leitet sich von lat. Inquisitio bedeutet "Verhör, Untersuchung". Der Begriff war im Rechtsbereich bereits vor der Entstehung mittelalterlicher kirchlicher Einrichtungen mit diesem Namen weit verbreitet und bedeutete, die Umstände des Falles zu klären und Ermittlungen durchzuführen, in der Regel durch Verhöre, häufig unter Einsatz von Gewalt. Und erst mit der Zeit begann die Inquisition, die geistigen Urteile antichristlicher Häresien zu verstehen. Wie kam es zur Inquisition? Nachdem sich seit dem 12. Jahrhundert immer mehr Menschen von der Kirche abwandten und religiösen Gegenbewegungen anschlossen (Katharer und Waldenser), suchte die Kirche einen Weg, wie sie hier gegensteuern könnte. Die Bischöfe, die urspünglich für die Ketzerverfolgung zuständig waren, waren oft überfordert oder hatten gar kein Interesse. Franziskaner und Dominikaner wurden zu Beauftragten der Inquisition Deshalb griff der Papst auf Sondergesandte zurück, die sich nur der Inquisition widmen sollten. Die Grundlage für die Inquisition hatte schon Papst Innozenz III. gelegt. Diese sollte sich in erster Linie gegen Missstände in der Kirche richten. Inquisition bedeutet ursprünglich nichts anderes als "Erforschung". Geeignet schienen hier vor allem die Bettelorden der Franziskaner und der Dominikaner, da diese sehr viel Kontakt auch zum Volk besaßen, durch das Land wanderten und sich nicht nur hinter Klostermauern zurückgezogen hatten. Beginn der Inquisition Unter Papst Gregor IX. wurden die Dominikaner und Franziskaner mit der Ketzerverfolgung beauftragt und damit begann quasi offiziell die "Inquisition". Die früheren Gottesurteile wurden abgelöst und der Inquisitor mit besonderen Vollmachten des Papstes ausgestattet. Ein Inquisitor wurde immer dort tätig, wenn man glaubte, ihn einsetzen zu müssen. In der Regel wurde er vom örtlichen Bischof angefordert und an den Ort der vermuteten Hexerei oder Ketzerei geschickt. Ein ständiges "Inquisitionsgericht" gab es allerdings nicht. Die Folter wurde erlaubt Mitte des 13. Jahrhunderts wurde auch die Folter erlaubt, die, sollte die "Erforschung" ins Stocken kommen, sprich der und die Angeklagte nicht gestehen, eingesetzt werden durfte. Am Ende stand immer ein Urteil. Doch die Kirche selbst war ja nicht befugt, Urteile zu sprechen, so musste man die weltliche Macht hinzuziehen. Erst diese Unterstützung verhalf der Inquisition auf Dauer zu ihrem "Erfolg". Die Eiserne Jungfrau Das "Meisterwerk" der Schmiedekunst, das der Wahrung des Glaubens diente, war die sogenannte "eiserne Jungfrau": eine Eisenkiste mit einer Tür. Es gab Eisenspitzen an der Tür und in der Kiste. Inquisitoren steckten den Mann hinein und schlossen langsam die Tür. Der Tod ereignete sich normalerweise nach mehreren Tagen unmenschlichen Schmerzes und Schreiens. DIE JUDASWIEGE
Das Opfer der
Inquisition wurde mit einer Seilwinde nach oben gezogen und auf die Spitze einer Holzpyramide gestellt. Sein ganzes Gewicht ruht nur noch auf der Leistengegend oder Steißbein. Die Qual wurde noch verstärkt, dass der Peiniger das Opfer hob oder senkte, es rockte oder immer wieder auf die Spitze fiel. DIE WASSERFOLTER
Der Körper des
Angeklagten wurde auf einer schräg liegenden Tischplatte festgebunden oder an straff gezogenen Seilen frei in der Luft schwebend nur von einem Schemel in der Körpermitte gestützt. Dann musste das Opfer Unmengen von Flüssigkeit schlucken: 6 Liter bei der kleinen, 12 bei der großen Wasserfolter. Wer die Zähne zusammen presste, dem wurde der Mund mit einer Eisenzange geöffnet. Dann goss er noch Wasser aus einem Liter-Glas in den Mund des gequälten. Viele der Opfer erstickten daran, oder sie platzten. DIE KETZERGABEL
"Religiös" im Sinne eines
Mittels zur Verteidigung des wahren Glaubens war die sog. "Ketzergabel". Dabei wurden dem Opfer vier scharfe Spitzen in das Fleisch unter dem Kinn und in das Brustbein gebohrt, so dass es nicht mehr den Kopf bewegen und kaum mehr verständlich reden konnte. Aber das war nicht in den Absichten der Inquisitoren enthalten. Als das Opfer schließlich "abiuro" aussprechen konnte ( ich schwöre ab), steckte eine Gabel in Ihren Körper. DAS OPFER DER VERFOLGUNG: HEILIGE HEXE VON ORLEANS Jeanne D ' Arc (1412-1431) Sie war der Dienerinnen des Teufels, Hexe und Heilige, die nationale Heldin Frankreichs, die den Kampf Ihres Landes mit England führte und den Thronfolger Prinz Charles auf den französischen Thron errichtete. Im Jahre 1431 wurde Jeanne von der Inquisition in Rouen wegen Magie und Häresie auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und 1456 (25 Jahre nach dem Tod) auf Antrag von König Karl VII., den Sie auf den Thron erhoben hatte, wurde Jeannes Prozess überarbeitet und Papst Calixt III hat das unglückliche Mädchen für unschuldig erklärt. 1928 wurde Sie als Verteidigerin Frankreichs heiliggesprochen und gilt heute sogar als Schutzpatronin von Telegraph und Radio. Zu Ihren Ehren wurde in Frankreich ein Nationalfeiertag gegründet, der jeden zweiten Sonntag im Mai gefeiert wird. DANTE ALIGHIERI (1265–1321) Er war der große Schriftsteller, der italienische dichter. Jeder kennt seine «Göttliche Komödie»— ein Gedicht, das einen der wichtigsten Plätze in der Geschichte der Weltliteratur einnimmt. Ihr Held — Dante selbst-wandert durch die Kreise der Hölle, Fegefeuer und Paradies, kommuniziert mit den Seelen der Toten. Dante war katholisch, aber in seinem Werk bedauerte es Vielfraß und Heiden, Wahrsager und Selbstmorde. Besonders berührt Dante das Schicksal der unglücklichen Francesca da Rimini, die aus Liebe in die Hölle geraten ist. Es ist also nicht verwunderlich, dass sein Gedicht sofort von der katholischen Zensur verboten wurde. Wegen Widerstands gegen die päpstliche Politik musste er 1302 aus Italien fliehen und lebte bis zum Ende seiner Tage im Exil. VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!