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Vorwort
Der Verfasser, der mir ein lieber Bruder im Herrn ist, kommt mit dieser Veröffentlichung einem
besonderen Wunsch von mir nach. In jungen Jahren war ich selbst unwissentlich mit
spiritistischen Kreisen in Berührung gekommen und konnte tiefe Einblicke in das Reich der
Finsternis tun. Dort lernte ich gleichzeitig die Homöopathie kennen und praktizierte diese
teilweise selbst lange Zeit. Ich war damals mit einem der berühmtesten und bekanntesten
Berliner Heilpraktiker befreundet, der zu dem spiritistischen Zirkel gehörte und in seiner gut-
gehenden überlaufenen Praxis die Homöopathie bei seinen Patienten anwendete.
Während ich durch die Gnade und Barmherzigkeit unseres Herrn aus der spiritistischen Bindung
völlig herausgeführt und innerlich gelöst worden bin und nun schon seit Jahrzehnten in Seinem
Dienst stehe, Sein Wort und die Kraft des Namens Jesus und Seines Blutes verkündigen darf,
war mir der okkulte, spiritistische Hintergrund der Homöopathie und der aus ihr herkommenden
Biochemie jahrzehntelang nicht bewußt. Heute danke ich meinem Herrn auch für die Erkenntnis
und die Befreiung von dieser okkulten Heilweise und möchte alle Geschwister und Leser aus
meiner eigenen Erfahrung heraus warnen und herzlich bitten, alle homöopathischen und
biochemischen Mittel nicht zu nehmen.
Nachdem mir das Wesen der Homöopathie bewußt geworden war, habe ich alle
homöopathischen bzw. biochemischen Arzneimittel verbrannt und mich im Herzen vor Gott von
diesen Bindungen losgesagt. Wir haben es hier mit einer okkulten Heilweise zu tun, von der
Christen sich fernhalten müssen, weil sie sonst in Verbindung mit der Finsterniswelt Satans
kommen.
Möge unser treuer Herr dieser kleinen Warnschrift weite Verbreitung und Beachtung schenken
und den Leser segnen.
"Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit." (Hebr.13, 8)
"Welche auf Ihn schauen, die werden erquickt und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden." (Ps.
34, 6)
Im November 1978
Adolf Neumann
Vorwort zur 2. Auflage
Die zweite Auflage berücksichtigt weiteres Belegmaterial über die okkulte Heilweise der
Homöopathie und nimmt zu Einwendungen und Zuschriften Stellung.
Der treue Herr schenke dieser Warnschrift weiterhin Verbreitung und Beachtung und segne den
Leser.
Gliederung
Die Homöopathie wurde von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Ha h n e m a n n (1755-1843)
entwickelt. Es handelt sich um ein Heilverfahren, das mit Medikamenten arbeitet. Die
homöopathischen Heilmittel werden dem Mineralreich, dem Pflanzenreich und dem Tierreich
entnommen; die Homöopathie ist also eine arzneiliche Heilmethode im Gegensatz zur reinen
Naturheilkunde z. B., die sich des Wassers, der Luft, der Massage usw. bedient. Als Arzneimittel
verwendet die Homöopathie fast alle Stoffe, die überhaupt bekannt sind, allerdings in winzigen
Dosen (Gaben). Die Homöopathie unterscheidet hauptsächlich folgende Arzneiformen:
Flüssigkeiten = Dilutionen (dil.), Verreibungen = Triturationen (trit.), Tabletten = Tabulettae (tbl.)
und Streukügelchen = Globuli (glob.). Die Behandlungsmethode beruht auf dem Prinzip,
Krankheiten durch kleine Mengen jener Stoffe zu heilen, die in größeren Mengen eben diese
Krankheiten (oder ihr ähnliche Symptome) bewirken. Der Begründer hatte durch alte Schriften,
Beobachtungen und besondere Experimente die Überzeugung gewonnen, daß kleine und große
Gaben derselben Substanz entgegengesetzte Wirkungen haben können. Ein Mittel, das, in
größeren Mengen genommen, beim Gesunden Krankheitserscheinungen erzeugt, kann - so
meinte er - in kleinen Mengen gegeben, eine Krankheit, die in ähnlichen Erscheinungen verläuft,
heilen. Nach dieser Ähnlichkeitsregel behandelte Samuel Hahnemann seine Patienten. Er war
der Auffassung, daß schädliche Einwirkungen im Tiefsten auf etwas Unsichtbares, die
Lebenskraft, das Lebensprinzip treffen, und diese Lebenskraft " wird dann verstimmt, verändert
das Befinden und bringt Leiden und Krankheitssymptome hervor; die homöopathische Medizin
könne nun auf diese unsichtbare Lebenskraft einwirken. Die Homöopathie will also in erster Linie
nicht durch äußere Anwendung von Salben und Einträufelungen heilen, sondern durch
Beseitigung von Grundstörungen.
Das Wort Homöopathie kommt aus dem Griechischen (homoios = ähnlich, pathos = Leiden). Der
Grundsatz der Homöopathie lautet lateinisch: "Similia similibus curantur" - auf deutsch:
"Ähnliches mit Ähnlichem heilen".
Im Gegensatz dazu steht der bekannte Ausdruck "Allopathie", was soviel bedeutet wie "anders"
oder "gegen die Krankheit" gerichtet, also "Gegenmittel-Heillehre" (griech. allos = anders).
Die Allopathie ist die heute überwiegend angewandte Heilmethode; sie ist Teil der
wissenschaftlich exakten, auf der strengen naturwissenschaftlichen Lehre aufbauenden
(Hoch-)Schulmedizin. Die Behandlung erfolgt durch Gegenmittel, durch Zuführen von Stoffen,
welche zwar dem Körper an sich fremd, oft auch in der Natur gar nicht - oder nicht in der
verwendeten Form - vorhanden sind, dem Gesamtorganismus aber nicht oder nicht wesentlich
schaden. Die Stoffe greifen wirksam in das krankhafte Geschehen ein, sei es durch Schädigung
von Bakterien, durch Veränderung des chemischen Milieus oder durch Beeinflussung einzelner
Organe. Soweit die kurze Gegenüberstellung der Heilweisen.
Rudolf Tischner, der das "Werden der Homöopathie" wissenschaftlich dargelegt hat, schreibt:
"Was das besagen will, lernt man am besten aus dem Aufsatz (von Hahnemann) ,Wie können
kleine Gaben. ..noch große Kraft haben?' R. A. Bd. 6). Wenn man in einen großen See einen
Tropfen Arznei fallen lasse, könne man nicht durch intensive Mischung eine Arznei daraus
machen, die Arzneikraft gehe darin bald zugrunde. Erst das starke Schütteln der Flüssigkeit und
Reiben der Pulver in kleinen Mengen entwickle die Arzneikräfte."2)
Es sind mithin besondere Einwirkungen bei der Herstellung der homöopathischen Mittel
erforderlich (Schütteln, Reiben), wodurch diese Mittel mit geheimen Kräften versehen werden.
Zusammengefaßt läßt sich also folgendes feststellen: Samuel Hahnemann hat nicht nur eine
ungeheuer starke Verdünnung vorgeschrieben, mit der an sich ohnehin ein Heilerfolg nicht mehr
erzielt werden kann, sondern er hat darüber hinaus der Verdünnung eine besondere Kraft
beigemessen, die diesen Heilerfolg bewirken soll, und er hat erklärt, daß eine Kraft in die Arznei
übergeht. In diesem Zusammenhang hat Hahnemann spiritualistische Auffassungen über das
geistartige Wesen der Arznei und der Krankheit vertreten. Hierzu im folgenden einige weitere
Ausführungen.
Zur Verdünnung
Hahnemann hat Anweisungen für einen Verdünnungsmaßstab gegeben, der sich in Zahlen kaum
ausdrücken läßt. Er stellte seine "Arzneien" aus Säften von Pflanzen her, die er mit Weingeist
versetzte. Von diesen Urtinkturen versetzte er einen Teil mit 9 oder 99 Teilen starken
Weingeistes, vermischte dies durch 10 starke Schüttelschläge und erhielt auf diese Weise die
erste Dezimal- oder Zentesimalverreibung. Von dieser erreichten Potenz mischte er wieder 1 Teil
mit 9 bzw. 99 Teilen Spiritus und erhielt die zweite Dezimal- oder Zentesimalpotenz usw. bis zur
30. Verdünnung. Die Zahl der Verdünnung wird vor den Arzneimittelnamen gesetzt. Die
Verdünnung D 30 kennzeichnet das Verhältnis 1 zu 1 Quintillion. Schreibt man das in Zahlen,
dann sieht das wie folgt aus: 1 zu 1000000000000000000000000000000.
