- täglicher Terror der SS- Bewacher gegenüber Häftlingen und Häftlingsgruppen
- lückenlose Kontrolle und Reglementierung des Lebens - Überbelegung der Baracken - sehr wenig eintönige, vitaminarme Kost bis hin zu Essensentzug führten zu chronischem Hunger und Unterernährung der Häftlinge - physischer Zerfall macht die Gefangenen anfällig für Krankheiten (Grippe, Krätze, Typhus) - Arbeit bis zur völligen Entkräftung: - schwere Kommandos: Kiesgrube, Bau- und Erdarbeitenkommandos, Garagenbau - bessere Bedingungen in den Werkstätten (Schlosserei, Schneiderei, Waffenmeisterei) - völlig unzureichende hygienische Versorgung
Strafen und Entlassungen:
- 1.10.1933 „Disziplinar- und Strafordnung für das Gefangenlager“ täuschte Geregeltes Strafsystem vor, Bestrafung war aber im Ermessen der SS - häufigste Sanktionen: Prügelstrafe, „Baum- oder Pfahlhängen“, Strafstehen, Arrest - in den ersten Jahren häufiger Entlassungen, Freigelassene mussten sich täglich bei Polizei ihres Heimatortes melden - später nur noch Deportation in andere Lager
Selbstbehauptung und Solidarität:
- offener Widerstand war unmöglich - vielfältige Formen der Selbstbehauptung (z.B. Nachrichten nach draußen schmuggeln) - gegenseitige Hilfe der Gefangenen oft lebensrettend - Lagerbibliothek ab 1938 Treffpunkt für geheime politische Diskussionen - Gespräche über militärische Lage und bescheidene Kulturelle Veranstaltungen
Der Weg zur Gedenkstätte:
- im Juli 1945 verließ die letzte Gruppe der Befreiten das ehemalige Lager - für viele Überlebende keine Heimkehr, weil ihre Existenz ausgelöscht wurde - 3.5.1945 alle Dachauer Bürger müssen das Lagergelände besichtigen - Ende 1945 beginnen Dachauer Prozesse, aber nur weinige Verurteilungen, außer Mord fallen die meisten Delikte unter Amnestie oder Verjährung - Internierungslager 1945-1948: Gefängnis im Lager für NS- Funktionäre, höhere Beamte und Angehörige der SS während der Prozesse - Flüchtlingslager 1948-1965: Wohnsiedlung für Flüchtlinge und Vertriebe auf Grund der katastrophalen Wohnungsnot und Angst vor Geschichte - Regelmäßige Gedenkfeiern der Überlebenden zum Kampf gegen Verdrängen und Vergessen - 1955 1. internationales Treffen der Überlebenden (Comité Internationale de Dachau) - 9.5.1965 Eröffnung der öffentlichen Gedenkstätte vom Internationalen Dachau Komitee und der bayrischen Landesregierung - noch heute Ort des Lernens und Gedenkens mit weltweitem Interesse