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Personengesellschaften
Wintersemester 2016/2017
Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften
C. Personengesellschaften
1. Zivilrechtliche Grundlegung
1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
2. Offene Handelsgesellschaft
3. Kommanditgesellschaft
2. Transparenzprinzip
3. Laufende Besteuerung
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C. Personengesellschaften
C.1.1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Gemeinschaftspraxis
Lotto-Tipp-Gemeinschaft
Bau-Arbeitsgemeinschaft
Bestellgemeinschaft
Grundstücksgemeinschaft
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C. Personengesellschaften
C.1.1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
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C. Personengesellschaften
C.1.1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Soweit die GbR ein Gewerbe ausübt, müssen die einzelnen Gesellschafter
der GbR ihr Gewerbe der zuständigen Behörde anzeigen. Dabei muss jeder
einzelne der gewerblich tätigen Gesellschafter einer GbR sein Gewerbe
anzeigen (vgl. § 14 (1) GewO). Dies kann auch - je nach Wohnort bzw.
Büroadresse - bei unterschiedlichen Behörden geschehen, allerdings muss
die GbR eine ladungsfähige Adresse (Büro oder Adresse desjenigen
Gesellschafters, der für den Schriftverkehr verantwortlich ist) bei den
Gewerbeanzeigen (umgangssprachlich: Gewerbeanmeldungen) angeben.
Bestimmte Gewerbe dürfen zum Schutz der Allgemeinheit nur ausgeübt
werden, wenn zusätzlich eine Erlaubnis bzw. Genehmigung vorliegt oder der
Unternehmer bestimmte Sachkunde nachweisen kann. Eine solche ist z.B.
beim Vermittlergewerbe (§ 34c (1) Nr. 1 GewO), Bewachungsgewerbe (§
34a (1) S. 1 GewO) oder Gaststättengewerbe (§ 1 (1) GastG) notwendig.
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C. Personengesellschaften
C.1.1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Die GbR ist rechtsfähig, soweit sie durch die Teilnahme am Rechtsverkehr
nach außen auftritt und eigene Rechte und Pflichten begründet. Man spricht
von einer sogenannten Außen-GbR. Sie kann selber Vertragspartnerin und
damit Schuldnerin bzw. Gläubigerin sein. Im Zivilprozess ist sie aktiv und
passiv parteifähig, d.h. sie kann selber klagen und verklagt werden und kann
Leistung an die GbR verlangen.
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C. Personengesellschaften
C.1.1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Für die Verbindlichkeiten der GbR gegenüber Dritten steht diesen als
Haftungsmasse das Gesellschafts- und das Privatvermögen jedes einzelnen
Gesellschafters zur Verfügung.
Die GbR haftet also für eigene Verbindlichkeiten unbeschränkt mit ihrem
Gesellschaftsvermögen. Daneben haften grundsätzlich auch die Gesell-
schafter unbeschränkt persönlich mit ihrem Privatvermögen für die Verbind-
lichkeiten der Gesellschaft.
Ein Gläubiger kann z.B. einen Gesellschafter nach seiner freien Wahl
aussuchen und in vollem Umfang in Anspruch nehmen. Der in Anspruch
genommene Gesellschafter kann dann von den anderen Gesellschaftern
anteilig internen Ausgleich verlangen. Dabei haften die Gesellschafter unter-
einander in der Regel zu gleichen Teilen. Die Gesellschafter können aber
individuell eine andere Regelung treffen, etwa eine Haftung nach unter-
schiedlichen Quoten. Diese Regelung wirkt aber nicht im Außenverhältnis
gegenüber Dritten.
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C. Personengesellschaften
C.1.1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Die Führung der Geschäfte in der GbR steht den Gesellschaftern grund-
sätzlich gemeinschaftlich zu. Von dieser gesetzlichen Regelung kann aber
im Gesellschaftsvertrag abgewichen und einzelnen Gesellschaftern die
Geschäftsführungsbefugnis übertragen werden. In diesem Fall besteht für
die anderen Gesellschafter die Möglichkeit, das Geschäft zu blockieren
(Widerspruchsrecht).
Soweit die Geschäftsführungsbefugnis reicht, ist der geschäftsführende
Gesellschafter auch zur Vertretung der GbR berechtigt.
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C.1.1. Gesellschaft bürgerlichen Rechts
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C. Personengesellschaften
C.1.2. Offene Handelsgesellschaft
Die offene Handelsgesellschaft (OHG) ist eine eine GbR, die ein Handels-
gewerbe betreibt und im Handelsregister eingetragen ist.
Die gesetzlichen Regelungen der OHG befinden sich in §§ 105 ff HGB und
sind, wie die Bestimmungen des BGB zur GbR weitgehend dispositiv.
