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Testaufgaben - Normwerte

4 Das Karlsruher Testsystem für Kinder (KATS-K) – Testbeschreibung der Basisaufgaben

Im Folgenden werden die 13 Basistests zur Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern zwischen 6
und 11 Jahren dargestellt. Dabei werden das Testziel, der Testaufbau, die Testaufgabe, die Durchführung und die
Testanweisung für Kinder beschrieben. Darüber hinaus werden Messwertaufnahme, Bewertung und Fehlerquellen
sowie Gerätebedarf erklärt. Die Testergebnisse werden von den Testleitern in vorgefertigte Testerfassungsbogen
(vgl. S. 60 ff) eingetragen.
Zur Beurteilung der Qualität jeder einzelnen Testaufgabe werden statistische Kennwerte (Reliabilität, Validität)
sowie Normwerte (Z-Wert – Z, Prozentrang – PR) dargestellt. Dabei können die Testresultate mit Hilfe von ge-
schlechts- und altersspezifischen Normierungstabellen in Standardwerte (Z) transformiert werden. Z-Werte (Mit-
telwert 100, Standardabweichung 10) bringen die Abweichung der Testwerte in Streuungseinheiten vom Mittelwert
zum Ausdruck. Entsprechend besagt ein Z-Wert von 110, dass dieses Ergebnis um eine Standardabweichung besser
als der Durchschnitt ist. Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Interpretation von Z-Werten ist, dass im Falle normal-
verteilter Testwerte 68% der Resultate innerhalb von einer und 95 % innerhalb von zwei Standardabweichungen
um den Mittelwert liegen. Ein Prozentrang von 60 bedeutet, dass 40 % der Schüler besser und 60 % der Schüler
schlechter sind. Ergänzend werden auf der Basis der Z-Werte Bewertungen für 5 Notenstufen vorgeschlagen. Das
Intervall für eine Note entspricht einer Standardabweichung.
Bei jeder einzelnen Testaufgabe befindet sich eine Tabelle mit den Normdaten, so dass die Rohwerte mit Hilfe die-
ser Tabellen in Z-Werte transformiert werden können. In den Normierungstabellen lassen sich in Abhängigkeit
vom Alter und Geschlecht für jeden Rohwert in den einzelnen Testaufgaben die entsprechenden Standardwerte (Z-
Werte) ablesen.

Beispiel
Ein 6-jähriger Junge (Klasse 1) hat bei dem 6-Minuten-Lauf 847 Meter geschafft. Diese Leistung entspricht genau dem
Durchschnitt, der Z-Wert ist 100. Analog einer Notengebung entspricht die Leistung bei diesem Test der Note 3. Die
gleiche Leistung würde bei einem 10-jährigen Jungen (Klasse 4) einem Z-Wert von 92 entsprechen (Note 4), d. h. für
einen 10-jährigen Jungen wäre dies ein unterdurchschnittliches Testresultat (vgl. Tab. 9).

4.1 Aerobe Ausdauer

4.1.1 Sechs-Minuten-Lauf (6-MIN-AA)

Testziel
Messung der Ausdauer-
leistungsfähigkeit.

Testaufbau
Die Laufbahn führt um
die Begrenzungslinien
des Volleyballfeldes (9 x
18 Meter). An den Eck-
punkten des Feldes (50cm
nach innen versetzt) so-
wie an den Längsseiten
werden Malstangen auf-
gestellt. Eine Laufrunde
hat die Länge von 54
Metern.

Abb 4: Aufbau der


Laufstrecke für den 6-
Minuten-Lauf

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 17


Testaufgaben - Normwerte

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchspersonen sollen das Volleyballfeld in sechs Minuten möglichst oft umlaufen.
Der Ausdauerlauf erfolgt in Gruppen bis max.10 Versuchspersonen. Jede Versuchsperson erhält zur Kennzeich-
nung eine Startnummer. In den sechs Minuten ist Laufen und Gehen erlaubt. Während des Laufs wird in Minuten-
abständen die noch zu laufende Zeit angegeben. Nach Ablauf der sechs Minuten bleibt jede Versuchsperson an Ort
und Stelle stehen und setzt sich dort auf den Boden oder läuft auf der Stelle. Um den Kindern ein Gefühl für den
Laufrhythmus zu vermitteln, gibt ein Testleiter die Laufgeschwindigkeit in den ersten zwei Runden vor. Auf Grund
der bisher ermittelten Durchschnittszeiten wird ein Lauftempo von ca. 22 Sekunden pro Runde empfohlen.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: “Bei diesem Test sollt ihr sechs Minuten dauerlaufen. Stellt euch dazu hinter der Startlinie auf. Ich wer-
de die ersten 2 Runden mit euch laufen. Solange ich mitlaufe, darf mich keiner überholen. Danach höre ich auf und
ihr lauft in eurem Dauerlauftempo weiter um das Volleyballfeld. Also nicht anfangen, zu rasen; ihr sollt schließlich
sechs Minuten durchhalten! Kurz vor Ende der 6 Minuten fange ich an, die letzten 10 Sekunden rückwärts zu zäh-
len 10-9-8-7... 1. Bei eins bleibt ihr dort stehen, wo ihr gerade seid und setzt euch genau dort auf den Boden oder
lauft dort auf der Stelle. Das Startkommando lautet: Fertig – los!“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Der Messwert für jede Versuchsperson ist die in sechs Minuten zurückgelegte Wegstrecke in Metern. Die Wegstre-
cke wird aus der Anzahl der Runden (1 Runde = 54m) plus der Strecke der angefangenen letzten Runde errechnet.
Für die Messwertaufnahme werden pro Gruppe zwei Testleiter benötigt. Ein Testleiter gibt einem Schreiber nach
jeder Runde die Nummer der Versuchspersonen an, wenn diese die Startlinie wieder durchlaufen.

Gerätebedarf
Stoppuhr, 10 Startnummern (z. B. auch vorgefertigte T-Shirts mit Nummern), 6 Malstangen.

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = 0.81*, Klasse 4: rtt = 0.88**. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifi-
kant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ------ .24 ** -.11 **
Klasse 3-4 -.25 ** .39 ** .29 **

Tab. 8: Validitätskoeffizienten
LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung.
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln. 1995, S. 44.

18 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: 6-Minuten-Lauf (Meter)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 519 430 480 490 477 553 532 537 466 552
0 72 541 453 507 513 507 575 560 561 500 576
0 74 563 476 533 536 536 597 589 585 533 600
1 76 585 500 560 559 566 619 617 609 566 624
1 78
5 607 523 587 581 596 641 645 633 599 648
2 80 628 546 613 604 625 663 674 657 632 672
3 82 650 569 640 627 655 685 702 681 666 696
5 84 672 592 666 650 684 707 731 705 699 720
7 85 683 603 680 661 699 718 745 717 715 732
8 86 694 615 693 672 714 729 759 729 732 744
12 88 716 638 719 695 744 751 788 753 765 768
16 90 4 738 661 746 718 773 773 816 777 798 792
18 91 748 672 759 729 788 784 831 789 815 804
20 92 759 684 773 741 803 795 845 801 831 816
27 94 781 707 799 763 832 817 873 825 865 840
31 95 792 718 813 775 847 828 888 837 881 852
34 96 803 730 826 786 862 839 902 849 898 864
38 97 814 741 839 797 877 851 916 861 914 876
40 98 825 753 852 809 891 862 930 873 931 889
50 100
3 847 776 879 832 921 884 959 897 964 913
60 102 868 799 906 854 951 906 987 921 997 937
62 103 879 810 919 866 965 917 1001 933 1014 949
66 104 890 822 932 877 980 928 1016 945 1031 961
69 105 901 834 946 888 995 939 1030 957 1047 973
73 106 912 845 959 900 1010 950 1044 969 1064 985
80 108 934 868 985 923 1039 972 1073 993 1097 1009
82 109 2 945 880 999 934 1054 983 1087 1005 1114 1021
84 110 956 891 1012 945 1069 994 1101 1017 1130 1033
88 112 977 914 1039 968 1099 1016 1130 1041 1163 1057
92 114 999 937 1065 991 1128 1038 1158 1065 1197 1081
93 115 1010 949 1079 1002 1143 1049 1172 1077 1213 1093
95 116 1021 960 1092 1014 1158 1060 1186 1089 1230 1105
96 118 1043 983 1118 1036 1187 1082 1215 1113 1263 1129
98 120 1065 1006 1145 1059 1217 1104 1243 1137 1296 1153
99 122 1 1087 1029 1172 1082 1246 1126 1272 1161 1329 1177
99 124 1108 1052 1198 1105 1276 1148 1300 1185 1362 1201
100 126 1130 1075 1225 1127 1306 1170 1329 1209 1396 1225
100 128 1152 1098 1251 1150 1335 1192 1357 1233 1429 1249
100 130 1174 1121 1278 1173 1365 1215 1386 1257 1462 1273
s 109 115 133 114 148 110 142 120 166 120

Tab. 9: Normwerte für den 6–Minuten–Ausdauerlauf nach Altersstufen und Geschlecht.


(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 19


Testaufgaben - Normwerte

4.2 Kraftausdauer (KA)

4.2.1 Liegestütz (LS-KA)

Testziel
Messung der Kraftfähigkeit der Arm- und Rumpfmuskulatur.

Testaufbau
Die Versuchsperson liegt zu Beginn auf einer Matte in Bauchlage auf dem Boden. Die Hände berühren sich auf
dem Gesäß und die Beine sind gestreckt und geschlossen.

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchspersonen sollen innerhalb von 40 Sekunden so viele Liegestütze wie möglich durchführen. Die Ver-
suchsperson liegt in Bauchlage und hat die Hände auf dem Gesäß (s. Foto 1). Sie löst die Hände hinter dem Rü-
cken, setzt sie neben den Schultern auf und drückt sich vom Boden ab, bis die Arme gestreckt sind (s. Foto 2). Eine
Hand löst sich nun vom Boden und berührt die an-
dere Hand (s. Foto 3). Während dieses Vorgangs
haben nur Hände und Zehen Bodenkontakt, der
Rumpf und die Beine sind gestreckt. Eine Hohl-
kreuzhaltung ist zu vermeiden. Danach werden die
Arme gebeugt bis der Körper wieder in Bauchlage
ist und die Ausgangsposition wird wieder einge-
nommen. (Hinter dem Rücken in die Hände klat-
schen).
Der Testleiter zählt die richtig ausgeführten Liege-
stütze in einem Zeitraum von 40 Sekunden, d.h. es
Foto 1: Liegestütz Ausgangs- und Endstellung. wird jedes Mal gezählt, wenn sich die Hände wie-
der auf dem Rücken berühren.
Demonstration durch den Testleiter; 1 Probever-
such.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „Hier sollt ihr Liegestütze durchführen.
Das sind aber keine normalen Liegestütze, deshalb
mache ich es einmal vor! Ihr legt euch mit ge-
schlossenen und gestreckten Beinen auf den Bauch.
Die Hände berühren sich auf dem Gesäß. Nun setzt
ihr eure Hände neben den Schultern auf und drückt
euch hoch. Die Knie sollen sich vom Boden lösen
und der Rücken und die Beine sollen dabei gerade
bleiben. Wenn eure Arme gestreckt sind, berührt
Foto 2: Liegestütz Phase 2.
ihr mit einer Hand die andere. Stützt dann wieder
mit beiden Händen und beugt die Arme bis ihr
wieder auf dem Boden liegt. Nun klatscht ihr hinter
eurem Rücken in die Hände und führt den nächsten
Liegestütz aus.
Ihr könnt jetzt einen Liegestütz ausprobieren. Dann
versucht ihr nach dem Startkommando in 40 Se-
kunden möglichst viele Liegestütze durchzuführen.“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Der Testleiter zählt die in 40 Sekunden korrekt
durchgeführten Liegestütze. Der Testleiter sollte
auf die Körperstreckung (gerader Rücken) achten.
Foto 3: Liegestütz Phase 3.

