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PDF of Albrecht Thaer Archiv Band 5 Heft 6 Full Chapter Ebook
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DEUTSCHE AKADEMIE
DER L A N D W I R T S C H A F T S W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N
ALBRECHT-THAER-ARCHIV
Bodenkunde
Pflanzenernährung
Acker- und Pflanzenbau
Band 5 • Heft 6
1961
A K A D E M I E - V E R L A G • B E R L I N
Herausgegeben von der
Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin
Das Albrecht-Thacr-Archiv erscheint in Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen (80 Seiten). Die innerhalb eines Jahres
herausgegebenen 10 Hefte bilden einen Band. Das letzte Heft jedes Bandes enthält Inhalts- und Sachverzeichnis.
"Der Bezugspreis beträgt DM je Heft.
Die Schriftleitung nimmt nur Manuskripte an, deren Gesamtumfang 25 Schreibmaschinenseiten nicht überschreitet und dje bisher
noch nicht, auch nicht in anderer Form, im In- oder Ausland veröffentlicht wurden. Jeder Arbeit ist ferner eine Zusammenfassung mit
den wichtigsten Ergebnissen, wenn möglich auch in russischer und englischer bzw. französischer Sprache, beizufügen. Gegebenenfalls
erfolgt die Ubersetzung in der Akademie.
Manuskripte sind zu senden an die Schriftleitung, Deutsche Akademie der LandwirtschaftswissensChaften zu Berlin, Berlin W 8,
Krausenstr. 38—39.
Die Autoren erhalten Fahnen- und Umbruchabzüge mit befristeter Terminstellung. Bei Nichteinhaltung der Termine erteilt die Redak-
tion Imprimatur.
Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschafts-
wissenschaften zu Berlin über. Ein Kachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Ubersetzung in andere Sprachen darf nur mit Ge-
nehmigung der Akademie erfolgen.
Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fötokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche
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Jeder Autor erhält unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40,— DM für den Druckbogen. Das Honorar schließt auch
die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, audi gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert.
Verlag: Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 8, Leipziger Str. 3 - 4 , Fernruf 22 0441, Telex-Nr. 011773, Postscheckkonto: Berlin 350 21.
Bestellnummer dieses Heftes: 1051/5/6. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer ZLN 5014 des Ministeriums für Kultur. Herstellung:
Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg.
All rights reserved (including thoge of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by
photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. Printed in Germany.
DEUTSCHE AKADEMIE
DER L A N D W I R T S C H A F T S W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N
ALBRECHT-THAER-ARCHIV
Bodenkunde
Pflanzenernährung
Acker- und Pflanzenbau
Schriftleitung:
Prof. Dr. agr. habil. E. PLACHY
B A N D 5 • HEFT 6
1961
AKADEMIE-VERLAG • BERLIN
INHALT
FREYTAG, H. E.: Eine Apparatur zur kontinuierlichen Verfolgung der Atmung
biologischer Objekte 403
RAUHE, K., und I. LEHNE: Die Ertragswirkung organischer Dünger auf leichtem
Boden bei verschieden hohen Mineraldüngergaben 421
AS MUS, F.: Die Wirkung von Kupfer auf Ertrag und Eiweißgehalt von Hafer . . . 468
403
Aus dem Institut für Acker- und Pflanzenbau Müncheberg
der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin
(Direktor: Prof. Dr. agr. habil. E. RÜBENSAM)
H. E. F R E Y T A G
28*
404 FREYTAG, Verfolgung der Atmung biologischer Objekte
es aber, da normalerweise die Wärme im Umlaufsystem abgeführt wird, nicht zum Ab-
schalten bringen. Stagniert jedoch das Temperierwasser (z. B. bei Motorstörungen,
Pumpenausfall usw.), so vermag die Spirale das Kontaktthermometer aufzuheizen, welches
dann den Thermostaten über Relais R abschaltet.
In der Respirationskammer befindet sich ein Plexiglaseinsatz, auf dem die Boden-
probe steht. Der Einsatz selbst steht in der Absorberlösung für die bei der Atmung
abgegebene Kohlensäure und dient außerdem zur Halterung der Elektroden. Die auf-
geklebte Plexiglasscheibe (Ramsey-Fett) trägt die Durchführungsstopfen für Einlauf-
und Abzapfrohr, 0 2 -Zutrittsrohr und für die Kabel der Leitfähigkeitselektroden.
Die Füllung mit der Absorberlösung erfolgt aus dem im Bad vorgeheizten Stand-
zylinder (Einpipettierung durch Öffnung des abzunehmenden COa-Absorbers, nach
Aufwärmung Absaugen über H3->- H 2 -»• Kammer durch Sog von —H 6 bei
gesperrtem O a -Rohr, Nachspülung über H 7 -> Standzylinder und Absaugen über
H 3 ->• H2 -»• Kammer bei gleichem Sogverlauf). — Das Abzapfen der Absorberlösung
geschieht durch Sog von H 6 über H2 bei ebenfalls wieder gesperrtem O a -Rohr, wobei
C0 2 -freie Luft durch die KOH-Waschflasche über H 5 und Hx in die Kammer nach-
strömen kann.
II. Die M e s s u n g der C O a - A b g a b e
Bekanntlich verringert sich bei COa-Aufnahme durch die Absorberlösung
[Ba (OH)2, KOH oder NaOH] infolge Neutralisation die Zahl der Elektrizitätsträger.
Da hierbei der elektrische Widerstand zwischen zwei in die Absorberlösung tauchen-
B
Abs.-Lsg Stopfen
S•o3 'S5
5% HjSOt
den Meßelektroden steigt, bietet sich die Möglichkeit, durch einfache Widerstands-
messungen die absorbierten C0 2 -Mengen zu erfassen. Um den Einfluß galvanischer
Elektrodenpolarisation herabzusetzen, muß allerdings mit tonfrequentem Wechsel-
strom gemessen werden. Der Widerstand zwischen den Meßelektroden selbst wird!
am besten mit Hilfe einer Brückenschaltung erfaßt.
1. Meßanordnung
Zur Ermittlung der COz-Abgabe nach Absorption in der hier verwendeten KOH-
oder NaOH-Lösung [Ba(OH)2 schied wegen der Niederschlagsbildung aus] wurde
die aus dem Blockschaltbild in Abbildung 1 zu ersehende Meßanordnung gewählt. —
Der Tongenerator (TG) erzeugt die tonfrequente, sinusförmige Meßwechselspan-
nung, die anschließend im Leistungsverstärker (LV) verstärkt und in die Meßbrücke
geschickt wird. Die Meßelektroden liegen an RX, die Ausgleichskapazitäten parallel
an R n . Die Nulleinstellung wird angezeigt durch ein „magisches Auge" bzw. kann
gleichzeitig akustisch über Kopfhörer kontrolliert werden. Zur Erhöhung der Emp-
findlichkeit des Indikatorsystems wurde noch eine Spannungsverstärkerstufe (SP-V)
zwischengeschaltet. — Die Einzelheiten der Schaltung gehen aus Abbildung 2 hervor.
Eine Dreipolröhre in Dreipunktschaltung dient zur Erzeugung der tonfrequenten Speise-
spannung, deren Frequenz sich mit Hilfe von Q einstellen läßt. — Da sich Oberwellen-
freiheit nur schwer mit dieser Schaltung erreichen läßt, empfiehlt sich die Anwendung
eines im Handel erhältlichen, nach dem RC-Prinzip arbeitenden Tongenerators (z. B. v.