Umgerechnet erhält der Patient 0,00000000000000001 Gramm des Pflanzenextrakts gelöst in
100 Millionen Liter Flüssigkeit. Im homöopathischen Sprachgebrauch handelt es sich hierbei um
sogenannte "Hochpotenzen" 3).
Von einer bestimmten Größe an sind die Hochpotenzen für eine stoffliche Betrachtungsweise
nicht mehr zu fassen. In einer Verdünnung D 30 (1 zu 1 mit 30 Nullen) ist kein Molekül der
Ursprungssubstanz mehr vorhanden. In diesen Verdünnungen kann es jedenfalls nur noch ein
Zufall sein, wenn in einem Fläschchen noch ein einziges Molekül des verdünnten Stoffes
vorhanden ist 4). Es ist also somit auch schlechterdings nicht denkbar, wie jene
homöopathischen Mittel, in denen sich keine oder nur unwägbar kleinste Arzneimengen befinden,
eine entscheidende Wirkung äußern können. Die beobachteten und behaupteten Heilwirkungen
können eben nur verborgene, geheime Kräfte zur Ursache haben. Diese Kräfte werden nun
tatsächlich von dem Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, behauptet. Bei der
Herstellung der homöopathischen Dosen fließt nach Hahnemann eine Kraft aus der Person des
Herstellers auf geheimnisvolle Weise in die homöopathische Medizin ein.
Nur anfänglich sprach Hahnemann von "verdünnen", denn er war bereits frühzeitig der Meinung,
daß die Medizin bei der Bereitung nach seinem Verfahren mittels Schütteins und Reibens nicht
eigentlich verdünnt würde, sondern daß dadurch eine "Krafterhöhung" eintrete. Diesen Vorgang
nannte er "potenzieren". Erst das starke Schütteln der Flüssigkeiten und Reiben der Pulver in
kleinen Mengen entwickle die Arzneikräfte 6).
In dem Informationsbüchlein über Homöopathie kann der aufmerksame Leser immer wieder
entsprechende Hinweise finden, z. B. mit folgenden Worten:
"Mit der Höhe der Potenz wächst der Verdünnungsgrad, und entsprechend nimmt die Menge des
Arzneiträgers (Alkohol, Milchzucker) zu und der Arzneigehalt ab."7)
Das Verschütteln der arzneilichen Substanz in der Urtinktur geschah ursprünglich nach einer
bestimmten Methode. Hahnemann hat nach einem genau festgelegten System die Substanz
verringert und die Mittel verschüttelt, indem er die verschlossene Flasche mehrmals gegen eine
federnde Unterlage schlug. Es soll sich um ein "dickes, in Leder gebundenes Buch" gehandelt
haben.
So ist Hahnemann - wie bereits angedeutet - auch bei der Arzneimittelzubereitung verfahren. Er
benutzte diesen eigenartigen Ritus des mehrmaligen Schütteins, wodurch die Kraftentwicklung
gewonnen wird. Die in die Schüttelschläge gelegte Armkraft teilt sich der Arznei mit und bewirkt,
daß "ihre geistartigen geheimen Kräfte freigesetzt und zu einem vordem unerhörten Grade
gesteigert werden".
Die Schüttelschläge waren Hahnemann das Wichtigste zur Dynamisierung 9). Die dreißigste
Kraftentwicklung, die potenzierte Dezillionsverdünnung, ist nach Hahnemann die zweckmäßigste.
Durch weiteres Verdünnen und Schütteln könnte zwar noch höher potenziert werden. Allein die
Wirkung würde zu stark und könnte den Kranken umbringen. Darum warnt er, diese Grenzen
nicht zu überschreiten 10). In dem erwähnten Informationsbüchlein kann man heutzutage
folgendes lesen:
"Flüssigkeiten. .., die aus den Urtinkturen nach Hahnemanns Vorschriften durch Verschüttelung
(meist mit Alkohol) bereitet werden"11).
Im "Organon"13) betont Hahnemann selbst, durch die mechanische Bearbeitung werde die
Arzneisubstanz mittels immer höherer "Dynamisationen endlich ganz zu geistartiger Arzneikraft
subtilisiert". Bei dem dreißigsten Grad der Dynamisation sei "die Materie so verringert, daß es
einen Bruchteil gibt, der sich kaum mehr in Zahlen aussprechen lassen würde. Ungemein
wahrscheinlich wird es hierdurch, daß die Materie mittels solcher Dynamisationen sich zuletzt
gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse und daher in ihrem rohen Zustande
eigentlich nur als aus diesem unentwickelten geistartigen Wesen bestehend betrachtet werden
könne."
Es handelt sich also um eine Lehre über die Vergeistigung der Materie. "Hier haben wir wirklich
eine spiritualistische Auffassung in reinster Form".14) Deshalb erfreut sich die Homöopathie auch
einer Verbreitung und Beliebtheit in parapsychologischen, okkulten und spiritistischen Kreisen.
Unter Berücksichtigung dieser spiritualistischen Auffassung wird erklärlich, daß Hahnemann
seine Patienten die hochverdünnten Arzneimittel nicht mehr einnehmen, sondern nur noch
r i e c h e n ließ 15).
"Je geringer die Dosis, um so größer die Wirkung - das war Hahnemanns Motiv. Die
Potenzierung selber wurde zu einem magisch-alchemistischen Akt; der alte Hahnemann ließ
seine Patienten nur noch an den Arzneien riechen."16).
Diese okkulte, spiritualistische Lehre von der Krafterhöhung durch Potenzieren wird nach wie vor
von Homöopathen unbekümmert um alle Einwände praktiziert. Dr. med. Ernst Meyer-Camberg
meint sogar: "Es gibt immerhin zu denken, daß auch kritische Homöopathen sich im Laufe der
Jahre allmählich entgegen ihrer ursprünglichen Meinung zu Hochpotenzlern entwickelt
haben."17)
Die Berechtigung, vor einer Behandlung mit solchen "homöopathischen Dosierungen" ernsthaft
zu warnen, ergibt sich darüber hinaus, wenn man die Quellen betrachtet, die für diese Heillehre
bedeutsam waren.
Der Mesmerismus
Mesmer, ein Wiener Arzt, ist der Begründer der okkultistischen Lehre vom tierischen
Heilmagnetismus. Er ließ sich Magnete fertigen und erprobte sie an Kranken und heilte damit.
Mesmer hatte 1766 über ein astrologisch-mystisches Thema promoviert: "Über den Einfluß der
Wandelsterne auf den menschlichen Körper". In seiner Arbeit erklärte er die geheimnisvolle Kraft
der Gestirne durch einen Uräther, ein geheimnisvolles, mit physikalischen Methoden nicht mehr
nachweisbares Fluidum. Später erklärte er, die Kraft des Magneten ist mit diesem universalen
Fluidum identisch. Es findet - so lehrte Mesmer - ein wechselseitiger Einfluß unter den
Himmelskörpern, der Erde und allen belebten Wesen statt. Er erkannte, daß besonders von
seiner Person auch ohne Anwendung des Magneten Kraft ausging, daß also auch der belebten
Natur dieses Fluidum eigen war, und nannte die Kraft "animalischen" oder "tierischen
Magnetismus", "Die Kraft und Wirkung des tierischen Magnetismus kann anderen belebten
Körpern mitgeteilt werden", lehrte er 18). Hier spricht Mesmer also von einer besonderen
Fähigkeit, andere Menschen magnetisch zu beeinflussen und seine Kraft auf Lebewesen und auf
unbelebte Gegenstände zu übertragen. Bei seinen "Sitzungen" übertrug er seine Kraft (Fluidum)
auf die sogenannten Baquets-Zuber, die mit Flaschen voll magnetisierten Wassers gefüllt waren
und das Fluidum über eiserne Stäbe zu den Patienten leiteten.
Mesmers Methode hatte (besonders in Wien, Paris und später in Preußen) einen ungeheuren
Erfolg. Die Menschen strömten in seine Praxis. Zur Veran-schaulichung ein Bericht:
"In Mesmers Wohnung sammeln sich die reichen Patienten. ..Man mietet schon Tage vorher
einen Platz am magnetisierten Baquet ...Während der Vorbereitung darf kein Wort gesprochen
werden (denn auch Schallwellen wirken auf das Fluidum); andächtig schweigen die um den
Zuber Versammelten, bis Mesmer selbst eintritt, einen eisernen Zauberstab in der Hand, in
seidener Robe, und mit Würde von einem Kranken zum anderen schreitet, bald einem nach
seinem Leiden fragt und ihn an der schmerzenden Stelle berührt, bald nur die Stirn des Patienten
umkreist und ihn fest anblickt. Gewöhnlich dauert es nicht lange, und die Kranken beginnen zu
zittern, zu schwitzen (jeder weiß, was Tagesgespräch ist: daß eine "Krise", heftige Zuckungen,
Krämpfe und Ekstase, das Ziel der magnetischen Behandlung ist und die Heilung herbeiführt).
