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Ginzling &'
Hintertux
Madseit
Juns
Finkenberg
. TUX-
Lanersbach
F: &% TUX-Vorder- &&
lanersbach
Brandberg E Mayrhofen
Mayrhofen
-
Ramsau / Bühel
Ramsau Schwendau
Hippach / Ramsau
, 9
Hainzenberg
) ( Hippach
Gerlosberg
8
Gerlos Zell
Rohrberg
* Zell
'
Erlach
Königsleiten Zellberg
+ Aschau
Aschau
Hochfügen
7 Kaltenbach
Stumm Kaltenbach
O^aaZgiVaWV]cjcY7jha^c^Z Ried
Stummerberg Ried
A :gaZWc^hWVYO^aaZgiVa
Uderns
B ;gZ^hX]l^bbWVYHijbb
Uderns
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C ^b;gZ^oZ^ieVg`OZaa 6
:gaZWc^h[gZ^WVY Hart Fügen
D ^cYZgHdbbZglZai=^eeVX] Fügen
Fügenberg
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Gagering
F :gaZWc^h[gZ^WVY;^c`ZcWZg\
Schlitters
Schlitters
4 ;ghiVabWV]c 10 ;^c`ZcWZg\Zg6abWV]c
5 >hh`d\ZaWV]c 11 :\\VabWV]c
6 AVgbVX]`de[WV]c 12 =^ciZgijmZg<aZihX]Zg
Dual Trail Control ist die von CUBE weiterentwickelte
und verbesserte Federungstechnologie für Vierge-
lenker, die eine vollkommene Antriebsneutralität des
Hinterbaus und optimales Ansprechverhalten auf die
jeweilige Bodenbeschaffenheit garantiert.
5
und von Quellen hoch oben gespeist werden. Aus jedem Bach kann man einen
Schluck frischen Quellwasser nehmen, denn 100 Prozent unserer Quellen hier im
Zillertal haben Trinkwasserqualität. Das ausgezeichnete Zillertaler Wasser ist auch
wichtig für die kulinarischen Spezialitäten des Tales, wie die frische Heumilch, die
vielen Käsesorten – oder das Bier. Als eines der wenigen Täler der Alpen kommen
die meisten kulinarischen Spezialitäten aus der direkten Umgebung, selbst Bier
wird im Zillertal gebraut. Mehr zum Wasser und dessen Bedeutung für das Zillerta-
ler Bier erfährst du auf Seite 80.
Wir Zillertaler sind nicht nur leidenschaftliche Gastgeber, sondern leben auch inten-
siv mit der Natur, mit ihren Bergen, dem saftig-grünen Tal und den vielen Flüssen.
Wenn man auf 2000 oder 3000 Meter auf einem der Gipfel steht und das Panorama
des Zillertales genießt, spürt man nicht nur tiefe Zufriedenheit, man möchte und
muss diese Landschaft auch für zukünftige Generationen bewahren. Wie intensiv
wir uns im Zillertal um die Einheit von hochwertigen touristischen Angeboten und
dem Bewahren der Natur kümmern, kannst du auf Seite 62 nachlesen. In einer
hochkarätigen und spannenden Diskussionsrunde haben wir Klimaforscher und
Touristiker über die Zukunft des naturnahen Tourismus diskutieren lassen. Heraus-
gekommen sind tiefe Einblicke, wohin der Weg in Zukunft geht. Wir wissen, dass
sich Natur und Tourismus nicht ausschließen dürfen, sondern harmonisch Hand in
Hand greifen müssen.
Weiters möchte ich dich auf die Zillertaler Hütten entführen und dir erklären, welche Funktionen sie im Alpenraum einnehmen. Wir
laden dich ein, Zillertaler Bäuerinnen bei der Herstellung regionaler Spezialitäten über die Schulter zu schauen und bringen dir das
„Tal der Musik“ ein wenig näher. Musizieren ist eine leidenschaftliche Tradition des Zillertales. In jeder Stube wird musiziert und
daraus entstehen international bekannte Volksmusikgruppen, welche
die Lieder des Tales in alle Welt tragen. Hier schließt sich der Reigen
der Geschichten dieser Ausgabe wieder. Bei einem gemütlichen Hüt-
tenabend mit echter Volksmusik nach einem spannenden und ereig-
nisreichen Tag in der Natur. Ich wünsche dir einen Sommer voller Na-
turerlebnisse und Leidenschaft im Zillertal.
Sollte dein Interesse geweckt worden sein, bin ich davon überzeugt,
dass die folgenden Geschichten deine Lust auf einen Besuch im wun-
derschönen Zillertal steigern werden, und ich würde mich sehr darüber
freuen, dich hier persönlich begrüßen zu dürfen.
Gernot Paesold
Herausgeber
SOMMER 2009
6
Seite 26
Die Heraus-
forderung des
„Wandern Sommers
und Biken Zillertal Bike Challenge – in Sa-
Leidenschaft“
Maßstäbe gesetzt.
Seite 46
Seite 52
Seite 20
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Kochkurs
mit dem
Haubenkoch
Bei Sieghard Eder kommen nur
regionale Produkte höchster
Qualität in den Kochtopf. Sein
erleben
Die Vielfalt der Zillertaler Berg-
Seite 70
welt zeigt sich auch im breiten
Spektrum an Kletterrouten. Auf
den verschiedenen Kletterstei- Der goldene
gen kommen Anfänger und
Profis auf ihre Rechnung. Mittelweg
Wie passen Natur und Tourismus
Seite 56 zusammen? Dieser Frage stellten
sich vier Experten aus Wirtschaft,
Wissenschaft, Naturschutz und
Bergsport. Ein Gespräch über
Lernbereitschaft und das Res-
pektieren von Grenzen
Seite 62
Die Top-Veranstaltungen
Auf vier Seiten zusammengefasst die spannendsten und
ereignisreichsten Veranstaltungen im Sommer 2009.
Da muss man dabei sein!
Seite 95
SOMMER 2009
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FOTOS: Zillertal Tourismus 9
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WWW.ZILLERTAL.AT
ZILLERTAL ACTIVCARD
Die Zillertal Activcard ist der ideale Begleiter für
alle, die das Tal von vorne bis hinten genießen
möchten. Zwischen 30. Mai und 18. Oktober 2009
ist die praktische Card Seilbahn-, Bahn- und Bus-
ticket sowie Eintritts- und Ermäßigungskarte
zugleich. Inkludiert sind unter anderem der freie
Eintritt in alle sechs Freischwimmbäder des Ziller-
tals, die freie Nutzung der öffentlichen Verkehrs-
mittel sowie täglich eine Berg- und Talfahrt mit
einer von zwölf Seilbahnen. Zudem bieten zahl-
reiche Vorteilspartner im Zillertal bei Vorlage der
Zillertal Activcard attraktive Ermäßigungen.
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Ta g 4 : W an d er n
im Tu xe rt al
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Wissen macht Spaß Zillertal Arena - ideal für genussorientierte und ambitionierte
In der Region ZILLERTALARENA können Sie viele interessante Sportler, Naturliebhaber, Bergfans und Familienausflüge!
Erlebniswege entdecken, die Ihnen Wissen auf spielerische Art
und Weise näherbringen, wie z.B. Holzweg, Erlebnisreich-Weg,
Schmankerlweg oder Panoramaweg.
Arena Coaster
Der neue Rodelspaß im Zillertal begeistert nicht nur die Kids: Spaß,
Action und Geschwindigkeit erwarten Sie auf der ersten Alpen-
Achterbahn in Zell im Zillertal! NEU: Abenteuerspielplatz
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20
Einfach herzhaft
Die leidenschaftlichen Köchinnen Traudl und Anni verraten
drei köstliche Geheimnisse: ihre original Zillertaler Rezepte für
Graukassuppe, Krapfen und Magschal’n mit Kübelmilch.
T E X T: Julia Brugger
FOTOS: Gerhard Berger
Regionale Besonderheiten drücken sich nicht nur über die Sprache, son- nate und entwickelt so die charakteristisch glasige Konsistenz, wobei
dern auch über Speisen aus, die geschichtlich gewachsen sind. Bevor der der gut gereifte Graukas weißlich wird.
Tourismus ins Zillertal kam, war die Bevölkerung arm. Sie lebte in erster Es brutzelt und zischt am Holz befeuerten Herd, in den Traudl im-
Linie von dem, was das Vieh und das bisschen Landwirtschaft boten: mer wieder Scheite nachlegt. Während die Suppe mit all ihren köst-
Milch, Rahm, Käse, Topfen, Butter und Kartoffeln. Aus diesen Zutaten lichen Zutaten eine gute Viertel Stunde vor sich hinköchelt, macht
entstand die traditionell einfache und gleichzeitig köstlich-herzhafte Zil- sich Anni an die Mehlspeise, die Magschal’n. „Das wurde früher am
lertaler Hausmannskost, die Traudl und Anni ausgesucht haben. Heiligen Abend zubereitet. Zucker und Mohn waren ja Luxusartikel!”
„Graukas und Krapfen sind eine Einfache-Leute-Kost”, erzählt Schließlich richten die beiden Köchinnen Suppe, Krapfen und
Traudl, während sie den Krapfen-Teig kräftig mit den Händen knetet. Magschal’n am Tisch an. „Zum Trinken kannst a Küblmilch oder a gua-
Die traditionelle Küche kennt keine Maschine – braucht sie auch nicht. te Milch hab’n.” Küblmilch? „Ja, so heißt die Buttermilch bei uns. Die
Traudl arbeitet zu Hause immer noch mit der Hand und am Holzofen. Vollmilch wird im Holzkübel gedreht und dann entstehen Buttermilch
Auch die Zirbenholz-Schalen, in denen Anni und Traudl ihre Zutaten und Butter.“ Die Vollmilch nennt man im Zillertal demnach „gute
mischen, verwenden sie heute noch in der Küche. „Es ist Tradition, Milch”. Aber ein Almdudler tut’s auch.
den Teig in Holzschalen zu machen”, lässt Traudl in das altbewährte
Kochwissen einblicken. Die Rezepte der beiden leidenschaftlichen
Köchinnen sind über viele Generationen von der Groß- und Groß-
schwiegermutter über die Mutter überliefert worden. Der Geschmack
der Speisen ist Anni und Traudl besonders wichtig. „Manchmal fra-
gen mich Leute, ob ich gerne koche”, erzählt Anni, während sie den
Schnittlauch unter die Kartoffeln mischt. „Ich sag dann immer: ,Nein,
ich ess gerne und ich möchte, dass es gut schmeckt.’”
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Graukassuppe
Zutaten: Zubereitung:
1 Zwiebel Die klein geschnittene Zwiebel in Butter
50 g Butter anschwitzen, mit Mehl stauben und mit
750 ml Rindsuppe Rindsuppe aufgießen. Etwa 10 Minuten
100 bis 150 g Graukas köcheln lassen. Anschließend Graukas in
250 ml süßen kleinen Stücken beigeben und weitere
Rahm (Sahne) zehn Minuten köcheln lassen. Die Suppe
Röstbrotwürfel pürieren, mit süßem Rahm (Sahne) verfei-
Schnittlauch nern, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zillertaler Krapfen
Zutaten: Zubereitung:
60 dag Roggenmehl Roggenmehl, Salz und Wasser zu einem
Wasser nach Gefühl geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig
1 kg Kartoffeln zirka eine halbe Stunde rasten lassen. Und
2 mittlere Zwiebeln anschließend runde, dünne Teigblätter
Schnittlauch austreiben.
