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Nr.: 184
04. KW / 23.01.2009
Kostenlos per E-Mail
ISSN 1860-6369 Sehr geehrte Damen und Herren,
Inhaltsverzeichnis Barack Obama wurde mit der größten Show der Welt Präsident. Vielleicht beginnt ein
Editorial (Rohmert) 1 neues Zeitalter der Sympathie für die USA. Die Euphorie um Barack Obama macht
Büroflächen 2009 mit 2 aber auch Angst. Denn wenn das Momentum der Aufbruchstimmung nicht ausreicht,
negativer Absorption die USA aus der Krise zu führen, wird die Enttäuschung umso schlimmer.
Konjunktur: Je steiler der 4 Banken werden Deutschlands größte Immobilienbesitzer. Der Staat wird Deutsch-
Einbruch, desto dynami- lands größter Banker. Fragt sich, ob nicht damit die jeweils bedeutendsten Branchen-
scher der Aufschwung Antagonisten das Zepter übernommen haben. Laurence J. Peter dreht sich vor La-
Büromarkt Düsseldorf 7 chen im Grabe herum. Das „Peter-Prinzip“ trifft jetzt sogar volkswirtschaftliche Syste-
Büromarkt München 9
me. Kaum hat die Marktwirtschaft den Kampf gegen den Kommunismus gewonnen,
gerät sie auch schon unter berechtigten Suizidverdacht. (vgl. Ausblick ab Seite 4)
Büromarkt Frankfurt 10
Merkelismus: Die nächste
2009 wirft mit diesem neuen volkswirtschaftlichen Paradoxon seine Schatten voraus.
11
bubble kommt (Ries) Seit die Banken ihr originäres Geschäft des Einschätzens von Risiken an Rating-
Agenturen abgetreten haben, folgt die Strafe auf dem Fuß. Dabei hatten sie die letz-
Francono Rhein-Main: 14
Anleger Squeeze out ten Jahre genutzt, um sich von ihren Immobilien zu trennen. Banker sind nun einmal
keine Immobilienmanager. Neue „Perspektiven“ eröffnen die Staatsbeteiligungen der
BVT: Vattenfall schließt 14
Vergleich (Rohmert)
Banken. In der Krise hat der Staat Lernpotentiale in Bankmanagement und -kontrolle
aufgezeigt. Weltweit hat das Bankensystem seine Grenzen herausgearbeitet.
London: Jetzt auch Woh- 15
nungspreisverfall Öffentlichkeitswirksam verständigen sich CDU/CSU und SPD auf engere Spielräume
Londoner Gewerbe– 15 für Gehälter und Verhalten von Vorständen. Das Problem offenbart der Spiegel des
Preise und Transaktionen Betrachters. Gerechtigkeitssinn steht im Widerstreit mit ökonomischer Ratio.
erodieren (Rohmert) „Management by Law“ als Führungsphilosophie kennt noch nicht einmal Google. Zu-
Portfolioeinbruch bei 16 nächst jubilierte auch bei uns der Gerechtigkeitssinn. Nachdenken macht schnell die
deutschen Wohnungsun- Unsinnigkeit klar. Managementprinzipien kann man nicht per Gesetz festlegen. Aber
ternehmen (Götza) zu welchem Ergebnis kommt der Wahlbürger, bei dem Gefühl gleich Ratio ist? Er liest
Zweites Konjunkturpro- 16 vom Staatsruin, während die Verursacher sich noch Millionen-Boni auszahlen.
gramm begrüßt
Bernd Kottmann scheidet nach Pressemeldungen bei der IVG AG aus. Das gibt Stoff
Lagerflächen 2008 17 zum Nachdenken. In unserem letzten en passant Sekundengespräch am Höhepunkt
Frankfurt: Bauaufsicht 18 der Leichnitz-Ära stellte er die Unsinnigkeit unserer kritischen Fragen zur IVG klar.
senkt Gebühren (CW) Schiefgegangen! Nachfolger wird wohl Sal. Oppenheim-Investmentbanker Prof. Dr.
Stuttgart: Nachfrage nach 18 Wolfgang Schäfers. Das bestätigt die IVG im Clemens Vedder Sprachgebrauch als
neuem Wohnraum 50+ „Unternehmen mit Bankgarantie“. Schließlich sind die besten Bankkunden auch bei
Häuser in Deutschland 19 der IVG involviert. Zwar hat es einen Journalistenpreis für einen Fernsehbeitrag gege-
günstiger (CW) ben, der sich mit „besonderen Aspekten“ des Sal. Oppenheim Immobiliengeschäftes
Frankfurt: Immobilien- 19 beschäftigte, aber vielleicht hat ja auch unsere Regel zur Immobilienkompetenz von
markt stabil (CW) Bankern in Schäfers ihre Ausnahme gefunden.
Impressum 20 In eigener Sache: Auf Grund der herausragenden Entwicklung von "Der Fonds
Brief" als eigenständige Plattform erscheinen „Der Immobilienbrief“ und "Der Fonds
Immobilienbrief Ruhr 21
Brief" zukünftig abwechselnd. Die nächste Ausgabe wird eine Gemeinschaftsausgabe.
In der Woche darauf erscheint „Der Immobilienbrief“. Das Ruhrgebiet wird ein neuer
Schwerpunkt. Neu erscheint „Der Immobilienbrief Ruhr“ in dieser Ausgabe.
Die heutige Ausgabe wurde möglich durch unsere Partner Catella
Real Estate AG, DEGI GmbH, Deka Immobilien Investment,
Fairvesta, Garbe Group, Ideenkapital AG, RA Klumpe Schroeder
& Partner, UBS Real Estate KAG sowie den Partnern von der
"Der Fondsbrief".
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Kaum hat die Marktwirtschaft den Kampf der Systeme gegen den Kommunis-
mus gewonnen, steht sie auch schon unter Suizidverdacht. Der Selbstmordkan-
didat hat sich aber schwer verletzt in volkswirtschaftlichen Rettungsnetzen verfangen.
