unter Querkraftschub (gilt nur für die in der Abbildung dargestellten
W N max ˜
3˜ n Iy ˜S r2 geometrischen Verhältnisse)

Hy(z) Flächenmoment 1. Ordnung (sta-


tisches Moment) der Restfläche AR
bezüglich der y-Achse durch den
Flächenschwerpunkt
Iy Axiales Flächenmoment der ge-
samten Querschnittsfläche bezüglich
der y-Achse durch den Flächen-
schwerpunkt
n Anzahl paralleler Nieten
r Radius des Niets
t Nietteilung
250 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung

Anwendung auf geschweißte Träger

Q ˜ H y ( z) t Schubspannung in der Schweißnaht zwischen Gurt- und Stegblech


WS ˜ eines Profilträgers unter Querkraftschub (zwei parallele Schweißnähte)
2 a ˜ I y lS

Hy(z) Flächenmoment 1. Ordnung (sta-


tisches Moment) der Restfläche AR
bezüglich der y-Achse durch den
Flächenschwerpunkt
Iy Axiales Flächenmoment der gesam-
ten Querschnittsfläche bezüglich der
y-Achse durch den Flächenschwer-
punkt
Vergleichsspannung in der Schweißnaht
zwischen Gurt- und Stegblech eines Profil-
trägers unter Querkraftschub (zwei parallele
Schweißnähte)

V V GEH V b2  3 ˜ W s2

Mb Q ˜ H y ( z) t
mit Vb ˜z und W S ˜
I 2 a ˜ I y lS

Schubmittelpunkt
In dünnwandigen, offenen Profilen (z. B. Abkantprofile aus Blech) können die Schubspannun-
gen im Flansch (WhF) eine Verdrehung um die Längsachse bewirken. Die aus den Schubspan-
nungen im Flansch (Abbildung a) resultierenden Flansch-Schubkräfte bewirken ein Kräfte-
paar, die eine Verdrehung des Profils um die Längsachse verursachen (Abbildung b). Diese
Verdrehung kann verhindert werden, sofern die Wirkungslinie der Kraft F durch den Schub-
mittelpunkt M geht und dadurch ein den Flansch-Schubkräften entgegengesetzt wirkendes
Drehmoment erzeugt (Abbildung c).
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 251

10.2 Aufgaben

Aufgabe 10.1 {{zzz

Der dargestellte kurze Freiträger mit Rechteckquer-


schnitt der Breite b und der Höhe h wird an seinem
rechten Ende durch die Einzelkraft F beansprucht. Be-
rechnen Sie die Spannungsverteilung W (z) durch Quer-
kraftschub in Abhängigkeit der Koordinate z und ver-
gleichen Sie Ihr Ergebnis mit Tabelle 10.1.
Kerbwirkung an der Einspannstelle ist zu vernachlässi-
gen.

Aufgabe 10.2 {{zzz

Der dargestellte kurze Freiträger mit Vollkreisquer-


schnitt (Durchmesser d) wird an seinem rechten Ende
durch die Einzelkraft F beansprucht. Berechnen Sie die
Spannungsverteilung Wq(z) durch Querkraftschub in Ab-
hängigkeit der Koordinate z und vergleichen Sie Ihr Er-
gebnis mit Tabelle 10.1.
Kerbwirkung an der Einspannstelle ist zu vernachlässi-
gen.

Aufgabe 10.3 {{zzz

Das dargestellte dünnwandige Kreisrohr (Außendurch-


messer da, Wandstärke s) wird an seinem rechten Ende
durch die Einzelkraft F beansprucht. Berechnen Sie die
Spannungsverteilung W (M) durch Querkraftschub in Ab-
hängigkeit der Koordinate M und vergleichen Sie Ihr Er-
gebnis mit Tabelle 10.1.
Kerbwirkung an der Einspannstelle ist zu vernachlässi-
gen.
252 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung

Aufgabe 10.4 {zzzz


Der dargestellte kurze Freiträger
ist aus drei gleichen Stahlblechen
(h = b = 300 mm, s = 30 mm) zu-
sammengeschweißt. Die Nahtdicke
beträgt a = 7 mm, die Nahtlängen
jeweils lS = 30 mm und die Tei-
lung t = 50 mm. Der Träger ist an
seinem linken Ende fest einge-
spannt und an seinem rechten
Ende durch die Kraft F = 100 kN
belastet.
a) Berechnen Sie die Schubspan-
nung WS in der Schweißnaht.
Normalspannungen in der Schweißnaht aufgrund der Biegebeanspruchung sowie Kerbwir-
kung an der Einspannstelle sollen vernachlässigt werden.
b) Ist die Beanspruchung der Schweißnaht noch zulässig, falls die Schubspannung in der
Naht Wzul = 85 N/mm2 nicht überschreiten darf?

Aufgabe 10.5 {zzzz

Zur Erhöhung der Beanspruchbarkeit eines einseitig eingespannten Trägers werden an der
Ober- und Unterseite zusätzliche Verstärkungsbleche (250 mm x 20 mm) aufgenietet. Die
Gurtnieten haben einen Durchmesser von dN = 12 mm. Die zulässige Spannung für den Niet-
werkstoff beträgt Wzul = 120 N/mm2. Der Träger wird entsprechend der Abbildung durch die
konstante Querkraft F = 60 kN sowie die konstante Streckenlast q = 25 kN/m belastet. Er-
mitteln Sie die mindestens erforderliche Nietteilung t, damit ein Abscheren der Gurtnieten
vermieden wird.
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 253

Aufgabe 10.6 zzzzz

Zum Bau einer Stahlbrücke sollen Träger


entsprechend der Abbildung eingesetzt
werden. Die zulässige Kraft F soll auf
150 kN begrenzt werden.
Die Gurtplatten (300 x 20 mm) und die
Stahlwinkel (60 x 60 x 10 mm) sind fest
miteinander verschweißt. Die Stahlwinkel
sollen hingegen mit dem Stegblech (200 x
30 mm) vernietet werden. Der Nietdurch-
messer wurde mit d = 15 mm festgelegt.
Die zulässige Schubspannung des Niet-
werkstoffs beträgt Wzul = 150 N/mm2.
Berechnen Sie die erforderliche Teilung t
der Stegnieten, damit ein Abscheren aus-
geschlossen werden kann.

Aufgabe 10.7 {{zzz

Für eine einfache Dachkonstruktion sollen zwei Bretter (250 x 30 mm) T-förmig miteinander
verleimt werden. Die hieraus entstehenden T-Profile werden auf ihrer linken Hälfte durch die
Streckenlast q = 100 kN/m belastet (siehe Abbildung).

a) Ermitteln Sie die Lage des Flächenschwerpunktes des T-Profils.


b) Berechnen Sie das axiale Flächenmoment zweiter Ordnung bezüglich der y-Achse durch
den Flächenschwerpunkt des T-Profils.
c) Überprüfen Sie, ob die Belastung zulässig ist, falls die Schubspannung in der Leimschicht
W = 25 N/mm2 nicht überschreiten darf.
254 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung

10.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 10.1


Für die Schubspannungsverteilung durch Querkraftschub gilt:
Q ˜ H y ( z)
W q ( z) mit b(z) = b = konstant
b( z ) ˜ I y

Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung (sta-


tisches Moment) der Restfläche bezüglich der y-
Achse durch den Flächenschwerpunkt
h/2
H y ( z) ³ ] ˜ dA ³ ] ˜ b ˜ d]
b
2
> @
h/2
˜]2 z
AR z

b §¨ h 2 ·
˜  z2 ¸
2 ¨© 4 ¸
¹
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung des Gesamtquerschnitts bezüg-
lich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt
b ˜ h3
Iy
12
Damit folgt für die Schubspannungsverteilung (siehe auch Tabelle 10.1 im Lehrbuch):
b §¨ h 2 ·
Q˜ ˜  z 2 ¸¸
Q ˜ H y ( z) 2 ¨© 4 ¹ 3 Q §¨ 4 ˜ z2 ·
W q ( z) ˜ 1 2 ¸
b ˜ Iy b ˜ h3 2 b ˜ h ¨© h ¸
¹

12
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 255

Lösung zu Aufgabe 10.2


Für die Schubspannungsverteilung durch Querkraft-
schub gilt:
Q ˜ H y ( z)
W q ( z)
b( z ) ˜ I y

Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung


der Restfläche bezüglich der y-Achse durch den
Flächenschwerpunkt in Abhängigkeit der Koor-
dinate M

Hy ³ ] ˜ dA ³ ] ˜ b(] ) ˜ d]
AR AR

mit ] = r ˜ sinK; d] = r ˜ cosK ˜dK und b(] ) = 2˜r˜cosK folgt:


S /2
H y (M ) 2˜r 3 2
³ sin K ˜ cos K dK
2
>
 ˜ r 3 ˜ cos 3 K
3
@
S /2
M
2 3
3
˜ r ˜ cos 3 M
M

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung des Gesamtquerschnitts bezüg-


lich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt
S S
Iy ˜d4 ˜ r4
64 4
Damit folgt für die Schubspannungsverteilung Wq(M ) in Abhängigkeit der Koordinate M :
2 2 3
Q ˜ H y (M ) Q ˜ ˜ r 3 ˜ cos 3 M Q˜ ˜ r ˜ cos 3 M
3 3 4 Q
W q (M ) ˜ ˜ cos 2 M
b(M ) ˜ I y S S 3 S ˜ r2
b(M ) ˜ ˜ r4 2 ˜ r cos M ˜ ˜ r4
4 4
Berechnung der Schubspannungsverteilung W q(M ) in Abhängigkeit der Koordinate z
Es gilt z r ˜ sin M und damit z 2 r 2 ˜ sin 2 M . Mit sin 2 M 1  cos 2 M folgt:
z2 r 2 ˜ 1  cos 2 M

und damit:
z2
cos 2 M 1
r2
Damit erhält man schließlich für die Schubspannungsverteilung in Abhängigkeit der Koordi-
nate z (siehe auch Tabelle 10.1 im Lehrbuch):
4 Q 4 Q § z2 ·
W q ( z) ˜ ˜ cos 2 M ˜ ˜ ¨¨ 1  2 ¸
¸
3 S ˜ r2 3 ʌ ˜r2 © r ¹
256 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung

Lösung zu Aufgabe 10.3


Da es sich um einen dünnwandigen Kreisring handelt,
ist es zweckmäßig, die Schubspannung in Abhängigkeit
des Winkels M zu berechnen.
Für die Schubspannungsverteilung durch Querkraft-
schub gilt:
Q ˜ H y (M )
W (M )
b(M ) ˜ I y

Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der


Restfläche bezüglich der y-Achse durch den Flä-
chenschwerpunkt in Abhängigkeit der Koordinate M
Hy
AR
³ ] ˜ dA
mit dA = t ˜r˜ dK und ] = r ˜ sinK folgt:

H y (M ) t ˜ r 2 sin K ˜dK
³
AR

Da die Verteilung der Schubspannungen symmetrisch zur z-Achse ist, darf nur zwischen den
Grenzen K = M und K = S / 2 integriert werden:
S /2
H y (M ) t ˜r2 ³ sinK ˜ dK t ˜ r 2 ˜ > cosK @MS / 2 t ˜ r 2 ˜ cos M
M

Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung des Gesamtquerschnitts bezüg-


lich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt
2S
2
Iy ³ ] 2 ˜ dA ³ r ˜ sin K ˜ t ˜ r ˜ dK r 3 ˜ t sin 2 K ˜ dK
³
A AR 0
2S
ª1 1 º
r 3 ˜ t ˜ « ˜ K  ˜ sin 2K » r3 ˜ t ˜ S  0 S ˜ r3 ˜ t
¬ 2 4 ¼0

Berechnung der Schubspannungsverteilung in Abhängigkeit der Koordinate M


Q ˜ H y (M ) Q ˜ t ˜ r 2 ˜ cos M Q
W (M ) ˜ cos M
b(M ) ˜ I y b(M ) ˜ S ˜ r 3 ˜ t S ˜ r ˜ b(M )

mit b(M) = t = konstant, folgt schließlich (siehe auch Tabelle 10.1 im Lehrbuch):
Q
IJ( M ) ˜ cosM
ʌ˜r ˜t
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 257

Lösung zu Aufgabe 10.4


a) Berechnung der Schubspannung im Nahtbereich
Q ˜ H y ( z)
W ( z) mit Q F
b( z ) ˜ I y
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der Restfläche (Gurtfläche AR) be-
züglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt
180
H y (150 mm) ³ ] ˜ dA ³ ] ˜ b ˜ d]
b
2
> @
˜]2
180
150
AR 150

300 mm
˜ 180 2  150 2 mm 2
2
1 485 000 mm3
Berechnung des axialen Flächenmomentes des
Gesamtquerschnitts bezüglich der y-Achse durch
den Flächenschwerpunkt
2
Iy 2 ˜ I y1  zS1 ˜ A1  I y2
§ 300 mm ˜ (30 mm)3 · 30 mm ˜ (300 mm)3
2 ˜ ¨¨  (165 mm)2 ˜ 300 mm ˜ 30 mm ¸¸ 
© 12 ¹ 12
558 900 000 mm 4
Berechnung der Schubspannung im Teilungsbe-
reich zwischen Gurt- und Stegblech
F ˜ H y (150 mm)
W (150 mm) W
b(150 mm) ˜ I y
100 000 N ˜ 1 485 000 mm3
0,8857 N/mm 2
300 mm ˜ 558 900 000 mm 4

Berechnung der Längsschubkraft Ft in der Tei-


lungsebene
Ft W ˜b ˜t
Die Längsschubkraft muss von den Schweißnähten auf das Stegblech übertragen werden.
In den Schweißnähten entsteht dadurch die Spannung:
Ft W ˜b˜t 0,8857 N/mm 2 ˜ 300 mm ˜ 50 mm
WS 31,6 N/mm 2
2 ˜ AS 2 ˜ a ˜ lS 2 ˜ 7 mm ˜ 30 mm

Ergänzende Hinweise: 1. Für durchgehende Nähte ist t = lS.


2. Die Spannung in der Schweißnaht WS kann auch direkt aus
Gleichung 10.31 (siehe Lehrbuch) berechnet werden.
b) W S  W zul = 85 N/mm2. Die Beanspruchung in der Schweißnaht ist zulässig.
258 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung

Lösung zu Aufgabe 10.5


Schubspannungen im Teilungsbereich zwischen
Flanschblech des I-Trägers und dem aufgenieteten
Verstärkungsblech
Q ˜ H y ( z)
W ( z)
b( z ) ˜ I y

Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der


Restfläche AR (aufgenietetes Verstärkungsblech) be-
züglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt
135
H y (115 mm) ³ ] ˜ dA ³] ˜b 2 ˜ d]
b2
2
> @
˜]2
135
115
AR 115

250 mm
˜ 135 2  115 2 mm 2 625 000 mm3
2
Berechnung des axialen Flächenmomentes des Gesamtquerschnitts bezüglich der y-Achse
durch den Flächenschwerpunkt
2 2
Iy 2 ˜ I y1  zS1 ˜ A1  2 ˜ I y2  zS2 ˜ A2  I y3
§ 250 mm ˜ (20 mm)3 ·
2 ˜ ¨¨  (125 mm)2 ˜ 250 mm ˜ 20 mm ¸¸
© 12 ¹
§ 200 mm ˜ (30 mm)3 · 30 mm ˜ (170 mm)3
 2 ˜ ¨¨  (100 mm)2 ˜ 200 mm ˜ 30 mm ¸¸ 
© 12 ¹ 12
289 765 833 mm 4

Berechnung der maximalen Querkraft


Die maximale Querkraft Qmax herrscht im Bereich der
Einspannstelle:
Qmax F  q˜a 60 kN  25 kN/m ˜ 1,2 m 90 kN

Berechnung der Schubspannung im Teilungsbereich


zwischen Flansch und aufgenietetem Verstärkungs-
blech
Qmax ˜ H y (115 mm)
W (115 mm) W
b2 ˜ I y

Die Schubspannung W erzeugt in der Teilungsebene in-


nerhalb der Teilungslänge t die Längsschubkraft Ft:
Ft W ˜ b2 ˜ t
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 259

Die Längsschubkraft muss von jeweils einem Paar paralleler Nieten auf den I-Träger übertra-
gen werden. Jede der beiden einschnittig auf Abscherung beanspruchten Nieten erfährt damit
die Längsschubkraft FN = Ft /2. Diese Schubkraft FN erzeugt im Nietquerschnitt (Vollkreis-
querschnitt) die maximale Schubspannung WN max (siehe Tabelle 10.1 im Lehrbuch)
4 FN S
W N max ˜ mit AN ˜ d N2
3 AN 4

Festigkeitsbedingung
W N max d W zul
Damit folgt letztlich für die Nietteilung t:
4 FN
˜ W zul
3 AN
4 Ft / 2
˜ W zul
3 AN
2 W ˜ b2 ˜ t
˜ W zul
3 AN
2 Q ˜ H y (115 mm)
˜ ˜ b2 ˜ t W zul
3 ˜ AN b2 ˜ I y
3 ˜ AN ˜ I y 3 ˜ S ˜ d N2 ˜ I y
t ˜ W zul ˜ W zul
2 ˜ Q ˜ H y (115 mm) 8 ˜ Q ˜ H y (115 mm)
3 ˜ S ˜ (12 mm) 2 ˜ 289 765 833 mm 4
t 3
˜ 120 N/mm 2 104,9 mm
8 ˜ 90 000 N ˜ 625 000 mm

Anmerkung: Dasselbe Ergebnis hätte man auch aus Gleichung 10.29 (siehe Lehrbuch) mit
WNmax = Wzul und Auflösung nach der Nietteilung t erhalten.
260 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung

Lösung zu Aufgabe 10.6


Schubspannungen im Teilungsbereich zwischen
Stahlwinkel und Stegblech
Q ˜ H y ( z)
W ( z) mit Q F
b( z ) ˜ I y

Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der


Restfläche AR bezüglich der y-Achse durch den Flä-
chenschwerpunkt
Die Restfläche besteht aus Gurtblech und zwei Stahl-
winkeln, daher gilt:
Hy H y Gurt  2 ˜ H y Winkel

Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung des Gurtbleches bezüglich der y-Achse durch
den Flächenschwerpunkt (siehe Aufgabe 10.5):
300 mm
H y Gurt ˜ 120 2  100 2 mm 2 660 000 mm3
2
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung des Stahlwinkels bezüglich der y-Achse durch
den Flächenschwerpunkt:
60 mm 10 mm
H y Winkel ˜ 100 2  90 2 mm 2  ˜ 90 2  40 2 mm 2
2 2
57 000 mm3  32 500 mm3 89 500 mm3
Damit folgt für das Flächenmoment 1. Ordnung der Restfläche AR bezüglich der y-Achse
durch den Flächenschwerpunkt:
Hy H y Gurt  2 ˜ H y Winkel 660 000 mm3  2 ˜ 89 500 mm3 839 000 mm3

Berechnung der axialen Flächenmomente der Teilflächen bezüglich der y-Achse


300 ˜ 203
I y1 mm 4  110 mm 2 ˜ 6 000 mm 2 72 800 000 mm 4
12
60 ˜ 103
I y2a mm 4  95 mm 2 ˜ 600 mm 2 5 420 000 mm 4
12
10 ˜ 503
I y2b mm 4  65 mm 2 ˜ 500 mm 2 2 216 667 mm 4
12
30 ˜ 2003
I y3 mm 4 20 000 000 mm 4
12
Berechnung des axialen Flächenmomentes der Gesamtfläche
Iy 2 ˜ I y1  4 ˜ I y2a  I y2b  I y3
2 ˜ 72 800 000 mm 4  4 ˜ 5 420 000 mm 4  2 216 667 mm 4  20 000 000 mm 4
196146 668 mm 4
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 261

Berechnung der von den Stegnieten zu übertragenden


Längsschubkraft
F ˜ Hy F ˜ Hy
Ft W ˜ A W ˜b˜t ˜b˜t ˜t
b ˜ Iy Iy

Die Längsschubkraft Ft muss von einer zweischnittig auf


Abscherung beanspruchten Stegniete übertragen werden. In
jeder Schnittfläche herrscht die Schubkraft FN = Ft / 2.
Festigkeitsbedingung
W N max d W zul
4 FN
˜ W zul
3 AN
4 Ft / 2
˜ W zul
3 S ˜d2
N
4
8 ˜ F ˜ Hy ˜ t
W zul
3 ˜ S ˜ d N2 ˜ I y
3 ˜ S ˜ d N2 ˜ I y 3 ˜ S ˜ 15 mm 2 ˜ 196146 668 mm4
t W zul ˜ 150 N/mm2 ˜ 61,97 mm
8 ˜ F ˜ Hy 8 ˜ 150 000 N ˜ 839 000 mm3
262 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung

Lösung zu Aufgabe 10.7


a) Berechnung der Lage des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz)
125 mm ˜ 250 ˜ 30 mm2  265 mm ˜ 250 ˜ 30 mm2
zS
250 ˜ 30 mm2  250 ˜ 30 mm2
195 mm

b) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ord-


nung bezüglich der y-Achse
3
30 mm ˜ 250 mm
Iy  70 mm 2 ˜ 30 mm ˜ 250 mm
12
250 mm ˜ 30 mm 3
  - 70 mm 2 ˜ 250 mm ˜ 30 mm
12
75 812 500 mm4  37 312 500 mm 4
113 125 000 mm4

c) Berechnung der Lagerkraft FB


6MA 0:
l
FB ˜ l F˜
4
l

F 2 100 000 N/m ˜ 0,8 m
FB
4 4 4
20 000 N

Berechnung der maximalen Querkraft


l
Qmax  FB  ˜q
2
20 000 N  0,8 m ˜ 100 000 N/m
60 000 N

Schubspannungen im Teilungsbereich zwi-


schen den Brettern (in der Leimschicht bei
z = -55 mm)
Qmax ˜ H y ( z )
W ( z)
b( z ) ˜ I y

Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der Restfläche AR bezüglich der y-Achse


durch den Flächenschwerpunkt
250 mm
H y (-55 mm) ˜ 85 2  55 2 mm 2 525 000 mm 3
2
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 263

Berechnung der Schubspannung im Teilungsbereich


zwischen den beiden Brettern
Qmax ˜ H y (-55 mm)
W (-55 mm) W
b1 ˜ I y
60 000 N ˜ 525000 mm3
250 mm ˜ 113125 000 mm4
1,114 N/mm2

Die Schubspannung W erzeugt im Teilungsbereich zwi-


schen den beiden Brettern (in der Leimschicht) die
Längsschubkraft Ft:
Ft W ˜ b1 ˜ l
Die Längsschubkraft muss von der Leimschicht übertragen werden. In der Leimschicht ent-
steht dabei die Schubspannung:
Ft W ˜ b1 ˜ l 250 mm
W Leim 1,114 N/mm2 ˜ 9,28 N/mm2
A b2 ˜ l 30 mm

Da WLeim < 25 N/mm2 ist die Beanspruchung ist zulässig.


264

11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte


11.1 Formelsammlung zur Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte
Torsion dünnwandiger, geschlossener Hohlprofile
Mt
W max Wt 1. Bredtsche Formel
2 ˜ Am ˜ t min

Torsion dünnwandiger, offener Hohlprofile


Torsionsflächenmoment (Drillwiderstand) eines aus schma-
len Rechtecken zusammengesetzten offenen Hohlprofils
1
It
3
˜ ¦h ˜t
i
i
3
i

Maximale Schubspannung bei Torsion eines aus schmalen


Rechtecken zusammengesetzten offenen Hohlprofils Beispiel
Mt 3 ˜ tmax
W max Wt ˜ Mt
Wt ¦
i
hi ˜ ti3

Grundgleichungen zur Torsion ausgewählter Quer-


schnitte
Maximale Torsionsschubspan-
Mt nung in einem geraden prisma-
W max Wt
Wt tischen Stab mit beliebiger
Querschnittform

Torsionsflächenmomente It und Torsionswiderstandsmomente Wt bedeutsamer Querschnittflächen

Profil Torsionsflächenmoment Torsionswiderstandsmoment


It Wt
Vollkreis
S S
It Ip ˜d4 Wt ˜d3
32 16

Kreisring 1)
S S D4  d 4
It Ip ˜ D4  d 4 Wt ˜
32 16 D

1)
dickwandig
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte 265

Torsionsflächenmomente It und Torsionswiderstandsmomente Wt bedeutsamer Querschnittflächen

Profil Torsionsflächenmoment Torsionswiderstandsmoment


It Wt
Rechteck c1
It c1 ˜ h ˜ b3 Wt ˜ h ˜ b2
c2
mit
1 §¨ 0,630 0,052 ·¸ 0,650
c1 ˜ 1  und c2 1
3 ¨© h / b (h / b)5 ¸¹ 1  ( h / b) 3

Quadrat

It 0,141 ˜ a 4 Wt 0,208 ˜ a 3

Ellipse
S a 3 ˜ b3 S
It ˜ 2 Wt ˜ a ˜ b2
16 a  b 2 16

Gleichseitiges Dreieck

a4 a3
It Wt
46,2 20

Dünnwandiges, geschlossenes
Kreisrohr (t = konst.)

S S
It ˜ d m3 ˜ t Wt ˜ d m2 ˜ t
4 2

Dünnwandige offene Hohl-


querschnitte 1)
1 1
It
3
˜ ¦h ˜t
i
i
3
i Wt
3 ˜ t max
˜ ¦h ˜t
i
i
3
i

1)
aus schmalen Rechteckquerschnitten zusammengesetzt
266 11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte

Torsionsflächenmomente It und Torsionswiderstandsmomente Wt bedeutsamer Querschnittflächen

Profil Torsionsflächenmoment Torsionswiderstandsmoment


It Wt

Dünnwandige, geschlossene
Hohlquerschnitte mit verän-
derlicher Wanddicke 1) 2
4 ˜ Am
It Wt 2 ˜ Am ˜ tmin
ds
³ t (s)

Dünnwandige, geschlossene
Hohlquerschnitte mit kon-
stanter Wanddicke 2)
2
4 ˜ Am ˜t Wt 2 ˜ Am ˜ t
It
Um

1)
³ ds / t (s) ist das Linienintegral längs der Profilmittellinie.
2)
Um ist die Länge der Mittellinie.
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte 267

11.2 Aufgaben
Aufgabe 11.1
Der dargestellte Kastenträger aus dem unlegierten Baustahl
S235JR (Re = 240 N/mm2; Rm = 440 N/mm2) hat einen dünnwan-
digen Rechteckquerschnitt und wird durch das Torsionsmoment
Mt = 500 Nm um die Stabachse statisch beansprucht.
Berechnen Sie das Maß a, damit Fließen mit einer Sicherheit von
SF = 1,5 ausgeschlossen werden kann.

Aufgabe 11.2
Der dünnwandige Kastenträger aus Aufgabe 11.1 (Werkstoff
S235JR; Re = 240 N/mm2; Rm = 440 N/mm2) erhält einen schma-
len, durchgehenden seitlichen Schlitz (siehe Abbildung). Das sta-
tisch wirkende Torsionsmoment Mt = 500 Nm um die Stabachse
soll unverändert bleiben.
Berechnen Sie für diese Variante das Maß a, damit Fließen mit ei-
ner Sicherheit von SF = 1,5 ausgeschlossen werden kann.

Aufgabe 11.3
Das dargestellte dünnwandige, geschlossene Trapezpro-
fil aus EN AW-Al Zn5Mg3Cu -T6 (Rp0,2 = 500 N/mm2;
Rm = 680 N/mm2) wird durch das statisch wirkende
Torsionsmoment Mt = 250 kNm um die Stabachse bean-
sprucht.
Berechnen Sie das Maß a, damit Fließen mit einer Si-
cherheit von SF = 1,5 ausgeschlossen werden kann.