500 g Topfen
250 g Graukas Gekochte Kartoffeln, Graukas, klein ge-
Salz schnittene Zwiebeln, Schnittlauch, Topfen
und Salz vermengen. Die Teigblätter da-
mit füllen und in Butterschmalz heraus-
pressen (im Gegensatz zum Herausbraten
ist beim Herauspressen wenig Schmalz in
der Pfanne).
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Zillertal Arena Die Wege, die sich hervorragend mit dem Mountainbike erkunden lassen, führen über
weitläufige Almwiesen, vorbei an kleinen Seen, Bächen und natürlichen Feuchtgebieten.
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Mayrhofen Von der Bergstation in 2000 Meter Höhe eröffnet sich eine der vielseitigsten Bike-Regionen der
Alpen. Vor allem für diejenigen mit Sinn für das wunderbare Panorama wird das Biken zu einem unvergesslichen
Erlebnis hier oben in diesem hochalpinen Abenteuerspielplatz.
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Hintertux Donnernd stürzt das Wasser in die Tiefe – es
ist ein wahres Naturschauspiel, das sich da Tag für Tag am
Talschluss in Hintertux abspielt. Das Tuxer Wasser, das in
tiefen Felsenkesseln landet, hat Trinkwasserqualität.
ENDLOS BIKEN
IM ZILLERTAL
Am besten ist, man hat die kristallklare Luft,
das gewaltige Bergpanorama schon selber im
Sattel erlebt – einige Zahlen vermitteln aber
immerhin einen Eindruck von den unzähligen
Möglichkeiten im Zillertal. Mit über 800
Kilometern Routen für Mountainbiker, Renn-
radfahrer und Familien zählt das Zillertal zu
den abwechslungsreichsten und vielfältigsten
Bike-Regionen der Alpen.
www.zillertal.at
32
Zillertaler Höhenstraße 70 Kilometer Länge und
ein Höhenunterschied von 1800 Metern mit zahlreichen An-
stiegen und Abfahrten machen die Zillertaler Höhenstraße zum
Highlight für Rennradfahrer. Die asphaltierten Bergstraßen
führen auf eine Seehöhe von bis zu 2020 Metern – allein der
herrliche Rundblick über die Zillertaler und Tuxer Alpen ist je-
den Schweißtropfen wert. Gestartet werden kann eine Tour auf
der Zillertaler Höhenstraße von Fügen, Uderns, Ried, Kalten-
bach, Aschau, Zell am Ziller sowie Hippach.
SCHNELLER NACH
GANZ OBEN.
Mit der Penkenbahn
zu vielen
MTB-Strecken.
34
Mayrhofen Radfahren im Zillertal ist Begegnung mit der Natur. 55 Dreitausender geben der Zillertaler Berg-
welt ihr unverwechselbares Gesicht. So vielfältig wie die Bike-Routen auf Forststraßen und Pfaden sind auch die
Blickwinkel, mit denen man das herrliche Bergpanorama immer wieder aufs Neue entdecken kann.
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1. Ferienregion im Zillertal Im Zillertal findet jeder Biker
genau die Herausforderung, die er in Angriff nehmen möchte. 336 Kilo-
meter schwarze Routen sorgen dafür, dass auch anspruchsvolle Fahrer
auf ihre Kosten kommen. Das Zillertal ist Testrevier für Cube, einem
der renommiertesten Radhersteller Europas. Bei intensiven Tests ver-
langen die Profis den neuen Cube-Modellen alles ab.
CAFÉ
AHORNBAHN
Immer bei
Schlechtwetter in
der größten Gondel
Österreichs.
38 ALLES ZUR ZILLERTAL BIKE CHALLENGE
39
Die Herausforderung
des Sommers
Von 3. bis 5. Juli 2009 werden im Zillertal neue Standards in Sachen
Bike-Event gesetzt. Die Zillertal Bike Challenge verlangt den Teilneh-
mern drei Tage lang ihr ganzes Können ab. Sie werden dafür reichlich
belohnt und verwöhnt.
T E X T: Daniel Naschberger
Die Variante eins hat es in sich: Über breite Berg- eleganten Vier-Sterne-Hotel. Zusätzlich erhalten Für King/Queen
straßen und verwinkelte Trails, über Stock und alle Familienmitglieder – Ehepartner sowie Kinder
Stein, Asphalt und Wiesen wird den Bikern auf – des antretenden Fahrers für die Rennzeit kosten- of the Mountain:
den täglich zu überwindenden 3200 bis 3600 Hö- los eine Vorteilskarte zur Verfügung gestellt.
henmetern auf etwa 70 Kilometern alles abver- Diese Karte öffnet so gut wie alle Türen und Tore
195,6 Kilometer,
langt – und nur einer wird am Ende zum „Zillertal im Zillertal. Während der Zillertal Bike Challenge 10.210 Höhenmeter
Mountain King“ gekrönt. Aber auch bei der zwei- ist sie der ideale Begleiter für die Familie. Die Vor-
ten Variante kann man sich beweisen. Die Teil- teilskarte ist gleichzeitig Ticket für Seilbahn, Bahn
nehmer bewegen sich auf den Spuren der besten, und Bus sowie Eintritts- und Ermäßigungskarte
bekommen allerdings einen „First Class Service“ bei vielen Ausflugszielen und Vorteilspartnern in
Für Prince/Princess
durch die Zillertal-Bergbahnen zur Verfügung ge- und ums Zillertal. Sie ermöglicht täglich eine Berg- of the Mountain:
stellt. Diese helfen bei den knallharten Aufstiegen und Talfahrt mit einer der zwölf Seilbahnen, freien
zu den Gipfeln der Zillertaler Bergwelt ein wenig Eintritt in alle sechs Freischwimmbäder, freie Be- 151,1 Kilometer,
nach und erleichtern den Bewerb um insgesamt nutzung der meisten öffentlichen Verkehrsmittel
4554 Höhenmeter. sowie freien Eintritt zur Sternwarte mit Planetari-
5656 Höhenmeter,
Nach der ersten Etappe wird die Zillertal Bike um in Königsleiten. Zudem bietet die Zillertalbahn 6 Bergbahnen
Challenge in der Gundersen-Methode fortgeführt: allen Teilnehmern der Mountain Challenge einen
Die Sportler gehen ihren Platzierungen gemäß mit besonderen Service. Diese bringt alle Biker in der
Zeitabständen ins Rennen. Weiters ist die Nutzung Früh zu den einzelnen Startorten der Etappen (Fü-
der Bergbahnen mittels Zeitlimit reguliert (Fahr- gen, Zell am Ziller und Mayrhofen) und am Abend
zeit Bergbahn plus zehn Minuten), damit es zu wieder zurück.
keinerlei Unsportlichkeiten bei Massenankünften
kommen kann. Die Streckenführung des Moun- KULINARISCHE HÖHENMETER
tainbike-Events verläuft quer durch das gesamte Das Zillertal ist für seine kulinarischen Köstlich-
Zillertal, von Fügen über Zell am Ziller, Gerlos keiten aus natürlichen, regionalen Rohstoffen be-
und Mayrhofen bis hinauf zur atemberaubenden kannt. Und genau die werden die Biker auf allen
Zielankunft am Hintertuxer Gletscher. Streckenabschnitten begleiten, ob vor dem Start in
der gemütlichen Unterkunft, während der Rennen
FÜR DIE FAMILIE MIT SPORTLERHERZ
Das wahre Highlight der Mountain Challenge liegt
an den Verpflegungsstationen oder bei den abend-
lichen Pastapartys. Offizielle Vertreter zahlreicher
KONTAKT
im Service, auf das die Athleten und deren Fami- Bike-Hersteller und Bike-Dienstleister sind wäh- www.zillertal-bikechallenge.com
lien zählen können. Alle Teilnehmer haben die rend der Mountain Challenge vor Ort. Dort können
Möglichkeit, in Kombination mit ihrer Anmeldung sich Interessierte über die neuesten Trends und Zillertal Tourismus GmbH
auch die gewünschte Unterkunft zu buchen. Dabei Technologien informieren und sich dabei gleich- Bundesstraße 27d, 6262 Schlitters
stehen drei Kategorien zur Auswahl: Die Unterbrin- zeitig mit notwendigen Ersatzteilen eindecken. +43/(0)5288/87187
gung in einer gemütlichen Privatpension, in einem Die Profis werden selbstverständlich auch bei an- info@zillertal.at
traditionsbewussten Drei-Sterne-Hotel → oder im fallenden Reparaturarbeiten behilflich sein. www.zillertal.at
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STAR
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Für King/Queen
of the Mountain:
70,5 Kilometer,
Höhenprofil
3352 Höhenmeter
2500 Hüttenkogel
BB Zillertal
Shut tle Für Prince/Princess
2000
of the Mountain:
Mizunalm
Kapaunsalm
Kreuzjochhütte
Gründlalm
63,1 Kilometer,
1500 Hochfügen
Mautstelle Höhenstraße
2351 Höhenmeter,
START
1 Bergbahn
1000
Rohrberg
500 Wiesenblick
ZIEL
Kaltenbach
Fügen
Der Blick ins Tal begleitet die Teilnehmer
Zell am Ziller beim Aufstieg in Richtung Kapaunsalm.
0
Verpflegung
DER STRECKENVERLAUF
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42 ALLES ZUR ZILLERTAL BIKE CHALLENGE
START
ZI EL
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DER STRECKENVERLAUF
Zell am Ziller – (BB Zillertal Arena)
Rosenalm – Übergangsjoch –
Krimmlalm – Inerertensalm – Gmünd
– Gerlos – (BB Isskogelbahn) Bergres-
taurant Isskogel – Inerertensalm –
Kreuzwiesalm – Gerlosberg – Zell am
Ziller – Mayrhofen
Höhenprofil
2500
Übergangsjoch
BB Zillertal
2000 Arena
Krimmlalm
BB Isskogel Isskogel
Gerlostal
1500
START
ZIEL
Gerlosberg
500
Freizeitpark Zell am Ziller
Das Übergangsjoch ist eine der Her- Zell am Ziller
ausforderungen der zweiten Etappe. 0 Mayrhofen
Verpflegung
Für King/Queen
of the Mountain:
75,6 Kilometer,
3614 Höhenmeter
Für Prince/Princess
of the Mountain:
59,3 Kilometer,
1831 Höhenmeter,
3 Bergbahnen
SOMMER 2009
44 ALLES ZUR ZILLERTAL BIKE CHALLENGE
Höhenprofil
ZIEL
3000
BB Sommerberg
2500
Wanglalm
Penkenjoch
2000
BB Penken Hinter tux
ach
1500 Vorderlanersb
START
GH Astegg
1000
aus
Tuxer-Ferner-H
500
Mayrhofen
Verpflegung
DER STRECKEN-
VERLAUF
Für King/Queen
of the Mountain:
49,5 Kilometer,
3244 Höhenmeter
ZI EL
Für Prince/Princess
of the Mountain:
28,7 Kilometer,
1474 Höhenmeter,
2 Bergbahnen
45
START
SOMMER 2009
46 ALLES ZUR ZILLERTAL BIKE CHALLENGE
SOM
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M MER
M R 20
2009
009
48
GEORG TOTSCHNIG
ÜBER …
SOMMER 2009
50 ALLES ZUR ZILLERTAL BIKE CHALLENGE
GEORG TOTSCHNIG
ÜBER …
... die Woche vor der Zillertal Bike Challenge
„In der letzten Woche vor dem Bewerb ist vor allem eines angesagt:
Regeneration, etwa mit Massagen. Außerdem kann die Strecke noch-
mals analysiert und die Ausrüstung vorbereitet werden.“
Beinpresse:
Sie leistet gute
Dienste zur
Kräftigung der
Beugermuskulatur
im Bein.