Er lebt noch, aber wie er herauszuholen ist, bleibt Gegenstand der Diskussionen –
meist, ob es nicht besser gewesen wäre, nicht zu springen. „Fliegen lernen“ ist auch
ein gern diskutierter Vorschlag.
Es ist nicht nur alles schief gegangen, was schiefgehen konnte, sondern die Realität
Personalien hat auch noch den Möglichkeitsrahmen gesprengt. Der Geldschöpfungsprozess ist
gebrochen. Regierungen verteilen derzeit Geld mit dem Hubschrauber, aber speziell
Hamburg/Kiel: Robin Das die Deutschen fliegen so hoch, so dass es zu spät ankommt. Aber das ist egal. Kon-
(36) übernimmt den Posten junktur ist Psychologie.
des stellvertretenden Leiters
Wie geht es weiter? Klar, die „Realwirtschaft“ muss wieder dominieren. Aber dann
für den Bereich Shipping bei
fehlt ein riesiger Batzen des volkswirtschaftlichen Gewinnpotentials. Rechnen Sie
der HSH Nordbank. Er war doch einmal die US-Wirtschaft der letzten 10 Jahre ohne zinsgetunte Immobi-
zuvor Leiter Shipping bei der
lienbubble, ohne immobilienfinanzierte Konsumbubble, ohne Dollarangst indu-
WestLB. zierte Assetbubble oder ohne Gewinne des Finanzsektors durch, der bei 12%
BIP-Anteil 40% der Unternehmensgewinne machte und über Megagehälter Stim-
mung brachte. Da kommt man leicht auf ein echtes Nullwachstum. In vielen Ländern
Düsseldorf: Christoph Hüt- Westeuropas war es nicht anders. Rechnen Sie doch mal Spanien oder Großbritan-
temann (43) wechselt von nien durch. Was geschieht mit der Verschuldung der privaten Haushalte, wenn Immo-
der NPC-Gruppe zu PDI bilienpreisverfall den Schulden die Sicherheit nimmt. Mobilitäts-, Konsum- und Kon-
Property Development In- junktureffekte sind unvermeidlich. Wie sollen wir da wieder heraus? Die Antwort
vestors und wird als Ge- macht Angst. Eine neue Bubble muss her! Oder Inflation!
schäftsführer die Bereiche Was bedeutet das für die deutsche Immobilienwirtschaft? Das Gute zuerst: Geld
Finanzen, Organisation und ist mit Vertrauen bedrucktes Papier. Was bleibt, wenn das Vertrauen weg ist? Papier.
Verwaltung leiten. Das reanimiert Urängste. Während der Autor und die Bevölkerung vor einem
Jahr noch bedenkenlos ihre Altersvorsorge auf ein Versicherungs- und Wertpa-
pierdepot des deutschen privaten Finanzsystems aufgebaut hätten, würden
heute wieder Immobilienaspekte eine wichtige Stellung einnehmen.
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Grenzenlose Gier und Risikobereitschaft im Umgang mit anderer Leute Geld und Al-
tersvorsorge hinterlässt Vertrauenslöcher. Zum ersten Mal seit 15 Jahren, in denen
immobilienwirtschaftlich in der privaten Kapitalanlage alles schiefgegangen ist und
Demografie-Ängste dominierten, fühlt sich der Anleger mit Zinshäusern wieder wohl.
Das wird vielen anderen auch so gehen. Eine Wohnung zum Wohnen im Alter und
eine Wohnung für die Nebenkosten verhindert Altersarmut.
Zum anderen haben die deutschen Immobilienmärkte die weltweite Inflationierung
Personalien realer Assets nur im internationalen Investmentgeschäft mitgemacht. Niedrige Zinsen
nach Reanimierung des Systems können manche Schwachsinnsportfolios oder Im-
München: Claus Lehner mobilien AG’s retten. Auf breiter Front der Kapitalanlage des privaten Sektors kann
(46), Vorstandsmitglied bei so die Immobilie eine Renaissance erleben – außer es gibt einen Crash mit deflatio-
IC Immobilien Holding, nären Tendenzen. Dann sieht es aber überall mau aus.
wird mit Wirkung zum 1.
Bezogen auf die Immobilienwirtschaft bedenken Sie: Die besten Kreditverkäufer sind
April 2009 in den Vorstand
die dämlichsten Immobilieneinkäufer. Die Konsequenz für das doch relativ solide
der GBW berufen. Nach
Deutschland bedeutet: Die Banken werden zum größten Immobilieneigentümer. Der
Ablauf einer dreimonatigen
Staat wird zum größten Banker. Laurence J. Peter dreht sich vor Lachen im Grabe
Übergangszeit wird er ab Juli
herum. Jetzt erreichen sogar Systeme die Stufe ihrer Unfähigkeit.
2009 die Leitung des operati-
ven Ressorts von Dr. Hart- Fazit: Bedenken Sie bei aller Trauerstimmung: Je tiefer das aktuelle Konjunkturtal
mut Danz übernehmen, der wird, desto steiler wird der anschließende Aufschwung. Das ist allein schon mathe-
sich nach 27 Jahren in den matisch unvermeidbar – es sei denn, der Potentialpfad dreht! Wenn Sie jetzt noch
Ruhestand verabschiedet. bedenken, wie viele Billionen Dollar weltweit in Investitionsprojekte gesteckt werden,
die erst mit starker Zeitverzögerung wirksam werden, ist klar, dass der nächste Auf-
Hamburg: Simone Ahlhaus schwung steil sein wird. Wenn Sie dann noch bedenken, wie viele Hundert Milliarden
(32) leitet seit Beginn d. J. aktuell in die Finanzsysteme gepumpt werden und aufgrund des Abbrechens des
den Bereich Lizenzvermark- Geldschöpfungsprozesses nur eine „1:1“-Verwendung finden oder komplett in der
tung bei dem Luxusimmobi- Liquiditätshortung verschwinden, ist klar, dass hier Billionen darauf warten, dass der
lienvermittler Dahler & Hebel wieder funktioniert. Weltweit ist es zum Überleben des Mittelstandes und der
Wählerschichten nötig, dass die Zinsen auf absehbare Zeit niedrig bleiben bzw. wie-
Company. Vor ihrem Wech-
der niedrig werden und die Risikomargen der Banken wieder Realitätsnähe spiegeln.
