Nach der Präsentation bekamen wir überraschend einen Anruf von Herrn Thomas Hug und er
wollte uns dennoch seine Antworten zu unseren gestellten Fragen nicht vorenthalten.
Existieren in der Schweiz muslimische Privatfriedhöfe? Wäre dies ein Wunsch der
muslimischen Religionsgemeinschaft?
Privathöfe, nein, so viel ich weiss, existieren keine. Aber es ist vorstellbar, dass dies ein
Wunsch wäre. Denn schon vor 20 Jahren wurde dieser Wunsch geäussert. In Bern jedoch
wurde dies nicht geduldet.
Meines Wissen nach in Basel, Zürich, Winterthur, Thun, Genf, zum Teil gibt es Inselgräber in
Wabern.
In Bern selber gibt es drei Friedhöfe. Im Schlosshaldefriedhof, Bern bspw. gibt es zwei
muslimische Familiengräber. Hier ist nur der Sarg nach Mekka ausgerichtet. Aber die
Grabstelle ist normal wie jede andere ausgerichtet. Also würde man auf den ersten Blick nicht
erkennen, dass es sich um ein muslimisches Grab handelt. Aber wenn man, dann den
Grabstein betrachtet schon.
Was für praktische Konflikte sehen sie allgemein zwischen den islamischen und den
schweizerischen Bestattungsnormen?
Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Grab Richtung Mekka zeigt, dass die Erde „nicht
gebraucht“ ist und dass nur Erdbestattungen und keine Urnenbestattungen vorgenommen
werden.
Der Boden wird von den Friedhöfen zur Verfügung gestellt, meist ungebrauchter Boden. In
Zürich konnte man dies nicht direkt und hat das Problem mit Lehmboden gelöst.
Die Muslime sind offen. Es gibt solche, die „radikaler“ sind, andere sind gläubig andere
gläubiger. Es gibt auch solche, die sich im öffentlichen Teil begraben lassen und ein
Privatgrab kaufen. Andere wünschen sich einen Privatfriedhof.
Seit 2000 gibt es im Bremgartenfriedhof ein separates Abteil und die Muslime sind sehr
glücklich darüber. Nach Genf , waren wir die ersten, die dies getan haben. Die meisten jedoch
werden zurückgeführt.