Aufgabe 11.4
Zwei dünnwandige Stahlrohre mit Kreisring-
querschnitt (Werkstoff S355J0) werden durch
die um die Stabachse wirkenden Momente
Mt1 und Mt2 auf Torsion beansprucht (siehe
Abbildung). Während eines der beiden Stahl-
rohre einen durchgehenden Schlitz hat, ist
das andere Stahlrohr geschlossen.
Berechnen Sie das Verhältnis Mt2 / Mt1 der
übertragbaren Torsionsmomente, so dass kein
Fließen eintritt.
268 11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte

11.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 11.1


Da es sich um ein dünnwandiges, geschlossenes Hohlprofil handelt, kann die maximale
Schubspannung mit Hilfe der 1. Bredtschen Formel berechnet werden.
Mt Mt Mt
W max { W t
2 ˜ Am ˜ t min 2 ˜ 2a ˜ a ˜ 0,1 ˜ a 0,4 ˜ a 3
Festigkeitsbedingung
W t d W t zul
Mt W tF Re
0,4 ˜ a 3 SF 2 ˜ SF
2,5 ˜ M t ˜ S F 2,5 ˜ 500 000 Nmm ˜ 1,5
a 3 3 25 mm
Re / 2 240 N/mm 2 /2
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte 269

Lösung zu Aufgabe 11.2


Die maximale Schubspannung eines dünnwandigen, offenen Hohlprofils berechnet sich ge-
mäß:
Mt 3 ˜ t max
W max { W t ˜ Mt
Wt hi ˜ ti3 ¦ i
mit: t max 0,1 ˜ a
und ¦h ˜t
i
i
3
i 2 ˜ 2a ˜ 0,1 ˜ a 3  2 ˜ a ˜ 0,1 ˜ a 3
0,004 ˜ a 4  0,002 ˜ a 4 0,006 ˜ a 4

folgt für die maximale Schubspannung:


3 ˜ 0,1 ˜ a M
Wt 4
˜ M t 50 ˜ 3t
0,006 ˜ a a
Festigkeitsbedingung
W t d W t zul
Mt W tF Re
50 ˜
a3 SF 2 ˜ SF
50 ˜ M t ˜ S F 50 ˜ 500 000 Nmm ˜ 1,5
a 3 3 67,9 mm
Re / 2 240 N/mm 2 /2

Ein Vergleich der Ergebnisse von Aufgabe 11.1 und 11.2 zeigt, dass offene Hohlprofile zur
Übertragung von Drehmomenten ungeeignet sind.
270 11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte

Lösung zu Aufgabe 11.3


Da es sich um ein dünnwandiges, geschlossenes Hohlprofil handelt, kann die maximale
Schubspannung mit Hilfe der 1. Bredtschen Formel berechnet werden.
Mt
W max Wt
2 ˜ Am ˜ t min
mit: t min 0,1 ˜ a
1 a a2 3 2
Am a˜a  2˜ ˜ ˜a a2  ˜a
2 2 2 2
Damit folgt für die maximale Schubspannung:
Mt Mt Mt
Wt
2 ˜ Am ˜ t min 3 2
2 ˜ ˜ a ˜ 0,1a 0,3 ˜ a 3
2
Festigkeitsbedingung
W t d W t zul
Mt W tF Rp0,2
0,3 ˜ a 3 SF 2 ˜ SF
2 ˜ M t ˜ SF 2 ˜ 250 000 000 Nmm ˜ 1,5
a 3 3 171 mm
0,3 ˜ Rp0,2 0,3 ˜ 500 N/mm 2
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte 271

Lösung zu Aufgabe 11.4


Berechnung der maximalen Schubspannung für das dünnwandige, offene Stahlrohr
3 ˜ t max 3˜ s 3 ˜ M t1
W max 1 W t1 ˜ M t1 ˜ M t1
¦ i
hi ˜ ti3 S ˜ dm ˜ s3 S ˜ dm ˜ s2

Festigkeitsbedingung (Fließen):
W t1 d W tF
3 ˜ M t1
W tF
S ˜ dm ˜ s2
S
M t1 ˜ W tF ˜ d m ˜ s 2
3
Berechnung der maximalen Schubspannung für das dünnwandige, geschlossene Stahl-
rohr (1. Bredtsche Formel)
M t2 M t2 2 ˜ M t2
W max2 W t2
2 ˜ Am ˜ t min S S ˜ d m2 ˜ s
2˜ ˜ d m2 ˜ s
4
Festigkeitsbedingung (Fließen):
W t2 d W tF
2 ˜ M t2
W tF
S ˜ d m2 ˜ s
S
M t2 ˜ W tF ˜ d m2 ˜ s
2
Berechnung des Verhältnisses der übertragbaren Torsionsmomente
S
˜ W tF ˜ d m2 ˜ s
M t2 2 3 dm
˜
M t1 S 2 s
˜ W tF ˜ d m ˜ s 2
3
272

12 Behälter unter Innen- und Außendruck


12.1 Formelsammlung zu Behältern unter Innen- und Außendruck
Dünnwandige Behälter unter Innendruck
d
V t pi ˜ i Tangentialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck
2˜s
di Vt
Va pi ˜ Axialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck
4˜s 2
pi Radialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck
Vr 
2 (Mittelwert)

dm Vergleichsspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck unter


V V SH pi ˜
2˜s Anwendung der Schubspannungshypothese

Dünnwandige Behälter unter Außendruck


d
V t  pa ˜ a Tangentialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Außendruck
2˜s
da
Va  pa ˜ Axialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Außendruck (Mittelwert)
4˜s
pa Radialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Außendruck
Vr 
2

Dünnwandige Hohlkugel unter Innen- bzw. Außendruck


d
V t pi ˜ i
4˜s Tangentialspannung einer dünnwandigen Hohlkugel unter Innendruck

da Tangentialspannung einer dünnwandigen Hohlkugel unter Außendruck


Vt  pa ˜
4˜s

Dünnwandige Behälter mit elliptischer Unrundheit


Biegespannung in der Wand eines
unrunden, dünnwandigen Behälters
2
3 §d ·
Vb r ˜ pi ˜ ¨ i ¸ ˜ N ˜ f
4 © s ¹
2 ˜ d max  d min
mit N
d max  d min
1
und f 3
2
1 P §d ·
˜ pi ˜ ¨ i ¸
1
2˜ E © s ¹
Die Biegespannung Vb überlagert sich der Tangentialspannung Vt.
Berechnungsformeln für den dickwandigen Behälter

Elastischer Zustand unter Innen- und Außendruck


Spannungsverläufe Spannungen am Innenrand (r = ri) Spannungen am Außenrand (r = ra)
Tangential- ri2 § r2 · r2 § r2 · ra2  ri2 2 ˜ ra2 2 ˜ ri2 r2  r2
Vt pi ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸  pa ˜ 2 a 2 ˜ ¨¨1  i2 ¸¸ V ti pi ˜  pa ˜ V ta pi ˜  pa ˜ a2 i2
spannung ra2  ri2 © r ¹ ra  ri © r ¹ ra2  ri2 ra2  ri2 ra2  ri2 ra  ri

Axial- pi ˜ ri2  pa ˜ ra2 pi ˜ ri2  pa ˜ ra2 p i ˜ ri2  p a ˜ ra2


Va V ai V aa
spannung ra2  ri2 ra2  ri2 ra2  ri2

Radial- ri2 § r2 · r2 § r2 ·
Vr  pi ˜ V ri  pi V ra  pa
12 Behälter unter Innen- und Außendruck

˜ ¨¨ a2  1¸¸  pa ˜ 2 a 2 ˜ ¨¨1  i2 ¸¸
spannung ra2  ri2 ©r ¹ ra  ri © r ¹

Teilplastischer Zustand unter Innendruck - vollplastischer Innenring (ri d r d c)


Innendruck bei Fließbeginn: Spannungen am Innenrand (r = ri) Spannungen am Außenrand (r = c)
2
ra2  ri
pi FB Re ˜
3 ˜ ra2

2 2 · 2 2 · 2 ·
Tangential- Re §¨ § r · § c · Re §¨ § ri · § c · Re §¨ § c ·
Vt ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸  1¸ V ti ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸  1¸
¸ V ta ˜ ¨ ¸¸  1¸
spannung ¸ 3 ¨ © c ¹ © ra ¹ 3 ¨ ¨© ra ¸
3 ¨ © c ¹ © ra
© ¹ ¹ © ¹ © ¹ ¹

2 2· 2 2· 2
Axial- Re §¨ § r · § c · ¸ Re §¨ § ri · § c · ¸ Re § c ·
Va ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸ V ai ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸ V aa ˜ ¨¨ ¸
spannung 3 ¨ c r ¸ 3 ¨ c
© ¹ © ra ¸ ¸
© © ¹ © a ¹ ¹ © ¹ ¹ 3 © ra ¹

2 2 · 2 2 · 2
Radial- Re §¨ § r · § c · Re §¨ § ri · § c · Re §¨ § c · ·
Vr ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸  1¸ V ri ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸  1¸ V ra ˜ ¨¨ ¸  1¸
spannung ¸ 3 ¨ © c ¹ © ra ¸ ¸ ¸
3 ¨ © c ¹ © ra ¹
© ¹ © ¹ ¹ 3 ¨© © ra ¹ ¹
273
Fortsetzung: Berechnungsformeln für den dickwandigen Behälter
274

Teilplastischer Zustand unter Innendruck - elastischer Außenring (c < r d ra)


Zusammenhang zwischen Innendruck und Grenz- Spannungen am Innenrand (r = c) Spannungen am Außenrand (r = ra)
radius c: 2 2 ·
R §¨ § c · e§c· ¸
pic ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸  1¸
3 ¨ ¨© ri ¸¹ © ra ¹
© ¹

Tangential- Re c 2 § r2 · Re c 2 § r2 · Re c 2
Vt ˜ ˜ ¨ a2  1¸ V ti ˜ ˜ ¨ a2  1¸ V ta 2˜ ˜
spannung 3 ra2 ¨r ¸ 3 ra2 ¨c ¸ 3 ra2
© ¹ © ¹

Axial- Re c 2 Re c 2 Re c 2
˜
Va ˜ V ai ˜ V aa
spannung 3 ra2 3 ra2 3 ra2

Radial- Re c 2 § r2 · Re c 2 § r2 ·
Vr  ˜ ˜ ¨ a2  1¸
¸ V ri  ˜ ˜ ¨ a2  1¸ V ra 0
spannung 3 ra2 ¨r 3 ra2 ¨c ¸
© ¹ © ¹

Vollplastischer Zustand unter Innendruck


Innendruck mit Erreichen des vollplastischen Spannungen am Innenrand (r = ri) Spannungen am Außenrand (r = ra)
Zustandes: 2 § ra ·
pi VPL ˜ Re ˜ ln¨¨ ¸¸
3 © ri ¹

Tangential- 2 § §r ·· 2 § §r ·· 2
˜ Re ˜ ¨¨1  ln¨ a ¸ ¸¸ V ti ˜ Re ˜ ¨1  ln¨¨ a
¨
¸¸ ¸
¸ V ta ˜ Re
spannung V t 3 © ©r ¹¹ 3 © © ri ¹¹ 3

Axial- Re § §r ·· Re § §r ·· Re
Va ˜ ¨¨1  2 ˜ ln¨ a ¸ ¸¸ V ai ˜ ¨1  2 ˜ ln¨¨ a ¸¸ ¸ V aa
spannung 3 © ©r ¹¹ ¸
3 ¨© © ri ¹¹ 3

Radial- 2 §r · 2 §r ·
Vr  ˜ Re ˜ ln¨ a ¸ V ri  ˜ Re ˜ ln¨¨ a ¸¸ V ra 0
spannung 3 © r ¹ 3 © ri ¹
12.2 Dickwandige Behälter
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 275

12.2 Aufgaben

Aufgabe 12.1 {{{{z

Ein Hochdruck-Hydraulikzylinder (Außendurchmesser da = 50 mm; Wandstärke s = 2,5 mm)


aus 42CrMo4 ist für einen maximalen statischen Innendruck von pi = 25 MPa ausgelegt. Be-
rechnen Sie die Spannungskomponenten in der Zylinderwand.

Aufgabe 12.2 {{{zz

Ein Druckspeichergefäß mit einem Innendurchmesser von di = 150 mm und einer Wandstärke
von s = 10 mm soll in eine hydraulische Anlage eingebaut werden.
a) Berechnen Sie den zulässigen statischen Innendruck pi, falls der Zylinder aus:
1. der unlegierten Baustahlsorte P295GH (Berechnung gegen Fließen; SF = 1,5)
2. der Graugusssorte EN-GJL-200 (Berechnung gegen Bruch; SB = 4,0)
gefertigt werden soll.
b) Ermitteln Sie für beide Werkstoffvarianten jeweils die mittlere Aufweitung des Behälters,
d. h. die Vergrößerung des mittleren Behälterdurchmessers.
Werkstoffkennwerte P295GH:
Re = 310 N/mm2
Rm = 550 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
Werkstoffkennwerte EN-GJL-200:
Rm = 200 N/mm2
E = 100000 N/mm2
μ = 0,25

Aufgabe 12.3 {{{zz

An einem beidseitig verschlossenen


Rohr aus der unlegierten Stahlsorte
C45E+QT mit einem Innendurchmes-
ser von di = 140 mm und einer Wand-
stärke von s = 5 mm werden in Tan-
gentialrichtung und in Axialrichtung
Dehnungsmessungen durchgeführt.
Werkstoffkennwerte C45E+QT:
Rp0,2 = 420 N/mm2
Rm = 750 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
276 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

a) Berechnen Sie den Innendruck p1, falls mit Hilfe der Dehnungsmessstreifen in Tangential-
richtung eine Dehnung von Ht1 = 0,8095 ‰ und in Axialrichtung Ha1 = 0,1905 ‰ ermittelt
wird.
b) Zusätzlich zum Innendruck p1 soll eine statische Zugkraft F1 in Axialrichtung des Rohres
wirken. Berechnen Sie die zulässige statische Zugkraft F1, falls Fließen mit einer Sicher-
heit von SF = 1,5 ausgeschlossen werden soll.
c) Bei einem zweiten Versuch wird der Druckbehälter durch einen unbekannten Innendruck
p2 und eine unbekannte Längskraft F2 statisch beansprucht. Berechnen Sie den Innendruck
und die Längskraft für eine Dehnungsanzeige von Ht2 = 0,2524 ‰ und Ha2 = 0,5743 ‰.

Aufgabe 12.4 {{{zz

Ein zylindrischer Druckbehälter mit ei-


nem Innendurchmesser von di = 500 mm
und einer Wandstärke von s = 8 mm aus
der Stahlsorte P355GH (Re = 355 N/mm2;
Rm = 620 N/mm2; E = 210000 N/mm2;
μ = 0,30) wird durch den Innendruck pi
statisch beansprucht (Abbildung a).
Die zulässige Tangentialspannung Vt im
zylindrischen Mantel muss aus Sicher-
heitsgründen auf Vt = 250 N/mm2 be-
schränkt werden.
a) Berechnen Sie den zulässigen stati-
schen Innendruck.
b) Ermitteln Sie die Axialspannung Va
und die Radialspannung Vr in der Be-
hälterwand.
c) Berechnen Sie die Aufweitung des Druckbehälters am Außenrand, d. h. die Vergrößerung
des äußeren Zylinderdurchmessers.
d) Überprüfen Sie, ob eine ausreichende Sicherheit gegen Fließen vorliegt.
Bei einer Variante des Druckbehälters wird ein axial beweglicher, druckdichter Deckel ver-
wendet (Abbildung b).
e) Berechnen Sie die erforderliche Haltekraft F, damit der Deckel keine axiale Verschiebung
erfährt (pi = 8 MPa).
f) Berechnen Sie für diese Variante die Tangential-, die Axial- und die Radialspannung im
Bereich A der zylindrischen Behälterwand.
g) Bestimmen Sie mit Hilfe des Mohr’schen Spannungskreises die maximale Schubspannung
in der von Vt und Va aufgespannten Ebene (Zylindermantelfläche) für den geschlossenen
Behälter sowie für den Behälter mit Deckel.
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 277

Aufgabe 12.5 {{zzz

Ein beidseitig verschlossenes Rohrstück


einer Hochdruck-Dampfleitung aus der
warmfesten Stahlsorte 16Mo3 wird für
eine Materialuntersuchung durch einen
statischen Innendruck pi beansprucht.
Der Innendurchmesser des Rohres beträgt
di = 240 mm, die Wandstärke s = 16 mm
und die Länge l = 2500 mm.
An der Außenoberfläche des Rohres wer-
den die Dehnungen Ht = 0,4048 ‰ (in tan-
gentialer Richtung) und Ha = 0,0952 ‰ (in
axialer Richtung) gemessen.
Werkstoffkennwerte 16Mo3:
Rp0,2 = 280 N/mm2
Rm = 570 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie aus den experimentell ermittelten Dehnungswerten (Ht und Ha) die Tangenti-
alspannung Vt und die Axialspannung Va.
b) Ermitteln Sie den wirkenden statischen Innendruck pi.
c) Berechnen Sie den zulässigen Innendruck, falls eine Sicherheit gegen Fließen von SF = 1,6
gefordert wird.
Für eine zusätzliche Druckzufüh-
rung muss das Rohr mit einer
Querbohrung mit t = 24 mm
Durchmesser versehen werden.
d) Berechnen für einen statischen
Innendruck von pi = 10 MPa
jeweils für die höchst bean-
spruchte Stelle:
1. die Sicherheit gegen Flie-
ßen,
2. die Sicherheit gegen das Er-
reichen einer plastischen
Dehnung von Hpl = 0,30 %.
278 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Aufgabe 12.6 {{zzz

An der Außenoberfläche eines


Druckbehälters (di = 400 mm;
s = 10 mm) aus der legierten
Stahlsorte 13CrMo4-5 werden
die Dehnungen Ht = 0,929 ‰
(in tangentialer Richtung) und
Ha = -0,929 ‰ (in axialer Rich-
tung) gemessen.
Der Druckbehälter wird durch
einen unbekannten Innendruck
pi und eine unbekannte axiale
Druckkraft F statisch bean-
sprucht.
Werkstoffkennwerte 13CrMo4-5:
Rp0,2 = 380 N/mm2
Rm = 620 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie aus den experimentell ermittelten Dehnungswerten (Ht und Ha) die Tangenti-
alspannung Vt und die Axialspannung Va.
b) Zeichnen Sie den Mohr’schen Spannungskreis für die durch Vt und Va aufgespannte Ebene
(Zylindermantelfläche). Ermitteln Sie diejenigen Schnittflächen dieser Ebene, die keine
Schubspannungen beinhalten. Welche Schnittflächen enthalten hingegen keine Normal-
spannungen?
c) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen. Ist die Sicherheit ausreichend?
d) Ermitteln Sie den Innendruck pi und die axiale Druckkraft F, die gemeinsam die Dehnun-
gen Ht und Ha verursachen.
e) Anstelle einer Beanspruchung aus Innendruck pi mit überlagerter Druckkraft F, kann der-
selbe Spannungszustand in der Behälterwand auch durch eine andere Beanspruchungsart
erzeugt werden. Nennen Sie eine mögliche Beanspruchung und berechnen Sie deren Grö-
ße.
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 279

Aufgabe 12.7 {zzzz

Die Abbildung zeigt einen beidseitig verschlossenen, dünnwandigen Hochdruckbehälter aus


der unlegierten Vergütungsstahlsorte C45E (E = 210000 N/mm2, μ = 0,30). Der Außendurch-
messer des Druckbehälters beträgt da = 160 mm und die Wandstärke s = 10 mm. An der mar-
kierten Stelle ("X") des Druckbehälters wird eine 0°-45°-90° DMS-Rosette appliziert. Der
Behälter wird auf unterschiedliche Weise beansprucht.

Bei einem ersten Versuch wird der (drucklose) Behälter mit einer statischen Zugkraft von
F = 500 kN belastet.
a) Ermitteln Sie die Dehnungen in Axial-, Tangential- und in 45°-Richtung.
b) Zeichnen Sie für die Beanspruchung durch die Zugkraft F den Mohr’schen Spannungskreis
sowie den Mohr’schen Verformungskreis.
Bei einem zweiten Versuch wird der Hochdruckbehälter mit einem statischen Innendruck von
pi = 15 MPa beaufschlagt.
c) Ermitteln Sie die Dehnungen in Axial-, Tangential- und in 45°-Richtung.
d) Zeichnen Sie für die Beanspruchung durch den Innendruck pi den Mohr’schen Spannungs-
kreis sowie den Mohr’schen Verformungskreis.
Bei einem dritten Versuch wird der Behälter mit einem statisch wirkenden Biegemoment von
Mb = 13500 Nm belastet.
e) Ermitteln Sie die Dehnungen in Axial-, Tangential- und in 45°-Richtung.
f) Zeichnen Sie für die Beanspruchung durch das Biegemoment Mb den Mohr’schen Span-
nungskreis sowie den Mohr’schen Verformungskreis.
Bei einem vierten Versuch wird der Behälter schließlich mit einem statischen Torsionsmoment
von Mt = 15000 Nm belastet.
g) Ermitteln Sie die Dehnungen in Axial-, Tangential- und in 45°-Richtung.
h) Zeichnen Sie für die Beanspruchung durch das Torsionsmoment Mt den Mohr’schen Span-
nungskreis sowie den Mohr’schen Verformungskreis.
280 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Aufgabe 12.8 {zzzz

Am Umfang eines dünnwandigen, beidseitig ver-


schlossenen Hohlzylinders aus Werkstoff Messstelle 1 2 und 4 3
34CrNiMo6 wurden an vier jeweils um 90° zu- Ha [‰] 0,449 0,146 -0,156
einander versetzten Stellen Dehnungsmessstrei-
fen in gleicher Weise appliziert (siehe Abbil- Ht [‰] 0,531 0,622 0,713
dung). Der Hohlzylinder wird durch den Innen- H45 [‰] 0,785 0,679 0,573
druck pi, das Biegemoment Mb und das Torsi-
onsmoment Mt statisch beansprucht.
Werkstoffkennwerte 34CrNiMo6:
Re = 270 N/mm2
Rm = 420 N/mm2
E = 205000 N/mm2
μ = 0,30

Berechnen Sie aus den Messergebnissen (siehe Tabelle) den Innendruck pi, das Biegemoment
Mb und das Torsionsmoment Mt.

Aufgabe 12.9 {zzzz

Ein dickwandiges, an beiden En-


den verschlossenes Rohrstück aus
dem niedrig legierten Vergütungs-
stahl 20MnMoNi5-5 wird durch
einen statischen Innendruck bean-
sprucht.
Zur Überwachung des Innendrucks
sind auf der Außenoberfläche des
Rohres zwei Dehnungsmessstrei-
fen in der dargestellten Weise ap-
pliziert worden (siehe Abbildung).
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 281

Werkstoffkennwerte 20MnMoNi5-5:
Rp0,2 = 340 N/mm2
Rm = 650 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie den statisch wirkenden Innendruck, falls an der Außenoberfläche die Deh-
nungen HA = 0,158 ‰ und HB = 0,042 ‰ gemessen werden. Bestimmen Sie außerdem die
Hauptnormalspannungen sowie die Hauptspannungsrichtungen. Das Rohrstück kann zu-
nächst als elastisch beansprucht angesehen werden.
b) Ermitteln Sie den Innendruck piFB bei Fließbeginn des Rohres.
c) Um das Rohr höher auszunutzen, wird ein plastischer Bereich bis zum Radius c = 30 mm
zugelassen. Berechnen Sie den nunmehr zulässigen Innendruck pic. Es kann ein linear-elas-
tisch ideal-plastisches Werkstoffverhalten angenommen werden.
d) Ermitteln Sie die Messwerte der Dehnungsmessstreifen an der Außenoberfläche (H*A und
H*B) sofern der Innendruck pic aus Aufgabenteil c) wirkt.
e) Skizzieren Sie mit Hilfe der Spannungswerte am Innenrand, am Radius c und am Außen-
rand, maßstäblich den Verlauf der Tangential-, Axial- und Radialspannung über der Wand-
dicke bei der Beanspruchung mit pic.
f) Berechnen Sie die Eigenspannungen nach dem Entlasten an der Innenseite sowie an der
Außenseite des Rohres.

Aufgabe 12.10 zzzzz

Ein dickwandiger Druckbehälter aus Werkstoff 30CrNiMo8 wird durch einen unbekannten
statischen Innendruck pi und ein unbekanntes statisches Torsionsmoment Mt belastet. Zur Er-
mittlung der Belastung wird eine 0°-45°-90° DMS-Rosette unter 45° zur Rohrachse appliziert
(siehe Abbildung). Nach dem Aufbringen der Belastung (pi und Mt) werden die folgenden
Dehnungen ermittelt:
DMS A: HA = 0,1496 ‰
DMS B: HB = 1,1657 ‰
DMS C: HC = 1,2904 ‰
Werkstoffkennwerte 30CrNiMo8:
Rp0,2 = 980 N/mm2
Rm = 1450 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
282 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

a) Berechnen Sie aus den experimentell ermittelten Dehnungen den Innendruck pi und das
Torsionsmoment Mt unter der Voraussetzung eines elastisch beanspruchten Druckbehäl-
ters.
b) Überprüfen Sie, unter Zugrundelegung der Gestaltänderungsenergiehypothese, ob bei der
Belastung gemäß Aufgabenteil a), der Behälter überhaupt noch vollelastisch beansprucht
war. Führen Sie den Nachweis für die Innen- und die Außenoberfläche des Rohres durch.
Der Druckbehälter wird in einer zweiten Versuchsreihe nur noch durch einen statisch wirken-
den Innendruck pi beaufschlagt. Das Torsionsmoment Mt wirkt nicht mehr (Mt = 0)
c) Ermitteln Sie den Innendruck pi FB der zum Fließen des Druckbehälters führt. Verwenden
Sie für Ihre Berechnung die Gestaltänderungsenergiehypothese.
d) Bestimmen Sie den Innendruck pic der erforderlich ist, um den inneren Teil der Behälter-
wand bis in eine Tiefe von 10 mm (c = 60 mm) zu plastifizieren. Es kann ein linear-elasti-
sches ideal-plastisches Werkstoffverhalten angenommen werden.
e) Bestimmen Sie für den Innendruck pic (siehe Aufgabenteil d) die Dehnungsanzeigen von
DMS A, DMS B und DMS C.

Aufgabe 12.11 {{zzz

Ein Druckbehälter mit di = 600 mm und s = 12 mm aus dem legierten Vergütungsstahl


50CrMo4 wird im Betrieb durch den statisch wirkenden Innendruck pi = 20 MPa sowie durch
die statisch wirkenden Kräfte F1 = 900 kN und F2 = 1500 kN belastet.
Im Rahmen einer experimentellen
Spannungsanalyse werden vier Deh-
nungsmessstreifen appliziert. Die
Messebenen von DMS B und DMS C
fallen hierbei mit der neutralen Faser
zusammen (siehe Abbildung).
Werkstoffkennwerte 50CrMo4:
Rp0,2 = 870 N/mm2
Rm = 1080 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie die Dehnungsanzeigen der vier Dehnungsmessstreifen, falls der Druckbe-
hälter durch den Innendruck pi sowie durch die Kräfte F1 und F2 beansprucht wird. Schub-
spannungen durch Querkräfte sollen vernachlässigt werden.
b) Berechnen Sie, unter Verwendung der Schubspannungshypothese, die Sicherheit gegen
Fließen an der höchst beanspruchten Stelle der Außenoberfläche. Ist die Sicherheit ausrei-
chend?
Hinweis: Versuchen Sie, zur weiteren Übung, aus den in Aufgabenteil a) errechneten Deh-
nungen die Kräfte F1 und F2 sowie den Innendruck pi zu berechnen.
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 283

Aufgabe 12.12 {{zzz

Zur Ermittlung des unbekannten Innendrucks pi werden an einem dünnwandigen Hochdruck-


behälter (di = 450 mm; s = 15 mm) aus Werkstoff P355GH zwei Dehnungsmessstreifen appli-
ziert (siehe Abbildung).
Ermitteln Sie den statisch wirkenden Innendruck
pi für die folgenden Dehnungswerte:
DMS A: HA = 0,1972 ‰
DMS B: HB = 0,5528 ‰
Werkstoffkennwerte P355GH:
Rp0,2 = 400 N/mm2
Rm = 630 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30

Aufgabe 12.13 {zzzz

Ein Druckbehälter aus Werkstoff 16Mo3 (di = 300 mm; s = 15 mm) wird durch einen unbe-
kannten Innendruck pi und ein zusätzliches, unbekanntes Torsionsmoment Mt beansprucht.
Ermitteln Sie den Innendruck pi sowie den Betrag und die Wirkungsrichtung des Torsionsmo-
mentes Mt, falls die auf der Behälteroberfläche applizierte DMS-Rosette (siehe Abbildung) die
folgenden Messwerte liefert:
HA = 0,2011 ‰
HB = 0,5715 ‰
HC = 0,3989 ‰
Werkstoffkennwerte 16Mo3:
Rp0,2 = 275 N/mm2
Rm = 510 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30

Aufgabe 12.14 {zzzz

Für den Teleskopzylinder einer Aufzugsanlage soll ein Festigkeitsnachweis für die Stellen 1
bis 4 (siehe Abbildung) erbracht werden.
Der Teleskopzylinder besteht im Wesentlichen aus zwei ineinander geführten Stahlrohren aus
Werkstoff 42CrMo4 (di1 = 60 mm; s1 = 5 mm; di2 = 80 mm). Reibung sowie radiale Druck-
kräfte im Bereich der Dichtstellen können vernachlässigt werden. Außerdem soll das Eigen-
gewicht vernachlässigt werden.
Werkstoffkennwerte 42CrMo4:
Rp0,2 = 780 N/mm2
Rm = 1090 N/mm2
E = 208000 N/mm2
μ = 0,30
284 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

a) Berechnen Sie den erforderlichen Innendruck


pi, um die Last F = 150 kN in einer Höhe von
h = 500 mm im Gleichgewicht zu halten.
b) Ermitteln Sie unter Verwendung der Schub-
spannungshypothese die Sicherheit gegen
Fließen (SF) in der Zylinderwand an der Stel-
le 1 für den Innendruck pi (siehe Aufga-
benteil a). Ist die Sicherheit ausreichend, falls
SF t 1,5 gefordert wird?
c) Dimensionieren Sie für den in Aufgabenteil
a) errechneten Innendruck pi, die Dicke s2 der
äußeren Zylinderwand so, dass die Sicherheit
gegen Fließen an der Stelle 4 der Sicherheit
gegen Fließen an der Stelle 1 entspricht.
d) Ermitteln Sie für den in Aufgabenteil a) er-
rechneten Innendruck pi und die in Aufga-
benteil c) berechnete Wanddicke s2 die Si-
cherheit gegen Versagen an der Stelle 3 des
äußeren Zylinders.
Zur Kontrolle des Innendrucks wird auf der Au-
ßenoberfläche des inneren Zylinders ein Deh-
nungsmessstreifen (DMS) appliziert. Durch eine
Montageungenauigkeit schließt der DMS mit der
Zylinderlängsachse einen Winkel von D = 15°
ein (siehe Abbildung).
e) Berechnen Sie den Messwert des Dehnungs-
messstreifens für den Innendruck pi aus Auf-
gabenteil a).