sel war sie für die Akquisiti-
Bislang gehen alle geldpolitischen Maßnahmen im Bankensystem unter. Es wird nicht
on und Betreuung vermögen-
mehr lange dauern, bis auch an guten Standorten wieder Immobilien mit 7,5 oder
der Privatkunden bei der
auch 10% Rendite und stabilem cash flow verfügbar sein werden, die sich dann wie-
UBS in Hamburg zuständig.
der mit 4-5% und einem riesigen Hebel finanzieren lassen. Damit ist schon klar, wer
Garbe
die Gewinner des nächsten Aufschwungs sein werden. Das sind unter anderem
die Finanzjongleure, die der Weltwirtschaft den Schubs ins Tal versetzt haben.
Die Welt sieht am Ende der Krise etwas anders aus. Ob der Weg ein sozialistischer
wird oder ob uns ein neuer zinsgetunter Turbokapitalismus in die nächste, dann noch
stärkere Krise reißt, wissen wir nicht. Dann hätten wir nur ganz gerne Immobilien. Ob
wir 2009 zwei oder vier Prozent BIP-Absturz haben, ist eher müßig. Beides können
Unternehmens-News wir rechnen. Das ist doch sowieso nur der best case, der unterstellt, dass die Krise im
Griff ist und den Unsicherheitshöhepunkt überschritten hat. Dafür sprechen zwar kei-
ne rationalen Zahlenanalysen. Die zeigen sogar noch eher Grauen auf. Für eine Be-
Frankfurt: Morgan Stanley endigung der Krise steht nur der Glaube, dass die Staaten bei Bedarf Geld mit
und Corpus Sireo haben die dem Hubschrauber verteilen und glaubwürdig deutlich gemacht haben, dass
Beteiligungsverhältnisse bei kein systemrelevantes Finanzhaus mehr scheitert und seinen Verpflichtungen
ihrem 2007 gegründeten Im- nicht nachkommen kann. Wie lange die kleineren Staaten das durchhalten sollen,
mobilienmanagement-Unter- wird besser nicht diskutiert. Über Großbritannien, Spanien oder die jungen Staaten
nehmen Argoneo mit Wir- Osteuropas wagen wir nicht nachzudenken. Den worst case einer anhaltenden Sys-
kung zum 1. Januar 2009 lt. temstörung hat noch niemand durchgerechnet. Wir tun das auch nicht. Erstmals in
IZ geändert. MSPG hält nun deutscher Nachkriegsgeschichte bleibt eine ökonomische Restangst. Lassen
75,1% der Anteile an dem Sie uns am nächsten Aufschwung verdienen – und von dem Geld eine Arche bauen!
Asset-Management-Joint-
Venture und Corpus Sireo
24,9%. Bislang hielten beide Düsseldorfer Büromarkt-Analyse: Rezession schlägt zu –
Partner jeweils 50%. aber aus früheren Krisen (etwas) gelernt?
Hamburg: MPC will im Maximilian Pisacane, freier Wirtschaftsjournalist
laufenden Jahr rund 10 Mio. u.a. Handelsblatt, FTD, Absatzwirtschaft
Euro Kosten einsparen und Im laufenden Jahr wird die Wucht der Rezession den Büromarkt Düsseldorfs errei-
hat dafür in einem ersten chen. Gerade der Jobabbau bei den Finanzdienstleistern, die 2008 immerhin eine
Schritt 55 Stellen gestrichen. Marktquote von 13% ausmachten, drückt auf die Büro-Nachfrage. Mit einiger Verspä-
Wir suchen:
Mehrfamilienhäuser, Wohn- und Geschäftshäuser, Geschäftshäuser, Bürogebäude, Einkaufszentren.
Vorraussetzung: Ohne Sanierungsbedarf und ohne Reparauturstau, Kaufpreis maximal zum 10fa-
chen der Jahresnettokaltmiete. Wir übernehmen auch Ihre Forderung bei der Bank oder erwerben
vor der drohenden Zwangsversteigerung. Angebote vom Eigentümer oder Makler bitte mit folgenden
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Einsame Gipfel sind reizvoll – wenn die Puste reicht. Gute Beratung sorgt für längeren Atem.
von der Region Nord (knapp 17%) und dem Cityrand Süd (gut 9%) sowie den auch
im vergangenen Jahr starken Büromarktzonen Westend (fast 7%) und Cityrand Nord
(rund 6%). Verantwortlich für diese Entwicklung ist auch die Tatsache, dass sich die
Nachfrage stark auf moderne, neuwertige Büroflächen konzentriert hat, für die
entsprechend hohe Mieten zu zahlen waren. Für 2009 rechnet JLL mit einem
Rückgang der Spitzenmiete.
Obwohl der Leerstand bei Colliers S&S sich im Jahresverlauf leicht erhöhte ist Ende
2008 die Quote gleich geblieben. Dies liegt am höheren Flächenbestand im Vergleich
zu 2007 aufgrund von Fertigstellungen. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot
Büromarkt München 2007/2008
Atisreal JLL Collier Schauer & Schöll
2007 2008 Veränd. 2007 2008 Veränd. 2007 2008 Veränd.
