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zum Lehrer, Angestellte zumVorgesetzten, Gr Gott, auer man ist sich privat schon n
her gekommen. Es bleibt eine grereDistanz bestehen, wenn man frmlich mit Gr
Gott grt. Daher wird in Geschften, Restaurants undanderen ffentlichen Orten meist
Gr Gott gesagt. Man zeigt Respekt vor dem Kunden, dem Gastoder dem Angestellten
, der nicht zum Bekanntenkreis gehrt. Manchmal machen sich Schler lustigber diese
Formel und sagen zum Lehrer Tag! Diese kleine Frechheit nimmt aber keiner Ernst, im
nchsten Moment sind die Rollen und die Machtverteilung wieder klargestellt.
Ja, die Gruformen haben in sterreich auch etwas mit Macht zu tun. Gehe ich zu eine
m Beamten alsBittsteller, werde ich ihm mit Gr Gott Respekt zollen.
Wo wrden wir denn da hinkommen, wenn derBrger dem Beamten einen bloen Gut
en Tag wnschte.
Da knnte ja jeder kommen, womit gleichzwei beliebte sterreichische Aussprche gef
allen sind, die die Unbotmigen* in die Schrankenweisen oder berzogene Forderung
en zurckweisen sollen.
Dem Einfluss des deutschen Fernsehens und deutschen Synchronisierungen von Filme
n ist eswahrscheinlich zuzuschreiben, dass heute das Gruwort Hallo schon sehr verbr
eitet ist. Nochbeschrnkt es sich auf die Jugendsprache, die Arbeitskollegen und den fa
miliren Bereich; insterreich konkurriert es da mit Servus und Gr' dich (eigentlich ei
ne Variante zu Gr Gott). Aber esist auf dem Vormarsch. Frher machte man sich man
chmal lustig ber den, der mit Hallo grte.
DerHallo ist schon gestorben, war dann die nicht sehr feine Art zu antworten. Mittlerwe
ile sagen selbst diehartnckigsten Verfechter des Gr Gott zumindest im vertraulichen
Bereich Hallo. Aber die Vielfalt derSchattierungen beim Gren lsst eine stndige Abw
echslung zu. Die sterreicher lieben esvariantenreich, sonst wre es ja fad. Und klarerw
eise sieht das jeder ein bisschen anders. Wer mag,kann ja seine eigene Sicht der Dinge
darstellen.
*Unbotmig: ungehorsam, ungehrig, aufmpfig Engl.: insubordinate, cheeky