20 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Liegestütz (Anzahl)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 0 0 0 1 0 1 2 1 3 4
0 72 1 0 0 2 1 1 3 2 4 5
0 74 1 0 1 2 2 2 3 3 5 6
1 76 2 1 1 3 3 3 4 4 5 6
1 78
5 3 2 2 4 4 4 5 5 6 7
2 80 3 3 3 4 5 5 6 6 7 8
3 82 4 4 4 5 5 5 7 6 8 9
5 84 5 4 5 6 6 6 7 7 9 9
7 85 5 5 5 6 7 7 8 8 9 10
8 86 6 5 6 7 7 7 8 8 9 10
12 88 6 6 6 7 8 8 9 9 10 11
16 90 4 7 7 7 8 9 9 10 10 11 11
18 91 7 7 8 8 9 9 10 10 11 12
20 92 8 8 8 9 9 10 11 11 12 12
27 94 9 9 9 9 10 10 11 12 12 13
31 95 9 9 9 10 11 11 12 12 13 13
34 96 9 9 10 10 11 11 12 13 13 14
38 97 10 10 10 10 12 12 13 13 14 14
40 98 10 10 10 11 12 12 13 14 14 14
50 100
3 11 11 11 11 13 13 14 15 15 15
60 102 11 12 12 12 14 14 15 15 16 16
62 103 12 12 13 13 14 14 15 16 16 16
66 104 12 13 13 13 14 15 16 16 16 16
69 105 13 13 13 13 15 15 16 17 17 17
73 106 13 13 14 14 15 15 16 17 17 17
80 108 14 14 15 14 16 16 17 18 18 18
82 109 2 14 15 15 15 17 17 18 19 18 18
84 110 14 15 15 15 17 17 18 19 19 19
88 112 15 16 16 16 18 18 19 20 19 19
92 114 16 17 17 16 19 19 20 21 20 20
93 115 16 17 17 17 19 19 20 21 21 20
95 116 17 17 18 17 19 20 20 22 21 21
96 118 17 18 19 18 20 20 21 23 22 21
98 120 18 19 19 19 21 21 22 24 22 22
99 122 1 19 20 20 19 22 22 23 24 23 23
99 124 20 21 21 20 23 23 24 25 24 24
100 126 20 22 22 21 24 24 25 26 25 24
100 128 21 22 23 21 24 25 25 27 26 25
100 130 22 23 24 22 25 25 26 28 26 26
s 4 4 4 4 4 4 4 5 4 4

Tab. 10: Normwerte für die Aufgabe Liegestütz nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 21


Testaufgaben - Normwerte

Gerätebedarf
Matte, Stoppuhr

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = 0.56*, Klasse 4: rtt = 0.73**. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .27 ** -.01 **
Klasse 3-4 -.25 ** .28 ** .24 **

Tab. 11: Validitätskoeffizienten


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.,
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 64. Bös, K.: Fitness testen und trainie-
ren. München 1996.

4.2.2 Sit-up (SU-KA)

Testziel
Messung der Kraft der Bauchmuskulatur und Hüftbeuger.

Foto 4: Sit-up – Ausgangslage. Foto 5: Sit-up – Aufrollen bis die Ellbogen die Knie
berühren.

Testaufbau
Die Versuchsperson liegt in Rückenlage auf einer Matte. Die Füße sind etwa hüftbreit auseinander und angestellt
(Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel ca. 80 Grad). Die Füße werden von einem anderen Kind festgehalten,
damit sie sich nicht vom Boden lösen können. Die Hände der Versuchsperson sind im Nacken verschränkt (s. Foto 4).

22 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchsperson soll innerhalb von 40 Sekunden möglichst viele Sit-ups durchführen. Die Versuchsperson hebt
den Oberkörper an (Wirbelsäule aufrollen), bis die Ellenbogen die Knie berühren (s. Foto 5), dann legt sie den O-
berkörper so weit ab, bis die Schulterblätter gerade Bodenkontakt haben. Der Testleiter bzw. ein Kind demonstriert
die richtige Ausführung.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „An dieser Station sollt ihr innerhalb von 40 Sekunden möglichst viele Sit-ups durchführen. Ihr legt
euch dazu auf den Rücken und stellt die Füße an, so wie ich es euch zeige. Dann hält euch ein Klassenkamerad an
den Füßen fest. Ihr faltet die Hände im Nacken und rollt so weit auf, bis ihr mit euren Ellenbogen die Knie berührt.
Rollt dann wieder ab bis eure Schulterblätter Bodenkontakt haben. Nun rollt ihr den Oberkörper wieder auf. Lasst
den Oberkörper beim Abrollen nicht nach hinten fallen. Ihr beginnt mit dem Startkommando!“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die Anzahl der Sit-ups in 40 Sekunden wird gezählt. Die Testperson soll während der Übungsausführung daran er-
innert werden, in normaler Frequenz weiter zu atmen. Außerdem ist darauf zu achten, dass beim Anheben nicht am
Kopf gezogen wird.

Gerätebedarf
Stoppuhr, Matte.

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität des Sit-up-Tests wurden nicht in der zuvor beschriebenen Pilotstudie überprüft. Bei
diesem Testverfahren handelt es sich jedoch um ein standardisiertes Verfahren, das sehr gut dokumentiert und häu-
fig eingesetzt wird (vgl. Bös 2001). In einer aktuellen Untersuchung hat Kolb (2000) die Objektivität, Reliabilität
und Validität überprüft. Er ermittelte bei einer Test-Retest-Analyse im Abstand von 4 Wochen einen Wert für rtt
von .95.

Validität
Die Überprüfung der Validität erfolgte auf der Basis der untersuchten Grundschulstichprobe. Die Korrelationen
wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschätzung der Fitness be-
rechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .31 ** -.15 **
Klasse 3-4 -.31 ** .34 ** .36 **

Tab. 12: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant

Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 76. Bös, K.: Fitness testen und trainie-
ren. München 1996, S. 56.

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 23


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Sit-up (Anzahl)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 0 0 0 0 0 0 4 0 6 0
0 72 0 0 1 0 0 1 5 0 7 0
0 74 0 0 2 0 1 2 6 0 8 1
1 76 0 0 4 0 3 4 8 2 9 3
1 78
5 1 0 5 0 4 5 9 3 11 4
2 80 2 0 6 1 6 6 10 5 12 6
3 82 4 1 7 3 7 7 12 6 13 8
5 84 5 3 8 4 9 9 13 8 14 9
7 85 6 3 9 5 9 9 14 9 15 10
8 86 7 4 10 5 10 10 14 9 16 11
12 88 8 5 11 7 11 11 16 11 17 12
16 90 4 9 7 12 8 13 12 17 12 18 14
18 91 10 8 13 9 14 13 18 13 19 14
20 92 11 8 13 10 14 13 18 14 19 15
27 94 12 10 14 11 16 15 20 15 21 17
31 95 13 11 15 12 16 15 20 16 21 17
34 96 14 11 15 13 17 16 21 17 22 18
38 97 14 12 16 13 18 17 22 17 22 19
40 97 15 13 17 14 19 17 22 18 23 20
50 100
3 16 14 18 15 20 18 24 20 24 21
60 103 18 16 19 17 21 20 25 21 26 23
62 103 18 16 20 18 22 20 26 22 26 24
66 104 19 17 20 18 23 21 26 23 27 24
69 105 20 18 21 19 24 22 27 23 27 25
73 106 20 18 21 20 24 22 28 24 28 26
80 108 22 20 23 21 26 23 29 26 29 27
82 109 2 23 21 23 22 26 24 30 26 30 28
84 110 23 21 24 23 27 25 30 27 31 29
88 112 25 23 25 24 29 26 32 29 32 30
92 114 26 24 26 25 30 27 33 30 33 32
93 115 27 25 27 26 31 28 34 31 34 33
95 116 27 26 27 27 31 28 34 32 34 34
96 118 29 27 29 28 33 30 36 33 36 35
98 120 30 28 30 30 34 31 37 35 37 37
99 122 1 32 30 31 31 36 32 38 36 38 38
99 124 33 31 32 33 37 33 40 38 39 40
100 126 34 33 33 34 39 35 41 39 41 41
100 128 36 34 34 36 40 36 42 41 42 43
100 130 37 36 36 37 41 37 44 42 43 44
s 7 7 6 7 7 6 7 7 6 8

Tab. 13: Normwerte für die Aufgabe Sit-up nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

24 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

4.2.3 Matthiaß-Test (MT-KA)1

Testziel
Messung der Halteleistung, des Haltungsgefühls und der Haltungskoordination.

Testaufbau
Die Testperson steht seitlich vor einem an der Wand befestigten Gitterraster.

Testaufgabe und -durchführung


Die Testperson soll in aktiver Haltung mit den gestreckten Armen in der Vorhalte 2 Minuten lang stehen bleiben.
Der Testleiter erklärt der Versuchsperson die einzunehmende Haltung, indem er das Kind vor die Testwand stellt
und in die gewünschte Position bringt: Das Kind soll den Rumpf maximal aufrichten, die Bauch- und Gesäßmusku-
latur anspannen und die Schulterblätter zurücknehmen. Aus dieser Haltung heraus werden beide Arme nach vorne
gestreckt in die Waagerechte gebracht.
Das Kind wird aufgefordert, diese Position so lange wie möglich ohne Verlagerung des Rumpfes beizubehalten. Es
wird gemessen (in Sekunden), wie lange das Kind in der aktiven Haltung stehen bleiben kann.

Testanweisung für die Kin-


der
Testleiter: „Hier messen wir,
wie lange ihr mit gestreck-
tem Rücken stehen könnt.
Stellt euch seitlich zur
Wand. Jetzt spannt den Po
und die Bauchmuskeln an
und streckt euren Rücken.
Stellt euch einfach vor, ihr
wachst bis zur Decke, aber
die Fußsohlen bleiben dabei
auf dem Boden. Dann nehmt
die Arme vor eurem Körper
gestreckt in die Waagerech-
te. Die Schultern dürfen da-
bei nicht hoch gezogen wer-
den. Diese Haltung sollt ihr
zwei Minuten nicht zu ver-
ändern.“

Messwertaufnahme/Bewer-
tung/Fehlerquellen
Die Zeit, wie lange das Kind
in der aktiven Haltung steht
wird gestoppt. Lässt die Ver-
Foto 6: Aktive Haltung, die beibehalten Foto 7: Vertiefte Ruhehaltung. suchsperson die Arme sinken
werden soll. oder verlagert den Rumpf,
wird die Zeit gestoppt. Das
Gitterraster ist eine gute Hil-
fe, um die Veränderungen der aktiven Haltung zu erkennen. Hält das Kind die aktive Position zwei Minuten (ma-
ximale Haltezeit) wird der Test abgebrochen.

