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Die Reinigung des Abgasrückführungsventils

Da es bei den Diesel-Clios ja scheinbar öfter einmal zu Störungen im


Zusammenhang mit dem Abgasrückführungsventil (AGR oder EGR) kommt, habe ich
mich dazu entschlossen auch bei meinem Clio einmal den Zustand dieses Ventils zu
überprüfen und es zu reinigen. Dies sollte in meinem Fall einem Defekt vorbeugen.
Ich konnte keine Probleme im Fahrverhalten oder im Spritverbrauch feststellen. Laut
einigen Leuten aus dem Forum kommt es bei einem Defekt oder einer Fehlfunktion
aufgrund von verdreckten Ventilen zu einem ruckeligen Fahrverhalten und erhöhtem
Treibstoffverbrauch. Gegebenenfalls wird man auch durch die Warnleuchte im Tacho
darauf aufmerksam gemacht.
Zur Reinigung des Abgasrückführungsventils muss dieses zuerst ausgebaut werden.
Es befindet sich beim 1.5dci K9K Diesel hinten unter dem Luftfilter. Um an das Ventil
zu kommen muss der Luftfilter komplett entfernt werden.

Dazu müssen zuerst die Stecker an den Sensoren die mit 1, 2 und 3 bezeichnet sind
gezogen werden. Bei den Steckern 1 und 3 muss dazu der Metallbügel zum Stecker
hingedrückt werden. Danach kann der Stecker vorsichtig gelöst werden. Beim
Stecker mit der Nummer 2 ist der Plastik-Hebel zum Stecker zur Entfernung des
selben hinzudrücken.
Als nächster Schritt ist es nötig den Sensor mit dem Stecker Nummer 2 vom
Luftfilterkasten zu trennen. Dazu muss die 25er Torxschraube mit der Nummer 7
entfernt werden.
Danach muss der Kabelbaum an den Positionen 4, 5 und 6 vom Luftfilterkasten
getrennt werden.
Folgend kann mit einer 7er Nuss die Schelle mit der Nummer 8 gelöst werden, um
den Luftschlauch zum Motor vom Luftfilterkasten zu trennen.
Sind oben genannten Schritte getan, so kann der Ansaugluftschlauch, hier vorne
rechts im Bild, entfernt werden. Dies ist etwas kniffelig. Ich empfehle zuerst die
untere Rastnase zu lösen, und dann die obere. So habe ich es bisher immer
problemlos hinbekommen. In einer anderen Reihenfolge wird es meiner Meinung
nach nur schwerer.
Ist auch der Schlauch gelöst, so kann der Luftfilterkasten von den beiden
Gummipuffern abgezogen werden.
Im nächsten Schritt ist es erforderlich den Luftfilterkasten nach links wegzuziehen
und gleichzeitig den hinteren, zuvor gelösten, Luftschlauch abzuziehen.
Der Luftfilterkasten ist auch hinten in einer Gummihalterung gelagert. Diese ist
allerdings horizontal angeordnet, so dass man den Filterkasten nicht nach oben
ziehen darf!
Es ist peinlichst darauf zu achten, dass absolut kein Schmutz durch die hintere
Öffnung des Luftfilterkastens in diesen gelangt. Des Weiteren darf natürlich auch kein
Schmutz in den Ansaugschlauch des Motors geraten (hinten im Bild).
Ist der Luftfilterkasten erst einmal entfernt, kann man auch schon das AGR-Ventil
sehen.
Das Ventil ist hier ziemlich in der Mitte des Bildes zu sehen. Es ist nach rechts in das
Gussteil gesteckt. Von links durch das Metallrohr kommen hier die Abgase, um dann
nach Rechts in den Ansaugtrakt zu gelangen.
Gut zu erkennen ist hier auch der dritte Gummipuffer des Luftfilterkastens.
Um das Ventil zu entfernen, empfehle ich als erstes die Steckverbindung zum AGR-
Ventil zu entfernen. Dazu muss der Stecker mit der Bezeichnung Nummer 4
abgezogen werden. Um diesen zu entfernen ist es nötig die Rastnase am Hinteren,
hier linken, Teil des Steckers zu Spritzschutzwand hin wegzudrücken. Währens diese
Gehalten wird sollte sich der Stecker problemlos lösen.
Ist die Verbindung gelöst, so können die Muttern 1 und 2 mit einem 10er Schlüssel,
möglichst einem Ringschlüssel, gelöst werden. Dann muss auch noch die Schraube
mit der Nummer 3 mit einer Ratsche mit 10er Nuss raus. Die Schraube ist in diesem
Bild etwas schlecht zu erkennen, da sie sich unter dem AGR-Ventil befindet. Auch
das von den Schrauben 1 und 3 gehaltene Hitzeschutzblech sollte sich nun lösen
und abnehmen lassen.
Danach kann das Ventil nach links herausgezogen werden. Dies ist in den meisten
Fällen wohl nicht problemlos möglich, da sich Ablagerungen zwischen Ventil und
Passung eingenistet haben. Man kann mit einem Schlitzschraubendreher versuchen
zwischen Ventil und Gussteil zu kommen. Ein Spannungsprüfer hat die richtige
Größe. AUF KEINEN FALL sollte man den Schraubendreher in den hier
eingekreisten, wie dafür geschaffenen Schlitz stecken!
Um das Ventil zu lösen muss der Schraubendreher zwischen Gussteil und dem
etwas angerosteten, nach einer Dichtung aussehendem Teil, gebracht werden. Dies
sollte sehr vorsichtig geschehen, da es dazwischen eine hauchdünne Metalldichtung
gibt. Der etwas angerostete Teil gehört noch mit zum Ventil und sollte auch nicht
davon getrennt werden!
Es sollte also NICHT so aussehen, wie auf diesem Bild! Die beiden Teile des Ventils
sind vernietet. So eine Niete ist hier eingekreist. Der Schraubendreher sollte also nur
vorsichtig dort angesetzt werden, wo sich in diesem Bild die Pfeile
befinden.

