Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Full Download Putri Lalung Kakuring Wiwin Ria Hati Online Full Chapter PDF
Full Download Putri Lalung Kakuring Wiwin Ria Hati Online Full Chapter PDF
https://ebookstep.com/product/hati-hati-berasuransi-sebelum-
membeli-polis-andreas-freddy-pieloor/
https://ebookstep.com/product/dua-hati-majarani/
Goresan Hati Izack Yusuf Sipasulta
https://ebookstep.com/product/goresan-hati-izack-yusuf-sipasulta/
https://ebookstep.com/product/touch-anastasya-putri/
https://ebookstep.com/product/pelabuhan-hati-led-astray-sandra-
brown/
https://ebookstep.com/product/si-mata-elang-penakluk-hati-
bai_nara/
https://ebookstep.com/product/sabrina-hurt-putri-maheta/
Another random document with
no related content on Scribd:
die früher dem Prinzen das Schreiben überreicht hatte und jetzt
durch das Gewühl in den Saal eilte. Eine Frage an die ihm
Folgenden zu richten, wäre unpassend und zugleich fruchtlos
gewesen, da der Billetgeber die Absicht hatte, dem Grafen
unbekannt zu bleiben; Römer bemühte sich daher in keiner Weise
und steckte den empfangenen Zettel zu sich, um ihn später in
seinem Hause zu lesen.
Dergleichen geheimnißvolle Mittheilungen waren in jener Zeit sehr
beliebt, und der Graf würde durch die erhaltene auch nicht weiter
beunruhigt worden sein, hätte er nicht zufällig jene Maske erblickt,
deren eilige Rückkehr in den Saal sie als die Geberin verrieth,
wenigstens eine solche Vermuthung rechtfertigte.
Mit um so größerer Spannung entfaltete er daher, in seinem
Hause angelangt, das Billet, und that dies zugleich mit dem
besorgnißvollen Gefühl, nichts Gutes zu finden.
Er hatte sich nicht getäuscht; denn die Worte lauteten also:
»Fliehen Sie, so schnell Sie können. Ihr Verhältniß zu der Prinzessin
ist verrathen und Sie haben daher das Uebelste zu erwarten.« Mehr
enthielt das Billet nicht, noch auch hatte der Warnende seinen
Namen unterzeichnet. Die Worte waren flüchtig auf ein abgerissenes
Stück Papier hingeworfen und die Handschrift dem Grafen durchaus
unbekannt.
Es durchrieselte ihn eisig, als er die Worte las, indem dieselben
seine frühere Vermuthung hinsichts eines Zusammenhangs des
stattgehabten Vorgangs auf dem Ball mit Sidonien zur Gewißheit
erhoben. Einige Augenblicke gingen ihm in der tiefsten
Erschütterung dahin, ehe er sich zu fassen und seine Lage zu
übersehen vermochte. Seine Liebe zu Sidonien hatte also einen
Verräther gefunden und war zufolge des Billets dem Prinzen bereits
mitgetheilt worden.
Seine frühere so unerklärliche Besorgniß hatte ihn also nicht
getäuscht.
Dieser Verrath war unter den gegenwärtigen Verhältnissen von
ganz unberechenbarer Wichtigkeit, da er mit dem Verlangen der
Prinzessin, ihre Ehe zu trennen, zusammen fiel.
Jetzt glaubte der Graf auch eine Erklärung für des Fürsten kaltes
Zurückhalten gegen Sidonie gefunden zu haben. Derselbe mußte
bereits am Vormittage irgend welche Andeutungen über die Neigung
der Prinzessin erhalten haben. Durch welche Umstände das Alles
geschehen war und wer der Verräther sein konnte, blieb für Römer
eine ungelöste Frage.
Niemand befand sich am Hofe, der weder für Sidonie, noch für ihn
selbst ein besonderes Interesse hegte; eben so wenig glaubte er
durch sein Verhalten seine Neigung zu erkennen gegeben zu haben.
Er erwog alle diese Umstände des genauesten und gelangte
endlich zu der Ueberzeugung, daß der Quell des Verrathes lediglich
an jenem von Sidonien besuchten Badeort zu suchen sei. Mit dieser
Erkenntniß kam ihm jedoch auch zugleich der Argwohn, der Prinz
hätte ihn und Sidonie dort vielleicht im Geheimen beobachten lassen
und die etwa gemachten Entdeckungen zu dem Verrath geführt
haben.
Dieselben konnten jedoch unmöglich von solcher Bedeutung
gewesen sein, um daraus eine Schuld für die Prinzessin oder ihn zu
folgern.
Es mußten daher noch andere Umstände dabei maßgebend
gewesen sein, deren Natur er jedoch trotz alles Nachdenkens nicht
zu ergründen vermochte.
