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Reuchlin – Gymnasium Kollegstufenjahrgang 2006/2008

Ingolstadt

FACHARBEIT

DAS BERUFSBILD DES


KLASSISCHEN SCHLAGZEUGERS

V ON S TEFAN L ANDES
-2-

INHALTSVERZEICHNIS

1 EIN BERUFSBILD IM BRENNPUNKT KONTRÄRER


ENTWICKLUNGEN…………………………………………………….. 4

2 H INTERGRÜNDE UND V ORAUSSETZUNGEN FÜR DIE A RBEIT ALS


KLASSISCHER S CHLAGZEUGER …………………………………….. 5

2.1 Musisch-ethnologische Definition des Schlagzeugs………...…….. 5


2.2 Eine perkussive Renaissance im 20. Jahrhundert….………………. 6
2.2.1 Schlagzeug als Weg zu einer neuen „Weltmusik“ .……………. 6
2.2.2 Globaler quantitativer Reichtum an Schlaginstrumenten…….... 6
2.2.3 Wegbereiter einer instrumentalen Emanzipation……….…….... 7

3 D AS S CHLAGZEUGSTUDIUM ALS B ASIS FÜR DIE VIELFÄLTIGE


A RBEIT DES KLASSISCHEN S CHLAGZEUGER …………………...... 8
3.1 Abgrenzung des Berufsfeldes anhand der grundlegenden
musikalischen Ausbildung .………………….................................... 8
3.2 Veranschaulichung der Profilierungsmöglichkeiten innerhalb des
Berufsfeldes………...…………….……............................................. 9

4 D ETAILLIERTE A NALYSE DES B ERUFSBILDS DES KLASSISCHEN


S CHLAGZEUGERS ...................................…….................................. 11
4.1 Der Berufsbereich des Schlagzeugpädagogen ................................. 11
4.1.1 Spezialisierter Unterricht für Schlaginstrumente
an den Musikschulen……………………………………………... 11
4.1.2 Steigende Nachfrage nach Schlagzeugunterricht........................ 12
4.1.3 Der Einstieg in den Schlagzeugunterricht ..................................... 12
4.1.4 Schlagzeugunterricht in der Sekundarstufe.................................... 13
4.1.5 Arbeitszeiteinteilung als Schlagzeuglehrer..................................... 14
4.1.6 Perspektiven für den selbstständigen Schlagzeuglehrer................... 15
-3-

4.2 Der Berufsbereich des Orchesterpaukers und –Schlagzeugers....... 16


4.2.1 Allgemeine derzeitige Perspektiven für Orchestermusiker.............. 16
4.2.2 Chancen für Orchesterschlagzeuger
und –Pauker bei Probespielen ...................................................... 16
4.2.3 Die Bedeutung des Schlagzeugs in der Orchester-
literatur des 21. Jahrhunderts ………………………...……………. 17
4.2.4 Analyse der Berufssituation und –Zufriedenheit von Orchester-
schlagzeugern und –Paukern anhand einer Fragebogenaktion…….. 18
4.2.4.1 Erläuterungen zur Durchführung der Studie…………................. 18
4.2.4.2 Analyse der Arbeitszeit……………………..……………..…. 19
4.2.4.3 Untersuchung der musikalischen Nebentätigkeiten……………… 20
4.2.4.4 Ermittlung von negativen Belastungsfaktoren als Orchestermusiker. 21
4.2.4.5 Eine hohe Berufszufriedenheit in einem umkämpften Berufsbereich.. 21

4.3 Der Berufsbereich des konzertierenden Schlagzeugers………....… 22


4.3.1 Publikumswirksame Merkmale von Schlagzeugkonzerten.……….. 22
4.3.2 Besonderheiten in der Vermarktung von
konzertierenden Schlagzeugern………………………….............… 23

5 ZUSAMMENFASSUNG DER E RGEBNISSE UND F AZIT …….............. 24


5.1 Zusammenfassende Perspektive und Arbeitsmöglichkeiten als
selbstständiger Schlagzeuger ……………………...……................ 24
5.2 Hintergründe zur Arbeit als selbstständiger Schlagzeuger…......... 24
5.3 Persönliches Fazit…………………………………………................. 25

