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Vorlesungsskript Teil 1
3. Betriebswirtschaftliche Problemstellungen
Berufsaussichten/Arbeitsfelder
„Für die sich gegenwärtig vollziehende Modernisierung und Umstrukturierung im öffentlichen und
gemeinnützigen Sektor werden Kenntnisse und Managementmethoden benötigt, wie sie in der
Privatwirtschaft seit langem engesetzt werden. Der Studiengang vermittelt das fachliche und
methodische Wissen das für eine Übertragung und Anwendung moderner Managementkonzepte im
öffentlichen Sektor erforderlich ist.“.“
(Zitat aus: Internet-Auftritt der FH-Frankfurt, Studiengang Public Management)
Berufsaussichten/Arbeitsfelder
„Zielsetzung des Studiengangs ist die Befähigung der Absolventinnen und Absolventen zur Wahrnehmung
verantwortlicher Managementaufgaben in der öffentlichen Verwaltung und sonstigen öffentlichen
Einrichtungen.“
(Zitat aus: Internet-Auftritt der FH-Frankfurt, Studiengang Public Administration)
Zielsetzung
Beherrschung g der g
grundlegenden
g Kenntnisse der Betriebswirtschaftslehre
Im Einzelnen bedeutet das, dass Sie …
- betriebswirtschaftliche Zusammenhänge in Unternehmen erkennen,
- betriebswirtschaftliche Probleme identifizieren,
- einzelne Methoden zur Lösung der Probleme kennen und angewendet haben
- mit dem betriebswirtschaftlichen Vokabular vertraut sind.
Organisatorisches
1. Präsentation zu jjeder Vorlesung g wird zur Verfügung
g gg gestellt!
2. Theoretische Ausführungen werden um praktische Beispiele angereichert!
3. Literatur zu Selbststudium wird genannt!
4. Übungsaufgaben werden gestellt!
5. Eigene Mitschriften sind hilfreich!
6. Vorlesungsplan bietet Orientierung!
7. Kontaktperson – Sprecher!
8. Verteilung der Unterlagen!
9 Namensschilder!
9.
3. Betriebswirtschaftliche Problemstellungen
3. Betriebswirtschaftliche Problemstellungen
1. Grundlagen
2. Einordnung
3. Entwicklung
Unternehmensführung
(Planung, Entscheidung, Umsetzung, Kontrolle)
Organisation Personalwirtschaft
Rechnungswesen (intern)
Der Begriff „Betriebswirtschaft “ setzt sich aus den beiden Wörtern „Betrieb“ und
„Wirtschaft“ zusammen.
Bedarf := der durch Kaufkraft konkretisierte Wunsch nach Beschaffung von Gütern zur
Befriedigung von Bedürfnissen. Bedarf entsteht durch die Abweichung des Ist-
Z t d vom Ideal-Zustand.
Zustandes Id l Z t d
Wirtschaftliche Güter sind knapp und haben deshalb immer einen Preis.