SOMMER 2009
52 ALLES ZUR ZILLERTAL BIKE CHALLENGE
T E X T: Julia Brugger
FOTOS: Gerhard Berger
SOMMER 2009
54 ALLES ZUR ZILLERTAL BIKE CHALLENGE
Nüsse: sind
Nervennahrung
und gesunde
Energie-Lieferanten
am Berg.
spielsweise Salate. Generell nicht geeignet sind gehärtete Pflan- Nacht abzubauen. Die logische Konsequenz: Die Leber ist weni-
zenfette wie Palmin oder Biskin, Sonnenblumen- und Distel-Öl ger gut in der Lage, die für die psycho-mentale Leistungsfähigkeit
sowie Sahne wegen ihres ungünstigen Fettsäuremusters bezie- unbedingt notwendigen Zuckerdepots (Glykogen) in ihren Zellen
hungsweise einem zu hohen Kaloriengehalt. anzulegen und damit unterwegs den Blutzucker stabil zu halten.
Damit werden Geschick und Konzentration zur Unfallverhütung
Wie sieht aus Sportmediziner-Sicht das ideale Wander-Früh- in Frage gestellt, vom Problem des eventuell noch vorhandenen
stück aus? Rest alkohols im Blut gar nicht zu reden. Auch unterwegs bei der
Das richtige Frühstück sollte den Verdauungstrakt nicht belasten, Tour hat Alkohol nichts verloren.
den Blutzucker als unersetzlichen Konzentrationsfaktor möglichst
lange stabil halten und dem Sportler natürlich schmecken. Daher Was esse und trinke ich während der Tour, damit ich fit bleibe?
empfehle ich hier: Spiegeleier oder Rühreier mit Jodsalz und frisch Im Gebirge ist die Luft nicht nur dünner, sondern auch trocke-
gemahlenem Pfeffer, ohne Speck, dazu Vollkornbrot oder Pumper- ner. Leistungsstabilisierend wirkt daher frühzeitiges Trinken – am
nickel und frisch gepressten Orangensaft oder Molke-Getränke. In besten, bevor Sie Durst bekommen. Optimal wäre beispielswei-
die vollwertige Müsli-Schüssel kommen Soja-Flocken, Weizenkeime, se ein Molke-Getränk. Es enthält Milchzucker, der den Blutzucker
Walnüsse oder Cashew-Kerne, Sonnenblumenkerne und Trink-Jo- stabilisiert und gleichzeitig auch der Muskulatur Energie zuführt,
ghurt oder Bio-Frischmilch. Jahreszeitlich passendes Frischobst run- hochwertiges Milch-Eiweiß, das sättigt und im Bedarfsfall vom
det das Sportler-Frühstück ab. Energiestoffwechsel auch in Zucker umgewandelt werden kann,
sowie wichtige Mineralstoffe, die bei der Tour über den Schweiß
Was sollte ich am Vorabend der Tour essen? verloren gehen.
Beispielsweise eine Portion Spaghetti mit Tomatensauce oder
Aglio-Olio ist ein bewährtes Hausrezept, auf das schon Stefan Und als Snack?
Eberharter vor seinen Rennen zurückgriff. Wesentlich für die Leis- Ideale Fitmacher für zwischendurch sind Trockenfrüchte, Studenten-
tungsoptimierung ist der generelle Verzicht auf Alkohol am Vor- futter, Kerne, Erdnüsse – natürlich ungesalzen und nicht geröstet –
abend der Tour. Ansonsten zwingen wir nämlich unsere Leber, und Früchteriegel, die aber tunlichst keine gehärteten Fette, künst-
das menschliche Entgiftungsorgan, den zugeführten Alkohol über lichen Zucker oder Farbstoffe enthalten sollten.
55
IDEALE
BEGLEITER
Energiereiche Trockenfrüchte, knackige Nussmi-
schungen oder fruchtige Energieriegel sind idealer
Begleiter von sportlichen Touren. Die Firma See-
berger mit Sitz in Ulm hat neben Kaffee- und
Getreideprodukten auch viele Langzeit-Energiespen-
Was esse ich dann idealer Weise nach der Tour? der für den Sport im Angebot. Da Sport und Natur
Zur beschleunigten Regeneration, zur schnelleren Wiederauffüllung der
Energiereserven in Leber und Muskulatur, zum Verlust-Ersatz von wich- ein unschlagbares Team bilden, kommen in die
tigen Eiweißbausteinen und Mineralstoffen genauso wie für effektiven reichhaltigen Sportler-Snacks auch keine künstlichen
Zell- und Infektschutz verlangt unser Körper nach gegrilltem Tiefsee- Zusatzstoffe, von Konservierungsstoffen bei wenigen
Fisch, gegrilltem Biofleisch oder Wild – jedoch kein Wildschwein, da zu
fett – kombiniert mit Wildreis und in Olivenöl geschwenktem al-dente- Produkten einmal abgesehen. So kann sich die
Gemüse mit gerösteten Pinienkernen und frischen Kräutern. stärkende Wirkung der vollreif geernteten und
schonend verarbeiteten Aprikosen, Bananenstücke
Und einen g’spritzten Apfelsaft!
Durchaus, weitere empfehlenswerte Alternativen zum Ausgleich oder Cashewkerne im Körper bestens entfalten.
des Flüssigkeitsdefizits neben naturtrübem Bio-Direkt-Apfelsaft wä- Weitere Informationen zu den sportlich-gesunden
ren alkoholfreies Hefeweizen-Bier, Malzbier, Molke oder hochwer- Snacks rund um das Studentenfutter unter:
tiges Mineralwasser, das dann mindestens 80 mg Magnesium pro
Liter aufweisen sollte. www.seeberger.de
SOMMER 2009
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57
Der Sommer ist die Zeit der Kletterer. In den Weiten der Zillertaler
Bergwelt finden sie ein breites Spektrum an verschiedensten
Routen vor, insbesondere ein vielfältiges Angebot an Klettersteigen
unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade.
SOM
SOMMER
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2009
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Zehn Meter noch, dann ist das Ziel erreicht. Dank einer im Fels ver-
ankerten Leiter wird auch noch die letzte Passage gemeistert: Ge-
schafft, der Klettersteig ist bezwungen. Ein gutes Gefühl!
Während der Sportkletterer beim Free Climbing auf alle technischen
und künstlichen Tricks – nicht jedoch auf Seilsicherung – verzichtet,
darf bei Klettersteigen mit verschiedenen Hilfsmitteln nachgeholfen
werden. Meist handelt es sich dabei um Eisenleitern und -stifte, Tritt-
stufen und Stahlseile, die den Kletterweg sichern. Der ursprüngliche
Sinn lag schon vor Jahrhunderten in der Absicherung von Wander- und
Wirtschaftswegen, später sollten auch äußerst schwierige Routen für
ungeübte Kletterer begehbar gemacht werden. Daraus entwickelte
sich schließlich im Lauf der Jahre sogar eine eigene alpine Disziplin.
Das im Klettersteig angebrachte Eisen dient sowohl der Fortbewe-
gung als auch der Selbstsicherung, bei schwierigeren Passagen wird
dieses durch das Gehen im Seilschaftsverband ersetzt. Die Steige wer-
den in fünf Schwierigkeitsgrade eingeteilt, von der einfachsten Stufe
A bis hin zur extrem anspruchsvollen Kategorie E.
VIELFÄLTIGE KLETTERSTEIGE
Im Zillertal fordern mittlerweile sieben Klettersteige (Spieljoch, Gerlos-
stein, Huterlaner, Zimmereben, Penken, Spannagel, Ginzling) sowohl
den Anfänger wie auch den Kletterprofi heraus. Der erste in der Reihe
war jener in der Gerlossteinwand in der Region Zell-Gerlos. Hier hat
die Bergrettung Zell am Ziller einen attraktiven, steilen und anspruchs-
vollen Klettersteig durch die bis dahin eher weniger beachtete Nord-
wand gelegt, der im Juni 2007 eröffnet wurde. Über vier Stunden sind
nötig, um ihn zu bezwingen. Mit Unterstützung der Seilbahn verkürzen
sich jedoch die Zu- und Abstiegszeiten beträchtlich. Für Ungeübte ist
die Gerlossteinwand – immerhin Kategorie D – nicht geeignet.
TIPPS VON
PETER HABELER
Das Stahlseil ist der Leitfaden, auf den Fels baut man seine Schritte. Doch
nicht irgendwelche und nicht irgendwie. Peter Habeler erzählt aus seinem persönlichen
Erfahrungsschatz, worauf es bei den abenteuerlich-attraktiven Touren ankommt.
Peter, wie sieht die richtige Ausrüstung für einen Klettersteig aus?
Peter Habeler: Zunächst brauchst du einen Klettergurt, ein Klettersteigset mit zwei Bandschlingen
und Karabinern sowie einen Kletterhelm, der dich vor Steinschlag schützt. Außerdem sind Klet-
tersteig taugliche Schuhe und Handschuhe wichtig, die dich vor Verletzungen durch das Stahlseil
schützen. Das gilt für Profis genauso wie für Anfänger!
Dann kann ich losziehen … Es braucht natürlich ein entsprechendes Know-how. Ein ortskundiger
Bergführer kann dir die richtigen Handgriffe und den Umgang mit den Karabinern zeigen. Dann
kannst du losziehen.
Was zeichnet Klettersteige im Zillertal aus? Vor allem die Touren um Mayrhofen
und Zell am Ziller sind leicht erreichbar und dauern kaum länger als zwei Stunden.
Das schont Konzentration und Kräfte.
Was ist das Besondere dran? Die Tour kann man in einem halben Tag machen
und oben gleich eine Halbe trinken (lacht).
