Sie sind auf Seite 1von 1

ist und dass es keiner Frau im Lande gestattet wird,

hinter diese Mauer zu kommen. Wenn du nun nicht


deiner Wege gehst, dann werden die Mnche mir
zrnen, weil ich vergessen habe, das Tor zu schlieen
und sie werden mich vielleicht von Kloster und Garten
verjagen. Doch solche Bitten waren an die
Rubermutter verschwendet. Die ging weiter durch die
Rosenbeete und guckte sich den Ysop an, der mit
lilafarbenen Blten bedeckt war, und das Kaprifolium,
das voll rotgelber Blumentrauben hing.
Da wusste sich der Laienbruder keinen andern Rat, als
in das Kloster zu laufen und um Hilfe zu rufen. Er kam
mit zwei handfesten Mnchen zurck, und die
Rubermutter sah sogleich, dass es nun Ernst wurde. Sie
stellte sich breitbeinig in den Weg und begann mit
gellender Stimmer herauszuschreien, welche furchtbare
Rache sie an dem Kloster nehmen wrde, wenn sie nicht
im Lustgarten bleiben drfte, solange sie wolle. Aber
die Mnche meinten, dass sie sie nicht zu frchten
brauchten, und sie dachten nur daran, sie zu vertreiben.
Das stie die Ruberin schrille Schreie aus, strzte sich
auf sie und kratzte und biss, und ebenso machten es alle
ihre Sprossen. Die drei Mnner merkten bald, dass sie
ihnen berlegen war. Es blieb ihnen nichts anderes
brig, als in das Kloster zu gehen und Verstrkung zu
holen. Wie sie ber den Pfad liefen, der in das Kloster
fhrte, begegneten sie dem Abt Johannes, der
herbeigeeilt war, um zu sehen, was fr ein Lrm das
wre, den man vom Lustgarten hrte. Da mussten sie
gestehen, dass die Rubermutter aus dem Ginger
Walde in das Kloster gedrungen war; sie htten nicht
1

Das könnte Ihnen auch gefallen