CLAMANN und GRANERT, Dresden, Typ GF2). Die Wechselspannung wird bei Px
abgenommen und steuert das Gitter einer Endröhre, die als Leistungsverstärker (in A-Ver-
nix
Stärkung) arbeitet. Mit Hilfe von R läßt sich durch Gitter vorspannungsänderung der günstig-
ste Arbeitspunkt einstellen. Am Ausgangstrafo wird über P a die verstärkte Wechselspannung
abgenommen. Mit Hilfe des Miliamperemeters läßt sich der Tonstrom reproduzierbar ein-
stellen. Der aus der Brücke kommende, auf „Minimum" einzustellende Tonstrom wirkt
über P 4 auf das Steuergitter einer Pentode, wird mit hoher Steilheit spannungsverstärkt und
über C2 auf das NF-verstärkende Triodensystem einer Abstimmröhre geleitet. Hier wird
Ug ~ nochmals spannungsverstärkt, am Anodenwiderstand als Anodenwechselspannung
Ua ~ abgenommen und über den Kondensator C 3 dem Kopfhörer bzw. dem Anzeigegitter
(GL) der Abstimmröhre („magisches Auge") zugeführt. Da auch die Steuerstege der ver-
stärkten Anodenwechselspannung unterliegen, haben beide gleichsinnig wirkende Steue-
rungen des nach der Schirm- oder Prallanode (L) fließenden Anodenstromes zur Folge,
daß die Leuchtwinkel dann am kleinsten werden bzw. die Breite der Schattensektoren
der Anodenstege (A) am größten wird, wenn die Brücke abgeglichen ist (3). Der Kathoden-
widerstand P 5 ist regelbar gehalten, um den Ausgangsleuchtwinkel auf den günstigsten Wert
(ca. 90°) einstellen zu können, wodurch die Unscharfe des Leuchtrandes beim Abgleich ver-
ringert wird.
Für die Wahl der Größe der Leitfähigkeitselektroden gilt die Regel, daß bei einem
"Widerstand R x ihre Fläche mindestens = 75/R x (cm 2 ) betragen muß (4), wenn ein
scharfes Minimum erhalten werden soll. — Die Anwendung reiner Sinusschwingun-
gen ist nötig, um die durch die Kapazität zwischen beiden Meßelektroden entstehende
Phasenverschiebung kompensieren zu können.
Daß es sich um eine kapazitiv bedingte, das Minimum verdeckende Phasenverschiebung
handelt, läßt sich leicht nachweisen, wenn man den Widerstand des Elektrolyten bei ver-
schiedenen Tonfrequenzen mißt, wie es in Abbildung 3 geschah. Wie zu ersehen, überlagert
sich der rein Ohmschen Grundkomponente eine frequenzabhängige, deren Wechselstrom-
widerstand umgekehrt proportional (Kurvenbild) der Frequenz folgt, wie es für Kapazi-
täten der Fall ist (R c = 1/toC).
Zwecks Kompensation der durch Cx bewirkten Phasenverschiebung wurde parallel
zum Vergleichswiderstand Rn eine v o n Cn = 0,005 bis 0,125 pF in Stufen von
5000 pF zuschaltbare Ausgleichskapazität gelegt (Abb. 2). Bei einer gewählten Elek-
trodengröße von z. B. 3 cm 8 ist mit dem Auftreten solch hoher Kapazitäten zu
rechnen. Wenn zunächst keine eindeutigen Minima zu erreichen sind, kann man, um
die nötigen Ausgleichskapazitäten zu bestimmen, die bei R an der Indikatorröhre
•o
40 t 11
i — ii r1 r T
0,5 7 2 3 6 12 kHz
FREQUENZ
Abb. 3: Kapazitive Überlagerung der Ohmschen Grundkomponente
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Hefe 6, 1961 407
/RespA • 59ii
24-
22
y°
16-
16-
14-
12-
11 M M N m QUOTE CO2
10 l 1
i 1 i 1 i 1 I
10 30 50 70
V0[cm3COz]—-
Abb. 6: Änderung des reziproken Widerstandes durch Zusatz bekannter, gestaffelter C0 2 -
Quoten
L a — L e = — m • Ce bzw. m = ce
und b = L a
c [cm3 CO 2]—
Abb. 7: Zur Ableitung der Beziehung zwischen reziproken Widerständen und C02-Mengen
III. D i e M e s s u n g der S a u e r s t o f f a u f n a h m e
1. Funktion und Rechnungsgang
Die in der Kammer befindliche angefeuchtete und temperierte Bodenprobe nimmt
O a auf und gibt C 0 2 ab. Wäre keine COa-Absorberlösung vorhanden, so träten
auch keine Druckänderungen in der Kammer ein, da die Gasvolumina identisch sind
(genauer gesagt: bei RQ = 1). Ist jedoch die C0 2 -Absorberlösung vorhanden, so
muß — da die abgegebene Kohlensäure gebunden wird, also aus der Gasphase ver-
schwindet — bei gleichzeitig erfolgender 0 2 -Auf nähme durch die Probe in der Kam-
mer ein Unterdruck entstehen. Dieser der Oa-Aufnahme proportionale Unterdruck
wird zur Hebung der Flüssigkeitssäule ( = mit 5% H 2 S 0 4 angesäuertes Wasser) im
angeschlossenen 0 2 -Rohr ausgenutzt (Abb. 1). Die Wassersäule erreicht die positive
Pt-Elektrode im Inneren des Rohres und schließt den Strom über die Spannungs-
t[Tage] -
50H
W- /rnr»7 r ? /)0. Q imm Hn'J + Ofi
•>—r
5 10 15
B-ANSTIEG [mm Hg]
©
ca- 20mA
A 2H*
L
in 2nH!S0i
Cu - Elektrode
Abb. 1 1 : Gegen äußere Druckschwankungen abgeschirmtes 0 2 -Nachlieferungssystem nebst
in Reihe geschalteter H 2 0-Hydrolyse
1 Eine Druckisolienmg des Gasentwicklungssystems wurde auf ähnliche Weise von GREENWOOD und LEES (7) versucht.
414 FREYTAG, Verfolgung der Atmung biologischer Objekte
trode entwickelt sich Sauerstoff, an der negativen Kupfelrelektrode wird Kupfer ab-
geschieden. — Es ist hierbei wichtig, eine Wasserstoff-Gasentwicklung an der Cu-
Elektrode zu verhindern. Dies erreicht man durch Wahl niedriger Zersetzungs-
spannung oder auch durch Zusatz eines Depolarisators. (Z. B. reduziert sich Salpeter-
säure durch den atomaren Wasserstoff leicht zur salpetrigen Säure. Auch in der Elek-
trogravimetrie schlägt man diesen Weg zwecks Erreichung eines hellroten, glatten
und bei Analysenabschluß gut haftenden Kupferniederschlages ein.) Vor Versuchs-
beginn bzw. nach Absorberwechsel werden, um den CuS0 4 -Pegel durch Änderung
der Höhe des Ausgleichsgefäßes nivellieren zu können, H x und H 2 geöffnet. Das
Ausgleichsgefäß besitzt genügend kompressiblen Raum zur Ermöglichung von
Arbeitsdruckanhebungen im O a -Rohr.
Das (^-Entwicklungssystem dient gleichzeitig als „Schaltrelais" für die H 2 0 -
Hydrolyse in dem in Reihe geschalteten System, von dem wie vorher — nach üblicher
Gasvolumen-Korrektur — die entsprechend der Oa-Entwicklung entstehenden H 2 -
Volumina jeweils abgelesen werden können. Wie Abbildung 12 zeigt (infolge von
500-
400-
300-
E
ci
->
200-
100-
50-
10-
0 1 2 3 4
ca 36min t [stunden]
Abb. 13: Zur Messung der Geschwindigkeit der Gasnachlieferung in die Respirometer-
kammer
von Bac. subtilis auf Normalnähragar geprüft. Zwecks Aufnahme der Wachstums-
kurve wurden in engen zeitlichen Abständen die abgegebenen C0 2 -Mengen gemes-
sen und als „Summenkurve" in Abbildung 14 über der Zeit eingetragen. Daraus
läßt sich leicht durch Differenzbildungen der zugehörige Intensitätsverlauf sichtbar
machen bzw. die zeitliche Lage des Intensitätsmaximums erkennen (hier z. B. 22 h
nach Ansatz der Kultur). — Analog werden sich bei Wahl entsprechender Versuchs-
varianten auf ähnliche Weise Wuchs- und Intensitätsvergleiche durchführen sowie
die Lage und das Ausmaß von Verzögerungs- und Beschleunigungsphasen (Induk-
tionsperioden) nach Darstellung mit Hilfe logarithmischer Ordinaten erkennen
lassen u. a. m.
