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Meine Zeitung geht online

Eva Tritschler

Wer eine Online-Zeitung macht, muss sich darüber im Klaren sein, dass er damit eine Dauerbaustel-
le einrichtet. Deshalb muss das Projekt genau vorbereitet, die Akteure für die technische Realisie-
rung und für die Inhalte müssen gefunden werden. Der folgende Beitrag kann in der Kürze nicht alle
Fragen beantworten, aber er gibt Hinweise auf die wichtigsten Punkte, die beachtet werden müssen,
vor allem auch im Hinblick auf die redaktionelle Arbeit, wenn die Zeitung endlich online ist.

Gliederung Seite

1. Vorbemerkung 2
2. Die Vorbereitung 2
2.1 Das Projekt 2
2.2 Durchführung des Projektes 5
2.3 Die Redaktion der Online-Zeitung 5
2.4 Informanten 6
3. Tipps zur Struktur 6
4. Überlegungen zur Gestaltung 7
5. Inhalte und Form 9
6. Fotos und Fotorechte 10
7. Service 11
7.1 Inhaltlich 11
7.2 Funktional 11
8. Werbung 12

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E 11.4 Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür?

Web 2.0: Podcasts, Blogs und Co. in der Wissenschaftskommunikation

1. Vorbemerkung
Um eine Online-Zeitung zu machen, genügt es nicht, eine vielleicht
vorhandene gedruckte Zeitung als PDF einfach ins Internet zu setzen.
Zu einer Online-Zeitung gehören zum einen die mediengerechte Dar-
stellung und die entsprechende Aufbereitung der Inhalte, zum anderen
die Möglichkeit zur Interaktion sowie Serviceleistungen.

Betrachten Sie deshalb den Wunsch nach einer Online-Zeitung nicht


als schnell und einfach zu erledigende Aufgabe, sondern als Projekt,
das sich über mehrere Monate hinziehen wird. Wenn Sie nicht selbst
über einschlägige Kenntnisse, hohe Technikaffinität und ausreichend
Zeit verfügen, brauchen Sie entsprechende Unterstützung.

Der folgende Text geht davon aus, dass Sie die Online-Zeitung nicht
alleine realisieren, sondern sich Unterstützung holen. Deshalb werden
technische Fragen nur soweit thematisiert, dass Sie die Problematik
kennen, um Ihre Anforderungen formulieren zu können.

2. Die Vorbereitung

2.1 Das Projekt

Machen Sie sich Ihre Bevor Sie mit der eigentlichen Zeitung beginnen können, müssen Sie
Anforderungen klar die Anforderungen formulieren, die Sie an Ihr Produkt stellen. Sie
müssen sich im Klaren darüber werden, was Sie veröffentlichen
möchten, wer Beiträge schreibt und Fotos liefert, wer die Beiträge in
welcher Form ins Netz stellt, und Sie müssen definieren, an wen sich
die Zeitung richtet, die Zielgruppe. Sie sollten Ihre Leserinnen und
Leser kennen.

Profis können helfen Zunächst aber muss die Struktur der Seiten festgelegt und der Aufbau
der einzelnen Seiten werden. Wer so etwas noch nie gemacht hat, soll-
te sich professionelle Hilfe holen. Für die Struktur kommt dafür ein
Webarchitekt in Frage, für die Seitengestaltung ein Webdesigner und
schließlich ein Programmierer, der Design und gewünschte Funktio-
nen „übersetzt“ sowie sogenannte Stylesheets oder Formatvorlagen
erstellt.

Im vorliegenden Beispiel der Online-Hochschulzeitung „doppel-


punkt:“ oblagen diese Arbeiten komplett einem Studenten, denn das
Projekt war seine Diplomarbeit – mit offenem Ausgang: Bei Gefallen
würde die Zeitung online gehen, sonst nicht. Für die Hochschule als
Kundin also ein risikoloses Projekt, in das dennoch viel Zeit investiert
werden musste, denn es sollte durchaus eine realistische Chance be-

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kommen, umgesetzt zu werden. Das Ergebnis ist im Internet zu sehen:


www.fh-doppelpunkt.de.

Üblicherweise genügen zur Realisierung Content Management Sys-


teme (CMS), die frei verfügbar sind. CMS geben einen sicheren Rah-
men, der es leicht macht, Inhalte – also beispielsweise Texte, Bilder
oder Film- und Tondateien – übersichtlich zu verwalten. Häufig haben
diese Systeme eine Ordnerstruktur wie im Dateimanager bei Microsoft
Windows oder Apple.

Als Beispiel sollen hier genannt werden:

• www.contenido.org/de/
• www.openengine.de
• www.papaya-cms.com
• www.redaxo.de

Abb. E 11.4-1 Ordnerstruktur der Online-Hochschulzeitung „doppelpunkt:“


im Bearbeiten-Modus

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Information zum Autor/zur Autorin:


Eva Tritschler studierte Germanistik und Sport an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Schon
während des Studiums schrieb sie als freie Mitarbeiterin für mehrere Zeitungen in Hamburg und
Schleswig-Holstein und fotografierte. Nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt kam sie 1992
nach Bonn. Seit 1997 leitet sie die Stabstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule
Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin.
Im Dezember 2004 ging die Hochschulzeitung „doppelpunkt:“ online, die im Rahmen einer Diplom-
arbeit im Studiengang Technikjournalismus realisiert wurde.
Der Link zur Zeitung: www.fh-doppelpunkt.de

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