Gerätebedarf
Gitterraster (Plakat), Klebeband oder Reißnägel bzw. kleiner Kasten, Stoppuhr.

1
Beim Original-Matthiaß-Test wird geprüft, ob die aktive Haltung über 30 sec beibehalten werden kann. Um eine bessere Dif-
ferenzierung zu erhalten, wurde die Messzeit hier auf max. 2. Minuten ausgedehnt.

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 25


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Matthiaß-Test (Sekunden)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 72 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 74 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
1 76 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
1 78
5 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0
2 80 0 0 0 0 0 1 0 7 0 2
3 82 0 1 0 3 1 8 5 12 6 9
5 84 4 6 3 10 8 14 12 18 13 16
7 85 7 9 7 13 12 17 15 21 16 20
8 86 10 12 10 16 16 20 19 24 20 23
12 88 15 17 17 22 23 27 26 30 26 30
16 90 4 21 22 23 29 30 33 33 36 33 37
18 91 24 24 27 32 33 36 36 39 36 40
20 92 27 27 30 35 37 39 40 42 40 44
27 94 33 32 36 41 44 46 47 48 47 51
31 95 36 35 40 45 48 49 50 51 50 54
34 96 39 37 43 48 51 52 54 53 53 57
38 97 42 40 46 51 55 55 57 56 57 61
40 98 45 43 50 54 58 58 61 59 60 64
50 100
3 51 48 56 61 65 65 68 65 67 71
60 102 57 53 63 67 72 71 75 71 73 78
62 103 60 55 66 70 76 74 78 74 77 82
66 104 63 58 69 73 80 77 82 77 80 85
69 105 66 61 73 76 83 81 85 80 84 88
73 106 68 63 76 80 87 84 89 83 87 92
80 108 74 68 83 86 94 90 96 89 94 99
82 109 2 77 71 86 89 97 93 100 92 97 102
84 110 80 74 89 92 101 97 103 95 100 106
88 112 86 79 96 99 108 103 110 100 107 112
92 114 92 84 103 105 115 109 117 106 114 119
93 115 95 86 106 108 119 112 120 109 117 120
95 116 98 89 109 111 120 116 120 112 120 120
96 118 104 94 116 118 120 120 120 118 120 120
98 120 110 99 120 120 120 120 120 120 120 120
99 122 1 116 104 120 120 120 120 120 120 120 120
99 124 120 110 120 120 120 120 120 120 120 120
100 126 120 115 120 120 120 120 120 120 120 120
100 128 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120
100 130 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120
s 29 26 33 32 36 32 35 29 34 34

Tab. 14: Normwerte für den Matthiaß-Test nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

26 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N=38) überprüft.
Klasse 2: rtt = 0.61*, Klasse 4: rtt = 0.40**. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .18 ** .05
Klasse 3-4 -.08 * .17 ** .07 *

Tab. 15: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle: Bös, K.: Handbuch sportmotorischer Tests. Göttingen 2001, S. 227.

4.3 Maximalkraft (MK)

4.3.1 Handkraftmessung (HK-MK)

Testziel
Überprüfung der Maximalkraft der Hand- und Unterarm-Muskulatur.

Testaufbau
Die Testperson erhält den mit dem Handkraftmessgerät bereits verbundenen Ball so gereicht, dass der Ball in sei-
nem größten Umfang in der hohlen Hand liegt und der Hals des Balls mit dem Schlauch zwischen Daumen und
Zeigefinger herausragt.

Testaufgabe und -durchführung


Die den Ball umschließenden Finger sollen ihn so fest wie möglich zusammendrücken. Am Faustschluss sollen
auch die Fingerspitzen beteiligt sein, d. h. sie sollen fest eingepresst werden. Es ist nicht erlaubt, die Faust noch-
mals zu öffnen und nachzudrücken. Die Messung wird für die linke und rechte Hand durchgeführt.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „Setze dich auf den Stuhl und lege deine
Unterarme auf deinen Oberschenkeln ab. Jetzt nimm
den Ball in die Hand und drücke so kräftig zu wie du
kannst. Du darfst dabei die andere Hand nicht zur Hilfe
nehmen.“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die mit der Hand ausgeübte Kraft wird gemessen und
am Handkraftmessgerät abgelesen.
Fehlerhafte Ergebnisse entstehen, wenn die Hand zu
klein ist oder wenn abgesetzt und nachgedrückt wird.

Gerätebedarf
Kleiner Kasten, Vigorimeter (Handkraftmessgerät).
Foto 8: Messung der Handkraft mit dem Handkraftmessgerät.

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 27


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Handkraft rechts (in Bar)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 0,14 0,18 0,19 0,17 0,21 0,19 0,28 0,24 0,26 0,26
0 72 0,17 0,20 0,21 0,18 0,23 0,21 0,31 0,26 0,28 0,28
0 74 0,19 0,21 0,23 0,20 0,26 0,23 0,33 0,28 0,31 0,30
1 76 0,21 0,22 0,25 0,22 0,28 0,25 0,35 0,30 0,33 0,33
1 78
5 0,23 0,24 0,27 0,24 0,30 0,27 0,37 0,32 0,36 0,35
2 80 0,25 0,25 0,29 0,25 0,32 0,29 0,39 0,34 0,38 0,38
3 82 0,27 0,27 0,31 0,27 0,34 0,31 0,41 0,36 0,41 0,40
5 84 0,29 0,28 0,32 0,29 0,36 0,33 0,43 0,38 0,43 0,42
7 85 0,30 0,29 0,33 0,30 0,37 0,34 0,44 0,39 0,45 0,44
8 86 0,31 0,30 0,34 0,31 0,38 0,35 0,45 0,40 0,46 0,45
12 88 0,33 0,31 0,36 0,33 0,40 0,37 0,47 0,42 0,48 0,47
16 90 4 0,35 0,32 0,38 0,34 0,43 0,39 0,50 0,44 0,51 0,49
18 91 0,36 0,33 0,39 0,35 0,44 0,40 0,51 0,45 0,52 0,51
20 92 0,38 0,34 0,40 0,36 0,45 0,41 0,52 0,46 0,53 0,52
27 94 0,40 0,35 0,42 0,38 0,47 0,43 0,54 0,48 0,56 0,54
31 95 0,41 0,36 0,43 0,39 0,48 0,44 0,55 0,49 0,57 0,55
34 96 0,42 0,37 0,44 0,40 0,49 0,45 0,56 0,50 0,58 0,57
38 97 0,43 0,37 0,45 0,40 0,50 0,46 0,57 0,51 0,60 0,58
40 98 0,44 0,38 0,46 0,41 0,51 0,47 0,58 0,52 0,61 0,59
50 100
3 0,46 0,40 0,48 0,43 0,53 0,49 0,60 0,54 0,63 0,61
60 102 0,48 0,41 0,49 0,45 0,55 0,51 0,62 0,56 0,66 0,64
62 103 0,49 0,42 0,50 0,46 0,57 0,52 0,63 0,57 0,67 0,65
66 104 0,50 0,42 0,51 0,47 0,58 0,53 0,64 0,58 0,68 0,66
69 105 0,51 0,43 0,52 0,47 0,59 0,54 0,65 0,59 0,70 0,67
73 106 0,52 0,44 0,53 0,48 0,60 0,55 0,66 0,60 0,71 0,69
80 108 0,54 0,45 0,55 0,50 0,62 0,57 0,69 0,63 0,73 0,71
82 109 2 0,55 0,46 0,56 0,51 0,63 0,58 0,70 0,64 0,75 0,72
84 110 0,56 0,47 0,57 0,52 0,64 0,59 0,71 0,65 0,76 0,73
88 112 0,59 0,48 0,59 0,54 0,66 0,61 0,73 0,67 0,78 0,76
92 114 0,61 0,50 0,61 0,55 0,68 0,63 0,75 0,69 0,81 0,78
93 115 0,62 0,50 0,62 0,56 0,69 0,64 0,76 0,70 0,82 0,79
95 116 0,63 0,51 0,63 0,57 0,70 0,65 0,77 0,71 0,83 0,80
96 118 0,65 0,52 0,64 0,59 0,73 0,67 0,79 0,73 0,86 0,83
98 120 0,67 0,54 0,66 0,61 0,75 0,69 0,81 0,75 0,88 0,85
99 122 1 0,69 0,55 0,68 0,62 0,77 0,71 0,83 0,77 0,91 0,88
99 124 0,71 0,57 0,70 0,64 0,79 0,73 0,85 0,79 0,93 0,90
100 126 0,73 0,58 0,72 0,66 0,81 0,75 0,88 0,81 0,96 0,92
100 128 0,75 0,59 0,74 0,68 0,83 0,77 0,90 0,83 0,98 0,95
100 130 0,77 0,61 0,76 0,69 0,85 0,79 0,92 0,85 1,01 0,97
s 0,11 0,07 0,09 0,09 0,11 0,10 0,11 0,10 0,12 0,12

Tab. 16: Normwerte für die Handkraft rechts nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