C02 \
o*
N
O
CM i 0,5 RQ=
o
o
RQ -1.2
Y0.6
0.1
0,6
1
1 2' 3 ' 4 ' 5 ' 6 ' 7 ' 8 ' 9 ' 10' 11' IT
t [Tage]
Kurven (besonders stark die 0 2 -Kurve) schnellen wieder nach oben. Danach wird
der allgemeine Rückgang der Atmungsintensität sichtbar, wobei beide Kurven sich
einander nähern. Wie lassen sich diese sichtbar gemachten Änderungen im Respira-
tionsverlauf erklären? — Offenbar wird mit stärkerer Quellung der Gasaustausch
durch die Samenschale immer mehr erschwert, und die geringe 0 2 -Permeabilität
führt zur Anaerobiose1. Solange die Samenhülle noch nicht von der Keimwurzel
durchbohrt ist, bleibt deshalb der RQ-Wert > 1, um danach aber sofort abzusinken,
wenn die Möglichkeit des freien 0 2 -Zutrittes gegeben ist. Hierbei wird gleichzeitig
die sich in den Intensitätskurven bemerkbar machende Hemmung überwunden,
und insbesondere die 0 2 -Kurve schnellt nach oben. Der RQ-Wert sinkt jedoch nicht,
wie an sich für die Veratmung der Reservekohlenhydrate zu erwarten wäre, bis auf 1,
sondern wird < 1. Offenbar wird nunmehr zusätzlich auch der in den ersten Keim-
phasen gebildete Alkohol unter erhöhtem Oa-Verbrauch mit veratmet (CH3CH2OH +
3 0 2 = 2 C 0 2 + 3 H 2 0 ; C0 2 /0 2 = 2/3 = 0,66). Die im weiteren Verlauf gebildeten
RQ-Werte nähern sich dann immer mehr der 1, anzeigend, daß die Veratmung der
Reservekohlenhydrate aus dem Endosperm schließlich dominiert.
Wenn das Endosperm auch hauptsächlich aus Kohlenhydraten besteht, liegen die RQ-
Werte zu Beginn der Keimung noch nicht bei 1,0. Trotz der Tatsache, daß bei Amaranthus-
retroßexus-Szmen die Analyse 47,03% Kohlenhydrate und nur 7,86% Lipoide anzeigte, lag
kurz nach der Befeuchtung der RQ-Wert bei 0,7<BARTON 1945). Im oder um den Embryo
sind wahrscheinlich Lipoide konzentriert, so daß diese bei Atmungsbeginn als das zuerst
anzugreifende Material anzusehen sind. Analog wurden nach STILES und LEACH (1933)
, , . . . geringe Mengen Fettreserven in Fagopyrum-esculentum-Samen im ganz frühen Keim-
stadium angegriffen, trotz der Tatsache, daß Stärke die Haupternährungsreserve darstellt". —
PRINGSHEIM (1933) fand bei stärkereichen Samen während der ersten 12 bis 24 Stunden
1 Nach allgemeiner Ansicht wird in keimenden Samen bei Hemmung des Oa-Zutrittes unter COs-Abgabe Alkohol erzeugt.
RQ-Werte zwischen 0,72 und 1,00, bei fettreichen zwischen 0,60-^0,86. — Der RQ-Wert
hängt also nicht von der hauptsächlichsten Nahrungsreserve ab, sondern vom zur gegebenen
Zeit verfügbaren Material und auch davon, ob die Oxydation vollständig verläuft. — Die
Anfangsphase wurde in Abbildung 15 nicht mit erfaßt, da die Messungen zu spät einsetzten.
50 100 150
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6, 1961 419
sichtbar zu machenden Respirationsgänge ist noch nicht möglich — auch von den
hervortretenden Schwankungen im Bereich der Maxima kann noch nicht gesagt
werden, ob sie durch stoffliche Inhomogenitäten im zu zersetzenden Material hervor-
gerufen werden oder andere prinzipielle Gründe für ihr Auftreten sprechen. Es wird
jedoch eine der zukünftigen Aufgaben der hier beschriebenen Respirationsapparatur
sein, auf dem Wege über sinnvoll variierte Versuchsbedingungen zur Deutung dieser
und weiterer Erscheinungen beizutragen.
Zusammenfassung
Ein Respirometer, mit dem gleichzeitig sowohl die C0 2 -Abgabe als auch O a -Auf-
nahme atmender Objekte ohne Zeitbegrenzung kontinuierlich verfolgt werden kann,
wird beschrieben. Die Messung der CO a -Abgabe geschieht konduktometrisch über
zwei in die im Respirometer befindliche Absorberlösung tauchende Meßelektroden.
Die Messung der Oa-Aufnahme wird durch bei der Atmung erzeugte Druckdiffe-
renzen ermöglicht, die kurze HaO-Hydrolysen bewirken, wobei der dabei ent-
stehende Sauerstoff in die Respirometerkammer diffundiert und dort den Partial-
druck aufrecht erhält. Über den auf der anderen Seite des Systems gleichzeitig ent-
wickelten Wasserstoff läßt sich die verbrauchte 0 2 -Menge bestimmen. — Zur Prüfung
der Funktion der Apparatur wurden die Atmungskurven einer Mikroben-Kultur,
keimender Samen und einer Bodenprobe aufgenommen-
Pe3K>Me
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2
Summary
Description is given of a respirometer with the aid of which both the C0 2 -pro-
duction and 0 2 -consumption of respiring objects can continuously be recorded. The
C0 2 -production is measured conductometrically by two measuring electrodes immer-
sing into the absorbing solution in the respirometer. The measurement of the 0 2 -
consumption is made possible by pressure differences produced by respiration which
cause short H 2 0-hydrolyse, the thus produced oxygen being diffused into the respiro-
meter chamber where it maintains the partial pressure. The consumed 0 2 -amount
can be determined by the hydrogen developed at the same time on the other side of
29»
420 FREYTAG, Verfolgung der Atmung biologischer Objekte
the system. For testing the operation of the apparatus the respiration curves of a mi-
crobe culture, germinating seeds and a soil sample were recorded.
Literaturverzeichnis
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mikrobiology. Austr. J. of. Agric. Res. 1953, 4, 334—339
2. BIRCH, H. F., und M. T. FRIEND: Humus decomposition in east african soils. Nature
1956, 178, 500-501
3. SCHAD: Die Abstimmröhre als Abgleichanzeiger. Funktechn. Vorwärts 1942, 13/24,
355-356
4. JANDER, G., und O. PFUNDT: „Die Leitfähigkeitstitration" in „Physikalische Metho-
den der analytischen Chemie". Akad. Verl.-Ges. Geest u. Portig 1949, Leipzig
5. RAYMOND, A. L., und H. M. WINEGARDEN: J. Biol. Chem. 1929, 74, 189-202
6. LEDEBUHR, J.: Mikrochemie. Festschrift zum 60. Geburtstag von F. PREGL. 1929,
253—265, Wien und Leipzig
7. GREENWOOD, D. J., undH. LEES: An electrolytic rocking percolator. Plant and Soil
1959, XI, 1
8. CROCKER, W., und L.' V. BARTON: Physiologie of seeds. 1957, 81 ff, Waltmann,
Mass., U. S. A.
42 i
Aus dem Institut für Acker- und Pflanzenbau Müncheberg
der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin
(Direktor: Prof. Dr. agr. habil. E. RÜBENSAM)
Vergleich zu anderen Böden dieser Abbau sein kann, zeigt sich anhand der aus dem
Boden aufgenommenen Stickstoffmengen. Ohne jede Düngung können wir auf
Sandböden eine N-Aufnahme bei Getreide von 25—30 kg/.ha beobachten, das
ist immerhin fast so hoch wie auf dem bedeutend humusreicheren Standort des
„Ewigen Roggenbaus" in Halle/Saale. Demgegenüber entziehen die Hackfrüchte
einschließlich Silomais etwa das Doppelte.
Aus den genannten Gründen ist es notwendig, den Effekt der organischen Dün-
gung auf leichten Böden unter einem völlig anderen Gesichtspunkt zu betrachten als
auf bindigen und humosen Böden.
Wenn die organische Düngung in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt wurde,
so nicht zuletzt deshalb, weil die auf bestimmten, größtenteils besseren Standorten
erzielten Ergebnisse zu stark verallgemeinert wurden. Andererseits fehlt es an lang-
jährigen Versuchen, vor allem auf leichten Böden mit der Variante Stallmist + NPK.
