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Die Ziele des Londoner Gipfels

London (SN). Finanzmarktüberwachung: Die G-20 wollen die Finanzmärkte schärfer


überwachen. Die Aufträge der ersten G-20-Konferenz von Washington vom November seien
lückenlos umgesetzt worden, heißt es. Damals hatten die Teilnehmer nur Überschriften
verabschiedet.Regulierung: Die G-20 sind sich einig, dass alle Finanzmärkte, -produkte und -
unternehmen kontrolliert werden sollen. Auch Hedgefonds und anderen Instituten, die mit
Risikokapital arbeiten, soll auf die Finger geschaut werden.Reformen: Das „Forum für
Finanzstabilität“ (Financial Stability Forum, FSF), das schon heute die Entwicklung der
Finanzmärkte beobachtet, soll erweitert werden. Künftig werden Länder wie China, Indien,
Mexiko, Südafrika und Brasilien aufgenommen. In dem Forum sitzen Vertreter der
Finanzministerien, der Zentralbanken und der Aufsichtsbehörden.Währungsfonds: Die Mittel
für den „Internationalen Währungsfonds“ (IWF) sollen aufgestockt werden. In Diskussion ist
eine Verdoppelung. Der IWF soll zudem gestärkt werden. China und andere aufstrebende
Nationen sollen mehr Einfluss bekommen.Kontrolle: Wenn die G-20 Regeln verabschieden,
soll ein dreistufiges Verfahren garantieren, dass sie auch eingehalten werden. Ein Modell: Das
FSF soll die Regeln für Finanzprodukte ständig aktualisieren. Die Aufsicht darüber, ob diese
Regeln eingehalten werden, soll bei den nationalen Behörden bleiben. Über die 35 größten
Finanzinstitute soll ein Gremium aus nationalen und internationalen Kontrolleuren wachen.
Steueroasen: Alle Länder sollen künftig Anfragen der Steuerbehörden anderer Staaten
beantworten. Ob Staaten, die sich weigern, auf schwarze Listen gesetzt werden, ist noch
unentschieden. Das gilt auch für Sanktionen. Deutschland will beides
durchsetzen.Konjunkturprogramme: Eine Verpflichtung zu neuen Programmen wird es in
dem Gipfel-Schlussdokument nicht geben. Protektionismus: Schon in Washington haben sich
die G-20 geschworen, die Märkte nicht abzuschotten – die wenigsten haben sich daran
gehalten.Neues Wirtschaften: Die G-20 werden sich dafür aussprechen, dass mehr Rücksicht
auf die Umwelt genommen wird.

Aussen / 02.04.2009 02.04.2009 / Print

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