Umsatz (qm) 834.000 786.000 -5,7% 823.900 778.900 -5,5% 834.000 780.200 -6,4%
Leerstand (qm) 1.650.000 1.637.000 -0,8% 1.653.500 1.664.400 0,6% 1.529.800 1.553.600 1,5%
Leerstandsrate (%) 9,6 8,4 -1,2% 8,7 8,6 -0,1% 7,1 7,1 0,0%
Spitzenmieten (€/qm) 31,00 34,00 9,7% 30,00 30,50 1,6% 30,00 31,90 6,3%
dings 2009 umkehren, da lt. Savills im laufenden Jahr 350 000 qm neue Bürofläche
auf den Markt kommen. Das sieht Atisreal wiederum anders. Das Neubauvolumen sei
überschaubar und somit werde sich die Spitzenmiete halten können. Derzeit liegt die
Spitzenmiete zwischen 34,5 Euro pro qm (Colliers) und 38,5 Euro pro qm (Savills).
Büromarkt Frankfurt 2008/2007
JLL Atisreal Colliers Savills
Veränd. Veränd. Veränd. Veränd.
Deals Deals Deals 2008 07/08 2008 07/08 2008 07/08 2008 07/08
Umsatz (qm) 502.100 -9,0% 566.000 -10,1% 496.000 -16,8% 500.000 -16,7%
Hamburg: GlaxoSmithKli- Leerstand (qm) 1.463.100 -8,6% 1.845.000 -7,3% 1.704.500 1.500.000
ne mietet ca. 3 400 qm Flä- Leerstandsrate 12,5% -1,2 12,2% -1,1 14,7% 15,0% 0,0%
che im Heidenkampsweg 82 Spitzenmiete 37 €/qm 0,0% 37,5 €/qm 0,0% 34,5 €/qm -6,8% 38,5 €/qm 5,5%
aus dem Offenen Immobi-
lienfonds WestInvest 1 von Fazit: 2009 wird eine Bewährungsprobe für den Bürovermietungsmarkt Frankfurt wer-
Deka Immobilien über ein den. Durchweg alle Makler prognostizieren ein schwieriges Jahr für den Bürovermie-
Beratungsteam bestehend aus tungsmarkt in Frankfurt. Atisreal geht davon aus, dass das Umsatzvolumen in 2009
AOS Studley, Jones Lang auf dem Niveau aus 2008 bleiben wird. Wir sind da weniger optimistisch. Die Banken-
LaSalle und Angermann. metropole wird in diesem Jahr die Rezession besonders zu spüren bekommen, was
sich spätestens Ende des Jahres auch bei den Bürovermietungszahlen zeigen wird.
Finanzgruppe
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Als Saniererin Deutschlands angetreten, ist Merkels auf Reformen abgestelltes Pro-
gramm auf dem Koalitionsaltar geopfert worden. Trotz konjunkturellen Rückenwinds
nach der Amtsübernahme und den sichtbaren Erfolgen der Vorgängerregierung sind
strukturelle Veränderungen zur Zukunftssicherung einer hoch verschuldeten und ü-
beralterten Gesellschaft ausgeblieben. Die massive Umsatzsteuererhöhung zu Be-
ginn der Legislaturperiode und die per saldo gute wirtschaftliche Entwicklung haben
die Steuereinnahmen des Bunds ausgehend von 190 Mrd. Euro über 204 Mrd. Euro
Deals Deals Deals und 230 Mrd. Euro auf 239 Mrd. Euro (Schätzung) in 2008 empor schnellen lassen.
Dennoch hat der Bund trotz einer in der Spitze annähernd 26%igen Mehrein-
München: AWT Horwath nahme weitere Schulden aufgetürmt. Einnahmen rauf, Ausgaben rauf und
verlängert bestehenden Miet- Gesamtverschuldung rauf: Das ist Sanieren a la Merkel. Ihr Antrittsversprechen ent-
vertrag über rd. 3 100 qm puppt sich als Luftschloss. Jetzt droht spätestens 2010 ein Strafverfahren der
Bürofläche im Alpha-Haus EU-Währungsaufsicht.
am Leonhard-Moll-Bogen 10 Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffen Welten. Aus Sicht der Baseler Literatur-
aus dem Liegenschaftsver- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Eva Horn ist diese Divergenz symptomatisch für
mögen des Deka- die Politik, da diese von der Unwahrheit lebe. " Es geht in der Politik nur um Handeln,
ImmobilienFonds. nicht um Wissen, daher sind hier Luftschlösser nötig". Heute sei das Schwätzen ein
aktueller Fall von politischer Unwahrheit. "Komplexe Sachverhalte und Probleme wer-
Madrid: Real IS erwirbt für den durch Geschwätz vereinfacht". Danach erzwingen die Massenmedien den Ein-
das institutionelle Invest- satz von Geschwätz, sie dienen der Erregung und nicht der Information.
mentvehikel BGV Bayeri-
Merkel ist die Kanzlerin der Beliebigkeit: Ob Gesundheitsreform, Haushaltssanierung
sche Grundvermögen III etc. es blieb bei leeren Versprechungen oder Flickwerken mit geringen Halbwertzei-
SICAV FIS eine Immobilie
ten. Dazu ist die Qualität des Regierungshandwerks unterir-
mit ca. 8 000 qm vermietba-
disch. Die peinliche Schlappe bei der Pendlerpauschale ist
rer Fläche am Bürostandort
ein Highlight der Regierungsarbeit. In den Ministerien von
Julian Camarillo im Rahmen
Sigmar Gabriel und Ulla Schmidt fühlt sich Inkompetenz
einer sale & lease back
zuhause. Die steuerliche Förderung wirkungsloser Russparti-
Transaktion. Das Objekt ist
kelfilter sowie infolge einer eklatanten Fehleinschätzung der
zu 100 % an die Firma Atos
Stopp der Pläne, die Beimischungsquote für Bioethanol im
Origin vermietet.
