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Im Folgenden werden die 13 Basistests zur Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern zwischen 6
und 11 Jahren dargestellt. Dabei werden das Testziel, der Testaufbau, die Testaufgabe, die Durchführung und die
Testanweisung für Kinder beschrieben. Darüber hinaus werden Messwertaufnahme, Bewertung und Fehlerquellen
sowie Gerätebedarf erklärt. Die Testergebnisse werden von den Testleitern in vorgefertigte Testerfassungsbogen
(vgl. S. 60 ff) eingetragen.
Zur Beurteilung der Qualität jeder einzelnen Testaufgabe werden statistische Kennwerte (Reliabilität, Validität)
sowie Normwerte (Z-Wert – Z, Prozentrang – PR) dargestellt. Dabei können die Testresultate mit Hilfe von ge-
schlechts- und altersspezifischen Normierungstabellen in Standardwerte (Z) transformiert werden. Z-Werte (Mit-
telwert 100, Standardabweichung 10) bringen die Abweichung der Testwerte in Streuungseinheiten vom Mittelwert
zum Ausdruck. Entsprechend besagt ein Z-Wert von 110, dass dieses Ergebnis um eine Standardabweichung besser
als der Durchschnitt ist. Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Interpretation von Z-Werten ist, dass im Falle normal-
verteilter Testwerte 68% der Resultate innerhalb von einer und 95 % innerhalb von zwei Standardabweichungen
um den Mittelwert liegen. Ein Prozentrang von 60 bedeutet, dass 40 % der Schüler besser und 60 % der Schüler
schlechter sind. Ergänzend werden auf der Basis der Z-Werte Bewertungen für 5 Notenstufen vorgeschlagen. Das
Intervall für eine Note entspricht einer Standardabweichung.
Bei jeder einzelnen Testaufgabe befindet sich eine Tabelle mit den Normdaten, so dass die Rohwerte mit Hilfe die-
ser Tabellen in Z-Werte transformiert werden können. In den Normierungstabellen lassen sich in Abhängigkeit
vom Alter und Geschlecht für jeden Rohwert in den einzelnen Testaufgaben die entsprechenden Standardwerte (Z-
Werte) ablesen.
Beispiel
Ein 6-jähriger Junge (Klasse 1) hat bei dem 6-Minuten-Lauf 847 Meter geschafft. Diese Leistung entspricht genau dem
Durchschnitt, der Z-Wert ist 100. Analog einer Notengebung entspricht die Leistung bei diesem Test der Note 3. Die
gleiche Leistung würde bei einem 10-jährigen Jungen (Klasse 4) einem Z-Wert von 92 entsprechen (Note 4), d. h. für
einen 10-jährigen Jungen wäre dies ein unterdurchschnittliches Testresultat (vgl. Tab. 9).
Testziel
Messung der Ausdauer-
leistungsfähigkeit.
Testaufbau
Die Laufbahn führt um
die Begrenzungslinien
des Volleyballfeldes (9 x
18 Meter). An den Eck-
punkten des Feldes (50cm
nach innen versetzt) so-
wie an den Längsseiten
werden Malstangen auf-
gestellt. Eine Laufrunde
hat die Länge von 54
Metern.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Der Messwert für jede Versuchsperson ist die in sechs Minuten zurückgelegte Wegstrecke in Metern. Die Wegstre-
cke wird aus der Anzahl der Runden (1 Runde = 54m) plus der Strecke der angefangenen letzten Runde errechnet.
Für die Messwertaufnahme werden pro Gruppe zwei Testleiter benötigt. Ein Testleiter gibt einem Schreiber nach
jeder Runde die Nummer der Versuchspersonen an, wenn diese die Startlinie wieder durchlaufen.
Gerätebedarf
Stoppuhr, 10 Startnummern (z. B. auch vorgefertigte T-Shirts mit Nummern), 6 Malstangen.
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = 0.81*, Klasse 4: rtt = 0.88**. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifi-
kant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Tab. 8: Validitätskoeffizienten
LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung.
