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Quelle: Kurier.

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Adresse: http://kurier.at/chronik/oesterreich/prager-autor-will-neuen-prozess/156.217.830
Datum: 02.10.2015, 18:10

Haftstrafe

PragerAutorwill
neuenProzess
Restitutionskrimi:DerJournalisthatvorseinemHaftantritt
AntragaufWiederaufnahmegestellt.
Autor: Ricardo Peyerl

Stephan Templ tritt Montag seine Haftstrafe an

- Foto: APA/HER BER T NEU BAU ER

Kurz bevor der Prager Journalist und Historiker Stephan Templ am kommenden Montag
seine einjhrige Haftstrafe in Wien antritt, hat er einen Antrag auf Wiederaufnahme seines
Verfahrens eingebracht. Der Autor hat eine bemerkenswerte Entscheidung der
Schiedsinstanz fr Naturalrestitution ausgegraben, die seine Verurteilung wegen Betruges
noch abstruser erscheinen lsst.
Templ hatte wie berichtet bei der Restitution eines Palais in Wiener Rathausnhe fr

seine Mutter einen Zuspruch im Wert von 1,1 Millionen Euro erwirkt und dabei seine Tante
unterschlagen. Laut der unabhngigen Schiedsinstanz fr Naturalrestitution, die ber
Antrge auf Rckgabe von Vermgenswerten aus ffentlichem Eigentum nach dem
Entschdigungsfondsgesetz entscheidet, trifft Antragsteller keine Pflicht zur Bekanntgabe
anderer Anspruchsberechtigter.
Strafrechtliche Relevanz

Wrtlich heit es in der Entscheidung: ... dass eine strafrechtlich (oder sonst wie)
sanktionierte Pflicht, als Erbe in einem Verlassenschaftsverfahren die Existenz weiterer
Erben bekannt zu geben, nicht besteht. Strafrechtliche Relevanz htte nur eine falsche
Aussage bei einer frmlichen Vernehmung zur Sache, etwa im Rahmen der
Todesfallsaufnahme...
Genau das, nmlich das Verschweigen seiner Tante als weitere mgliche
Anspruchsberechtigte, wurde Templ zum Vorwurf gemacht und als Betrug gewertet. Templs
Anwalt Christian Leskoschek beantragt im Wiener Landesgericht eine Wiederaufnahme des
Strafverfahrens und einen Freispruch.
(K U R I ER ) Erstellt am 02.10.2015, 18:00

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