Benzin zu erhöhen, sind Beispiele für die Arbeit des gern im
Rampenlicht stehenden Gabriels. Richtig teuer kommt den
Düsseldorf: Designerin Sa- Bürgen das Wirken von Frau Schmidt. In der Ära Schröder
rah Pacini mietet rd. 140 qm sah sie ihre Gesundheitsreform als Jahrhundertwerk, mit
Ladenfläche auf der Königs- dem der Beitragssatz für die gesetzliche Krankenversiche-
Angela Merkel
allee 21-23 von HSBC rung mittelfristig unter 13% geführt werden sollten. Mit ihrem
Trinkaus über CBRE. neuen Machwerk (Beitragssatz:15,5%) konstatieren wir eine Zielverfehlung von 20%.
Bei jährlichen Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung von rund 160 Mrd.
Dresden: GBI Gesellschaft Euro verschlägt es einem die Sprache.
für Beteiligungen und Im-
Und jetzt erleben wir die realwirtschaftlichen Effekte der Finanz- und Bankenkrise.
mobilienentwicklungen
Rettungspakete werden geschnürt, Staatsgarantien gegeben und Konjunkturpro-
erwirbt ein ca. 4 200 qm gro-
gramme aufgelegt. Da jedoch in der Vergangenheit keine Vorsorge für schlechte Zei-
ßes Grundstück am Palais-
ten getroffen wurde, hat Finanzminister Steinbrück wie Vorgänger Eichel sein Ziel,
platz von der DGI Gesell-
ohne neue Schulden zu agieren, einkassiert. Stattdessen blüht uns 2009 die höchste
schaft für Immobilienwirt-
Nettoneuverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik. Was hier läuft ist weder
schaft, um hier ein 13 Mio.
christlich noch sozial, das Motto lautet: Lasst uns bereits heute die Zukunft verfrühs-
Euro teures Budget-Design-
tücken. Auf Kosten anderer Leute zu leben, ist sicher nicht die feine Art, aber wie
Haus für die Hotelgruppe
perfide muss eine Gesellschaft sein, wenn sie das sogar auf Kosten ihrer eigenen
Motel One zu errichten. Die
Kinder und Enkelkinder macht. Es gehört schon ein gerütteltes Maß an Skrupellosig-
Finanzierung stellt die Nord
keit dazu, den nachfolgenden Generationen einen gigantischen Schuldenberg zu hin-
LB zur Verfügung.
terlassen, nur weil man aus wahltaktischen Erwägungen die notwendige und sicher-
lich sehr einschneidende Strukturreform unterlässt.
Nürnberg: Automobilzulie-
ferer Delphi reduziert beste- Mit dieser verantwortungslosen Marschrichtung werden es in Zukunft dann auch die
henden Mietvertrag auf 5 900 Volksvertreter schaffen, eine neue Bubble auszulösen. Der Prozess ist bereits im vol-
qm Mietfläche in der Beuthe- len Gange, aber wie bei allen Blasen, weiß keiner wie lange es gut geht. Staatsanlei-
ner Straße 41 von GPV hen gelten heute noch als Hort der Sicherheit. Angesichts der hohen Verschuldung
Grundstücks- und Pensi- und der Tatsache, dass diese weiter steigt, sind Staatsanleihen allerdings eindeutig
onsverwaltungs über DTZ. überteuert. Auf dem derzeitig außerordentlich niedrigen Zinsniveau drohen da-
her bei einem Stimmungsumschwung sehr hohe Kursverluste.
IDEENKAPITAL
Immobilien Europa.
Die Säulen des Wachstums.
erreichen zu können. Mit einer ersten Barausschüttung in Höhe von rd. 5% können
Anleger bereits früher als für Ende 2010 prognostiziert rechnen. Glück für den Fonds
war, dass die Bayerischen Hypo- und Vereinsbank gerade in den kritischen Jahren
2000 und 2003 mit teilweise ungesicherten Krediten von bis zu 130 Mio. Euro Vertrau-
en in den Fonds gesetzt habe, betont der BVT-Gründer Harald von Scharfenberg.
schnelle Ausschreibung und Vergabe die Bauaufträge zügig auf den Markt zu brin-
gen. Auch mit der Maßgabe, beim „Investitionsschwerpunkt Bildung“ vor allem die
energetische Sanierung von Kindergärten, Schulen und Hochschulen zu fördern, grei-
fe der Bund eine Forderung der Bauindustrie auf. Damit strebe die Regierung neben
der Bau-Stabilisierung auch die Erreichung ihrer Klimaschutzziele an.
Um den möglichst effizienten Einsatz der Investitionsmittel sicherzustellen, sollten
Deals Deals Deals besonders öffentlich-private Partnerschaften zum Tragen kommen. Zudem bestehe
die Möglichkeit, dass zumindest ein Teil der Maßnahmen nicht der öffentlichen Ver-
schuldung zugerechnet werden müsse, was die spätere Rekonsolidierung der öffentli-
Nürnberg: Edeka Unter- chen Haushalte erleichtere. Nach den Erhebungen des Hauptverbandes liegen be-
nehmensgruppe Nordbay- reits Vorbereitungen für über 100 weitere kommunale PPP-Projekte vor. Da davon
ern-Sachsen-Thüringen auszugehen sei, dass die Rezession am Bau erst 2010 ihre volle Wirkung entfaltet,
mietet das bisher von Markt- sollten PPP-Projekte ein fester Bestandteil bei der Planung konjunkturpolitischer
kauf betriebene SB- Maßnahmen sein. Gerade weniger finanzstarken Kommunen könnte der private PPP-
Warenhaus in der Wilhelms- Partner eine mögliche Selbstbeteiligung abnehmen.