Der maximale Innendruck wird durch ein Überdruckventil auf pmax = 40 MPa begrenzt. Die
Wanddicke des äußeren Zylinders wird zu s2 = 6 mm gewählt.
f) Berechnen Sie für den Innendruck pmax = 40 MPa und eine Last von F = 150 kN die Si-
cherheiten gegen Fließen an den Stellen 1 und 4. Sind die Sicherheiten ausreichend, falls
SF t 1,50 gefordert wird?
Hinweis: Berücksichtigen Sie bei der Berechnung der Sicherheiten gegen Fließen die neue
Position des inneren Zylinders und die mögliche Auswirkung auf die Spannungs-
komponenten.
Für den Radius an der Stelle 2 kann eine Formzahl von Dk = 2,25 angenommen werden, die
sich außerdem nur auf die Axialspannung überhöhend auswirken soll.
g) Überprüfen Sie, ob für den Innendruck pmax = 40 MPa an der Kerbstelle 2 noch eine ausrei-
chende Sicherheit gegen Fließen gegeben ist.
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 285

Aufgabe 12.15 {{{zz

Weisen Sie rechnerisch für die Außenoberfläche eines dünnwandigen Druckbehälters aus
einem duktilen Werkstoff (Streckgrenze Re) unter Innendruck nach, dass Fließen erst eintritt,
falls die Tangentialspannung das 1,155-fache der Streckgrenze des Behälterwerkstoffs er-
reicht.
286 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

12.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 12.1


Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 50 mm
1,11  1,20 (dünnwandig)
d i 45 mm

Berechnung der Spannungskomponenten


Tangentialspannung:
d 45 mm
V t pi ˜ i 25 N/mm 2 ˜ 225 N/mm 2
2˜s 2 ˜ 2,5 mm
Axialspannung:
d Vt 225 N/mm 2
V a pi ˜ i 112,5 N/mm 2
4˜s 2 2
Radialspannung (Mittelwert):
p
V r  i 12,5 N/mm 2
2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 287

Lösung zu Aufgabe 12.2


a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 170 mm
1,13  1,20 (dünnwandig)
d i 150 mm

Berechnung des zulässigen Innendrucks für P295GH


Festigkeitsbedingung:
R
V V SH d e
SF
Re
V1  V 3
SF
pi ˜ d i § pi · Re
 ¨ ¸
2˜s © 2 ¹ SF
2 ˜ s Re 2 ˜ 10 mm 310 N/mm 2
pi ˜ ˜ 25,83 N/mm 2 25,83 MPa
di  s SF 150 mm  10 mm 1,5

Berechnung des zulässigen Innendrucks für EN-GJL-200


Festigkeitsbedingung:
Rm
V V NH d
SB
Rm
V1
SB
pi ˜ d i Rm
2˜s SB
2 ˜ s Rm 2 ˜ 10 mm 200 N/mm 2
pi ˜ ˜ 6,67 N/mm 2 6,67 MPa
di S B 150 mm 4,0

b) Berechnung der Vergrößerung des mittleren Zylinderdurchmessers für P295GH


Hookesches Gesetz für den dreiachsigen Spannungszustand:
1 1 § pi ˜ d i § p ˜d p ··
Ht ˜ Vt  P ˜ Va Vr ˜¨  P ˜ ¨ i i  i ¸ ¸¸
E E ¨© 2 ˜ s © 4 ˜ s 2 ¹¹
pi § d § d 1 ··
˜ ¨¨ i  P ˜ ¨ i  ¸ ¸¸
E © 2 ˜ s © 4 ˜ s 2 ¹¹
25,83 N/mm 2 § 150 mm § 150 mm 1 · ·
˜ ¨¨  0,30 ˜ ¨¨  ¸¸ ¸¸ 0,000803
210 000 N/mm 2 © 2 ˜ 10 mm © 4 ˜ 10 mm 2 ¹ ¹
'U m S ˜ ' d m 'd m
Ht
Um S ˜ dm dm
'd m H t ˜ dm H t ˜ di  s 0,000803 ˜ 150 mm  10 mm 0,128 mm
288 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Berechnung der Vergrößerung des mittleren Zylinderdurchmessers für EN-GJL-200


pi § d § d 1 ··
Ht ˜ ¨¨ i  P ˜ ¨ i  ¸ ¸¸
E © 2 ˜ s © 4 ˜ s 2 ¹¹
6,67 N/mm 2 §¨ 150 mm § 150 mm 1 · ·
˜
2 ¨
 0,25 ˜ ¨¨  ¸¸ ¸¸ 0,000446
100 000 N/mm © 2 ˜ 10 mm © 4 ˜ 10 mm 2 ¹ ¹
'd m H t ˜ dm H t ˜ di  s 0,000446 ˜ 150 mm  10 mm 0,071 mm
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 289

Lösung zu Aufgabe 12.3


a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
da 150 mm
1,07  1,20 (dünnwandig)
di 140 mm

Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung


des Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
E 210 000 N/mm 2
V t1 ˜ Ht  P ˜Ha ˜ 0,8095 ‰  0,30 ˜ 0,1905 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
200 N/mm 2

Berechnung des Innendrucks p1


d
V t1 p1 ˜ i
2˜s
2˜s 2 ˜ 5 mm
p1 ˜ V t1 ˜ 200 N/mm 2 14,29 N/mm 2 14,29 MPa
di 140 mm

b) Berechnung der Axial- und Radialspannung


Vt 200 N/mm 2
V a1 100 N/mm 2
2 2
p 14,29 N/mm 2
V r1  i 7,14 N/mm 2
2 2
Die Zugspannung Vz = F1 / A aus der Zugkraft F1 überlagert sich linear der Axialspannung
aus Innendruck, so dass die gesamte Axialspannung größer wird, im Vergleich zur Tangen-
tialspannung (Annahme). Es folgt also für die Hauptnormalspannungen:
F1
V a ges V a1  { V1
A
V r1 { V 3
Festigkeitsbedingung:
Rp0,2
V V SH d
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
F1 Rp0,2
V a1   V r1
A SF
290 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

§ Rp0,2 ·
F1 A ˜ ¨¨  V r1  V a1 ¸¸
© SF ¹
S § 420 N/mm 2 ·
˜ 150 2  140 2 mm 2 ˜ ¨¨  7,14 N/mm 2  100 N/mm 2 ¸¸
4 © 1,5 ¹
393 709 N 393,7 kN

c) Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung des


Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
E 210 000 N/mm 2
V t2 ˜ H t2  P ˜ H a2 ˜ 0,2524 ‰  0,30 ˜ 0,5743 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
98 N/mm 2
E 210 000 N/mm 2
V a2 ˜ H a2  P ˜ H t2 ˜ 0,5743 ‰  0,30 ˜ 0,2524 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2

150 N/mm 2

Berechnung des Innendrucks p2


d
V t2 p2 ˜ i
2˜s
2˜s 2 ˜ 5 mm
p2 ˜ V t1 ˜ 98 N/mm 2 7 N/mm 2 7 MPa
di 140 mm

Berechnung der Zugkraft F2


d F
V a2 p2 ˜ i  2
4˜s A
§ d ·
F2 A ˜ ¨ V a2  p2 ˜ i ¸
© 4 ˜s¹
S § 140 mm ·
˜ 150 2  140 2 mm 2 ˜ ¨¨150 N/mm 2  7 N/mm 2 ˜ ¸
4 © 4 ˜ 5 mm ¸¹
230 037 N 230 kN
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 291

Lösung zu Aufgabe 12.4


a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 516 mm
1,03  1,20 (dünnwandig)
d i 500 mm

Berechnung des Innendrucks pi


d
V t pi ˜ i
2˜s
2˜s 2 ˜ 8 mm
pi ˜V t ˜ 250 N/mm 2 8 N/mm 2 8 MPa
di 500 mm

b) Berechnung der Axial- und Radialspannung


Vt 250 N/mm 2
Va 125 N/mm 2
2 2
p 8 N/mm 2
Vr  i  4 N/mm 2
2 2

c) Berechnung der Vergrößerung des mittleren Zylinderdurchmessers (zweiachsiger


Spannungszustand an der Behälteroberfläche)
1 250 N/mm 2  0,30 ˜ 125 N/mm 2
Ht ˜ V t  P ˜V a 0,00101
E 210 000 N/mm 2
'U a S ˜ 'd a 'd a
Ht
Ua S ˜ da da
'd a H t ˜ da 0,00101 ˜ 516 mm 0,522 mm

d) Berechnung der Sicherheiten gegen Fließen und Bruch


Festigkeitsbedingung (Fließen)
Re
V V SH d
SF
Re
V1  V 3
SF
Re
Vt Vr
SF
Re 355 N/mm 2
SF 1,40 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Vt Vr 250 N/mm 2  (4 N/mm 2 )
292 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

e) Berechnung der Haltekraft F


F F
pi
A S ˜d2
a
4
S S
F ˜ d a2 ˜ pi ˜ 516 mm 2 ˜ 8 N/mm 2 1 672 939 N 1 672,9 kN
4 4

f) Ermittlung der Spannungskomponenten


Vt 250 N/mm 2 (unverändert)
Va 0
Vr  4 N/mm 2 (unverändert)

g) Mohrsche Spannungskreise und maximale Schubspannungen


Die Schnittflächen mit den Flächennormalen
in Tangential- und Axialrichtung enthalten
keine Schubspannungen (nur Innendruck).
Die Normalspannungen in diesen Schnittebe-
nen sind dementsprechend Hauptnormalspan-
nungen. Die Bildpunkte Pt und Pa welche die
Spannungen in diesen Schnittebenen reprä-
sentieren, fallen dementsprechend mit der V-
Achse zusammen und der Mohrsche Span-
nungskreis lässt sich auf einfache Weise kon-
struieren.
Für die maximalen Schubspannungen erhält
man:
Vt Va 250 N/mm 2  125 N/mm 2
Geschlossener Behälter: W max 1 62,5 N/mm 2
2 2

Vt Va Vt  0 Vt
Behälter mit Deckel: W max 2 125 N/mm 2
2 2 2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 293

Lösung zu Aufgabe 12.5


a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 272 mm
1,13  1,20 (dünnwandig)
d i 240 mm

Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung des


Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
E 210 000 N/mm 2
Vt ˜ Ht  P ˜Ha ˜ 0,4048 ‰  0,30 ˜ 0,0952 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
100 N/mm 2
E 210 000 N/mm 2
Va ˜ Ha  P ˜Ht ˜ 0,0952 ‰  0,30 ˜ 0,4048 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
50 N/mm 2

b) Berechnung des Innendrucks pi


d
V t pi ˜ i
2˜s
2˜s 2 ˜ 16 mm
pi ˜V t ˜ 100 N/mm 2 13,33 N/mm 2 13,33 MPa
di 240 mm

c) Berechnung des zulässigen Innendrucks


Festigkeitsbedingung (Fließen):
Rp0,2
V V SH d
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
pi ˜ d i § pi · Rp0,2
 ¨ ¸
2˜s © 2 ¹ SF
d  s Rp0,2
pi ˜ i
2˜s SF
Rp0,2 2˜s 280 N/mm 2 2 ˜ 16 mm
pi ˜ ˜ 21,88 N/mm 2 21,88 MPa
SF di  s 1,6 240 mm  16 mm
294 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

d1) Ermittlung der Formzahl


t 24 mm
0,1
d i 240 mm
aus Formzahldiagramm abgelesen: Dk = 2,84
Festigkeitsbedingung:
Rp0,2
V max
SF
Rp0,2
V n ˜Dk
SF
p ˜ di Rp0,2
˜Dk
2˜s SF
2 ˜ s ˜ Rp0,2 2 ˜ 16 mm ˜ 280 N/mm 2
SF 1,31 (ausreichend, da S F ! 1,20)
p ˜ di ˜ D k 10 N/mm 2 ˜ 240 mm ˜ 2,84

d2) Berechnung der plastischen Stützziffer npl


H pl H pl 0,003
npl 1 1 1 1,80
HF Rp0,2 / E 280 N/mm / 210000 N/mm 2
2

Berechnung des Innendrucks bei Fließbeginn (pF)


Fließbedingung:
V max Rp0,2
V n ˜Dk Rp0,2
pF ˜ d i
˜ D k Rp0,2
2˜s
2 ˜ s ˜ Rp0,2 2 ˜ 16 mm ˜ 280 N/mm 2
pF 13,15 N/mm 2
di ˜ D k 240 mm ˜ 2,84

Berechnung des Innendrucks ppl mit Erreichen einer Dehnung von Hpl = 0,3%
ppl
npl
pF
ppl npl ˜ pF 1,80 ˜ 13,15 N/mm 2 23,698 N/mm 2

Damit folgt für die Sicherheit gegen das Erreichen der Dehnung Hpl:
ppl 23,698 N/mm 2
S pl 2,37
pi 10 N/mm 2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 295

Lösung zu Aufgabe 12.6


a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 420 mm
1,05  1,20 (dünnwandig)
d i 400 mm

Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung des


Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
E 210 000 N/mm 2
Vt ˜ Ht  P ˜Ha ˜ 0,929 ‰  0,30 ˜  0,929 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
150,1 N/mm 2
E 210 000 N/mm 2
Va ˜ Ha  P ˜Ht ˜  0,929 ‰  0,30 ˜ 0,929 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
150,1 N/mm 2

b) Mohrscher Spannungskreis und maximale Schubspannungen


Die Schnittflächen mit den Flä-
chennormalen in Tangential- und
Axialrichtung enthalten keine
Schubspannungen. Die Normal-
spannungen in diesen Schnittebe-
nen sind dementsprechend Haupt-
nomalspannungen.
Die Bildpunkte Pt (Vt _ 0) und Pa
(Va _ 0) welche die Spannungen in
diesen Schnittebenen repräsentie-
ren, fallen dementsprechend mit
der V-Achse zusammen und der
Mohrsche Spannungskreis lässt
sich auf einfache Weise konstruie-
ren.
x Ebene 1 und Ebene 2 sind schub-
spannungsfrei.
x Ebene 3 und Ebene 4 sind frei
von Normalspannungen.
296 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung (Fließen):
Rp0,2
V V SH d
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
Rp0,2
Vt Va
SF
Rp0,2 380 N/mm 2
SF 1,27 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Vt Va 150,1 N/mm 2  (150,1 N/mm 2 )

d) Berechnung des Innendrucks pi


d
V t pi ˜ i
2˜s
2˜s 2 ˜ 10 mm
pi ˜V t ˜ 150,1 N/mm 2 7,50 N/mm 2 7,50 MPa
di 400 mm

Berechnung der Druckkraft F


di F Vt F
Va pi ˜  
4˜s A 2 A
§ V ·
F A ˜ ¨V a  t ¸
© 2 ¹
S § 150,1 N/mm 2 ·¸
˜ 420 2  400 2 mm 2 ˜ ¨¨  150,1 N/mm 2  ¸
4 © 2 ¹
2 899 457 N 2 899,5 kN

e) Mögliche Beanspruchung zur Erzeugung desselben Spannungszustandes: Torsion (siehe


Mohrscher Spannungskreis in Aufgabenteil b)
Berechnung des Torsionsmomentes
Wt Vt 150,1 N/mm 2 (siehe Mohrscher Spannungskreis)
Mt
Vt
Wt
S §¨ d a4  d i4 ·¸ S §¨ 420 4  400 4 ·¸
Mt V t ˜ Wt Vt ˜ ˜ 150,1 N/mm 2 ˜ ˜ ¸ mm
3
16 ¨© da ¸
¹ 16 ¨© 420 ¹
387 054 473 Nmm 387,1 kNm
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 297

Lösung zu Aufgabe 12.7


a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 160 mm
1,14  1,20 (dünnwandig)
d i 140 mm

Berechnung der Spannungskomponenten für Zugbeanspruchung


Axialspannung:
F F 500 000 N
Va { Vz 106,1 N/mm 2
A S S
˜ d a2  d i2 2 2
˜ 160  140 mm 2
4 4
Tangentialspannung:
Vt 0

Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Span-
nungszustand)
1 106,1 N/mm 2  0,30 ˜ 0 N/mm 2
Ha ˜ V a  P ˜V t 0,000505 0,505 ‰
E 210 000 N/mm 2
1 0  0,30 ˜ 106,1 N/mm 2
Ht ˜ V t  P ˜V a 0,000152 0,152 ‰
E 210 000 N/mm 2
Ha  Ht 0,505 ‰   0,152 ‰
H 45 0,177 ‰ (vgl. Mohrscher Verformungskreis)
2 2

b) Mohrscher Spannungs- und Verformungskreis bei Zugbeanspruchung


Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten
keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementspre-
chend Hauptnormalspannungen. Die Bildpunkte Pt (0 _ 0) und Pa (Vz _ 0) welche die Span-
nungen in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse
zusammen. Der Mohrsche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruie-
ren. Entsprechendes gilt für die Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises.
298 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

c) Berechnung der Spannungskomponenten bei Beanspruchung durch Innendruck


Axialspannung:
d 140 mm
V a pi ˜ i 15 N/mm 2 ˜ 52,5 N/mm 2
4˜s 4 ˜ 10 mm

Tangentialspannung:
d 140 mm
V t pi ˜ i 15 N/mm 2 ˜ 105 N/mm 2
2˜s 2 ˜ 10 mm

Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Span-
nungszustand)
1 52,5 N/mm 2  0,30 ˜ 105 N/mm 2
Ha ˜ V a  P ˜V t 0,0001 0,1 ‰
E 210 000 N/mm 2
1 105  0,30 ˜ 52,5 N/mm 2
Ht ˜ V t  P ˜V a 0,000425 0,425 ‰
E 210 000 N/mm 2
Ha  Ht 0,100 ‰  0,425 ‰
H 45 0,263 ‰ (siehe Mohrscher Verformungskreis)
2 2

d) Mohrscher Spannungs- und Verformungskreis bei Beanspruchung durch Innendruck


Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten
keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementspre-
chend Hauptspannungen. Die Bildpunkte Pt (Vt _ 0) und Pa (Va _ 0) welche die Spannungs-
komponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-
Achse zusammen. Der Mohrsche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise kon-
struieren. Entsprechendes gilt für die Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises.

e) Berechnung der Spannungskomponenten bei Beanspruchung durch gerade Biegung


Axialspannung:
Mb Mb 13 500 000 Nmm
Va { Vb 4 4
81,13 N/mm 2
Wb S da  di S 160 4  140 4
˜ ˜ mm3
32 da 32 160
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 299

Tangentialspannung:
Vt 0

Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Span-
nungszustand)
1 81,13 N/mm 2  0,30 ˜ 0 N/mm 2
Ha ˜ V a  P ˜V t 0,000386 0,386 ‰
E 210 000 N/mm 2
1 0  0,30 ˜ 81,13 N/mm 2
Ht ˜ V t  P ˜V a 0,000116 0,116 ‰
E 210 000 N/mm 2
H a  H t 0,386 ‰   0,116 ‰
H 45 0,135 ‰ (vgl. Mohr' scher Verformungskreis)
2 2

f) Mohrscher Spannungs- und Verformungskreis bei Beanspruchung durch (gerade)


Biegung
Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten
keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementspre-
chend Hauptnormalspannungen. Die Bildpunkte Pt (0 _ 0) und Pa (Va _ 0) welche die Span-
nungen in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse
zusammen. Der Mohrsche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruie-
ren. Entsprechendes gilt für die Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises.

g) Berechnung der Spannungskomponenten bei Beanspruchung durch Torsion


Berechnung des Torsionsmomentes:
Mt Mt 15 000 000 Nmm
Wt 4 4
45,07 N/mm 2
Wt S da  di S 160 4  140 4
˜ ˜ mm 3
16 da 16 160
Tangentialspannung:
Vt 0
Axialspannung:
Va 0
300 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hookeschen Gesetzes


Ha 0
Ht 0
W at Wt Wt 2 ˜ 1  P ˜W t 2 ˜ 1  0,30
J at ˜ 45,07 N/mm 2
G G E E 210 000 N/mm 2
2 ˜ 1 P
0,558 ‰
J at
H 45 0,000279 0,279 ‰
2

h) Mohrscher Spannungs- und Verformungskreis bei Beanspruchung durch Torsion


Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten
nur Schubspannungen. Die Bildpunkte Pt (Wt _ 0) und Pa (-Wt _ 0) welche die Spannungen in
diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der W-Achse zusammen.
Der Mohrsche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren.
Behälter unter Innen- und Außendruck 301

Lösung zu Aufgabe 12.8


Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 210 mm
1,05  1,20 (dünnwandig)
d i 200 mm

Für die Berechnung des Innendrucks sowie des Torsionsmomentes wird zunächst Messstelle 2
(neutrale Faser) gewählt.
Berechnung der Tangetial- und Axialspannung (Hookesches Gesetz für den zweiachsigen
Spannungszustand)
Tangentialspannung (Messstelle 2):
E 205 000 N/mm 2
V t2 ˜ H t2  P ˜ H a2 ˜ 0,622 ‰  0,30 ˜ 0,146 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
149,99 N/mm 2

Berechnung des Innendrucks


Die Tangentialspannung Vt2 kann nur durch die Beanspruchung aus Innendruck pi hervorgeru-
fen werden. Daher gilt:
d
V t2 pi ˜ i
2˜s
2˜ s 2 ˜ 5 mm
pi ˜ V t2 ˜ 149,99 N/mm 2 7,5 N/mm 2 7,5 MPa
di 200 mm

Berechnung des Torsionsmomentes


An der Messstelle 2 liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohrsche Ver-
formungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert
werden (siehe Abbildung).

Berechnung der Schiebung Jat:


J at § H  Ht · § 0,146 ‰  0,622 ‰ ·
 H 45  H M ¨ H 45  a ¸ ¨ 0,679 ‰ - ¸ 0,295 ‰
2 © 2 ¹ © 2 ¹
J at 0,590 ‰
302 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Berechnung der Schubspannung unter Verwendung des Elastizitätsgesetzes für Schubbean-


spruchung:
E 205 000 N/mm 2
W at { W t G ˜ J at ˜ J at ˜ - 0,590 ˜ 10  3 46,52 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
Berechnung des Torsionsmomentes:
Mt
Wt
Wt
S d a4  d i4 S 210 4  200 4
Mt W t ˜ Wt Wt ˜ ˜ 46,52 N/mm 2 ˜ ˜ mm 3
16 da 16 210
14 997 642 Nmm 14 998 Nm
Das Torsionsmoment wirkt entsprechend der Darstellung in der Aufgabenstellung.
Berechnung der Biegespannung
Messstelle 1 (oder 3) befindet sich außerhalb der neutralen Faser, so dass dort Spannungen aus
Innendruck, Torsion und Biegung auftreten. Es genügt an der Messstelle 1 (oder 3) die Axial-
spannung zu betrachten.
Berechnung der Axialspannung (Messstelle 1):
E 205 000 N/mm 2
V a1 ˜ H a1  P ˜ H t1 ˜ 0,449 ‰  0,30 ˜ 0,531 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
137,03 N/mm 2

Die Axialspannung an der Messstelle 1 ergibt sich durch Überlagerung der Axialspannung aus
Innendruck und der Biegespannung, also:
di Vt
V a1 pi ˜ Vb Vb
4˜s 2
Vt 149,99 N/mm 2
Vb V a1  137,03 N/mm 2  62,04 N/mm 2
2 2
Berechnung des Biegemomentes:
Mb
Vb
Wb
S d a4  d i4 S 210 4  200 4
Mb V b ˜ Wb Vb ˜ ˜ 62,04 N/mm 2 ˜ ˜ mm3
32 da 32 210
10 000 849 Nmm 10 000 Nm
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 303

Lösung zu Aufgabe 12.9


a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 120 mm
3 ! 1,20 (dickwandig)
di 40 mm
Berechnung der Spannungen in Messrichtung der DMS (Anwendung des Hookesches
Gesetz für den zweiachsigen Spannungszustand)
E 210 000 N/mm 2
VA 2
˜ H A  P ˜ H B 2
˜ 0,158 ‰  0,30 ˜ 0,042 ‰ ˜ 10  3
1 P 1 - 0,30
39,37 N/mm 2
E 210 000 N/mm 2
VB ˜ HB  P ˜HA ˜ 0,042 ‰  0,30 ˜ 0,158 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
20,63 N/mm 2

Die Schnittflächen mit den Flächennor-


malen in Tangential- und Axialrichtung
enthalten keine Schubspannungen. Die
Normalspannungen in diesen Schnittebe-
nen sind dementsprechend Hauptnormal-
spannungen. Die Bildpunkte Pt und Pa
welche die Spannungen in diesen Schnitt-
ebenen repräsentieren, fallen dementspre-
chend mit der V-Achse zusammen und
der Mohrsche Verformungskreis lässt sich
damit auf einfache Weise konstruieren.
Die Bildpunkte PB und PA erhält man
durch Abtragen des Richtungswinkels
(2˜10° bzw. 2˜10° + 180°) ausgehend von
der nunmehr bekannten Axialrichtung
(gleicher Drehsinn zum Lageplan).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises
VA VB 39,37 N/mm 2  20,63 N/mm 2
VM 30 N/mm 2
2 2
VA VB 1 39,37 N/mm 2  20,63 N/mm 2 1
R ˜ ˜ 9,97 N/mm 2
2 cos(2 ˜ M ) 2 cos(2 ˜ 10q)
V t { V 1 V M  R 30 N/mm 2  9,97 N/mm 2 39,97 N/mm 2
V a { V 2 V M  R 30 N/mm 2  9,97 N/mm 2 20,03 N/mm 2
Vr { V3 0
Für die Tangentialspannung in einem elastisch beanspruchten, dickwandigen Behälter
(dickwandiges, beidseitig verschlossenes Rohr) unter Innendruck (pa = 0) gilt:
304 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

ri2 § r2 ·
Vt pi ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸
ra2  ri2 ©r ¹
Am Außenrand ergibt sich mit r = ra:
2 ˜ ri2
Vt pi ˜
ra2  ri2

Damit folgt für den Innendruck pi:


ra2  ri2 60 2  20 2 mm 2
pi Vt ˜ 39,97 N/mm 2 ˜ 159,88 N/mm 2 159,88 MPa
2 ˜ ri2 2 ˜ 20 mm 2

b) Berechnung des Innendrucks bei Fließbeginn des Rohres


ra2  ri2 60 2  20 2 mm 2
pi FB Rp0,2 ˜ 340 N/mm 2 ˜
3 ˜ ra2 3 ˜ 60 2 mm 2
174,49 N/mm 2 174,49 MPa

c) Berechnung des Innendrucks bei einer zulässigen Plastifizierung des Innenrings bis
zum Radius c = 30 mm (teilplastischer Zustand)
2 2
Rp0,2 §¨ § c · § c · 2 2
· 340 N/mm 2 §¨ § 30 mm · § 30 mm · ·
pic ˜ ln¨¨ ¸¸  ¨¨ ¸¸  1¸ ˜ ln¨¨ ¸¸  ¨¨ ¸¸  1¸
3 ¨ © ri ¹ © ra ¹
¸ 3 ¨ © 20 mm ¹ © 60 mm ¹
©
¸
¹
© ¹
306,41 N/mm 2 306,41 MPa

d) Berechnung der Tangential- und Axialspannung an der Außenoberfläche (r = ra) des


Behälters (elastischer Außenring)
Am Außenrand ergibt sich mit (r = ra):
2
Rp0,2 c 2 § r2 · Rp0,2 c 2 2 § 30 mm ·
Vt ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸ ˜ ˜2 ˜¨ ¸ ˜ 340 N/mm 2
3 ra2 ©r ¹ 3 ra2 3 ¨© 60 mm ¸¹
98,15 N/mm 2
2
Rp0,2 c 2 340 N/mm 2 § 30 mm ·
Va ˜ ˜ ¨¨ ¸¸ 49,07 N/mm 2
3 ra2 3 © 60 mm ¹
Berechnung der Spannungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen
Vt Va Vt Va
VA  ˜ cos 2M
2 2
98,15 N/mm 2  49,07 N/mm 2 98,15 N/mm 2  49,07 N/mm 2
 ˜ cos(2 ˜ 10q)
2 2
VA 96,67 N/mm 2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 305

Vt Va V Va
VB  t ˜ cos 2M
2 2
98,15 N/mm 2  49,07 N/mm 2 98,15 N/mm 2  49,07 N/mm 2
 ˜ cos(2 ˜ 10q)
2 2
50,55 N/mm 2
Berechnung der Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen (Anwendung
des Hookeschen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand)
1 96,67 N/mm 2  0,30 ˜ 50,55 N/mm 2
H A* ˜ V A  P ˜V B 0,000388 0,388 ‰
E 210 000 N/mm 2
1 50,55 N/mm 2  0,30 ˜ 96,67 N/mm 2
H B* ˜ V B  P ˜V A 0,000103 0,103 ‰
E 210 000 N/mm 2

e) Berechnung der Spannungen am Innenrand (ri = 20 mm), am Radius c = 30 mm und am


Außenrand (ra = 60 mm)
Spannungsverlauf im vollplastischen Innenring (ri < r < c)
2
Rp0,2 §¨ § r · 2 § c · ·
x Tangentialspannung: V t ˜ ln¨ ¸  ¨ ¸¸  1¸
3 ¨ © c ¹ ¨© ra ¹
¸
© ¹

Rp0,2 §¨ § r · 2 § c · ¸
x Axialspannung: Va ˜ ln¨ ¸  ¨ ¸¸
3 ¨ © c ¹ ¨© ra ¹
¸
© ¹
2
Rp0,2 §¨ § r · 2 § c · ·
x Radialspannung: Vr ˜ ln¨ ¸  ¨¨ ¸¸  1¸
3 ¨ © c ¹ © ra ¹ ¸
© ¹
Spannungsverlauf im elastischen Außenring (c < r < ra)
Rp0,2 c 2 § r2 ·
x Tangentialspannung: Vt ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸
3 ra2 ©r ¹
Rp0,2 c 2
x Axialspannung: Va ˜
3 ra2

Rp0,2 c 2 § r2 ·
x Radialspannung: Vr  ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸
3 ra2 ©r ¹
306 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Spannungskomponente vollplastischer Innenring elastischer Außenring


r = ri = 20 mm r = c = 30 mm r = c = 30 mm r = ra = 60 mm
2 2 2
Tangentialspannung 86,19 N/mm 245,37 N/mm 245,37 N/mm 98,15 N/mm2
Axialspannung -110,11 N/mm2 49,07 N/mm2 49,07 N/mm2 49,07 N/mm2
Radialspannung -306,41 N/mm2 -147,22 N/mm2 -147,22 N/mm2 0 N/mm2

f) Spannungskomponenten am Innenrand, falls der gesamte Behälter elastisch verformt


wäre (ideelle Spannungen)
§ r2
ri2 · ra2  ri2 60 mm 2  20 mm 2
V t id pi ˜ ˜ ¨ a2  1¸ pi ˜ 306,41 N/mm 2 ˜
ra2 ¨r ri2 ¸ ra2  ri2 60 mm 2  20 mm 2
© ¹
383,01 N/mm
2
pi ˜ ri2 306,41 N/mm 2 ˜ 20 mm
V a id 38,30 N/mm 2
ra2  ri2 2
60 mm  20 mm 2

ri 2 § r2 · ri2 § r2 ·
V r id  pi ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸  pi ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸  pi 306,41 N/mm 2
ra  ri2
2
©r ¹ ra2  ri2 © ri ¹
Tatsächlich wirkende Spannungen am Innenrand (aus Aufgabenteil e)
V t 86,19 N/mm
V a 110,11 N/mm
V r 306,41 N/mm
Eigenspannungen am Innenrand
V t ei V t  V t id 86,19 N/mm 2  383,01 N/mm 2 296,86 N/mm 2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 307

V a ei V a  V a id 110,11 N/mm 2  38,30 N/mm 2 148,41 N/mm 2


V r ei V r  V r id 306,41 N/mm 2   306,41 N/mm 2 0

Spannungskomponenten am Außenrand, falls der gesamte Behälter elastisch verformt


wäre (ideelle Spannungen)
r2 § r2 · 2˜ r2 2 ˜ 20 mm 2
V t id pi ˜ 2 i 2 ˜ ¨¨ a2  1¸¸ pi ˜ 2 i 2 306,41 N/mm 2 ˜
ra  ri © r ¹ ra  ri 60 mm 2  20 mm 2
76,60 N/mm
pi ˜ ri2 306,41 N/mm 2 ˜ 20 mm 2
V a id 38,30 N/mm 2
ra2  ri2 60 mm 2  20 mm 2
V r id 0

Tatsächlich wirkende Spannungen am Außenrand (aus Aufgabenteil e)


V t 98,15 N/mm
V a 49,07 N/mm
V r 0 N/mm
Eigenspannungen am Außenrand
V t ei V t  V t id 98,15 N/mm 2  76,60 N/mm 2 21,55 N/mm 2
V a ei V a  V a id 49,07 N/mm 2  38,30 N/mm 2 10,77 N/mm 2
V r ei V r  V r id 00 0
308 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Lösung zu Aufgabe 12.10


a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohrsche Verformungskreis
entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden (siehe
Abbildung).

Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung (Ht und Ha) sowie der
Schiebung Jt mit der Axialrichtung als Bezug
H A  H C 0,1496 ‰  1,2904 ‰
HM 0,720 ‰
2 2
H t { H B 1,1657 ‰
H a { H M  H B  H M 0,720 ‰ - 1,1657 ‰ - 0,720 ‰ 0,2743 ‰
J at
HM HA 0,720 ‰ - 0,1496 ‰ 0,5704 ‰
2
J at 1,1408 ‰

Berechnung des Innendrucks


Berechnung der Tangentialspannung unter Anwendung des Hookeschen Gesetzes für den
zweiachsigen Spannungszustand. Annahme: Behälter ist elastisch beansprucht.
E 210 000 N/mm 2
Vt ˜ Ht  P ˜Ha ˜ 1,1657 ‰  0,30 ˜ 0,2743 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
288 N/mm 2

Tangentialspannung am Außenrand (r = ra) eines dickwandigen Behälters unter Innen-


druck:
ri2 § r2 · 2 ˜ ri2
Vt pi ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸ pi ˜
ra2  ri2 ©r ¹ ra2  ri2
ra2  ri2 75 mm 2  50 mm 2
pi Vt ˜ 288 N/mm 2 ˜ 180 N/mm 2 180 MPa
2 ˜ ri2 2 ˜ 50 mm 2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 309

Berechnung des Torsionsmomentes


Elastizitätsgesetz für Schubspannungen:
E 210 000 N/mm 2
W at { W t G ˜ J at ˜ J at ˜ 1,1408 ˜ 10  3 92,14 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
Berechnung des Torsionsmomentes:
Mt
Wt
Wt
S d a4  d i4 S 150 4  100 4
Mt W t ˜ Wt Wt ˜ ˜ 92,14 N/mm 2 ˜ ˜ mm3
16 da 16 150
48 999 028 Nmm 49 000 Nm

b) Innenrand des Behälters


Berechnung der Spannungskomponenten am Innenrand (r = ri = 50 mm)
Tangentialspannung:
ri2 § r2 · ra2  ri2
Vt pi ˜ ˜ ¨ a2  1¸ pi ˜
ra2  ri2 ¨r ¸ ra2  ri2
© ¹
2 2
75 mm  50 mm
180 N/mm 2 ˜ 2 2
468 N/mm 2
75 mm  50 mm
Axialspannung:
pi ˜ ri2 180 N/mm 2 ˜ 50 mm 2
Va ˜ 144 N/mm 2
ra2  ri2 75 mm 2  50 mm 2
Radialspannung:
ri2 § r2 ·
Vr  pi ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸  pi 180 N/mm 2
ra2  ri2 ©r ¹
Schubspannung am Innenrand (Strahlensatz):
ri 50 mm
W ti W ta ˜ 92,14 N/mm 2 ˜ 61,43 N/mm 2
ra 75 mm

Berechnung der Hauptspannungen in der t-a-Ebene (Mantelfläche)


Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises:
Vt Va 468 N/mm 2  144 N/mm 2
VM 306 N/mm 2
2 2
2
R Vt VM  W t2

(468 N/mm 2  306 N/mm 2 ) 2  (61,43 N/mm 2 ) 2 173,26 N/mm 2


310 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Damit folgt für die Hauptspannungen in der t-a-Ebene:


V H1 V M  R 306 N/mm 2  173,26 N/mm 2 479,26 N/mm 2
V H2 V M  R 306 N/mm 2  173,26 N/mm 2 132,74 N/mm 2
Ordnen der Hauptspannungen ergibt:
V 1 { V H1 479,26 N/mm 2
V 2 { V H2 132,74 N/mm 2
V3 { Vr  180 N/mm 2

Berechnung der Vergleichsspannung an der Innenoberfläche (Anwendung der Gestaltän-


derungsenergiehypothese)
1 2 2 2
V VGEH ˜ V1  V 2  V2 V3  V 3  V1
2
1
V VGEH ˜ 479,26  132,74 2  132,74  180 2   180  479,26 2
N/mm 2
2
571,19 N/mm 2
Es gilt: VV GEH < Rp0,2
Der Behälter ist damit am Innenrand noch elastisch beansprucht.

Außenrand des Behälters


Berechnung der Spannungskomponenten am Außenrand (r = ra = 75 mm)
Tangentialspannung:
ri2 § r2 · 2 ˜ ri2
Vt pi ˜ ˜ ¨¨ a2  1¸¸ pi ˜
ra2  ri2 ©r ¹ ra2  ri2
2
2 ˜ 50 mm
180 N/mm 2 ˜ 288 N/mm 2
75 mm 2  50 mm 2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 311

Axialspannung:
2
pi ˜ ri2 180 N/mm 2 ˜ 50 mm
Va ˜ 144 N/mm 2
ra2  ri2 75 mm 2  50 mm 2

Radialspannung:
Vr 0

Schubspannung am Außenrand:
W ta 92,14 N/mm 2

Da an der Außenoberfläche ein zweiachsiger Spannungszustand vorliegt, kann die Ver-


gleichsspannung nach der GEH auch direkt aus den Lastspannungen ermittelt werden (sie-
he Kapitel 6.4 im Lehrbuch):
V VGEH V a2  V t2  V a ˜ V t  3 ˜ W t2

V VGEH 144 2  2882  144 ˜ 288  3 ˜ 92,14 2 N/mm 2


296,10 N/mm 2

Es gilt: VV GEH < Rp0,2


Der Behälter ist damit am Außenrand ebenfalls noch elastisch beansprucht.
Anmerkung: Wie zu erwarten, ist die Vergleichsspannung am Außenrand niedriger im
Vergleich zum Innenrand, da der Innenrand eines durch Innendruck bean-
spruchten Behälters stets die höchst beanspruchte Stelle darstellt.

c) Berechnung des Innendrucks bei Fließbeginn des Rohres


ra2  ri2 (752  50 2 ) mm 2
pi FB Rp0,2 ˜ 980 N/mm 2 ˜
3 ˜ ra2 3 ˜ 75 2 mm 2
2
314,3 N/mm 314,4 MPa

d) Berechnung des Innendrucks bei einer zulässigen Plastifizierung bis c = 60 mm


2 2
Rp0,2 §¨ § c · § c · 2 2
· 980 N/mm 2 §¨ § 60 mm · § 60 mm · ·
pic ˜ ln¨¨ ¸¸  ¨¨ ¸¸  1¸ ˜ ln¨¨ ¸¸  ¨¨ ¸¸  1¸
3 ¨ © ri ¹ © ra ¹
¸ 3 ¨ © 50 mm ¹ © 75 mm ¹
©
¸
¹
© ¹
410,0 N/mm 2 410,0 MPa

e) Berechnung der Tangential- und Axialspannung an der Außenoberfläche (r = ra) des


Behälters (elastischer Außenring)
R p0,2 c 2 § r2 · R p0,2 c 2
Vt ˜ ˜ ¨ a2  1¸ ˜ ˜2
3 ra2 ¨r ¸ 3 ra2
© ¹
2
2 § 60 mm ·
˜ ¨¨ ¸¸ ˜ 980 N/mm 2 724,23 N/mm 2
3 © 75 mm ¹
312 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

2
R p0,2 c 2 980 N/mm 2 § 60 mm ·
Va ˜ ˜ ¨¨ ¸¸ 362,11 N/mm 2
3 ra2 3 © 75 mm ¹
Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung unter Anwendung des
Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
1 724,23 N/mm 2  0,30 ˜ 362,11 N/mm 2
Ht ˜ V t  P ˜V a 0,0029314 2,9314 ‰
E 210 000 N/mm 2
1 362,11 N/mm 2  0,30 ˜ 724,23 N/mm 2
Ha ˜ V a  P ˜V t 0,0006897 0,6897 ‰
E 210 000 N/mm 2
Da voraussetzungsgemäß kein Torsionsmoment
mehr wirkt, sind die Schnittflächen mit den Flä-
chennormalen in Axial- und Tangentialrichtung
schubspannungsfrei. Daher erfährt ein achspa-
ralleles Flächenelement keine Schiebung (Win-
kelverzerrung). Die Bildpunkte Pa und Pt, wel-
che die Verformungen mit der Axial- bzw. Tan-
gentialrichtung als Bezugsrichtung repräsentie-
ren, fallen daher mit der H-Achse zusammen, d.
h. die Axial- und die Tangentialrichtung sind
gleichzeitig Hauptdehnungsrichtungen. Der
Mohrsche Verformungskreis lässt sich damit auf
einfache Weise konstruieren (siehe Abbildung).
Die Bildpunkte PA und PC, welche die Verformungen mit der A- bzw. C-Richtung als Bezugs-
richtung repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel 2˜45° bzw. 2˜45°
+180° ausgehend von der nunmehr bekannten Tangentialrichtung (gleicher Drehsinn zum
Lageplan). Damit erhält man für die Dehnungen in A- und C-Richtung:
H t  Ha 2,9314 ‰  0,6897 ‰
HA HC 1,8106 ‰
2 2
Die Dehnung in B-Richtung ist identisch mit der Dehnung in Tangentialrichtung. Es gilt daher:
HB Ht 2,9314 ‰
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 313

Lösung zu Aufgabe 12.11


Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 624 mm
1,04  1,20 (dünnwandig)
d i 600 mm

Berechnung der Spannungskomponenten an der Außenseite (Messstellen der DMS)


Spannungskomponenten aus Innendruck
Tangentialspannung:
d 600 mm
V t pi ˜ i 20 N/mm 2 ˜ 500 N/mm 2
2˜s 2 ˜ 12 mm
Axialspannung:
di dt 500 N/mm 2
Va pi ˜ 250 N/mm 2
4˜s 2 2
Radialspannung:
Vr 0
Spannungskomponenten aus Biegebeanspruchung
F1 900 000 N
˜a ˜ 850 mm
Mb 2 2
Vb 110,44 N/mm 2
Wb S d a4  d i4 S 624 4  600 4
˜ ˜ mm3
32 da 32 624

Spannungskomponenten aus Zugbeanspruchung


F2 F2 1 500 000 N
Vz 65,01 N/mm 2
A S ˜ d2  d2 S
˜ 624 2  600 2 mm 2
a i
4 4
Berechnung der Dehnungsanzeigen der DMS (zweiachsiger Spannungszustand)
1
HC ˜ V z  V a  P ˜V t
E
65,01 N/mm 2  250 N/mm 2  0,30 ˜ 500 N/mm 2
0,0007858 0,7858 ‰
210 000 N/mm 2
1
HB ˜ Vt  P ˜ Vz Va
E
500 N/mm 2  0,30 ˜ 65,01 N/mm 2  250 N/mm 2
0,0019309 1,9309 ‰
210 000 N/mm 2
1
HA ˜ V z  V a  V b  P ˜V t
E
65,01 N/mm 2  250 N/mm 2  110,44 N/mm 2  0,30 ˜ 500 N/mm 2
210 000 N/mm 2
314 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

0,0002599 0,2599 ‰
1
HD ˜ V z  V a  V b  P ˜V t
E
65,01 N/mm 2  250 N/mm 2  110,44 N/mm 2  0,30 ˜ 500 N/mm 2
210 000 N/mm 2
0,0013117 1,3117 ‰

b) Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich an der Messstelle von DMS D. Da keine
Schubspannungen auftreten, sind die Normalspannungen gleichzeitig Hauptnormalspan-
nungen.
Spannungen an der Messstelle von DMS D
V H1 V a  V z  V b 250 N/mm 2  65,01 N/mm 2  110,44 N/mm 2 425,45 N/mm 2
V H2 V t 500 N/mm 2
V H3 V r 0

Ordnen der Hauptspannungen:


V 1 V H2 500 N/mm 2
V 2 V H1 425,45 N/mm 2
V 3 V H3 0

Festigkeitsbedingung (Verwendung der Schubspannungshypothese)


Rp0,2
V V SH d V zul
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
Rp0,2 870 N/mm 2
SF 1,74 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V1  V 3 500 N/mm 2  0
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 315

Lösung zu Aufgabe 12.12


Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 480 mm
1,07  1,20 (dünnwandig)
d i 450 mm

Die Schnittflächen mit der Axial- und Tan-


gentialrichtung als Normale sind schubspan-
nungsfrei (nur Innendruck). Daher erfährt ein
achsparalleles Flächenelement auch keine
Schiebung (Winkelverzerrung). Die Bild-
punkte Pa und Pt, welche die Verformungen
mit der Axial- bzw. Tangentialrichtung als
Bezugsrichtung repräsentieren, fallen daher
mit der H-Achse zusammen, d. h. die Axial-
und die Tangentialrichtung sind gleichzeitig
Hauptdehnungsrichtungen. Der Mohrsche
Verformungskreis lässt sich damit entspre-
chend der Abbildung auf einfache Weise
konstruieren.
Die Bildpunkte PA und PB, welche die Ver-
formungen mit der A- bzw. B-Richtung als
Bezugsrichtung repräsentieren, erhält man
durch Abtragen der Richtungswinkel 2˜20°
bzw. 2˜20°+180° ausgehend von der nun-
mehr bekannten Axialrichtung (gleicher
Drehsinn zum Lageplan).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises
H A  H B 0,1972 ‰  0,5528 ‰
HM 0,375 ‰
2 2
H M  H A 0,375 ‰  0,1972 ‰
R 0,2321 ‰
cos 2D cos(2 ˜ 20q)

Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung (Ht und Ha)


Ht H M  R 0,375 ‰  0,2321 ‰ 0,6071 ‰
Ha H M  R 0,375 ‰  0,2321 ‰ 0,1429 ‰
Berechnung der Spannungen in Tangentialrichtung durch Anwendung des Hookeschen
Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
E 210 000 N/mm 2
Vt ˜ Ht  P ˜Ha ˜ 0,6071 ‰  0,30 ˜ 0,1429 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,30 2
150 N/mm 2
316 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Berechnung des Innendrucks pi


d
V t pi ˜ i
2˜s
2˜s 2 ˜ 15 mm
pi V t ˜ 150 N/mm 2 ˜ 10 N/mm 2 10 MPa
di 450 mm
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 317

Lösung zu Aufgabe 12.13


Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a 330 mm
1,1  1,20 (dünnwandig)
d i 300 mm

Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohrsche Verformungskreis ent-
sprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden (siehe Abbil-
dung).

Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises


H A  H C 0,2011 ‰  0,3989 ‰
HM 0,3 ‰
2 2
2 2
R HB  HM  HM  HA

0,5715 ‰  0,3 ‰ 2  0,3 ‰  0,2011 ‰ 2


0,2890 ‰

Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS B und der Hauptdeh-
nungsrichtung HH1
§ H  HA · § 0,3 ‰  0,2011 ‰ ·
D arctan¨¨ M ¸¸ arctan¨¨ ¸¸ arctan 0,364 20q
© HB  HM ¹ © 0,5715 ‰  0,3 ‰ ¹
Damit folgt für den Richtungswinkel E:
E 90q  D  2 ˜ 10q 50q

Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung


H t H M  R ˜ cos E 0,3 ‰  0,289 ‰ ˜ cos 50q 0,4858 ‰
H a H M  R ˜ cos E 0,3 ‰  0,289 ‰ ˜ cos 50q 0,1142 ‰
318 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Berechnung der Normalspannung in Tangentialrichtung (Vt) durch Anwendung des


Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
E 210 000 N/mm 2
Vt ˜ Ht  P ˜Ha ˜ 0,4858 ‰  0,3 ˜ 0,1142 ‰ ˜ 10  3
1 P2 1 - 0,3 2

120 N/mm 2

Berechnung des Innendrucks pi


d
V t pi ˜ i
2˜s
2˜s 2 ˜ 15 mm
pi V t ˜ 120 N/mm 2 ˜ 12 N/mm 2 12 MPa
di 300 mm

Berechnung der Schiebung Jat mit der Axialrichtung als Bezugsrichtung


J at
 R ˜ sin E 0,289 ‰ ˜ sin 50q 0,2213 ‰
2
J at 0,4426 ‰ (Winkelverkleinerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)

Berechnung der Schubspannung Wt durch Anwendung des Hookeschen Gesetzes für


Schubbeanspruchung
E 210 000 N/mm 2
W at { W t G ˜ J at ˜ J at ˜ - 0,4426 ‰ ˜10 3 35,8 N/mm 2
2 ˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
Berechnung des Torsionsmomentes
Mt
Wt
Wt
S d a4  d i4 S 330 4  300 4
Mt W t ˜ Wt Wt ˜ ˜ 35,8 N/mm 2 ˜ ˜ mm 3
16 da 16 330
80 000 000 Nmm 80 000 Nm

Das Torsionsmoment wirkt entgegen der in der Aufgabenstellung eingezeichneten Richtung.


12 Behälter unter Innen- und Außendruck 319

Lösung zu Aufgabe 12.14


a) Berechnung des Innendrucks
F F 150 000 N
pi 29,84 N/mm 2 29,84 MPa
A S S 2
˜ d i22 ˜ 80 mm
4 4
b) Berechnung des Durchmesserverhältnisses
d a1 70 mm
1,17  1,20 (dünnwandig)
d i1 60 mm

Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 1


Tangentialspannung:
d i1 60 mm
Vt pi ˜ 29,84 N/mm 2 ˜ 179,05 N/mm 2
2 ˜ s1 2 ˜ 5 mm
Axialspannung (erhält man durch Freischneiden des Deckels, siehe Abbildung):
S
 F  pi ˜ ˜ d i12
Va 4
S 2
˜ d a1  d i12
4
S 2
- 150 000 N  29,84 N/mm 2 ˜ ˜ 60 mm
4
S
˜ 70 2  60 2 mm 2
4
64,27 N/mm 2
Radialspannung:
p
V r  i 14,92 N/mm 2
2
Hauptspannungen
V1 V t 179,05 N/mm 2
V2 Vr 14,92 N/mm 2
V3 Va 64,27 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH d V zul
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
Rp0,2 780 N/mm 2
SF 3,21 (ausreichend, da S F ! 1,50)
V1  V 3 179,05 N/mm 2  (64,27 N/mm 2 )
320 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Bemerkung: Für Druckbehälterberechnungen wählt man aufgrund des Gefährdungspoten-


ziales in der Regel einen höheren Sicherheitsbeiwert gegen plastische Ver-
formung (SF t 1,50).

c) Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 4


Annahme: der äußere Zylinder ist dünnwandig.
Tangentialspannung:
d
V t pi ˜ i2
2 ˜ s2
Axialspannung:
Va 0 (keine Reibung)
Radialspannung:
p
Vr  i
2
Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH d V zul
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
d i2 § pi · Rp0,2
pi ˜  ¨ ¸
2 ˜ s2 © 2 ¹ SF
§ d 1 · Rp0,2
pi ˜ ¨¨ i2  ¸¸
© 2 ˜ s2 2 ¹ SF
d i2 1 Rp0,2

2 ˜ s2 2 pi ˜ S F
d i2 80 mm
s2 5,23 mm
§ p0,2
R 1· § 780 N/mm 2 1·
2 ˜ ¨¨  ¸¸ 2 ˜ ¨¨ 2
 ¸¸
p ˜ S
© i F 2¹ © 29,84 N/mm ˜ 3,21 2 ¹
Überprüfung, ob der Behälter tatsächlich dünnwandig ist
d a2 90,45 mm
1,13  1,20 (dünnwandig)
d i2 80 mm

d) An der Stelle 3 herrscht kein Innendruck (Dichtungen), daher sind dort keine Spannungs-
komponenten aus Innendruck vorhanden. Da voraussetzungsgemäß außerdem keine Rei-
bung auftritt, liegen auch keine Axialspannungen vor. Die Stelle 3 ist also spannungsfrei,
d. h. VV = 0. Die Sicherheit gegen Fließen ist dementsprechend unendlich.
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 321

e) Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises


Die Schnittflächen mit den Flächennor-
malen in Tangential- und Axialrichtung
enthalten keine Schubspannungen (nur
Innendruck). Die Normalspannungen in
diesen Schnittebenen sind dementspre-
chend Hauptspannungen. Die Bildpunkte
Pt und Pa welche die Spannungen in die-
sen Schnittebenen repräsentieren, fallen
dementsprechend mit der V-Achse zu-
sammen und der Mohrsche Verformungs-
kreis lässt sich auf einfache Weise kon-
struieren.
Die Bildpunkte Pa' (Schnittfläche mit Flächennormale in a'-Richtung) und Pt' erhält man
durch Abtragen des Richtungswinkels (2˜15° bzw. 2˜15° + 180°) ausgehend von der nun-
mehr bekannten Axial- oder Tangentialrichtung (gleicher Drehsinn zum Lageplan).
Berechnung der Spannungen Va' und Vt'
V t V a V t V a
V a'  ˜ cos
2 2
179,05 N/mm 2  - 64,27 N/mm 2 179,05 N/mm 2  - 64,27 N/mm 2
 ˜ cos 2 ˜15q
2 2
-47,98 N/mm 2
V t V a V V a
V t'  t ˜ cos 2D
2 2
179,05 N/mm 2  - 64,27 N/mm 2 179,05 N/mm 2  - 64,27 N/mm 2
 ˜ cos 2 ˜15q
2 2
162,75 N/mm 2

Berechnung der Dehnung in Messrichtung des Dehnungsmessstreifens


1
H a' { H DMS ˜ V a'  P ˜ V t'
E
 47,98 N/mm 2  0,30 ˜ 162,75 N/mm 2
0,000465  0,465 ‰
208 000 N/mm 2

f) Bei einem Innendruck von pmax = 40 MPa ist der innere Zylinder voll ausgefahren, d. h. in
beiden Zylindern tritt zusätzlich eine Axialspannung aus Innendruck auf.
Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 1
Tangentialspannung:
d 60 mm
V t pmax ˜ i1 40 N/mm 2 ˜ 240 N/mm 2
2 ˜ s1 2 ˜ 5 mm
322 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Axialspannung:
S S 2
 F  pmax ˜ ˜ d i12 - 150 000 N  40 N/mm 2 ˜ ˜ 60 mm
Va 4 4 36,14 N/mm 2
S 2 S
˜ d a1  d i12 2 2
˜ 70  60 mm 2
4 4
Radialspannung:
p
V r  max 20 N/mm 2
2
Hauptspannungen
V1 V t 240 N/mm 2
V2 Vr  20 N/mm 2
V3 Va 36,14 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH d V zul
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
Rp0,2 780 N/mm 2
SF 2,83 (ausreichend, da S F ! 1,50)
V1  V 3 240 N/mm 2  (36,14 N/mm 2 )

Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 4


Tangentialspannung:
d 80 mm
V t pmax ˜ i2 40 N/mm 2 ˜ 266,67 N/mm 2
2 ˜ s2 2 ˜ 6 mm
Axialspannung:
S S 2
 F  pmax ˜ ˜ d i22 - 150 000 N  40 N/mm 2 ˜ ˜ 80 mm
Va 4 4 31,50 N/mm 2
S 2 S
˜ d a2  d i22 ˜ 92 2  80 2 mm 2
4 4
Radialspannung:
p
V r  max 20 N/mm 2
2
Hauptspannungen
V1 V t 266,67 N/mm 2
V2 Vr 31,50 N/mm 2
V3 Va  20 N/mm 2
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 323

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH d V zul
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
Rp0,2 780 N/mm 2
SF 2,72 (ausreichend, da S F ! 1,50)
V1  V 3 266,67 N/mm 2  (20 N/mm 2 )

g) Spannungskomponenten an der Kerbstelle 2


Tangentialspannung:
Vt 240 N/mm 2

Axialspannung:
V a max D k ˜ V an D k ˜V a 2,25 ˜  36,14 N/mm 2 81,32 N/mm 2

Radialspannung:
p
V r  max 20 N/mm 2
2
Hauptspannungen
V1 V t 240 N/mm 2
V2 Vr  20 N/mm 2
V3 Va 81,32 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH d V zul
SF
Rp0,2
V1  V 3
SF
Rp0,2 780 N/mm 2
SF 2,43 (ausreichend, da S F ! 1,50)
V1  V 3 240 N/mm 2  (81,32 N/mm 2 )
324 12 Behälter unter Innen- und Außendruck

Lösung zu Aufgabe 12.15


Beim dünnwandigen Behälter unter Innendruck gilt für die Hauptnormalspannungen:
V1 { V t
Vt
V2 { Va
2
V3 | 0
Berechnung der Vergleichsspannung nach der Gestaltänderungsenergiehypothese
1 2 2 2
V VGEH ˜ V1  V 2  V2 V3  V 3  V1
2
1 2
˜ Vt Va  V a2  V t2
2
1
˜ 2 ˜ V t2  2 ˜ V t ˜ V a  2 ˜ V a2
2
V t2  V t ˜ V a  V a2

mit Va = 0,5˜Vt folgt:


V t2 V t2 3 2 3
V VGEH V t2   ˜V t ˜V t
2 4 4 2
Fließen tritt ein, sobald gilt:
V VGEH Re
3
˜V t Re
2
2
Vt ˜ Re 1,155 ˜ Re
3
325

13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit


13.1 Formelsammlung Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Vo V u
Vm Mittelspannung
2

Vo Vu
Va Spannungsamplitude
2

Vu
R Spannungsverhältnis
Vo

N f ˜ 't Schwingspielzahl

Wöhlerkurve
x Bereich der quasi-statischen Festigkeit
Zum Bruch führende Spannungsamplitude
1 R
V A max Rm ˜
2

x Zeitfestigkeitsbereich
Gleichung der Wöhlerkurve im Zeitfestig-
keitsbereich
1

§N · k
VA V A1 ˜ ¨¨ ¸¸
© N1 ¹

k
§V ·
N N1 ˜ ¨¨ A ¸¸
© V A1 ¹

Neigungsexponent

§N ·
lg¨¨ 1 ¸¸
N
k  © 2¹
§V ·
lg¨¨ A1 ¸¸
© V A2 ¹
k tan D

x Bereich der Dauerfestigkeit


V AD konstant
326 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Dauerfestigkeitskennwerte unter rein wechselnder Beanspruchung


Werkstoffsorte / Dauerfestigkeitskennwert 1)
Werkstoffgruppe Zug-Druck- Biege- Schub- Torsions-
Wechselfestigkeit wechselfestigkeit wechselfestigkeit wechselfestigkeit
2) 7) 8) 2) 7) 8) 9)
VzdW VbW WsW WtW
Walzstahl, allgemein 3) 4) 0,45 ˜ Rm 1,1 ... 1,3 ˜ VzdW 0,577 ˜ VzdW 0,577 ˜ VbW
4) 5) 5)
Einsatzstahl 0,40 ˜ Rm 1,1 ... 1,3 ˜ VzdW 0,577 ˜ V zdW 0,577 ˜ VbW
6)
Nichtrostender Stahl 0,40 ˜ Rm 1,1 ... 1,3 ˜ VzdW 0,577 ˜ V zdW 0,577 ˜ VbW
4) 6)
Schmiedestahl 0,40 ˜ Rm 1,1 ... 1,3 ˜ VzdW 0,577 ˜ V zdW 0,577 ˜ VbW
Stahlguss 0,34 ˜ Rm 1,15 ˜ VzdW 0,577 ˜ V zdW k. A.
Gusseisen mit Lamellengraphit 0,30 ˜ Rm 1,50 ˜ VzdW 0,850 ˜ V zdW 0,8 ... 0,9 ˜ VzdW
Gusseisen mit Kugelgraphit 0,34 ˜ Rm 1,30 ˜ VzdW 0,650 ˜ V zdW k. A.
Temperguss 0,30 ˜ Rm 1,40 ˜ VzdW 0,750 ˜ V zdW k. A.
Al-Knetlegierungen 0,30 ˜ Rm 1,1 ... 1,3 ˜ VzdW 0,577 ˜ V zdW k. A.
Al-Gusslegierungen 0,30 ˜ Rm k. A. 0,750 ˜ V zdW k. A.
1)
Werkstoffkennwerte sind in N/mm2 einzusetzen. Anhaltswerte für ungekerbte Proben mit polierter Oberfläche.
2)
Werte nach [2]. Für N = 106 Schwingspiele.
3)
Außer Einsatzstahl, nichtrostender Stahl und Schmiedestahl.
4)
Nach DIN 743-3: VzdW | 0,4˜Rm; VbW | 0,5˜Rm; WtW | 0,3˜Rm (Torsionswechselfestigkeit).
5)
Blindgehärtet. Der Einfluss einer Einsatzhärtung wird durch den Randschichtfaktor (Tabelle 13.4) berücksichtigt.
6)
Vorläufiger Wert.
7)
Anhaltswerte für zähe Werkstoffe.
8)
0,577 = 1/—3 (Gestaltänderungsenergiehypothese).
9)
Experimentelle Ergebnisse deuten eher auf ein Verhältnis von WtW = 0,62˜VbW hin.
k. A. = keine Angabe

Festigkeitsbedingung für ungekerbte Bauteile mit polierter Oberfläche unter reiner


Wechselbeanspruchung
VW
V a d V a zul
SD

Mittelspannungsempfindlichkeit
V W  V Sch / 2 Definition der Mittel-
M tan D spannungsempfind-
V Sch / 2 lichkeit
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 327

Mittelspannungsempfindlichkeit unter der Wirkung von Normalspannungen


• Stahl: 1) MV = 0,00035 · Rm – 0,10
• Stahlguss: MV = 0,00035 · Rm + 0,05
• GJL: 2) MV = 0,5
• GJS: 3) MV = 0,00035 · Rm + 0,08
• Temperguss: MV = 0,00035 · Rm + 0,13
• Al-Knetlegierungen MV = 0,001 · Rm - 0,04
• Al-Gusslegierungen MV = 0,001 · Rm + 0,20

Mittelspannungsempfindlichkeit unter der Wirkung von Schubspannungen


• Stahl 1) MW = 0,577 · MV
• Stahlguss: MW = 0,577 · MV
• GJL: 2) MW = 0,85 · MV
• GJS: 3) MW = 0,65 · MV
• Temperguss: MW = 0,75 · MV
• Al-Knetlegierungen MW = 0,577 · MV
• Al-Gusslegierungen MW = 0,75 · MV

Dauerfestigkeitsschaubild nach Haigh (modifiziert) für duktile Werkstoffe

VW VW
Für Vm d :
Mı 1 Mı 1

V AD V W  M ı ˜V m

1)
auch für nichtrostende Stähle
2)
GJL: Gusseisen mit Lamellengraphit
3)
GJS: Gusseisen mit Kugelgraphit
328 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

VW 3 ˜V W M c 1
Für  Vm d ˜ ı :
Mı 1 3 ˜ M ıc  1 M ı  1
M ıc  1
V AD VW ˜  M ıc ˜ V m
Mı 1

3 ˜V W M c 1
Für ˜ ı  Vm  f :
3 ˜ M ıc  1 M ı  1
VW M ıc  1
V AD ˜
3 ˜ M ıc  1 M ı  1

VW
Für  f  V m  :
Mı 1
VW
V AD
1 Mı

Grenzkurve für plastische Verformung im DFS nach Haigh

V a (V m ) Rp0,2  V m

Grenzkurve für Bruch im DFS nach Haigh

V a (V m ) Rm  V m

Dauerfestigkeitsschaubild nach Haigh für spröde Werkstoffe

Dauernd ertragbare Schubspannungsamplitude Dauernd ertragbare Normalspannungsamplitude


für spröde Werkstoffe für spröde Werkstoffe

§ Vm · § Wm ·
V AD V W ˜ ¨¨1  ¸ W AD W W ˜ ¨¨1  ¸
© Rm ¸¹ © WB ¸
¹
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 329

Festigkeitsbedingung unter Schwingbeanspruchung ungekerbter Bauteile mit polierter


Oberfläche unter der Wirkung einer von Null verschiedenen Mittelspannung

V AD
V a d V a zul
SD

Einfluss der Oberflächenrauigkeit unter der Wirkung von Normalspannungen

Einfluss der Oberflächenrauigkeit unter der Wirkung von Schubspannungen

GJS: Gusseisen mit Kugelgraphit


GS: Stahlguss
330 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

13.2 Aufgaben
Aufgabe 13.1 {{{zz

Die Abbildung zeigt die


Wöhlerkurve eines glatten,
polierten Rundstabes aus
der Vergütungsstahlsorte
25CrMo4 mit Vollkreis-
querschnitt (d = 10 mm) für
eine Ausfallwahrscheinlich-
keit von PA = 50%. Der
Rundstab unterliegt einer
Zug-Druck-Wechselbean-
spruchung.
Werkstoffkennwerte 25CrMo4:
Rp0,2 = 700 N/mm2
Rm = 900 N/mm2
E = 208000 N/mm2
μ = 0,30
a) Ermitteln Sie anhand der Wöhlerkurve die Zug-Druck-Wechselfestigkeit des Werkstoffs.
b) Berechnen Sie den Neigungsexponenten k (k-Faktor) der Wöhlerkurve.
c) Berechnen Sie die dauernd ertragbare Kraftamplitude FAD1 bei reiner Zugschwellbeanspru-
chung.
d) Konstruieren Sie aus den gegebenen Daten das weiterentwickelte Dauerfestigkeitsschaubild
nach Haigh und überprüfen Sie graphisch das Ergebnis aus Aufgabenteil c).
e) Der Stab sei nun mit einer statischen Zugkraft von F = 20 kN vorgespannt. Berechnen Sie
für diese Vorspannung die dauernd ertragbare Kraftamplitude FAD2.