28 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Handkraft links (in Bar)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 0,12 0,15 0,15 0,10 0,21 0,17 0,26 0,21 0,25 0,21
0 72 0,15 0,16 0,17 0,12 0,23 0,19 0,29 0,23 0,28 0,24
0 74 0,17 0,18 0,19 0,14 0,25 0,21 0,31 0,25 0,30 0,26
1 76
5 0,19 0,19 0,21 0,17 0,27 0,23 0,33 0,27 0,33 0,29
1 78 0,21 0,21 0,23 0,19 0,29 0,25 0,35 0,29 0,35 0,31
2 80 0,23 0,22 0,26 0,21 0,32 0,27 0,37 0,32 0,38 0,34
3 82 0,25 0,24 0,28 0,23 0,34 0,30 0,40 0,34 0,40 0,36
5 84 0,27 0,26 0,30 0,25 0,36 0,32 0,42 0,36 0,43 0,39
7 85 0,28 0,26 0,31 0,26 0,37 0,33 0,43 0,37 0,44 0,40
8 86 0,29 0,27 0,32 0,27 0,38 0,34 0,44 0,38 0,45 0,41
12 88 0,31 0,29 0,34 0,29 0,40 0,36 0,46 0,40 0,48 0,44
16 90 4 0,33 0,30 0,36 0,31 0,42 0,38 0,48 0,43 0,50 0,47
18 91 0,34 0,31 0,37 0,32 0,43 0,39 0,50 0,44 0,52 0,48
20 92 0,35 0,32 0,38 0,33 0,45 0,40 0,51 0,45 0,53 0,49
27 94 0,37 0,33 0,40 0,35 0,47 0,42 0,53 0,47 0,55 0,52
31 95 0,39 0,34 0,41 0,37 0,48 0,43 0,54 0,48 0,57 0,53
34 96 0,40 0,35 0,42 0,38 0,49 0,44 0,55 0,49 0,58 0,54
38 97 0,41 0,35 0,43 0,39 0,50 0,45 0,56 0,50 0,59 0,55
40 98
3 0,42 0,36 0,44 0,40 0,51 0,46 0,57 0,51 0,61 0,57
50 100 0,44 0,38 0,46 0,42 0,53 0,48 0,59 0,54 0,63 0,59
60 102 0,46 0,39 0,48 0,44 0,55 0,50 0,62 0,56 0,66 0,62
62 103 0,47 0,40 0,50 0,45 0,56 0,51 0,63 0,57 0,67 0,63
66 104 0,48 0,41 0,51 0,46 0,58 0,52 0,64 0,58 0,68 0,64
69 105 0,49 0,41 0,52 0,47 0,59 0,53 0,65 0,59 0,69 0,65
73 106 0,50 0,42 0,53 0,48 0,60 0,54 0,66 0,60 0,71 0,67
80 108 0,52 0,44 0,55 0,50 0,62 0,56 0,68 0,62 0,73 0,69
82 109 2 0,53 0,44 0,56 0,51 0,63 0,57 0,69 0,64 0,74 0,70
84 110 0,54 0,45 0,57 0,52 0,64 0,58 0,70 0,65 0,76 0,72
88 112 0,56 0,47 0,59 0,54 0,66 0,60 0,73 0,67 0,78 0,74
92 114 0,58 0,48 0,61 0,56 0,68 0,62 0,75 0,69 0,81 0,77
93 115 0,59 0,49 0,62 0,58 0,69 0,63 0,76 0,70 0,82 0,78
95 116 0,60 0,50 0,63 0,59 0,71 0,64 0,77 0,71 0,83 0,79
96 118 0,62 0,51 0,65 0,61 0,73 0,66 0,79 0,73 0,86 0,82
98 120 0,65 0,53 0,67 0,63 0,75 0,69 0,81 0,76 0,88 0,84
99 122 1 0,67 0,54 0,69 0,65 0,77 0,71 0,84 0,78 0,91 0,87
99 124 0,69 0,56 0,71 0,67 0,79 0,73 0,86 0,80 0,93 0,89
100 126 0,71 0,57 0,73 0,69 0,81 0,75 0,88 0,82 0,96 0,92
100 128 0,73 0,59 0,76 0,71 0,84 0,77 0,90 0,84 0,98 0,94
100 130 0,75 0,60 0,78 0,73 0,86 0,79 0,93 0,87 1,01 0,97
s 0,10 0,08 0,10 0,11 0,11 0,10 0,11 0,11 0,13 0,13

Tab. 17: Normwerte für die Handkraft links nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 29


Testaufgaben - Normwerte

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität der Handkraft wurde nur bei den Schülern der vierten Klasse, in der Pilotstudie, in ei-
nem Test-Retest-Verfahren (N = 21) überprüft: Klasse 4: rtt = .63.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .11 * -.02
Klasse 3-4 -.25 ** -.03. -.01

Tab. 18: Validitätskoeffizienten (Hamdkraft rechts).


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .10 * -.03
Klasse 3-4 -.10 * -.02 .02

Tab. 19: Validitätskoeffizienten (Handkraft links).


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 88.

4.4 Schnellkraft (SK)

4.4.1 Medizinballstoßen (MEDB-SK)

Testziel
Messung der Schnellkraft der Armmuskulatur.
Testaufbau
Parallel zur Wand wird im Abstand von 50 cm eine
Markierung am Boden angebracht und ab dieser Mar-
kierung ein Maßband ausgelegt (s. Abb. 5).

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchsperson soll einen 1 kg schweren Medi-
zinball mit angewinkelten Armen vor der Brust mit
den Händen halten (s. Foto 9) und versuchen, aus
dem Stand den Medizinball möglichst weit nach vor-
ne zu stoßen. Die Versuchsperson steht aufrecht mit
dem Rücken zur Wand und die Schuhspitzen berüh-
ren die Abwurfmarkierung. Schwungholen mit dem
Oberkörper bis zur Wand ist erlaubt. Der Testleiter
demonstriert die Aufgabe. Es wird der Hinweis gege-
Abb. 5: Testaufbau Medizinballstoßen.

30 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Medizinballstoßen (Zentimeter)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 120 98 123 120 178 118 213 178 276 197
0 72 131 107 136 131 191 131 229 191 291 213
0 74 143 116 149 141 205 144 246 205 305 228
1 76 154 124 162 151 219 158 262 218 319 243
1 78
5 165 133 175 161 232 171 278 232 333 258
2 80 176 142 188 171 246 184 294 245 347 274
3 82 188 150 201 181 260 198 311 259 362 289
5 84 199 159 214 192 273 211 327 272 376 304
7 85 204 164 221 197 280 218 335 279 383 312
8 86 210 168 227 202 287 225 343 285 390 320
12 88 221 177 240 212 301 238 360 299 404 335
16 90 4 232 185 253 222 314 251 376 312 418 350
18 91 238 190 260 227 321 258 384 319 426 358
20 92 244 194 266 232 328 265 392 326 433 366
27 94 255 203 279 242 342 278 408 339 447 381
31 95 261 207 286 247 349 285 416 346 454 389
34 96 266 212 292 253 355 291 425 353 461 396
38 97 272 216 299 258 362 298 433 359 468 404
40 98 277 220 305 263 369 305 441 366 475 412
50 100
3 289 229 318 273 383 318 457 379 490 427
60 102 300 238 331 283 397 331 473 393 504 442
62 103 305 242 338 288 403 338 481 400 511 450
66 104 311 247 344 293 410 345 490 406 518 457
69 105 317 251 351 298 417 352 498 413 525 465
73 106 322 255 357 303 424 358 506 420 532 473
80 108 333 264 370 314 438 372 522 433 546 488
82 109 2 339 268 377 319 444 378 530 440 553 496
84 110 345 273 383 324 451 385 538 447 561 503
88 112 356 281 396 334 465 398 555 460 575 519
92 114 367 290 409 344 479 412 571 473 589 534
93 115 373 295 416 349 485 418 579 480 596 542
95 116 378 299 422 354 492 425 587 487 603 549
96 118 390 308 435 364 506 438 603 500 617 565
98 120 401 316 448 375 520 452 620 514 632 580
99 122 1 412 325 461 385 533 465 636 527 646 595
99 124 423 334 474 395 547 478 652 541 660 611
100 126 435 343 487 405 561 492 668 554 674 626
100 128 446 351 500 415 574 505 685 567 688 641
100 130 457 360 513 425 588 519 701 581 703 656
s 56 44 65 51 68 67 81 67 71 77

Tab. 20: Normwerte in Zentimetern für Medizinballstoßen nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 31


Testaufgaben - Normwerte

ben, den Medizinball schräg nach oben wegzustoßen. Übertreten


über die Markierungslinie ist nicht erlaubt.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „Hier sollt ihr den Medizinball möglichst weit mit beiden
Armen stoßen. Stellt euch hinter der Linie auf und haltet den Ball
mit angewinkelten Armen vor der Brust. Stoßt jetzt den Ball mög-
lichst weit. Ihr müsst darauf achten, dass ihr nicht über die Linie tretet.
Ihr habt zwei Versuche. Ihr könnt mit dem Oberkörper Schwung ho-
len.“

Messwertaufnahme/Bewertung/ Fehlerquelle
Die Weite des Stoßes wird auf 10 cm genau gemessen. Jede Ver-
suchsperson hat zwei Wertungsversuche. Der weiteste Stoß ergibt
den Messwert. Wird ein Stoß falsch ausgeführt, ist er zu wiederho-
len.
Foto 9: Das Bild zeigt die Ausgangsstellung Als Fehler gilt das Überschreiten der Bodenmarkierung während des
vor dem Wurf. Versuchs sowie eine fehlerhafte Ausführung (z. B. Wurf des Medi-
zinballes).

Gerätebedarf:1 kg Medizinball, Maßband, Tesakreppband.

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .73 **, Klasse 4: rtt = .85 **. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .19 ** -.08 **
Klasse 3-4 -.13 ** .10 * .07

Tab. 21: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 148.

4.4.2 Standweitsprung (SW-SK)

Testziel
Messung der Sprungkraft, Kraft der Beinmuskulatur.

Testaufbau
Es werden zwei Turnmatten hintereinander gelegt. Diese dürfen nicht rutschen! Im Abstand von 50 cm an einer
Schmalseite wird eine Markierung mit Tesakrepp am Boden angebracht und ab dieser Markierung ein Maßband
ausgelegt.

32 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchsperson soll mit beidbeinigem Ab-
sprung möglichst weit springen und auf beiden
Füßen landen.

Sie steht im parallelen Stand und gebeugten


Beinen an der Absprunglinie. Schwung holen
mit den Armen ist erlaubt. Der Absprung er-
folgt beidbeinig und die Landung auf beiden
Füßen, dabei soll die Testperson zum Stand
kommen (es darf nicht mit der Hand nach hin-
ten gegriffen werden). Es werden zwei Versu-
che durchgeführt, der höhere Messwert hat Gül-
tigkeit.
Foto 10: Standweitsprung - Absprunghaltung.
Testanweisung für die Kinder
Testleiter: „Hier sollt ihr aus dem Stand mög-
lichst weit springen. Stellt euch an der Linie
auf. Holt jetzt mit den Armen Schwung und springt mit beiden Beinen so weit ihr könnt nach vorne. Wenn ihr ge-
landet seid, bleibt kurz in der Position. Achtet darauf, dass ihr nach dem Sprung nicht nach hinten fallt, greift oder
nach hinten tretet! Ihr habt jeweils 2 Versuche.“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Gemessen wird die Entfernung von der Absprunglinie bis zur Ferse des hinteren Fußes. Die Messwertaufnahme er-
folgt in cm. Die bessere Weite aus den beiden Versuchen wird gewertet.
Fehlerquellen: Einbeiniger Absprung, nach hinten fallen oder nach hinten greifen bei der Landung, Ferse des hinte-
ren bewegt sich von der Landestelle Fußes.

Gerätebedarf:
Markierte Matten (müssen rutschfest am Boden befestigt werden), Maßband, Tesakreppband.

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .53*; Klasse 4: rtt = .71*. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .09 -.05
Klasse 3-4 -.34 ** .36 ** .27 **

Tab. 22: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 118. Bös, K.: Fitness testen und trainie-
ren. München 1996, S. 58.