Die Ergebnisse des in verschiedenen Lehrbüchern zitierten langjährigen Versuches
von SCHNEIDEWIND (6) auf Sandboden in Groß-Lübars erscheinen recht zweifel-
haft, weil die Versuchsanstellung unter sehr extremen Verhältnissen durchgeführt
wurde. Obwohl in Müncheberg im langjährigen Mittel auch nur 540 mm Nieder-
schläge fallen und ebenfalls auf extrem leichten Böden gearbeitet wird, liegen hier
•die durchschnittlich erzielten Mehrerträge durch Stallmist wesentlich höher. Auch
die in Groß-Lübars ermittelten, von den Pflanzen aufgenommenen Stickstoffmengen
sind unwahrscheinlich niedrig. Nach Mitteilung von SCHNEIDEWIND wurde der
mineralische Stickstoff z. B. nur zu 28,6%, der Stallmiststickstoff sogar nur zu 11,9%
ausgenutzt (!)
Der ebenfalls auf Sandboden in Askov laufende Dauerversuch hat den Nachteil,
•daß nur mit Stallmist bzw. nur mit Mineraldüngung gearbeitet wird und in der
Fruchtfolge alle vier Jahre ein Kleeschlag enthalten ist, dessen zusätzlicher Grün-
düngungseffekt unberücksichtigt bleibt (IVERSEN, 7). In den Thyrower Dauer-
versuchen wird zwar Stallmist und Mineraldünger im Komplex angewendet, doch
sind die Mineraldüngergaben, vor allem N, mit 80 bzw. 100 kg zu Kartoffeln und
50 bzw. 60 kg N zu Getreide für diesen Standort zu hoch, so daß es bei verschiedenen
Kulturpflanzen bereits zu Ertragsdepressionen kommt und dadurch u. E. die Aus-
sagekraft dieser Versuche beeinträchtigt wird (BAU MANN, 8).
Die Frage der Zweckmäßigkeit einer organischen Düngung darf nicht nur unter
Berücksichtigung der Ertragsbildung, sie darf andererseits aber auch nicht einseitig
im Hinblick auf die Beeinflussung des Humus- und Nährstoffhaushalts des Bodens
beantwortet werden. Es ist notwendig, die Gesamtwirkung der organischen Dünger
komplex zu erfassen, um eine Beurteilung des Erfolges der angewendeten Düngungs-
maßnahmen vornehmen zu können. Aus diesem Grunde werden in den Münche-
berger Dauerversuchen außer den Ernteerträgen auch die aufgenommenen Mengen
an Pflanzennährstoffen ermittelt. Darüber hinaus wird auch die Humus- und Nähr-
stoffwirkung der organischen Dünger auf den Boden festgestellt.
Der Wirkungsgrad einer organischen Düngung ist, wie die zahlreich vorhandenen
Versuchsergebnisse zeigen, sehr unterschiedlich. Er hängt in erster Linie vom Nach-
lieferungsvermögen des Bodens und der Höhe der Mineraldüngergabe ab, eine Tat-
sache, die bei der Diskussion über die Bedeutung der organischen Düngung nicht
immer genügend berücksichtigt wird. Darüber hinaus spielt die Häufigkeit der
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6, 1961 423
V e r s u c h s a n l a g e und - d u r c h f ü h r u n g
Im Jahre 1954 wurde mit der Durchführung eines dreifaktoriellen Dauerkomplex-
versuches nach der Spaltanlage begonnen, der als Großteilstücke fünf Bodenbearbei-
tungsvarianten, als mittlere Teilstücke vier organische und als Kleinteilstücke drei
Mineraldüngervarianten enthielt. Nach der Ernte der ersten Versuchspflanze (Kar-
toffeln 1955) erfolgte eine Teilung des etwa 1 ha großen Versuches in 2 gleiche Ver-
suche IA und IB, die sich lediglich durch die Bearbeitungsvarianten (verschiedene
Pflugarbeit) unterscheiden. In der vorliegenden Arbeit wurde die Bodenbearbeitung
bei der Versuchsauswertung unberücksichtigt gelassen und die Wirkung der organi-
schen und mineralischen Düngung im Mittel aller Bearbeitungsvarianten dargestellt.
Folgende Düngungsvarianten sind in beiden Versuchen vorhanden:
Organische Düngungsvarianten
1. ohne organische Düngung
2. Stallmist (300 dt/ha)
3. Gründüngung (Leguminosen-Stoppelfrucht nach Getreide)
4. Stallmist + Gründüngung
In einem regelmäßigen Wechsel von Hackfrüchten und Getreide wird die organi-
sche Düngung alle 2 Jahre zur Hackfrucht gegeben. Mit 300 dt/ha gut verrottetem
Stapelmist wurden den Hackfrüchten folgende durchschnittliche Nährstoffmengen
je Hektar verabreicht: 150 kg N, 90 kg P2Os, 210 kg K 2 0,240 kg CaO und 22 kg Mg.
Die angebauten Gründüngungsgemische setzten sich in der Hauptsache aus Lupi-
nen, Serradella und Felderbsen zusammen. Die Entwicklung der Stoppelfrüchte war
in den einzelnen Jahren in Abhängigkeit von Saatzeit und Witterung unterschiedlich.
Mit der voll untergepflügten Gründüngung wurden im Mittel an oberirdischer
Masse 25—30 dt/ha Trockensubstanz und 60—80 kg/ha Stickstoff, in den Boden
gebracht, dazu kamen etwa 8—12 dt/ha Wurzeltrockenmasse mit ca. 30 kg/ha Stick-
stoff.
424 RAUHE u. LEHNE, Ertragswirkung organischer DOnger auf leichtem Boden
Mineralische Düngungsvarianten
1. ohne Mineraldüngung
2. NPK (normale, übliche Gabe)
3. NPK (erhöhte Gabe)
Die mineralische Düngung erfolgt in der angegebenen Weise jährlich einmal zur
Hauptfrucht. Ihre absolute Höhe richtet sich nach der angebauten Frucht und betrug
bis 1960:
zu Hackfrüchten zu Getreide
normal N e0 P 64 K 80 N 40 P 36 K 80
erhöht N 100 P 72 K 120
Ab 1961 wird die Phosphorsäure- und Kalidüngung zu Hackfrüchten auf P^K^o
b z w . P 90 K 2 OO e r h ö h t .
Die angebauten Kulturpflanzen waren:
1955 Kartoffeln („Toni")
1956 Hafer („Flämingsgold")
1957 Kartoffeln („Capeila")
1958 Winterroggen („Petkuser normal")
1959 Silomais („Schindelmeiser")
1960 Winterroggen („Petkuser normal")
Tabelle 1
Bodencharakteristik
Tabelle 2
Hygroskopizität und Nähtstoffgehalt des Versuchsbodens
Tiefe
cm
Hygroskopizität pH (KCl) P2O6 K2O
April-Sept. Jahressumme
Jahr April Mai Juni Juli August Sept. insgesamt bzw.
bzw. Mittel -mittel
Die Höhe der Kartoffelerträge in den beiden Versuchs jähren 1955 und 1957 wurde
deutlich von den in den Monaten April bis September gefallenen Niederschlags-
mengen beeinflußt (s. Tab. 4). Besonders günstig wirkten sich die 120 mm Regen im
1 Die Werte wurden uns in dankenswerter Weise von der Agrarmeteorologischen Station Müncheberg, Leiter Dipl.-Met. Dr.
R. KOITZSCH, zur Verfügung gestellt.
426 RAUHE u. L E H N E , Ertragswirkung organischer DUnger auf leichtem Boden
Juli 1957 aus. In diesem Versuchsjahr lagen die Kartoffelerträge um etwa 30 dt/ha
höher als 1955, einem Jahr mit geringeren Sommerniederschlägen.
Der für die trockenen Sandböden ausschlaggebende Witterungsfaktor „Nieder-
schlag" hat auch die Jahre 1956 und 1958 ertragsmäßig günstig beeinflußt. Die
Niederschlagssumme dieser Jahre lag z. T. wesentlich über der des langjährigen Mit-
tels. Besonders die feuchten Vorsommermonate Mai und Juni hatten im Verein mit
niedrigen Temperaturen in den genannten Jahren gute Getreideerträge zur Folge.
Auch die Roggenerträge des witterungsmäßig nicht ganz so günstigen Jahres 1960
lagen etwa auf der gleichen Höhe. Das Jahr 1959 war ein ausgesprochen trockenes
Jahr (mit Ausnahme der hohen Juliniederschläge), das sich im Verein mit sehr hohen
Sommertemperaturen ertragsmäßig günstig auf den in diesem Jahr als Versuchs-
pflanze angebauten Silomais auswirkte.
Die Hackfruchterträge
Als erstes sollen die Kartoffelerträge der Jahre 1955 und 1957 untersucht werden
(Tab. 4).