Preis
Selbstverwirklichungsbedürfnisse
5
Wertschätzungsbedürfnisse
4
3 Soziale Bedürfnisse
2 Sicherheitsbedürfnisse
1 Physiologische Grundbedürfnisse
Beschaffungsmarkt
schaft)
6 1
Kapitalmarkt
Planwirts
7
Produktionsfaktoren
ystem
8 2
Fi
Finanzielle
i ll
schaft, P
chaftssy
Produktion
Mittel
9
3
arktwirts
Wirtsc
10 Produkte/
Dienstleistungen
(z.B. Ma
St t
Staat
5 4
Absat markt
Absatzmarkt
5
5. Ei
Einzahlungen
hl d
durch
hVVerkauf
k fd der P
Produkte
d kt am Ab
Absatzmarkt
t kt
7
7. Beschaffung von Kapital am Kapitalmarkt (Finanzierung durch Eigen
Eigen- und/oder Fremdkapital)
Private Betriebe
Privat Privathaushalte
(erwerbswirtschaftliches Prinzip)
Öffentliche Betriebe
Öffentlich (Kostendeckungsprinzip*, Öffentliche Haushalte
Zuschussprinzip**))
Zuschussprinzip
Kriterien Beispiele
p
Industrie-, Handles-, Bak-, Verkehrs-,
Wirtschaftszweigen (Branchen)
Versicherungs-, Dienstleistungsbetriebe
Art der erstellten Leistung Sachleistungs-, Dienstleistungsbetriebe
Sachleistungs
Fertigungsprinzipien (Massen-, Sorten-,
Serien, Chargen-, Einzelfertigung)
Art der Leistungserstellung
Fertigungsarten (Werkbank-
(Werkbank-, Werkstätten-,
Werkstätten-
Reihen-, Fließband, Prozessfertigung)
Vorherrschende Produktionsfaktor Arbeits-, anlagen-, materialintensive Betriebe
Erfahrungsobjekt: Betrieb
+ +
Produktions-/Input-Faktoren:
- Arbeit (ausführende und dispositive Tätigkeiten (siehe Gutenberg))
- Betriebsmittel
- Werkstoffe
Produkte/Outputfaktoren:
P d kt /O t tf kt
- Konsum- und Investitionsgüter, Zwischen- und Endprodukte
Dr. Matthias Vieth
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre -21-
10.10.2009
Ökonomisches Prinzip
Für welches der nachfolgenden Verfahren müsste sich ein Betrieb entscheiden, wenn er
ökonomisch rational handeln würde?
Beispiel 1: Fertigungsverfahren
Verfahren 1 Verfahren 2 VerfahrenV 3 Verfahren 4
Produkt Kartoffel [kg] 1.300 1.300 1.200 1.100
Produktions- Arbeit [Stunden] 40 40 40 30
faktoren Energie [kWh] 5 6 5 5
S t t [kg]
Saatgut [k ] 200 200 200 150
Beispiel 2: Fertigungsverfahren
F ti f h
Verfahren 1 Verfahren 2 Verfahren 3 Verfahren 4
Produkt Milch [Liter] 1.000 1.000 1.000 1.000
Produktions- Arbeit [Stunden]
Produktions 25 20 23 18
faktoren Kühe [St.] 50 40 30 20
Energie [kWh] 1 1,2 1,2 1,5
Betrieb
Prinzip des
Privateigentums
Wirtschaftlichkeits-
Prinzip Zentraler
Volkswirtschaftsplan
Planwirtschaft (Autonomieprinzip)
(Betrieb =
Organ der Prinzip der
Gesamt- Planerfüllung
g
wirtschaft)
i t h ft)
Finanzielles
Gleichgewicht Prinzip des
Gemeineigentums
Mengenmäßiger
g g Output
p
P d kti ität
Produktivität
Mengenmäßiger Input
Mengenmäßiger Output
Wirtschaftlichkeit
Mengenmäßiger
g g Input
p
Erfolgsgröße
Rentabilität
Basisgröße
1. Grundlagen
2. Einordnung
3. Entwicklung
Wissenschaften
Real-/Erfahrungswissenschaften Idealwissenschaften
Wi t h ft
Wirtschafts- R h
Rechts- S i l i
Soziologie P h l i
Psychologie
wissenschaften wissenschaften
Betriebswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre
erteilen. Diese Handlungsempfehlungen sollen sich auf einen Teilbereich menschlichen Tuns , das
Allgemein
g spricht
p man von Handeln dann,, wenn menschliches Tun als ein gewolltes
g und
kontrolliertes Mittel (Instrument) zur Erreichung eines bestimmten Zweckes (zur Lösung eines
Th
Theoretische
ti h
Angewandte Betriebswirtschaftslehre
Betriebswirtschaftslehre
Erkenntnisobjekt Existentielle Seite („Dasein“) Logische Seite („Sosein“)
1. Erfahrung 1. Abstraktion
2. Beobachtung 2. Logik
Vorgehensweise
3. Abstraktion 3. Prämissen
4. Induktives Folgern 4. Deduktives Schließen
Schlussfolgerung Vom Besonderen auf das Allgemeine Vom Allgemeinen auf das Besondere
Betriebswirtschaftliche Modelle
Nachbarwissenschaften Fragestellung
g g
1. Rationalität
Kontrolle
Grad der Zielerreichung
(Niveau der Problemlösung)
In der Wirtschaft wird vielfach dieser Regelkreis der Veränderung/Verbesserung auch als PDCA („Plan – Do – Check – Act)“-Regelkreis
bezeichnet (vgl. Six Sigma-Systematik/Methodik)
Dr. Matthias Vieth
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre -33-
10.10.2009
Methodische Grundlagen
Planung
z.B. Zielbildung,
g, Problemanalyse,
y , Alternativenermittlung,
g, Alternativenbewertung
g
Entscheidung
zz.B.