Von einer der am Rand des Baquets vereinigten Hände springt die Erregung wie ein Funke auf
den nächsten über. Immer mehr Kranke verfallen in Krämpfe, Schweiß bricht ihnen aus, sie
beginnen grell zu lachen, zu schreien, manche tanzen wie wild, andere wälzen sich am Boden,
manche schlafen ruhig und teilnahmslos, ein seliges Lächeln auf den Lippen. .."19)
"Mesmer konnte den Andrang von Heilungssuchenden kaum bewältigen. Die luxuriös
eingerichteten Zimmer seines Hauses wurden Behandlungszimmer. Die Spiegel, Teppiche, das
gedämpfte Licht, ja sogar die Töne der Glasharmonika benutzte er als theatralische
Nebeneffekte. Bald jedoch reichte das große Haus für den Massenandrang nicht mehr aus. Die
Kranken, die im Garten herumsaßen und warteten, mußten beschäftigt werden. Mesmer war
außerstande, sich jedem Patienten zu widmen, und da er andere nicht in die Geheimnisse seiner
Kunst einweihen mochte, ging er zur Massenbehandlung über. Die Bäume des Gartens wurden
von Mesmer durch Bestreichen magnetisiert, die Kranken um einen Baum gelagert, der die
empfangenen magnetischen Kräfte in die Leidenden abströmen ließ...20)
Physikalisch war das alles natürlich unhaltbar. Jeder beliebige Physiker hätte Mesmer das sagen
können. Aber er achtete die Einwände nicht. Er »magnetisierte« Wasser und ließ es die Kranken
trinken oder darin baden; er »magnetisierte« Eßgeschirr, Kleider und Betten der bettlägerigen
Kranken, zu denen er gerufen wurde; er »magnetisierte« Spiegel, damit sie die magnetische Kraft
reflektieren; ja sogar Musikinstrumente, auf denen zu den Seancen aufgespielt wurde, waren
magnetisiert, auf daß sie mit dem Schall das heilende magnetische Fluidum in den Raum
trugen."21)
Über die letzte Phase des Mesmerismus in Deutschland berichtet der Mediziner Glasscheib:
"Mit dem Nachfolger Friedrichs des Großen, seinem Neffen Friedrich Wilhelm II., hatte die Mystik
den Thron bestiegen, Scharlatane, Schwindler, Obskuranten jeder Art waren obenauf und trieben
ihr Unwesen. Am Hofe und im Schloß Tegel wurden spiritistische Sitzungen und
Totenbeschwörungen veranstaltet. Eine Mätressenwirtschaft beherrschte das Land. Auf dem so
gedüngten Boden entwickelte sich die dritte und letzte Phase des Mesmerismus, nämlich die
preußisch-deutsche. Sie ist von der Wiener und Pariser Phase dadurch unterschieden, daß die
Errungenschaften des Okkultismus wie Hypnose, Hellseherei, Traumeingebung und
Geisterbeschwörung hier in die Magnetotherapie aufgenommen sind."22)
"Dem Nachfolger Friedrich Wilhelms II., Friedrich Wilhelm III., waren die magnetischen Zirkel ein
Greuel. Als Betrug und sexuelle Übergriffe überhandnahmen, griff auf königlichen Befehl die
Polizei ein und löste die Zirkel und Logen der ,Harmonie' auf. Was die Aufklärung nicht vermocht
hatte, gelang im Handumdrehen der Polizeigewalt; das Magnetisieren nahm plötzlich ein
Ende. .."23)
Zur Person des Franz Anton Mesmer sei lediglich darauf hingewiesen, daß er von frühester
Jugendzeit Interesse für okkulte Dinge und geheime alte Schriften hatte. Schon als Knabe "fühlte
er in sich eine okkulte Macht". Er machte Versuche mit der Wünschelrute, die ihm gelangen.
Mesmer selbst hatte, bevor er seine Lehre aufstellte, ein eigenartiges Erlebnis: in äußerster
Unruhe durchquerte er Felder, Wälder und die entlegensten Einöden, anfallartig beschwörte er
die Natur. "Zum Glück", so beschreibt er es selbst, "hatte meine Heftigkeit in der Stille der Wälder
niemand als die Bäume als Zeugen. Denn wahrlich, ich muß einem Wahnsinnigen sehr ähnlich
gesehen haben."24) Schließlich hatte er eine Phase mystischer Versenkung und intuitiver Schau,
in der er auch keine Ausdrücke mehr für seine Gedanken suchte. "Drei Monate dachte ich ohne
Worte. Als sich dieses tiefes Nachdenken endete, sah ich mich voll Erstaunen um... Alle
Gegenstände hatten für mich eine neue Gestalt."25)
"Eine weitere Quelle konnte gerade für Hahnemann der Mesmerismus sein, den er gewiß schon
1777 in Wien kennengelernt hatte, wo damals gerade der Streit um die ,magnetischen' Heilungen
Mesmers tobte. .. Seitdem hat Hahnemann den Mesmerismus immer mit einer gewissen Vorliebe
genannt von seiner Doktorarbeit an bis zur letzten Auflage des »Organons'<."26)
Hahnemann hat diesen spiritistischen Magnetismus nicht nur g e l o b t , sondern von Mesmer
übernommen und hat selbst diese unheimliche Methode praktiziert. Die Nachforschungen
Tischners bestätigen das:
"Wie ich aus Briefen feststellen konnte, hat er ihn in der Tat bei seinen Kranken angewendet oder
bei seinen auswärtigen Kranken anwenden lassen."27)
Die Behandlungsweise der Homöopathie ist dem Mesmerismus innerlich verwandt, denn wie
beim Mesmerismus eine geheimnisvolle Kraft auf den Kranken übergeht, so wirken auch nach
der Lehre der Homöopathie die hochpotenzierten, "fast geistigen" Arzneien unmittelbar auf die
“geistartige Lebenskraft" ein. Davon ist Hahnemann auch ausgegangen.
Diese Zusammenhänge zeigen das eigentliche Wesen der Homöopathie. Hahnemann, der offen
war für den tierischen Magnetismus und diesen selbst bei seinen Patienten anwendete, hat eine
diesem Magnetismus ähnliche Heilmethode entwickelt, die ebenfalls von okkulten Kräften
ausgeht. Beide Heilweisen, Mesmerismus und Homöopathie, sind aus diesem Grunde gefährlich
und bringen Menschen in Verbindung mit finsteren verborgenen Mächten.
Die Entstehung des Spiritismus hängt also ebenfalls unmittelbar mit dem Mesmerismus
zusammen. Der bekannte Marburger Kirchen- und Religionshistoriker Ernst Benz, der diesen
Zusammenhängen im Rahmen eines Forschungsauftrages nachgegangen ist, schreibt in seinem
1978 erschienenen Buch "Kosmische Bruderschaft":
"Die Entstehung des Spiritismus des 19, Jahrhunderts hängt unmittelbar mit dem Mesmerismus
zusammen, jener großen Bewegung der Heilung, die auf Franz Anton Mesmer, den Entdecker
des animalischen Magnetismus, zurückgeht und die für einige Jahrzehnte nicht nur die
europäische Medizin revolutionierte, sondern auch einen tiefen Einfluß auf die europäische
Literatur- und Kunstgeschichte ausübte. In Frankreich haben sich eine Reihe von Anhängern des
Mesmerismus als magnetische Heiler betätigt. Mesmerschüler wie Puységur und Deleuze
studierten in Paris aufmerksam die parapsychischen Phänomene, die im Zusammenhang mit den
somnambulen Trancezuständen hervortraten, welche eine große Rolle in dem mesmerischen
Heilverfahren spielten. Sie beschäftigten sich vor allem mit den Ahnungen, den Präkognitionen,
den prophetischen Erfahrungen, den telepathischen und telekinetischen Erscheinungen den
visionären Erlebnissen im Zustand des somnambulen Schlafes, die von den Betroffenen als
Begegnung mit der Welt der Engel und heimgegangenen Seligen verstanden wurden. Bei einer
der Somnambulen offenbarten sich die Geister verstorbener Ärzte, auch der Geist Mesmers, die
medizinische Diagnosen und therapeutische Anordnungen, vor allem aber auch Mitteilungen über
das Leben nach dem Tode gaben. Es kam zu automatischen Aufzeichnungen von
Geisterbotschaften...“
"Im Jahr 1856 wurde ein gewisser Hippolyte Denizard Rivail in diesem mesmerischen Kreis
eingeführt: "...Seit 1854 geriet er unter den Einfluß zweier Personen aus den Kreisen des Pariser
Mesmerismus, die den spiritistischen Zirkeln dieser Bewegung angehörten. Nach anfänglichem
Widerstand ließ er sich von der Wahrheit der Geisteroffenbarungen Überzeugen. 1858 gründete
er die erste spiritistische Zeitschrift in Paris, die ,Revue Spirite', dann die ,Société Parisienne des
études spirites' und wurde Verfasser verschiedener spiritistischer Lehrbücher, zunächst des Livre
des Exprits. Seit 1855 hielt er selber spiritistische Sitzungen mit Medien ab. Hippolyte Rivail hat
die Offenbarungen, die ihm von seiten der Bewohner der Geisterwelt durch seine Medien
zukamen, zu einem System zusammengefaßt. Bald folgten weitere Bücher, die eine unerwartete
Verbreitung erfuhren und in viele Sprachen übersetzt wurden. Mit der Verbreitung der Schriften
Hippolyte Rivails breitete sich die spiritistische Praxis in ganz Europa und in der Neuen Welt mit
einer unerwarteten Geschwindigkeit aus."