havener Str. von Div - Deut-
sche Immobilienfonds- Außerdem werden bei den Hochbaumaßnahmen des Bundes Spielräume für einen
Verwaltungs-KG Anlage- verstärkten Einsatz öffentlich-privater Partnerschaften gesehen. Eine wichtige Aufga-
fonds Nürnberg 1über be könnte die neu gegründete ÖPP Partnerschaften Deutschland AG übernehmen,
SKIM. bei der die Bundesressorts bereits PPP-Projekte mit einem Investitionsvolumen von
ca. 300 Mio. Euro angemeldet hätten. Darüber hinaus wird vom Hauptverband vorge-
Großbritannien: Telereal schlagen, die zweite Staffel von PPP-Verkehrsprojekten beschleunigt umzusetzen.
erwirbt die Outsourcing-
Tochter Trillium für 831
Mio. Euro vom Reit Land Lagerflächenvermietungsmarkt 2008 bundesweit rückgängig
Securities. Lt. IZ sind die Marion Götza, Redakteurin „Der Immobilienbrief“
von Trillium gemanagten
Accor-Hotels nicht Gegens- Der Lagerflächenumsatz 2008 lag mit 3,6 Mio. qm insgesamt nur 7% unter dem Re-
tand des Kaufvertrags. kordergebnis von 2007. Nach Untersuchungen von Jones Lang LaSalle zeigt der
Fünfjahresvergleich ein Plus von 29%. Dabei war in den Big 5-Ballungsräumen
Mainz: Brotbäcker Express (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main inklusive Wiesbaden/Mainz, Hamburg und Mün-
mietet ca. 212 qm Filialflä- chen) gegenüber dem Vorjahr eine Umsatzsteigerung von 10% auf 1,4 Mio. qm zu
che in der Parcusstr. 8 über verzeichnen, außerhalb der Big 5 ein Rückgang von 16%. Vier der Big 5 zeigten 2008
Steinbauer Immobilien. ein Wachstum, angeführt von Berlin mit einem Plus von 38%. Nur für die Region
Frankfurt musste ein Rückgang von 18% verzeichnet werden, liegt mit den erreichten
248 000 qm aber immer noch im Mittel der vergangenen 5 Jahre.
JLL: Lagerflächenumsätze bundesweit (in qm)
Region 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2008/2007
Vergl. (%)
Berlin 149.200 216.400 137.500 236.100 209.100 289.400 38
Düsseldorf 95.000 216.000 158.600 236.600 221.600 242.500 9
Frankfurt 252.800 187.700 220.200 297.300 302.000 248.400 -18
Hamburg 242.300 426.400 313.200 515.400 301.000 356.500 18
München 152.500 163.500 223.500 245.400 241.600 271.900 13
Summe "Big 5"-
891.800 1.210.000 1.053.000 1.530.800 1.275.300 1.408.700 10
Ballungsräume
Außerhalb der "Big 5"-
Ballungsräume 1.011.200 1.156.000 1.597.600 1.699.600 2.607.800 2.200.900 -16
Gesamt 1.903.000 2.366.000 2.650.600 3.230.400 3.883.100 3.609.600 -7
Insgesamt ist für diese Ballungsräume festzuhalten, dass die Mehrumsätze wenig
Braunschweig: Gingco.Net
spektakulär sind, der Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre mit 1,2 Mio. qm wird
Werbeagentur mietet 1 400
leicht übertroffen. Einzeldeals mit Flächen über 5 000 qm machten 55% des Umsatz-
qm Bürofläche an der Kar-
volumens aus, der Bereich von 5 000 bis unter 10 000 qm lag bei 42%, von 10 000
renführerstr. 1-3 von einem
bis unter 20 000 qm bei 25% und über 20 000 qm 33%. In der Region Hamburg war
bundesweit tätigen Investor
der Anteil der Großdeals über 5 000 qm dominant mit 71% vom Gesamtumsatz.
über Engel & Völkers.
Viele Nutzer haben wegen der Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Ent-
Köln: EMB mietet rd. 550 wicklung ihre Projekte zurückgestellt. Einige Bauvorhaben wurden aber noch
qm Bürofläche im RheinTri- abgeschlossen, da man im vergangenen Jahr eher noch von einem baldigen
adem über Atisreal. Ende Rezession ausging.
Nr. 184, 04. KW, 23.01.2009, Seite 18 von 20
Aufräumaktion
Gudrun Escher, Chefredakteurin „Der Immobilienbrief Ruhr“
Nach dem Scheitern der Partnerschaft mit Corestate Capital Beteiligungs GmbH
stellt sich die Dr. Ochel Gruppe mit Sitz in Bochum neu auf.
Personalien Unüberbrückbare Differenzen sind ein triftiger Scheidungsgrund. Davon machten die
Geschäftsführer der beiden Tochtergesellschaften und zugleich Mitgesellschafter der
Markus Palm wechselt als Dr. Ochel Gruppe Matthias Fieseler und Jörg Behler Gebrauch, als sie, wie berich-
Spezialist für Projektentwick- tet, am 17. Dezember 2008 vor dem Bochumer Amtsgericht Insolvenz beantragten.