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.
Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln. 1995, S. 44.
Testziel
Messung der Kraftfähigkeit der Arm- und Rumpfmuskulatur.
Testaufbau
Die Versuchsperson liegt zu Beginn auf einer Matte in Bauchlage auf dem Boden. Die Hände berühren sich auf
dem Gesäß und die Beine sind gestreckt und geschlossen.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Der Testleiter zählt die in 40 Sekunden korrekt
durchgeführten Liegestütze. Der Testleiter sollte
auf die Körperstreckung (gerader Rücken) achten.
Foto 3: Liegestütz Phase 3.
Tab. 10: Normwerte für die Aufgabe Liegestütz nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Gerätebedarf
Matte, Stoppuhr
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = 0.56*, Klasse 4: rtt = 0.73**. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 64. Bös, K.: Fitness testen und trainie-
ren. München 1996.
Testziel
Messung der Kraft der Bauchmuskulatur und Hüftbeuger.
Foto 4: Sit-up – Ausgangslage. Foto 5: Sit-up – Aufrollen bis die Ellbogen die Knie
berühren.
Testaufbau
Die Versuchsperson liegt in Rückenlage auf einer Matte. Die Füße sind etwa hüftbreit auseinander und angestellt
(Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel ca. 80 Grad). Die Füße werden von einem anderen Kind festgehalten,
damit sie sich nicht vom Boden lösen können. Die Hände der Versuchsperson sind im Nacken verschränkt (s. Foto 4).
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die Anzahl der Sit-ups in 40 Sekunden wird gezählt. Die Testperson soll während der Übungsausführung daran er-
innert werden, in normaler Frequenz weiter zu atmen. Außerdem ist darauf zu achten, dass beim Anheben nicht am
Kopf gezogen wird.
Gerätebedarf
Stoppuhr, Matte.
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität des Sit-up-Tests wurden nicht in der zuvor beschriebenen Pilotstudie überprüft. Bei
diesem Testverfahren handelt es sich jedoch um ein standardisiertes Verfahren, das sehr gut dokumentiert und häu-
fig eingesetzt wird (vgl. Bös 2001). In einer aktuellen Untersuchung hat Kolb (2000) die Objektivität, Reliabilität
und Validität überprüft. Er ermittelte bei einer Test-Retest-Analyse im Abstand von 4 Wochen einen Wert für rtt
von .95.
Validität
Die Überprüfung der Validität erfolgte auf der Basis der untersuchten Grundschulstichprobe. Die Korrelationen
wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschätzung der Fitness be-
rechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 76. Bös, K.: Fitness testen und trainie-
ren. München 1996, S. 56.
Tab. 13: Normwerte für die Aufgabe Sit-up nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Testziel
Messung der Halteleistung, des Haltungsgefühls und der Haltungskoordination.
Testaufbau
Die Testperson steht seitlich vor einem an der Wand befestigten Gitterraster.
Messwertaufnahme/Bewer-
tung/Fehlerquellen
Die Zeit, wie lange das Kind
in der aktiven Haltung steht
wird gestoppt. Lässt die Ver-
Foto 6: Aktive Haltung, die beibehalten Foto 7: Vertiefte Ruhehaltung. suchsperson die Arme sinken
werden soll. oder verlagert den Rumpf,
wird die Zeit gestoppt. Das
Gitterraster ist eine gute Hil-
fe, um die Veränderungen der aktiven Haltung zu erkennen. Hält das Kind die aktive Position zwei Minuten (ma-
ximale Haltezeit) wird der Test abgebrochen.
Gerätebedarf
Gitterraster (Plakat), Klebeband oder Reißnägel bzw. kleiner Kasten, Stoppuhr.
1
Beim Original-Matthiaß-Test wird geprüft, ob die aktive Haltung über 30 sec beibehalten werden kann. Um eine bessere Dif-
ferenzierung zu erhalten, wurde die Messzeit hier auf max. 2. Minuten ausgedehnt.