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 33


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Standweitsprung (Zentimeter)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 64 52 73 59 71 71 83 69 84 63
0 72 68 56 76 63 75 75 86 73 88 68
0 74 71 59 79 66 79 78 90 77 92 73
1 76 75 63 83 70 83 81 94 81 96 77
1 78
5 78 66 86 74 87 84 97 85 100 82
2 80 82 70 89 77 91 87 101 89 104 86
3 82 85 73 93 81 95 91 105 92 108 91
5 84 89 77 96 85 99 94 109 96 112 96
7 85 90 78 98 86 102 95 111 98 114 98
8 86 92 80 100 88 104 97 112 100 116 100
12 88 95 84 103 92 108 100 116 104 120 105
16 90 4 99 87 106 95 112 103 120 108 125 110
18 91 101 89 108 97 114 105 122 110 127 112
20 92 102 91 110 99 116 107 124 112 129 114
27 94 106 94 113 103 120 110 127 116 133 119
31 95 107 96 115 105 122 111 129 118 135 121
34 96 109 98 116 106 124 113 131 120 137 124
40 98 111 99 118 108 126 115 133 122 139 126
42 98 113 101 120 110 128 116 135 124 141 128
50 100
3 116 105 123 114 132 119 138 128 145 133
60 102 120 108 126 117 137 123 142 132 149 137
62 103 121 110 128 119 139 124 144 133 151 140
66 104 123 112 130 121 141 126 146 135 153 142
69 105 125 113 132 123 143 127 148 137 155 144
73 106 126 115 133 125 145 129 150 139 157 147
80 108 130 119 137 128 149 132 153 143 161 151
82 109 2 132 120 138 130 151 134 155 145 163 154
84 110 133 122 140 132 153 135 157 147 165 156
88 112 137 126 143 136 157 139 161 151 169 161
92 114 140 129 147 139 161 142 164 155 174 165
93 115 142 131 148 141 163 143 166 157 176 168
95 116 144 133 150 143 165 145 168 159 178 170
96 118 147 136 153 147 169 148 172 163 182 175
98 120 151 140 157 150 174 151 176 167 186 179
99 122 1 154 143 160 154 178 155 179 171 190 184
99 124 158 147 163 158 182 158 183 175 194 188
100 126 161 150 167 161 186 161 187 178 198 193
100 128 164 154 170 165 190 164 190 182 202 198
100 130 168 157 174 168 194 167 194 186 206 202
s 17 17 17 18 21 16 19 20 20 23

Tab. 23: Normwerte in Zentimetern für Standweitsprung nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

34 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

4.5 Aktionsschnelligkeit (AS)

4.5.1 20-Meter-Lauf (20M-AS)

Testziel
Messung der Aktionsschnelligkeit.

Testaufbau
Eine 20 Meter lange Laufstrecke wird mit Start- und Zielmar-
kierung versehen. Hinter dem Ziel soll genügend Auslaufraum
sein. In kleinen Sporthallen ist es erforderlich, Bodenmatten
/Weichboden zur Sicherung an der Hallenwand aufzustellen.
Eventuell kann die Laufstrecke unter Beachtung von Sicher-
heitsaspekten diagonal in der Halle aufgebaut werden.

Testaufgabe und -durchführung


Die Teststrecke soll möglichst schnell durchlaufen werden. Das
Startkommando lautet: „Fertig - Los“. Jedes Kind läuft einzeln
und der Start erfolgt im Hochstart. Jede Versuchsperson hat
zwei Läufe. Dabei absolvieren alle Testpersonen erst ihren ers-
ten Lauf und starten dann nach kurzer Pause den zweiten Lauf. Foto 11: Start zum 20-Meter–Lauf.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „An dieser Station sollt ihr die 20-Meter-Strecke so
schnell ihr könnt durchlaufen. Das hier ist die Startlinie, und da hinten zwischen den Markierungshütchen ist das
Ziel. Stellt euch hinter der Startlinie auf. Das Startsignal heißt: Fertig – Los! Jeder läuft für sich. Derjenige, der ge-
laufen ist, kommt langsam zurück und startet zum zweiten Versuch.“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die Laufzeit wird auf 1/10 Sekunden genau gemessen. Der bessere der zwei Läufe wird gewertet. Bei einem Fehl-
start wird der Lauf abgebrochen und neu gestartet. Es ist nur 1 Fehlstart erlaubt.

Gerätebedarf: Stoppuhr, Maßband, 4 Markierungshütchen für Start und Ziel, Tesakreppband, eventuell Weichboden.

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .78 **, Klasse 4: rtt = .41. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- -.26 ** .12 **
Klasse 3-4 .32 ** -.38 ** -.27 **

Tab. 24: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant. ** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 174.

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 35


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: 20-Meter-Lauf (Sekunden)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 6,09 6,97 6,09 6,35 5,66 5,61 5,40 5,55 5,26 5,57
0 72 6,01 6,84 6,00 6,25 5,58 5,54 5,32 5,47 5,19 5,49
0 74 5,93 6,72 5,91 6,15 5,49 5,47 5,25 5,40 5,12 5,41
1 76 5,84 6,59 5,82 6,05 5,40 5,40 5,18 5,32 5,05 5,33
1 78
5 5,76 6,47 5,73 5,95 5,32 5,34 5,10 5,25 4,98 5,24
2 80 5,68 6,34 5,63 5,85 5,23 5,27 5,03 5,18 4,91 5,16
3 82 5,60 6,22 5,54 5,75 5,15 5,20 4,96 5,10 4,83 5,08
5 84 5,51 6,09 5,45 5,65 5,06 5,13 4,88 5,03 4,76 5,00
7 85 5,47 6,03 5,41 5,60 5,02 5,09 4,85 4,99 4,73 4,96
8 86 5,43 5,97 5,36 5,55 4,98 5,06 4,81 4,96 4,69 4,92
12 88 5,35 5,84 5,27 5,45 4,89 4,99 4,74 4,88 4,62 4,83
16 90
4 5,26 5,72 5,18 5,35 4,81 4,92 4,66 4,81 4,55 4,75
18 91 5,22 5,66 5,14 5,30 4,76 4,89 4,63 4,77 4,51 4,71
20 92 5,18 5,18 5,09 5,25 4,72 4,85 4,59 4,74 4,48 4,67
27 94 5,10 5,47 5,00 5,15 4,64 4,79 4,52 4,66 4,41 4,59
31 95 5,06 5,41 4,95 5,10 4,59 4,75 4,48 4,62 4,37 4,55
34 96 5,02 5,34 4,91 5,05 4,55 4,72 4,45 4,59 4,34 4,51
38 97 4,97 5,28 4,86 5,00 4,51 4,68 4,41 4,55 4,30 4,47
40 98 4,93 5,22 4,82 4,95 4,46 4,65 4,37 4,51 4,26 4,43
50 100
3 4,85 5,10 4,73 4,85 4,38 4,58 4,30 4,44 4,19 4,34
60 102 4,77 4,97 4,64 4,75 4,29 4,51 4,23 4,37 4,12 4,26
62 103 4,73 4,91 4,59 4,70 4,25 4,48 4,19 4,33 4,09 4,22
66 104 4,68 4,85 4,54 4,65 4,21 4,44 4,15 4,29 4,05 4,18
69 105 4,64 4,78 4,50 4,60 4,17 4,41 4,12 4,26 4,01 4,14
73 106 4,60 4,72 4,45 4,55 4,12 4,37 4,08 4,22 3,98 4,10
80 108 4,52 4,60 4,36 4,45 4,04 4,31 4,01 4,15 3,91 4,02
82 109 2 4,48 4,53 4,32 4,40 3,99 4,27 3,97 4,11 3,87 3,98
84 110 4,44 4,47 4,27 4,35 3,95 4,24 3,93 4,07 3,84 3,93
88 112 4,35 4,35 4,18 4,25 3,87 4,17 3,86 4,00 3,77 3,85
92 114 4,27 4,22 4,09 4,15 3,78 4,10 3,79 3,92 3,69 3,77
93 115 4,23 4,16 4,05 4,10 3,74 4,07 3,75 3,89 3,66 3,73
95 116 4,19 4,10 4,00 4,05 3,69 4,03 3,72 3,85 3,62 3,69
96 118 4,10 3,97 3,91 3,95 3,61 3,96 3,64 3,78 3,55 3,61
98 120 4,02 3,85 3,82 3,85 3,52 3,89 3,57 3,70 3,48 3,53
99 122 1 3,94 3,72 3,73 3,75 3,44 3,83 3,50 3,63 3,41 3,44
99 124 3,86 3,60 3,64 3,65 3,35 3,76 3,42 3,56 3,34 3,36
100 126 3,77 3,47 3,55 3,55 3,27 3,69 3,35 3,48 3,27 3,28
100 128 3,69 3,35 3,46 3,45 3,18 3,62 3,28 3,41 3,20 3,20
100 130 3,61 3,22 3,36 3,35 3,10 3,55 3,20 3,34 3,12 3,12
s 0,41 0,62 0,45 0,50 0,43 0,34 0,37 0,37 0,36 0,41

Tab. 25: Normwerte in Sekunden für den 20-Meter-Lauf nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m =männlich, s =Standardabweichung).

36 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

4.6 Koordination unter Zeitdruck (KZ)

4.6.1 Hindernislauf (HL-KZ)

Testziel
Messung der Koordinationsfähigkeit

Testaufbau
Der Hindernislauf mit Richtungsände-
rungen wird mit den angegebenen Maßen
aufgebaut (s. Skizze). Start und Ziel ist
durch eine Bodenmarkierung gekenn-
zeichnet. Der Mittelpunkt besteht aus drei
Malstangen, der durch ein darüber hän-
gendes Tuch o. Ä. zusätzlich hervorge-
hoben wird. In jedem Kastenteil liegt eine
Turnmatte. Die Kastenteile sind in der
Reihenfolge mit Ziffern von 1 bis 3 zu
kennzeichnen (s. Abb. 6).

Testaufgabe und -durchführung


Der Testparcours soll in der richtigen
Reihenfolge möglichst schnell überwun-
den werden.
Der Testleiter demonstriert den richtigen Abb. 6: Aufbauskizze für den Hindernislauf.
Ablauf, eventuell sucht er sich einen
freiwilligen Schüler, der den Weg einmal mit der Anweisung des Testleiters durchläuft. Es soll besonders darauf
hingewiesen werden, dass der Mittelpunkt immer mit der rechten Schulter nach innen umlaufen wird und die Kas-
tenteile in der Reihenfolge 1 bis 3 anzulaufen sind.
Jede Versuchsperson hat einen Probelauf, bei dem der Testleiter versucht, eventuelle Orientierungsschwierigkeiten
durch gezielte Korrekturen und Führung der Versuchsperson zu beheben. Die Versuchsperson beginnt auf das
Kommando: „Fertig-Los“ am Start stehend mit dem Lauf in folgender Reihenfolge:
• um den Mittelpunkt nach rechts laufen
zum Kastenteil 1, (Strecke A, B)
• durch das Kastenteil 1 kriechen und an-
schließend darüber klettern,
• umlaufen des Mittelpunktes nach rechts
zu Kastenteil 2 (Strecke C, D),
• durch das Kastenteil 2 kriechen und an-
schließend darüber klettern,
• umlaufen des Mittelpunktes nach rechts
zu Kastenteil 3 (Strecke E, F),
• durch das Kastenteil 3 kriechen und an-
schließend darüber klettern,
• Umlaufen des Mittelpunktes nach rechts
Foto 12: Aufbau für den Hindernislauf des Hindernisparcours. zur Start- und Ziellinie (Strecke G, H).
Der Versuchsleiter kontrolliert den Aufbau
und achtet darauf, dass dieser auch nach dem Durchlaufen mehrerer Testpersonen noch korrekt ist.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „An dieser Station sollt ihr möglichst schnell einen Hindernisparcours durchlaufen. Es gibt einen vorge-
schriebenen Laufweg, den ich euch jetzt zeige und erkläre. Ihr stellt euch an der Startlinie auf. Auf das Kommando:
„Fertig – Los“ startet ihr. Zuerst müsst ihr zum Mittelpunkt laufen; dann um diesen nach rechts zum Kastenteil mit