"Für die antiklerikalen und freimaurerischen Kreise vor allem Brasiliens wurde Allan Kardec zum
Vorkämpfer und Märtyrer des sogenannten ,wissenschaftlichen Spiritismus'."28}
In den Spiritismus des Allan Kardec flossen auch im übrigen Ideen des Gei-stersehers Emanuel
Swedenborg (1688-1772) ein, weil die Anhänger Swedenborgs "vielseitige innere
Zusammenhänge zwischen der Lehre Mesmers und Swedenborgs" sahen. Die Lehren Mesmers
vom animalischen Magnetismus könne man nur dann vollständig verstehen, wenn sie im Sinne
der visionären spirituellen Erkenntnisse Swedenborgs interpretiere.29)
... "Um diese Zeit war es, als der Wiener Arzt Anton Mesmer (1734-1815), gestützt auf die Lehren
des Paracelsus, van Helmont und Maxwell, die Einwirkungen des tierischen Magnetismus auf
den Menschen studierte und in einer Dissertationsschrift: ,Über den Einfluß der Planeten auf den
menschlichen Körper' niederlegte.30) Auch andere Schriftsteller betonen diesen Zusammenhang.
"Diese Auffassung des Magneten als allmächtigen Heilers ist von den Schülern des Paracelsus
getreulich weitergegeben worden, und so erfuhr auch Franz Anton Mesmer. ..von ihr."31)
Paracelsus (Theophrastus von Hohenheim, 1493-1541) wird in der einschlägigen Literatur als
"ein exzentrischer Mystiker"32) bezeichnet, in dessen "teilweise aktuell anmutendem Werk
krauser Unsinn und tiefsinnige Einsicht seltsam verschmelzen"33). Er spiegelt in seinen Theorien
"die alte Magie der Astrologen und Alchimisten wider" und "verstrickte sich tief im
Mystizismus"34). Er studierte alte Geheimbücher 35), arbeitete mit Geheimrezepten und lehrte
den Einfluß der Gestirne auf Gesundheit und Krankheit des Menschen 36) (und hoffte im übrigen
auf eine spätere Wiederherstellung der Kirche durch den Papst) 37).
Paracelsus führte die Wirkung seiner Arzneien u. a. auf alchemistische Aufbereitung der
Heilkräuter oder Mineralien zurück. Er gilt in einschlägigen Kreisen als derjenige, der die Spagyrik
(bestimmte Art der Arzneimittelzubereitung unter Anwendung der auf die okkulten Lehren der
alten Hermetiker zurückgehenden Alchemie} angewandt und neu begründet hat. "Die
alchymische Kunst erst" - schreibt Paracelsus - "bringt die inneren Wirkkräfte vor die
arzneilischen Augen und führt sie schließlich in die ultima materia. So enthüllt die Scheidekunst
den letzten Grund wie auch das letzte Ziel der Dinge. .."38)
Nach ihm wurde die 1972 in den USA gegründete Aktiengesellschaft PARALAB (Paracelsus
Laboratories Inc.} genannt. Paralab produziert nach alchemistischen, inzwischen als
parachemisch bezeichneten Prinzipien. Das Angebot umfaßt pflanzliche Präparate, mineralische
Produkte - auch in homöopathischen Potenzierungen - und einige Kosmetika 39).
In diesem Zusammenhang gewinnt die Tatsache an Bedeutung, daß von verschiedenen
homöopathischen Schriftstellern geäußert wurde, Hahnemann habe seine Lehre ohnehin von
Paracelsus entlehnt 40), und die homöopathischen Grundfakten gehörten mit hinein in das
spagyrische Denken 41).
In christlicher Hinsicht ist zur Charakterisierung seiner Person und seiner Lehre wichtig, daß
Hahnemann F r e i m a u r e r war. Bereits 1777 als 22jähriger war er in den Freimaurerorden
eingetreten 48). Wir halten aber mit Lorenz Keip 49) die Freimaurerei für eine Hochburg des
Teufels. Dem Christentum hat Hahnemann seit seiner Jugend ferngestanden. Noch im Jahre
1826 schreibt er in sehr lobendem Sinne über den chinesischen Philosophen Kungtse
(Konfuzius) - während er in Gegensatz zu diesem unseren Herrn Jesus Christus einen
"Erzschwärmer" nennt.
Wenn wir diesen uns aus dem okkulten Bereich der Finsternis angebotenen Fragen nach der
Existenz von Astralleibern nachgehen, uns mit Behauptungen, Erscheinungen, Experimenten und
Versuchen von Parapsychologen beschäftigen, sind wir bereits dem Teufel "auf den Leim
gegangen" 51).
Im Hinblick auf spiritistische Auffassungen vom "Feinstoffleib" und "Grobstoffleib" wird im Bereich
des Spiritismus und Okkultismus zu Heilweisen gegriffen, die Wirkungen auf den "Feinstoffleib"
haben. Solche Wirkungen werden auch von homöopathischen Arzneien behauptet. Im Grunde
werden Einwirkungen bejaht, die typisch "geistigen Heilweisen" entsprechen.
Es kann also von der homöopathischen Heilweise geurteilt werden, daß sie im Grunde den
typischen "geistigen Heilweisen" (wie sie z. B. aus der Christlichen Wissenschaft bekannt sind)
sehr nahesteht. Das wird auch von Schriftstellern aus dem Gebiet der Parapsychologie so
gesehen. Wilhelm Otto Roesermueller schreibt z. B.:
"Vielfach greifen unsere Naturärzte auch zu homöopathischen Heilmethoden und Mitteln, zumal
diese völlig unschädlich sind und der geistigen Heilweise sehr nahestehen, denn nach
parapsychologischen Erkenntnissen wirken diese hochverdünnten Arzneien zunächst auf den
Feinstoffleib des Menschen und erst über diesen auf den grobstofflichen Körper." 53)
Er erwähnt hier im übrigen die anderen, der reinen Homöopathie verwandten Heilsysteme, so die
Komplexhomöopathie, die Elektrohomöopathie, die Isopathie, Biochemie usw. G. W. Surya gibt in
seiner Sammlung "O k k u I t e M e d z i n" in dem Werke Homöopathie - Isopathie, Biochemie,
Iatrochemie und Elektrohomöopathie mit dem Anhang "Praktische Homöopathie" von Dr. Ferd.
Frhr. v. Hohenstein eine genaue Orientierung.
Dr. med. Alexander Rosendorff erklärt die geistige Heilweise der homöopathischen Arznei u. a.
wie folgt:
"Man kann das Wesen und die Wirkungsweise der Homöopathie nicht verstehen, wenn man nur
die materielle Teilung der Materie berücksichtigt... Wenn wir uns die Teilung immer weiter
fortgesetzt denken, so wird die wirkende Kraft immer weiter verfeinert bis zum ätherischen
Zustand. Der Äther besteht aus allerkleinsten Atomen und ist die Quelle des universellen
Plasmas. Er steht nicht nur höher als die Materie, sondern die Materie ging aus ihm hervor, aus
ihm wurden unser Planet und die Welten im Raume geboren.
Der sichtbare materielle Körper ist eine Verdichtung eines feineren, ätherischen, aber immerhin
noch molekularen und folglich materiellen ätherischen Körpers. Die Seele könnte ohne dieses
ätherische Verbindungsglied nicht auf den grobmateriellen Körper einwirken. Wenn also eine
Arznei bis zum ätherischen Zustand verdünnt wird, so kann sie auf die Seele einwirken, und die
Seele kann in einem Augenblick den erkrankten Körperteil heilen. So erklärt es sich, daß ein
Simillimum die Krankheitser- scheinung beseitigt." 54)
Bei der Herstellung der Weleda-Medizin wird der Prozeß der Verdünnung und die rhythmische
Behandlung der Auflösung (Beladung mit Kräften) besonders herausgestellt.