B Grundelemente entscheidungstheoretischer Modelle,
Modelle Entscheidungen
- bei sicheren Erwartungen,
- unter Risiko,
- bei unsicheren Erwartungen,
- in der Spielsituation
- Entscheidungstechniken
Durchführung
z.B. Umsetzung der Ergebnisse der getroffenen Entscheidung
Kontrolle
z.B. Kennzahlen, Kennzahlenbaum, Balanced Scorecard
1. Grundlagen
2. Einordnung
3. Entwicklung
Güter
Markt
Markt Informationen Kundenlieferungen
I f
Informationen
ti
Kundenanforderungen
(Zufriedenheit, Bedarfs-
(Bedürfnisse, Bedarf)
Geld deckung)
Sichtweise
ozessuale Siichtweise
unktionale Siichtweise
enetische Sichtweise
Insttitutionelle S
6. Planen 2. Betriebsphase (z.B. (z.B. Qualität, Einkauf, 6. Landwirtschaft
Leistungserstellung/- Patente, Arbeits-.
7. Kontrollieren 7. Medien
verwertung, Umweltschutz)
8. Entscheiden Zusammenschlüsse, 8. Logistik
3. Managementprozesse
g
9. Organisieren Umstrukturierung)
Pro (z B Führung
(z.B. Führung, Strategische
Ge
Fu
Kundenservice (CS)
Unterstützungsprozesse
Umwelt, Organisation,
Qualitäts- Personal- Finanz-
Gesundheit & Informations Mgt.
Informations-Mgt.
management management management
Sicherheit & IT-Infrastruktur
Einkauf & Informations-
Patent- Richtlinien- Prozess-
Kommunikation Lieferanten- sicherheit &
management management management
management Datenschutz
Managementprozesse
1. Aufgaben
2. Ziele
3. Planen
4. Entscheiden
5. Umsetzen
6. Kontrollieren
Zielbildung
Kontrolle
Planung
Koordination
Ausführung
g
Entscheidung
Information
Kontrolle
Grad der Zielerreichung
(Niveau der Problemlösung)
In der Wirtschaft wird vielfach dieser Regelkreis der Veränderung/Verbesserung auch als PDCA („Plan – Do – Check – Act)“-Regelkreis
bezeichnet (vgl. Six Sigma-Systematik/Methodik)
Dr. Matthias Vieth
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre -41-
10.10.2009
Methodische Grundlagen
Planung
z.B. Zielbildung,
g, Problemanalyse,
y , Alternativenermittlung,
g, Alternativenbewertung
g
Entscheidung
zz.B.