So sah mein Ventil nach 121tkm aus. Nicht wirklich schlimm dachte ich erst, aber da
ich schon zwei Nieten gelöst hatte, musste nun auch die dritte weichen.
Als ich nun alle Nieten entfernt hatte, konnte ich die beiden Teile des Ventils trennen.
In diesem sonst verstecktem Teil des Ventils hatten sich doch beträchtliche Mengen
Ruß abgesetzt. Dieser wurde zuerst vorsichtig abgekratzt und dann wurde noch mich
Bremsenreiniger nachgewischt und alles zu neuem Glanz
erweckt.
Hier die gereinigten Ventilteile. Die im unteren Bild zu sehende Feder war zuvor
komplett mit Ruß gefüllt. Alle Ruß- und Ölablagerungen wurden entfernt.
Hier die Komplette Ausbeute an losem Ruß.

Nach der Reinigungsprozedur wurde das Ventil wieder, ohne die Nieten, an seinen
Platz gebracht. Zuvor sollte man die Passung noch reinigen und die Ablagerungen
darin entfernen. Die Schrauben zur Befestigung halten das Ventil auch problemlos
ohne die Nieten zusammen. Dann wurde alles wieder in umgekehrter Reihenfolge
zusammengebaut und eine Testfahrt durchgeführt. Ich kann nur jedem empfehlen
das Ventil regelmäßig zu überprüfen um einem Defekt vorzubeugen. Ein Neues ist
nämlich nicht ganz billig. Jeder der weiß wie man mit einem Maulschlüssel umgehen
sollte wird die Reinigung sicher problemlos hinbekommen. Ich kann natürlich nicht für
einen Erfolg garantieren, aber es ist wirklich kein großer Akt. Auch der Umwelt
zuliebe ist ein funktionierendes AGR-Ventil von Vorteil, da es die Stickoxidanteile in
den Abgasen stark hemmt.
Gutes Gelingen dabei!

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