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 37


Testaufgaben - Normwerte

der Nummer eins weiter laufen. Dort kriecht ihr


durch das Kastenteil, klettert dann schnell dar-
über und lauft wieder um den Mittelpunkt und zu
dem Kastenteil mit der Nummer zwei. Dort
kriecht ihr wieder durch und klettert darüber zu-
rück. Dann lauft ihr wieder zum Mittelpunkt und
zu dem Kastenteil mit der Nummer drei. Hier
sollt ihr wieder hindurch kriechen und dann dar-
über klettern. Jetzt lauft ihr schnell um den Mit-
telpunkt und dann über die Ziellinie. Denkt jedes
Mal, wenn ihr um den Mittelpunkt lauft, an die
rechte Schulter, die soll immer zum Mittelpunkt
(zu den Stangen zeigen)! Wenn ihr merkt, dass
ihr z. B. falsch um die Stange gelaufen seid, ein-
fach nochmals in den richtigen Weg laufen.“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Es wird die Zeit auf 1/10 Sekunden genau ge-
messen. Jede Versuchsperson hat einen Wer-
tungsdurchgang. Der Versuchsleiter gibt erst
Korrekturhilfen, wenn die Versuchsperson einen
falschen Laufweg nimmt.

Gerätebedarf
Stoppuhr, Maßband, Tesakreppband, 3 Kasten-
zwischenteile, 3 Turnmatten, 3 Malstangen, Tuch
o. ä., 6 bunte Punkte zum Aufkleben.

Testgütekriterien
Foto 13 u .14: Durchkriechen und Überspringen des Kastenteils.
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei
Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft. Klasse 2: rtt = .59 *; Klasse 4: rtt = .70 **. Die Mittel-
werte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- -.37 .07
Klasse 3-4 -.33 ** -.41 ** -.31 **

Tab. 26: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln 1995, S. 182.

38 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Hindernislauf (Sekunden)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 40,1 42,2 38,9 40,8 35,9 35,8 32,3 35,1 34,2 38,0
0 72 39,1 41,2 37,9 39,7 35,1 35,0 31,6 34,3 33,3 36,9
0 74 38,2 40,2 37,0 38,7 34,2 34,2 30,8 33,5 32,4 35,9
1 76 37,2 39,2 36,1 37,6 33,3 33,4 30,0 32,7 31,4 34,9
1 78
5 36,2 38,2 35,1 36,6 32,5 32,7 29,2 32,0 30,5 33,9
2 80 35,3 37,2 34,2 35,5 31,6 31,9 28,5 31,2 29,6 32,9
3 82 34,3 36,2 33,2 34,5 30,7 31,1 27,7 30,4 28,7 31,9
5 84 33,3 35,2 32,3 33,4 29,9 30,3 26,9 29,6 27,8 30,9
7 85 32,8 34,7 31,8 32,9 29,4 30,0 26,5 29,2 27,3 30,4
8 86 32,4 34,2 31,3 32,4 29,0 29,6 26,2 28,8 26,9 29,9
12 88 31,4 33,2 30,4 31,4 28,1 28,8 25,4 28,0 25,9 28,9
16 90 4 30,4 32,2 29,5 30,3 27,3 28,0 24,6 27,2 25,0 27,9
18 91 29,9 31,7 29,0 29,8 26,8 27,6 24,2 26,8 24,6 27,4
20 92 29,4 31,2 28,5 29,3 26,4 27,2 23,8 26,4 24,1 26,9
27 94 28,5 30,2 27,6 28,2 25,5 26,5 23,1 25,6 23,2 25,8
31 95 28,0 29,7 27,1 27,7 25,1 26,1 22,7 25,3 22,7 25,3
34 96 27,5 29,2 26,6 27,2 24,7 25,7 22,3 24,9 22,3 24,8
38 97 27,0 28,7 26,2 26,6 24,2 25,3 21,9 24,5 21,8 24,3
40 98 26,5 28,2 25,7 26,1 23,8 24,9 21,5 24,1 21,4 23,8
50 100
3 25,6 27,2 24,8 25,1 22,9 24,1 20,7 23,3 20,4 22,8
60 102 24,6 26,2 23,8 24,0 22,1 23,4 20,0 22,5 19,5 21,8
62 103 24,1 25,7 23,3 23,5 21,6 23,0 19,6 22,1 19,1 21,3
66 104 23,6 25,2 22,9 23,0 21,2 22,6 19,2 21,7 18,6 20,8
69 105 23,2 24,7 22,4 22,5 20,8 22,2 18,8 21,3 18,2 20,3
73 106 22,7 24,2 21,9 21,9 20,3 21,8 18,4 20,9 17,7 19,8
80 108 21,7 23,2 21,0 20,9 19,5 21,0 17,7 20,1 16,8 18,8
82 109 2 21,2 22,7 20,5 20,4 19,0 20,6 17,3 19,7 16,3 18,3
84 110 20,7 22,2 20,0 19,8 18,6 20,3 16,9 19,3 15,9 17,8
88 112 19,8 21,2 19,1 18,8 17,7 19,5 16,1 18,6 14,9 16,8
92 114 18,8 20,2 18,2 17,7 16,9 18,7 15,3 17,8 14,0 15,8
93 115 18,3 19,7 17,7 17,2 16,4 18,3 15,0 17,4 13,6 15,2
95 116 17,8 19,2 17,2 16,7 16,0 17,9 14,6 17,0 13,1 14,7
96 118 16,9 18,2 16,3 15,7 15,1 17,2 13,8 16,2 12,2 13,7
98 120 15,9 17,2 15,3 14,6 14,3 16,4 13,0 15,4 11,3 12,7
99 122 1 14,9 16,2 14,4 13,6 13,4 15,6 12,3 14,6 10,4 11,7
99 124 13,9 15,2 13,5 12,5 12,5 14,8 11,5 13,8 9,4 10,7
100 126 13,0 14,2 12,5 11,5 11,7 14,1 10,7 13,1 8,5 9,7
100 128 12,0 13,2 11,6 10,4 10,8 13,3 9,9 12,3 7,6 8,7
100 130 11,0 12,2 10,6 9,4 9,9 12,5 9,2 11,5 6,7 7,7
s 4,8 5,0 4,7 5,2 4,3 3,9 3,9 3,9 4,6 5,0

Tab. 27: Normwerte in Sekunden für den Hindernislauf nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 39


Testaufgaben - Normwerte

4.7 Koordination bei Präzisionsaufgaben (KP)

4.7.1 Ball-Beine-Wand-Zielwurf (BBW-KP)


Testziel
Messung der Gesamtkörperkoordination bei Präzisions-
aufgaben.

Testaufbau
Im Abstand von 3 Meter zur Wand wird eine Abwurflinie
auf dem Boden markiert. Die Wand muss bis in eine Hö-
he von mindestens 3 Metern eine glatte Oberfläche haben.
In 120 cm Höhe wird lediglich zur Orientierungshilfe ein
Markierungsblatt (DIN A 4) an die Hallenwand geklebt.

Testaufgabe und -durchführung


Ein Gymnastikball soll durch die gegrätschten Beine nach
hinten an die Wand geworfen und nach einer Drehung der
Versuchsperson wieder gefangen werden, ohne dass er
den Boden berührt.
Die Testperson steht mit dem Rücken zur Wand hinter
der Abwurflinie und hält den Ball in beiden Händen.
Nach dem direkten Wurf an die Wand richtet sich die
Versuchsperson möglichst schnell auf und führt ½ Dre-
hung zur Wand hin aus. Der von der Wand zurückpral-
lende Ball ist wieder mit beiden Händen zu fangen oder Foto 15: Ausgangstellung beim Ball-Beine-Wand-
wenigstens zu berühren. Je nach Ausführung gibt es un- Zielwurf.
terschiedliche Punktzahlen.
Der Testleiter demonstriert und erklärt die Aufgabe. Er
fordert dazu auf, beim Wurf möglichst weit durch die Beine zu schwingen. Das Markierungsblatt an der Wand ist
eine Orientierungshilfe. Wenn das Blatt durch die Beine gesehen wird, ist die Ausgangsposition optimal. Die Ver-
suchsperson ist über die Punktvergabe zu informieren.
(Die Testanweisung für die Kinder folgt hinter der Normwerttabelle)

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Die Aufgabe enthält die Teilelemente:
• Ball durch die Beine an die Wand werfen
• Körperdrehung
• Ball fangen
Für die Lösung bzw. Teillösung werden folgende Punkte vergeben:
0 Punkte: Der Bewegungsablauf ist von Anfang an falsch; der Ball trifft nach dem Wurf nicht direkt die Wand.
1 Punkt: Der Bewegungsablauf ist bereits in der Grobform falsch (keine rechtzeitige Drehung). Der Ball trifft
nach dem Wurf die Wand, wird aber weder berührt noch gefangen.
2 Punkte: Die Grobform des Bewegungsablaufes ist richtig; der Ball trifft nach dem Wurf die Wand, wird aber
nach der Drehung weder berührt noch gefangen.
3 Punkte: Die Bewegung ist in der Grobform beherrscht. Der Ball wird aktiv berührt oder nach einmaligem Bo-
denkontakt gefangen.
4 Punkte: Die Bewegung wird in der Grobform beherrscht. Der Ball wird ohne Bodenkontakt gefangen (evtl. mit
Ortsveränderung der Versuchsperson oder unsicherem Fangen des Balles).
5 Punkte: Der Bewegungsablauf ist gut koordiniert (Feinform). Der zurückprallende Ball wird gefangen, ohne
dass die Person den Platz verlässt.
Für jede Serie wird über die Punkte der Einzelversuche eine Gesamtsumme errechnet. Als Testwert zählt die Ge-
samtsumme aller 10 Versuche aus beiden Serien.