B Grundelemente entscheidungstheoretischer Modelle,
Modelle Entscheidungen
- bei sicheren Erwartungen,
- unter Risiko,
- bei unsicheren Erwartungen,
- in der Spielsituation
- Entscheidungstechniken
Durchführung
z.B. Umsetzung der Ergebnisse der getroffenen Entscheidung
Kontrolle
z.B. Kennzahlen, Kennzahlenbaum, Balanced Scorecard
1. Aufgaben
2. Ziele
3. Planen
4. Entscheiden
5. Umsetzen
6. Kontrollieren
Zielsetzungsinstanz Individuum,
Individuum Kollektiv Unternehmen Abteilung
Unternehmen, Abteilung, Führungskraft,
Führungskraft
Zielinhalt Mengen- und Wertgrößen; Sach- und Formalziele Gewinnung von 100 neuen Kunden,
Erhöhung des Marktanteils in Europa um 10%
Zielausmaß Begrenzte
g Ziele und unbegrenzte
g Ziele Maximierung g des Gewinns,, Investitionen in Höhe des
vereinbarten Budgets
Zeitbezug Kurzfristige Ziele, langfristige Ziele Entwicklung einer neuen Produktgeneration,
Einstellung weiterer Entwicklungsingenieure
Zielbeziehungen Komplementäre Ziele, konkurrierende Ziele, Erhöhung des Absatzes – Steigerung der
i diff
indifferente
t Ziele
Zi l K d
Kundenzufriedenheit,
f i d h it mehrh Mit
Mitarbeiter
b it – geringeres
i
Personalbudget, Steigerung des Umsatzes in USA –
Steigerung des Umsatzes in Europa
Zielhierarchie Oberziele, Zwischenziele, Unterziele Gewinnmaximierung, Senkung der Produktionskosten,
Reduzierung der Ausschussquote
hoch
Qualität
mittel
Komplementäre Ziele
Q
niedrig hoch
konkurrierende Ziele
menge
niedrig mittel hoch
Absatzm
Kundenzufriedenheit mittel
itt l
niedrig
hoch
Betriebsgröße
niedrig
1. Aufgaben
2. Ziele
3. Planen
4. Entscheiden
5. Umsetzen
6. Kontrollieren
Partialplanungen Absatzplanung
Produktprogramm 1
Produktionsplanung
Produktprogramm 2
Investitionsplanung
Unternehmens-
g
leitung Entwicklungsplanung
t c u gsp a u g
Betriebsmittelausstattung 1
Betriebsmittelausstattung 2 Standortplanung
Mittlere Führungsebene
Betriebsmittelausstattung 3
Beschaffungsplanung
Fertigungslinie 1
Finanzierungsplanung
Fertigungslinie 2
Untere Führungsebene
g
Fertigungslinie 3
Fertigungslinie 4
Alternativenermittlung
Alt ti ittl b
beschäftigt
häfti t sich
i h mitit der
d Frage,
F mitit welchen
l h
Mitteln/Maßnahmenbündeln die im Zuge der Problemanalyse festgestellten Probleme
gelöst werden können.
U i h h it
Unsicherheitsgrad
d E t
Extrem hoch
h h H h
Hoch gering
i
Vorwiegend qualitativ,
Datenprognose Quantitativ grob strukturiert
Quantitativ, Quantitativ fein strukturiert
Quantitativ,
grob strukturiert
Kapazitätsveränderung
p g Ja: Rahmenplanung
p g Ja: Detailplanung
p g Nein: Kapazität
p ist Datum
om-Planung
Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT)
Unternehmens- Erfahrungskurvenanalyse
leitung Produktlebenszyklusanalyse
Portfolio-Analyse
y
Gegenstro
Mittlere Führungsebene
Fehler-Möglichkeit-Einfluss-Analyse
Total Cost of Ownership-Analyse
Prozessstrukturmatrix
Untere Führungsebene Theorie der Engpässe
Bottom up-Planung
Beispiel 1: Produkt
Produkt-Lebenszyklus-Analyse
Lebenszyklus Analyse
Umsatz U
Gewinn G
Umsatzsatzkurve
Gewinnkurve
U = schwach
U =steigend U = stark steigend U = relativ konstant U = rückläufig
steigend
Beispiel 2: Stärken-Schwächen-Analyse
Interne Analyse
Stärken Schwächen
Vorgehen
1. Inweltanalyse: Suchen von Stärken und Schwächen durch Befragungen, Brainstorming in Gruppen,
Datenerhebung und -analyse
2. Umweltanalyse: Suchen von strategisch relevanten Chancen und Risiken durch Benchmarking,
Kundenbefragung, Technologie-Screening
1. Aufgaben
2. Ziele
3. Planen
4. Entscheiden
5. Umsetzen
6. Kontrollieren
Ergebnismatrix
Zustandsraum
(Umweltzustände, Eintrittswahrscheinlichkeiten)
Zielfunktion
Alternativen-/ (Zielgrößen,
Ergebnisraum
Aktionenraum Präferenzfunktion,
Optimierungskriterium)
Problemstellung:
Wie soll ein Wirtschaftssubjekt
j heute entscheiden,, wenn es nur unzureichende Informationen über künftige
g Entwicklungen
g
hat?