59
In der Ferienregion Mayrhofen-Hippach finden sich die Klettersteige werden am Spieljoch in der Ersten Ferienregion bestens versorgt, dort
Zimmereben und Huterlaner. Diese stellen nicht nur wegen ihrer exzel- errichtete die Spieljochbahn den „Ersten Zillertaler Kinderklettergar-
lenten Routenkonzeption und -ausführung ein Novum in diesem tren- ten“. Die Sicherheit hat bei den Kursen natürlich oberste Priorität, aus
digen Action- und Freizeitsport dar: Die Einstiegstellen beider Routen diesem Grund werden Kinder bei ihren Kletterkursen von Anfang an
liegen direkt am Ortsrand von Mayrhofen und damit beinahe am Tal- mit Helm und Sicherheitsausrüstung ausgestattet. Neben der tech-
boden. Im Herbst 2007 wurde mit den Baumaßnahmen für den Klet- nischen Herausforderung, die Klettern beinhaltet, steht hier vor allem
tersteig Zimmereben (D+) begonnen, gleich darauf wurde die zweite der Spaßfaktor im Vordergrund.
Route, der Klettersteig Huterlaner (C), in Angriff genommen.
FREE-CLIMB-PARADIES
KLETTERN FÜR DIE KLEINSTEN Das Paradies für Free Climber liegt in der Nähe des Bergsteigerdorfes
Der etwa 200 Meter lange Spannagel-Klettersteig (Schwierigkeit C) in von Ginzling. In den ewigen Jagdgründen wurden die ersten Sport-
Tux-Finkenberg führt durch bombenfestes Urgestein in abwechslungs- kletterrouten im Zillertal eingerichtet, die markanten Granitblöcke,
reicher Kletterei mäßig steil empor. Lediglich die letzten zehn Meter die bereits von der Straße aus sichtbar sind, bieten mehr als 70 Rou-
sind senkrecht und durch eine Leiter begehbar gemacht. In unmittel- ten in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Der passionierte
barer Nähe zum Klettersteig befindet sich ein neu eingerichteter Klet- Kletterer bekommt hier alles geboten, von geneigten Platten bis hin
tergarten – ein ideales Gelände für Bergführer mit Anfängern und auch zum riesigen Dach – die ewigen Jagdgründe gehören sicherlich zu den
für ambitionierte Sportkletterer. Die jüngsten unter den Alpinisten besten Zielen im Tiroler Unterland.
1/2 Alko-Kober
Sicherheitskupplung Rasenmäher
AKS 3004 SILVER 520 BR
KINDERKLETTERGARTEN
SPIELJOCH
Schwierigkeit: A
Dauer: 0,5 Stunden
Kletterkurse für Kinder und
Erwachsene
Kontakt:
TVB Erste Ferienregion im Zillertal
Hauptstraße 54
6263 Fügen
Tel.: +43/(0)5288/62262
info@best-of-zillertal.at
www.best-of-zillertal.at
KATEGORIE A KATEGORIE B
SCHWIERIGKEIT: einfach SCHWIERIGKEIT: einfach bis mäßig schwierig,
GELÄNDE: flach bis steil, meist felsig teilweise ein wenig anstrengender
SICHERUNG: Drahtseile, Ketten, Eisenklammern und eventuell GELÄNDE: steileres Felsgelände, vereinzelt kleine Tritte,
kurze Leitern – Begehung größtenteils ohne mit ausgesetzten Stellen muss gerechnet werden
Verwendung der Sicherungseinrichtungen möglich SICHERUNG: Drahtseile, Ketten, Eisenklammern,
VORAUSSETZUNG: Trittsicherheit und Trittstifte, längere Leitern (eventuell auch senkrecht);
Schwindelfreiheit, Grundkondition Begehung ist auch ohne Sicherung möglich
AUSRÜSTUNG: Klettersteigausrüstung, erfahrene VORAUSSETZUNG: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit,
Kletterer auch ohne Sicherung Grundkondition, jedoch bessere Kondition
AUSRÜSTUNG: Klettersteigausrüstung, Begehung
im Seilschaftsverband möglich
KLETTERSTEIGE
IM ZILLERTAL
KATEGORIE C
SCHWIERIGKEIT: großteils schwierig und
anstrengend sowie Kräfte raubend
GELÄNDE: steiles bis sehr steiles Felsgelände,
meist kleine Tritte, längere oder sehr
häufig ausgesetzte Passagen
SICHERUNG: Drahtseile, Eisenklampfen,
SPANNAGEL Trittstifte, oft längere und sogar überhän-
gende Leitern, Klammern und Stifte können
auch weiter auseinander liegen; in senkrech-
Schwierigkeit: C
ten Abschnitten manchmal auch nur ein
Dauer: 4 Stunden
Drahtseil; Begehung ohne Benutzung der
fixen Sicherungseinrichtungen möglich
Kontakt: TVB Tux-Finkenberg
VORAUSSETZUNG: gute Kondition
Lanersbach 472, 6293 Tux
AUSRÜSTUNG: Klettersteigausrüstung wird
Tel.: +43/(0)5287/8506
empfohlen, Ungeübte und Kinder sind
info@tux.at, www.tux.at
eventuell ans Seil zu nehmen
61
GERLOSSTEINWAND
Schwierigkeit: C/D-, Dauer: 4,5 Stunden
Kontakt:
TVB Zell-Gerlos, Dorfplatz 3a, 6280 Zell am Ziller, Tel. +43/(0)5252/2281
info@zell.at oder info@gerlos.at, www.zillertalarena.com
ZIMMEREBEN
SOMMER 2009
62
SOMMER 2009
64
Im Zillertal leben die Menschen in erster Linie vom Tourismus
und angeschlossenen Wirtschaftszweigen. Wie verträgt sich
Natur und Tourismus?
Kröll: Das Zillertal ist eine der stärksten Tourismusregionen in Öster-
reich. Wir sind weder Museum noch Disneyland, das zeigt auch schon
das Naturparkhaus. Der Erholungssuchende möchte Ruhe, wenn er
in die Natur geht. Und dafür haben wir die größte Wellnessanlage im
Freien. Gleichzeitig haben wir einen florierenden Wirtschaftskreislauf.
Denn der Bauer, der vom Tourismus profitiert, der investiert wiederum
in die eigene Region und somit in die Weiterentwicklung der Kultur-
landschaft. Wir bekommen mit, dass der Erlebniswert gerade für die
Großstadtbevölkerung gewaltig ist. Wenn wir sorgsam mit der Natur
umgehen, bleibt sie uns ebenso erhalten wie die gelebte Tradition.
ZU DEN PERSONEN
GEORG KASER ... Klimawandels auf das Wasser der schwierigste bekannte Klettertour
ist Gletscher- und Klimaforscher an Erde (erschienen im September der Welt galt.
der Universität Innsbruck mit 2008). Dr. Georg Kaser ist der
Forschungsschwerpunkten in derzeitige Präsident der Internatio- WILLI SEIFERT ...
nal Association of Cryospheric ist Betreuer des Naturparkhauses
den Peruanischen Anden, auf den
Sciences. und als Diplom-Geograph mit
Gletschern Ostafrikas und in der
Schwerpunkt Raumplanung seit
Südtiroler Ortlergruppe. Der außer-
PETER HABELER ... 2005 im Hochgebirgs-Naturpark-
ordentliche Universitätsprofessor
ist aktive Extrem-Bergsteiger- Zillertal tätig. Mit der Auswirkung
wurde im Mai 2004 in die Gruppe
legende aus dem Zillertal. Sein des Klimawandels auf den Touris-
von 150 Wissenschaftlern berufen,
größter Erfolg war 1978 die zum mus setzte er sich bereits wissen-
die in fast dreijähriger Arbeit Teil 1
ersten Mal ohne künstlichen schaftlich auseinander.
des 4. Weltklimaberichtes erstellt
Sauerstoff durchgeführte Besteigung
haben. Darin wurde 2007 der des Mount Everest, des höchsten HEINZ KRÖLL ...
neueste Wissensstand über die Bergs der Welt. Weiters gelangen ist Geschäftsführer und Besitzer
beobachteten Veränderungen im Habeler Erstbegehungen in den der Familien-Sennerei Zillertal. Sie
Klimasystem und über die entspre- amerikanischen Rocky Mountains, verarbeitet silofreie Heumilch von
chenden physikalischen Zusam- er war der erste Europäer an den Bergbauern aus der hinteren
menhänge veröffentlicht. Anschlie- Big Walls im Yosemite-Nationalpark Region im Zillertal. In der Erlebnis-
ßend arbeitete er im Auftrag des in Kalifornien (USA) und kletterte in sennerei Zillertal kann man die
Weltklimarates IPCC an einem kürzester Zeit durch die El-Capitan- Verarbeitung von Milch zu Käse
Bericht über die Auswirkungen des Südwestwand, die damals als die live miterleben.
65
Stichwort: Verkehr. Gibt es Alternativen zum Auto?
Habeler: Zermat in der Schweiz ist ein gutes Beispiel für einen auto-
freien Ort. Eine herrliche Geschichte – das ist ein Traum. Am Wochen-
ende ist die Fahrt durchs Zillertal häufig zeitraubend. Interessanter
Weise sind aber viele Touristen von zu Hause den Stau gewohnt – ih-
nen macht es gar nicht so viel aus.
Kaser: Da sprechen Sie einen zentralen Punkt im Hinblick auf die CO2-
Im Zillertal ist es gelungen,
Problematik an. Ich spreche gewissermaßen als Botschafter des Welt- Gegensätze zu vereinen.
klimarates und der sieht den Individualverkehr als einen großen Tä-
ter. Das Zillertal müsste den Individualverkehr loswerden. Man muss Neben Ski- und Wander-
natürlich eine brauchbare Alternative anbieten. Das könnte heißen,
dass ich in Düsseldorf mein Skigepäck aufgebe und es direkt ins Hotel
gebieten gibt es auch
geliefert wird, während ich entspannt und komfortabel per Zug und natürliche Ruhezonen, in
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Tal das Hotel erreiche. Dazu
bräuchte es natürlich ein funktionierendes öffentliches Verkehrsnetz.
denen keine Lifte mehr ge-
Um das umzusetzen, muss allerdings der politische Wille da sein. baut werden dürfen.
Sie sprechen den Klimawandel an. Was stellen Sie als Klima- Dem steten Wachstums-
forscher an realen Veränderungen in den Alpen fest?
Kaser: Da die Vorgänge im Klimasystem oft verzögert stattfinden, ist
streben werden dabei
das Nährgebiet der Gletscher zum Beispiel schon seit mehr als zehn Grenzen gesetzt.
Jahren in Höhen über 4000 Metern verschwunden. Die Ostalpen-
gletscher sind also heute schon Relikte aus einem früheren Klima
und können unter heutigen Bedingungen nicht überleben. Wenn
die Gletscher bleiben sollen, bräuchten wir Wetterverhältnisse wie
in den 1920er oder den 1960er und 70er Jahren: Winter mit großen
Schneemengen und kühl-feuchte Sommer. Damit verbundene Lawi-
nenwinter und verregnete Sommer wären vermutlich fatal für die
Tourismuswirtschaft.
