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Jes 60,20; Ps 84,12; Mal 3,20. Lk 1,78f; Mt 5,45; Mt 17,2; Offb 1,16.
Die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus darf nicht nur der Ausgangspunkt
Leserforum
der Trinitätslehre sein; sie muss auch ihr Brennpunkt sein. Dieser Gedanke ist
zumindest formal gar nicht so weit von Barths Christozentrismus entfernt. Die Wur-
Im letzten Heft der OT zitiert Jür- Bei der Denkwürdigkeit Nr. 42 – es
gen Kramke aus einer Denkwür- handelt darin davon, dass zu Swe-
zel der Trinitätslehre ist die Offenbarung (KD I/1 329); aber nicht abstrakt, sondern
denborg ein Engel in einem Wagen
in Gestalt des Herrn und somit zusammengefasst in dem Satz: «Gott offenbart sich digkeit in der „Ehelichen Liebe“:
kam, und beim Näherkommen
als der Herr» (KD I/1 331). In dieser gestalthaften Zusammenfassung sind die drei
Wir werden daher vermöge der uns waren es zwei, Mann und Frau.
«Seinsweisen» als der dreifache Sinn des einen Herrseins enthalten: «Er kann unser
gegebenen Erlaubnis ein Ehepaar Nun interpretiert Kramke dies als
Gott sein, weil er in allen seinen Seinsweisen sich selbst gleich, ein und derselbe
Herr ist.» (KD I/1 403). zu dir hinabsenden, damit du es entsprechendes Bild der Ehe des
33 Robert Spaemann, Personen: Versuche über den Unterschied zwischen ‹etwas› und sehest.“ Und siehe, es erschien nun Guten und Wahren, und ich ver-
‹jemand›, Stuttgart 1998. Theo Kobusch, Die Entdeckung der Person: Metaphysik ein Wagen, der vom dritten oder stehe Kramke so, dass er glaubt, es
der Freiheit und modernes Menschenbild, Darmstadt 1997. Regina Radlbeck, Der höchsten Himmel herabfuhr, und war nur ein Engel, aber weil er ein
Personbegriff in der Trinitätstheologie der Gegenwart – untersucht am Beispiel der in dem man einen Engel sah; sowie vollkommener Mensch/Engel vom
Entwürfe Jürgen Moltmanns und Walter Kaspers, Regensburg 1989. Konrad Stock, er aber näher kam, sah man zwei in dritten Himmel ist, und sich Swe-
Person, in: TRE XXVI (1996) 220-231. demselben... denborgs Sphäre angepasst hat,
34 Bei der Weiterentwicklung unserer Theologie werden wir also grundsätzlich an das erscheint er, weil in ihm die Ehe des
relationale Personverständnis Pannenbergs anknüpfen (siehe 2.2.2.) und somit
Dazu äußert sicht Franz Guten und Wahren herrscht, ent-
das Personsein des (schaubaren) Sohnes von seiner Beziehung zum (unschau- Kreuzwegerer in einem Brief an sprechungsmäßig als Mann und
baren) Vater her verstehen. Der von Gott gezeugte Sohn konnte zur Person Gottes die Schriftleitung: Frau. (Seite 108 und 109).