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Wasserpfeife - Wie häufig wird sie von Jugendlichen benutzt?

Gesundheitliche Risiken

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich etwa 5


Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. Die verbreitetste Form des Tabakkonsums
ist das Zigarettenrauchen. Daneben ist in den letzten Jahren das Rauchen von Wasserpfeifen
immer populärer geworden, vor allem unter Jugendlichen in Westeuropa, darunter auch in
Deutschland. Prof Dr. med Felix JF Herth, Thoraxklinik am Univ.-Klinikum Heidelberg,
beschreibt die gesundheitlichen Risiken des Wasserpfeifenrauchens.
Etwa
.. 100 Millionen Menschen weltweit rauchen Wasserpfeife, vor allem in Nordafrika,
Agypten und im Südwesten Asiens. In der gesamten Welt ist die Nachfrag~ nach
Wasserpfeifen im letzten Jahrzehnt kontinuierlich angestiegen; eine Untersuchung an
Studentinnen und Studenten der amerikanischen Universität Beirut zeigt, dass über 28 % der
Studierenden Wasserpfeife rauchen.

Laut Studien über die Gesundheitsgefahren des Wasserpfeifenrauchens besteht aufgrund des
Nikotingehalts ein starkes Abhängigkeitspotenzial. Ähnlich der Wirkungen von
/". Zigarettenrauchen während der Schwangerschaft auf den Fötus ist das Geburtsgewicht von
Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Wasserpfeifen rauchten, deutlich
niedriger als das von Kindern von Nichtraucherinnen. Auch ist ein gehäuftes Auftreten von
koronaren Herzerkrankungen bei Wasserpfeifenrauchern zu beobachten. Wie beim
Zigarettenrauchen lösen die Kanzerogene im Rauch der Wasserpfeife Krebs in Lunge,
Mundhöhle und Harnblase aus. Eine Studie berichtet, dass Wasserpfeifenraucher ein 1,9­
höheres Lungenkrebsrisiko haben; ein Befund, der in einer weiteren Studie bestätigt wurde.

Übertragung ansteckender Krankheiten


Des Weiteren herrscht in Indien die Sitte, dass sich mehrere Menschen eine Wasserpfeife
teilen. Dies kann zur Übertragung ansteckender Krankheiten wie Tuberkulose, Hepatitis und
Herpeserkrankungen führen. Auch über Pilzinfektionen durch mangelnde Hygiene beim
Gebrauch der Wasserpfeife wurde berichtet.

Die Zahl der Wasserpfeifenkonsumenten In Deutschland ist derzeit unbekannt. Das


Bundesinstitut für Risikobewertung beurteilt in einer Aktualisierten Gesundheitlichen
Bewertung Nr. 037/2006 die Gefährdung durch das Wasserpfeifenrauchen. Angesichts der
wachsenden Beliebtheit von Wasserpfeifen in Deutschland empfiehlt das BfR, Jugendliche
nicht nur über die Gefahren aufzuklären, die mit dem Rauchen von Zigaretten verbunden sind,
sondern auch über die des Rauehens von Wasserpfeifen.

Umfrage unter Jugendlichen


Vor diesem Hintergrund wurde an der Thoraxklinik Heidelberg eine Umfrage unter
Jugendlichen durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, erste Informationen zum Thema Shisha
und Jugendliche zu erhalten. Seit 2000 wird wöchentlich an der Thoraxklinik eine Primär­
präventions-Veran taltung für Jugendliche durchgeführt. Pro Jahr werden ca. 12 000
Jugendliche über die Gefahren des Rauehens aufgeklärt. Im Zeitraum von April-Juni 2008
wurden 3045 konsekutive Jugendlichen, die Veranstaltungen besuchten, vor der
Veranstaltung bezüglich Rauch- und Shishaverhalten befragt.

Letztendlich waren 2837 (93,1 %) Fragebögen auswertbar, 1590 der Befragten waren
weiblich und 1247 männlich. Das mittlere Alter lag bei 13, 2 Jahre (Range 12-18). 1629
Schüler besuchten ein Gymnasium, 968 eine Realschule, 221 eine Hauptschule und 19 andere
Schultypen.
690 der Jugendlichen (24 %) (392 Jungen, 298 Mädchen) gaben an, bereits Shisha geraucht
zu haben, davon 52 (1,8 %) regelmäßig (Definition in der Umfrage> 2 xlWoche). Seitens
der Schultypen bestand kein signifikanter Unterschied (22 % G vs. 28 % R vs. 25 H).
Demgegenüber zeigte sich beim Zigarettenrauchen ein signifikanter Schultypunterschied (22
vs. 38 vs. 42 %). Insgesamt gaben 838 (30 %) der Schüler an, zu rauchen. Es bestand eine
hohe Korrelation zwischen Shisha- und Zigarettenraucher (0,8).

Fazit
Zusammenfassend zeigte sich, dass ein Drittel der Jugendlichen bereits Erfahrung mit
Wasserpfeifen angab. Im Gegensatz zum Zigarettenrauchen bestand kein Unterschied
hinsichtli h des Schultyps. Demgegenüber bestand ein hoher Zusammenhang 'mit dem
Zigarettenrauchen. Aufgrund der Daten scheint eine altersgerechte Aufklärung üb r die
Gefahren des Shisharauchens sinnvoll.

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