Auf der einen Seite schmelzen die Gletscher, auf der anderen
Seite befindet sich die Tourismusindustrie in einer Wachstums-
spirale. Wie begegnet man dieser Entwicklung?
NATURPARKHAUS
Kaser: Konstantes Wachstum führt zur Explosion. Das kann man durch
Wachstumsfunktionen mathematisch einfach beschreiben. Wir benö-
GINZLING
tigen eigentlich ein Wirtschaftssystem, das nicht von stetem Wachsen
abhängt. In Tirol schwächt man gerne ab: „Ach, das wird schon alles
nicht so schlimm sein.“ Allerdings sind wir alle vernetzt, das zeigte Das Naturparkhaus ist die Visitenkarte des Hochge-
auch die Finanzkrise wieder. Das Szenario ist natürlich bedrohlich. birgs-Naturparks. Das Besucherzentrum wurde im
Angst und Bedrohlichkeit sind jedoch etwas sehr Subjektives. Wenn
man objektiv damit umgeht, dann wird man Anpassungsmechanis- Juli 2008 neu eröffnet und hat zum Ziel, der
men finden. Wir leben in einer Zeit massiver Veränderungen – und Bevölkerung und den Touristen den Hochgebirgs-
wir können und müssen lernen, damit umzugehen.
Seifert: Es braucht ein Gesamtkonzept, um die Entwicklung von ganzen Naturpark-Zillertal näher zu bringen und für seine
Talschaften einzuläuten. Die Realität zeigt, dass der Hornkees bei der Besonderheiten zu sensibilisieren. Das Herzstück
Berlinerhütte beispielsweise in den letzten fünf Jahren um 250 Meter
verloren hat. des Naturparkhauses ist eine moderne, interaktive
Habeler: Als Bergsteiger habe ich in den letzten Jahren hautnah er- und familiengerechte Erlebnis-Ausstellung, in der
lebt, dass die Berge brüchiger werden, es mehr Felsstürze im alpinen
Gelände und Muren im Talbereich gibt. Bergsteigen und vor allem man sich auf die Spuren einer verschollenen
Gipfelbesteigungen werden somit ein besonders gefährliches Unter- Gletscher-Expedition macht und dabei die Beson-
fangen. Alte Führerliteratur stimmt zum Teil nicht mehr, weil sich das
Gelände durch ausapernde Gletscher stark verändert hat. Das bedeu- derheiten des Schutzgebiets spielerisch kennen
tet, dass Bergführer und Bergrettungsleute vor neue Herausforde- lernt. Als der Naturpark 1991 eingerichtet wurde,
rungen gestellt werden.
ging es nicht um den Schutz spezieller Tier- und
Die unberührte Natur verändert sich, wird immer knapper und Pflanzenarten, sondern um den Erhalt des Natur-
gleichzeitig suchen die Menschen sie wieder vermehrt auf. Wel-
che Rolle spielt die Natur für die Tourismuswirtschaft? und Kulturlandschaftsraumes, der knapp 400
Kröll: Der Tourismus braucht die Natur, das ist ganz klar. Die Natur Quadratkilometer umfasst.
ist rar und durch gezielte Verknappung können wir noch mehr Wert-
schöpfung für das Zillertal herausholen. Aktuell profitieren wir aber
SOMMER 2009
66
„Siehst du
das Nährgebiet vom
Gletscher?“ „Nein,
das ist schon in den
90er Jahren auf 4000
Meter zurückgegan-
gen.“ Georg Kaser, Wil-
li Seifert, Heinz Kröll
und Peter Habeler.
Auf den Spuren 67
einer verschollenen
Gletscherexpedition:
Im Naturparkhaus
Ginzling lernt man den
Hochgebirgs-Naturschutz-
park interaktiv kennen.
SOMMER 2009
68
vor allem davon, dass unsere Landwirtschaft und der angeschlossene angelegten Meliorations-Projekt entlang der Zillertaler Höhenstraße.
Wirtschaftskreislauf noch tadellos funktionieren. Die Bergbauern, die Man ersetzt dabei Almflächen durch Waldflächen.
direkt an die Natur gebunden sind, sind für den Tourismus sehr wich- Kaser: Dabei sprechen wir immer noch von Kulturlandschaft. Grund-
tig. Ihre intensive Alm- und Heuwirtschaft, das heißt, dass die Kühe sätzlich muss man zwischen Kulturlandschaft und Naturlandschaft
auf über 1000 Metern grasen, sorgt beispielsweise für eine Artenviel- unterscheiden. Im Zillertal haben wir in erster Linie Kulturlandschaft.
falt bei Kräutern und Pflanzen, was sich wiederum auf den Geschmack Das Fantastische ist die Mischung aus beiden. In den USA gibt es bei-
der Zillertaler Bergmilch sowie diverse Käsesorten positiv auswirkt. spielsweise großartige Naturparks. Ich muss aber gestehen, dass mir
Gleichzeitig entwickelt der Bienenhonig aus Heuregionen ein starkes dort nach kurzer Zeit der Kirchturm, das Dorf, das Gasthaus abgeht –
Aroma – ich möchte damit ein bisschen den Kreislauf charakterisie- also schlichtweg die alpine Kulturlandschaft.
ren. Wird die Alm nun nicht mehr bewirtschaftet, geht einmal dieser Seifert: Man muss realistisch sein. Im Hochgebirgs-Naturpark im Zil-
Kreislauf verloren und zudem nimmt der Boden nicht mehr so viel lertal existiert maximal noch ein Viertel reine Natur oder Wildnis. Das
Wasser auf und wir haben beispielsweise Murenprobleme. gesamte Wegenetz, die Almwirtschaft, die Hütten und Steige sind
Seifert: Das ist jedoch von Fall zu Fall topographisch unterschiedlich. bereits Teil der Kulturlandschaft. Es ist wichtig, das Schindeldach oder
Zum Teil wird das Vieh bewusst von der Weide genommen und man die Bergmahd zu erhalten. Wenn sich aber eine Alm nicht mehr trägt,
lässt das Gelände wieder aufforsten, damit der Boden wieder mehr ist der natürliche Weg, dass sie wieder zuwächst. Dieser Trend ist
Wasser aufnehmen kann und den darunter liegenden Ortschaften Si- auch im Zillertal bei einigen Almen bereits zu beobachten. Kultur-
cherheit vor Überflutungen und Muren gibt. So etwa in dem groß landschaft ist ja auch etwas Dynamisches.
Die Expertenrunde
im Naturparkhaus. Bergsteiger-
legende Peter Habeler zählt mit
seinen Diskussionspartnern die
Ringe des Baumes und schätzt
so dessen Alter.
69
Eine interessante Möglichkeit für die Hinführung des Menschen Kröll: Im Zillertal steht die Kulturlandschaft gewiss im Vorder-
zur Natur ist auch die Inszenierung von Natur. Wenn der Mensch grund. Es ist wichtig, dass das so bleibt. Das Ziel kann sicher nicht
alleine vor dem grünen Wald steht, fehlt ihm häufig der Zugang eine Disneyland-Inszenierung sein. Die Leute, die hier leben, er-
dazu. fahren das Gegebene als selbstverständlich. Wenn ein engagier-
Habeler: Ich finde das nicht gut. Wenn wir nicht mehr wissen, was ter Mensch von außen kommt und einen Berg einfärben oder eine
noch toller wäre und wenn wir mit allen möglichen Attraktionen ver- elektrische Stiege auf 3000 Meter bauen möchte, dann besteht
suchen, Aufmerksamkeit zu gewinnen, dann ist die Grenze zum Perfi- die Gefahr, dass die Bevölkerung das faszinierend findet. Der
den sehr knapp. Im Grunde ist ein Klettersteig auch schon eine kleine Gast aber öffnet uns die Augen, indem er uns daran erinnert, wie
Inszenierung. Aber es kommt immer auf den goldenen Mittelweg an. schön wir es hier haben.
Es geht auch um die Wertschätzung dessen, was wir haben. Ich glau- Habeler: Das Problem, das sich dann ergibt, ist auch das Nicht-Ge-
be, dass das im Zillertal gut umgesetzt wurde. Selber finde ich die nug-Haben-Wollen, die Gier. Ich freue mich, wenn ich in ein abgele-
reine Natur in amerikanischen Nationalparks sehr faszinierend, auf genes Dorf in den Alpen komme. Die Welt scheint dort noch zu stim-
unsere Bereiche kann man das aber nicht umlegen. men. Aber für die Bevölkerung, die dort lebt, ist es fatal. Sie fühlt sich
Kaser: Denken Sie an die zahlreichen Ge- und Verbote, die in weit hinter uns. Das Zillertal hat hier einen guten Weg eingeschlagen.
einem amerikanischen Nationalpark existieren. Ich rate auch ab, Aber ich selber kenne den Drang, stets weitere Gipfel zu erklimmen.
das als Vorbild für Europa zu nehmen. Diese Einschränkungen Da sind wir wieder beim goldenen Mittelweg – auf dem sollten wir
wollen wir ja nicht. konstant wandern.
T E X T: Daniel Naschberger
FOTOS: Gerhard Berger
„Sie sind kein Meister, sondern sogar ein Professor – auch fürs Kochen hohen Nachfrage entwickelte sich schließlich der erste Kurs“, erin-
sollte man einen akademischen Titel vergeben.“ Geschmeichelt von nert sich Sieghard zurück. In diesen nunmehr sechs Jahren hielt er
diesen Worten eines Gastes blickt Sieghard in die anwesende Runde, jeweils im Frühjahr und im Herbst Kurse ab, daher passten sich auch
die sich gerade mit dem vierten Gang des heutigen Menüs beschäf- die Menüs stets den Jahreszeiten an. Und so stehen dieses Mal Hirsch-
tigt. Zum bereits zwölften Mal findet an diesem Tag ein Kochkurs im fleisch, Äpfel oder auch Holunder auf dem reichhaltigen Menüplan,
Hotel Restaurant Sieghard in Hippach statt, sieben wissbegierige Teil- den Sieghard seinen interessierten Kochschülern serviert. Nicht nur
nehmer saugen jedes Wort des Haubenkochs auf und staunen ob der Hotelgäste wohnen dem „Unterricht“ bei, auch Einheimische ziehen
fantastischen Zubereitung der Gerichte. die Kurse regelmäßig an.