Dipl.-Ing. Wilhelm Pelikan schreibt:
"Nachdrücklich sprechen wir von zwei Prozessen. Der Lösungsvorgang bewirkt etwas ganz
anderes als der Schüttelvorgang. Durch ersteren werden die stofflichen Eigenschaften des
Grundstoffes - Form, Farbe, Dichte, Geschmack, chemische Wirksamkeit - schrittweise zum
Abnehmen, schließlich zum Verschwinden gebracht. Durch letzteren wird der Trägerstoff, in
unserem Beispiel Wasser, schrittweise mit Kräften beladen, die beim stufenweisen Aufheben der
Substanzkräfte des Grundstoffes aus diesem frei werden. Diese einst zum Stoff erstarrten Kräfte
werden rege gemacht. Statik wird wieder Dynamik. Es ist schade, daß diese Zweiheit nicht immer
genügend deutlich dargestellt ist. So wird in dem Deutschen Homöopathischen Arzneibuch HAB
1 zwar der Erzeugungsvorgang - Lösen und Schütteln - geschildert, jedoch der seit Hahnemanns
Tagen dafür übliche, von ihm geprägte Ausdruck "Potenzieren" teilweise durch den
unprägnanten, ja irreführenden Ausdruck "Verdünnung" ersetzt."60)
Dr. med Heinz Sighartner erwähnt in seinem "Großen Gesundheitsbuch"62) bei den
homöopathischen Mitteln u. a. Ignatia, die Ignatiusbohne, als das große "Hysteriemittel" der
Homöopathie - "ein Mittel für Kummer und Schreck und deren Folgen" -; ferner Kalium
phosphoricum u. a. als Mittel gegen Angstzustände, Unfähigkeit zu geistiger Arbeit, Reizbarkeit
und Depression; Staphisagria, die Stephanskörner, als Mittel bei Konfliktneurosen u. dgl. m.
Nach den Befürwortern dieser Lehre soll den biochemischen Salzen "wohl eine Reizwirkung
zugrunde liegen". Nach Dr. H.-G. Jaedicke 70) schrieb Dr. Schüssler "die Wirkung seiner Mittel
einer lebhaften molekularen Tätigkeit zu."
Dr. Jaedicke meint:
"Wir würden heute sagen, einer chemisch-elektrischen Zustandsänderung innerhalb eines
Organsystems."
Er spricht daher von "elektrisch aktiven Einzelbestandteilen".
Anhänger dieser Heilweise geben zu, daß eines von Schüsslers Hobbys der Spiritismus gewesen
sei 71).
Seine Heilmittel sollen entsprechend den Symptomen angewendet werden. Deshalb wurden im
Laufe der Zeit therapeutische Kataloge zusammengestellt, die für jedes Krankheitssymptom das
entsprechende biochemische Salz angeben. Aus diesen Verzeichnissen ergeben sich sehr
weitgehende therapeutische Indikationen. So soll z. B. Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat)
nicht nur bei psychischer Depression, übersteigerter Reizbarkeit usw., sondern sogar bei
"Abneigung gegen Konversation" helfen. Gegen "Zukunftsangst" soll Natrium phosphoricum
(Natriumphosphat), Ferrum phosphoricum (Eisenphos-phat) anzuwenden sein 72).
Ein Teil der Biochemiker sieht auch einen Zusammenhang zwischen den zwölf Mineralsalzen des
menschlichen Körpers und den zwölf Zeichen des Tierkreises der Astrologie. In einem Handbuch
der "Astro-Chemie" heißt es zu diesen bei den Biochemikern umstrittenen Zusammenhängen:
"Diejenigen, die nicht glauben, daß »an der Astrologie etwas dran ist", werden sich für diesen
Aspekt der Frage nicht interessieren, und man kann in der Biochemie zweifellos auch ohne
Astrologie gute Arbeit leisten. Aber mit ihr kann man unendlich viel mehr vollbringen."73)
Auch hier ist also eine nachdrückliche Warnung angebracht. Dr. Karl Kirchmann (gestorben
1967), der sich in Deutschland rund 50 Jahre für die Entwicklung und Ausbreitung der
biochemischen Lehre nach Dr. Schüssler eingesetzt hat, meint in seinen Schriften sogar, die
biochemische Heilmethode nach Dr. Schüssler gewinne dank ihrer oft staunenswerten
Heilwirksamkeit das Vertrauen immer weiterer Bevölkerungsschichten 74). Auch die Ärzteschaft
interessiere sich in steigendem Maße für diese Heilmethode 75).
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß es noch a n d e r e Heilmethoden gibt, die auf
homöopathischen Grundlagen beruhen, z. B. die Homöosiniatrie des Dr. Weihe mit den von ihm
entdeckten Akupunkturpunkten.
"Kurz gesagt, es gibt bisher keine plausible Erklärung in ,wissenschaftlichen' Begriffen über die
Wirkung der Infinitesimaldosen."78)
Auch Dr. phil. E. Fräntzki geht in seiner philosophischen Untersuchung über "Die Idee der
Wissenschaft bei Samuel Hahnemann" (1976) davon aus, daß es bisher nicht gelungen ist, "die
Wirkung der Hochpotenzen c h e m i s c h zu beweisen"79). Und Harms schreibt:
"Richtig ist, daß das homöopathische Potenzieren chemisch-quantitativ eine sehr starke
Verringerung der ursprünglichen Substanz bedeutet, so daß diese sich mit chemischen
Methoden nicht mehr nachweisen läßt."80)
Hahnemann wußte, daß die Wirkung seiner Arzneien nicht verstandesmäßig erkennbar ist. Der §
20 des Organon sagt: "Diese innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft, Men-
schenbefinden umzuändern und daher Krankheiten zu heilen, ist an sich auf keine Weise mit
bloßer Verstandesanstrengung erkennbar..."81 )
Der Begründer der Homöopathie (Hahnemann) sei niemals der Meinung gewesen, daß durch
das Schütteln oder Verreiben beim Potenzieren der homöopathischen Arzneien eine Kraft in die
Arzneien übergehe.
So schreibt ein Heilpraktiker. Hahnemann habe vielmehr gemeint, daß durch die Verschüttelung
die Arznei s e l b s t ihre Kraft entwickle, und das sei ein himmelweiter Unterschied. Und er fährt
fort: Denn im letzteren Falle spielt der Mensch und seine irgendwie gearteten Kräfte überhaupt
keine Rolle, sondern dieser Vorgang kann auch von Maschinen übernommen werden.
Dementsprechend haben und hatten viele Firmen und Ärzte, die homöopathische Arzneien
herstellen und herstellten, ihre Verreibungs- und Schüttelmaschinen.
Hier irrt der Heilpraktiker. Einmal wäre der Unterschied nicht derart entscheidend (denn es wäre
auch unbegreiflich, wie die Arznei durch Schüttelschläge selbst ihre Kraft entwickeln sollte), zum
anderen nahm Hahnemann tatsächlich an, daß durch die Verschüttelung eigenartige Kräfte in die
Arznei ü b e r g i n g e n. Hierzu ein homöopathischer Fachmann. Dr. Heinz Schoeler schrieb als
Leiter der homöopathischen Arzneimittel-Prüfungen an der Leipziger Homöopathischen Poliklinik
des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte in seiner Veröffentlichung "Grundsätzliches
zum Verständnis der Homöopathie" folgendes:
"Hahnemann. ..kam später im Alter in eine verstiegene, theoretisierende Ansicht über die
Wirkungsweise der Arzneimittel, indem er annahm, daß durch seine besondere Pharmakotechnik
des fortgesetzten Verschüttelns und Verreibens "e i g e n a r t i g e
d y n a m i s c h e R i c h t k r ä f t e" in das Lösungs- bzw. Verreibungsmittel übergehen würden,
denen besonders starke Wirkungen heilender Natur zuzurechnen seien. Er kam schließlich
dahin, daß er den Verdünnungsgrad C30 (!!) zur Grundlage seines Dosierungsschemas
erhob."82)
Die Schüttelmaschinen gehören deshalb zum Bereich der okkulten Heilweise wie der
Elektropsychometer bei der Therapie im Scientismus des L. R. Hubbard, wie der Wohlmuth-
Galvanisator bei der elektro-galvanischen Heilkunde, wie Akupunktur-Utensilien u. dgl. mehr.
Die homöopathische Methode könne nicht als okkult abgelehnt werden, weil ähnliche
dynamische, wissenschaftlich unerklärliche Wirkungen und Kräfte, die tatsächlich bewiesen sind,
existierten.
Der Verfasser, ein Pfarrer und Schriftsteller, geht zwar ebenfalls von der logischen
Unbeweisbarkeit der Homöopathie aus und räumt ein: "Diese Methode ist logisch nicht zu
verstehen, gründet sich aber auf die tatsächliche Erfahrung und beruht auf der unerkärlich
dynamischen Wirkung der Heilmittel." Er meint aber, es existierten eben ähnliche
wissenschaftlich unerklärliche Wirkungen und Kräfte wie beispielsweise im Magnetismus.