Aufgabe 13.2 {{{zz

Für die unlegierte Vergü-


tungsstahlsorte C45E+QT
(Rm = 850 N/mm2) wurde an
glatten, polierten Rundpro-
ben mit Vollkreisquerschnitt
(d = 10 mm) eine Wöhler-
kurve unter reiner Wechsel-
beanspruchung ermittelt.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 331

Eine statistische Auswertung ergab für eine Ausfallwahrscheinlichkeit von PA = 50% die fol-
genden Werte:
VzdW = 350 N/mm2
k = 12,5
ND = 3˜106
a) Konstruieren Sie aus den gegebenen Zahlenwerten die Wöhlerkurve in das vorbereitete
Diagramm.
b) Berechnen Sie für eine Spannungsamplitude von VA = 450 N/mm2 und eine Prüffrequenz
von f = 15 Hz die erforderliche Versuchsdauer bis zum Ausfall von 50% der bei dieser Be-
anspruchung geprüften Proben.
c) Berechnen Sie die dauernd ertragbare Spannungsamplitude für eine statisch wirkende Mit-
telspannung von Vm = 150 N/mm2.

Aufgabe 13.3 {{{{z


Nennen Sie je ein Beispiel aus der technischen Praxis, für die nachfolgend genannten Bean-
spruchungsarten.
a) Zug-Schwellbeanspruchung (Vu > 0).
b) Reine Zug-Schwellbeanspruchung (Vu = 0).
c) Reine Wechselbeanspruchung (Vu = -Vo).
d) Druck-Schwellbeanspruchung (Vo< 0).
e) Reine Druck-Schwellbeanspruchung (Vo = 0)

Aufgabe 13.4 {{{zz


In einem dünnwandigen Gashochdruckbehälter
10

(di = 800 mm, s = 10 mm) aus Werkstoff


S620QL herrscht ein zeitlich veränderlicher In-
nendruck pi (siehe Abbildung).
pi (t)
Ø800

Werkstoffkennwerte S620QL:
Rp0,2 = 620 N/mm2
Rm = 870 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
pi
a) Berechnen Sie für die Tangential-, für die
Axial- und für die Radialspannungskompo- 10
MPa
nente jeweils die Oberspannung Vo und die
Unterspannung Vu. 5

b) Berechnen Sie für die Tangentialspannung Vt:


x die Spannungsamplitude Vta 0
t
x die Mittelspannung Vtm
x das Spannungsverhältnis R
332 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

c) Zeichnen Sie ein Va-Vm- Diagramm und kennzeichnen Sie dort die Orte mit:
x R = -1
x R = -0,5
xR=0
x R = 0,5
xR=1
xR=’

Aufgabe 13.5 {{{zz

Ein einseitig eingespannter Rundstab


mit Vollkreisquerschnitt (d = 25 mm)
und einer Länge von l = 500 mm aus
der legierten Vergütungsstahlsorte
37Cr4 kann auf unterschiedliche Wei-
se beansprucht werden.
Die Oberfläche des Rundstabes ist ge-
dreht (Rz = 12,5 Pm). Kerbwirkung
an der Einspannstelle, Schubspannun-
gen durch Querkräfte (Aufgabenteil
b) sowie ein Einfluss der Bauteilgröße
auf die Schwingfestigkeit dürfen ver-
nachlässigt werden.
Werkstoffkennwerte 37Cr4:
Rp0,2 = 820 N/mm2
Rm = 950 N/mm2
VzdW = 415 N/mm2
VbW = 480 N/mm2
WtW = 240 N/mm2
E = 212000 N/mm2
μ = 0,30
Berechnen Sie die Sicherheit gegen Dauerbruch (SD) für die nachfolgenden Lastfälle.
a) Rein wechselnde Zugkraft F.
b) Rein wechselnde Querkraft Fq.
c) Rein wechselndes Torsionsmoment Mt.

Aufgabe 13.6 {{{zz


Ein einseitig eingespannter Rundstab mit Vollkreisquerschnitt (d = 30 mm) aus der unlegierten
Baustahlsorte S275JR unterliegt einer zeitlich veränderlichen Beanspruchung.
Die Oberfläche der Welle ist gedreht (Rz = 6,3 μm). Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie
ein Einfluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit dürfen vernachlässigt werden.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 333

Werkstoffkennwerte S275JR:
Rp0,2 = 290 N/mm2
Rm = 540 N/mm2
VzdW = 240 N/mm2
E = 210000 N/mm2
P = 0,30
a) Berechnen Sie die dauernd ertrag-
bare Kraftamplitude FA1 für eine
Schwingbeanspruchung mit einer
statisch wirkenden Vorspannkraft
von Fm = 150 kN (Abbildung a).
b) Berechnen Sie die dauernd ertrag-
bare Kraftamplitude FA2 für eine
reine Zugschwellbeanspruchung
(Abbildung b).
c) Berechnen Sie die dauernd ertrag-
bare Kraftamplitude FA3 für eine
reine Druckschwellbeanspruchung
(Abbildung c).

Aufgabe 13.7 {{{zz

Eine Dehnschraube aus der warmfesten, legierten Stahlsorte


13CrMo4-4 mit Vollkreisquerschnitt und geschliffener
Oberfläche (Rz = 4 μm) steht im Zylinderblock eines Mo-
tors unter einer statischen Vorspannung von F1 = 12000 N.
Bei jedem Arbeitstakt wird die Dehnschraube zusätzlich
schwellend mit F2 = 25000 N belastet.
Werkstoffkennwerte 13CrMo4-4:
Rp0,2 = 300 N/mm2
Rm = 560 N/mm2
VzdW = 250 N/mm2
E = 209000 N/mm2
P = 0,30
a) Berechnen Sie den erforderlichen Durchmesser d der Dehnschraube, falls eine Sicherheit
gegen Fließen von SF = 1,20 gefordert wird.
b) Ermitteln Sie den notwendigen Durchmesser d, falls eine Sicherheit von SD = 2,80 gegen
Dauerbruch gefordert wird.
334 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Aufgabe 13.8 {{zzz

Ein einseitig eingespannter Freiträger (l = 200 mm) mit rechteckiger Querschnittsfläche


(a = 25 mm; b = 50 mm) aus der Gusseisensorte EN-GJL-350 wird durch die statisch wir-
kende Kraft F1 = 120 kN sowie durch die zeitlich veränderliche, rein wechselnd wirkendee
Kraft F2 beansprucht. Die Oberflächenrauigkeit des Stabes kann mit Rz = 200 μm angenom-
men werden.
Werkstoffkennwerte EN-GJL-350:
Rm = 400 N/mm2
VbW = 130 N/mm2
E = 108000 N/mm2
P = 0,25

Berechnen Sie die dauernd ertragbare Kraftamplitude F2 damit kein Dauerbruch eintritt. Es
wird eine Sicherheit von SD = 5,0 gefordert.
Kerbwirkung an der Einspannstelle, Schubspannungen durch Querkräfte sowie ein Einfluss
der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit dürfen vernachlässigt werden.

Aufgabe 13.9 {{zzz

Eine statisch vorgespannte, abgesetzte Torsions-


feder mit gedrehter Oberfläche (Rz = 25 μm) aus
der Federstahlsorte 61SiCr7 wird im Betrieb
durch ein zeitlich veränderliches Torsionsmo-
ment beansprucht (siehe Abbildung). Ein Ein-
fluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit
muss nicht berücksichtigt werden.
Werkstoffkennwerte 61SiCr7:
Rp0,2 = 1400 N/mm2
Rm = 1830 N/mm2
WtW = 490 N/mm2
E = 211000 N/mm2
μ = 0,30
Hat die Torsionsfeder im Bereich des Absatzes
(Querschnitt I) eine ausreichende Sicherheit ge-
genüber Dauerbruch?
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 335

Aufgabe 13.10 {{zzz

Der abgebildete, abgesetzte Bolzen aus der Fein-


kornbaustahlsorte S890QL mit polierter Oberflä-
che (D = 50 mm; d = 25 mm) wird einer Zug-
Druck-Wechselbeanspruchung ausgesetzt.
a) Berechnen Sie den erforderlichen Radius R
so, dass die Formzahl Dk = 2,0 wird.
b) Ermitteln Sie die zulässige, rein wechselnd
wirkende Zugkraft FW so, dass ein Dauer-
bruch mit einer Sicherheit von SD = 2,50 aus-
geschlossen werden kann.
Werkstoffkennwerte S890QL:
Rm = 1050 N/mm2
Rp0,2 = 920 N/mm2
VzdW = 480 N/mm2
c) Berechnen Sie die zulässige Zugkraft FW, falls der baugleiche Bolzen aus der Gusseisen-
sorte EN-GJL-300 hergestellt wurde. Es wird eine Sicherheit gegenüber Dauerbruch von
SD = 4,0 gefordert. Die Oberfläche des Bolzens sei poliert.
Werkstoffkennwerte EN-GJL-300:
Rm = 320 N/mm2
VzdW = 100 N/mm2

Aufgabe 13.11 {{zzz

Der abgebildete Hebel mit Vollkreisquerschnitt aus einem schweißgeeigneten Feinkornbau-


stahl (S890QL) und gedrehter Oberfläche (Rz = 10 μm) ist auf der einen Seite mit einer dick-
wandigen Stahlplatte verschweißt. An seinem freien, rechten Ende wurde eine symmetrische
Querlasche angebracht. Der Hebel kann durch die Querkraft F1 sowie durch das Kräftepaar F2
beansprucht werden. Es sind unterschiedliche Lastfälle zu untersuchen.
Werkstoffkennwerte S890QL:
Rp0,2 = 900 N/mm2
Rm = 1050 N/mm2
VbW = 480 N/mm2
WtW = 275 N/mm2
E = 212000 N/mm2
P = 0,30
F1 A-A
Ød
A
Rz 10 F2
Ø60

A F2
l = 1000 a = 200 a = 200
336 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

a) Die Kraft F1 wirkt rein schwellend zwischen 0 und 10 kN. Das Kräftepaar F2 wirkt zu-
nächst nicht (F2 = 0). Berechnen Sie den mindestens erforderlichen Durchmesser d des
Stabes, damit ein Dauerbruch mit einer Sicherheit von SD = 2,5 ausgeschlossen werden
kann.
b) Das Kräftepaar F2 wirkt rein wechselnd mit F2 = r 15 kN. Die Querkraft F1 wirkt nicht
(F1 = 0). Berechnen Sie auch für diese Beanspruchung den mindestens erforderlichen
Durchmesser d des Stabes, damit ein Dauerbruch mit einer Sicherheit von SD = 3,0 nicht
auftritt.
c) Die Kräfte F1 und F2 wirken statisch und treten gemeinsam auf, wobei stets gilt F1 = F2.
Berechnen Sie die zulässigen Kräfte F1 = F2, damit bei einem Stab mit d = 60 mm kein
Fließen eintritt (SF = 1,20).

Aufgabe 13.12 {{zzz


Eine einseitig eingespannte
Blattfeder mit Rechteckquer-
schnitt (Breite b = 25 mm; Di-
cke t = 8 mm) und einer Länge
von l = 1000 mm aus der ver-
güteten Federstahlsorte
54SiCr6 wird unter Einwir-
kung der Kraft F rein wech-
selnd beansprucht.
Die maximale Durchbiegung der Feder wird durch zwei Anschläge (Abstand a) begrenzt. Die
Oberfläche der Feder ist geschliffen (Rz = 6,3 μm).
Werkstoffkennwerte 54SiCr6:
Rp0,2 = 1300 N/mm2
Rm = 1550 N/mm2
VbW = 750 N/mm2
E = 207000 N/mm2
P = 0,30
Berechnen Sie den maximal zulässigen Abstand a der Anschläge, so dass die Blattfeder dauer-
fest ist (SD = 2,5).
Hinweis: Die Durchbiegung f eines einseitig eingespannten Balkens berechnet sich zu:
F ˜l3
f
3˜ E ˜ I
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 337

Aufgabe 13.13 {{zzz

Eine Torsionsfeder aus der legierten Federstahlsorte 51CrV4 mit geschliffener Oberfläche
(Rz = 4 μm) hat einen Kreisringquerschnitt. Der Außendurchmesser beträgt da = 25 mm, die
Wandstärke s = 2,5 mm die Länge l = 1000 mm. Kerbwirkung an der Einspannstelle kann
vernachlässigt werden.
Werkstoffkennwerte 51CrV4:
Rp0,2 = 1250 N/mm2
Rm = 1620 N/mm2
WtW = 420 N/mm2
E = 211000 N/mm2
P = 0,30

A A-A
Rz 4 Torsionsfeder
Mt
Ø60

2,5
A Ø25
1000

a) Berechnen Sie das maximal zulässige statische Torsionsmoment Mt, damit kein Fließen
eintritt (SF = 1,5).
b) Berechnen Sie das maximal zulässige, rein wechselnd wirkende Torsionsmoment (Mta)
damit ein Dauerbruch mit einer Sicherheit von SD = 2,2 ausgeschlossen werden kann. Ein
Einfluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit kann vernachlässigt werden.
c) Berechnen Sie für die in Aufgabenteil a) und b) ermittelten Torsionsmomente die jeweili-
gen Verdrehwinkel M der Torsionsfeder.

Aufgabe 13.14 {{zzz

Ein Welle mit Vollkreisquerschnitt aus der Vergütungsstahlsorte 42CrMo4 mit geschliffener
Oberfläche (Rz = 3,2 μm) und einem Durchmesser von d = 50 mm ist im Betrieb durch die
statisch wirkende, außermittig angreifende Querkraft FQ = 10 kN beansprucht. Weiterhin kann
eine horizontale Zugkraft FH auftreten. Schubspannungen durch Querkräfte sowie ein Einfluss
der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit können vernachlässigt werden.
338 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Werkstoffkennwerte 42CrMo4:
Rp0,2 = 980 N/mm2
Rm = 1070 N/mm2
VbW = 530 N/mm2
a) Skizzieren Sie den Beanspruchungs-Zeit-Verlauf für die höchst beanspruchte Stelle bei
umlaufender Welle. Berechnen Sie außerdem die maximale Spannungsamplitude. Die hori-
zontale Zugkraft FH wirkt zunächst nicht (FH = 0).
b) Überprüfen Sie, ob die Welle dauerfest ist, falls ein Sicherheitsfaktor gegen Dauerbruch
(SD) von mindestens 3,50 gefordert wird (FH = 0).
c) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Dauerbruch (SD), falls die umlaufende Welle zusätz-
lich mit einer horizontalen Zugkraft von FH = 350 kN vorgespannt ist.

Aufgabe 13.15 {{zzz

Eine umlaufende Hohlwelle (da = 70 mm; s = 5 mm; l = 500 mm) aus der Vergütungsstahlsorte
42CrMo4 (Rm = 1180 N/mm2; Rp0,2 = 810 N/mm2 ;VbW = 590 N/mm2) mit gedrehter Oberfläche
(Rz = 12,5 Pm) wird durch die axiale Zugkraft F1 = 100 kN statisch beansprucht.

Ermitteln Sie den maximal zulässigen Betrag zweier zusätzlicher, im Abstand c = 100 mm von
den Lagerstellen wirkenden Querkräfte F2, damit ein Dauerbruch mit Sicherheit vermieden
wird (SD = 2,50). Schubspannungen durch Querkräfte sowie ein Einfluss der Bauteilgröße auf
die Schwingfestigkeit können vernachlässigt werden.

Aufgabe 13.16 {{zzz

Ein Rohr (Durchmesser D = 40 mm; Wandstärke s = 5 mm) mit Querbohrung (dB = 5 mm) aus
der Gusseisensorte EN-GJL-300 wird auf Torsion beansprucht. Die Oberflächenrauigkeit des
Rohres beträgt Rz = 200 Pm. Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie ein Einfluss der Bau-
teilgröße auf die Schwingfestigkeit können vernachlässigt werden.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 339

Werkstoffkennwerte EN-GJL-300:
Rm = 320 N/mm2
WtW = 80 N/mm2
a) Ermitteln Sie das zulässige Torsionsmoment Mt bei statischer Beanspruchung (SB = 4,0).
b) Berechnen Sie das zulässige Torsionsmoment Mta bei einer rein wechselnden Beanspru-
chung, so dass kein Dauerbruch eintritt (SD = 2,50).

Aufgabe 13.17 {{zzz


Die Welle einer Werkzeugmaschine aus Werkstoff 38Cr2 wird durch die beiden Querkräfte
FQ in der dargestellten Weise belastet. In der Mitte der Welle befindet sich ein halbkreisförmi-
ger Einstich. Die Oberfläche der Welle ist gedreht (Rz = 25 μm). Ein Einfluss der Bauteilgröße
auf die Schwingfestigkeit sowie Schubspannungen durch Querkräfte müssen nicht berück-
sichtigt werden.

a = 200 mm
b = 350 mm
D = 40 mm
d = 35 mm
R = 2,5 mm

Werkstoffkennwerte 38Cr2 (vergütet):


Rp0,2 = 550 N/mm2
Rm = 780 N/mm2
VbW = 390 N/mm2
Die Welle steht still. Die beiden statisch wirkenden Querkräfte betragen jeweils FQ = 3900 N.
a) Skizzieren Sie den Verlauf des Biegemomentes Mb und berechnen Sie das maximale Bie-
gemoment Mb max.
b) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen (SF) an der höchst beanspruchten Stelle. Ist die
Sicherheit ausreichend?
Die Welle läuft um. Die Kräfte FQ wirken statisch.
c) Auf welche Weise kann die Welle nunmehr versagen?
d) Berechnen Sie die Kerbwirkungszahl Ekb.
e) Skizzieren Sie qualitativ den zeitlichen Verlauf der Biegespannung für die höchst bean-
spruchte Stelle.
f) Berechnen Sie den zulässigen Betrag der Querkraft FQ, damit ein Versagen durch Dauer-
bruch mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann (SD = 2,50)
340 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Aufgabe 13.18 {zzzz


Die dargestellte abgesetzte Antriebswelle aus der Feinkornbaustahlsorte S460M mit geschlif-
fener Oberfläche (Rz = 12,5 μm) kann durch die beiden statisch wirkenden Kräfte F1 und F2
belastet werden. Ein Einfluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit sowie Schubspan-
nungen durch Querkräfte müssen nicht berücksichtigt werden.
Werkstoffkennwerte S460M:
Re = 460 N/mm2
Rm = 530 N/mm2
VbW = 280 N/mm2
E = 207000 N/mm2
μ = 0,30
a = 350 mm
b = 100 mm
D = 45 mm
d = 30 mm
R = 6 mm

Die Welle steht zunächst still und es wirkt nur die statische Querkraft F1 = 10 kN (F2 = 0).
a) Berechnen Sie das Biegemoment am linken Wellenabsatz (Stelle I).
b) Ermitteln Sie für den Wellenabsatz (Stelle I) die Formzahlen für Zug- und für Biegebean-
spruchung (Dkz und Dkb).
c) Bestimmen Sie die Sicherheit gegen Fließen (SF) am Wellenabsatz. Ist die Sicherheit aus-
reichend?
d) Berechnen Sie die maximal mögliche, zusätzliche, statisch wirkende Zugkraft F2 so dass
Fließen am Wellenabsatz gerade noch nicht eintritt.
Die Welle läuft um. Es wirkt nur die statische Querkraft F1 = 10 kN (F2 = 0).
e) Berechnen Sie die Kerbwirkungszahl Ekb für den Wellenabsatz (Stelle I).
f) Skizzieren Sie quantitativ den zeitlichen Verlauf der Biegespannung am Wellenabsatz.
g) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Dauerbruch (SD). Ist die Sicherheit ausreichend?

Aufgabe 13.19 {zzzz

Der abgebildete Bolzen mit Vollkreisquer-


schnitt aus der Vergütungsstahlsorte
25CrMo4 hat eine geschliffene Oberfläche
(Rz = 6,3 μm) und ist am linken Ende fest
eingespannt. Am rechten Ende kann der Bol-
zen durch die Kräfte F1 und F2 sowie durch
das Torsionsmoment Mt beansprucht werden.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 341

Kerbwirkung an der Einspannstelle sowie Schubspannungen durch Querkräfte sind zu ver-


nachlässigen. Ein Einfluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit muss nicht berücksich-
tigt werden.
Werkstoffkennwerte 25CrMo4 (vergütet):
Rp0,2 = 620 N/mm2
Rm = 920 N/mm2
VbW = 450 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Es wirkt zunächst nur die statische Zugkraft F1 = 700 kN.
1. Berechnen Sie die Zugspannung im Bolzen.
2. Ermitteln Sie die Verlängerung des Bolzens infolge der Zugkraft F1.
3. Berechnen Sie die Sicherheit gegen Fließen (SF). Ist die Sicherheit ausreichend?
b) Es wirkt die rein wechselnde Kraft F2 = r 12,5 kN. Ermitteln Sie für die höchst bean-
spruchte Stelle die Sicherheit gegen Dauerbruch (SD). Ist die Sicherheit ausreichend?
c) Es wirken nunmehr gleichzeitig die statische Kraft F1 = 700 kN und die rein wechselnde
Kraft F2 = r 12,5 kN. Berechnen Sie die Sicherheiten gegen Fließen (SF) und gegen Dauer-
bruch (SD).
d) Es wirkt nur das statische Torsionsmoment Mt.
1. Berechnen Sie das zulässige Torsionsmoment Mt damit Fließen des Bolzens an der
höchst beanspruchten Stelle nicht eintritt.
2. Ermitteln Sie für das Torsionsmoment Mt den Verdrehwinkel M des Bolzens.
e) Es wirken gleichzeitig die statische Kraft F1 = 700 kN und ein statisches Torsionsmoment
Mt. Auf welchen Wert ist Mt zu begrenzen, falls eine Sicherheit gegen Fließen von SF = 1,5
gefordert wird?
Für eine Konstruktionsvariante erhält der Bolzen an seinem rechten Ende einen Absatz.
f) Es wirkt nur die statische Kraft F2 = 12,5 kN.
Mit welchem Radius R muss der Absatz aus-
geführt werden, damit die maximalen Span-
nungen in den Querschnitten I und II gleich
groß werden?
g) Es soll nun eine rein wechselnde Biegekraft
F3 = r 12,5 kN wirken. Berechnen Sie für
den Querschnitt II die Sicherheit gegen Dau-
erbruch, falls der Absatz mit einem Radius
von R = 2,5 mm ausgeführt wird.
342 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Aufgabe 13.20 {zzzz


Eine Antriebswelle mit geschliffener Oberfläche (Rz = 12,5 μm) aus der legierten Vergütungs-
stahlsorte 51CrV4 ist im Hinblick auf eine sichere Dimensionierung unter statischer und
schwingender Beanspruchung an der Kerbstelle I zu überprüfen (siehe Abbildung). Ein Ein-
fluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit sowie Schubspannungen durch Querkräfte
müssen nicht berücksichtigt werden.

Werkstoffkennwerte 51CrV4:
Rp0,2 = 930 N/mm2
Rm = 1150 N/mm2
VbW = 570 N/mm2
Die Welle steht zunächst still. An der Welle greifen die statisch wirkenden Kräfte FQ = 50 kN
und FH = 100 kN an (siehe Abbildung).
a) Berechnen Sie das Biegemoment an der Kerbstelle I.
b) Berechnen Sie das zusätzlich übertragbare statische Torsionsmoment Mt (bei gleichzeitiger
Einwirkung der beiden Kräfte FQ und FH), damit Fließen im Kerbquerschnitt I mit Sicher-
heit (SF = 1,50) ausgeschlossen werden kann.
In einem anderen Betriebszustand ist die Schwingfestigkeit der umlaufenden Antriebswelle zu
überprüfen. Das Torsionsmoment soll hierbei vernachlässigt werden (Mt = 0). Die beiden
Kräfte FQ = 50 kN und FH = 100 kN bleiben hingegen unverändert.
c) Skizzieren Sie qualitativ den Spannungsverlauf in Abhängigkeit der Zeit im Kerbgrund bei
umlaufender Welle.
d) Ermitteln Sie die Kerbwirkungszahl Ekb für die Biegebeanspruchung.
e) Berechnen Sie die Sicherheit SD gegen Dauerbruch. Ist die Sicherheit ausreichend?

Aufgabe 13.21 {zzzz

Eine an beiden Enden gelagerte, umlaufende Antriebswelle aus der legierten Vergütungsstahl-
sorte 36NiCrMo16 (D = 100 mm; a = 1000 mm) wird im Betrieb durch die statisch wirkenden
Kräfte F1 = 70 kN und F2 = 480 kN belastet (siehe Abbildung). Die Welle hat eine gedrehte
Oberfläche (Rz = 25 μm). Die Querbohrung sei zunächst (Aufgabenteile a und b) nicht vor-
handen. Schubspannungen durch Querkräfte sowie ein Einfluss der Bauteilgröße auf die
Schwingfestigkeit muss nicht berücksichtigt werden.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 343

Werkstoffkennwerte 36NiCrMo16:
Rp0,2 = 900 N/mm2
Rm = 1420 N/mm2
VbW = 710 N/mm2
E = 211000 N/mm2
μ = 0,30
a) Skizzieren Sie quantitativ
den zeitlichen Verlauf der
Spannung an der höchst
beanspruchten Stelle
(um-laufende Welle).
b) Berechnen Sie die Sicherheiten gegen Fließen und gegen Dauerbruch für die umlaufende
Welle. Sind die Sicherheiten ausreichend?
Für eine Konstruktionsvariante erhält die Welle eine Querbohrung (d = 10 mm) an der in der
Abbildung dargestellten Stelle. Die beiden Kräfte F1 = 70 kN und F2 = 480 kN bleiben unver-
ändert.
c) Ermitteln Sie die Kerbwirkungszahl Ekb für die Welle mit Querbohrung.
d) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Dauerbruch (SD) an der höchst beanspruchten Stelle.
Ist die Sicherheit ausreichend?

Aufgabe 13.22 {zzzz

Zur Befestigung von Lagerdeckeln an Pleuelstangen sollen Dehnschrauben aus der Vergü-
tungsstahlsorte 34CrNiMo6 verwendet werden. Für die Erprobung wird ein Dehnungsmess-
streifen (DMS) am zylindrischen Schaft der Dehnschraube appliziert. Der Dehnungsmessstrei-
fen schließt mit der Schraubenlängsachse einen Winkel von 12° ein (siehe Abbildung). Ein
Torsionsmoment durch das Anziehen der Schraube soll zunächst nicht auftreten.
Werkstoffkennwerte 34CrNiMo6:
Rp0,2 = 1050 N/mm2
Rm = 1400 N/mm2
VzdW = 630 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie die Dehnung in Messrichtung des DMS (HDMS) bei einer statischen Vor-
spannkraft von FV = 100 kN.
b) Berechnen Sie den Betrag der zu FV zusätzlich wirksamen Betriebskraft FB bei einer Deh-
nung von HDMS = 2,500 ‰ in Messrichtung des DMS.
c) Die Vorspannkraft FV = 100 kN soll weiterhin wirken. Ermitteln Sie die zusätzlich mögli-
che Betriebskraft FB1 damit im Kerbquerschnitt I keine plastischen Verformungen auftre-
ten.
344 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Im Betrieb überlagert sich der statischen


Vorspannkraft FV = 100 kN eine schwel-
lende Betriebskraft FB2 = 50 kN (siehe
Abbildung).
d) Bestimmen Sie die Kerbwirkungszahl
Ek für die Kerbstelle I der Dehn-
schraube.
e) Ermitteln Sie für die Kerbstelle I die
Sicherheit gegen Dauerbruch (SD). Ist
die Sicherheit ausreichend?
Die Oberfläche sei gedreht (Rz = 6,3
μm). Der Lagerdeckel kann als ideal
starr angenommen werden. Ein Ein-
fluss der Bauteilgröße auf die
Schwingfestigkeit muss nicht berück-
sichtigt werden.
Im Rahmen eines statischen Festigkeits-
nachweises für die Dehnschraube soll zur
Vorspannkraft FV = 100 kN ein zusätzli-
ches Torsionsmoment Mt = 63 Nm (beide
statisch wirkend) aufgebracht werden.
f) Berechnen Sie die zulässige (zusätzlich zur Vorspannkraft wirkende) statische Betriebs-
kraft FB3, damit Fließen an der Kerbstelle I der Dehnschraube mit Sicherheit (SF = 1,20)
ausgeschlossen werden kann.