Tab. 14: Normwerte für den Matthiaß-Test nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N=38) überprüft.
Klasse 2: rtt = 0.61*, Klasse 4: rtt = 0.40**. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Testziel
Überprüfung der Maximalkraft der Hand- und Unterarm-Muskulatur.
Testaufbau
Die Testperson erhält den mit dem Handkraftmessgerät bereits verbundenen Ball so gereicht, dass der Ball in sei-
nem größten Umfang in der hohlen Hand liegt und der Hals des Balls mit dem Schlauch zwischen Daumen und
Zeigefinger herausragt.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die mit der Hand ausgeübte Kraft wird gemessen und
am Handkraftmessgerät abgelesen.
Fehlerhafte Ergebnisse entstehen, wenn die Hand zu
klein ist oder wenn abgesetzt und nachgedrückt wird.
Gerätebedarf
Kleiner Kasten, Vigorimeter (Handkraftmessgerät).
Foto 8: Messung der Handkraft mit dem Handkraftmessgerät.
Tab. 16: Normwerte für die Handkraft rechts nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Tab. 17: Normwerte für die Handkraft links nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität der Handkraft wurde nur bei den Schülern der vierten Klasse, in der Pilotstudie, in ei-
nem Test-Retest-Verfahren (N = 21) überprüft: Klasse 4: rtt = .63.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 88.
Testziel
Messung der Schnellkraft der Armmuskulatur.
Testaufbau
Parallel zur Wand wird im Abstand von 50 cm eine
Markierung am Boden angebracht und ab dieser Mar-
kierung ein Maßband ausgelegt (s. Abb. 5).
Tab. 20: Normwerte in Zentimetern für Medizinballstoßen nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Messwertaufnahme/Bewertung/ Fehlerquelle
Die Weite des Stoßes wird auf 10 cm genau gemessen. Jede Ver-
suchsperson hat zwei Wertungsversuche. Der weiteste Stoß ergibt
den Messwert. Wird ein Stoß falsch ausgeführt, ist er zu wiederho-
len.
Foto 9: Das Bild zeigt die Ausgangsstellung Als Fehler gilt das Überschreiten der Bodenmarkierung während des
vor dem Wurf. Versuchs sowie eine fehlerhafte Ausführung (z. B. Wurf des Medi-
zinballes).
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .73 **, Klasse 4: rtt = .85 **. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 148.
Testziel
Messung der Sprungkraft, Kraft der Beinmuskulatur.
Testaufbau
Es werden zwei Turnmatten hintereinander gelegt. Diese dürfen nicht rutschen! Im Abstand von 50 cm an einer
Schmalseite wird eine Markierung mit Tesakrepp am Boden angebracht und ab dieser Markierung ein Maßband
ausgelegt.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Gemessen wird die Entfernung von der Absprunglinie bis zur Ferse des hinteren Fußes. Die Messwertaufnahme er-
folgt in cm. Die bessere Weite aus den beiden Versuchen wird gewertet.
Fehlerquellen: Einbeiniger Absprung, nach hinten fallen oder nach hinten greifen bei der Landung, Ferse des hinte-
ren bewegt sich von der Landestelle Fußes.
Gerätebedarf:
Markierte Matten (müssen rutschfest am Boden befestigt werden), Maßband, Tesakreppband.
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .53*; Klasse 4: rtt = .71*. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 118. Bös, K.: Fitness testen und trainie-
ren. München 1996, S. 58.
Tab. 23: Normwerte in Zentimetern für Standweitsprung nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Testziel
Messung der Aktionsschnelligkeit.
Testaufbau
Eine 20 Meter lange Laufstrecke wird mit Start- und Zielmar-
kierung versehen. Hinter dem Ziel soll genügend Auslaufraum
sein. In kleinen Sporthallen ist es erforderlich, Bodenmatten
/Weichboden zur Sicherung an der Hallenwand aufzustellen.