Wesentlicher Unterschied zur GbR ist, dass der Grundsatz der Einzelge-
schäftsführung besteht und sie gemäß § 238 HGB buchführungs- und
bilanzierungspflichtig ist.
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C.1.3. Kommanditgesellschaft
Die Kommanditgesellschaft
Die Kommanditgesellschaft (KG) ist eine OHG, bei der mindestens ein Ge-
sellschafter nur mit seiner Einlage haftet (=Kommanditist) während mindes-
tens ein anderer Gesellschaft persönlich unbeschränkt wie ein OHG-Gesell-
schafter haftet (= Komplementär), § 161 HGB.
Wesentlicher Unterschied zur OHG ist, dass die Kommanditisten von der
Geschäftsführung zwingend ausgeschlossen sind und kein Widerspruchs-
recht gegen Maßnahmen der Geschäftsführung haben, § 164 HGB. Zudem
kann die Pflicht zur Tragung von Verlusten bei Kommanditisten beschränkt
werden.
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C. Personengesellschaften
C.1.3. Kommanditgesellschaft
Auf welchen Zweck muss der Betrieb einer OHG gerichtet sein?
Sind die geschäftsführenden Gesellschafter einzelgeschäftsführungsbefugt?
Haben die von der Geschäftsführung ausgeschlossenen Gesellschafter ein
allgemeines Informationsrecht?
Wie hoch ist der gesetzliche Gewinnanteil eines OHG-Gesellschafters?
Haften die Gesellschafter für die Verbindlichkeiten der OHG?
Welches Gestaltungsrecht haben die Erben eines verstorbenen Gesellschafters?
Für welchen Zeitraum haften die Gesellschafter über ihr Ausscheiden hinaus?
Wo ist die Begriffsbestimmung einer Kommanditgesellschaft niedergelegt?
Dürfen Kommanditisten an der Geschäftsführung beteiligt werden?
Müssen Kommanditisten ihre Einlage u.U. mehrmals erbringen?
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C. Personengesellschaften
C.2. Transparenzprinzip
Das Transparenzprinzip
Der Gewinn für die Gesellschaft wird über den Jahresabschluss einheitlich
ermittelt, dann aber auf jeden Gesellschafter im Rahmen einer speziellen
Steuererklärung aufgeteilt. Die Gesellschafter haben ihren Gewinnanteil
nach den individuellen Verhältnissen zu versteuern.
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C. Personengesellschaften
C.2. Transparenzprinzip
Von der Erwirtschaftung und Verteilung eines Gewinns ist die Vermögens-
beteiligung nebst Einlagen und Entnahmen zu trennen.
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C. Personengesellschaften
C.2. Transparenzprinzip
zu
versteuern
Beispiel zur Entwicklung des Kapitalkontos (vereinfacht):
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C. Personengesellschaften
C.2. Transparenzprinzip
Gewerbesteuer
Umsatzsteuer
Lohnsteuer
Grunderwerbsteuer
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C.2. Transparenzprinzip
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
3. Gesonderte Gewinnfeststellung
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
Beispiel:
Gesellschafter Wilhelm hat sein Einzelunternehmen mit einem Verkehrs-
wert von 145.000 € zum Buchwert von 100.000 € in die Friedrich & Wilhelm
GbR eingebracht.
Aktiva Passiva
01.01. Mehrwert Betrieb 45.000 Kapital 45.000
AfA - 3.000 Verlust - 3.000
31.12. Mehrwert Betrieb 42.000 Kapital 42.000
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
Die Zahlungen der Gesellschaft an den Gesellschafter sind bei der Gesell-
schaft Betriebsausgaben und beim Gesellschafter Einnahmen (=Bilanzie-
rungskorrespondenz). Entnimmt der Gesellschafter die Sonderbetriebsein-
nahmen ins Privatvermögen, werden die Entnahmen in der Sonderbilanz
erfasst.
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
Die Vorschrift des § 15 (1) Satz 1 Nr. 2 EStG verwendet den Begriff der
Sonderbetriebseinnahmen nicht, sondern spricht von "Vergütungen, die der
Gesellschafter von der Gesellschaft für seine Tätigkeit im Dienst der
Gesellschaft oder für die Hingabe von Darlehen oder für die Überlassung von
Wirtschaftsgütern bezogen hat". Der Umfang der gewerblichen Einkünfte einer
Mitunternehmerschaft ist aber in § 15 (1) Satz 1 Nr. 2 EStG mit den
Gewinnanteilen und Sondervergütungen nicht abschließend umschrieben.
Beispiele:
- Tätigkeitsvergütung mit Anstellungsvertrag
- Pensionszusage der Gesellschaft
- Zinsen für die Hingabe von Darlehen
- Vergütungen für die Nutzungsüberlassung von WG
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
Beispiel (vereinfacht):
Gesellschafter Friedrich hat der Friedrich & Wilhelm GbR seine Baumaschine zur
Nutzung überlassen. Er bekommt dafür monatlich 500 €.
