Sie sind auf Seite 1von 4

www.jesus.de.

vu
--------------------------

„Ich genoss das wilde Leben auf der Harley“

Als das Teenage heraufzog, war es mit der Folgsamkeit von


David vorbei. Der Älteste von fünfen rebellierte, wie er nur
konnte. Mit dem Glauben wollte er nichts mehr zu tun haben.
Damit begann eine dramatische Odyssee.

David: „Ich schwor mir, dass ich nie Christ werden würde.“

Ich wuchs an der Zürcher „Goldküste“ auf. Als einzige


Familie hatten wir keinen Fernseher. Mit zwölf Jahren
schloss ich Bekanntschaft mit Alkohol und Marihuana. Der
erhobene Zeigefinger meines Vaters, seine Verweise auf
Gottes Ordnungen, sollte mich nicht mehr abhalten, meinen
Weg zu gehen. Ich schwor mir, dass ich nie ein Christ
werden würde.

In der Metallbauerlehre konnte ich mich freischaufeln. Mit 17


erstand ich ein Bike, mit dem ich herumcruiste. Zu Hause
wohnte ich nur noch, um Geld zu sparen. Aus Langeweile
beging ich mit einigen Freunden Ladendiebstähle und
Vandalenakte. Bald hatte ich einen heissen Ofen.
Mitternächtliche Autorennen gehörten zu meinen
Lieblingsbeschäftigungen.

Abenteuer pur
Nach dem Militärdienst wollte ich weg – in die USA. Das
Abenteuer lockte. In Houston gelandet, machten mein
Freund und ich den Führerschein und kauften einen Van.
Später wechselte ich auf eine Harley Davidson. Sex, Drugs
and Rock’n Roll – ich genoss das wilde Leben rund um die
Uhr. Der Polizei, mit der ich regelmässig zu tun hatte,
erzählte ich das Blaue vom Himmel. Es gab keine Droge, die
ich nicht probierte.

Als ich nach einem Jahr in die Schweiz zurückkehren


musste, kam in mir der Wunsch hoch, das Flugzeug möge
abstürzen. Doch ich musste Geld verdienen. In den
folgenden vier Jahren bildete ich mich nebenbei zum
Metallbaumeister weiter. Eines Tages hatte ich meine Harley
renoviert. Trotz ihren gut 1600 ccm kriegte ich sie durch die
Prüfung.

Hauptsache Adrenalin
In all den Jahren hatte ich mich zum aggressiven Adrenalin-
Junkie entwickelt. Regelmässig betrunken, schlug ich über
die Stränge, wo ich konnte. Auf der Harley war ich
grundsätzlich mit Vollgas unterwegs, vorzugsweise an oder
jenseits der Mittellinie. Weil ich hart arbeitete, machte ich
gleichwohl Karriere.

Kurz vor dem Antritt einer Stelle als Verkaufsleiter hatte ich
einen schweren Unfall. Nach einer zwölfstündigen Party
verlor ich im Nachbardorf in einer Kurve die Kontrolle über
den Wagen. Wie er auf dem Dach die Strasse
hinunterschlitterte, lief mein Leben wie ein Film vor meinen
Augen ab. Als wären die physikalischen Gesetze ausser
Kraft, landete ich nicht in einer Hausmauer. Ich war nicht
angegurtet. Als der Wagen zum Stillstand kam, stieg ich
unverletzt aus!

„Ich genoss das wilde Leben rund um die Uhr.“

„Willst du sterben?“
Ich hatte mich so verhärtet, dass auch dieser Schock mich
nicht zur Besinnung brachte. Hanf, Speed, weisse Pillen –
ich wog nur noch 55 Kilo. Ständig putschte ich mich auf. Der
Hass in mir wirkte sich in einem unbändigen Willen aus,
meine Aggression an den Leuten auszulassen. Wenn
Verkehrsteilnehmer sich beschwerten, lernten sie mich
kennen. Einige Male überholte ich den Wagen, der vor mir
schlich, und wenn der Fahrer mir die Lichthupe machte, riss
einen Stopp, sprang aus dem Wagen, riss seine Wagentür
auf und packte ihn am Kragen: „Willst du sterben?“

Schuld waren die Eltern


Dass ich all dies gewollte hatte, gestand ich mir nicht ein.
Die Eltern waren schuld! Sie hatten meinen Ausbruch mit
ihrer strengen Erziehung provoziert. Ich war voll Hass.
Mehrfach bedrohte ich sie, und einige Male war ich drauf
und dran, sie umzubringen. Meine Aggressivität nahm weiter
zu. Die Psychiater wussten nicht mehr, was sie mit mir
machen sollten. Sie staunten, dass ich noch arbeitete und
Karriere machte – bis im Sommer 2003.

Nichts mehr zu verlieren


Da es im Betrieb nicht mehr ging, machte ich mich
selbständig. Nur mit Alkohol hielt ich es aus. Einmal ging mir
durch den Kopf, dass ich in zehn Jahren keinen einzigen
Tag nüchtern verbracht hatte. Ich sass zu Hause, schnupfte
Koks – da läutete das Telefon. Meine Mutter versuchte es
wieder einmal auf die fromme Tour: „David, probier es doch
mit Jesus, bitte. Du hast nichts zu verlieren. Nimm an einem
Wochenende teil.“ Sie gab mir eine Adresse.

An Pfingsten 2004 fuhr ich ins Berner Oberland, obwohl in


mir alles Nein! schrie und ich mich schrecklich fühlte. Trotz
meiner seelischen Verhärtung nahm ich wahr, dass diese
Leute anders – liebevoll – miteinander umgingen. Meine
Vorurteile über die ‚Fischli’ bröckelten. Am Montag sprach
ich mit dem Leiter. Heimkehren ohne irgendetwas zu
ändern, das wollte ich doch nicht. Die Erlebnisse wirkten
nach. Am Mittwoch traf ich den Jugendpastor nochmals. An
diesem Tag gab ich mein Leben Jesus.

Wie eine Rakete


Was dann geschah, überstieg an Dynamik alles, was ich
bisher erfahren hatte – als wäre eine Rakete abgegangen.
Ich erlebte Heilung in jeder Hinsicht! Das Lächeln kam
zurück, meine beschädigte Gesundheit wurde
wiederhergestellt. Die Agression war auf einen Schlag weg!

„Ich war ein Wrack gewesen – nun kehrte wieder Leben ein.“

Zwei Tage nach meiner Hinwendung zu Jesus setzte ich


mich nach einem Barbesuch in der Zürcher Langstrasse mit
einem Typen auseinander, der Velos beschädigte.
Hasserfüllt baute er sich vor mir auf, glotzte mich an und
schlug dann seinen Schädel gegen meine Nase. Sie war
gebrochen. War das der Start in mein neues Leben? Ich
spürte die wütende Gewalt des Bösen.

Damit wollte ich nichts mehr zu tun haben. Mit meiner Harley
tauchte ich regelmässig in der Freikirche auf. Sie führte in
Holland einen Segeltörn durch. Vor der Abreise spülte ich
alle Drogen das Klo hinunter. Das war radikal. Ich hatte zu
kämpfen – aber es klappte. In Holland liess ich mich taufen.
Sechs Wochen waren erst seit Pfingsten vergangen. Ich war
ein Wrack gewesen – nun kehrte wieder Leben ein. Was für
ein Gefühl!
Autor: Peter Schmid

Das könnte Ihnen auch gefallen