Eventuell kann die Laufstrecke unter Beachtung von Sicher-
heitsaspekten diagonal in der Halle aufgebaut werden.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die Laufzeit wird auf 1/10 Sekunden genau gemessen. Der bessere der zwei Läufe wird gewertet. Bei einem Fehl-
start wird der Lauf abgebrochen und neu gestartet. Es ist nur 1 Fehlstart erlaubt.
Gerätebedarf: Stoppuhr, Maßband, 4 Markierungshütchen für Start und Ziel, Tesakreppband, eventuell Weichboden.
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .78 **, Klasse 4: rtt = .41. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 174.
Tab. 25: Normwerte in Sekunden für den 20-Meter-Lauf nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m =männlich, s =Standardabweichung).
Testziel
Messung der Koordinationsfähigkeit
Testaufbau
Der Hindernislauf mit Richtungsände-
rungen wird mit den angegebenen Maßen
aufgebaut (s. Skizze). Start und Ziel ist
durch eine Bodenmarkierung gekenn-
zeichnet. Der Mittelpunkt besteht aus drei
Malstangen, der durch ein darüber hän-
gendes Tuch o. Ä. zusätzlich hervorge-
hoben wird. In jedem Kastenteil liegt eine
Turnmatte. Die Kastenteile sind in der
Reihenfolge mit Ziffern von 1 bis 3 zu
kennzeichnen (s. Abb. 6).
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Es wird die Zeit auf 1/10 Sekunden genau ge-
messen. Jede Versuchsperson hat einen Wer-
tungsdurchgang. Der Versuchsleiter gibt erst
Korrekturhilfen, wenn die Versuchsperson einen
falschen Laufweg nimmt.
Gerätebedarf
Stoppuhr, Maßband, Tesakreppband, 3 Kasten-
zwischenteile, 3 Turnmatten, 3 Malstangen, Tuch
o. ä., 6 bunte Punkte zum Aufkleben.
Testgütekriterien
Foto 13 u .14: Durchkriechen und Überspringen des Kastenteils.
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei
Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft. Klasse 2: rtt = .59 *; Klasse 4: rtt = .70 **. Die Mittel-
werte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 182.
Tab. 27: Normwerte in Sekunden für den Hindernislauf nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).
Testaufbau
Im Abstand von 3 Meter zur Wand wird eine Abwurflinie
auf dem Boden markiert. Die Wand muss bis in eine Hö-
he von mindestens 3 Metern eine glatte Oberfläche haben.
In 120 cm Höhe wird lediglich zur Orientierungshilfe ein
Markierungsblatt (DIN A 4) an die Hallenwand geklebt.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die Aufgabe enthält die Teilelemente:
• Ball durch die Beine an die Wand werfen
• Körperdrehung
• Ball fangen
Für die Lösung bzw. Teillösung werden folgende Punkte vergeben:
0 Punkte: Der Bewegungsablauf ist von Anfang an falsch; der Ball trifft nach dem Wurf nicht direkt die Wand.
1 Punkt: Der Bewegungsablauf ist bereits in der Grobform falsch (keine rechtzeitige Drehung). Der Ball trifft
nach dem Wurf die Wand, wird aber weder berührt noch gefangen.
2 Punkte: Die Grobform des Bewegungsablaufes ist richtig; der Ball trifft nach dem Wurf die Wand, wird aber
nach der Drehung weder berührt noch gefangen.
3 Punkte: Die Bewegung ist in der Grobform beherrscht. Der Ball wird aktiv berührt oder nach einmaligem Bo-
denkontakt gefangen.
4 Punkte: Die Bewegung wird in der Grobform beherrscht. Der Ball wird ohne Bodenkontakt gefangen (evtl. mit
Ortsveränderung der Versuchsperson oder unsicherem Fangen des Balles).
5 Punkte: Der Bewegungsablauf ist gut koordiniert (Feinform). Der zurückprallende Ball wird gefangen, ohne
dass die Person den Platz verlässt.
Für jede Serie wird über die Punkte der Einzelversuche eine Gesamtsumme errechnet. Als Testwert zählt die Ge-
samtsumme aller 10 Versuche aus beiden Serien.