Aktiva Passiva
01.01. Baumaschine 20.000 Kapital 20.000
AfA - 4.000 Verlust - 4.000
Kontostand 6.000 Gewinn (=Miete) 6.000
31.12. Summe 22.000 Summe 22.000
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
Friedrich
Wilhelm
abzgl. Vorabgewinnanteile
- Kapitalverzinsung 4% auf KapKto I (75.000 / 25.000) 3.000 1.000
Restgewinn (zu verteilen nach vertragl. Regelung 50:50) 48.000 48.000
zzgl. außerbilanzielle Korrekturen, 50:50, z.B. § 4 (5) EStG 1.000 1.000
Zwischensumme Gewinnanteile 52.000 50.000
Ergänzungsbilanzgewinne 0 -3.000
Gewinn nach § 15 Abs. 1 Nr. 2 (1. HS) EStG 52.000 47.000
Sonderbilanzgewinne
- Vergütungen für Nutzungsüberlassung 6.000 0
- Sonderbetriebsausgaben - 4.000 0
einheitlich und gesondert festzustellender Gesamtgewinn 54.000 47.000
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
Übungsaufgabe:
In der Thiel & Börne KG ist Thiel der Komplementär (ohne Einlage) und Börne der
Kommanditist mit einer Hafteinlage von 50.000 € (Kapitalkonto I).
Die Gesellschaft erzielt in 2012 einen Gewinn von 80.000 € (vor Gewerbesteuer). Am
Ergebnis und hinsichtlich der Gewerbesteueranrechnung sind die beiden Gesellschafter
jeweils zur Hälfte beteiligt. Das Kapitalkonto I wird mit 5% p.a. verzinst.
Komplementär Thiel bekommt für seine Geschäftsführung ein Gewinnvorab von 40.000
€. Für die Vermietung einer Maschine hat Börne eine Miete von monatlich 75 € erhalten.
Zudem hat Börne der Gesellschaft ein Darlehen über 30.000 € gegeben, das mit 4,5%
p.a. verzinst wird. Thiel hat im April 2012 eine Halle gekauft (AK = 315.000 €; AfA
Dauer = 25 Jahre), die er der Gesellschaft ab April 2012 für 1.800 € monatlich vermietet
Die Zahlungen sind als Betriebsausgabe gebucht worden.
Thiel hatte vor drei Jahren den Gesellschaftsanteil mit einem Buchwert von 20.000 € für
45.350 € erworben. Der Mehrwert wird auf 15 Jahre linear abgeschrieben. Die mit dem
Erwerb des Anteils verbundenen Finanzierungskosten belaufen sich auf 310 € p.a.
Berechnen Sie die laufenden gewerblichen Einkünfte der Gesellschafter.
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.1. Gewinnermittlung
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C.3. Laufende Besteuerung
3. Gesonderte Gewinnfeststellung
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.2. gewerbliche Einkünfte des Gesellschafters
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.2. gewerbliche Einkünfte des Gesellschafters
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.2. gewerbliche Einkünfte des Gesellschafters
Alle Mitunternehmer haben ihre sich aus der Beteiligung an der Personen-
gesellschaft ergebenden positiven Einkünfte als gewerbliche Einkünfte zu
versteuern.
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.2. gewerbliche Einkünfte des Gesellschafters
Darüber hinaus gehende Verluste werden lassen, dürfen nach § 15a EStG
nicht mit anderen Einkünften verrechnet werden. Sie können nur mit
späteren Gewinnen aus dieser (verlustbringenden) Beteiligung verrechnet
werden. Auch nachträgliche Einlagen zur Aufbesserung des Kapitalkontos
können den Verlustausschluss nicht revidieren. Achtung: § 172 (4) HGB!
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.2. gewerbliche Einkünfte des Gesellschafters
Beispiel:
A: Verlustabzug 12.500 weil haftendes Kapital (I) durch Entn und Verlust noch nicht verbraucht worden ist
B: Verlustabzug 0 weil negatives Kapitalkonto besteht, das Haftkapital aber noch nicht aufgebraucht worden
ist = Verlust wird zur Verrechnung mit späteren Gewinnen vorgetragen.
C: Verlustabzug 0 weil neg. KapKto und Gewinnhinzurechnung von 7.500 €, weil durch die Entnahme von
7.500 € ein negatives Kapitalkonto von 7.500 € entstanden ist.