„Die Atmosphäre ist fantastisch und richtig gemütlich. Sieghard hat
IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT eine sehr sympathische Ausstrahlung und beantwortet auch während
Die Ruhe, die Sieghard ausstrahlt, ist bewundernswert. Umso mehr, der Zubereitung jede Frage sofort. Mit Hilfe der Profitricks werde ich
wenn man bedenkt, dass er in gerade einmal sechs Stunden ein die Rezepte zuhause auf jeden Fall auch ausprobieren“, schwärmt
sechsgängiges Menü zaubert und sich dabei die Zeit nimmt, selbst Hans Drischberger aus Bayern, der für vier Tage angereist ist, um dem
nach jedem Gang an der Verkostung teilzunehmen. Den Überblick Meister auf die Finger schauen zu können.
in einer vollen Küche auch im Stress zu bewahren, ist nur einer der
vielen Gründe für den Erfolg des Hippacher Stargastronomen. Der re- NOSTALGISCHER RÜCKBLICK
nommierte Gourmetguide Gault Millau zeichnete Sieghard zuletzt mit Schon der erste Gang, der sogenannte „Gruß aus der Küche“, lässt
14 Punkten aus, damit trennt ihn lediglich ein Punkt auf die zweite bei allen Kursteilnehmern die Zungen schnalzen. Diese Überraschung
Haube. wird bei allen Menüs serviert, diesmal startet man mit einem Kalbs-
Doch Bescheidenheit ist eine Tugend, die man im Hause Eder pflegt, tafelspitz. Für die Wahl des passenden Weins zeichnet Sohn Christian
daher erfreut es den Kochkünstler stets aufs Neue, wie groß der An- Eder verantwortlich, ein ausgebildeter Sommelier.
drang auf seine Kochkurse ist. „Die Idee für die Kurse wurde 2002 Während des Essens nützt Sieghard die Gelegenheit, ein wenig von
geboren. Einige unserer Hotelgäste fragten mich, ob sie mir beim Ko- den Anfängen zu erzählen: „Ich habe 1968 in einem gut bürgerlichen
chen über die Schultern schauen könnten, und aus der überraschend Hotel mit meiner Lehre begonnen. Damals war die Küche natürlich
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HOTEL RESTAURANT
SIEGHARD
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„Die Idee für die Kurse wurde 2002 geboren. Einige unserer Hotelgäste fragten
mich, ob sie mir beim Kochen über die Schultern schauen könnten, und aus der
überraschend hohen Nachfrage entwickelte sich schließlich der erste Kurs“
sehr traditionell, und es waren hauptsächlich mittags sehr viele Gäs- Wachtel im Strudelblatt, das Apfel-Sellerie-Schaumsüppchen und die
te, die ins Gasthaus gingen oder mit Bussen Halt gemacht haben, um Räucherforellentascherl, ehe man am Hauptgang angelangt. Mit dem
etwas zu essen.“ In den Jahren darauf arbeitete Sieghard während Hirschkalbskotelett an Rotwein-Kardamom-Sauce beweist der Gast-
des Sommers im elterlichen Betrieb, in der Wintersaison sammelte geber, dass er die hohe Kunst der Sauceherstellung beherrscht. Bis
er Erfahrungen in anderen Hotels. Mitte der 80er Jahre wagte er mit zu 24 Stunden lassen Sieghard und sein Team diese ziehen, um den
seiner Frau Ilona den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete ein gewünschten Geschmack zu erhalten.
kleines Restaurant, aus dem sich über die Jahre das Hotel Sieghard Das Kürbiskern-Krokant-Eisparfait rundet schließlich die sechsgän-
entwickelte. Immer wieder in all den Jahren nutzte Sieghard die Mög- gige Demonstration höchster Kochkunst ab und lässt eine höchst be-
lichkeit, bei anderen Spitzenköchen hineinzuschnuppern. „Man muss eindruckte Runde zurück. Für den Koch selbst ist dies jedoch eine
dann schon selbst kreativ werden, nur Zuschauen hilft auch nicht wei- Selbstverständlichkeit: „Wir versuchen stets, neue Bestleistungen zu
ter. Die Küche hat sich vor allem seit den Siebzigern enorm stark ge- vollbringen. Beim Einkauf der Produkte wird auf Topqualität geachtet,
wandelt, jungen Leuten bereitet Kochen heutzutage auch viel mehr denn nur diese soll auch später auf den Teller kommen“, gibt Sieghard
Freude als früher. Nach wie vor gehören Essen und Trinken sicherlich ein Stück seiner Philosophie weiter. Und genau diese Qualität findet
zu den schönsten Dingen überhaupt“, betont Sieghard und erntet zu- er im eigenen Garten und in der Region vor. Sieghard weiß, womit
stimmende Blicke. er bei seinen Gästen punkten kann: „Unser großes Plus ist unsere Kü-
che. Wir haben viele Stammgäste, die uns deshalb die Treue halten.
GARANTIERTE QUALITÄT Wir wollen uns die Größe mit derzeit rund 40 Hausgästen weiter be-
Doch dann kommt ihm schon wieder der nächste Gang in den Sinn wahren.“ Womit sich auch der hauseigene Slogan erklärt: „Das kleine
und er bittet die Anwesenden erneut in die Küche. Es folgen die Hotel mit der großen Küche.“
73
Apfel-Sellerie***
-Sc haumsüppchen
***
Räuc herforellentasc herl mit Dillgurken
2006 Grüner Veltliner Selection Elisabeth, Weingut Karl Lagler, Spitz, Wachau
***
Hirschkalbskot elett an
Rotwein-Kardamom-Sauc e
mit Herbstaromaten und Grießstrud el
1999 Montiano (100 % Merlot), Weingut Falesco, Montefiascone, Lazio
Kürbiskern-K***
rokant-Eisparfait
mit Zwetschkenkiachl und Hollerkoch
2004 Eiswein Cuvée (Grüner Veltliner, Welschriesling, Scheurebe)
Weingut Kracher, Illmitz, Burgenland
„Wir versuchen
AUSGEZEICHNET stets, neue Best-
Sieghard Eder wurde vom Gourmetführer Gault Millau mit der höchsten leistungen zu vollbrin-
Punktzahl für eine Haube (14 von 20 Punkten) ausgezeichnet, damit gen. Beim Einkauf
fehlt lediglich ein Punkt auf die zweite Haube. Weiters bekam er vom der Produkte wird auf
Michelin-Führer den Bib Gourmand verliehen: eine Vorstufe des ersten Topqualität geachtet,
von maximal drei Sternen. Gault Millau adelte Sieghard mit den
Worten: „Erfreulich, wenn sich durchaus positive Küchenleistungen das
denn nur diese soll
ganze Jahr über bestätigen lassen. Umso beachtlicher, wenn sich das auch später auf den
Niveau noch zu steigern vermag. Verantwortlich dafür ist der in Teller kommen.“
Bestform kochende Patron Sieghard Eder.“
SOMMER 2009
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Wachtel im Strudelblatt an
Steinpilzen und Wildkräutersalat
Zutaten für 6 Personen im 6-Gang-Menü als Vorspeise
ZUTATEN
200 g Wildkräutersalat (Rucola, Schafgarbe, Sauerampfer …),
100 g Steinpilze, 1 Paket Strudelblätter, 1 Ei zum Bestreichen,
100 g Champignons und 100 g Kräutersaitlinge, beides fein gehackt,
50 g Schalottenzwiebeln fein gehackt, 1 EL gehackte Petersilie,
1 EL Butter, 6 Wachteln, 50 g Spinatblätter, 1,5 Liter Rapsöl,
100 ml Olivenöl, 200 ml Balsamico, 1 EL Zucker, 4 EL Portwein,
Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG
Balsamicomarinade
Balsamico, Zucker und Portwein aufkochen und auf ca. 50 ml
einreduzieren. Abkühlen lassen, und mit ca. 100 ml Olivenöl, Salz
und Pfeffer vermischen. Apfel-Sellerie-Schaumsüppchen
Wachtel
Wachtelbrüstchen auslösen (Haut und Knochen entfernen), mit Salz Zutaten für 6 Personen im 6-Gang-Menü
und Pfeffer würzen.
Duxelle ZUTATEN
Schalottenzwiebeln in etwas Butter anrösten, Champignons und 150 g Butter, 500 g Sellerie (ohne Schale) in Würfel geschnitten, 100 g
Kräutersaitlinge dazugeben und mitrösten. Die Petersilie dazuge- Schalottenzwiebeln, 150 g Äpfel geschält und entkernt, 1,5 Liter Was-
ben und mit Salz und Pfeffer würzen. Aus der Pfanne nehmen und ser, 2 EL Mehl glatt, 500 ml Sahne, Salz, Zucker, Pfeffer, 10 g Peter-
kaltstellen. silblätter frittiert
Steinpilze in Olivenöl und Butter anbraten und mit Salz und Pfeffer ANRICHTEN
würzen. Wildkräutersalat mit Balsamicodressing marinieren. Die Suppe vor dem Servieren noch einmal erhitzen und mit Peter-
Wachtel halbieren und mit Steinpilzen anrichten. silblättern dekorieren.
© MEDIALOUNGE
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Hirschkalbskotelett an Rotwein-Cardamon-Sauce
mit Herbstaromaten und Grießstrudel
Zutaten für 6 Personen im 6-Gang-Menü
ZUTATEN Hirschsauce
1 kg Hirschrücken ausgelöst, 2 kg Hirschabschnitte und Knochen, Schalotten in Butter anrösten, mit Zucker karamellisieren, mit
500 g Wurzelgemüse geschnitten (Karotten, Lauch, Sellerie, Zwiebel), Rotwein ablöschen und einkochen lassen bis der Rotwein fast ver-
250 ml Öl, 2 EL Tomatenmark, 1 Liter kräftiger Rotwein, 15 Pfefferkör- dampft ist. Den Hirschfond und die Preiselbeeren dazugeben und
ner, 5 Wacholderbeeren, 2 Lorbeerblätter, 5 Pimentkörner, Speck- nochmals etwas einkochen lassen. Evtl. mit Maisstärke etwas binden.
abschnitte, 2 Zweige Thymian, 1 Zweig Rosmarin, 5 Liter Wasser, Herbstgemüse
100 g feingehackte Schalottenzwiebeln, 250 ml guter Rotwein, Das Gemüse kurz in Olivenöl und Butter anbraten, würzen und
1 Messerspitze Kardamom, 1 EL Preiselbeeren, 500 ml Hirschfond, beiseite stellen.
1 EL Zucker oder Ahornsirup Grießstrudel
100 g Mini-Maiskolben, 200 g Hokkaido Kürbis, 100 g rote Zwiebeln, Butter mit Eidotter und Salz schaumig rühren. Grieß und Sauerrahm
100 g Petersilwurzeln und 100 g Kohlsprossen vorgekocht, alles in dazugeben. Zuletzt den Eischnee unterheben. Die Masse ca. fingerdick
gleich große Stücke geschnitten. Etwas Olivenöl, Butter, Salz, Pfeffer, auf den ausgezogenen Teig streichen. Locker einrollen und mit einem
Zucker bemehlten Kochlöffel portionsgroße Stücke abdrücken. In Salzwasser
Restlicher Strudelteig von der Wachtel, 100 g Butter, 5 Eidotter, Salz, ca. 15 Minuten leicht köcheln lassen.
250 g Grieß, 250 ml Sauerrahm, Eischnee aus 5 Eiklar Hirschkalbsrücken
Rücken in 150 g große Stücke schneiden, würzen mit Salz und Pfeffer,
ZUBEREITUNG in Olivenöl kurz scharf anbraten und im vorgeheizten Ofen bei 80 °C
Hirschfond (am besten am Vortag herstellen) ca. 20 Minuten ziehen lassen, bis das Fleisch schön rosa ist.