Der Warner rieth ihm, so schnell als möglich zu fliehen, da ihm
Gefahr drohen sollte; derselbe deutete ihm damit zugleich an, daß
man dieser Angelegenheit eine so große Bedeutung beilegte, die sie
doch sowol von dem Standpunkt des Fürsten als des Prinzen aus
nicht besaß. Denn weder ihn noch die Prinzessin traf irgend welcher
Vorwurf. Die gegenseitige Zuneigung schloß keine Schuld ein; ihr
näherer Umgang mit ihm war durch die Sitte berechtigt und
durchaus nicht ungehörig. Woher sollte und konnte ihm daher irgend
eine Gefahr drohen. — Er erkannte dieselbe nicht und gelangte
daher zu der Vermuthung, ein ihm Befreundeter habe sich in
übergroßer Aengstlichkeit zu der Warnung bewogen gefunden. War
dies jedoch der Fall, so konnte er die letztere auch nicht von der
nämlichen Maske erhalten haben, die dem Prinzen die geheime
Botschaft brachte. Er mußte sich daher in dieser Beziehung
getäuscht haben. In dem Gefühl seiner Schuldlosigkeit war er weit
entfernt, der Warnung irgend welche Wichtigkeit beizulegen,
erachtete es vielmehr für um so nothwendiger, die Residenz gerade
in diesem Zeitpunkt nicht zu verlassen, sondern alles Weitere mit
Ruhe abzuwarten. Der geringste Schritt, den er in dieser
Angelegenheit that, vor Allem aber eine Flucht mußte ihn in ein
zweideutiges Licht stellen und ihn zum Schuldigen stempeln. So
sehr ihn auch die Gewißheit peinigte, einer lieblosen Beurtheilung
entgegen zu gehen und an seiner Ehre leiden zu müssen, überwog
dennoch der Gedanke, welche übele Tage die Geliebte erwarteten,
alle seine Besorgnisse. Denn es war für ihn keine Frage mehr, daß
die im Geheimen gegen sie gesponnene Intrigue bald mit frecher
Stirn auftreten und sie anklagen würde. Eine Intrigue an diesem
sittenlosen Hofe ließ aber auch mit Bestimmtheit das Uebelste
erwarten.
Um so mehr mußte er daher bedacht sein, Sidonie darauf so
rasch als möglich vorzubereiten, damit sie dadurch nicht überrascht
wurde und sich verrieth. Ihr durch Aurelie die erforderlichen
Andeutungen zugehen zu lassen, gab er in der Ueberzeugung auf,
daß unter den obwaltenden Umständen der Brief vielleicht
aufgefangen werden könnte. Ein jedes geschriebene Wort war daher
gefährlich und also unzulässig, und so war er sogleich entschlossen,
Sidonie am nächsten Tage selbst aufzusuchen und ihr das Erfahrene
mitzutheilen. Eine Unterredung mit ihr war in Erwartung des
Kommenden auch von der höchsten Wichtigkeit. Es bestimmte ihn
zu dem Besuch überdies noch die Absicht, dadurch zu zeigen, wie
wenig Gründe er habe, den gewöhnten Umgang mit Sidonien
aufzugeben, und daß die erhaltene Warnung in keiner Hinsicht
nothwendig gewesen. Ihn leitete dabei die nahe liegende
Voraussetzung, es könnte ihm die letztere vielleicht nicht von einem
Freunde zugesteckt, sondern lediglich ein schlau berechnetes Mittel
sein, ihn zu einem Schritt zu veranlassen, der seine Schuld verrieth.
Jedenfalls war es gerechtfertigt, das Schlimmste anzunehmen und
darnach sein Handeln einzurichten.
In wiederholten Erwägungen aller dieser Umstände gingen ihm die
Stunden dahin, und es drängte sich in die ersteren zugleich die
Erinnerung an die von seiner Mutter ausgesprochene Besorgniß
hinsichts einer gegen ihn gesponnenen Intrigue, die sie so sehr
fürchtete. Ihre Voraussetzung schien sich nach allen Anzeichen nun
in der That bestätigt zu haben; es fragte sich nur, in wie weit Sidonie
und er selbst davon berührt werden und welchen Ausgang dieselbe
nehmen würde. Die nächste Zeit mußte das zeigen. Der Graf hatte
aber auch sein Verhalten gegen die Geliebte erwogen, und wenn er
sich auch eingestand, einer augenblicklichen Schwäche
nachgegeben zu haben, war er sich doch auch keines Fehls bewußt,
der ihre und seine Ehre hätte beflecken können.
Dieses Bewußtsein führte ihm die so nothwendige Ruhe der Seele
wieder zu; sein Selbstgefühl machte sich geltend; klar wurde sein
Auge, das dem leuchtenden Morgen entgegen schaute, der über
sein Brüten rasch genaht war. Er löschte die herabgebrannten
Kerzen und suchte alsdann sein Lager auf, weniger um zu schlafen,
als in der Absicht, durch das entgegen gesetzte Verhalten die
Aufmerksamkeit seiner Umgebung nicht zu erregen.
Von der Ueberzeugung erfüllt, von den Fäden einer Intrigue im
Geheimen umsponnen zu sein, glaubte er fortan die peinlichste
Vorsicht in jeder Hinsicht beobachten zu müssen. Was ihm der
nahende Tag bringen würde, wußte er nicht; er sah demselben mit
vollster Ruhe entgegen; doch war er entschlossen, am Abend zu der
gewöhnten Zeit die Prinzessin aufzusuchen.
Viertes Kapitel.