Aus den Erträgen der einzelnen Versuche und Jahre geht hervor, daß die Wirkung
der organischen Düngung weitgehend von der Höhe der Mineraldüngergabe ab-
hängig ist, wobei der Stickstoff den Ausschlag geben dürfte. Der stärkste organische
Effekt wurde in jedem Fall ohne Mineraldüngung erreicht. 1955 betrug hier der Mehr-
ertrag durch organische Düngung im Mittel der geprüften Varianten gegenüber
„ohne organische Düngung" 91 dt/ha, das sind 57%. Im Versuch IB/1957 war ohne
Mineraldüngung sogar ein Mehrertrag von 119 dt bzw. 84% zu verzeichnen.
Bei normaler NPK-Gabe wurden 1955 durch die organische Düngung im Durch-
schnitt nur noch 25 dt bzw. 11% mehr Kartoffeln erzeugt. Die Kombination von
Stallmist und Gründüngung -f- NPK war im Gegensatz zu „ohne N P K " nicht mehr
überlegen und zeigte die gleiche Wirkung wie Stallmist -f- NPK.
Bei der erhöhten NPK-Gabe war in allen drei Versuchen keine organische Dün-
gungswirkung mehr zu beobachten, es traten durch Stallmist + Gründüngung
sogar Ertragsdepressionen bis zu 8% auf.
Betrachten wir die absoluten Ertragswerte, so ergibt sich, daß in der Reihe „ohne
Mineraldüngung" die höchsten Erträge durch Stallmist -f- Gründüngung erzielt
wurden; im ersten Versuchsjahr 1955 wurde bei dieser Variante schon der absolute
Höchstertrag erreicht (Ertragsgleichheit mit Variante „Gründüngung + NPK
normal").
Die Ertragswirkung von Gründüngung und Stallmist „ohne N P K " kann in den Ver-
suchen 1/55 und IA/57 als etwa gleich angesehen werden, da die zugunsten der Grün-
düngung aufgetretenen Ertragsdifferenzen innerhalb der Fehlergrenzen lagen. Im
Versuch IB/57 war der Stallmist mit einem Mehrertrag von 23 dt überlegen. Bei
normaler NPK-Gabe traten in den beiden Parallelversuchen des Jahres 1957 keine
gesicherten Ertragsunterschiede auf; im Versuch 1/1955 brachten die Gründüngungs-
parzellen 30'dt mehr Kartoffeln als die mit Stallmist gedüngten. Bei erhöhter Mineral-
düngergabe war im Versuch IB/57 ebenfalls ein gesicherter Mehrertrag durch Grün-
düngung gegenüber Stallmist festzustellen.
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6, 1961 427
Tabelle 4
Kartoffelerträge der einzelnen Jahre und Versuche
Mineraldüngung
Organische Düngung ohne normal erhöht Mittel
dt/ha rel. dt/ha rel. dt/ha rel. dt/ha rel.
1/1955
ohne 159 100 232 100 237 100 209 100
Stallmist 232 146 247 106 239 101 239 114
Gründüngung 244 153 277 119 245 103 255 122
Stallmist + Gründüngung 274 172 246 106 237 100 252 120
mehr durch organische Düngung in % 57 11 1 19
GD 5 % = 14 dt = 5,7% 8 dt = 3,4%
GD 1 % - 18 dt = 7,6% 10 dt = 4,5%
DG 0,1 % = 23 dt = 9,7% 14 dt = 5,8%
I A/1957
ohne 178 100 268 100 302 100 249 100
Stallmist 221 124 298 111 309 102 276 111
Gründüngung 233 131 292 109 299 99 275 110
Stallmist + Gründüngung 285 160 308 115 290 96 294 118
mehr durch organische Düngung in % 38 12 13
GD 5 % = 15 dt = 5,4% 9 dt = 3,4%
GD 1 % = 20 dt = 7,1% 11 dt = 4,6%
GD 0,1% = 25 dt = 9,2% 15 dt = 5,9%
I B/1957
ohne 141 100 244 100 283 100 223 100
Stallmist 256 182 284 116 284 100 275 123
Gründüngung 233 165 290 119 301 106 275 123
Stallmist + Gründüngung 290 206 285 117 262 92 279 125
mehr durch organische Düngung in % 84 17 - 24
GD 5 % = 13 dt = 5,0% 8 dt = 2,8%
GD 1 % = 17 dt = 6,6% 10 dt = 3,8%
GD 0,1% = 22 dt = 8,5% 13 dt = 4,9%
df/ha
Soo
7T3
2SO .
1t8 1U9
200 .
7 OO
ISO .
lOO
SO .
St. - Gr.
Wirtschaft nicht üblich und auch nicht möglich ist, bei der Anwendung von Stallmist
oder Gründüngung auf eine mineralische Düngung zu verzichten.
In Abbildung 2 ist die Wirkung der organischen Dünger auf die Kartoffelerträge
bei gleichzeitiger NPK-Düngung dargestellt.
Bei einer normalen NPK-Gabe wurden Mehrerträge durch die organische Düngung
von 11—15% erzielt. Auch hier hatte die Gründüngung zusammen mit NPK zu
Kartoffeln eine gleich gute, in der Tendenz sogar etwas bessere Wirkung als der Stall-
mist. Dagegen war durch eine verstärkte organische Düngung infolge des zu hohen
Nährstoffangebotes kein zusätzlicher Ertragseffekt mehr zu erzielen.
Auch aus Ergebnissen anderer Versuche, die von uns in Müncheberg und den
Außenstellen des Institutes durchgeführt werden, geht hervor, daß auf den leichten
Böden, sofern sie regelmäßig mit Stallmist und mineralischen Nährstoffen versorgt
werden, der Stickstoffbedarf der Kartoffel mit 60 kg N/ha neben einer normalen
organischen Düngung bereits gedeckt ist. Auf Böden mit schlechtem Kultur- und
Nährstoffzustand können allerdings auch höhere mineralische Stickstoffgaben neben
Stallmist noch mit Erfolg angewendet werden.
Im vorliegenden Versuch treten bei einer weiteren Erhöhung der NPK-Düngung
(s. Tab. 4) zugunsten einer starken Krautentwicklung Mindererträge bei den Knollen
auf.
Albrecht-Thaer-Archiv, Bànd 5, Heft 6,1961 429
In der folgenden Tabelle sind die nach einer dritten, im Jahre 1958/59 verabreichten
organischen Düngung erzielten Maiserträge dargestellt (s. Tab. 5).
Auch beim Silomais wird die Wirkung der organischen Düngung weitgehend durch
die Höhe der angewendeten Mineraldüngergaben bestimmt. Die Gesamttrockensub-
stanzerträge lassen erkennen, daß ohne N P K im Mittel der drei organischen Dün-
gungsvarianten dejr höchste Mehrertrag (76%) erzielt wurde.
Bei einer normalen NPK-Gabe wurde der Gesamtertrag von Silomais durch die
organische Düngung im Vergleich zu Kartoffeln (13%) um 25% erhöht. Diese unter-
schiedliche Wirkung konnte von uns auch in anderen Dauerversuchen festgestellt
werden (RAUHE-HESSE, 4, und RAUHE-LEHNE, 10). Im Stallmistartenversuch
trat in den ersten Jahren bei Kartoffeln nur eine 10%ige Ertragswirkung des Stall-
mistes auf, dagegen waren nach dreimaliger organischer Düngung Mehrerträge von
35% bei Silomais zu verzeichnen.
Bei einer Steigerung der Mineraldüngung verringerte sich die durchschnittliche
organische Düngungswirkung auf 6%.
Die kombinierte organische Düngung (Stallmist -f- Gründüngung) hatte bei Silo-
mais in allen 3 Mineraldüngungsstufen keinen größeren Effekt als die genannten
organischen Dünger für sich allein.