6 A NMERKUNGEN ………………………………………........................ 26

7 Q UELLENVERZEICHNIS …...………….………….............................. 28
7.1 Bücher……………………………................................................ 28
7.2 Zeitungsartikel ……...……….….……........................................…. 29
7.3 Onlinequellen ……...……….….……..........................................… 29
7.4 Sonstige schriftliche Quellen............................................................ 30
7.5 Fragebogenaktion unter Orchesterschlagzeuger und – Pauker als
Informationsquelle …......................................................................... 30
7.6 Informelle Gespräche und Korrespondenzen…................................... 31

8 A NHANG……….……....................................................................... 32
-4-

1 Ein Berufsbild im Brennpunkt konträrer


Entwicklungen
„Rhythm Boom – Das In – Instrument 2007 heißt Schlagzeug “,
so lautet der Titel eines Artikels des nmz - Chefredakteurs Andreas Kolb1.
„Keine andere Instrumentengruppe unterlag in den vergangenen Jahren einer derart
rasanten Entwicklung wie die Schlaginstrumente.“2, ergänzt die „neue Zeitschrift für
Musik“ und erklärt, dass alle anderen Instrumente währenddessen „auf dem Stand der
Spätromantik stehen geblieben“ seien.
In einer Zeit, in der digitale Medien wie Radio und Fernsehen das über Jahrhunderte
scheinbar unantastbare Unterhaltungsmonopol klassischer Musik gebrochen haben,
scheint es dieser speziellen Gruppe von Instrumenten gelungen zu sein, den Menschen im
21. Jahrhunderts auf besonderem Wege zu erreichen: So sieht Maestro Sir Yehudi
Menuhin im Schlagzeug die Rückkehr zum „[Rhythmus] als uralten Bestandteil des
3
Lebens“ .
Wohin man blickt, die Präsenz der Schlaginstrumente scheint allgegenwärtig: Selbst das
bayerische Kultusministerium hat in seinem Amtsblatt Nr. 3/20074 den Lehrgang
„Klassenmusizieren mit Perkussionsinstrumenten“ als erste Fortbildungsreihe, die die
Thematik des „Klassenmusizierens“ behandelt, staatlich anerkannt. Das Ministerium
schätzt den Kurs derart hoch ein, dass für die interessierten Lehrkräfte, die in diesem
Lehrgang zuerst in die Instrumentengruppe eingeführt werden und dann erfahren, wie mit
einer ganzen Schulklasse perkussiv musiziert werden kann, eine Dienstbefreiung
auszustellen sei.
Im Kontrast zu dieser starken Entwicklung der durchaus außergewöhnlichen
Instrumentengruppe stehen Berufsaussichten für Musiker, die wenig Mut machen: Mit
beängstigendem Zahlenmaterial belegt Gerald Mertens, Geschäftsführer der deutschen
Orchestervereinigung, dass nur noch eine Minderheit der Absolventen instrumentaler
5
Studiengänge eine Anstellung in den Orchestern finden werde . Die Bundesagentur für
Arbeit spricht auf ihrer Internetseite sogar allgemein von einem „extrem schwierigem
Arbeitsmarkt“ 6 für künstlerische Berufe.

Was lässt sich aus diesen zwei gegensätzlichen Entwicklungen für den jungen, motivierten
Schlagzeuger feststellen, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts in das Berufsleben einsteigen
möchte? Wo liegen die Potenziale und Besonderheiten des Berufsfelds, und was macht die
Attraktivität dieser zweifelsohne sehr arbeitsintensiven Beschäftigung aus?
Dies gilt es nun in einer auf aktuellen Daten basierenden Analyse des Berufsbildes des
klassischen Schlagzeugers im 21. Jahrhunderts herauszufinden.
-5-