Aufgabe 13.23 {zzzz

Die dargestellte Antriebswelle mit gedrehter Oberfläche (Rz = 4 μm) aus der legierten Ver-
gütungsstahlsorte 34Cr4 wird durch die statisch wirkende Zugkraft F1 und das statische An-
triebsmoment Mt belastet. Außerdem kann im Betrieb noch eine Querkraft F2 auftreten (siehe
Abbildung). Um eine Überbeanspruchung der Welle zu vermeiden, werden am zylindrischen
Teil des Schaftes zwei Dehnungsmessstreifen (DMS A und DMS B) in der abgebildeten Wei-
se appliziert.
Werkstoffkennwerte 34Cr4:
Rp0,2 = 690 N/mm2
Rm = 870 N/mm2
VbW = 430 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Während eines Probebetriebs betrug die statische Zugkraft F1 = 50 kN und das statische
Torsionsmoment Mt1 = 500 Nm. Eine Querkraft F2 trat zunächst nicht auf (F2 = 0). Berech-
nen Sie die Dehnungen in Messrichtung der beiden Dehnungsmessstreifen (DMS A und
DMS B).
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 345

b) Ermitteln Sie für die Kerbstelle I (durchge-


hende Querbohrung) die Formzahlen für
Zugbeanspruchung (Dkz) und für Torsionsbe-
anspruchung (Dkt).
c) Berechnen Sie das zulässige, statisch wir-
kende Antriebsmoment Mt2, damit bei der
gegebenen statischen Zugkraft (F1 = 50 kN)
an der Kerbstelle I plastische Verformungen
mit Sicherheit (SF = 1,20) ausgeschlossen
werden können (F2 = 0).
In einem anderen Betriebszustand wird die um-
laufende Welle durch die statisch wirkenden
Kräfte F1 = 50 kN und F2 = 2,5 kN beansprucht.
Das Antriebsmoment kann vernachlässigt wer-
den (Mt = 0).
d ) Ermitteln Sie die Kerbwirkungszahl Ekb für
die Biegebeanspruchung.
e) Berechnen Sie die Sicherheit gegen Dauerbruch (SD). Ist die Sicherheit ausreichend?
Schubspannungen durch Querkräfte sowie ein Einfluss der Bauteilgröße auf die Schwing-
festigkeit muss nicht berücksichtigt werden.

Aufgabe 13.24 {zzzz


Eine Welle aus der unlegierten Baustahlsorte E335 mit polierter Oberfläche kann durch die
beiden Kräfte F1 und F2 beansprucht werden (siehe Abbildung). Zu untersuchen sind unter-
schiedliche Belastungsfälle.
Werkstoffkennwerte E335:
Re = 340 N/mm2
Rm = 600 N/mm2
VbW = 300 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
l = 850 mm
a = 200 mm
D = 45 mm
d = 35 mm
346 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

a) Stillstehende Welle, F1 = 50 kN (statisch), F2 = 0.


x Berechnen Sie die Spannungen und Dehnungen in den Querschnitten I und II.
x Ermitteln Sie den Betrag der Verlängerung der Welle (ohne Berücksichtigung der Kerb-
wirkung an den Wellenabsätzen).
x Bestimmen Sie die Sicherheit gegen Fließen in den Querschnitten I und II. Sind die Si-
cherheiten jeweils ausreichend?
b) Stillstehende Welle, F1 = 0, F2 = 5 kN (statisch).
Berechnen Sie die Spannungen im Querschnitt I sowie die Nennspannung im Querschnitt
III (Kerbgrund).
c) Ermitteln Sie für die Beanspruchung gemäß Aufgabenteil b) den erforderlichen Radius R
der Kerbstelle so, dass die maximale Spannung an der Kerbstelle (Querschnitt III), die
Spannung im Querschnitt I nicht übersteigt.
d) Umlaufende Welle, F1 = 50 kN (statisch).
Berechnen Sie für eine umlaufende Welle die zulässige, statisch wirkende Querkraft F2,
sodass an der Kerbstelle (Querschnitt III) kein Dauerbruch eintritt (SD = 3,0). Schubspan-
nungen durch Querkräfte sowie ein Einfluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit
muss nicht berücksichtigt werden.

Aufgabe 13.25 zzzzz

Die Dimensionierung eines ab-


gesetzten Bolzens mit geschlif-
fener Oberfläche (Rz = 6,3 μm)
und Vollkreisquerschnitt aus der
legierten Vergütungsstahlsorte
30NiCrMo8 soll überprüft wer-
den.
Um die Beanspruchung durch
die Zugkraft FZ und das Torsi-
onsmoment Mt zu ermitteln,
wurden drei Dehnungsmessstrei-
fen in hinreichender Entfernung
von der Kerbstelle I in der dar-
gestellten Weise appliziert (0°-
120°-240°-DMS-Rosette).
Werkstoffkennwerte 30NiCrMo8:
Rp0,2 = 1180 N/mm2
Rm = 1520 N/mm2
VzdW = 690 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 347

a) Zur Überprüfung der Dehnungsmessstreifen wird eine statische Belastung von Fz1 = 170
kN und Mt1 = 500 Nm aufgebracht. Ermitteln Sie die Dehnungsanzeigen von DMS A,
DMS B und DMS C.
b) Im Betrieb wird der Bolzen einer unbekannten Betriebsbeanspruchung aus einer Zugkraft
(Fz2) und einem unbekannten Torsionsmoment (Mt2) ausgesetzt. Es werden dabei die fol-
genden Dehnungen gemessen:
HA = 1,798 ‰
HC = 0,816 ‰
DMS B fiel leider aus und lieferte keine Messwerte. Ermitteln Sie aus den beiden verblie-
benen Dehnungsmesswerten die Zugkraft Fz2 sowie Betrag und Drehrichtung des Torsions-
momentes Mt2.
c) Ermitteln Sie für die Beanspruchung gemäß Auf-
gabenteil b) an der Kerbstelle I die Sicherheit ge-
gen Fließen (SF). Ist die Sicherheit ausreichend?
Bei einer anderen Betriebsbeanspruchung tritt nur
noch eine zeitlich veränderliche Zugkraft Fz3, jedoch
kein Torsionsmoment mehr auf (Mt = 0). Eine Mes-
sung ergab den in der Abbildung dargestellten, si-
nusförmigen Dehnungs-Zeit-Verlauf am Dehnungs-
messstreifen A.
d) Überprüfen Sie, ob der Bolzen bei dieser Belastung im Bereich der Kerbstelle I eine aus-
reichende Dauerfestigkeit hat, falls SD > 3,0 wird gefordert wird. Ein Einfluss der Bauteil-
größe auf die Schwingfestigkeit muss nicht berücksichtigt werden.

Aufgabe 13.26 {zzzz

Die Abbildung zeigt eine umlaufende Antriebswelle (‡50 mm) mit Querbohrung (‡10 mm)
aus Werkstoff 34CrMo4. Die Welle hat eine gedrehte Oberfläche (Rz = 12,5 μm). Es soll
überprüft werden, ob die Antriebswelle gegenüber unzulässiger plastischer Verformung und
gegenüber Dauerbruch ausreichend dimensioniert ist. Während des Betriebs (umlaufende
Welle) wirken die Kräfte FQ = 15 kN und FH = 250 kN (siehe Abbildung).
348 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Werkstoffkennwerte 34CrMo4:
Rp0,2 = 820 N/mm2
Rm = 1050 N/mm2
VbW = 520 N/mm2
E = 210000 N/mm2
μ = 0,30
a) Berechnen Sie für die Kerbstelle I (Querbohrung) die Sicherheit gegen Fließen (SF). Ist die
Sicherheit ausreichend?
b) Berechnen Sie für die Kerbstelle I (Querbohrung) die Sicherheit gegen Dauerbruch (SD).
Ist die Sicherheit ausreichend? Ein Einfluss der Bauteilgröße auf die Schwingfestigkeit
sowie Schubspannungen durch Querkräfte müssen nicht berücksichtigt zu werden.
c) Ermitteln Sie die zulässige Querkraft FQ1, damit bei einer gleich bleibenden Zugkraft von
FH = 250 kN kein Fließen an der Kerbstelle eintritt (stillstehende Welle in der dargestellten
Lage).
d) Bestimmen Sie die zulässige Zugkraft FH1, damit bei einer gleich bleibenden Querkraft von
FQ = 15 kN kein Fließen an der Kerbstelle eintritt (stillstehende Welle in der dargestellten
Lage).
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 349

13.3 Lösungen

Lösung zu Aufgabe 13.1


a) Berechnung der Zug-Druck-Wechselfestigkeit
FW 32000 N
V zdW 407,4 N/mm 2
A S 2
˜ 10 mm
4
b) Wahl zweier Stützpunkte im Zeitfestigkeitsbereich der Wöhlerkurve
P1: N1 = 102 und VA1 = Rm = 900 N/mm2
6
P2: N2 = 5˜10 und FA2 = 32 kN
Damit folgt für die zugehörigen Spannungsamplituden:
FA2 32000 N
V A2 407,4 N/mm 2
S 2 S 2
˜d ˜ 10 mm
4 4
Berechnung des Neigungsexponenten k
§N · § 10 2 ·
lg¨¨ 1 ¸¸ lg¨¨ ¸
N 5 ˜ 106 ¸¹
k  © 2¹  © 13,65
§V · § 900,0 N/mm 2 ·
lg¨¨ A1 ¸¸ lg¨¨ ¸
2 ¸
© V A2 ¹ © 407 , 4 N/mm ¹

c) Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 900 N/mm 2  0,1 0,215

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


V AD V zdW  M ı ˜ V m
Mit VAD1 = Vm (reine Zugschwellbeanspruchung) folgt:
V AD1 V zdW  M ı ˜ V AD1
V zdW 407,4 N/mm 2
V AD1 335,30 N/mm 2
Mı 1 0,215  1

Damit folgt schließlich für die dauernd ertragbare Kraftamplitude:


S S 2
FAD1 V AD1 ˜ ˜d2 335,30 N/mm 2 ˜ ˜ 10 mm 26337 N
4 4
350 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

d)

Abgelesen: VAD1 = 340 N/mm2


Damit folgt:
S S 2
FAD1 V AD1 ˜ ˜d2 340 N/mm 2 ˜ ˜ 10 mm 26704 N
4 4

e) Berechnung der Mittelspannung Vm


F 20000 N
Vm 254,65 N/mm 2
S 2 S 2
˜d ˜ 10 mm
4 4
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)
VW
V AD2 V zdW  M ı ˜ V m da V m 
Mı 1
V AD2 407,4 N/mm  0,215 ˜ 254,65 N/mm 2
2
352,69 N/mm 2

Damit folgt schließlich für die dauernd ertragbare Kraftamplitude FAD2:


S S 2
FAD2 V AD2 ˜ ˜d2 352,69 N/mm 2 ˜ ˜ 10 mm 27700 N
4 4
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 351

Lösung zu Aufgabe 13.2


a) Darstellung der Wöhlerkurve

Stützpunkte für die Zeitfestigkeitsgerade


Punkt P1: N1 = ND = 3˜106
VA1 = VzdW = 350 N/mm2
Punkt P2: N2 = 103 (gewählt)
1 1
 
§N · k § 103 · 12,5
V A2 V A1 ˜ ¨¨ 2 ¸¸ 350 N/mm 2 ˜ ¨¨ ¸
6 ¸
664,12 N/mm 2
© N1 ¹ © 3 ˜ 10 ¹
Anmerkung:
Zum Einzeichnen der Zeitfestigkeitsgeraden kann anstelle der Verwendung des Stütz-
punktes P1 (103 / 664,12 N/mm2) auch der Steigungswinkel D (siehe Bild 13.20 im Lehr-
buch) verwendet werden (D = arctan12,5 = 85,43°). Beim Einzeichnen ist jedoch auf glei-
che Achsteilung von Ordinate und Abszisse zu achten, d. h. die Achslänge einer Dekade
auf der Abszisse und der Ordinate müssen gleich sein (in obiger Abbildung aus Platzgrün-
den nicht der Fall).

b) Berechnung der ertragbaren Schwingspielzahl für VA = 450 N/mm2


k 12,5
§V · 6 § 450 N/mm 2 ·
N N1 ˜ ¨¨ A ¸¸ 3 ˜ 10 ˜ ¨¨ ¸
2 ¸
129 663 Lastwechsel
© V A1 ¹ © 350 N/mm ¹
Berechnung der erforderlichen Versuchsdauer
N 129 663
t 8 644,2 s 2,40 h
f 15 1/s

c) Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 850 N/mm 2  0,1 0,1975
352 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


V zdW
V AD V zdW  M ı ˜ V m da V m 
Mı 1
V AD 350 N/mm 2  0,1975 ˜ 150 N/mm 2 320,4 N/mm 2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 353

Lösung zu Aufgabe 13.3


a) Die Zylinderkopfschrauben eines Motors erfahren infolge statischer Vorspannung und rein
schwellendem Arbeitsdruck eine Zugschwellbeanspruchung.
b) Ein rein schwellender Innendruck führt in einem Behälter in axialer, tangentialer und radi-
aler Richtung zu einer reinen Zugschwellbeanspruchung (z. B. Befüll- und Entleerungsvor-
gänge einer Gasflasche).
c) Eine umlaufende, durch eine statische Radialkraft beanspruchte Welle unterliegt einer rei-
nen Wechselbeanspruchung, sofern keine statische Vorspannung wirkt (Umlaufbiegung).
d) Ein Brückenpfeiler erfährt durch das Eigengewicht der Brücke und die zusätzliche, zeitlich
veränderliche Verkehrsbelastung eine Druckschwellbeanspruchung.
e) Die Kolbenstange eines einseitig wirkenden Hydraulikzylinders unterliegt einer reinen
Druckschwellbeanspruchung, sofern bei jedem Lastwechsel der Innendruck pi zu Null wird.
354 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.4


a) Berechnung der Ober- und Unterspannungen
- Minimaler Druck (aus Diagramm) piu = 5 MPa
- Maximaler Druck (aus Diagramm) pio = 10 MPa
Damit folgt für die Unter- und Oberspannung der jeweiligen Spannungskomponenten:
Spannungs- Ober- Unter-
komponente spannung Vo spannung Vu
di
Vt pi ˜ 400 N/mm2 200 N/mm2
2˜s

di
Va pi ˜ 200 N/mm2 100 N/mm2
4˜s

Vr = - p i 1)
-10 N/mm2 -5 N/mm2

1)
am Innenrand

b) Berechnung von Spannungsamplitude, Mittelspannung und Spannungsverhältnis für


die Tangentialspannungskomponente
400 N/mm 2  200 N/mm 2
V to  V tu
V ta 100 N/mm 2
2 2
V to  V tu 400 N/mm 2  200 N/mm 2
V tm 300 N/mm 2
2 2
V tu 200 N/mm 2
R 0,5
V to 400 N/mm 2

c)

Geradengleichung für konstantes Spannungsverhältnis R


1 R 1 R
Va ˜ V m bzw. V m ˜Va
1 R 1 R
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 355

für R = -1 folgt:
V m 0 (Ordinate)
für R = -0,5 folgt:
V a 3 ˜ V m (D 71,57q)
für R = 0 folgt:
V a V m (erste Winkelhalbierende)
für R = 0,5 folgt:
1
Va ˜ V m (D 18,43q)
3
für R = 1 folgt:
V a 0 (Abszisse, d. h. statische Beanspruchung)
für R = v folgt:
V a V m
356 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.5


a) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV für Normalspannungen
COı 0,83 aus Diagramm für Rz 12,5 ȝm und Rm 950 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit


*
V zdW COı ˜ V zdW 0,83 ˜ 415 N/mm 2 344,45 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V a d V a zul
* *
F V AD V zdW
S SD SD
˜d2
4
* 2
V zdW ˜S ˜ d 2 344,45 N/mm 2 ˜ S ˜ 25 mm
SD
4˜F 4 ˜ 50 000 N
SD 3,38 (ausreichend, da S D ! 2,50)

b) Berechnung der korrigierten Biege-Wechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,83 ˜ 480 N/mm 2 398,4 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V ba d V ba zul
* *
Mb V AD V bW
S SD SD
˜d3
32
* 3
V bW ˜S ˜ d 3 398,4 N/mm 2 ˜ S ˜ 25 mm
SD
32 ˜ Fq ˜ l 32 ˜ 400 N ˜ 500 mm
SD 3,06 (ausreichend, da S D ! 2,50)

c) Berechnung des Oberflächenfaktors COW für Schubbeanspruchung


COIJ 0,91 aus Diagramm für Rz 12,5 ȝm und Rm 950 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Torsionswechselfestigkeit
*
W tW COW ˜ W tW 0,91 ˜ 240 N/mm 2 218,4 N/mm 2
Festigkeitsbedingung:
W ta d W ta zul
* *
Mt W AD W tW
S SD SD
˜d3
16
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 357

* 3
W tW ˜S ˜ d 3 218,4 N/mm 2 ˜ S ˜ 25 mm
SD
16 ˜ M t 16 ˜ 200 000 Nmm
3,35 (ausreichend, da S D ! 2,50)
358 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.6


a) Berechnung der Mittelspannung
Fm 150 000 N
Vm 212,21 N/mm2
A S 2
˜ 30 mm
4
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV für Normalspannungen
COı 0,93 aus Diagramm für Rz 6,3 ȝm und Rm 540 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit


*
V zdW COı ˜ V zdW 0,93 ˜ 240 N/mm 2 223,2 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 540 N/mm 2  0,1 0,089
M ıc 0,089 / 3 0,03 (nach FKM  Richtlinie)

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


* *
* * M ıc  1 V zdW 3 ˜ V zdW M c 1
V AD V zdW ˜  M ıc ˜ V m da Vm  ˜ ı
M ı 1 M ı 1 3 ˜ M ıc  1 M ı  1
* 0,03  1
V AD 223,3 N/mm 2 ˜  0,03 ˜ 212,21 N/mm 2 204,55 N/mm 2
0,089  1

Berechnung der dauernd ertragbaren Kraftamplitude


Festigkeitsbedingung:
*
Va V AD
Va 204,55 N/mm 2

Damit folgt für die dauernd ertragbare Kraftamplitude:


S 2
FA1 V a ˜ A 204,55 N/mm 2 ˜ ˜ 30 mm 144 586 N 144,6 kN
4

Anmerkung:
Berechnung der Oberspannung
Fm  FA1 150 000 N  144 586 N
Vo 416,75 N/mm 2
A S 2
˜ 30 mm
4
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen
Rp0,2 290 N/mm 2
SF 0,7
Vo 416,75 N/mm 2

Damit versagt das Bauteil nicht durch Schwingbruch, sondern durch Fließen.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 359

b) Berechnung der dauernd ertragbaren Kraftamplitude


*
Da Va = Vm muss für V AD gelten (siehe Abbildung):
* *
V AD V zdW  M ı ˜V m

Festigkeitsbedingung
*
Va V AD
*
Va V zdW  M ı ˜V m

Mit Vm = Va (reine Zugschwellbeanspruchung) folgt:


*
V zdW 223,2 N/mm2
Va 204,96 N/mm2
Mı 1 1  0,089

Damit folgt für die dauernd ertragbare Kraftamplitude:


S 2
FA2 V a ˜ A 204,96 N/mm2 ˜ ˜ 30 mm 144 877 N 144,9 kN
4

Anmerkung:
Berechnung der Oberspannung
Vo Vm Va 2 ˜ 204,96 N/mm 2 409,92 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Rp0,2 290 N/mm 2
SF 0,71
Vo 409,92 N/mm 2
Damit versagt das Bauteil nicht durch Schwingbruch, sondern durch Fließen.

c) Berechnung der dauernd ertragbaren Kraftamplitude


*
Da Va = -Vm muss für V AD gelten (siehe Abbildung):
* *
V AD V zdW  M ı ˜V m

Festigkeitsbedingung
*
Va V AD
*
Va V zdW  M ı ˜V m

Mit Vm = -Va (reine Druckschwellbeanspruchung) folgt:


*
V zdW 223,2 N/mm2
Va 245,01 N/mm2
1 Mı 1  0,089
360 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Damit folgt für die dauernd ertragbare Kraftamplitude:


S 2
FA3 V AD ˜ A 245,01 N/mm2 ˜ ˜ 30 mm
4
173184 N 173,2 kN

Anmerkung:
Berechnung der Unterspannung
Vu Vm Va 490,01 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


V dF Rp0,2 290 N/mm 2
SF | 0,59
Vu Vu 490,01 N/mm 2
Damit versagt das Bauteil nicht durch Schwingbruch, sondern durch Fließen.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 361

Lösung zu Aufgabe 13.7


a) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V o d V zul
F1  F2 Rp0,2
S SF
˜d2
4
4 ˜ F1  F2 SF 4 ˜ 12 000 N  25 000 N 1,20
d ˜ ˜ 13,73 mm
S Rp0,2 S 300 N/mm 2

b) Berechnung von Spannungsamplitude und Mittelspannung


F2
Fa 2 2 ˜ F2
Va
A S S ˜d2
˜d2
4
F2
F1 
Fm 2 4 ˜ F1  2 ˜ F2
Vm
A S S ˜d2
˜d2
4
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen
COı 0,94 aus Diagramm für Rz 4 ȝm und Rm 560 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit


*
V zdW COı ˜ V zdW 0,94 ˜ 250 N/mm 2 235 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 560 N/mm 2  0,1 0,096

Zur Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude muss zunächst bekannt sein, ob
*
V zdW
Vm d oder
M ı 1
*
V zdW
Vm ! ist.
M ı 1

Berechnung des Durchmessers d, so dass gilt:


*
V zdW
Vm
Mı 1
*
4 ˜ F1  2 ˜ F2 V zdW
S ˜d2 Mı 1
362 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

M ı  1 4 ˜ F1  2 ˜ F2 0,096  1 4 ˜ 12 000 N  2 ˜ 25 000 N


d *
˜ ˜ 12,06 mm
V zdW S 235 N/mm2 S

Für d = 12,06 mm beträgt die Spannungsamplitude:


2 ˜ F2 2 ˜ 25 000 N
Va 109,39 N/mm 2
S ˜ d 2 S ˜ (12,06 mm)2
und die dauernd ertragbare Amplitude:
*
* V zdW 235 N/mm 2
V AD Vm 214,42 N/mm 2
Mı 1 0,096  1

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch (für d = 12,06 mm)


*
V AD 214,42 N/mm 2
SD 1,96
Va 109,39 N/mm 2

Da SD = 2,80 gefordert wird, muss der Durchmesser d > 12,06 mm sein. Damit errechnet sich
*
die dauernd ertragbare Amplitude V AD zu:
* *
V AD V zdW  M ı ˜V m

Aus der Festigkeitsbedingung folgt:


*
V AD
Va d
SD
*
V zdW  M ı ˜V m
Va
SD
* 4 ˜ F1  2 ˜ F2
V zdW  Mı ˜
2 ˜ F2 S ˜d2
S ˜d2 SD
2 ˜ F2 * 4 ˜ F1  2 ˜ F2
2
˜ S D V zdW  Mı ˜
S ˜d S ˜d2
2 ˜ F2 ˜ S D  M ı ˜ 4 ˜ F1  2 ˜ F2
d *
S ˜ V zdW
2 ˜ 25 000 N ˜ 2,80  0,096 ˜ 4 ˜ 12 000 N  2 ˜ 25 000 N
14,23 mm
S ˜ 235 N/mm 2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 363

Lösung zu Aufgabe 13.8


Berechnung der Mittelspannung
F1 F1 120 000 N
Vm 96 N/mm 2
A a ˜ b 25 mm ˜ 50 mm

Berechnung der Spannungsamplitude


M ba F2 ˜ l 6 ˜ F2 ˜ l
V ba
Wb a ˜ b2 a ˜ b2
6
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen
COı 0,88 aus Diagramm für Rm 400 N/mm 2 und Grauguss

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,88 ˜ 130 N/mm 2 114,4 N/mm 2

Berechnung der dauernd ertragbaren Spannungsamplitude (spröder Werkstoff !)

* * § Vm · § 96 N/mm 2 ·¸
V AD V bW ˜ ¨¨1  ¸¸ 114,4 N/mm 2 ˜ ¨1  2
Rm ¹ ¨ 400 N/mm 2 ¸ 86,94 N/mm
© © ¹
Festigkeitsbedingung (Dauerbruch)
V ba d V ba zul
*
6 ˜ F2 ˜ l V AD
a ˜ b2 SD
2 * 2
a ˜ b V AD 25 mm ˜ 50 mm 86,94 N/mm 2
F2 ˜ ˜ 905,7 N
6 ˜ l SD 6 ˜ 200 mm 5,0

Anmerkung:
Berechnung der Oberspannung
6 ˜ F2 ˜ l 6 ˜ 905,7 N ˜ 200 mm
Vo Vm  96 N/mm 2  113,39 N/mm 2
a ˜ b2 25 mm ˜ 50 mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Bruch


Rm 400 N/mm 2
SB 3,52
Vo 113,39 N/mm 2

Damit wird die erforderliche Sicherheit gegen Bruch (SB t 4,0) geringfügig unterschritten.
364 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.9


Ermittlung der Formzahl Dk
D 30 mm
1,2
d 25 mm
R 2,5 mm
0,1
d 25 mm

Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:


D kt 1,30

Berechnung der Nennspannungen sowie der maximalen Mittelspannung


Spannungsamplitude (Nennspannung)
M ta M ta 500 000 Nmm
W ta n 162,98 N/mm 2
Wtn S 3 S 3
˜d ˜ 25 mm
16 16
Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung):
M tm M tm 1 000 000 Nmm
W tm n 325,95 N/mm 2
Wtn S 3 S 3
˜d ˜ 25 mm
16 16
W tm max W tm n ˜ D kt 325,95 N/mm 2 ˜ 1,30 423,73 N/mm 2

Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekt für Torsionsbeanspruchung


Formzahl: Dk = 1,30
Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
4 1 4 1
F   0,47 mm -1
D  d R 30 mm  25 mm 2,5 mm
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 1400 N/mm2):
nF = 1,01
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekt:
D kt 1,30
E kt 1,29
nȤ 1,01

Ermittlung des Oberflächenfaktors COW unter der Wirkung von Schubspannungen


COIJ 0,82 aus Diagramm für Rz 25 ȝm und Rm 1830 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Torsionswechselfestigkeit


*
W tW COIJ ˜ W tW 0,82 ˜ 490 N/mm 2 401,8 N/mm 2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 365

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


MIJ 0,577 ˜ M ı 0,577 ˜ 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,577 ˜ 0,00035 ˜ 1830 N/mm 2  0,1 0,31
M IJc 0,31 / 3 0,10 (nach FKM  Richtlinie)

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


* *
M IJc  1 W tW 3 ˜ W tW M c 1
*
W AD *
W tW ˜  M IJc ˜ W tm max da  W tm  ˜ W
MIJ 1 MW  1 3 ˜ M Wc  1 M W  1
* 0,10  1
W AD 401,8 N/mm 2 ˜  0,10 ˜ 423,73 N/mm 2 294,1 N/mm 2
0,31  1
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch
Festigkeitsbedingung:
W ta max d W ta zul
*
W AD
W ta n ˜ E kt
SD
*
W AD 294,1 N/mm 2
SD 1,40 (nicht ausreichend, da S D  2,50)
W ta n ˜ E kt 162,98 N/mm 2 ˜ 1,29
366 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.10


a) Berechnung des erforderlichen Radius R
D
2,0
d
D k 2,0
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
R
0,1
d
R 0,1 ˜ d 0,1 ˜ 25 mm 2,5 mm

b) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek für den Wellenabsatz (S890QL)


Formzahl: Dk = 2,0
Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
2 2
F 0,8 mm-1
R 2,5 mm
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 920 N/mm2):
nF = 1,03
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:
D k 2,00
Ek 1,94
nȤ 1,03

Festigkeitsbedingung (Dauerbuch)
V a max d V a zul
*
V AD
V an ˜ E k
SD
V zdW
V an ˜ E k
SD
V zdW 480 N/mm 2
V an 98,97 N/mm 2
SD ˜ E k 2,50 ˜ 1,94

Berechnung der zulässigen Kraftamplitude FW


S S 2
FW V an ˜ An V an ˜ ˜ d 2 98,97 N/mm 2 ˜ ˜ 25 mm 48581 N 48,6 kN
4 4

c) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek für den Wellenabsatz (EN-GJL-300)


Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rm = 320 N/mm2):
nF = 1,30
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 367

Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:


D k 2,00
Ek 1,54
nȤ 1,30

Festigkeitsbedingung (Dauerbuch)
V a max d V a zul
*
V AD
V an ˜ E k
SD
V zdW
V an ˜ E k
SD
V zdW 100 N/mm 2
V an 16,23 N/mm 2
SD ˜ E k 4,0 ˜ 1,54

Berechnung der zulässigen Kraftamplitude FW


S S 2
FW V an ˜ An V an ˜ ˜ d 2 16,23 N/mm 2 ˜ ˜ 25 mm 7 969 N 7,97 kN
4 4
368 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.11


a) Berechnung der Spannungsamplitude
F1
˜l
M ba 2 16 ˜ F1 ˜ l
V ba (reine Zugschwellbeanspruchung)
Wb S S ˜d3
˜d3
32
V bm V ba (reine Zugschwellbeanspruchung)

Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,85 aus Diagramm für Rz 10 ȝm und Rm 1050 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,85 ˜ 480 N/mm 2 408 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 1050 N/mm 2  0,1 0,27

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


*
Da Va = Vm muss für V AD gelten (siehe Abbildung):
* *
V AD V bW  M ı ˜ V bm

Festigkeitsbedingung (Dauerbruch)
V ba d V ba zul
*
V AD
V ba
SD
*
V bW  M ı ˜ V bm
V ba
SD
Mit Vbm = Vba (reine Zugschwellbeanspruchung) folgt:
*
V bW  M ı ˜ V ba
V ba
SD
*
V bW 408 N/mm 2
V ba 147,29 N/mm 2
SD  M ı 2,50  0,27