Tabelle 5
Silomaiserträge 1959
Mineraldüngung
Organische Düngung ohne normal erhöht Mittel
Kolben
ohne 32,9 100 58,8 100 70,9 100 54,2 100
Stallmist 69,5 211 75,9 129 76,4 108 73,9 136
Gründüngung 63,5 193 77,2 131 69,6 98 70,1 129
Stallmist + Gründüngung 74,8 227 74,3 126 75,9 107 75,0 138
Blatt und Stengel
ohne 26,9 100 34,0 100 37,1 100 32,7 100
Stallmist 36,6 136 41,9 123 41,4 112 40,0 122
Gründüngung 34,9 130 40,8 120 39,5 106 36,4 111
Stallmist + Gründüngung 36,1 134 38,7 114 42,3 114 39,0 119
Gesamttrockensubstanz
ohne 59,8 100 92,8 100 108,0 100 86,8 100
Stallmist 106,1 177 117,8 127 117,8 199 113,9 131
Gründüngung 98,8 165 118,0 127 109,1 101 108,6 125
Stallmist -f Gründüngung 110,9 185 113,0 122 118,2 109 114,0 131
mehr durch organische Düngung
76 25 6 29
G D 5 % = 10,4 dt = 9,7% 5,9 dt = 5,6%
G D 1 % = 13,6 dt = 12,8% 7,9 dt = 7,4%
G D 0,1% = 17,5 dt = 16,5% 10,1 dt = 9,6%
430 RAUHE u. LEHNE, Ertragswirkung organischer Dünger auf leichtem Boden
df/ha.
300
77 5
I
777
250 lOO
1
200 . i
ISO. i
OJ i i
1 Sh St. -> Gr.
Vergleicht man die Wirkung von Stallmist und Gründüngung, so ist in den Vari-
anten „ohne NPK" und „NPK erhöht" zwar die Tendenz einer Überlegenheit des
Stallmistes zu erkennen, doch sind die Mehrerträge statistisch nicht gesichert. Bei
normaler Mineraldüngung ist kein Ertragsunterschied festzustellen. Man kann daher
sagen, daß Stallmist und Gründüngung eine gleich gute Wirkung auf den Silomais-
ertrag ausgeübt haben.
In den Abbildungen 3 und 4 ist der unterschiedliche Einfluß der organischen Dün-
gung auf den Ertrag von Kolben und Stengel dargestellt.
Aus den Abbildungen geht hervor, daß die organischen Dünger vor allem eine
sehr starke Wirkung auf die Entwicklung der Maiskolben ausüben. Ohne NPK
wurde der Kolbenanteil mehr als verdoppelt, während die Steigerung des Blatt- und
Stengelertrages nur 30—36% betrug.
Bei einer normalen Mineraldüngung (s. Abb. 4) ist die unterschiedliche Wirkung
der organischen Dünger auf Kolben und Blatt + Stengel zwar nicht so ausgeprägt,
jedoch ebenfalls vorhanden. Die Kolbenmehrerträge liegen zwischen 26—31%, die
der Blätter und Stengel zwischen 14—23%.
Die G e t r e i d e e r t r ä g e
Nachdem festgestellt worden ist, daß bei Hackfrüchten beträchtliche Mehr'erträge
durch die organischen Dünger erzielt wurden, soll im folgenden deren Nachwirkung
im Jahr nach ihrer Anwendung an den Getreideerträgen untersucht werden.
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6, 1961 ' 431
Tabelle 6
Kornerträge der einzelnen Jahre
(Mittelwerte von je 2 Versuchen)
Mineraldüngung
Organische Düngung" ohne normal erhöht Mittel
dt/ha rel. dt/ha rel. dt/ha rel. dt/ha rel.
Hafer 1956
ohne 10,8 100 33,4 100 38,0 100 27,4 100
Stallmist 16,6 154 37,4 112 41,2 108 31,7 116
Gründüngung 15,2 141 35,8 107 40,2 106 30,4 111
Stallmist + Gründüngung 19,0 176 39,0 117 41,8 110 33,3 122
mehr durch organische Düngung in % 57 12 8 16
GD 5% = 1,9 dt = 6,2% 1,0 dt = 3,6%
GD 1% = 2,5 dt = 8,2% 1,4 dt = 4,7%
GD 0,1% = 3,2 dt = 10,5% 1,8 dt = 6,0%
Winterroggen 1958
ohne 13,9 100 29,8 100 36,7 100 26,8 100
Stallmist 22,9 165 38,6 130 39,8 108 33,8 126
Gründüngung 19,5 140 34,3 115 39,4 107 31,1 116
Stallmist + Gründüngung 23,6 169 36,2 121 40,8 111 33,5 125
mehr durch organische Düngung in % 58 22 9 22
GD 5% = 2,8 dt = 8,8% 1,6 dt = 5,2%
GD 1% = 3,7 dt = 11,7% 2,1 dt = 6,8%
GD 0,1% = 4,8 dt = 15,3% 2,8 dt = 8,8%
Winterroggen 1960
ohne 12,3 100 27,2 100 35,1 100 24,9 100
Stallmist 18,7 152 35,2 129 41,0 117 31,6 127
Gründüngung 17,9 146 35,4 130 41,5 118 31,6 127
Stallmist + Gründüngung 18,0 146 35,6 131 42,2 120 31,9 128
mehr durch organische Düngung in % 48 30 18 27
GD 5% = 1,8 dt = 6,0% 1,0 dt = 3,4%
GD 1% = 2,4 dt = 7,9% 1,4 dt = 4,5%
GD 0,1% = 3,1 dt = 10,2% 1,8 dt = 5,8%
432 RAUHE u. LEHNE, Ertrags Wirkung organischer Dünger auf leichtem Boden
dt/ha
o. Sf~. Qr. St f-
Abb. 3: Einfluß der organischen Dünger auf Ertrag von Kolben und Stengel bei Silomais
(ohne Mineraldüngung)
dt/ha Kolben
80
729 737 Stengel
7 26
t Blätter
70 .
60 700
SO .
7 23 720
UO .
UV
700
30 .
20 .
7O
O. St +CJr.
Abb. 4: Einfluß der organischen Dünger auf den Ertrag von Kolben und Stengel bei Silo-
mais (mit Mineraldüngung)
Tabelle 7
Stroherträge der einzelnen Jahre
(Mittelwerte von je 2 Versuchen)
Mineraldüngung
Organische Düngung ohne normal erhöht Mittel
dt/ha rel. dt/ha rel. dt/ha rel. dt/ha rel.
Hafer 1956
ohne 18,2 100 41,7 100 46,0 100 35,3 100
Stallmist 26,4 145 48,2 116 51,8 113 42,1 119
Gründüngung 23,3 128 49,3 118 49,8 108 40,8 116
Stallmist + Gründüngung 31,6 174 49,4 118 52,8 115 44,6 126
mehr durch organische Düngung in % 49 18 12 20
G D 5% = 3,3 dt = 8,1% 1,9 dt = 4,7%
G D 1% = 4,3 dt = 10,8% 2,5 dt = 6,2%
G D 0,1% = 5,6 dt = 13,9% 3,3 dt = 8,0%
Winterroggen 1958
ohne 27,3 100 57,0 100 67,8 100 50,7 100
Stallmist 42,4 155 69,2 121 74,6 110 62,1 122
Gründüngung 36,3 133 63,6 112 70,5 104 56,8 112
Stallmist + Gründüngung 43,6 160 65,6 115 72,8 107 60,7 120
mehr durch organische Düngung in % 49 16 8 18
G D 5% = 3,7 dt = 6,4% 1,8 dt = 3,2%
G D 1% = 4,9 dt = 8,5% 2,5 dt = 4,3%
G D 0,1% = 6,4 dt = 11,1% 3,2 dt = 5,6%
Winterroggen 1960
ohne 23,8 100 43,0 100 49,1 100 38,6 100
Stallmist 34,8 146 52,0 121 55,5 113 47,4 123
Gründüngung 27,2 114 48,3 112 50,8 103 42,1 109
Stallmist + Gründüngung 36,2 152 53,0 123 57,2 116 48,8 126
mehr durch organische Düngung i n % 37 19 11 19
G D 5% = 2,8 dt = 6,4% 1,6 dt = 3,7%
G D .1% = 3,8 dt = 8,5% 2,2 dt = 4,9%
G D 0,1% = 4,8 dt = 10,9% 6,9 dt = 5,5%
Das relativ weite K o r n : Stroh-Verhältnis von 1:1,88 auf der O-Parzelle erfuhr eine
Verengung bis auf 1:1,41 bei Gründüngung + hoher NPK-Gabe. Durch alle organi-
schen Dünger wurde bei normaler Mineraldüngung das K o r n : Stroh-Verhältnis
um jeweils 14% vermindert.