lung zum Jahresbeginn von Betroffen sind die Dr. Ochel Sales Management und die Dr. Ochel Asset Manage-
ORCO Düsseldorf zu DIC ment, bei denen 2007 die deutsche Tochter von Corestate als Mehrheitsgesellschaf-
nach Frankfurt als Head of ter eingestiegen war. Nicht betroffen sind deren Kunden, denn sie werden weiter-
Commercial Development. Er hin direkt von der Holding betreut. Hintergrund dieser Geschäftsbeziehung war die
betreut dort die Projektent- Zusammenarbeit mit Ralph Winter bei der Privatisierung von Wohnungsbeständen
wicklung gemeinsam mit dem der GSW in Berlin, nachdem diese von Cerberus übernommen worden war. Daraus
Geschäftsführer der DIC De- wurden, nachdem Ralph Winter eine eigene Fondsgesellschaft gründete, Restbe-
velopment GmbH Stefan stände ausgegliedert und in neue Gesellschaften übernommen, unter dem Namen
Blümm. von Dr. Ochel, jedoch der mehrheitlichen Beteiligung von Corestate, um die dort in-
vestierten institutionellen Anleger zufrieden zu stellen. Seither wurden die strategi-
Christoph Hüttemann (43) schen Ziele aber nicht erreicht, auch gab es zunehmend Differenzen in der Ge-
wechselt von der NPC- schäftsauffassung, wie Matthias Fieseler es darstellt. Als dann im September 2008
Gruppe zu PDI Property die Umsätze einbrachen, jedoch kein Spielraum für Strukturveränderungen zur Verfü-
Development Investors und gung stand, weil beide Gesellschaften ohne eigene Assets vom Tagesgeschäft leben,
wird als Geschäftsführer die blieb nur der Rücktritt und nach geltendem Insolvenzrecht der Insolvenzantrag, denn
Bereiche Finanzen, Organisa- Corestate hatte keine neue Geschäftsführung bestellt. Dem sei nichts hinzuzufügen,
tion und Verwaltung leiten. hieß es bei Corestate.
Die Dr. Ochel Gruppe entstand in Bochum aus gemeinsamen Initiativen von Matthias
Carsten Boell (39) und Kers- Fieseler und Mitgliedern der Familie Ochel, dazu stieß Jörg Behler als Bankfachmann
ten Stieringer (28) werden ab mit langjähriger Erfahrung bei dem Finanzvertrieb AWD. Ihr Geschäftsmodell ist we-
Februar ins Team der Colliers niger die Privatisierung von Wohnbeständen an Eigennutzer als die Vermarktung an
Trombello Kölbel bestellt. Kleinanleger, denen man außer den Immobilien ein umfassendes Beratungs- und
Boell verantwortet als Proku- Betreuungspaket bis hin zu Steuerfragen anbietet, Produktname "Zins%Haus". Aus
rist die Schwerpunkte Busi- diesem Grunde wird ein neuer operativer Partner eher im Finanz- als im Immo-
ness- und Key Account Deve- biliensektor gesucht. Bis 2001 blieb das Geschäft auf die Region im Nahbereich
lopment, Stieringer steht der beschränkt, d. h. südliches Ruhrgebiet bis Grenzregion Düsseldorf. "Im Makroumfeld
Abteilung Research vor. die guten Mikrostandorte herauspicken", so die Devise. In Witten oder Hattingen, in
Mettmann und Heiligenhaus leben die besser verdienden Dortmunder, Essener und
Duisburg Düsseldorfer. Seit einiger Zeit beobachtet man auch Duisburg, hat aber dort noch
keine Bestände erworben. Andere Angebote gibt es nach wie vor in Berlin, z. B. im
InterBulk Group baut Ter- soliden Pankow, oder in Dresden, wo am Elbufer ein Komplex der Signal Iduna an-
minal im Hafen geboten wird. Ein aktuelles Großprojekt ist die Heidhauser Höhe südlich von Essen
Der Weltmarktführer für im Umfeld der renommierten Ruhrlandklinik. Dort hat Dr. Ochel die Wohnungsbestän-
Tankcontainer und Europas de, vom Villengürtel bis zum Schwesternhochhaus, von der Deutschen Rentenver-
größter Anbieter für intermo- sicherung, ehem. LVA Rheinland, übernommen und gestaltet das Areal völlig neu,
dale Massengut-Container von der Straßenerschließung bis zur Kanalisation, von der Grünplanung bis zum
errichtet im Duisburger Hafen Neubau von Apartments, die wiederum an die Dt. Rentenversicherung vermietet wer-
auf einem rund 20.000 qm den. Die Planung besorgt die eigene Tochtergesellschaft Dr. Ochel Projekt plus.
großen Areal einen zentraleu- Natürlich muss ein Vermarkter wie die Dr. Ochel Gruppe in diesen Zeiten kürzer tre-
ropäischen Hub für intermo- ten, es gab auch personelle Einschränkungen, aber der Umzug zum Jahreswechsel
dale Verkehre. Dazu gehört aus dem Technologie-Quartier im Bochumer Süden in die City hatte andere Gründe:
auch eine mobile Lagerhalle Wie in Technologiezentren leider üblich, fehlte dort draußen jegliche Infrastruktur für
zur Neukommissionierung Büromitarbeiter und Gäste, nur Uni-Nähe und Autobahn sind ein bisschen wenig.
kleinverpackter Ware. Das Jetzt im Kortum Karree ist man Mieter in einer früheren Etage der Westfalenbank.
Terminal ist das bisher größte Vermieter ist die Häusser-Bau Bochum, die 2007 den Komplex aus denkmalwertem
der InterBulk Group und soll Altbau von 1925 und Neubau von 1959 mit 13.500 qm Mietfläche ankaufte, derzeit
bereits im zweiten Quartal modernisiert und ausbaut, einschließlich Geschäften und Gastronomie.
2009 den Betrieb aufnehmen.
Nr. 1, 04. KW, 23.01.2009, Seite 3
schon vor dem um das Jahr 900 begonnenen Bau der in weiten Teilen erhaltenen
Stadtmauer Bootsbau und europaweiter Handel betrieben wurden, denn die alte Kö-
nigspfalz Duisburg war wahrscheinlich bereits seit römischer Zeit einer der wichtigs-
ten Handelsplätze am Rhein. Schon deshalb wird es schwerhalten, dieses Erfolgsmo-
dell an anderer Stelle zu kopieren.
Essen
Hersteller von Kohle- und Investitionen und öffentliche Haushalte
Grillanzünder Boomex mietet Gudrun Escher, Chefredakteurin „Der Immobilienbrief Ruhr“
5 800 qm Hallen- u. Büroflä-
Kommunen im Ruhrgebiet fordern eine Wende in der Gemeindefinanzpolitik, um
che im Stadthafen über Rea-
handlungsfähig zu bleiben.
logis.