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.2. gewerbliche Einkünfte des Gesellschafters
Sind bei einem Freiberufler mehr als 1,25% seiner Umsätze gewerblicher
Natur (z.B. Zahnarzt verkauft Zahnbürsten), infizieren diese gewerblichen
Einkünfte die gesamten Einkünfte, gegebenenfalls auch der freiberuflichen
Personengesellschaft!
= gewerbliche Infektion
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C.3. Laufende Besteuerung
3. Gesonderte Gewinnfeststellung
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.3.gesonderte Gewinnfeststellung
Der von der Personengesellschaft erzielte Gewinn wird von den Gesell-
schaftern ertragsteuerlich erfasst (Transparenz).
Zu diesem Zweck wird der Gewinn einheitlich (für die Gesellschaft) und
gesondert (für die Gesellschafter) festgestellt. Dazu ist die Abgabe einer
entsprechenden Feststellungserklärung erforderlich, die die Angaben über
die Gesellschaft und deren einzelne Gesellschafter enthält.
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.3.gesonderte Gewinnfeststellung
Hat das Finanzamt Fehler bei der Berücksichtigung des Gewinns oder bei
dessen Verteilung auf die Gesellschafter gemacht, so muss der Fest-
stellungsbescheid gemäß § 351 AO angegriffen werden, obwohl hier keine
Steuerzahlung festgesetzt wird. Zur Einlegung des Rechtsmittels sind die
geschäftsführenden Gesellschafter befugt.
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.3.gesonderte Gewinnfeststellung
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
3. Gesonderte Gewinnfeststellung
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.4. Besteuerung der gewerblichen Einkünfte
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C. Personengesellschaften
C.3. Laufende Besteuerung
C.3.4. Besteuerung der gewerblichen Einkünfte
Übungsfall:
Die Friedrich & Wilhelm KG erzielt in 2012 einen Gewinn von 60.000 € (vor Gewerbesteuer). Am
Ergebnis und GewSt-Meßbetrag sind die beiden Gesellschafter jeweils zur Hälfte beteiligt. Die
Kapitalkonten I der beiden Gesellschafter von jeweils 10.000 € werden mit 5% p.a. verzinst. Beim
Kommanditisten Wilhelm ist dies auch zugleich die Hafteinlage.
Komplementär Friedrich bekommt für seine Geschäftsführung ein Gewinnvorab von 30.000 €. Für
die laufenden Buchhaltungsarbeiten hat Wilhelm ein Honorar von monatlich 1.250 € erhalten, das
als Betriebsausgabe gebucht worden ist. Friedrich hat der Gesellschaft eine Halle für 2.500 €
monatlich vermietet (AfA 2012 = 5.500 €) Die Mietzahlung ist als Betriebsausgabe gebucht worden.
Am 01.01. belief sich das Kapitalkonto II bei Friedrich auf 10.000 € und bei Wilhelm auf 5.000 €.
Friedrich hat in 2012 50.000 € entnommen und 5.000 € eingelegt. Wilhelm hat in 2012 nur 50.000 €
entnommen.
Beide Gesellschafter sind ledig und haben keine weiteren Einkünfte. Die Sonderausgaben belaufen
sich bei beiden auf jeweils 5.000 €. Der Gewerbesteuerhebesatz beträgt 380%.
Berechnen Sie die Einkommensteuer (ohne SoliZ) für die beiden Gesellschafter.
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.4. Besteuerung der gewerblichen Einkünfte
Lösung I:
Friedrich Wilhelm
Steuerbilanzgewinn der Friedrich & Wilhelm GbR 60.000
- Vorabgewinnanteile 30.000 0
- Kapitalverzinsung (5% auf KapKto I) 500 500
Restgewinn (zu verteilen nach vertragl Regelung 50:50) 14.500 14.500
Ergänzungsbilanzgewinne 0 0
Gewinn nach § 15 Abs. 1 Nr. 2 (1. HS) EStG 45.000 15.000
- SBE Tätigkeitsvergütung 15.000
- SBE Mietzahlungen 30.000 0
- SBA Abschreibungen - 5.500 0
Gesamtgewinn 69.500 30.000
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.4. Besteuerung der gewerblichen Einkünfte
Lösung II:
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C.3. Laufende Besteuerung
C.3.4. Besteuerung der gewerblichen Einkünfte
Lösung III:
Friedrich Wilhelm
Gesamtgewinn 69.500 30.000
Überentnahme 5.000
einheitlich und gesondert festzusetzender Gesamtgewinn 104.500
= Gewerbeertrag 104.500
abzgl. gewerbesteuerlicher Freibetrag - 24.500
80.000
Gewerbesteuermessbetrag 80.000 x 3,5% 2.800
anrechenbarer Messbetrag jeweils 1.400 (=50%) x 380% 5.320 5.320
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Damit ist auch das Thema der
Besteuerung von Personengesellschaften
abgeschlossen.