U m einen vollständigen Überblick über die Ertragswirkung der organischen
Dünger nach 6jähriger Versuchsdurchführung zu erhalten, sind in Tabelle 8 die
Gesamternten (bei Getreide K o r n -f- Stroth) zusammengestellt worden.
Die Übersicht zeigt, daß durch „ N P K normal" im 6jährigen Mittel die auftretenden
Mehrerträge gegenüber „ u n g e d ü n g t " 87% betrugen, bei den geprüften organischen
Düngern im Durchschnitt 120%, also 33% mehr.
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6,1961 435
III
df/ha rrt 11tf
UO ¿21 770 mm
723 722 700
II
30 lOO
20 7sa ™
70 .
lOO
VÀ RAI
m id ¿1
o. SA Cr. StfQr. o. St Qr. St.+Cfr. o. St. Qr. St+Qr.
Abb. 5: Kornerträge von Getreide 1956—1960 (3jähriges Mittel)
Tabelle 8
Gesamtertragsleistung in dt/ha bei verschiedenen Düngungsmaßnahmen in den ersten 6 Ver-
suchsjahren
30*
436 RAUHE u. LEHNE, Ertragswirkung organischer Dünger auf leichtem Boden
Zusammenfassung
In einem Dauer-Komplexversuch auf anlehmigem Sandboden in Müncheberg
wird die Wirkung von Stallmist und Gründüngung bei unterschiedlicher Mineral-
düngung geprüft. Eine erste Auswertung nach 6jähriger Versuchsdurchführung,
bei der zunächst die Ertragsverhältnisse behandelt werden, brachte folgende Ergeb-
nisse:
Die Ertragswirkung der organischen Dünger war weitgehend von der Höhe der
NPK-Gabe abhängig. Bei normaler Mineraldüngung wurden mit Kartoffeln und
Silomais durch organische Düngung Mehrerträge von 11—27% erzielt. Mit erhöhter
NPK-Düngung trat bei Kartoffeln bereits eine Ertragsdepression auf.
Im 2. Jahr nach der organischen Düngung war noch eine erhebliche Nachwirkung
bei Getreide, zu beobachten. In den einzelnen Versuchsjahren trat eine sukzessive
Erhöhung der durch organische Düngung erzielten Mehrerträge auf, während
andererseits eine allmähliche Abnahme der Erträge bèi ausschließlicher Mineral-
düngung zu beobachten war.
Von den geprüften organischen Düngern hatten Stallmist und Gründüngung etwa
die gleiche Wirkung auf die Erträge der Hauptfrüchte. In der Nachwirkung war der
Stallmist etwas überlegen. Durch die Kombination von Stallmist + Gründüngung
wurde bei NPK-Düngung keine zusätzliche Ertragserhöhung erzielt.
PesiÒMe
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MHHepajibHoro yfloöpeHHH. Ilocjie iuecTHjieTHero npoBe^eHH« ontrra nepBan
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fleftcTBHe opraHHHGCKHx ynoßpeHHö Ha ypojKatt aaBHcejio B cnjibHoit CTeneHH
OT N P K . Ilpn HopMajiBHHx R03ax MHHepajibHoro y^oßpeHHH aa cieT
opraHHiecKHx yaoßpeHHü ßbijia HOCTHrayTa npiißaBKa B ypojKae y KapTCxJtejiH H
KyKypy3H 11—27%. Ilpn ßojiee BHCOKHX «Ó3ax N P K y KapTO<|>ejiH OTiueiajiocb
j m e na^eHHe ypojKaa.
B cjie,nyiomeM nocjie BHGCGHHH opraHiinecKoro y^oöpeHHH ro^y HaSjiio^ajiocb
eiqe sHa^HTejibHoe nocjieHeficTBHe y 3epHOB HX xjieöoB. B OTAejibHbie ro/;H ontiTa
Ha6jiK)flajiocb nocTeneHHoe noBHineHwe aocTHrHyTHx 3a c^eT opraHnnecKoro
yjioßpeHHH npHÖaBOK B yposKae, a c apyroit CTopoHti nocTOHHHoe CHHJKÖHHG
ypojKan npii O«HOM TOJibKO MHHepaji BHOM yaoöpeHHH.
Ü 3 n p O B G p e H H B I X O p r a H H I G C K H X y f l O ß p G H H Ü H a B 0 3 H SejIGHOG y A O Ö p G H H G HMGJIH
npHMGpHO 0aHHaK0B0G flcflcTBHG H a ypoHtaii nponamHiix KyjibTyp, nojiynaromHx
opraHHiecKoe ynoSpemie. IIocjiefleöcTBHe HaB03a GttJio CHJibHee nocjieaeiicTBHH
sejieHOro yAoßpeHHH. KoMßHHaiiHeft HaB03 + sejieHoe y^oSpeHiie Ha «ejiHHKax,
nojiyiaiomHx MHHepanbHoe y n o ó p e H H e , He nocTHrajiocb y » e j;ajibHeitmero
noBBiineHHH ypojKaa (no cpaBHeHHio C BHeceHHeM OTHX opraHHHecKHx yfloöpeHHft B
OT^ejIBHOCTH).
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6, 1961 437
Summary
A continuous complex experiment on slightly loamy sandy soil in Müncheberg is
to determine the effects of farmyard manure and green manuring with different mineral
applications. A first evaluation after a 6 years' duration of the experiment concerning
the yield conditions revealed the following results:
The effect of the organic manures on the yield depended largely on the amount of
the NPK-application. With a normal mineral application to potatoes and silage mai2e
surplus yields of 11 —27% were obtained by organic manuring. With a higher NPK-
application the potatoes showed already a yield depression.
In the second year after organic manuring a still considerable after-effect in cereals
could be noted. In the individual years of experiment the surplus yields increased
successively owing to organic manuring while, on the other hand, there was a gradual
decrease in yield as a result of only mineral applications.
Of the organic manures examined, farmyard manure and green manuring had about
the same effect on the yield of the main crops. Farmyard manure was somewhat supe-
rior in the after-effect. The combination of farmyard manure and green manuring
associated with NPK-application caused no additional yield increases.
Literaturverzeichnis
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systemen. Kühn-Archiv 1930, 26, 47—412
2. JENNY, H.: Factors of Soil Formation 1941. S. 255, New York und London
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Landwirtsch. Jb. 1937, 84, 164ff
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die Böden des „Statischen Versuches" Lauchstädt. Z. landwirtsch. Versuchs- u. Unter-
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1960,110,173-204
438
1. B e s c h r e i b u n g der P f l a n z e
Die Crambe abyssinica Höchst, (im folgenden kurz: Crambe), eine zur Cruciferen-
Familie gehörende Spezies, wurde erst in jüngster Zeit in den Kreis der Sommeröl-
früchte einbezogen. Nachdem die Botanische Station Woronesh 1 Gramm Samen
dieser im abessinischen Hochland beheimateten Pflanze, wo sie in einer Höhe über
1900 m vom September bis Oktober blüht und fruchtet, aus dem Botanischen
Garten in Algier erhalten hatte, las 1932 W. F. WASSILJEW das Material aus dieser
Wildflora aus, auf das sich nach gleichzeitiger Erkennung ihres Fettreichtums alle
weitere Arbeit aufbaute. 1938 besaß die Botanische Station Woronesh bereits 20 dt
Samen. Die ersten Untersuchungen über die Brauchbarkeit des Crambe-Öles hatten
günstige Resultate geliefert, und man begann daher zu diesem Zeitpunkt in der SU
die Anbautests in anderen Republiken, besonders in der Belorussischen, einzuleiten.
Die Einwirkungen des 2. Weltkrieges vernichteten aber dann fast das gesamte
Material, so daß nur in Baschkirien während des Krieges weitere Versuchstätigkeit
durchgeführt werden konnte. 1946 wurde die Arbeit wieder verstärkt, und im Jahre
1952 betrug die Anbaufläche in der SU 1000 ha. Nach 1945 begann man, sich auch
in Polen mit der Crambe zu beschäftigen und erhielt beachtenswerte Resultate. Von
dort erhielten wir das Saatgut für unsere Versuche (HEIDT 1945, KUTSCHEROW
1954, DEMBINSKI et al. 1957, DEMBINSKI et al. 1959).
Die Crambe ist einjährig. Die in Deutschland gemessenen Wuchshöhen betrugen
im Durchschnitt 95,2 cm, wobei die Werte zwischen 45 und 121 cm schwankten.