Knochen kleinhacken und mit Abschnitten in Öl in einem Topf
anbraten, Wurzelwerk dazugeben und mitrösten, anschließend FERTIGSTELLEN/ANRICHTEN
Tomatenmark beigeben und bei niedriger Temperatur so lange rösten, Den Hirsch aus dem Ofen nehmen und noch einmal kurz in Butter
bis das Tomatenmark braun wird, mit Rotwein ablöschen, dann bis anbraten. Das Gemüse anwärmen. Den Strudel in Butter anwärmen,
über die Knochen mit Wasser auffüllen, Gewürze hineingeben und nachwürzen und mit gehacktem Rosmarin verfeinern. Alles anrichten
5 Stunden köcheln lassen, dann durch ein Tuch abseihen und ein- und mit Kardamomsauce servieren.
reduzieren lassen auf 500 ml.
SOMMER 2009
SO
78
ZUTATEN
1 Liter Sahne, 2 Eier, 200 g Zucker, 20 g Vanillezucker, 200 g Kürbis-
kerne gerieben, 50 g Staubzucker gesiebt, 2 cl Kürbiskernöl,
500 g Holunderbeeren, 100 g Zucker, etwas Maisstärke, 6 Zwetsch-
ken entkernt und halbiert, 125 ml Weißwein, 125 ml Mineralwasser,
1 EL Zucker, 1 EL Öl, Eischnee von 3 Eiklar, etwas Mehl, 2 Eidotter,
eine halbe Vanilleschote, 1/16 Liter Weißwein, 1 EL Zucker, frische
Johannisbeeren oder andere Beeren, Staubzucker, Minzblatt
ZUBEREITUNG
Parfaitsahne
Sahne, Zucker und Vanillezucker aufkochen lassen. Vom Herd ziehen,
kurz abkühlen lassen und die Eier 5 Minuten einmixen. Anschließen
abseihen und 24 Stunden kaltstellen.
Kürbiskernkrokant
Unter ständigem Rühren Kürbiskerne anrösten und mit Staubzucker
leicht karamellisieren lassen. Das Kernöl dazugeben und sofort aus
dem Topf nehmen und kalt werden lassen.
Kürbiskernkrokant-Parfait
Parfaitmasse wie Sahne aufschlagen, Krokant untermischen, in ge-
eignete Formen füllen und in den Tiefkühler für mind. 5 Stunden.
Hollerkoch
200 g Holunderbeeren mit Zucker zum Kochen bringen. Mit Mais-
stärke abbinden und die restlichen 300 g Holunderbeeren unter die
Masse heben, von der Hitze nehmen und nicht mehr kochen lassen.
Zwetschkenkiachl
Einen Backteig herstellen: Wein, Mineral, Zucker und Öl mischen. So
viel Mehl beimengen, bis die Masse dickcremig ist und anschließend
den Eischnee unterziehen. Zwetschken in Mehl wenden, in Backteig
tauchen und in 160 Grad heißem Fett goldgelb backen.
Vanillesabayone
Alle Zutaten über Dampf zu Sabayone schaumig aufschlagen.
ANRICHTEN
Parfait in Portionen schneiden. Zwetschkenkiachl mit etwas Staub-
zucker bestreuen und mit Sabayone und Hollerkoch anrichten.
WEITERE KOCHKURSE
Hotel Theresa Landgasthof Thomas Brugger’s Lanersbacherhof
Bahnhofstraße 15 Pankrazbergstraße 50 Lanersbach 388
6280 Zell am Ziller 6263 Fügen 6293 Tux
Tel.: +43/(0)5282/22860 Tel.: +43/(0)650/4033333 Tel.: +43/(0)5287/87256
www.theresa.at www.landgasthof-thomas.at www.lanersbacherhof.at
An mehreren Terminen führt das Hotel Welche Gerichte zaubere ich aus einem Maria Kraxner und Küchenchef Toni füh-
Theresa in Zell seine Hausgäste in die Topf Kartoffeln? Diese Frage beantwortet ren ihre Kochschüler in die Geheimnisse
Kunst des Kochens ein. Der spannende Kursleiterin Helga Heim im Landgasthof der vielfach ausgezeichneten „Laners-
und lehrreiche Kurs findet zweimal Thomas. Gezeigt wird, wie gut, schnell bacherhof-Küche“ ein. Verschiedene
im Frühjahr und einmal im und günstig man ohne Fertiggerichte Zubereitungsarten, Abläufe, Tricks und
September 2009 statt. kochen kann. Motto: Kochen wie früher. Rezepte stehen auf dem abwechslungs-
Die Teilnahme am dreistündigen Kurs ist reichen Lehrplan. Und am Ende wartet
kostenlos. Termin: Frühsommer 2009. das gemeinsame Essen.
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80
Quellwasser im Zillertal
Fein verästelt wie ein Netz aus Lebensadern spannt es sich durch das
ganze Tal: das Zillertaler Quellwasser. Hoch oben am Berg dringt es in das
Gestein ein und kommt nach zwei Monaten gefiltert und natürlich ange-
reichert zu 100 Prozent in Trinkwasserqualität wieder ans Tageslicht.
T E X T: Julia Brugger
81
Frisch und
unbehandelt: Das
Brunnenwasser im
Zillertal ist meist
Quellwasser.
Wenn sich der Himmel öffnet und zig Liter Regen pro Quadratmeter
niederprasseln, dann saugt die Erde das Wasser auf und die Quell-
bäche schwellen an. Über verschiedene Schichten wird das Wasser
im Erdinneren gereinigt und mit Mineralien wie Kalzium, Magne-
sium, Natrium und Kalium angereichert. Nach einer kürzeren oder
längeren Reise fließt das klare Nass ins Glas, in die Badewanne, den
Kochtopf oder in den Braukessel.
Mehr als 1500 Quellen entspringen im Zillertal. Gespeist werden
diese von Regen- und Schmelzwasser, das an der Oberfläche versi-
ckert und je nach Gestein unterschiedlich tief ins Erdreich und unter-
liegende Gestein der Schwerkraft folgt. Damit das Wasser in höchster
Qualität und keimfrei ist, muss es mindestens zwei Monate zwischen
Versickerung und Austritt im Berg bleiben. Das Wasser sucht sich sei-
nen Weg und wird dabei von der Durchlässigkeit der Gesteinsschichten
sowie von Erdbewegungen gelenkt und geleitet. Auf Grund der geolo-
gischen Bewegungen im Zillertal entstehen auch immer wieder neue
Quellen – gerade entlang von Bewegungsbahnen. Hier werden sie
dann gefasst und das kostbare Wasser fließt über Leitungen ins Tal.
SOMMER 2009
82 Mehr als 1500
Quellen entspringen im
Zillertal. Gespeist wer-
den sie von Schmelz- und
Regenwasser, das über
tiefe Gesteinsschichten
in der Erde gereinigt und
angereichert wird.
der Produktion angewiesen sind, wie die Bierbrau- „Das weiche Wasser emotions for everybody
erei in Zell am Ziller, prüfen es ebenso mit sensi- geht mit dem Hopfen
belsten Messinstrumenten.
eine edle Verbindung ein“,
erklärt Braumeister
Im gesamten Zillertal besticht das Quellwasser Peter Kaufmann.
durch seine Weichheit, die sich nicht nur auf den
Trink- und Badegenuss positiv auswirkt. Es ist auch
ein zentraler Aspekt für die Bierbraukultur – schließ-
DISCOTHEK
lich besteht das Bier zu 95 Prozent aus Wasser. Es
war demnach nicht ohne Grund, dass sich die Zillertal
Brauerei vor über 500 Jahren im quellreichen Tal nie-
dergelassen hat. „Früher war nur die Geschmacks-
empfindung der Menschen ausschlaggebend für die
Bestimmung der Bierqualität. Heute gibt es etliche BAR · CLUB · EVENTS
chemische und physikalische Qualitätsparameter da- GAUDERFEST
für“, weiß Peter Kaufmann, Braumeister und Was-
serexperte der Traditionsbrauerei. „Das Wasser wird 2009 HARD & HEAVY BAR
auf 1700 Metern in fünf Quellen gefasst. Weil es so
weich ist, geht es mit dem Hopfen eine edle Verbin- Das traditionelle Früh-
dung ein.“ Es ist also die Qualität des Wassers, die lings- und Trachtenfest
bestimmt, wie sich der Geschmack des Bieres ent- von 30. April bis 3. Mai CHILLZONE
wickelt. Und diese wird durch das Gestein bestimmt 2009 in Zell am Ziller
– in der Gegend der Brauerei vor allem durch fein-
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blättrige Schiefergesteine. Somit hat die Natur das www.zell.at ARCADE HALL BAR & GRILL
Zillertal, seine Bevölkerung und Gäste mit einem www.gauderfest.at
großen Geschenk ausgestattet: Quellwasser, das
einfach erfrischt. WEINKELLER VIP AREA
gefährdet, ebenso. Den Sommer über grasen Rinder, Pferde, Schafe und
Ziegen auf Bergkräuterwiesen, Milch und Käse werden gewonnen und
Wanderer mit einer Stärkung versorgt.
S MER
SOM E 20
2 09
86
HOCHWERTIGE MILCH
Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft im 19. Jahrhundert
standen die Bergbauern vor einer Existenzkrise. Almwirtschaft
verlangt einen enormen körperlichen Kräfteeinsatz und wollte mit
© H. Steger
SO
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OM
M ME
M E 20
MER 20 09
0
88
Die ersten Tiroler Almen gab es schon Ende der Steinzeit. Almen
dienten damals wie heute als günstige Futterquelle für das Vieh.
mehrere Stunden Marsch zurück, um das Vieh zu zählen und zu se- Zu Pfingsten beginnt für das Vieh die Saison auf der Alm. Milchkühe,
hen, ob alles in Ordnung ist. Auch muss regelmäßig ein „Almputz“ Jungtiere, Pferde, Schafe und Ziegen werden aus den Ställen der Bau-
betrieben werden, besonders auf den Almen, die sich unterhalb der ernhöfe auf die Alm getrieben und erhalten dort den Segen des Pfar-
Waldgrenze befinden. Wenn Sträucher und Bäume nicht entfernt rers. Erstreckt sich das Almgebiet über mehrere hundert Höhenmeter,
werden, holt sich der Wald sein Gebiet wieder zurück. so verbringt das Vieh die ersten Monate auf dem Niederleger. Wenn
Neben der harten Arbeit in und um die Almhütte, sind Senner und die Weiden abgegrast sind, führt der Hirte das Vieh auf die Wiesen
Hirte schonungslos den Wetterextremen ausgesetzt. Wenn es drau- des Hochlegers, der bis zu 2500 Meter hoch gelegen sein kann. Nach
ßen regnet und stürmt, die Wolken den Himmel verfinstern und die wenigen Wochen geht es dann wieder zurück auf den Niederleger,
Blitz ihn zeitweise erhellen, dann ist es für den Hirten höchste Zeit, wo das Gras inzwischen nachwachsen konnte. Im September, wenn
nach den Tieren zu sehen. der Almsommer unfallfrei verlaufen ist und alle Tiere gesund sind,
nur dann wird traditioneller Weise das Vieh mit Buschen, Blumen-
BUNTES TREIBEN kränzen und Spiegeln (gegen den bösen Blick) geschmückt ins Tal
Obwohl die Bergbauern vom Staat unterstützt werden, sind etliche getrieben. Das Vieh bleibt den Winter über im Stall, während der Ski-
Almen dennoch in ihrer Existenz bedroht. Hohe Hygienevorschriften fahrer seinen Jagatee in der Almhütte genießt.
erschweren die Arbeit auf der Alm und zwingen gerade kleinere Al-
men zum Auflassen. Alternative Nutzung oder auch die Entwicklung Mit freundlicher Unterstützung von DI Johann Jenewein, Amt der Tiroler
regionaler Milch- und Fleischspezialitäten – wie die Zillertalmilch – Landesregierung, Abteilung Agrarwirtschaft, sowie Mag. Thomas Bertagnolli,
wirkt diesem Trend entgegen. wissenschaftlicher Leiter Museum Tiroler Bauernhöfe.