Komplexitätsreduktion im Modell, in dem mehrere konkurrierende Ziele und Entscheidungskollektive ausgeschlossen
werden
3. Sind A1, A2, …, AA zufällige Ereignisse, die paarweise unvereinbar sind, dann gilt, dass die Summe über alle
Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse Aa immer den Wert 1 ergibt.
* Axiom := als absolut richtig anerkannter Grundsatz, gültige Wahrheit, die keines Beweises bedarf
Fertigungsverfahren
Preise FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
[€/Ei h it]
[€/Einheit]
Produkt 10 Fertiggericht [kg] 130 130 120 110
Produktions- 50 Arbeit [Stunden] 4 4 4 3
faktoren 2 Strom [kWh] 5 6 5 5
5 Gemüse [kg] 200 200 200 150
Es wird angenommen, dass alle produzierten Produkte auch am Markt verkauft werden können!
Nun ist es allerdings so, dass die gelisteten Fertigungsverfahren FV1 bis FV 4 leider nicht alle gleich zuverlässig sind. Alle
Fertigungsverfahren sind unterschiedlich anfällig für Fehler, wie auch die Aufzeichnungen zu Fehlerraten zu den einzelnen
Fertigungsverfahren zeigen. Wie Sie sich vorstellen können, führen diese Fehler zu Kosten für das Unternehmen (z.B.
Betriebsunterbrechungs-, Reparatur-, Anlaufkosten).
Weiterhin ist das Unternehmen daran interessiert, die für sich beste Fertigungsalternative auszuwählen. Als beste
Fertigungsalternative wird diejenige angesehen, die den höchsten Gewinn für das Unternehmen liefert. Bitte helfen Sie
dem Management des Unternehmens bei seiner Entscheidung, in dem Sie die Entscheidung vorbereiten!
Umweltzustand Eintrittswahrscheinlichkeit FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
U1 1 100 20 130 90
Tabelle 2: Matrix mit den Fehlerkosten der einzelnen Fertigungsverfahren bei sicheren Erwartungen
Umweltzustand Eintrittswahrscheinlichkeit FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
U1 0,1
, 100 20 130 90
U2 0,2 50 30 40 70
U3 0,7 20 40 10 150
U4 0,0 200 10 300 40
Tabelle 3: Matrix mit den Fehlerkosten der einzelnen Fertigungsverfahren unter Risiko
Preise [€/Einheit] FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
Fertigungsverfahren
F ti f h 1
Erfolg 1: 130 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = 90 €
Erfolg 2: 90 € - 100 € = -10 €
Fertigungsverfahren 2
E f l 1:
Erfolg 1 130 kkg x 10 €/kg
€/k – (4 h x 50 €/h x + 6 kWh x 2 €/kWh + 200 kkg x 5 €/kg)
€/k ) = 88 €
Erfolg 2: 88 € - 20 € = 68 €
Fertigungsverfahren 3
Erfolg 1: 120 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = -10 €
Erfolg 2
2: -10
10 € - 130 € = -140
140 €
Fertigungsverfahren 4
Erfolg 1: 110 kg x 10 €/kg – (3 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 150 kg x 5 €/kg) = 190 €
Erfolg 2: 190 € - 90 € = 100 €
Das Fertigungsverfahren FV4 weist den größten Erfolg mit 100 € aus. Da das Unternehmen sich für die Alternative
entscheiden möchte, die den größten Erfolg ausweist, wird die FV 4 empfohlen!