Die Schwankungen lassen sich durch den Anbau auf Böden sehr differenzierter
Güte und, zumindest 1959, manchmal vom Normalen abweichende Witterungs-
bedingungen (siehe später) erklären. Der Stengel ist in ganzer Länge verzweigt. Der
untere Teil ist mehr oder weniger dicht behaart. Oben ist der Stengel kahl. Die drei
ersten echten Blätter haben eine rundliche Form (Abb. 1). Die nächstfolgenden sind
buchtig gegliedert-gefiedert (Abb. 2). Die oberen sind eiförmig von geringer Größe
und die obersten fast lanzettlich, sitzend und sehr klein (Abb. 3). Die Blattstiele
können Längen bis 15 cm erreichen. Der Blütenstand der Crambe stellt eine lockere
Traube dar. Die Blüten bestehen aus kleinen Kelchblättern, vier weißen, etwas
größeren, aber nicht sehr auffallenden Kronblättern (Abb. 4) und dem Reproduk-
tionsapparat. An der Blütenbasis sitzen 2 Nektarien (KUTSCHEROW 1954).
Die Frucht ist eine zweigliedrige Schote, bei der jedoch gewöhnlich nur das
Stylarglied fruchtbar ist. Die Samenanlage des Valvargliedes ist zwar vorhanden,
verkümmert aber im Verlauf der Entwicklung. In der reifen Frucht erscheint die für
Schotenfrüchte charakteristische Scheidewand nicht mehr sichtbar. Diese ist aber
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6, 1961 439
Abb. 1: Die ersten echten Blätter der Crambe abyssinica Höchst, (links: mit N-Düngung,
rechts: ohne N-Düngung)
t
A b b . 3 : Fruchtender Zweig einer
Pflanze von Crambe abyssintca
Höchst, (aus K U T S C H E R O W
1954)
A b b . 2 : Fruchtende, einzelne
Pflanze der Crambe abyssintca A b b . 4 : Blühender Zweig einer Pflanze
Höchst, (aus K U T S C H E R O W von Crambe abyssinica Höchst, (aus K U T -
1954) S C H E R O W 1954)
2. E r t r a g s v e r s u c h e 1956—1960
Nachdem uns hauptsächlich aus Polen neuere Ertragsergebnisse der Crambe be-
kannt geworden waren, die sehr günstige Perspektiven eröffneten (MOLDEN-
HAWER 1955, DEMBINSKI 1956, DEMBINSKI et al. 1957, DEMBINSKI et al.
1959), faßten wir 1956 den Entschluß, als Voraussetzung für eine eventuelle spätere ~
züchterische Bearbeitung die Anbau- und Ertragsmöglichkeiten dieser Pflanze unter
deutschen Verhältnissen zu untersuchen.
Vor den eigentlichen Ertrags versuchen und z. T. gleichzeitig mit ihnen wurden
einige erste Untersuchungen an Anbaufaktoren angestellt, deren Ergebnisse (und
Erkenntnisse) bei den ertragsermittelnden Arbeiten laufend Berücksichtigung
fanden.
Im Jahre 1957 konnten keinerlei Versuche ausgewertet werden, da ein starker
Hagelschlag alle in Bernburg mit Crambe unternommenen Versuche vernichtete.
Albrecht-Thacr-Archiv, Band 5, Heft 6, 1961 441
Vom Jahre 1958 an wurde die Crambe auch im Bereich der Institute für Landwirt-
schaftliches Versuchs- und Untersuchungswesen der Deutschen Akademie der Land-
wirtschaftswissenschaften zu Berlin, Jena, Bad Lauchstädt und Potsdam, an den Ver-
suchsorten Rohrbach, Krs. Weimar, Bad Lauchstädt, Krs. Merseburg, Trossin, Krs.
Torgau, und Groß-Kreutz, Krs. Potsdam, geprüft. Die Prüfung erfolgte, außer in
Groß-Kreutz, im Rahmen von Sommerölfruchtvergleichen.
Als Vergleichsbasis wurde in allen diesen Versuchen das Ergebnis des weißen Senfes
benutzt, weil dieser eine relativ sichere Sommerölfrucht aus der gleichen Familie
darstellt.
2.1. V e r s u c h s j a h r 1 9 5 6
2.1.1. V e r s u c h s o r t B e r n b u r g
Art des Versuches Sommerölfruchtartenvergleich
Vorfrucht Zuckerrüben
Düngung 60 kg/ha N
50 kg/ha -P.O,
80 kg/ha K a O
Bodenart Löß
Bodenwertzahl 90
pH 7,4
Aussaat der Crambe am 2. 5., der übrigen Versuchsglieder: artgemäß
Reihenweite der Crambe 30 cm
Saatmenge der Crambe 20 kg/ha
Witterungsverlauf siehe Abbildung 5
Ergebnis siehe Tabelle 1
Tabelle 1
Korn Fettgehalt
Relativ
dt/ha d in% Fett
Art Senf
bei 88% dt bei 88% dt/ha
= 100
Trockensubstanz Trockensubstanz
Temperaturen in "C
Abweichung mm
-w.2 -oj -zj -o,2 -2,1 -om -2,2 +«,# +0,3 -9,e +f,e langjährigen Mitte/
Monatsmittel
Niederschläge • - 1956
in mm
° longjährige Mittel
a
O Abweichung vom
langjährigen Mittel
In diesem Jahr fiel während der Vegetationsperiode der Crambe der meiste Nieder-
schlag aller Versuchsjahre. Hieraus und aus der kühlen Witterung erklärt sich auch
die relativ lange Vegetationsperiode. Die hier als Höchstwert auftretende Summe der
Tagesmitteltemperatur während der Vegetationszeit wird in erster Linie auf die ver-
längerte Vegetationsdauer zurückzuführen sein.
2.2. V e r s u c h s j a h r 1958
2.2.1. V e r s u c h s o r t B e r n b u r g
Art des Versuches Sommerölfruchtartenvergleich
Vorfrucht Hafer
Bodenart Löß
Bodenwertzahl 95
PH 7,0
Düngung 80 kg/ha P 2 0 6
100 kg/ha K 2 0
Mohn 80 kg/ha N
Öl-Lein 40 kg/ha N
Senf 80 kg/ha N
Leindotter 40 kg/ha N
ölrauke 50 kg/ha N
Crambe 60 kg/ha N
Sonnenblume 60 kg/ha N
Albrecht-Thaer-Archiv, Band 5, Heft 6,1961 443
Tabelle 2
Korn Fettgehalt
dt/ha d in % Fett Relativ
Art bei 88% dt bei 88% dt/ha Senf
Trockensubstanz Trockensubstanz = 100
Temperaturen in "C
Abweichung vom
to.o +2,3 -3,2 -2,2 +0,9 -1,2 -o.2 +o.o +1.7 +1.9 +o.t +2.3 fangjährigen Mittel
Monatsmittel
ito
130
120
110
100 •m m«J <m km v22) v2j)
90
&0 Niederschläge in mm |—|, -jg^g
?0
60
SO langjährige M/ttei
M
30 O' Abweichung vom
20 langjährigen Mitte)
10
0 i
Monat I. I. M. W. 7. K M. M. II. Z, M.
Abb. 6: Witterungsverlauf am Versuchsort Bernburg 1958. Jahresniederschlag: 483,7 mm,
langjähriges Mittel: 486,5 mm, Abweichung vom langjährigen Mittel: —2,8 mm, Nieder-
schläge während der Vegetation der Crambe-. 219,1 mm, Vegetationslänge der Crambe
(Saat-Reife): 111 Tage, Summe der Tagesmitteltemperatur während der Vegetation der
Crambe-. 1760,6° C
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of communication of cholera
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Language: English
MODE OF COMMUNICATION
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CHOLERA.
BY
LONDON:
JOHN CHURCHILL, NEW BURLINGTON STREET.
M.DCCC.LV.
LONDON:
The first edition of this work, which was published in August 1849,
was only a slender pamphlet. I have, since that time, written various
papers on the same subject, which have been read at the Medical
Societies, and published in the medical journals. The present edition
contains the substance of all these articles, together with much new
matter, the greater part of which is derived from my own recent
inquiries.
I take this opportunity of expressing my thanks to the Registrar-
General for the facilities afforded me in making these inquiries.
I feel every confidence that my present labours will receive the
same kind consideration from the Medical Profession which has
been accorded to my former endeavours to ascertain the causes of
cholera.