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Im ersten Teil unserer Seminarreihe sprachen wir von der beginnenden Aqua-
riuszeit. Ein tiefgreifender Wandel ist in allen Bereichen unseres Lebens zu be-
obachten. Das Zerbrechen und Auflösen vieler bisher gültiger Strukturen und
Weltbilder – u.a. durch die Erkenntnisse der Naturwissenschaften – schenkt
uns die Möglichkeit, ein ganz neues Bewusstsein für unser Leben zu ent-
wickeln. Daher wollen wir diesen 2. Teil unserer Seminarreihe mit folgenden
Fragen beginnen:
Verbirgt sich hinter dem Dreiklang Mensch – Erde – Universum ein großer
Zusammenhang, ein höherer Wille, ein mächtiges Wirken, das wir „Gott“ oder
„Geist“ nennen? Und was hat das mit der wahren Bestimmung des mensch-
lichen Seins zu tun?
Es gibt nicht nur die uns bekannte Welt mit Diesseits und Jenseits, sondern
darüber hinaus auch die ursprüngliche, göttliche Welt als eine
Lichtoffenbarung, die alles umschließt und durchdringt. Es ist ein
Lebensgebiet mit unendlich hohen Vibrationen, die sich wesentlich von den
auf der Erde vorkommenden Vibrationen unterscheiden.
Oft wird es beschrieben als das Lichtreich der göttlichen Sonne. Es existieren
also zwei Welten, die von Urkräften bewegt werden.
Das führte zur Erschaffung eines anderen Lebensfeldes. Der Menschheit den
Weg zurück zu ihrer ursprünglichen Entwicklung und Bestimmung zu weisen,
ist der ursprüngliche Kernauftrag aller Weltreligionen.
Die ursprüngliche Menschenwelt ist ein Gebiet absoluter, ewiger Herrlichkeit. Die
Menschheit erfüllt dort in vollkommenem Gehorsam den Plan Gottes, der die
Grundlage für Welt und Menschheit bildet. Gehorsam als freiwillige, bewusste
Mitarbeit in freier Liebesbindung mit Gott verstanden.
Ja! Die Lehre des Rosenkreuzes nennt es die „Prä-Erinnerung“. Diese Ur-Erinnerung
aus dem unsterblichen Geistkern bewirkt eine unstillbare Sehnsucht nach dem
Ewigen, dem ursprünglichen Lebensfeld, und das Streben nach Vollkommenheit.
Wird dieser göttliche Lebensauftrag in uns lebendig und findet dadurch eine
Vibrationsveränderung in unserem System statt, dann verändert sich unsere
Sicht der Dinge.
In der „Offenbarung des Johannes“ ist die Rede von einem neuen Himmel und
einer neuen Erde, die sich dem Seher in einer Vision offenbaren. Das bedeu-
tet, dass der Mensch mit Hilfe eines neuen Bewusstseins Einblick in höhere
Gesetzmäßigkeiten erhalten kann. Auf einem geistigen Weg kann dieses neue
Bewusstsein und damit eine „Rückverbindung“ entfaltet werden.
Die Bibel spricht vom „Sündenfall“, um zu beschreiben, dass wir uns aus dem
ursprünglich für uns vorgesehenen Entwicklungsgebiet abgesondert haben. Die
Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes nennt unsere Welt auch „Not-“ oder
„Ersatz-Ordnung“. Denn unsere Welt zeigt den abgesonderten Zustand der
Menschheit deutlich und schmerzhaft: fortdauernde Störungen und Unter-
brechungen, Krankheit, Leiden und Tod, Eigenwilligkeit und Egozentrik.
Ein anderer Begriff, den die Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes für
unsere Welt verwendet, ist „dialektisches Lebensfeld“ oder „Dialektik“ –
aufgrund der Erkenntnis, dass unsere Welt dem Gesetz eines ständigen
Wandels unterliegt. Alles, was in dieser Welt entsteht und zur Entwicklung
gebracht wird, muss unweigerlich wieder vergehen. So bewegt sich das Pendel
des Lebens stets zwischen den beiden Polen „Geburt“ und „Tod“ hin und her.
Nichts bleibt, nichts ist beständig.
So erkennen wir: Ein Ich-zentrales, sich selbst behauptendes, von Gott abge-
wandtes Verhalten führt immer zum Tode und zu einer neuen Inkarnation.
Das Karma, das Gesetz von „Ursache und Wirkung“ lehrt uns, dass wir so
lange in dieser Welt bleiben, bis wir wieder bereit sind, aus den Kräften des
göttlichen Feldes zu leben. Die Möglichkeit zur freiwilligen und bewussten
Rückkehr liegt immer vor uns und vor allem – in uns!
Das dialektische Weltgebiet ist zu gleicher Zeit ein Fluch und eine Gnade. Ein
Fluch, weil hier nichts beständig ist [...], eine Gnade, weil gerade diese
Unbeständigkeit [...] die gefallene Menschheit in Bewegung hält.
Der Buddhismus bezeichnet den ständigen Wechsel von Leben und Tod als
das sich unaufhörlich drehende „Rad von Geburt und Tod“.
In dieser Aussage steckt die tiefe Erkenntnis, dass der Tod nichts anderes ist
als der Gegenpol zum Leben und dass das Jenseits der Gegenpol zum Diesseits
ist.
So wie das grüne Gewand eines Baumes diesen nur einen Sommer lang
schmückt, so sind auch wir als Persönlichkeiten nur einmalige Bewohner eines
Gesamtsystems, des Mikrokosmos.
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