Berechnung des erforderlichen Durchmessers d


16 ˜ F1 ˜ l
V ba
S ˜d3
16 ˜ F1 ˜ l 16 ˜ 10 000 N ˜ 1000 mm
d 3 3 70,19 mm
V ba ˜ S 147,29 N/mm2 ˜ S
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 369

b) Berechnung der Spannungsamplitude


M ta 2 ˜ F2 ˜ a 32 ˜ F2 ˜ a
W ta (reine Torsionswechselbeanspruchung)
Wt S 3 S ˜d3
˜d
16
Ermittlung des Oberflächenfaktors COW unter der Wirkung von Schubspannungen
COIJ 0,92 aus Diagramm für Rz 10 ȝm und Rm 1050 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Torsionswechselfestigkeit:


*
W tW COIJ ˜W tW 0,92 ˜ 275 N/mm 2 253 N/mm 2

Festigkeitsbedingung (Dauerbruch)
W ta d W ta zul
* *
W AD W tW 253 N/mm 2
W ta 84,3 N/mm2
SD SD 3,0

Berechnung des erforderlichen Durchmessers d


32 ˜ F2 ˜ a
W ta
S ˜d3
32 ˜ F2 ˜ a 32 ˜ 15 000 N ˜ 200 mm
d 3 3 71,82 mm
W ta ˜ S 82,5 N/mm2 ˜ S

c) Berechnung der Biegespannung


Mb F1 ˜ l 32 ˜ F1 ˜ l
Vb
Wb S S ˜d3
˜d3
32
Berechnung der Schubspannung aus Torsion
Mt 2 ˜ F2 ˜ a 32 ˜ F2 ˜ a
Wt
Wt S S ˜d3
˜d3
16
Berechnung der Vergleichsspannung
Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese (SH) kann unmittelbar aus
den Lastspannungen Vb und Wt (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet
werden:

V V SH V b2  4 ˜ W t2

Festigkeitsbedingung
Rp0,2
V V SH d
SF
370 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Rp0,2
V b2  4 ˜ W t2
SF
2 2
§ 32 ˜ F1 ˜ l · § 32 ˜ F2 ˜ a · Rp0,2
¨ 3 ¸
 4˜¨ 3 ¸
© S ˜d ¹ © S ˜d ¹ SF

Mit F1 = F2 = F folgt:
2 2
§ 32 ˜ l · § 32 ˜ a · Rp0,2
F˜ ¨ 3¸
 4˜¨ 3¸
© S ˜ d ¹ ©S ˜d ¹ SF
Rp0,2 S ˜ d 3 ˜ Rp0,2
F
2 2
§ 32 ˜ l · § 32 ˜ a · 32 ˜ S F ˜ l 2  4 ˜ a 2
SF ˜ ¨ 3¸
 4˜¨ 3¸
©S ˜d ¹ ©S ˜d ¹
S ˜ 60 mm 3 ˜ 900 N/mm 2
14767 N 14,8 kN
32 ˜ 1,20 ˜ 1000 mm 2  4 ˜ 200 mm 2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 371

Lösung zu Aufgabe 13.12


Berechnung der Spannungsamplitude Vba
Maximale Durchbiegung:
a t at
f max 
2 2 2
Berechnung der Kraftamplitude mit Erreichen der maximalen Durchbiegung
3˜ E ˜ I
Fa f max ˜
l3
Berechnung der maximalen Biegespannung (im Einspannquerschnitt) mit Erreichen der
maximalen Durchbiegung
M ba Fa ˜ l 3˜ E ˜ I l
V ba f max ˜ 3
˜
Wb Wb l Wb
3˜ E t I t
V ba f max ˜ 2 ˜ da
l 2 Wb 2
a  t 3˜ E t 3 E ˜t
V ba ˜ 2 ˜ ˜ a t ˜ 2
2 l 2 4 l
Ermittlung der Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen
COı 0,85 aus Diagramm für Rz 6,3 ȝm und Rm 1550 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,85 ˜ 750 N/mm 2 637,5 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
V ba d V ba zul
*
V bW
V ba
SD
*
3 E ˜t V bW
˜ a t ˜ 2
4 l SD
* 2
4 V bW
l
a ˜ ˜ t
3 SD E ˜ t
4 637,5 N/mm 2 1000 mm 2
a ˜ ˜  8 mm 213,3 mm
3 2,5 207 000 N/mm 2 ˜ 8 mm
372 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.13


a) Festigkeitsbedingung
W t d W t zul
Mt W tF
Wt SF
Mt Rp0,2 Rp0,2
da W tF
S d a4  d i4 2 ˜ SF 2
˜
16 da
S d a4  d i4 Rp0,2
Mt ˜ ˜
16 da 2 ˜ SF
S 254  20 4 1250 N/mm 2
˜ mm3 ˜ 754 719 Nmm 754,7 Nm
16 25 2 ˜ 1,5

b) Ermittlung der Oberflächenfaktors COW für Schubbeanspruchung


COIJ 0,94 aus Diagramm für Rz 4 ȝm und Rm 1620 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
W tW COIJ ˜ W tW 0,94 ˜ 420 N/mm 2 394,8 N/mm 2

Festigkeitsbedingung
W ta d W ta zul
* *
M ta W AD W tW
Wt SD SD
*
M ta W tW
S d a4  d i4 SD
˜
16 da
S d a4  d i4 W tW
*
M ta ˜ ˜
16 da SD
4 4
S 25  20 394,8 N/mm 2
M ta ˜ ˜ 325 050 Nmm 325,1 Nm
16 25 2,2

c) Berechnung des Verdrehwinkels für den Fall der statischen Beanspruchung


Mt ˜l Mt ˜l 754 719 Nmm ˜ 1000 mm
M 0,411
G ˜ IP E S 211 000 Nmm2 S
˜ ˜ d a4  d i4 ˜ ˜ 254  204 mm4
2 ˜ 1  P 32 2 ˜ 1  0,3 32
180q 180q
M (in Grad) ˜ M (in rad) ˜ 0,411 23,53q
S S
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 373

Berechnung des Verdrehwinkels für den Fall der Schwingbeanspruchung


M t ˜l M t ˜l 325 050 Nmm ˜1000 mm
M 0,177
G ˜ IP E S 211 000 Nmm 2 S
˜ ˜ d a4  d i4 ˜ ˜ 25 4  20 4 mm 4
2 ˜ 1  P 32 2 ˜ 1  0,3 32

180q 180q
M (in Grad) ˜ M (in rad) ˜ 0,177 10,14q
S S
374 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.14


a) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf
Umlaufbiegung führt zu einer reinen Zug-Druck-Wechselbeanspruchung
Vb
Vb max
Vba
0
t

Vb max

Berechnung des maximalen Biegemomentes


a ˜b 500 mm ˜ 350 mm
M b max ˜ FQ ˜ 10 000 N 2 058 824 Nmm
ab 500 mm  350 mm

Berechnung der maximalen Spannungsamplitude


M b max M b max 2 058 824 Nmm
V ba V b max 167,77 N/mm 2
Wb S 3 S 3
˜d ˜ 50 mm
32 32

b) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,92 aus Diagramm für Rz 3,2 ȝm und Rm 1070 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW C Oı ˜ V bW 0,92 ˜ 530 N/mm 2 487,6 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V ba d V ba zul
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 375

* *
V AD V bW
V ba (reine Biegewechselbeanspruchung)
SD SD
*
V bW 487,6 N/mm 2
SD 2,91 (nicht ausreichend, da S D ! 3,5 gefordert)
V ba 167,77 N/mm 2

c) Berechnung der Mittelspannung Vm


FH FH 350 000 N
Vm 178,25 N/mm 2
A S 2 S
˜d ˜ 50 mm 2
4 4
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV
Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 1070 N/mm 2  0,1 0,275

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


*
* * V bW
V AD V bW  M ı ˜V m da V m 
M ı 1
*
V AD 487,6 N/mm 2  0,275 ˜178,25 N/mm 2 438,58 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V ba d V ba zul
*
V AD
V ba
SD
*
V AD 438,58 N/mm 2
SD 2,61 (ausreichend, da S D ! 2,50)
V ba 167,77 N/mm 2
376 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.15


Berechnung der Mittelspannung
F1 F1 100 000 N
Vm 97,94 N/mm 2
A S S
˜ d a2  d i2 ˜ 70 2  60 2 mm 2
4 4
Berechnung der Spannungsamplitude
M b max F2 ˜ c
V ba
Wb S d 4  d i4
˜ a
32 da

Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,82 aus Diagramm für Rz 12,5 ȝm und Rm 1180 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,82 ˜ 590 N/mm 2 483,8 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜1180 N/mm 2  0,1 0,313

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


*
* * V bW
V AD V bW  M ı ˜V m da V m 
M ı 1
*
V AD 483,8 N/mm  0,313 ˜ 97,94 N/mm 2
2
453,14 N/mm 2

Berechnung der Querkraft F2


Festigkeitsbedingung (Dauerbruch):
V ba d V ba zul
*
F2 ˜ c V AD
S d a4  d i4 SD
˜
32 da
*
V AD S d a4  d i4 453,14 N/mm 2 S 70 4  60 4
F2 ˜ ˜ ˜ ˜ mm 3 28 090 N 28,1 kN
S D ˜ c 32 da 2,50 ˜100 mm 32 70
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 377

Lösung zu Aufgabe 13.16


a) Ermittlung der Formzahl Dk
d 30 mm
0,75
D 40 mm
dB 5 mm
0,125
D 40 mm

Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm


D kt 3,8

Festigkeitsbedingung
W t max  W t zul
W tB
W t ˜ D kt
SB
Mt W tB Rm
˜ D kt da W tB Rm für Grauguss
Wtn SB SB
S D4  d 4 S 40 4  30 4
˜ ˜ Rm ˜ mm3 ˜ 320 N/mm 2
Wtn ˜ Rm 16 D 16 40
Mt
S B˜ ˜ D k S B˜ ˜ D k 4,0 ˜ 3,8
180 848 Nmm 180,8 Nm

b) Ermittlung des Oberflächenfaktors COW unter der Wirkung von Schubspannungen


COIJ 0,90 aus Diagramm für Grauguss und Rm 320 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Schubwechselfestigkeit:


*
W tW COIJ ˜ W tW 0,90 ˜ 80 N/mm 2 72 N/mm 2

Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekt


Formzahl Dkt = 3,8 (aus geeignetem Formzahldiagramm für dB/D = 0,125 und d/D = 0,75)
Berechnung des bezogenes Spannungsgefälles:
2 6 2 6
F   1,25 mm1
D dB 40 mm 5 mm

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rm = 320 N/mm2):
nF = 1,45
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekt:
D kt 3,8
Ek 2,62
nȤ 1,45
378 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Festigkeitsbedingung
W ta max d W ta zul
W t*AD *
W tW
W ta ˜ E kt
SD SD
*
M ta W tW
˜ E kt
Wtn SD
*
W tW S D4  d 4 72 N/mm 2 S 40 4  30 4
M ta ˜ ˜ ˜ ˜ mm3
S D˜ ˜ E kt 16 D 2,50 ˜ 2,62 16 40
94 428 Nmm 94,4 Nm
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 379

Lösung zu Aufgabe 13.17


a) Biegemomentenverlauf

Berechnung des maximalen Biegemomentes


M b max FQ ˜ a 3 900 N ˜ 200 mm 780 000 Nmm 780 Nm

b) Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich im Kerbgrund.


Ermittlung der Formzahl Dkb
D 40 mm
1,14
d 35 mm
R 2,5 mm
0,07
d 35 mm

Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:


D kb 2,1

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Kerbgrund


Festigkeitsbedingung:
V b max d V b zul
M b max V bF
˜ D kb
Wbn SF

mit VbF | Rp0,2 folgt:


Rp0,2 S 1 550 N/mm 2 S 35 mm 3
SF ˜ ˜d3 ˜ ˜ ˜ 1,41 (ausreichend)
D kb 32 M b max 2,1 32 780 000 Nmm

c) Zusätzliche Versagensmöglichkeit: Dauerbruch infolge Umlaufbiegung.

d) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb


Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
2 2 2 2
F   0,857 mm1
d R 35 mm 2,5 mm
380 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 550 N/mm2)
nF = 1,1
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
D kb 2,1
E kb 1,91
nȤ 1,1

e) Zeitlicher Verlauf der Biegespannung an der Kerbstelle (Umlaufbiegung d. h. reine Biege-


wechselbeanspruchung)

f) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,82 aus Diagramm für Rz 25 ȝm und Rm 780 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,82 ˜ 390 N/mm 2 319,8 N/mm 2

Berechnung der zulässigen Querkraft FQ


Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul
* *
V AD V bW
V an ˜ E kb
SD SD
M ba *
V bW
˜ E kb
Wbn SD
*
V bW S 319,8 N/mm 2 S 3
FQ ˜ ˜d3 ˜ ˜ 35 mm 1409,6 N
E kb ˜ S D ˜ a 32 1,91 ˜ 2,50 ˜ 200 mm 32
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 381

Lösung zu Aufgabe 13.18


a) Berechnung des Biegemomentes am linken Wellenabsatz

F1 10000 N
M bI ˜b ˜ 100 mm 500 000 Nmm 500 Nm
2 2

b) Ermittlung der Formzahlen für Zugbeanspruchung (Dkz) und Biegung (Dkb)


D 45 mm
1,5
d 30 mm
R 6 mm
0,2
d 30 mm
Aus geeigneten Formzahldiagrammen entnimmt man:
D kz 1,55
D kb 1,42

c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen am Wellenabsatz


Festigkeitsbedingung (Fließen):
V b max d V b zul
M bI V bF
˜ D kb
Wbn SF

mit VbF | Re folgt:


Re S
SF ˜ ˜d3
M b ˜ D kb 32
460 N/mm 2 S 3
˜ ˜ 30 mm 1,72 (ausreichend, da S F ! 1,20)
500 000 Nmm ˜ 1,42 32

d) Berechnung der Biegenennspannung an der Kerbstelle I


M bI M bI 500000 Nmm
V bn 188,63 N/mm 2
Wbn S 3 S 3
˜d ˜ 30 mm
32 32
382 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Berechnung der Zusatzkraft F2


Festigkeitsbedingung:
V b max  V z max d V bF mit V bF | Re
V bn ˜ D kb  V zn ˜ D kz Re
Re  V bn ˜ D kb
V zn
D kz
S Re  V bn ˜ D kb
F2 ˜d2 ˜
4 D kz
S 460 N/mm 2  188,63 N/mm 2 ˜ 1,42
˜ 30 mm 2 ˜ 87627 N
4 1,55

e) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb für den Wellenabsatz


Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
4 2 4 2
F   0,387 mm1
Dd R 45 mm  30 mm 6 mm

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Re = 460 N/mm2):
nF = 1,05
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
D kb 1,42
E kb 1,35
nȤ 1,05

f) Darstellung des Spannungs-Zeit-Verlaufes bei umlaufender Welle


Berechnung der (schädigungswirksamen) maximalen Biegespannungsamplitude:
V ba max V ba n ˜ E kb 188,63 N/mm 2 ˜ 1,35 254,22 N/mm 2
Vb
Vb max

0
t

Vb max

g) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,90 aus Diagramm für Rz 12,5 ȝm und Rm 530 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COV ˜ V bW 0,90 ˜ 280 N/mm 2 252 N/mm 2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 383

Festigkeitsbedingung
* *
V AD V bW
V ba max d V a zul
SD SD
*
V bW 252 N/mm2
SD 0,99 (nicht ausreichend, da S D  2,50)
V ba max 254,65 N/mm2
384 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.19


a) Berechnung der Zugspannung
F1 F1 700 000 N
Vz 247,57 N/mm 2
A S 2 S 2
˜d ˜ 60 mm
4 4
Berechnung der Verlängerung des Bolzens (Hookesches Gesetz für einachsigen Span-
nungszustand)
Vz
H
E
'l Vz
l0 E
Vz 247,57 N/mm 2
'l ˜ l0 ˜ 180 mm 0,2122 mm
E 210 000 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung:
V z d V zul
Rp0,2
Vz
SF
Rp0,2 620 N/mm2
SF 2,50 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Vz 247,57 N/mm2

b) Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich am Einspannquerschnitt. Dort wirkt eine reine
Biegewechselbeanspruchung.
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen
COı 0,89 aus Diagramm für Rz 6,3 ȝm und Rm 920 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,89 ˜ 450 N/mm 2 400,5 N/mm 2

Berechnung der Spannungsamplitude


Mb F2 ˜ b 12 500 N ˜ 170 mm
V ba 100,21 N/mm2
Wb S 3 S 3
˜d ˜ 60 mm
32 32
Festigkeitsbedingung
V ba d V ba zul
* *
V AD V bW
V ba
SD SD
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 385

*
V bW 400,5 N/mm 2
SD 4,0 (ausreichend, da S D ! 2,50)
V ba 100,21 N/mm 2

c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung:
V o d V zul
Rp0,2
V z  V ba
SF
Rp0,2 620 N/mm 2
SF 1,78 (ausreichend, da S F ! 1,20)
V z  V ba 247,57 N/mm 2  100,21 N/mm 2

Mittelspannung (aus Aufgabenteil a):


Vm Vz 247,57 N/mm2

Spannungsamplitude (aus Aufgabenteil b):


V ba 100,21 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 920 N/mm 2  0,1 0,222
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)
*
* * V bW
V AD V bW  M ı ˜ V m da V m 
Mı 1
*
V AD 400,5 N/mm 2  0,222 ˜ 247,57 N/mm 2 345,54 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V ba d V a zul
*
V AD
V ba
SD
*
V AD 345,54 N/mm 2
SD 3,45 (ausreichend, da S D ! 2,50)
V ba 100,2 N/mm 2

d) Berechnung des zulässigen Torsionsmomentes


Festigkeitsbedingung (Fließen):
W t d W tF
Mt
W tF mit W tF Rp0,2 / 2 folgt :
Wt
S Rp0,2 S 620 N/mm2
Mt ˜d3 ˜ ˜ 60 mm 3 ˜ 13147565 Nmm 13147,6 Nm
16 2 16 2
386 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Berechnung des Verdrehwinkels


M t˜ l
M
G ˜ IP

E
mit G folgt :
2˜ 1 P
M t˜ l 13147565 Nmm ˜ 180 mm
M 0,0230
E S 210 000 N/mm2 S
˜ ˜d4 ˜ ˜ 60 mm 4
2 ˜ 1  P 32 2 ˜ 1  0,30 32
180q 180q
M (in Grad) ˜ M (in rad) ˜ 0,0230 1,32q
S S

e) Berechnung des zulässigen Torsionsmomentes


Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese (SH) kann unmittelbar aus
den Lastspannungen (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet werden:

V V SH V z2  4 ˜ W t2

Festigkeitsbedingung:
Rp0,2
V V SH d
SF
Rp0,2
V z2  4 ˜W t2
SF
2 2
§ Rp0,2 · § 620 N/mm 2 · 2
¨ ¸  V z2 ¨ ¸  247,57 N/mm 2
¨ S ¸ ¨ 1,50 ¸
Wt © F ¹ © ¹ 165,49 N/mm 2
4 4
S
Mt W t ˜ Wt W t ˜ ˜d3
16
S 3
165,49 N/mm 2 ˜ ˜ 60 mm 7 018 864 Nmm 7 018,9 Nm
16

f) Berechnung der (Biege-)Spannung im Querschnitt I-I


Mb F2 ˜ b
V bI
Wb S
˜ D3
32
Berechnung der (Biege-)Spannung im Querschnitt II-II (Kerbgrund)
F2 ˜ c
V b max II V bn II ˜ D kb ˜ D kb
S
˜d3
32
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 387

Bedingung:
VbI V b max II
F2 ˜ b F2 ˜ c
˜Dk
S 3 S
˜D ˜d3
32 32
3 3
b §d· 170 mm § 50 mm ·
Dk ˜¨ ¸ ˜¨ ¸ 1,968
c ©D¹ 50 mm ¨© 60 mm ¸¹

Aus einem geeigneten Formzahldiagramm entnimmt man für D/d = 1,2 und Dkb = 1,968:
R/d 0,05
und damit für den Radius R:
R = 2,5 mm

g) Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ek


Formzahl Dk = 1,968
Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
4 2 4 2
F   0,836 mm 1
D  d R 60 mm  50 mm 2,5 mm

Ermittlung der dyn. Stützziffer nF aus Bild 13.51 (Lehrbuch) mit Rp0,2 = 620 N/mm2:
nF = 1,07
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:
Dk 1,968
Ek 1,84
nȤ 1,07

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V ba max d V ba zul
* *
V AD V bW
V ba n ˜ E k
SD SD
M ba *
V bW
˜ Ek
Wbn SD
*
V bW S
SD ˜ ˜d 3
E k ˜ F2 ˜ c 32
400,5 N/mm 2 S 3
˜ ˜ 50 mm 4,27 (ausreichend, da S D ! 2,50)
1,84 ˜12 500 N ˜ 50 mm 32
388 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.20


a) Berechnung des Biegemomentes an der Kerbstelle I
Berechnung der Biegespannung:

Berechnung der Lagerkraft FB:


FB ˜ a  b FQ ˜ a
a 250 mm
FB FQ ˜ 50 000 N ˜ 31 250 N
ab 250 mm  150 mm
Biegemoment an der Kerbstelle I:
M bI FB ˜ c 31 250 N ˜ 80 mm 2 500 000 Nmm 2 500 Nm

b) Ermittlung der Formzahlen für Zug-, Biege- und Torsionsbeanspruchung


D 60 mm
1,2
d 50 mm
R 5 mm
0,1
d 50 mm
Aus geeigneten Formzahldiagrammen entnimmt man:
D kz 1,70
D kb 1,62
D kt 1,30
Berechnung der Nennspannungen
FH FH 100 000 N
V zn 50,93 N/mm2
An S 2 S 2
˜d ˜ 50 mm
4 4
M bI M bI 2 500 000 Nm
V bn 203,72 N/mm2
Wbn S 3 S 3
˜d ˜ 50 mm
32 32
Mt Mt 16 ˜ M t
W tn
Wtn S S ˜d3
˜d3
16
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 389

Berechnung der maximalen Spannungen


V z max V zn˜ D kz 50,93 N/mm 2 ˜ 1,70 86,58 N/mm 2
V b max V bn˜ D kb 203,72 N/mm 2 ˜ 1,62 330,02 N/mm 2
16 ˜ M t
W t max W tn ˜ D kt ˜ D kt
S ˜d3
Berechnung der Vergleichsspannung aus den Lastspannungen mit Hilfe der SH

V V SH (V z max  V b max ) 2  4 ˜ W t2max

Berechnung des zulässigen Torsionsmomentes


Festigkeitsbedingung:
V V SH d V zul
Rp0,2
(V z max  V b max ) 2  4 ˜ W t2max
SF
2
1 § Rp0,2 · 2
W t max ¨ ¸
2
˜ ¨ S ¸  (V z max  V b max )
© F ¹
2
1 § 930 N/mm 2 · 2
˜ ¨ ¸  86,58 N/mm 2  330,02 N/mm 2 229,59 N/mm 2
2 ¨ 1,50 ¸
© ¹
Damit folgt für das zulässige Torsionsmoment Mt:
S W t max S 229,59 N/mm 2
Mt ˜d3 ˜ ˜ 50 mm 3 ˜ 4 334 552 Nmm 4334,6 Nm
16 D kt 16 1,30

c) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf
V

Va max
Vm max
0
t

d) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb für Biegebeanspruchung


Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
4 2 4 2
F   0,436 mm 1
Dd R 60 mm  50 mm 5 mm
390 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 930 N/mm2)
nF = 1,02
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
D kb 1,62
E kb 1,59
nȤ 1,02

e) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,82 aus Diagramm für Rz 12,5 ȝm und Rm 1150 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COV ˜ V bW 0,82 ˜ 570 N/mm 2 467,4 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 1150 N/mm 2  0,1 0,30

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


*
* * V bW
V AD V bW  M ı ˜ V m max da V m max d
Mı 1
*
V AD 467,4 N/mm  0,30 ˜ 86,58 N/mm 2
2
441,43 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V ba max d V ba zul
*
V AD
V ba n ˜ E kb
SD
*
V AD 441,43 N/mm 2
SD 1,36 (nicht ausreichend, da S D  2,50)
V ba n ˜ E kb 203,72 N/mm 2 ˜ 1,59
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 391

Lösung zu Aufgabe 13.21


a) Ermittlung des Spannungs-Zeit-Verlaufes an der höchst beanspruchten Stelle
Berechnung der Biegespannung:

F1 70000 N
M b max ˜b ˜ 500 mm 17 500 000 Nmm 17 500 Nm
2 2
M b max M b max 17 500 000 Nmm
Vb 178,25 N/mm 2
Wb S 3 S 3
˜d ˜ 100 mm
32 32
Berechnung der Zugspannung:
F2 F2 480 000 N
Vz 61,12 N/mm 2
A S 2 S 2
˜d ˜ 100 mm
4 4
Mittelspannung (Vm) und Spannungsamplitude (Va) der Schwingbeanspruchung:
Vm { Vz 61,12 N/mm 2
Va { Vb 178,25 N/mm 2

Darstellung des Beanspruchungs-Zeit-Verlaufes:


V

Va
Vm
0
t

b) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung (Fließen):
V o d V zul
392 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Rp0,2
Vb Vz
SF
Rp0,2 900 N/mm 2
SF 3,76 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Vb Vz 178,25 N/mm 2  61,12 N/mm 2

Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,75 aus Diagramm für Rz 25 ȝm und Rm 1420 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COV ˜ V bW 0,75 ˜ 710 N/mm 2 532,5 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 1420 N/mm 2  0,1 0,40

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


*
* * V bW
V AD V bW  M ı ˜V m da V m d
Mı 1
*
V AD 532,5 N/mm  0,40 ˜ 61,12 N/mm 2
2
508,05 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
*
V AD
V a d V a zul
SD
*
V AD 508,05 N/mm 2
SD 2,85 (ausreichend, da S D ! 2,50)
Va 178,25 N/mm 2

c) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb für Biegebeanspruchung


Ermittlung der Formzahl Dkb für die Biegebeanspruchung aus einem geeigneten Formzahl-
diagramm
d 10 mm
0,1 und Biegebeanspruchung : D kb 2,35
D 100 mm

Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:


2 8 2 8
F   0,82 mm-1
D d 100 mm 10 mm

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 900 N/mm2)
nF = 1,03
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
D kb 2,35
E kb 2,28
nȤ 1,03
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 393

d) Ermittlung der Formzahl Dkz für Zugbeanspruchung


d
0,1 und Zugbeanspruchung: D kz 2,50 (aus geeignetem Formzahldiagramm)
D
Berechnung der Biegenennspannung an der Kerbstelle (Querbohrung)
F1 70000 N
Mb ˜c ˜ 350 mm 12 250 000 Nmm
2 2
Mb Mb
V bn { V ba 3
Wbn S ˜ D d ˜ D2

32 6
12 250 000 Nmm
150,29 N/mm 2
S ˜ 100 mm 3 10 mm ˜ 100 mm 2

32 6
Berechnung der Zugnennspannung
F2 F2 480 000 N
V zn { V mn 2 2
70,03 N/mm 2
An S ˜ D S ˜ 100 mm
d ˜D  10 mm ˜ 100 mm
4 4
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)
*
* * V bW
V AD V bW  M ı ˜ V m max da V m max d
Mı 1
* *
V AD V bW  M ı ˜ V mn ˜ D kz
*
V AD 532,5 N/mm 2  0,40 ˜ 70,03 N/mm 2 ˜ 2,50 462,47 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul
*
V AD
V bn ˜ E kb
SD
*
V AD 462,47 N/mm 2
SD 1,35 (nicht ausreichend, da S D  2,50)
V ba ˜ E kb 150,29 ˜ 2,28 N/mm 2
394 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.22


a) Berechnung der Spannung in Längsrichtung (Zugrichtung)
FV FV 4 ˜ 100 000 N
Vl 392,98 N/mm 2
A S 2 ʌ ˜ 18 mm 2
˜d
4
Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Zur Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises benötigt man die Spannungen in zwei
zueinander senkrechten Schnittflächen. Bekannt sind die Spannungen in den Schnittflächen
mit der x- und der y-Richtung als Normale.
Eintragen des Bildpunktes Px (0 | 0) und des Bildpunktes Py (Vl | 0) in das V-W-Koordinaten-
system unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bild-
punkt Px repräsentiert die Spannungen in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalen-
vektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungen in der Schnittebene mit der y-Achse als
Normalenvektor.
Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die
Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die
V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der ge-
suchte Mohrsche Spannungskreis.
Die Bildpunkte Px‘ und Py‘, welche die Spannungen in den Schnittflächen mit der x‘- bzw.
y‘-Richtung als Normale repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel
2˜12° bzw. 2˜12° + 180°, ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan).