Hier folgert der Verfasser zu Unrecht aus der (durch die Erfahrung) festgestellten Existenz von
wissenschaftlich unerklärlichen Wirkungen und Kräften, daß homöopathische Kräfte nicht okkult
seien und daß ein Christ somit solche unerklärlichen Kräfte auf sich einwirken lassen könnte,
denn er läßt die Tatsache unberücksichtigt, daß neben dem von ihm erwähnten Magnetismus
eben eine ganze Reihe von unerklärlichen Kräften, Wirkungen und Ereignissen, die ohne
weiteres als Finsterniskräfte beurteilt werden können, der Erfahrung nach feststellbar sind.
Bei Radiastesie, Telepathie, Hellsehen, Präkognition und geistiges Heilen haben wir es mit
solchen unerklärlichen Kräften und Ereignissen zu tun. Diese paranormalen Phänomene sind
wissenschaftlich eingehend geprüft worden mit dem Ergebnis, daß sie n i c h t
w i s s e n s c h a f t l i c h b e w e i s b a r sind. In einem Untersuchungsergebnis aus dem
Jahre 1979 heißt es:
"Aus alldem folgt der Schluß, daß weder elektromagnetische Effekte noch irgendeine andere
Strahlungsart paranormale Phänomene erklären können. Es gibt auch keinen Grund,
anzunehmen, daß es für solche Phänomene möglicherweise doch eine wissenschaftliche
Erklärung gibt, die aber noch nicht gefunden wurde."83)
Der Verfasser hätte hier also richtigerweise folgern sollen, daß gerade die Existenz paranormaler
Phänomene ein warnendes Beispiel dafür ist, unerklärlichen Kräften zu vertrauen.
Es sei hier nochmals betont: Satan verfügt auch über Kräfte. Der Kosmos befindet sich in dem
Machtbereich des satanischen Geistes (1. Joh. 5, 19). Nicht mit "Fleisch und Blut" haben wir zu
kämpfen, "sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der
Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel" (Eph. 6, 12). Wie
Satan seine falschen Propheten und Lehrer beruft und die Verführten als seine Werkzeuge
benutzt, so hat er auch sein Wesen in den Zauberern, Hellsehern usw. und stattet sie mit
unerklärlichen, finsteren Kräften aus.
Um nicht in diesen Wirkungsbereich des Feindes zu gelangen, dürfen Christen auf Heilkräfte und
Mächte nicht vertrauen, die ihnen unbekannt und unerklärlich sind. Wir haben kein Gebot in der
Heiligen Schrift, uns solchen Heilkräften zu öffnen, die unerklärlich sind. Ein solches Vertrauen
auf eine unserem Ver-stande nach unerklärliche Heilkraft wäre im Grunde Glauben. Den Glauben
ist man aber nur der Wahrheit schuldig; Wahrheit aber gibt es keine: außer Gott allein. Nur dem
Herrn darf und soll der Christ glauben und vertrauen (Joh. 14). Er gehört nur seinem Gott an, und
zwar mit Leib, Seele und Geist, und darf sich deshalb unerklärlichen, geheimnisvollen Kräften
und Mächten nicht öffnen und diese nicht auf sich einwirken lassen.
Wenn Homöopathie - wie alles andere - mit Danksagung (1. Kor. 10, 30) genommen werde,
könne nichts Okkultes oder Dämonische an ihr sein.
"Den Reinen ist alles rein" (Titus 1, 15).
Wenn diese Bibelworte in Finsternisbereichen Anwendung finden sollten, könnten sogar die nach
den Rezepten des alten Zauberbuches “ 6. und 7. Buch Mose" (in der Bibel gibt es nur fünf
Bücher Mose!) bereiteten Heilmittel benutzt werden. Das wäre eine teuflische Bibelauslegung.
Wir haben klare biblische Warnungen vor Bösem und Falschem, die beachtet werden müssen.
Wir sollen "nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis haben, vielmehr
diese strafen" (Eph. 5, 11); wir sollen vorsichtig wandeln (Eph. 5, 15), prüfen (Eph. 5, 10; 1. Joh.
4, 1), dem Götzendienst fliehen (1. Kor. 10, 14), ketzerische Menschen meiden (2. Tim. 3, 5),
Verführern nicht folgen und nicht hingehen (Matth. 24, 23-26, Luk. 17, 23), von falschen Lehrern
weichen (Röm. 16, 17) usw.
Der Teufel hält seine Kräfte für diejenigen, die diese Warnungen mißachten, bereit; er kann auch
heilen und tut es durch spiritistische Behandlungsmethoden und okkulte Medizin. In einem
Prospekt über "Geistiges Pendeln" heißt es beispielsweise: Das Buch bringe Anleitungen für
Pendelexperimente, die z. B. zeigten, ob okkulte Kräfte wie Hellsehen, Hellhören,
Heilmagnetismus vorhanden seien, ob bei einer Krankheit mit Besserung oder Verschlechterung
zu rechnen sei, ob Störungen in den feinstofflichen Körpern des Menschen (Äther-, Astral- oder
Mentalkörper) vorlägen, welche Yoga-Übungen zuträglich seien, welche Atemübungen
vorgenommen werden sollten, welche Kost am verträglichsten sei, welche Diät bei Krankheiten
angezeigt sei usw.
Wer in dem dunklen Bereich der okkulten Heilweisen meint, "den Reinen sei alles rein", der hat
sich bereits verirrt und zeigt, welche Vernebelungskräfte und Finsternismächte hier wirksam sind.
Der Evangelist Johannes Seitz betont diese Gefahr:
"Überall heilt der Teufel jetzt durch Spiritismus, Theosophie und durch alle Arten von
Aberglauben und Zauberei, und der Teufel hat eine große Kraft, er kann etwas, wenn auch nur
scheinbar, und alle die Leute, welche durch den Teufel und seine Werkzeuge Heilung finden,
kommen unter die Macht der Finsternis, und dadurch hält der Teufel eine so große Ernte..."84)
Okkulte Macht sei niemals an eine Sache selbst gebunden, sondern trete immer in Verbindung
mit Menschen auf; deshalb sei das Einnehmen homöopathischer Medikamente gefahrlos.
In einer veröffentlichten Besprechung der 1. Auflage dieses Heftes schreibt der Rezensent
u. a. : "Natürlich ist es richtig, daß die Homöopathie okkulte Wurzeln hat, aber okkulte Macht ist
niemals an eine Sache selbst gebunden, sondern tritt immer in Verbindung mit Menschen auf, die
sich diesem Bereich geöffnet haben. Das ist unbedingt beim Mesmerismus, der magnetischen
Heilkraft eines Menschen, der Fall, wo ich mich willentlich einer okkulten Person ausliefern muß,
damit ein Heilungserfolg erzielt wird, und das ist ebenso der Fall, wenn ich einen okkulten
Heilpraktiker oder Arzt konsultiere, der mich mit homöopathischen Mitteln behandelt. Zweifellos
kann ich dadurch in Verbindung mit bösen, okkulten Mächten kommen und belastet werden, aber
diese okkulte Belastung erfolgte nicht durch das homöopathische Mittel an sich, sondern durch
den Behandler, dem ich vertraue. Es ist also richtig, daß die Homöopathie spiritistisch-okkulte
Hintergründe hat, und daß sie von Spiritisten und Okkultisten nicht selten erfolgreich eingesetzt
wird. Es ist aber falsch, zu sagen, daß die Homöopathie, losgelöst von Okkultbehandlern, okkulte
Kräfte beherberge, die einen Menschen in satanische Abhängigkeit bringen könnten."85)
Diese Auffassung vertritt der Beurteilende, obgleich er ausdrücklich schreibt: "Homöopathie und
Biochemie sind okkulten und spiritistischen Ursprungs (Hahnemann und Schüssler waren
Spiritisten)."86)
Die Auffassung, nach der eine Gefahr nur von Menschen, nicht aber auch von Sachen ausgehen
kann, ist falsch und findet keine Bestätigung in der Bibel. Allein der Besitz (auch ohne Benutzung)
des 6. und 7. Buches Mose, der Besitz von Wahrsage-Büchern, spiritistischer Literatur,
Astrologie-Kalendern, Zauberbüchern, Wünschelruten, siderischen Pendeln bringt bereits die
Gefahr einer Verstrickung in eine okkulte Macht. Das gilt auch für Schutzmittel, die man sich um
den Hals hängt, Amulette, Hufeisen u. dgl. m.
