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Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da
Die Bonner Wissenschaftsnacht setzt Maßstäbe
Andreas Archut
Veranstaltungen in der Nacht durchzuführen, gehört mittlerweile zum festen Repertoire des Event-
managements. Überall haben „Lange Nächte“ der Museen, der Musik, des Shoppings und selbst
der Kirchen Konjunktur. Die Wissenschaft bildet da keine Ausnahme. Den Anfang machte zu Be-
ginn des Jahrtausends die „Bonner Wissenschaftsnacht“.
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Veranstaltungen Es ist schon erstaunlich, wie sehr die späte Uhrzeit die Attraktivität
gewinnen durch einer Veranstaltung verändern kann. Waren Tage der offenen Tür in
ungewöhnliche Zeiten Wissenschaftseinrichtungen in der Vergangenheit häufig eher peinli-
an Attraktivität che Ereignisse, bei denen Wissenschaftler vielfach unter sich blieben,
so führt die Verlagerung derselben Aktivitäten in die Abend- und
Nachtstunden bei sonst gleicher Konzeption zu einem deutlichen
Mehr an Besuchern. Die Idee, eine Präsentation von Wissenschaft und
Forschung in die Nacht zu verlegen, hatten erstmals Bonner Organisa-
toren. Im Juni 2000, im bundesweiten „Jahr der Physik“, fand die 1.
Bonner Wissenschaftsnacht statt. Seitdem haben insgesamt fünf Fol-
geveranstaltungen in Bonn stattgefunden. Ähnlich wie bei dem erfolg-
reichen Konzept der Kinderuni, eine Tübinger Idee (siehe Kapitel E
14.1), gibt es mittlerweile in vielen Universitätsstädten Deutschlands
Kopien und Abwandlungen der Bonner Erfindung. Prominentestes
Beispiel ist vielleicht die Berliner „Lange Nacht der Wissenschaften“,
die auch überregional beworben wird, und deren Besucherzahlen mitt-
lerweile sogar an die Bonner heranreichen. Keiner soll sagen, das
Berliner Nachtleben wäre uninteressanter als das Bonner...
Die Veranstaltergemeinschaft
Die Bonner Wissenschaftsnacht ist eine echte Gemeinschaftsprodukti-
on. Von Anfang an war nicht nur die Universität Bonn an der Vorberei-
tung und Umsetzung beteiligt, auch die übrigen Wissenschaftseinrich-
tungen und Hochschulen der Region und die drei Gebietskörperschaf-
ten leisteten ihren Beitrag zum Gelingen. Finanziert wurden die ver-
gangenen Wissenschaftsnächte von der Stadt Bonn, dem Rhein-Sieg-
Kreis und dem Kreis Ahrweiler, die bei der Organisation mit der Uni-
versität Bonn, dem Deutschen Museum Bonn, dem Wissenschafts-
zentrum Bonn, der IHK Bonn/Rhein-Sieg und der Deutsche Telekom
Stiftung kooperierten.
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Dr. Andreas Archut ist seit 2000 Leiter der Abteilung Presse und Kommunikation und
Pressesprecher der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit Herbst 2004 ist er
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Hochschulpressestellen in Deutschland. Der
promovierte Chemiker war nach Abschluss seiner akademischen Ausbildung freier Mitarbeiter der
Bonner Rundschau und ab 1998 als Redakteur im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Forschungskommunikation verantwortlich. Er
unterrichtete in Medientrainings Kollegiaten von DFG-geförderten Graduiertenkollegs.
Journalistische Erfahrung sammelte Archut bereits als Schüler und Student als freier Mitarbeiter
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Bonner Rundschau, der Honnefer Volkszeitung und bei
Radio Bonn/Rhein-Sieg.
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