Gerätebedarf
Gymnastikball, Maßband, Tesakreppband, Markierungsblatt DIN A 4
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .78 **, Klasse 4: rtt = .85 **. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 200.
Testziel
Messung der Teilkörperkoordination bei Präzisionsaufgaben, kinästhetische Differenzierungsfähigkeit.
Testaufbau
Eine Zielscheibe wird mit dem Zentrum in 150 cm Höhe an der Wand angebracht. Die Zielscheibe ist aus Karton
vorgefertigt, wobei jede Zielfläche eine andere Farbe haben sollte. Die drei ineinanderliegenden Quadrate haben die
Seitenlängen 60 cm, 30 cm und 10 cm. In 3 Meter Entfernung zur Wand wird eine Abwurflinie am Boden markiert.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Je nach Auftreffpunkt des Tennisballes auf der
Zielscheibe werden vom Zentrum nach außen 3, 2,
1 und 0 Punkte pro Wurf vergeben. Für jeden
Durchgang wird anhand der erzielten Punkte aus
den Einzelversuchen eine Zwischensumme errech-
net. Als Testwert zählt die Gesamtsumme der 10
Würfe.
Bei der Messwertaufnahme ist zu beachten, dass
die Begrenzungslinie nach außen mit zur jeweiligen
Zielfläche gehört.
Gerätebedarf
Maßband, Tennisbälle, Tesakreppband, Zielscheibe
(dreifarbig, als Karton vorgefertigt)
Testgütekriterien
Foto 16: Ausgangsstellung beim Zielwerfen an die Wand. Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N =38) überprüft:
Klasse 2: rtt = .52, Klasse 4: rtt = .44 *. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Testziel
Überprüfung der Koordination bei Präzisionsaufgaben: Standgleichgewicht einbeinig.
Testaufbau
Eine T-Schiene (s. Foto 17 u. Abb. 7) wird rutschfest auf den Boden gelegt.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Es werden die Bodenkontakte mit dem Spielbein während einer Minute gezählt.
Bei mehr als 15 Kontakten in 30 Sekunden wird abgebrochen. Der Standfuß darf während des Tests nicht gewech-
selt und die Schiene nicht verlassen werden, sonst ist der Versuch ungültig.
Gerätebedarf
T-Schiene, Stoppuhr
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität des Einbeinstandes auf der T-Schiene wurde in der Pilotstudie nicht überprüft.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Testziel
Messung der Beweglichkeit im Hüftgelenk, um Verkürzungen
der ischiocrualen Muskulatur zu erkennen.
Testaufbau
An der Sitzfläche einer Langbank ist eine Zentimeterskala
senkrecht befestigt, die auch Werte unterhalb des Nullpunktes
zeigt. Der Nullpunkt ist die Oberkante der Langbank, unterhalb
der Kante ist die Skala positiv, oberhalb ist sie negativ. Die
Versuchsperson steht ohne Schuhe auf der Langbank. Die Füße
berühren die Skala; die Beine sind parallel geschlossen und ge-
streckt.
Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Der Testleiter notiert den erreichten Skalenwert jeder Testperson. Er soll auf eine langsame Übungsausführung und
die gestreckten Beine achten. Ruckartiges Bewegen der Versuchsperson verfälscht das Ergebnis.
Wenn der Test auch mit älteren Kindern, z. B. in der Altersgruppe der 11-14Jährigen durchgeführt wird, sollte man
beachten, dass die Beine aufgrund des 2. Gestaltwandels im Verhältnis zum Rumpf länger sein können und die
Versuchsperson deshalb, trotz normaler Dehnfähigkeit und Beweglichkeit der Muskulatur, das Nullniveau nicht er-
reicht.
Gerätebedarf
1 Langbank, 1 Zentimeterskala, 2 Reißnägel oder Klebeband.
Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .25, Klasse 4: rtt = .70 **. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.
Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).
Quelle: Bös, K.: Fitness testen und trainieren. München 1996, S. 67.