Aus der Seelsorge wissen wir: Nach der Lösung von finsteren Gebundenheiten müssen auch die
entsprechenden "Sachen", über die der Bann eingetreten ist oder mit denen er verknüpft war,
vernichtet werden. Wahrsagerspiegel, Kristalle, Horoskope, Hufeisen, Amulette müssen aus dem
Haus; Zauberbücher, Traumbücher usw. müssen verbrannt werden; Gegenstände, mit denen
"gependelt" wurde, dürfen nicht mehr im Besitz des Betroffenen bleiben (und sei es der eigene
Ehering, mit dem gependelt wurde). Wie oft liegen hier Ursachen für seelische Störungen und
Glaubenshindernisse, für Gleichgültigkeit gegen die Sünde, Schwermut, unreine Gedanken,
Hochmut und Selbstgerechtigkeit usw. Aber auch körperliche Störungen können hier ihre
Ursache haben.
Pfarrer Lüscher sieht allein im Sammeln von Gegenständen der Zauberei auf den
Missionsfeldern und im Ausstellen dieser Gegenstände eine Gefahr und hält die Schaustellung
solcher Gegenstände für ein Greuel vor dem Herrn, indem er auf 5. Mose 7, 25. u. 26 verweist:
"Ihre geschnitzten Götzenbilder sollt ihr mit Feuer verbrennen; du sollst nicht nach dem Silber
und Gold, das sich an ihnen findet, Verlangen tragen und es nicht für dich hinnehmen, damit du
da-durch nicht ins Verderben gerätst; denn es ist ein Greuel für den Herrn, deinen Gott. Und du
sollst einen solchen Greuel nicht in dein Haus bringen, um nicht gleich ihm dem Banne zu
verfallen; du sollst es vielmehr mit Ekel verabscheuen und für etwas Greuelhaftes halten; denn es
ist dem Banne geweiht."87)
Dieses Verbot der Zauberei hat nicht nur alttestamentliche Gültigkeit, denn Satan ist derselbe
damals wie heute. Auch nach Apg. 19, 18 u. 19 wurden alle entsprechenden Bücher verbrannt.
Gott fordert die Vernichtung aller im Besitz befindlichen Zaubereigegenstände.
Es gibt eine Finsternismacht, die an die Sache selbst gebunden ist. Das gilt auch für die okkulte
Medizin, für alle Heilmittel, die nach "Geheimrezepten" hergestellt oder besprochen bzw.
bependelt worden oder die mit besonderen mystischen Handlungen verbunden sind (Aussaat
oder Ernte nach okkulten Riten, bestimmten Mondphasen usw.) und die sogar dem Körper
zugeführt werden sollen. Eine okkulte Medizin bleibt eine okkulte Medizin, auch wenn sie nicht
aus der Hand eines Okkultbehandlers kommt. Die Erzeugnisse, Produkte und Werke der
Spiritisten sind genauso zu meiden wie die Spiritisten selbst. Durch das gläubige Vertrauen auf
die unerklärliche Wirkung des spiritistischen Produkts (z. B. des okkulten Heilmittels) entsteht
gleichzeitig eine mittelbare Abhängigkeit zu der spiritistischen Hand, aus der dieses Mittel
stammt.
....
Es komme überhaupt nur auf die Heilung an, entscheidend sei nicht das Wie, sondern der Erfolg.
Die Antwort gibt dieses Heft. Es kommt nicht auf den Erfolg an. Entscheidend ist vielmehr, aus
welcher Macht, aus welcher Kraft geheilt wird. Würde man es auf den Erfolg abstellen, könnte
man alle Heilmethoden der übrigen Außenseiter der Medizin (Akupunktur, Irisdiagnose usw.), die
durchweg Heilerfolge haben, anerkennen. Dann müßte man aber konsequenterweise auch
Medizinmänner und Schamanen mit ihren nachweisbaren Heilerfolgen und die Heilungen
"afrikanischer Geistheiler", bejahen. Das gleiche gilt für die Heilungen bei der "Christlichen
Wissenschaft"...
Erst kürzlich hat sich ein bekannter Autor und Regisseur zahlreicher Dokumentarfilme in einem
neuen Buch mit dem Wirken und den Praktiken der südamerikanischen Medizinmänner
beschäftigt; mehrere Expeditionen führten ihn in die Regionen der Anden, wo unzählige Hexer
ihre Wunder vollbringen und wo es immer wieder zu medizinisch-wissenschaftlich nicht
erklärbaren Heilungen kommt. Er berichtet über geheimnisvolle Heilverfahren in nächtlichen
Zeremonien, über dabei benutzte Geisterdrogen und Arzneipflanzen der peruanischen
Guranderos, die mit einem ebenfalls magischen Medium, der Wünschelrute, auf ihre arzneilichen
Wirkstoffe getestet werden.
Noch ein weiteres Beispiel: In allen asiatischen Heilverfahren sind physische und religiöse
Elemente eng verflochten. Der asiatische einheimische Arzt berücksichtigt bei seinen Patienten
fortbestehende Beziehungen zur Geisterwelt, zu spirituellen Vorgängen und magischen Kräften.
Im tibetanischen Medizin-In- stitut in Indien werden aus Kräutern und Mineralien 1000
verschiedene Arzneien hergestellt; hier spielt der "Medizinbuddha", den auch die Tantralehre
nennt, eine Rolle (Buddha habe selbst die "vier geheimen Tantras" verfaßt).
Wir sind überzeugt davon, daß hier aus dunklen, verborgenen, okkulten Kräften geheilt wird; und
bisweilen ist es sogar klar erkennbar, wie die satanischen Finsterniskräfte wohl körperliche
Leiden aufheben oder vermindern können, aber die Seele belasten. Angesichts der erwähnten
Tatsachen ist es erschreckend, wie unter dem verharmlosenden Begriff der Naturheilkunde
bedenkenlos auch heidnischen Wirkkräften in Verbindung mit bestimmten Pflanzen, Wurzeln,
Säften, Wildfrüchten u. dgl. vertraut wird.
Es kommt nicht auf den Erfolg an, es kommt darauf an, daß eine Bindung an okkulte Mächte
vermieden werden muß, daß die Seele nicht Schaden nimmt. Die Heilerfolge des Mesmerismus
und der Homöopathie beruhten auf bloßer Suggestionswirkung.
Diese Einwendung wird von Gegnern der Homöopathie erhoben, die unerklärliche Heilerfolge von
Außenseitern der Medizin auf "bloße Suggestion" zurückführen.
Was ist aber Suggestion (und Hypnose)? Welche Kraft wird hier wirksam? Wer steht hinter dem
"Heiler" und seinem "Erfolg"? Der Begriff Suggestion erklärt im Grunde nichts, weil er selbst
ebenfalls im Grunde nicht erklärbar ist. Anton Mesmer nannte seine Kraft "Uräther",
"übersinnliches Fluidum", "animalischer Magnetismus", andere nennen es "Suggestionswirkung".
Personen, die dieses dunkle Geschäft ausüben (Hypnotiseure, Suggesteure Magnetiseure usw.),
führen zwar auch vieles auf die "sog. Suggestion" zurück und wissen auch, daß der "Glaube des
Behandelten" eine erhebliche Rolle spielt, sie erkennen aber auch zugleich an sich darüber
hinaus eine ganz besondere "mediale Begabung", eine "göttliche Gabe" 91).
Wir sind der Überzeugung, daß alle diese "Heiler" irgendwann in ihrem Leben selbst in
Berührung gekommen sind mit diesen dunklen Kräften und sich ihnen und damit dem Feind
Gottes, von dem sie ausgehen, geöffnet haben.
Die Aussagen eines Hamburger Heilpraktikers, die Homöopathie sei mit dem Verstande nicht zu
begreifen und sie erfordere wie alles Tun der homöopathischen und nichthomöopathischen
Heilpraktiker i n t u i t i v e s, m e d i a l e s Erfassen in Diagnose und Therapie (in dem Sinne,
daß das Erscheinungsbild des Patienten viel wichtiger sei als die richtige Diagnosefindung),
ermöglicht einen aufschlußreichen Einblick in das eigene Selbstverständnis von homöo-
pathischen Heilpraktikern 92).
Den Heilmagnetismus des Anton Mesmer könne man nicht gegen die Homöopathie verwerten,
weil auch namhafte evangelische Schriftsteller den Mesmerismus nicht in vollem Umfange
ablehnten.
Es wurde u. a. folgendes geschrieben: "Kurt Koch teilt über den Mesmerismus mit, daß er, wenn
er nicht mit Magie oder Spiritismus vermischt wird, ethisch neutral und in seelsorgerlicher
Hinsicht vielfach ohne Befund ist. Es kommt nur auf das Vorzeichen an, unter dem er angewandt
wird. Diesen Gesichtspunkt stellt auch Modersohn heraus"93).
Hierzu ist festzustellen, daß der Mesmerismus stets mit Magie oder Spiritismus vermischt ist (vgl.
die Ausführungen in diesem Heft), einen ethisch neutralen Heilmagnetismus gibt es nicht.