90
Almhütten als
sommerlicher Lebensraum
Die Bauernhöfe im Tal sind der Hauptwohnsitz von Landwirt und Vieh. Während Kühe,
Pferde, Schafe und Ziegen den Winter über im Stall stehen, weiden sie im Herbst und
Frühling auf den Wiesen rund um die Höfe. Im Sommer geht‘s dann in die Berge des
Zillertals. Der Hirte führt das Vieh auf die Alm und der Senner verarbeitet die Milch dort
zu herzhaften Produkten.
© Naturpark Zillertale
r Alpen
SOMMER 2009
92
Musikalisch
durch das Tal
Die Jungen Zillertaler
en
Zillertaler Haderlump
FAN-TIPP: FAN-TIPP:
Das junge Open-Air von 15. bis 16. August 2009 in Strass Das große Open-Air von 7. bis 9. August 2009 in Zell am Ziller
93
Die Mayrhofner Hey Mann Band
FAN-TIPP: FAN-TIPP:
Der Mayrhofner Sommerstart von 5. bis 7. Juni 2009 www.hey-mann.at
SOMMER 2009
CLIMBER SAID BELHAJ IN LITE JACKET, ON SIGHT SHORTS.
PEAKPERFORMANCE.COM
KUFSTEIN
95
Erste Ferienregion im Zillertal Fügen-Kaltenbach INNSBRUCK
SEEFEST
Von 10–16 Uhr findet am Spieljoch in Fügen das Seefest beim
Fügenberg
Speichersee Arzjoch statt. Es unterhalten eine Zillertaler Musik-
gruppe sowie Einlagen der Fügener Weisenbläser. Für die klei-
FÜGEN 25.7.2009, Einlass & Beginn 17.00 Uhr
nen Gäste wird ein Kinderprogramm angeboten (Bootsfahrten,
Malwettbewerb). Infopoint der Wasserrettung Schwaz/Achensee STUMMER DORFFEST
Uderns
mit Showprogramm. Am Veranstaltungstag durchgehender Fahr- Einzug der Bundesmusikkapelle mit Bierfassan-
betrieb! www.spieljochbahn.at stich, großem Kinderfest, für die richtige Stim-
mung sorgen 5 Musikgruppen, geboten werden
Kaltenbach
STUMM Zillertaler Spezialitäten wie Kiachl, Zillertaler
Krapfen, Bratwurst etc., verschiedene Bars.
Hochfügen
Gerlos
Zell a. Ziller
Hippach
10.–12.7.2009
URSPRUNG-BUAM-FEST IN STUMM
Mayrhofen
Eine der beliebtesten volkstümlichen Gruppen Öster-
Finkenberg
reichs präsentiert ein tolles Programm aus Musik und
Natur. Drei Tage lang Party ohne Ende mit bekannten
Volksmusikgruppen u.a. Goldried Quintett, Hattin-
ger Buam, Meissnitzer Band, Zillertaler Gipfelwind,
12., 19. und 26.9.2009 URSPRUNG BUAM, Trio Alpin, Local Sound, Draufgänger,
Oesch’s due Dritten, Frühschoppen mit Die Hegl.
ALMABTRIEBSFESTE IN DER ERSTEN FERIENREGION IM ZILLERTAL Ginzling
Gi
www.ursprungbuam.at
Nach ca. 3 Monaten Sommerfrische auf der Alm, kommt der
Bauer mit seinem Almvieh an diesen Tagen in den heimatlichen
Stall zurück. Als Dank dafür, dass das Vieh gesund heimkommt,
wird es geschmückt. Dies wird dann im Ort mit Musik- & Brauch-
tumsgruppen sowie Handwerkern und Zillertaler Spezialitäten
gefeiert. www.best-of-zillertal.at
96
Rohrberg GERLOS
4.7.2009, ab 17 Uhr
NACHT DER 1.000 BIERE ZELL AM ZILLER
Die Zeller Gastronomie Hainzenberg
97
19.–21.6.2009, ab 20 Uhr
6.–12.6.2009 MARC PIRCHER FEST 2009 IN MAYRHOFEN
SCHMANKERLWOCHE IN HIPPACH Ein exklusives musikalisches Wochenende für alle
Spezialitäten werden in Marc-Pircher-Fans in der Veranstaltungshalle Hotel
verschiedenen Hotels serviert. Berghof direkt neben dem Europahaus.
Strass i. Z. 19.–20.7.2009
TRANSALP CHALLENGE
Die zwölfte Auflage der JEANTEX BIKE
TRANSALP powered by Nissan, dem
Fügen härtesten Mountainbike-Etappenrennen
der Welt, Start/Ziel in Mayrhofen.
Kaltenbach
2.8.2009
HARAKIRI BERGLAUF 2009
Berglauf Weltcup mit prominenter
Besetzung in Mayrhofen.
Start: Musik/Pavillon – Prolog Zell a. Ziller
durch Mayrhofen – Schrofenblick –
Harakiri – Astegg HIPPACH
Ziel: Gschösswand Penken
Laufstrecke: 10 km, Schwendau
Ramsau
u
Höhenmeter: 1200 m
Tux/Lanersbach Brandberg
Finkenberg
MAYRHOFEN
22.8.2009
1.–4.10.2009 MARC PIRCHER OPEN AIR
Hintertux
HOO RUCK FEST ZUM ALMABTRIEB Marc Pircher lädt ein zum großen Open
BEI DER ERLEBNISSENNEREI ZILLERTAL Air in Mayrhofen. Neben dem sympa-
Ginzling
Musikalische Unterhaltung mit Die Mayrhof- thischen Zillertaler werden auch die
ner, Nordwand, Marc Pircher, Tiroler Echo, Paldauer und DJ Mox für Stimmung am
Marlena Martinelli, Zellberg Buam und viele Open-Air-Platz im Zentrum von Mayrho-
weiteren Gruppen … fen sorgen. www.marcpircher.at
98
2.8.2009, 11 Uhr
ALMERISCH G’SUNGEN UND G’SPIELT
AUF DER BRANDALM
Volksmusik mit Almidylle! Bereits
Sommer 2009
zum 15. Mal treffen sich Volks-
FINKENBERGER SCHMANKERLFEST
musikanten auf der Brandalm auf
Im Sommer 2008 das erste Mal durchgeführt, war es bereits
1600 m Seehöhe zum gemütlichen
ein Hit! Nun wird dieses schöne Fest am idyllischen Finken-
Beisammensein und Musizieren.
berger Dorfplatz bei traditioneller Musik „ohne Krawall“ mit
Echte und unverfälschte Volksmusik
Schmankerln aus der Region an vier Tagen über den Som-
erwartet alle Besucher und Musikbe-
mer aufgeteilt, abgehalten. Eintritt frei.
geisterten. Begonnen wird mit einer
Hl. Messe, anschließend sind alle ein-
Strass i. Z.
geladen, gemeinsam zu singen und
zu musizieren. Eintritt frei. 12.9.2009, 10 Uhr
SCHAF- UND HAFLINGER-ALMABTRIEB IN FINKENBERG
Seit 1985 veranstalten der Schafzuchtverein und der Fußball-
club Sporer Finkenberg das traditionelle Schaf- und Haflinger-
26.7.2009
Fügen Almabtriebsfest. Das Wiedersehen wird nach alter Tradition mit
TORSEEMARSCH UND TUXER WANDERTAG
einem großen Fest gefeiert. Für musikalische und kulinarische
Ein Bergmarsch in herrlicher Naturkulisse! Gut kondi-
Vielfalt wird bestens gesorgt! Eintritt frei. www.finkenberg.at
tionierte Wanderer passieren auf dem 20 km langen
Marsch mit 1300 m Höhenunterschied die Torseen,
die von bizarren Bergen umgeben sind. Ein Marsch für Kaltenbach
gemütliche Wanderer ist der Tuxer Wandertag, dieser
führt über eine Strecke mit einer Länge von 8 km und
überwindet einen Höhenunterschied von 460 m.
Zell a. Ziller
25./26.9.2009 Hippach
HINTERTUXER OKTOBERFEST
Das Hintertuxer Oktoberfest 22.8.2009, 18 Uhr
TUX/VORDERLANERSBACH Mayrhofen
findet jedes Jahr am letzten DIE NACHT DER HADERLUMPEN
Wochenende im September Zur Einstimmung auf die 4. Zillertaler Holzhackmeis-
FINKENBERG
statt und ist ein echtes Stück TUX/LANERSBACH terschaft findet am Vorabend die Nacht der Ziller-
Tuxer Tradition. Grandiose taler Haderlumpen statt. Mit ihrer fetzigen Musik
Stimmung und gute Unter- überzeugen die Haderlumpen nicht nur ihre Fans, sie
haltung bei Top-Musikgrup- HINTERTUX garantieren für eine unvergessliche Stimmung. Nicht
pen sind der Garant für ein umsonst sind die Haderlumpen Sieger des Grand Prix
Ginzling der Volksmusik 2007.
einmaliges Fest in pracht-
voller Herbstkulisse. Der
Höhepunkt ist der Almab-
trieb von der Bichlalm, der
zu einem der schönsten in
ganz Tirol zählt. 4. Zillertaler Holzhackmeisterschaft
23. August 2009, 11 Uhr
Bei der 4. Holzhackmeisterschaft messen sich wieder die
besten Holzhacker aus dem Zillertal und der Umgebung. Neben
der richtigen Technik und dem entsprechenden Tempo ist
natürlich auch ein großes Bündel an Kraftreserven von Nöten,
um den Champion des Vorjahres zu schlagen. www.tux.at
IMPRE SSUM Das Magazin des Zillertales; Edition 03 – Sommer 2009 · Erscheint zweimal jährlich (Sommer und Winter)
17.05
17.10
17.12
17.18
17.22
17.26
17.28
17.32
17.34
17.39
17.40
17.45
17.48
17.52
17.59
18.02
18.05
18.10
18.30
Hello