Aus dem Mohrschen Spannungskreis folgt die Normalspannungen Vx‘ und Vy’:
Vl V V
V y'  l ˜ cos 2D l
˜ 1  cos 2D
2 2 2
392,98 N/mm 2
˜ 1  cos 2 ˜ 12q 375,99 N/mm 2
2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 395

Vl V V
V x'  l ˜ cos 2D l
˜ 1  cos 2D
2 2 2
392,98 N/mm 2
˜ 1  cos 2 ˜ 12q 16,99 N/mm 2
2
Berechnung der Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) durch Anwendung
des Hookeschen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand
1 375,99 N/mm 2  0,30 ˜ 16,99 N/mm 2
H y' { H DMS ˜ V y'  P ˜ V x'
E 210 000 N/mm 2
0,001766 1,766 ‰

Alternative Lösung mit Hilfe des Mohrschen Verformungskreises


Berechnung der Dehnung in Längs- und Querrichtung unter Wirkung von FV
Vl 392,98 N/mm 2
Hl { H y 0,00187 1,87 ‰
E 210 000 N/mm 2
Hq { H x  P ˜ H l 0,30 ˜ 0,00187 0,000561 0,561 ‰

Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises


Zur Konstruktion des Mohrschen Verformungskrei-
ses benötigt man die Verformungen in zwei zuein-
ander senkrechten Schnittrichtungen. Bekannt sind
die Verformungen mit der x- bzw. y-Richtung als
Bezugsrichtung.
Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hq
| 0) und Py (Hl | 0) in das H-J/2-Koordinatensystem
ergibt den Mohrschen Verformungskreis. Da die
beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zuein-
ander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py
auf einem Kreisdurchmesser, damit ist der Mohrsche
Verformungskreis festgelegt (siehe Abbildung).
Den Bildpunkt Py‘, welcher die Verformungen in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) als
Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 2˜12°, ausge-
hend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan).
Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohrschen Verformungskreises erhält man:
H l  H q 1,87 ‰  0,561 ‰
HM 0,6543 ‰
2 2
Hl  Hq 1,87 ‰ - - 0,561 ‰
R 1,216 ‰
2 2
Damit folgt die Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS)
H y' { H DMS H M  R ˜ cos 2D 0,6543 ‰  1,216 ‰ ˜ cos(2 ˜ 12q) 1,766 ‰
396 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

b) Berechnung der Dehnung in Messrichtung des DMS


Aus Aufgabenteil a) folgt:
1 1 ªV l V º
H y' { H DMS ˜ V y'  P ˜ V x' ˜ « ˜ 1  cos 2D  P ˜ l ˜ 1  cos 2D »
E E ¬2 2 ¼
Vl
˜ > 1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D @
2˜ E
Damit folgt für die Spannung Vl in Längsrichtung:
2 ˜ E ˜ H DMS 2 ˜ 210 000 N/mm 2 ˜ 0,0025
Vl 556,26 N/mm 2
1  cos 2D  P ˜ 1  cos 2D 1  cos 24q  0,30 ˜ 1  cos 24q
Berechnung der Zugkraft Fges
S S 2
Fges Vl ˜ A Vl ˜ ˜d2 556,26 N/mm 2 ˜ ˜ 18 mm 141 551 N
4 4
Berechnung der Betriebskraft FB1
FB1 Fges  FV 141 551 N - 100 000 N 41 551 N

Alternative Lösung mit Hilfe des Mohrschen Verformungskreises


Für die Dehnung in Messrichtung des DMS ergibt sich aus dem vorhergehenden Aufga-
benteil:
H DMS { H y' H M  R ˜ cos 2D
Hl  Hq Hl  Hq
 ˜ cos 2D
2 2
Hl  P ˜ Hl Hl  P ˜ Hl
 ˜ cos 2D
2 2
H l ˜ 1  P  H l ˜ 1  P ˜ cos 2D
2
Hl
˜ > 1  P  1  P ˜ cos 2D @
2
Damit folgt für die Dehnung Hl in Längsrichtung:
2 ˜ H DMS 2 ˜ 0,0025
Hl 0,002649
1  P  1  P ˜ cos 2D 1  0,30  1  0,30 ˜ cos 2 ˜ 12q
Vl E ˜Hl 210 000 N/mm 2 ˜ 0,002649 556,26 N/mm 2

c) Ermittlung der Formzahl Dk


D 24 mm
1,33
d 18 mm
R 2,5 mm
0,14
d 18 mm
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 397

Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:


D kz 1,62
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Kerbgrund
Festigkeitsbedingung:
V max d V zul
V n ˜ D kz Rp0,2
FV  FB1
˜ D kz Rp0,2
An
S S
˜ d 2 ˜ Rp0,2 ˜ 18 mm 2 ˜ 10 50 N/mm 2
FB1 4  FV 4  100 000 N 64 934 N
D kz 1,62

d) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek für den Wellenabsatz


Formzahl: Dk = 1,62
Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
2 2
F 0,8 mm -1
R 2,5 mm
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 1050 N/mm2):
nF = 1,02
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:
Dk 1,62
Ek 1,59
nȤ 1,02

e) Berechnung der Nennspannungen


Spannungsamplitude (Nennspannung):
FB2 50 000 N
Fa 2 2
V an 98,24 N/mm 2
An S 2 S 2
˜d ˜ 18 mm
4 4
Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung):
FB2 50 000 N
FV  100 000 N 
Fm 2 2
V mn 491,22 N/mm 2
An S S 2
˜d2 ˜ 18 mm
4 4
V m max V mn ˜ D kz 491,22 N/mm 2 ˜ 1,62 795,77 N/mm 2

Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,85 aus Diagramm für Rz 6,3 ȝm und Rm 1400 N/mm 2
398 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit


*
V zdW COı ˜ V zdW 0,85 ˜ 630 N/mm2 535,5 N/mm2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 1400 N/mm 2  0,1 0,39
M ıc M ı / 3 0,39 / 3 0,13 (nach FKM  Richtlinie)

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


* *
* * M ıc  1 V zdW 3 ˜ V zdW Mc 1
V AD V zdW ˜  M ıc ˜ V m max da  V m max d ˜ ı
Mı  1 Mı  1 3 ˜ M ıc  1 M ı  1
* 0,13  1
V AD 535,5 N/mm2 ˜  0,13 ˜ 795,77 N/mm2 331,88 N/mm2
0,39  1

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul
*
V AD
V an ˜ E k
SD
*
V AD 331,88 N/mm2
SD 2,13 (nicht ausreichen d, da S D  2,50)
V an ˜ E k 98,24 N/mm2 ˜ 1,59

Anmerkung: Die Sicherheit gegen Fließen beträgt SF = 1,1 und ist ebenfalls nicht ausreichend.

f) Berechnung der Nennspannungen


FV  FB3 FV  FB3
V zn
An S
˜d2
4
Mt Mt 63 000 Nmm
W tn 55,02 N/mm 2
Wt S 3 S 3
˜d ˜ 18 mm
16 16
Ermittlung der Formzahlen Dkz und Dkt
D 24 mm
1,33
d 18 mm
R 2,5 mm
0,14
d 18 mm

Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:


D kz 1,62 (siehe oben)
D kt 1,30
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 399

Berechnung der maximalen Spannungen


FV  FB3
V z max V zn ˜ D kz ˜ D kz
S 2
˜d
4
W t max W tn ˜ D kz 55,02 N/mm 2 ˜ 1,30 71,52 N/mm 2

Berechnung der Vergleichsspannung aus den Lastspannungen unter Anwendung der


Schubspannungshypothese

V V SH V z2max  4 ˜ W t2max

Berechnung der Betriebskraft FB3


Festigkeitsbedingung:
V V SH d V zul
Rp0,2
V z2max  4 ˜ W t2max
SF
2
§ Rp0,2 · 2
V z max ¨ ¸
¨ S ¸  4 ˜ W t max
© F ¹
2
§ Rp0,2 · 2
V zn ˜ D kz ¨ ¸
¨ S ¸  4 ˜ W t max
© F ¹
2
FV  FB3 § Rp0,2 · 2
˜ D kz ¨ ¸
S ¨ S ¸  4 ˜ W t max
˜d2 © F ¹
4
2
S ˜ d 2 § Rp0,2 ·
FB3 ˜ ¨ ¸  4 ˜ W t2max  FV
4 ˜ D kz ¨© S F ¸¹
2 2
S ˜ 18 mm § 1050 · 2 2
˜ ¨¨ ¸¸  4 ˜ 71,52 N/mm  100 000 N 35 596 N
4 ˜ 1,62 © 1, 20 ¹
400 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.23


a) Berechnung der Lastspannungen
F1 F1 4 ˜ 50 000 N
Vy 101,86 N/mm 2
A S 2 ʌ ˜ 25 mm 2
˜D
4
M t1 M t1 16 ˜ 500 000 Nmm
Wt 162,97 N/mm 2
Wt S 3 S ˜ 25 mm 3
˜D
16
Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises
Eintragen des Bildpunk-
tes Px (0 | -Wt) und des
Bildpunktes Py (Vy | Wt)
in das V-W-Koordinaten-
system unter Beachtung
der speziellen Vorzei-
chenregelung für
Schubspannungen.
Bildpunkt Px repräsen-
tiert die Spannungen in
der Schnittebene mit der
x-Achse als Normalen-
vektor (Ebene Ex).
Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungen in der Schnittebene mit der y-Achse als Norma-
lenvektor (Ebene Ey). Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander ein-
schließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Stre-
cke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte
Px oder Py ist der gesuchte Mohrsche Spannungskreis.
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Spannungskreises
Vy 101,68 N/mm 2
VM 50,84 N/mm 2
2 2
2
§Vy ·
R ¨ ¸  IJ t2 50,84 2  162,97 2 N/mm 2 170,74 N/mm 2
¨ 2 ¸
© ¹
Berechnung der Hilfswinkel D und E
Wt 162,97 N/mm 2
D arctan arctan 72,65q
Vy /2 50,84 N/mm 2
E 180q  2 ˜ 30q  D 180q  2 ˜ 30q  72,65q 47,35q
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 401

Aus dem Mohrschen Spannungskreis folgt für die Spannungen VA und VB:
Vz 101,86 N/mm 2
VA  R ˜ cos E  170,74 ˜ cos 47,35q 64,75 N/mm 2
2 2
Vz 101,86 N/mm 2
VB  R ˜ cos E  170,74 ˜ cos 47,35q 166,60 N/mm 2
2 2
Berechnung der Dehnungen in A- und B-Richtung (Messrichtung der DMS) mit Hilfe
des Hookeschen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
1  64,75 N/mm 2  0,30 ˜ 166,60 N/mm 2
H A { H DMS A ˜ (V A  P ˜ V B )
E 210000 N/mm 2
- 0,000546 - 0,546 ‰
1 166,60 N/mm 2  0,30 ˜  64,75 N/mm 2
H B { H DMS B ˜ (V B  P ˜ V A )
E 210000 N/mm 2
0,000885 0,885 ‰

b) Ermittlung der Formzahlen Dkz und Dkt


d 5 mm
0,20
D 25 mm
Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:
D kz 2,30
D kt 1,55

c) Berechnung der Nennspannungen


F1 F1 50000 N
V yn 136,66 N/mm 2
An S ˜ D 2 S 2
d ˜D ˜ 25 mm  25 mm ˜ 5 mm
4 4
M t2 M t2
W tn 3
Wtn S ˜ D d ˜ D2

16 6
Berechnung der maximalen Spannungen
V y max V yn ˜ D kz 136,66 N/mm 2 ˜ 2,30 314,32 N/mm 2
M t2
W t max W t n ˜ D kt 3
˜ D kt
S ˜D d ˜ D2

16 6
Berechnung des zulässigen Antriebsmomentes Mt2
Festigkeitsbedingung:
V V SH d V zul
402 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Rp0,2
V y2 max  4 ˜ W t2max
SF
2
1 § Rp0,2 · 2
W t max ¨ ¸
2
˜ ¨ S ¸  V y max
© F ¹
2
1 § 690 ·
˜ ¨¨ ¸  314,32 2 N/mm 2
¸ 240,74 N/mm 2
2 © 1,20 ¹

Weiterhin gilt:
M t2
W t max ˜ D kt
S ˜ D3 d ˜ D2

16 6
W t max § S ˜ D 3 d ˜ D 2 ·
M t2 ˜¨  ¸
D kt ¨© 16 6 ¸¹
§ S ˜ 25 mm 3 2 ·
240,74 N/mm 2 5 mm ˜ 25 mm
˜¨  ¸ 395 616 Nmm 395,6 Nm
1,55 ¨ 16 6 ¸
© ¹

d) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb


Formzahl: Dkb = 2,10 (aus geeignetem Formzahldiagramm für d/D = 0,20)
Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
2 8 2 8
F   1,68 mm -1
D d 25 mm 5 mm
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 690 N/mm2):
nF = 1,1
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:
D kb 2,10
E kb 1,91
nȤ 1,1

e) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 403

Berechnung der Spannungsamplitude (Nennspannung)


Mb F2 ˜ a
V ba n
Wb S ˜ D3 d ˜ D2

32 6
2500 N ˜ 50 mm
3 2
123,38 N/mm 2
S ˜ 25 mm 5 mm ˜ 25 mm

32 6
Berechnung der Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung)
V mn V yn 136,66 N/mm 2 (siehe Aufgabenteil c)
V m max { V y max 314,32 N/mm 2 (siehe Aufgabenteil c)

Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,92 aus Diagramm für Rz 4 ȝm und Rm 870 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,92 ˜ 430 N/mm 2 395,60 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 870 N/mm 2  0,1 0,21

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


*
* * V bW
V AD V bW  M ı ˜ V m max da V m max d
Mı 1
*
V AD 395,6 N/mm  0,21 ˜ 314,32 N/mm 2
2
329,59 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch


Festigkeitsbedingung:
V ba max d V a zul
*
V AD
V ba n ˜ E kb
SD
*
V AD 329,59 N/mm 2
SD 1,40 (nicht ausreichend, da S D  2,50)
V ba n ˜ E kb 123,38 N/mm 2 ˜ 1,91
404 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.24


a) Berechnung der Spannungen und der Dehnungen im Querschnitt I
Berechnung der (Zug-)Spannung:
F1 F1 4 ˜ 50 000 N
VzI 51,96 N/mm 2
AI S ˜ d 2 ʌ ˜ 35 mm 2
4
Berechnung der Dehnung in Längsrichtung (Hookesches Gesetz für den einachsigen
Spannungszustand):
VzI 51,96 N/mm 2
HlI 0,000248 0,248 ‰
E 210 000 N/mm 2
Berechnung der Querdehnung (Querkontraktion):
Hq I P ˜ H l I 0,30 ˜ 0,248 ‰ -0,074 ‰

Berechnung der Spannungen und der Dehnungen im Querschnitt II


Berechnung der (Zug-)Spannung:
F1 F1 4 ˜ 50 000 N
V z II 31,44 N/mm 2
AII S ʌ ˜ 45 mm 2
˜ D2
4
Berechnung der Dehnung in Längsrichtung (Hookesches Gesetz für den einachsigen
Spannungszustand):
V z2 31,44 N/mm 2
H l II 0,000149 0,149 ‰
E 210 000 N/mm 2
Berechnung der Querdehnung (Querkontraktion):
H q II  P ˜ H l II 0,30 ˜ 0,149 ‰ -0,045 ‰

Berechnung der Verlängerung der Welle


'l 'lI  2 ˜ 'lII
H l I ˜ l  2 ˜ a  2 ˜ H l II ˜ a
0,000248 ˜ 850 mm  2 ˜ 200 mm  2 ˜ 0,000149 ˜ 200 mm 0,171 mm

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Querschnitt I


Festigkeitsbedingung:
Re
V z I d V zul
SF
Re 340 N/mm 2
SF 6,54 (ausreichend, da S F t 1,20)
VzI 51,96 N/mm 2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 405

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Querschnitt II


Festigkeitsbedingung:
Re
V z II d V zul
SF
Re 340 N/mm 2
SF 10,81 (ausreichend, da S F t 1,20)
V z II 31,44 N/mm 2

b) Berechnung der Biegespannung an der Stelle A-A

F2 l F2 ˜ l 5000 N ˜ 850 mm
MbI ˜ 1 062 500 Nmm
2 2 4 4
MbI MbI 1 062 500 Nmm
VbI 252,42 N/mm 2
Wb S 3 S 3
˜d ˜ 35 mm
32 32
Berechnung der Nennspannungen im Querschnitt III:
F2 5 000 N
M b III ˜a ˜ 200 mm 500 000 mm
2 2
M b III M b III 500 000 mm
V b III 118,79 N/mm 2
Wbn S 3 S 3
˜d ˜ 35 mm
32 32
c) Bedingung:
VbI V b III max
VbI V b III ˜ D kb
F2 ˜ l F2 ˜ a
4 2 ˜D
kb
S 3 S
˜d ˜d3
32 32
l 850 mm
D kb 2,125
2 ˜ a 2 ˜ 200 mm
406 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Berechnung des Radius R


D 45 mm
1,29
d 35 mm
D kb 2,125

Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:


R
0,04
d
R 0,04 ˜ d 0,04 ˜ 35 mm 1,4 mm

d) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf

Ermittlung der Formzahl Dkz


D
1,29
d
R
0,04
d
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz 2,45

Berechnung der Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung)


V mn VzI 51,96 N/mm 2
V m max V mn ˜ D kz 51,96 ˜ 2,45 127,32 N/mm 2

Berechnung der Spannungsamplitude (Nennspannung)


F2 ˜ a
2 16 ˜ F2 ˜ a
V ba n
S S ˜d3
˜d3
32
Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekb
Formzahl Dkb= 2,125
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 407

Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:


4 2 4 2
F   1,479 mm 1
D  d R 45 mm  35 mm 1,4 mm

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Re = 340 N/mm2)
nF = 1,25
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb
D kb 2,125
E kb 1,70
nȤ 1,25

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 600 N/mm 2  0,1 0,11

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


V bW
V AD V bW  M ı ˜ V m max da V m max d
Mı 1
2 2
V AD 300 N/mm  0,11 ˜ 127,32 N/mm 286,00 N/mm 2

Berechnung der zulässigen Querkraft F2


Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul
V AD
V ba n ˜ E kb
SD
16 ˜ F2 ˜ a V AD
˜ E kb
S ˜d3 SD
V AD S ˜ d 3 1 286,00 N/mm 2 S ˜ 35 mm 3 1
F2 ˜ ˜ ˜ ˜ 2 360 N
SD 16 ˜ a E kb 3,0 16 ˜ 200 mm 1,70
408 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Lösung zu Aufgabe 13.25


a) Berechnung der Lastspannungen
Fz1 Fz1 170 000 N
Vx 346,32 N/mm 2
A S 2 S 2
˜d ˜ 25 mm
4 4
M t1 M t1 500 000 Nmm
Wt 162,98 N/mm 2
Wt S 3 S 3
˜d ˜ 25 mm
16 16
Berechnung der Verformungen Hx, Hy und Jxy
Hookesches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
V x 346,32 N/mm 2
Hx 0,001649 1,649 ‰
E 210 000 N/mm 2
H y  P ˜ H x 0,30 ˜ 1,649 ‰ - 0,495 ‰

Hookesches Gesetz für Schubspannungen:


W xy Wt 162,98 N/mm 2
J xy 0,002018 2,018 ‰
G E 210 000 N/mm 2
2˜ 1 P 2 ˜ 1  0,30
Konstruktion des Mohrschen Verformungskreises
Zur Konstruktion des Mohrschen Verfor-
mungskreises benötigt man die Verformungen
in zwei zueinander senkrechten Richtungen.
Bekannt sind die Verformungen mit der x-
bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung.
Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px
(Hx | 0,5˜Jxy) und Py (Hy | 0,5˜Jyx) unter Berück-
sichtigung der Vorzeichenregelung für Schie-
bungen in das H-J/2-Koordiantensystem ergibt
den Mohrschen Verformungskreis.
Da die beiden Schnittrichtungen einen Winkel
von 90° zueinander einschließen, liegen die
Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurch-
messer. Damit ist der Mohrsche Verformungs-
kreis festgelegt (siehe Abbildung).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohrschen Verformungskreises
Hx  Hy 1,649 ‰   0,495 ‰
HM 0,577 ‰
2 2
2 2 2 2
§ Hx  Hy · § J xy · § 1,649 ‰   0,495 ‰ · § 2,018 ‰ ·
R ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ ¸ 1,472 ‰
¨ 2 ¸ ¨ 2 ¸ © 2 ¹ © 2 ¹
© ¹ © ¹
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 409

Berechnung des Hilfswinkels D


J xy / 2 2,018 ‰ / 2
D arctan arctan 43,26q
(H x  H y ) / 2 1,649 ‰   0,495 ‰ / 2

Berechnung des Hilfswinkels E


E 120q  D 120q  43,26q 76,74q
Berechnung des Hilfswinkels J
J 180q  120q  D 120q  43,26q 16,74q
Damit folgt die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen:
H A H x 1,649 ‰
H B H M  R ˜ cosJ 0,577 ‰  1,472 ‰ ˜ cos16,74q 0,833 ‰
H C H M  R ˜ cosE 0,577 ‰  1,472 ‰ ˜ cos76,74q 0,915 ‰

Alternative Lösung
Für die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen gilt (Gleichung 4.32 im
Lehrbuch):
Hx  Hy Hx Hy J xy
HA  ˜ cos 2D *  ˜ sin 2D *
2 2 2
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HB  ˜ cos 2E *  ˜ sin 2 E *
2 2 2
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HC  ˜ cos 2J *  ˜ sin 2J *
2 2 2
Mit Hx = 1,649 ‰; Hy = -0,495 ‰ und Jxy = 2,018 ‰ sowie D* = 0°; E* = -120° und
J* = 120° folgt:
HA Hx 1,649 ‰
1,649 ‰   0,495 ‰ 1,649 ‰   0,495 ‰
HB  ˜ cos 2 ˜  120q
2 2
2,018 ‰
 ˜ sin 2 ˜  120q 0,833 ‰
2
1,649 ‰   0,495 ‰ 1,649 ‰   0,495 ‰
HC  ˜ cos 2 ˜ 120q
2 2
2,018 ‰
 ˜ sin 2 ˜ 120q 0,915 ‰
2

b) Aus Gleichung 4.32 (siehe Lehrbuch) ergeben sich die folgenden Beziehungen:
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HA  ˜ cos 2D *  ˜ sin 2D * (1)
2 2 2
Hx  Hy Hx  Hy J xy
HC  ˜ cos 2J *  ˜ sin 2J * (2)
2 2 2
410 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Da nur eine einachsige Zugbeanspruchung in x-Richtung vorliegt, gilt für die Dehnung in y-
Richtung:
Hy P ˜ H x

Mit D* = 0° folgt aus Gleichung 1:


HA Hx
und damit:
Hx HA 1,798 ‰

Mit J* = 120° folgt aus Gleichung 2:


Hx  P ˜Hx Hx  P ˜Hx J xy
HC  ˜ cos 240q 
˜ sin 240q
2 2 2
Hx H J xy § 3 ·¸
˜ 1  P  x ˜ 1  P ˜  0,5  ˜¨
2 2 2 ¨© 2 ¸¹
1 3˜ P 3
Hx ˜  ˜ J xy
4 4
Damit folgt für Jxy:
4 § 1 3˜ P · 4 § 1  3 ˜ 0,30 ·
J xy ˜ ¨HC  ˜Hx ¸ ˜ ¨ 0,816 ‰ - ˜ 1,798 ‰ ¸ 1,781 ‰
3 © 4 ¹ 3 © 4 ¹
Berechnung der Zugkraft Fz2
V z2 E ˜Hx (einachsiger Spannungszustand)
S S
Fz2 ˜ d 2 ˜ E ˜Hx ˜ 25 mm 2 ˜ 210000 N/mm 2 ˜ 0,001798 ‰
4 4
185 344 N 185,3 kN

Berechnung des Torsionsmomentes Mt2


E
W t { W xy G ˜ J xy ˜ J xy
2˜ 1 P
E S
M t2 W t ˜ Wt ˜ J xy ˜ ˜ d 3
2˜ 1 P 16
210000 N/mm 2 S 3
˜ 0,001781 ‰ ˜ ˜ 25 mm 441 243 Nmm 441,2 Nm
2 ˜ 1  0,30 16
Da Jxy = 1,781 ‰ > 0 wird der ursprünglich rechte Winkel zwischen der x- und der y- Achse
vergrößert. Dies kann nur durch ein Torsionsmoment erfolgen, mit Drehsinn entsprechend der
Abbildung in Aufgabe 13.25.
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 411

c) Ermittlung der Formzahlen


D 30 mm
1,2
d 25 mm
R 5 mm
0,2
d 25 mm
Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:
D kz 1,45
D kt 1,18
Ermittlung der Nennspannungen
Fz2 4 ˜ Fz2 4 ˜ 185 344 N
V xn 377,58 N/mm 2
A S ˜ d 2 S ˜ 25 mm 2
M t2 16 ˜ M t2 16 ˜ 441 243 N
W tn 143,82 N/mm 2
Wt S ˜d3 S ˜ 25 mm 3
Berechnung der maximalen Spannungen
V x max V xn ˜ D kz 377,58 N/mm 2 ˜ 1,45 547,49 N/mm 2
W t max W tn ˜ D kt 143,82 N/mm 2 ˜ 1,18 169,71 N/mm 2

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese (SH) kann unmittelbar aus
den Lastspannungen (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet werden:

V V SH V x2 max  4 ˜ W t2max

Festigkeitsbedingung:
Rp0,2
V V SH d
SF
Rp0,2
V x2 max  4 ˜ W t2max
SF
Rp0,2
SF
V x2 max  4 ˜ W t2max
1180 N/mm2
SF 1,83 (ausreichend, da S F ! 1,20)
547,492  4 ˜ 169,712 N/mm2

d) Berechnung der Spannungsamplitude (Nennspannung)


H H 0,002  0,0015
V an E ˜ H a E ˜ O U 210 000 N/mm 2 ˜ 52,5 N/mm 2
2 2
412 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Berechnung der Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung)


HO  HU 0,002  0,0015
V mn E ˜Hm E˜ 210 000 N/mm 2 ˜ 367,5 N/mm 2
2 2
V m max V mn ˜ D kz 367,5 N/mm ˜ 1,45 532,88 N/mm 2
2

Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekz


Formzahl Dkz = 1,45
Berechnung des bezogenes Spannungsgefälles:
2 2
F 0,4 mm -1
R 5 mm

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rm = 1520 N/mm2):
nF = 1,01
Kerbwirkungszahl Ekz
D kz 1,45
E kz 1,44
nȤ 1,01

Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,85 aus Diagramm für Rz 6,3 ȝm und Rm 1520 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit


*
V zdW COı ˜ V zdW 0,85 ˜ 690 N/mm 2 586,5 N/mm 2

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 1520 N/mm 2  0,1 0,432
M ıc M ı / 3 0,144 (nach FKM  Richtlinie)

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


* *
* * M ıc  1 V zdW 3 ˜ V zdW M c 1
V AD V zdW ˜  M ıc ˜ V m max da  V m max d ˜ ı
Mı 1 Mı 1 3 ˜ M ıc  1 M ı  1
* 0,144  1
V AD 586,5 N/mm 2 ˜  0,144 ˜ 532,88 N/mm 2 391,81 N/mm 2
0,432  1
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch
Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul
*
V AD
V an ˜ E kz
SD
*
V AD 391,81 N/mm 2
SD 5,18 (ausreichend, da S D ! 3,0 )
V an ˜ E kz 52,5 N/mm 2 ˜ 1,44
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 413

Lösung zu Aufgabe 13.26


a) Berechnung des Biegemomentes an der Kerbstelle I

Ermittlung der Lagerkraft FB:


FB ˜ a  b FQ ˜ a
a 150 mm
FB FQ ˜ 15 000 N ˜ 5 000 N
ab 450 mm

Damit folgt für das Biegemoment an der Kerbstelle I:


MbI FB ˜ c 5 000 N ˜ 200 mm 1000 000 Nmm

Ermittlung der Formzahlen Dkz und Dkb


d 10 mm
0,2
D 50 mm

Aus geeigneten Formzahldiagrammen entnimmt man:


D kz 2,3
D kb 2,1

Berechnung der Biegenennspannung sowie der maximalen Biegespannung


M bI M bI
V bn
Wbn S ˜ D 3 d ˜ D 2

32 6
1000 000 Nmm
123,38 N/mm2
S ˜ 50 mm 3 10 mm ˜ 50 mm 2

32 6
V b max V bn ˜ D kb 123,38 N/mm2 ˜ 2,1 259,09 N/mm2
414 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

Berechnung der Zugnennspannung sowie der maximalen Zugspannung


FH FH 250 000 N
V zn 170,82 N/mm
An S ˜ D2 S ˜ 50 mm 2
d ˜D  10 mm ˜ 50 mm
4 4
V z max V mn ˜ D kz 170,82 N/mm ˜ 2,3 392,89 N/mm

Berechnung der Sicherheit gegen Fließen


Festigkeitsbedingung (Fließen):
V o max d V zul
Rp0,2
V b max  V z max
SF
Rp0,2
SF
V b max  V m max
820 N/mm2
1,26 (ausreichend, da S F ! 1,20)
259,09 N/mm2  392,89 N/mm2

b) Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekb


Maximale Mittelspannung:
V m max V z max 392,89 N/mm2

Maximale Spannungsamplitude
V b an V bn 123,38 N/mm2

Formzahl: Dkb = 2,1


Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
2 8 2 8
F   0,84 mm 1
D d 50 mm 10 mm

Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 820 N/mm2)
nF = 1,05
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb
D kb 2,1
E kb 2,0
nȤ 1,05

Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen


COı 0,83 aus Diagramm für Rz 12,5 ȝm und Rm 1050 N/mm 2

Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit


*
V bW COı ˜ V bW 0,83 ˜ 520 N/mm 2 431,6 N/mm 2
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 415

Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV


Mı 0,00035 ˜ Rm  0,1 0,00035 ˜ 1050 N/mm 2  0,1 0,27
M ıc M ı / 3 0,09 (nach FKM  Richtlinie)

Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)


* *
* * M ıc  1 V bW 3 ˜ V bW M c 1
V AD V bW ˜  M ıc ˜ V m max da  V m max d ˜ ı
Mı 1 Mı 1 3 ˜ M ıc  1 M ı  1
* 0,09  1
V AD 431,6 N/mm 2 ˜  0,09 ˜ 392,89 N/mm 2 335,07 N/mm 2
0,27  1
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch
Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul
*
V AD
V ba n ˜ E kb
SD
*
V AD 335,07 N/mm2
SD 1,36 (nicht ausreichen d, da S D  2,50)
V ba n ˜ E kb 123,38 N/mm2 ˜ 2,0

c) Bedingung für Fließbeginn


V max d Rp0,2
V b max  V z max Rp0,2
V bn ˜ D kb  V z max Rp0,2
Rp0,2  V z max 820 N/mm 2  392,89 N/mm 2
V bn 203,38 N/mm 2
D kb 2,1

Damit folgt für das Biegemoment an der Kerbstelle:


§ S ˜ D3 d ˜ D 2 ·¸
M bI V bn ˜ Wbn V bn ˜ ¨¨ 
© 32 6 ¸¹
§ S ˜ 50 mm 3 2 ·
10 mm ˜ 50 mm
203,38 N/mm 2 ˜ ¨  ¸ 1 648 459 Nmm
¨ 32 6 ¸
© ¹
Damit folgt für die Lagerkraft FB:
M bI 1 648 459 Nmm
FB 8242,3 N
c 200 mm

Hieraus ergibt sich die Querkraft FQ1 zu:


ab 450 mm
FQ1 FB ˜ 8 242,3 N ˜ 24 727 N 24,7 kN
a 150 mm
416 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit

d) Bedingung für Fließbeginn


V max d Rp0,2
V b max  V z max Rp0,2
V bn ˜ D kb  V zn ˜ D kz Rp0,2
Rp0,2  V bn ˜ D kb 820 N/mm 2  123,38 N/mm 2 ˜ 2,1
V zn 243,87 N/mm 2
D kz 2,3

Damit folgt für die Zugkraft FH1:


§S ˜D2 ·
FH1 V zn ˜ An V zn ˜ ¨¨  d ˜ D¸
¸
© 4 ¹
§ S ˜ 50 mm 2 ·
243,87 N/mm 2 ˜ ¨  50 mm ˜10 mm ¸ 356 906 N 356,9 kN
¨ 4 ¸
© ¹

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