2 Hintergründe und Voraussetzungen für die


Arbeit als klassischer Schlagzeuger
2.1 Musisch - ethnologische Definition des Schlagzeugs
Zuerst soll in einer allgemeinen Begriffsbestimmung versucht werden, die Eigenheiten der
Instrumentengruppe herauszustellen:
Gemäß der Definition in der neusten Ausgabe der „Brockhaus Enzyklopädie“7 gehören
zum Schlagzeug sowohl die Instrumente, „deren Töne durch Anschlag zum Klingen
gebracht werden“, als auch alle „Geräusch- und Effektinstrumente“, wie Ratsche oder
Windmaschine. Diese auf den ersten Blick unterschiedlichen instrumentalen Gebiete
vereinen sich bei einer Untersuchung der Klangideologie des Schlagzeugs, wo sich
„Schlag“ und „Klangeffekt“ verklären: Denn bei genauerer Betrachtung der Terminologie
von „Schlagzeug“, „Schlagwerk“ und „Schlaginstrumenten“ erkennt man den Konsens im
Begriff „Schlag“: Eine Bewegungsbezeichnung, die vager kaum sein könnte.
Jede Berührung, aber auch jede Zerstörung kann als „Schlag“ bezeichnet werden, wobei
die resultierende akustische Bandbreite unglaubliche Weiten annimmt. Der Schlag als
8
Keim jeder willentlichen Veränderung stellt eine „Aktualisierung des Big bang“ dar.
Folglich darf das Schlagen nicht als „gefühllose Handlung“9 gesehen werden, sondern
9
muss in diesem Sinne eine „schöpferische Belebung“ sein: der Weg, jeder Materie den ihr
innewohnenden spezifischen Klang hervorzulocken.

So wird auch die Interpretation vom „Schlag“ als „kultisches Symbol“8 verständlich. Bei
näherem Hinsehen erkennen wir in ihm nämlich eine „Kunst, die allen Kulturen
gemeinsam ist“, und somit die Schlagzeugmusik als „anthropologische Konstante in jeder
Musik der Welt“8 - unabhängig von Raum, Zeit und Genres.
Prof. Dr. Peter Sadlo hat über „die Kunst des Schlagens“ seine Doktorarbeit verfasst.
Insbesondere ist ihm hierbei die notwendige „Bewusstheit der Bewegung“ eines
Schlagzeugers wichtig, die erforderlich ist, um „die richtige Stelle eines Schlaginstruments
10
mit dem für einen bestimmten Klang erforderlichen Krafteinsatz zu treffen“ .
Er vergleicht diese gleichermaßen kulturübergreifend mit der motorischen Konzentration
eines Tai-Chi-Spezialisten. So hebt diese Art der Musikerzeugung „den Schlagzeuger
zwangsläufig aus der Masse der Musiker heraus“11.

Dennoch darf man das Schlagzeug nicht auf die nulldimensionale zelebrierende
Klangerzeugung reduzieren: Denn mag der Schlag als musikalischer Konsens eine noch so
große globale wie kulturübergreifende Konstanz haben, zeigt er sich in der musikalisch-
akustischen Realität als Opfer der omnipräsenten physikalischen Vergänglichkeit.
-6-

Unter Einbeziehung einer temporalen Dimension erkennt man so die Sterblichkeit des
Klangs - gepaart mit seiner steten Wiederkehr und Wiederholung – als Entsprechung der
wichtigsten akustischen und biologischen Regelmäßigkeit des Menschen: Seinem
Pulsschlag, der intimsten Erscheinungsform des „Rhythmus des Universums“12.
Steve Reich, der als wichtiger Vertreter der Minimal-Musik stets daran arbeitet, die
Musik auf ihre einfachsten melodischen und rhythmischen Bausteine zu reduzieren,
schrieb dazu:
„Die Anordnung zweier aufeinander folgender Schläge ist der kleinste gemeinsame
Nenner aller Musik an jedem Ort“.13