Modersohn hat sich hier geirrt. Ich verweise auf die Stellungnahme des bekannten Evangelisten
Johannes Seitz, der seinerzeit in Teichwolframsdorf bei Heilungen an Kranken und Besessenen
tiefe Einblicke in das Reich der Finsternis tun konnte und die rettende und heilende Kraft Gottes
kennenlernen durfte; er sagte: "Ich rate niemand, zu einem Heilmagnetopathen zu gehen."94)
Mesmer handelte mit okkulten Kräften. Er selbst behauptet solche Kräfte:
"Die Sterne beeinflussen einander wie große Magnete und beeinflussen Dinge und Menschen.
Der Sterneneinfluß macht die Körper sensibel und sie werden dadurch mit einer Kraft geladen,
mit einem Fluidum getränkt, das sich bereit hält zur Entladung auf andere Wesen. Der Magnet,
wie der magnetisierende Behälter sind nur mittelbar tätig, ihre Kraft entspringt einer
o k k u l t e n Kraft, die von besonderer Anlage vermittelt wird."95)
Schriftsteller aus dem Bereich der Parapsychologie wissen um diese geheimnisvollen Kräfte:
"In der akademischen Wissenschaft wird die Existenz einer solchen Kraft meistens bestritten. Es
gibt jedoch Menschen, die solche magnetischen Kräfte an den Fingerspitzen, teilweise auch
durch die Augen ausstrahlen und für Heilzwecke einsetzen können."96)
Wie gefährlich der Mesmerismus ist, zeigt auch die Bedeutung der Handauflegung, die im
Grunde ein Zeichen des Besitzergreifens ist. In bestimmten Logen der Freimaurer bedeutet sie u.
a. die Übertragung des Geistes und der Kraft auf den zu Weihenden. In der okkulten Medizin wird
das Magnetisieren als Handauflegung angesehen 97).
Mit diesen satanischen Dingen dürfen Christen sich nicht einlassen. Über die Ablehnung des
Heilmagnetismus liegen viele Zeugnisse bewährter Gottesmänner vor. Pfarrer A. Lüscher warnt
nachdrücklich:
"Die meisten Magnetopathen stehen unbewußt im Dienst der Finsternismacht, d. h., sie erkennen
nicht, wer ihnen Kraft gibt. Andererseits stehen viele bewußt im Dienst Satans. Sie holen ihre
Kraft bewußt aus der dunklen satanischen Tiefe. Doch bewußt oder unbewußt, nicht darauf
kommt es an, sondern auf die vermittelte satanische Kraft, die den Menschen unter dem
Deckmantel der Hilfe unter einen von Gott verfluchten Bann bringt. Der Vollständigkeit halber
müssen wir noch erwähnen, daß es auch christliche Magnetopathen gibt, die sich von den oben
erwähnten Magnetopathen distanzieren. Damit wird der Anspruch erhoben, die Magnetopathie,
von christlichen Magnetopathen ausgeführt, sei unschädlich. Demgegenüber möchten wir sagen,
daß es weder eine christliche noch unchristliche Magnetopathie gibt, sondern nur eine
Magnetopathie schlechthin."98)
Pfarrer Wilhelm Gottwaldt, theologischer Lehrer am Seminar der Liebenzeller Mission in Bad
Liebenzell/Schwarzwald, schreibt unter der Überschrift "Wie ist der Heilmagnetismus zu
beurteilen?" in "durchblick und dienst", Heft 8/ August 1973, Seite 187, u. a. folgendes:
"Die Methode des Heilmagnetismus stützt sich vielfach auf die okkultistische Lehre, daß von der
Person des Menschen ein geheimnisvolles Fluidum oder, wie der Spiritismus sagt, eine
rätselhafte Kraft, Od genannt, ausstrahlt. Schon vor mehr als 100 Jahren hat der deutsche
Chemiker Karl von Reichenbach behauptet, daß von Menschen, Pflanzen und Tieren eine nach
dem nordischen Gott Odin genannte "odische Kraft" ausgehe. Spiritistische Medien berichten,
daß diese Ausstrahlung von dem geheimnisvollen Astralleib oder Energiekörper des Menschen
verursacht und deutlich von ihnen gesehen werde. Es handelt sich also um okkulte Energie..."
"Eine gläubige Frau, die an Kreuzschmerzen litt, ließ sich von einem Heilmagnetiseur behandeln.
Ihre Krankheit wurde sofort geheilt, aber seitdem konnte sie nicht mehr beten und fühlte sich
völlig von Gott getrennt. Es handelt sich also bei diesem Heilmagnetismus um eine gefährliche
Behandlungsmethode mit okkulten Kräften, durch die der Patient einer finsteren Macht
unterworfen wird."
Schlußwort
Es kam uns - wie bereits eingangs erwähnt - nicht auf eine Ablehnung der Homöopathie aus
medizinischen Gründen an, sondern um eine Warnung aus christlicher Sicht. Lorenz Keip rechnet
zu den Abarten des Aberglaubens "alle okkulten Wissenschaften (schwarze und weiße Magie,
Augendiagnose, besser Irisdiagnose)". Gottes Wort macht darin keinen Unterschied und verbietet
beides, weil es in Gemeinschaft mit Dämonen bringt; Jes. 47, 9-15. Ausdrücklich erwähnt Keip
den Heilmagnetismus, Suggestion, Hypnose. Einige Warnungen aus seinem Buch
"Glaubensheilungen", die für alle okkulten Behandlungsweisen grundsätzliche Bedeutung haben:
"Alle diese Dinge sind Werke des Satans, und wer dergleichen getan hat, steht unter einem
dämonischen Bann, der sich früher oder später im Leben auf die verschiedenartigste Weise
bemerkbar macht. Dein Leib kann geheilt worden sein, wenn du im Krankheitsfall deine Zuflucht
zur Zauberei genommen hast, aber um deine Seele hat der Lügner von Anfang, der Teufel, eine
Kette geschmiedet, die du selber nicht mehr los wirst, die dir als Fluch der bösen Tat fürs ganze
Leben anhängt, wenn du nicht mit deiner Sünde ans Licht kommst und bei Jesus Befreiung von
diesen Banden der Finsternis suchst."99)
Zu einer Warnung vor diesen Auswirkungen finsterer Mächte will diese Schrift beitragen. Unsere
Zeit zeigt ohnehin in einem bisher unbekannten Maße Heilsangebote aus fremden Religionen
und Ideologien, eine erschreckende Zunahme von Irrlehren, schwarmgeistigen Bewegungen und
Okkultismus. Wie viele Menschen suchen in Psychoanalyse, Meditation und Mystik, in Yoga,
Gruppendynamik, Akupunktur und Magie Heil und Heilung! Auch Gläubige sehen oft nicht den
bösen Hintergrund; sie lassen sich vom Äußeren, vom Erfolg blenden und greifen, besonders
wenn es in Krankheitsnot um die Heilung des Leibes geht, zu verbotenen Mitteln.
Bei der Anwendung der gefährlichen Dinge am Leibe wird nicht beachtet, daß der Leib doch auch
heilig und ein Tempel des Heiligen Geistes sein sollte. "Unglauben und Abfall von dem
lebendigen Gott" nennt es Johann Christoph Blumhardt; und er weist darüber hinaus auch auf die
Wirkung bestimmter Mittel auf den Geist und die Seele des Menschen hin:
" ...das will mir oft bedenklich vorkommen, daß man nirgends auch nur entfernt daran zu denken
scheint, wie viele Mittel, die gebraucht werden, insbesondere auf den Geist des Menschen
zerstörend wirken können. Leib und Seele stehen doch in engem Zusammenhang miteinander.
Ist es aber recht, auf den Leib so gewaltsam loszugehen, ohne daran zu denken, daß auch eine
Seele da ist? Man weiß es nur zu gut, und die medizinischen Bücher reden oft unverholen
darüber, wie so manches auch eine schädliche Einwirkung auf das Seelen- und Gemütsleben
des Menschen hat; und dennoch scheut man sich häufig nicht, zuzufahren, komme für die Seele
heraus, was wolle. .."102)
Der gläubige Christ weiß sich geborgen in der Hand seines Gottes; seine Hilfe steht im Namen
des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Auch in Krankheitsnot vertraut er auf seinen Gott.
"Ich bin der Herr, dein Arzt" (2. Mose 15, 26). Das hat ER bewiesen, im Alten und Neuen
Testament bis heute. "Die Gesunden", sagt der Herr Jesus, "bedürfen des Arztes nicht, sondern
die Kranken". So können wir mit freudigem, einfältigem Herzen zu IHM gehen! Er bekennt sich zu
denen, die sich ihm nahen. Niemand wird zuschanden, der seiner harrt.