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Strahlenphysik und

Strahlenschutz
Dr. rer. nat. C. Höltke

Institut für Klinische Radiologie


Universitätsklinikum Münster
Inhalt

 Wofür brauchen wir Strahlung ?


 Was ist Strahlung ?
 Wie erzeugen wir Strahlung ?
 Wie messen wir Strahlung ?
 Welche Gefahren birgt Strahlung ?
 Wie schützen wir uns ?
1 Carsten Höltke, 23.10. 2015
(Strahlen)-Anwendungen in der
Medizin

zerstörungsfreie
Information über
das Innere des
2
Körpers Carsten Höltke, 23.10. 2015
(Strahlen)-Anwendungen in der
Medizin

Anatomie Physiologie Molekularstruktur

Röntgen

CT

Sonographie

MRT

SPECT / PET

Optische Methoden

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(Strahlen)-Anwendungen in der
Medizin

4 Carsten Höltke, 23.10. 2015


(Strahlen)-Anwendungen in der
Medizin

4 Carsten Höltke, 23.10. 2015


(Strahlen)-Anwendungen in der
Medizin

4 Carsten Höltke, 23.10. 2015


(Strahlen)-Anwendungen in der
Medizin

4 Carsten Höltke, 23.10. 2015


Was ist Strahlung ?

5 Carsten Höltke, 23.10. 2015


Was ist Strahlung ? Teilchen

Photonen
Elektronen
Bremsstrahlung β+
Synchrotronstrahlung Positronen β−
Protonen
Röntgenstrahlung Neutronen
γ-Strahlung
α
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Was ist Teilchenstrahlung ?

 Partikel- bzw. Korpuskularstrahlung

Nukleon
10-15 m
Quarks

Materie Elektron

Atom
Atomkern
Kristallgitter Proton 10-14 m
bis 1 cm
Atomkern
Atom
10-10 m Neutron
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Was ist Teilchenstrahlung ?

 Kernzerfälle: alle Partikel stammen aus dem Kern

p
 Alpha-Zerfall: Helium-Kern (α) n n
p

 Beta-Zerfall: Elektron bzw. Positron (β- bzw. β+) - +

 Gamma-Zerfall (γ-Quant)

i.a. sehr energiereich ionisierende Strahlung

 natürliche und künstliche Radioaktivität


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Was ist Photonenstrahlung ?

 Energieabgabe in Form von Gamma-Quanten (γ)

 Elektromagnetische Strahlung
 Energie ist Frequenz- / Wellenlängenabhängig
c
E=h·f=h·
λ
 Ab λ < 200 nm ionisierende Strahlung
c
E=h· ≈ 6 eV
λ
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Röntgenstrahlung

 Entdeckt 1895 von W.C. Röntgen


Kathode Anodenteller

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Röntgenstrahlung

 Entdeckt 1895 von W.C. Röntgen

Kathode Anodenteller

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Röntgenspektrum

charakteristische
Röntgenstrahlung
(K-Linien)

Bremsstrahlung

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17 Carsten Höltke, 23.10. 2015
17 Carsten Höltke, 23.10. 2015
Wie messen wir die Strahlung ?

 Detektoren früher und heute


 Röntgenfilm
 Trägerfolie mit Emulsionsschicht (AgBr-Kristalle)

 Szintillationszähler
 Lichterzeugung an Kristall (NaI) → Photomultiplier

 Röntgenspeicherfolien
 Speicherschicht lässt sich mit Laser abrastern → Lumineszenz

 CCD / CMOS-basierte Photozellen


 Ähnlich digitaler fotografie, Diodenarray

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Gefahren / Strahlenschäden

 Wechselwirkung von ionisierender Strahlung


mit Materie
 Schädigungen auf molekularer Ebene
(DNA-Schäden, Proteinstruktur und –funktion)
 deterministische Schäden
(akute Schäden, Spätschäden, teratogene Effekte)
 stochastische Strahlenschäden
(i.a. Krebs, Leukämie, vererbbare Schäden )

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Gefahren / Strahlenschäden

 Wechselwirkung von ionisierender Strahlung


mit Materie Photoeffekt

 γ-Quant wird absorbiert

 Übertragung der
gesamten Energie an
ein Hüllenelektron

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Gefahren / Strahlenschäden

 Wechselwirkung von ionisierender Strahlung


mit Materie Comptoneffekt

 γ-Quant wird gestreut

 Übertragung eines Teils


der Energie an ein
Hüllenelektron

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Gefahren / Strahlenschäden

 Wechselwirkung von ionisierender Strahlung


mit Materie Paarbildung

 γ-Quant wird absorbiert


 Entstehung von Materie
in Form von e- und e+
 Positron erzeugt
Vernichtungsstrahlung
Vernichtungsstrahlung
 E ≥ 1.022 MeV

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Strahlenschutz durch moderne
Digital? alara Technologie
as
low
as
reasonably
achievable

Anwendung von
Röntgenstrahlen
=
Körperverletzung!

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Radiologie heute / Strahlenschutz

 Rechtliche Grundlage Atomgesetz (AtG)


„Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie
und den Schutz gegen ihre Gefahren“

 Röntgenverordnung (RöV)
„Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlung“

 Strahlenschutzverordnung (StrSchV)
„Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen“

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Dosisbegriffe

 Energiedosis

absorbierte
1 Kg Energie

bestrahlte
Masse

1J
D= = 1 Gy (Gray)
1 Kg
25 Carsten Höltke, 23.10. 2015
Dosisbegriffe

 Äquivalentdosis »» Körperdosis

1J
H = wR · D = 1 Sv (Sievert)
1 Kg
Bindeglied wR: Strahlungswichtungsfaktoren
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Relative biologische Wirksamkeit (RBW)

 Strahlungswichtungsfaktoren wR

Strahlenart Faktor

• Röntgen- / Gammastrahlung 1
• Betastrahlung 1 - +
• Protonen 5 p
• Neutronen 5-20 n
• Alphastrahlung 20
α

27 Carsten Höltke, 23.10. 2015


Dosisbegriffe

 Effektive Dosis »» Organdosis

1J
E = wT · H = 1 Sv (Sievert)
1 Kg
Bindeglied wT: Organswichtungsfaktoren
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Strahlenschutz

 Abschwächung von Photonenstrahlen in Materie

 Intensität nimmt
exponentiell ab
 Ix = Io · e -µx
 Art des Materials
ausschlaggebend (Z)
 Energie/Wellenlänge
(x) ausschlaggebend (λ)

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Strahlenschutz

 Bauliche Maßnahmen

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Strahlenschutz

Verhaltensregeln Aufenthalt im Kontroll-


bereich nur mit Schutz-
Aufenthalt ausserhalb kleidung, Dosimeter, Ein-
31
des Kontrollbereichs stufung A/B, Belehrung, …2015
Carsten Höltke, 23.10.
Alles klar ??

Carsten Höltke, 23.10. 2015

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