Immobilienwirtschaft in der Metropolregion Ruhr setzt voraus, dass privatwirtschaftli-
che Investments- und Strukturplanungen der Städte, der Kreise und des Landes
Wuppertal NRW Hand in Hand gehen, es setzt voraus, dass die öffentlichen Hände handlungs-
fähig sind und für infrastrukturelle Vorleistungen Mittel zur Verfügung stehen. In ei-
Aurelis Real Estate beauf- nem am 18. Dezember veröffentlichten Memorandum aller Städte und Kreise des
tragt exklusiv den Makler fmi Ruhrgebietes und des mit ähnlichen Strukturproblemen kämpfenden Bergischen Lan-
Frank Müller Immobilien des wird jedoch unmissverständlich deutlich gemacht, dass dies in sehr vielen Haus-
mit der Vermarktung von halten nicht mehr der Fall ist. Zudem klaffte die Schere zwischen prosperierenden
über 350 000 qm Fläche. Es und notleidenden Städten und Stadtteilen immer weiter auseinander. Durchschnitt-
handelt sich im Wesentlichen lich entfielen 2007 auf jeden Einwohner bereits 2 000 Euro kommunale Kassen-
um Freiflächen, die im Um- kredite. Zum Vergleich: In den ostdeutschen Flächenländern sind es ca. 200 Euro, in
feld ehemaliger Bahntrassen den westdeutschen 240 Euro, soviel wie im Ruhrgebiet noch 1999. Die Zinslast um
allein diese Kredite zu bedienen, verursacht 98% der Haushaltsdefizite und das Strei-
bzw. stillgelegter Wuppertaler
chen aller sogenannten freiwilligen Leistungen wie z. B. Ausgaben für Neuplanungen
Bahnhöfe gelegen sind. würde nicht ausreichen, um die Ausgabenlücke zu schließen. Verursacher sind zum
einen die sozialen Lasten, die seit 2002 die im Finanzausgleich zugewiesenen Mittel
exponential übersteigen, zum anderen die Solidarbeiträge für die ostdeutschen Bun-
Düsseldorf desländer. Bisher brachten hierfür die strukturschwachen Kommunen des Ruhrgebie-
tes und Bergischen Landes 2,7 Mrd. Euro auf und dies ganz überwiegend auf Pump.
Metro-Gruppe will bis zum Kein Wunder, dass Städte auf z.T. abenteuerliche Ideen zur Erschließung neuer
Jahr 2012 750 Mio. Euro ein- Geldquellen verfallen wie die Verpfändung von Straßenbahnlinien und Abwässerka-
sparen und ihr Ergebnis damit nälen oder riskante Zinsgeschäfte mit swaps. Neuerdings locken PPP-Modelle für
um 1,5 Mrd. Euro verbessern. öffentliche Gebäude, wie für das Rathaus Bottrop oder das Kreishaus Unna und aktu-
Dafür sollen weltweit bis zu ell das Medienhaus in Mülheim an der Ruhr. Wenn die dafür notwendigen monatli-
15 000 Stellen abgebaut wer- chen Entgelte nur über Kassenkredite geleistet werden können, ist dies kein Sparmo-
den. Das Effizienz- und Wert- dell, sondern ein weiterer Weg in die Schuldenfalle.
steigerungsprogramm Shape
Das Memorandum spricht offen von einem "fehlerhaften finanzpolitischen Ord-
2012 sieht u. a. vor, das ge-
nungsrahmen der Bundesrepublik" und macht Vorschläge zur Lösung mit kla-
samte Immobilien-Portfolio
ren Regelungen zur Eigenkapitalsicherung der Kommunen und einer politisch unab-
künftig als Profitcenter zu
hängigen Finanzaufsicht. Letztes Mittel könnte ein finanzieller Direktbeitrag von Bür-
führen und ab 2009 separat in
gern und Wirtschaft sein statt des bisherigen undurchsichtigen Spiels mit den Gewer-
der Segmentberichterstattung
besteuerhebesätzen. Die Verfasser nennen das einen "Generationenbeitrag", denn
auszuweisen. Alle Vertriebsli-
es würde die Schuldenlast für unsere Kinder vermindern.
nien mieten die unterneh-
menseigenen Standorte zu Vor diesem Hintergrund nehmen sich die Zahlen, die das Land Nordrhein-Westfalen
marktüblichen Konditionen. 2008 für die Förderungen im Städtebau bekannt gab, fast bescheiden aus. In Pro-
jekte im Ruhrgebiet flossen mit fast 104 Millionen Euro knapp die Hälfte der in diesem
Galerie Zimmermann & Jahr bewilligten Mittel von ca. 220 Millionen Euro für 288 Vorhaben in 152 NRW-
Heitmann mietet 130 qm in Städten insgesamt. Dazu kamen Förderreserven von zusätzlich 13 Millionen Euro für
der Trinkausstr. 1 von Degi das Ruhrgebiet. Die Schwerpunkte lagen auf den Programmen "Soziale Stadt" und
über CB Richard Ellis. "Stadtumbau West", d. h. für Wohnumfeldverbesserungen, sowie für Immobilien-
und Standortgemeinschaften. Eine der ältesten und erfolgreichsten ist die ISG am
Designerin Sarah Pacini sogenannten Bermudadreieck, dem Gastronomie- und Szeneviertel in Bochum. Die
mietet rd. 140 qm Ladenflä- angestrebte Stärkung der Innenstädte durch Wettbewerbe wie "Ab in die Mitte" führt
che auf der Königsallee 21-23 dagegen in der Realität häufig zu einem Aktionismus mit Eventcharakter ohne nach-
von HSBC Trinkaus über haltige Wirkung, aber mit zusätzlichen Ausgaben für die Kommunen.
CB Richard Ellis.
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