Umweltzustand Eintrittswahrscheinlichkeit FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
U1 01
0,1 100 20 130 90
U2 0,2 50 30 40 70
U3 0,7 20 40 10 150
U4 0,0 200 10 300 40
Erwartungswert der 34 36 28 128
Fehlerkosten
Preise [€/Einheit] FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
Produkt
P d kt 10 Fertiggericht
F ti i ht [kg]
[k ] 130 130 120 110
Produktions- 50 Arbeit [Stunden] 4 4 4 3
faktoren 2 Strom [kWh] 5 6 5 5
5 Gemüse [kg] 200 200 200 150
Erfolg 1 90 88 -10 190
./.Fehlerkosten 34 36 28 128
Erfolg 2 56 52 -38 62
Dr. Matthias Vieth
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre -66-
10.10.2009
Fall 2: Entscheidungen unter Risiko
Allgemein gilt:
Erfolg 1 = Produktpreis x Produktmenge – Faktorpreis x Faktormenge
Erfolg 2 = Erfolg 1 – Eintrittswahrscheinlichkeit Umweltzustand x Fehlerkosten im Umweltzustand
Fertigungsverfahren 1
Erfolg 1: 130 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = 90 €
Erfolg 2: 90 € - 0,1
0 1 x 100 € + 0
0,2
2 x 50 € + 0
0,7
7 x 20 € = 56 €
Fertigungsverfahren 2
Erfolg 1: 130 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 6 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = 88 €
Erfolg 2: 88 € - 0,1 x 20 € + 0,2 x 30 € + 0,7 x 40 € = 52 €
g g
Fertigungsverfahren 3
Erfolg 1: 120 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = -10 €
Erfolg 2: -10 € - 0,1 x 130 € + 0,2 x 40 € + 0,7 x 10 € = -38 €
Fertigungsverfahren 4
Erfolg 1: 110 kg x 10 €/kg – (3 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 150 kg x 5 €/kg) = 190 €
Erfolg 2: 190 € - 0,1 x 90 € + 0,2 x 70 € + 0,7 x 150 € = 62 €
Das Fertigungsverfahren FV4 weist den größten Erfolg mit 62 € aus. Da das Unternehmen sich für die Alternative
entscheiden möchte, die den größten Erfolg ausweist, wird die FV 4 empfohlen!
Umweltzustand Eintrittswahrscheinlichkeit FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
U1 ? 100 20 130 90
U2 ? 50 30 40 70
U3 ? 20 40 10 150
U4 ? 200 10 300 40
Das Problem der unbekannten Eintrittswahrscheinlichkeiten wird daraus gelöst, dass bestimmte Entscheidungsregeln
angewendet werden!
In diesem Beispiel wird exemplarisch die Laplace-Regel („Regel
( Regel des unzureichenden Grundes
Grundes“)) angewendet.
angewendet Im Rahmen
dieser Regel wird Folgendes unterstellt. Wenn die Eintrittswahrscheinlichkeiten nicht bekannt sind, dann müssen alle denkbaren
Umweltzustände als gleichermaßen wahrscheinlich gelten.
Umweltzustand Eintrittswahrscheinlichkeit FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
U1 0,25
, 100 20 130 90
U2 0,25 50 30 40 70
U3 0,25 20 40 10 150
Preise [€/Einheit] FV 1 FV 2 FV 3 FV 4
Produkt 10 Fertiggericht
gg [[kg]
g] 130 130 120 110
Produktions- 50 Arbeit [Stunden] 4 4 4 3
faktoren 2 Strom [kWh] 5 6 5 5
5 Gemüse
Ge üse [[kg]
g] 200
00 200
00 200
00 150
50
Erfolg 1 90 88 -10 190
./.Fehlerkosten 92,5 25 120 87,5
Erfolg 2 -2,5 63 -130 102,5
Allgemein gilt:
Erfolg 1 = Produktpreis x Produktmenge – Faktorpreis x Faktormenge
Erfolg 2 = Erfolg 1 – Eintrittswahrscheinlichkeit Umweltzustand x Fehlerkosten im Umweltzustand
Fertigungsverfahren 1
Erfolg 1: 130 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = 90 €
Erfolg 2: 90 € - 0,25 x (100 € + 50 € + 20 € + 200€) = -2,5 €
Fertigungsverfahren 2
Erfolg 1: 130 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 6 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = 88 €
Erfolg 2: 88 € - 0,25 x (20 € + 30 € + 40 € + 10€) = 63 €
F i
Fertigungsverfahren
f h 3
Erfolg 1: 120 kg x 10 €/kg – (4 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 200 kg x 5 €/kg) = -10 €
Erfolg 2: -10 € - 0,25 x (130 € + 40 € + 10 € + 300€) = -130 €
Fertigungsverfahren 4
E f l 1:
Erfolg 1 110 kkg x 10 €/kg
€/k – (3 h x 50 €/h x + 5 kWh x 2 €/kWh + 150 kkg x 5 €/kg)
€/k ) = 190 €
Erfolg 2: 190 € - 0,25 (90 € + 70 € + 150 € + 40 €) = 102,5 €
Das Fertigungsverfahren FV4 weist den größten Erfolg mit 102,5 € aus. Da das Unternehmen sich für die Alternative
entscheiden möchte, die den größten Erfolg ausweist, wird die FV 4 empfohlen!