40 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Ball-Beine-Wand-Zielwurf (Punkte)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 0 0 0 0 0 0 2 0 0 1
0 72 0 0 0 0 0 0 4 0 1 3
0 74 0 0 0 0 1 0 6 1 4 5
1 76 0 0 0 0 3 0 8 2 6 6
1 78
5 0 0 0 0 5 0 10 4 8 8
2 80 0 0 0 0 7 0 11 6 10 10
3 82 0 0 1 0 9 1 13 8 12 12
5 84 0 0 3 0 11 3 15 9 14 13
7 85 0 0 4 0 12 4 16 10 15 14
8 86 1 0 5 1 13 5 17 11 16 15
12 88 2 0 7 3 15 7 19 13 19 17
16 90 4 4 0 9 5 17 9 21 15 21 19
18 91 5 1 10 6 18 10 22 16 22 20
20 92 6 2 11 7 19 11 23 16 23 20
27 94 8 3 13 9 21 13 25 18 25 22
31 95 9 4 14 10 22 14 26 19 26 23
34 96 10 5 15 11 23 15 27 20 27 24
38 97 11 6 16 11 24 16 28 21 28 25
40 98 11 6 17 12 25 17 29 22 29 26
50 100
3 13 8 19 14 26 19 31 23 31 28
60 102 15 9 20 16 28 21 33 25 34 29
62 103 16 10 21 17 29 22 34 26 35 30
66 104 17 11 22 18 30 23 35 27 36 31
69 105 18 11 23 19 31 24 36 28 37 32
73 106 19 12 24 20 32 25 36 29 38 33
80 108 21 13 26 22 34 27 38 30 40 35
82 109 2 21 14 27 23 35 28 39 31 41 35
84 110 22 15 28 24 36 29 40 32 42 36
88 112 24 16 30 26 38 31 42 34 44 38
92 114 26 18 32 28 40 33 44 36 46 40
93 115 27 19 33 28 41 34 45 37 47 41
95 116 28 19 34 29 42 35 46 37 49 42
96 118 30 21 36 31 44 37 48 39 50 43
98 120 31 22 38 33 46 39 50 41 50 45
99 122 1 33 24 39 35 48 41 50 43 50 47
99 124 35 25 41 37 50 42 50 44 50 49
100 126 37 27 43 39 50 44 50 46 50 50
100 128 39 28 45 41 50 46 50 48 50 50
100 130 40 29 47 43 50 48 50 50 50 50
s 9 7 9 9 10 10 10 9 11 9

Tab. 28: Normwerte in Punkten für den Ball-Beine-Wand-Zielwurf


nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 41


Testaufgaben - Normwerte

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „An dieser Station sollt ihr den Gymnastikball an die Wand werfen, euch schnell umdrehen und ihn wie-
der auffangen, ohne dass er den Boden berührt. Stellt euch dazu mit dem Rücken zur Wand an der Linie auf. Werft
den Ball durch die gegrätschten Beine an die Wand, dreht euch um und fangt den Ball mit beiden Händen auf. Be-
vor ihr werft, schaut zwischen euren Beinen durch. Seht ihr das Blatt an der Wand? Das dient euch zur Orientie-
rung, wohin ihr den Ball werfen sollt. Achtet darauf, dass der Ball zuerst die Wand berührt und nicht vorher schon
auf den Boden prallt, dann gibt es keine Punkte. Versucht, den Ball nach dem Werfen zu fangen, ohne dass ihr eu-
ren Platz verlassen müsst. Wenn ihr den Ball nur berührt oder der Ball den Boden berührt, bekommt ihr entspre-
chend weniger Punkte. Ihr habt zweimal fünf Versuche.“

Gerätebedarf
Gymnastikball, Maßband, Tesakreppband, Markierungsblatt DIN A 4

Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .78 **, Klasse 4: rtt = .85 **. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .21 ** -.09 *
Klasse 3-4 -.18 ** .30 ** .22 **

Tab. 29: Validitätsüberprüfung Ball-Beine-Wand-Zielwurf.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant. ** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle:
Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln: 1995, S. 200.

4.7.2 Zielwerfen an die Wand (Ziel-KP)

Testziel
Messung der Teilkörperkoordination bei Präzisionsaufgaben, kinästhetische Differenzierungsfähigkeit.

Testaufbau
Eine Zielscheibe wird mit dem Zentrum in 150 cm Höhe an der Wand angebracht. Die Zielscheibe ist aus Karton
vorgefertigt, wobei jede Zielfläche eine andere Farbe haben sollte. Die drei ineinanderliegenden Quadrate haben die
Seitenlängen 60 cm, 30 cm und 10 cm. In 3 Meter Entfernung zur Wand wird eine Abwurflinie am Boden markiert.

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchsperson steht in Schrittstellung hinter der Abwurflinie und soll mit einem Schlagwurf auf die Ziel-
scheibe werfen. Die Abwurflinie darf nicht überschritten werden. Der Test wird in zwei Serien mit jeweils fünf
Versuchen durchgeführt. Es erfolgt eine Demonstration durch den Testleiter.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „An dieser Station sollt ihr nach Möglichkeit das kleinste Quadrat treffen. Dazu stellt ihr euch hinter der

42 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Linie auf und werft dann den Tennisball auf die


Zielscheibe. Holt dabei von hinten über die Schul-
ter Schwung. Wenn ihr das größte Quadrat trefft,
bekommt ihr einen Punkt, beim mittleren zwei
Punkte und, wenn ihr das kleinste trefft, gibt es drei
Punkte. Ihr habt zwei Durchgänge und könnt bei
jedem fünfmal werfen. Ich zeige euch jetzt den
Wurf. Die Kinder, die gerade warten, holen die zu-
rückprallenden Bälle.“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Je nach Auftreffpunkt des Tennisballes auf der
Zielscheibe werden vom Zentrum nach außen 3, 2,
1 und 0 Punkte pro Wurf vergeben. Für jeden
Durchgang wird anhand der erzielten Punkte aus
den Einzelversuchen eine Zwischensumme errech-
net. Als Testwert zählt die Gesamtsumme der 10
Würfe.
Bei der Messwertaufnahme ist zu beachten, dass
die Begrenzungslinie nach außen mit zur jeweiligen
Zielfläche gehört.

Gerätebedarf
Maßband, Tennisbälle, Tesakreppband, Zielscheibe
(dreifarbig, als Karton vorgefertigt)

Testgütekriterien
Foto 16: Ausgangsstellung beim Zielwerfen an die Wand. Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N =38) überprüft:
Klasse 2: rtt = .52, Klasse 4: rtt = .44 *. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .16 ** -.11 **
Klasse 3-4 -.18 ** .26 ** .13 **

Tab. 30: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle: Beck, J./Bös, K.: Normwerte motorischer Leistungsfähigkeit. Köln.1995, S. 196.

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 43


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Zielwerfen an die Wand (Punkte)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 0 0 0 0 0 0 3 0 2 1
0 72 0 0 0 0 0 0 4 0 3 2
0 74 0 0 0 0 1 0 5 1 4 3
1 76 0 0 0 0 2 0 6 2 5 4
1 78
5 0 0 1 0 3 1 6 3 6 5
2 80 1 0 2 0 4 2 7 4 6 5
3 82 1 0 2 1 4 3 8 4 7 6
5 84 2 0 3 1 5 3 9 5 8 7
7 85 3 0 4 2 6 4 9 6 9 7
8 86 3 0 4 2 6 4 9 6 9 8
12 88 4 1 5 3 7 5 10 7 10 9
16 90 4 5 1 5 4 8 6 11 8 11 9
18 91 5 2 6 4 8 6 11 8 11 10
20 92 5 2 6 4 9 6 12 8 11 10
27 94 6 3 7 5 10 7 12 9 12 11
31 95 7 3 7 5 10 8 13 9 13 11
34 96 7 4 8 6 10 8 13 10 13 12
38 97 7 4 8 6 11 8 14 10 14 12
40 98 8 4 9 7 11 9 14 11 14 13
50 100
3 9 5 9 7 12 9 15 11 15 13
60 102 9 6 10 8 13 10 15 12 16 14
62 103 10 6 11 8 13 11 16 13 16 15
66 104 10 7 11 9 14 11 16 13 16 15
69 105 11 7 11 9 14 11 17 13 17 15
73 106 11 7 12 10 15 12 17 14 17 16
80 108 12 8 12 10 15 13 18 15 18 17
82 109 2 12 8 13 11 16 13 18 15 19 17
84 110 13 9 13 11 16 13 18 15 19 17
88 112 13 9 14 12 17 14 19 16 20 18
92 114 14 10 15 12 18 15 20 17 21 19
93 115 15 11 15 13 18 15 20 17 21 19
95 116 15 11 16 13 19 16 21 18 22 20
96 118 16 12 16 14 20 16 22 19 22 21
98 120 17 12 17 15 21 17 22 19 23 21
99 122 1 17 13 18 15 21 18 23 20 24 22
99 124 18 14 19 16 22 19 24 21 25 23
100 126 19 15 20 17 23 19 25 22 26 24
100 128 20 15 20 18 24 20 25 22 27 25
100 130 21 16 21 18 25 21 26 23 27 25
s 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

Tab. 31: Normwerte in Punkten für das Zielwerfen an die Wand


nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

44 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

4.7.3 Einbeinstand mit offenen Augen auf einer T-Schiene (EINB-KP)

Testziel
Überprüfung der Koordination bei Präzisionsaufgaben: Standgleichgewicht einbeinig.

Testaufbau
Eine T-Schiene (s. Foto 17 u. Abb. 7) wird rutschfest auf den Boden gelegt.

Abb. 7: Bau und Maße der T-Schiene, die leicht im


Werkunterricht hergestellt werden kann.
Foto 17: Einbeinstand auf der T-Schiene.
Grundplatte: Breite = 17,5 cm, Länge = 35,5 cm, Höhe = 2,0 cm;
Balancierschiene: Breite = 2 cm, Länge = 35,5 cm, Höhe = 4,5 cm.

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchsperson soll versuchen, eine Minute lang mit einem Fuß auf der Balancierschiene zu stehen. Sie stellt
sich mit einem beliebigen Bein auf die T-Schiene. Das Spielbein wird frei in der Luft gehalten. Die Arme dürfen
zum Ausbalancieren verwendet werden. Der freie Fuß kann kurz den Boden berühren, der Einbeinstand soll aber
sofort wieder eingenommen werden. Am besten ist der Versuch, wenn das Spielbein während einer Minute den
Boden überhaupt nicht berührt. Die Testperson darf die T-Schiene mit dem Standbein nicht verlassen. Demonstra-
tion durch den Testleiter.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „An dieser Station sollt ihr auf einem Fuß eine Minute lang euer Gleichgewicht halten. Dazu stellt ihr
euch mit einem Fuß auf die Balancierschiene. Welchen Fuß ihr nehmt, könnt ihr selbst entscheiden. Wenn ihr
glaubt, dass ihr sicher steht, löst den anderen Fuß vom Boden. Der Fuß auf der Balancierschiene soll während der
ganzen Minute auf der Schiene bleiben. Wenn ihr mit dem anderen Fuß den Boden berührt, weil ihr aus dem
Gleichgewicht kommt, versucht schnell wieder auf einem Fuß zu stehen. Bemüht euch aber, so selten wie möglich,
mit dem anderen Fuß den Boden zu berühren.“

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Es werden die Bodenkontakte mit dem Spielbein während einer Minute gezählt.
Bei mehr als 15 Kontakten in 30 Sekunden wird abgebrochen. Der Standfuß darf während des Tests nicht gewech-
selt und die Schiene nicht verlassen werden, sonst ist der Versuch ungültig.

Gerätebedarf
T-Schiene, Stoppuhr

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 45


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Einbeinstand (Anzahl der Bodenberührungen)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 37 43 34 36 33 34 31 32 28 30
0 72 36 42 33 35 31 32 30 30 27 28
0 74 35 40 32 33 30 31 29 29 25 27
1 76 34 39 31 32 29 30 27 28 24 26
1 78
5 32 37 29 31 28 28 26 26 23 24
2 80 31 36 28 29 26 27 25 25 22 23
3 82 30 34 27 28 25 26 24 24 21 22
5 84 29 33 26 26 24 25 22 22 19 21
7 85 28 32 25 26 23 24 22 22 19 20
8 86 27 31 25 25 23 23 21 21 18 19
12 88 26 30 24 24 21 22 20 20 17 18
16 90 4 25 28 22 22 20 21 18 18 16 17
18 91 24 28 22 22 20 20 18 18 15 16
20 92 24 27 21 21 19 19 17 17 15 15
27 94 22 25 20 20 18 18 16 15 14 14
31 95 22 24 19 19 17 17 15 15 13 13
34 96 21 24 19 18 16 17 15 14 12 13
38 97 21 23 18 17 16 16 14 13 12 12
40 98 20 22 18 17 15 15 13 13 11 11
50 100
3 19 21 16 15 14 14 12 11 10 10
60 102 18 19 15 14 13 13 11 10 9 9
62 103 17 18 15 13 12 12 10 9 8 8
66 104 16 18 14 13 11 11 9 9 8 8
69 105 16 17 14 12 11 11 9 8 7 7
73 106 15 16 13 11 10 10 8 7 7 6
80 108 14 15 12 10 9 9 7 6 5 5
82 109 2 13 14 11 9 8 8 6 5 5 4
84 110 13 13 11 9 8 7 5 5 4 4
88 112 11 12 9 7 6 6 4 3 3 2
92 114 10 10 8 6 5 5 3 2 2 1
93 115 10 9 8 5 5 4 2 1 1 1
95 116 9 9 7 4 4 3 2 1 1 0
96 118 8 7 6 3 3 2 0 0 0 0
98 120 6 6 5 2 1 1 0 0 0 0
99 122 1 5 4 3 0 0 0 0 0 0 0
99 124 4 3 2 0 0 0 0 0 0 0
100 126 3 1 1 0 0 0 0 0 0 0
100 128 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0
100 130 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
s 6 8 6 7 6 7 6 7 6 6

Tab. 32: Normwerte für den Einbeinstand Anzahl der Bodenberührungen


nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

46 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Testgütekriterien

Objektivität/Reliabilität

Die Objektivität/Reliabilität des Einbeinstandes auf der T-Schiene wurde in der Pilotstudie nicht überprüft.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .22 ** .01
Klasse 3-4 .23 ** -.34 ** -.12 **

Tab. 33: Validitätsüberprüfung Einbeinstand mit geöffneten Augen.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant.
** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

4.8 Beweglichkeit (B)

4.8.1 Stand and Reach (SR-B)

Testziel
Messung der Beweglichkeit im Hüftgelenk, um Verkürzungen
der ischiocrualen Muskulatur zu erkennen.

Testaufbau
An der Sitzfläche einer Langbank ist eine Zentimeterskala
senkrecht befestigt, die auch Werte unterhalb des Nullpunktes
zeigt. Der Nullpunkt ist die Oberkante der Langbank, unterhalb
der Kante ist die Skala positiv, oberhalb ist sie negativ. Die
Versuchsperson steht ohne Schuhe auf der Langbank. Die Füße
berühren die Skala; die Beine sind parallel geschlossen und ge-
streckt.

Testaufgabe und -durchführung


Die Versuchsperson soll an der Messskala möglichst weit nach
unten kommen. Die Testperson steht auf der Langbank (ohne
Schuhe) und beugt den Oberkörper nach vorne ab und bewegt
dabei die Hände entlang der Skala möglichst weit nach unten.
Die Beine sind gestreckt, beide Hände werden parallel nach un-
ten geführt.
Der Skalenwert wird an dem tiefsten Punkt, den die Fingerspit-
Foto 18: Stand and Reach.
zen berühren, abgelesen.

Testanweisung für die Kinder


Testleiter: „Bei diesem Test soll eure Beweglichkeit im Hüftgelenk überprüft werden. Stellt euch auf die Bank. Die
Messlatte soll zwischen euren Füßen sein. Die Zehenspitzen sind an der Kante der Bank. Beugt euch dann vor und
schiebt die Hände an der Meßlatte entlang - so weit wie möglich nach unten. Ganz wichtig ist dabei, dass ihr eure
Beine gestreckt lasst!“

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 47


Testaufgaben - Normwerte

Normwerte: Stand and Reach (Zentimeter)

6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre


PR Z Note
m w m w m w m w m w
0 70 -22 -20 -23 -19 -24 -20 -26 -24 -30 -26
0 72 -20 -19 -22 -18 -23 -19 -25 -23 -28 -25
0 74 -19 -18 -20 -16 -21 -18 -23 -21 -27 -23
1 76 -18 -17 -19 -15 -20 -17 -22 -20 -26 -22
1 78
5 -17 -15 -18 -14 -19 -15 -20 -19 -24 -20
2 80 -15 -14 -17 -13 -17 -14 -19 -17 -23 -19
3 82 -14 -13 -15 -12 -16 -13 -18 -16 -21 -17
5 84 -13 -11 -14 -10 -15 -12 -16 -14 -20 -16
7 85 -12 -11 -13 -10 -14 -11 -16 -14 -19 -15
8 86 -12 -10 -13 -9 -13 -11 -15 -13 -18 -14
12 88 -11 -9 -12 -8 -12 -9 -14 -12 -17 -12
16 90 4 -9 -8 -10 -7 -11 -8 -12 -10 -15 -11
18 91 -9 -7 -10 -6 -10 -8 -12 -9 -15 -10
20 92 -8 -6 -9 -6 -9 -7 -11 -9 -14 -9
27 94 -7 -5 -8 -4 -8 -6 -10 -7 -12 -8
31 95 -6 -4 -7 -4 -7 -5 -9 -7 -12 -7
34 96 -6 -4 -6 -3 -7 -5 -8 -6 -11 -6
38 97 -5 -3 -6 -2 -6 -4 -8 -5 -10 -6
40 98 -4 -3 -5 -2 -5 -4 -7 -5 -9 -5
50 100
3 -3 -1 -4 -1 -4 -2 -6 -3 -8 -3
60 102 -2 0 -3 1 -2 -1 -4 -2 -7 -2
62 103 -1 1 -2 1 -2 -1 -3 -1 -6 -1
66 104 -1 1 -1 2 -1 0 -3 0 -5 0
69 105 0 2 -1 2 0 1 -2 0 -5 1
73 106 0 3 0 3 0 1 -1 1 -4 1
80 108 2 4 1 4 2 2 0 2 -3 3
82 109 2 2 4 2 5 2 3 1 3 -2 4
84 110 3 5 2 5 3 4 1 4 -1 5
88 112 4 6 4 7 4 5 3 5 0 6
92 114 5 8 5 8 6 6 4 7 1 8
93 115 6 8 6 8 6 7 5 7 2 8
95 116 7 9 6 9 7 7 5 8 3 9
96 118 8 10 7 10 8 8 7 9 4 11
98 120 9 11 9 11 10 10 8 11 5 12
99 122 1 10 13 10 13 11 11 9 12 7 14
99 124 12 14 11 14 12 12 11 14 8 15
100 126 13 15 13 15 14 13 12 15 9 17
100 128 14 17 14 16 15 14 14 16 11 18
100 130 15 18 15 17 16 15 15 18 12 20
s 6 6 6 6 7 6 7 7 7 8

Tab. 34: Normwerte für Stand and Reach in Zentimetern


nach Altersstufen und Geschlecht.
(PR = Prozentrang, Z = Z-Wert, w = weiblich, m = männlich, s = Standardabweichung).

48 Haltung und Bewegung 21 (2001) 4


Testaufgaben - Normwerte

Messwertaufnahme/Bewertung/Fehlerquellen
Der Testleiter notiert den erreichten Skalenwert jeder Testperson. Er soll auf eine langsame Übungsausführung und
die gestreckten Beine achten. Ruckartiges Bewegen der Versuchsperson verfälscht das Ergebnis.
Wenn der Test auch mit älteren Kindern, z. B. in der Altersgruppe der 11-14Jährigen durchgeführt wird, sollte man
beachten, dass die Beine aufgrund des 2. Gestaltwandels im Verhältnis zum Rumpf länger sein können und die
Versuchsperson deshalb, trotz normaler Dehnfähigkeit und Beweglichkeit der Muskulatur, das Nullniveau nicht er-
reicht.

Gerätebedarf
1 Langbank, 1 Zentimeterskala, 2 Reißnägel oder Klebeband.

Testgütekriterien
Objektivität/Reliabilität
Die Objektivität/Reliabilität wurde bei zwei Klassen in einem Test-Retest-Verfahren (N = 38) überprüft.
Klasse 2: rtt = .25, Klasse 4: rtt = .70 **. Die Mittelwerte von Test und Retest unterscheiden sich nicht signifikant.

Validität
Die Korrelationen wurden mit den Außenkriterien, Sportnote, Lehrereinschätzung der Fitness und Selbsteinschät-
zung der Fitness berechnet (N > 600 pro Klassenstufe).

Sportnote LE-Fitness SE-Fitness


Klasse 1-2 ---- .12 * .00
Klasse 3-4 -.05 .10 * .06

Tab. 35: Validitätskoeffizienten.


LE = Lehrereinschätzung, SE = Selbsteinschätzung,
* Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,05 (2-seitig) signifikant. ** Die Korrelation ist auf dem Niveau 0,01 (2-seitig) signifikant.

Quelle: Bös, K.: Fitness testen und trainieren. München 1996, S. 67.

Bös, K. (Hrsg.): Handbuch Motorische Tests –


Sportmotorische Tests, motorische Funktionstests, Fragebogen zur
körperlich-sportlichen Aktivität und sportpsychologische Diagnosever-
fahren.

Göttingen: Hogrefe 2001, (2. vollständig überarbeitete und erweiterte Auf-


lage).
ISBN: 3-8017-0411-4; Seiten: 650; Preis: 79,95 Euro.

Das vorliegende Handbuch enthält eine Zusammenstellung von Diagnose-


verfahren, die die Erfassung und Beurteilung motorischer Handlungen und
motorischen Verhaltens auf der Ebene von Fähigkeiten, Funktionen und
Verhaltensaspekten möglich machen.
Die Neubearbeitung trägt der zunehmenden Ausdifferenzierung und der
Erschließung neuer Tätigkeitsfelder in der Sportwissenschaft Rechnung.
Im Handbuch sind rund 200 diagnostische Verfahren dargestellt. Nach an-
wendungspraktischen Gesichtspunkten wird eine Gliederung der diagnosti-
schen Verfahren in der Sportwissenschaft in motorische Verhaltenstests,
motorische Funktionstests und Fragebogentests vorgenommen Das Hand-
buch stellt eine praxisorientierte Entscheidungshilfe für die Auswahl und Anwendung von Diagnoseverfahren im
Schul-, Leistungs-, Freizeit- oder Gesundheitsbereich dar.

Haltung und Bewegung 21 (2001) 4 49

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