1. Aufgaben
2. Ziele
3. Planen
4. Entscheiden
5. Umsetzen
6. Kontrollieren
Während Planung die gedankliche Projektion künftigen Handelns ist, müssen zur
Zielerreichung die geplanten Maßnahmen auch tatsächlich ausgeführt werden.
Planausführung setzt damit menschliches Handeln voraus.
„Im Zuge der Koordination bemüht sich die Unternehmensleitung um die Abstimmung von
Teilaktivitäten im Hinblick auf ein übergeordnetes Ziel.“ (Wöhe, S. 113)
Nichtwollen
„Unter Motivation versteht man alle Anreize, die ein Individuum veranlassen, sich mit voller
Kraft für die Erreichung eines bestimmten Ziels einzusetzen.“ (Wöhe, S. 113)
Nichtkönnen
Unter Qualifikation versteht man alle Fähigkeiten und alles Wissen, dass ein Individuum
befähigt Aufgaben im Hinblick auf ein Ziel zu erledigen.
Gedankliche
Nichtwissen Nichtwollen Nichtkönnen
Konzeption Tatsächliches
Handelns Handelns
„Unter Organisation versteht man das Bemühen der Unternehmensleitung, den komplexen
Prozess betrieblicher Leistungserstellung und Leistungsverwertung so zu strukturieren, dass
die Effizienzverluste auf der Ausführungsebene minimiert werden.“ (Wöhe, S. 113)
Aufgaben
g der Organisation
g
Schaffung einer Ordnung arbeitsteiliger Prozesse
Entlastung der Unternehmensleitung durch generelle Regeln zur Erledigung häufig
wiederholbarer Aufgaben (Routinearbeiten)
Entlastung der Unternehmensleitung von Routineaufgaben durch Delegation. Dazu setzt die
Unternehmensleitung drei Schritte um:
Abgrenzung von Einzelfall- und Routineentscheidungen
Erlass von generellen Regelungen zur Erledigung von Routinearbeiten
Delegation von taktischen und operativen Einzelfallentscheidungen an nach geordnete
Entscheidungsträger
Korrespondenzpostulat:
K d t l t Konformitätspostulat:
K f ität t l t
Personalbedarf - Verhaltensanspruch –
Personalausstattung tatsächliches Verhalten
Personal(potential-)
(p ) ( )
Personal(verhaltens-)
bereitstellung beeinflussung
Personalwirtschaftliche Maßnahmenbereiche
1. Aufgaben
2. Ziele
3. Planen
4. Entscheiden
5. Umsetzen
6. Kontrollieren
GWB® -Treiberbaum
(Quelle: Win-Team;
GWB®
Er gänzungen PL top+)
Geschäftsergebni s (NOPAT)
↑ (- Steuern1) ) Kapital kosten (Zi nsen)
EBIT
x Kapit alkostensatz
op. Funktions- Sonsti ge 2)
Umsatzerlöse Geschäftsver mögen
kosten
FuE-
FuE Vertriebs
Vertriebs- Verwaltungs
Verwaltungs- Umlauf-
Umlauf Sonsti ge 3)
Umsatzkosten Anlagevermögen
Kosten kosten kosten vermögen
u.a.
Forde- Verbindlich- Erhaltene Sachanl age- Finanzanlage-
Materi al Logistik Produkti on Vorräte
rungen k i
keiten Anzahlungen
A hl vermögen
ö vermögen
ö
Ungewissheit
Unvollkommenheit
Kontrolle
Grad der Zielerreichung
(Niveau der Problemlösung)
Abweichungsursachen
Dr. Matthias Vieth
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre -82-
10.10.2009