2.2 Eine perkussive Renaissance im 20. Jahrhundert


2.2.1 Schlagzeug als Weg zu einer neuen „Weltmusik“

Der Musikwissenschaftler Georg Capellen (1869-1934) prophezeite schon 1906 „nach der
ernormen Erweiterung unseres geistigen und politischen Horizonts in den letzten Jahren“
auch eine Veränderung unserer musikalischen Perspektiven. Beim Blick über das
westliche Harmonieverständnis hinaus, unter Einfluss von anderen musikalischen
Kulturen, gelange man zur „Weltmusik“, die im „tonal freien Bereich“ stattfinde und sich
durch oben beschriebene Besinnung auf Klang und Rhythmus auszeichne14.
Infolgedessen haben sich auch andere Instrumente im Zuge dieser „neuen Musik“
klanglich geöffnet, wobei hier der perkussive Aspekt stets einen hohen Stellenwert
einnimmt: Z.B. präpariert J. Cage in seinem Stück „Amores“ jede Saite eines Flügels mit
unterschiedlichen Methoden und Materialien, sodass sich als klangliches Ergebnis ein
15
„Schlagzeugensemble in den Händen eines einzelnen Spielers“ ergibt.

Rückblickend sieht Yehudi Menuhin am Ende des 20. Jahrhunderts in der so bedingten
„revolutionären Wandlung“16 des Schlagzeugs eine „Rückkehr von der Gregorianik, von
17
der volltönenden Harmonie“ , hin zu obigen klanglich-rhythmischen Idealen, die schon
im Bewusstsein unserer Vorfahren „eine essentielle Bedeutung, noch weit vor Melodie
18
oder Harmonie rangierend [besaßen] “.

2.2.2 Globaler quantitativer Reichtum an Schlaginstrumenten


Neben jener inhaltlichen Aufwertung des Schlagzeugspiels war diese Entwicklung
zuallererst von einer kontinuierlichen instrumentalen Addition gekennzeichnet.
Im Kontrast zur globalen, epochalen und kulturellen Konstanz des Schlagzeugs fand man
sich in verschiedensten Kulturkreisen mit einer instrumentalen Vielfalt konfrontiert, die
auf unterschiedliche klangliche Prioritäten, sowie auf verschiedene technologische und
stoffliche Mittel zurückzuführen ist. Auf meine Nachfrage schätzte Peter Sadlo die Anzahl
der heute existierenden perkussiven Klangerzeuger auf 2000.
-7-

Dieser quantitative Reichtum eröffnet nun dem Schlagzeuger wie auch dem Komponisten
ein unglaubliches Maß an Kombinationsmöglichkeiten, insbesondere durch Variation
verschiedenster Anschlagsarten und –mittel.

So konnten jetzt „aus verschiedensten Quellen [...] alle erdenklichen Schlaginstrumente


ins Orchester geholt [werden]“19. In ihrem Artikel „Das Schlagzeug im europäischen
Orchester“20 hat Hella Meikert die Voraussetzungen für diese orchestrale Offenheit für das
Schlagzeug untersucht, und festgestellt, dass die Emanzipation des Schlagzeugs in der
europäischen Orchestertradition schon mit Stravinskys ersten Werken mit Schlagzeug als
solistischem Element, wie „L’Histoire du Soldat“ (1918), abgeschlossen war.
Nach einer Untersuchung der Rolle des Schlagzeugs im Orchester, von der ersten
Verwendung von Pauken bei Bach und Händel, durch die Klassik und Romantik hindurch
bis hin zu besagten Stravinsky-Werken kommt sie zu dem Schluss, dass sich ab diesem
Zeitpunkt „[dem Schlagzeug] völlig neue Wege auf[tun].“21

2.2.3 Wegbereiter einer instrumentalen Emanzipation


Hierfür waren und sind musikalische Pioniere notwendig, die den Mut aufbringen, diese
Wege als erstes zu gehen und für eine breite Akzeptanz des Instruments kämpfen.
Beispielhaft ist dafür aktuell die Perkussionskünstlerin Evelyn Glennie, die in ihrem auf
internationalen Filmfestivals erfolgreichen Kinofilm „Touch the sound“ 2004 versuchte,
„die Welt der Klänge mit den visuellen Mitteln des Kinos zu entdecken“21.

Damit aber die neu entdeckten musikalischen Wege langfristig von vielen Musikern
nachgegangen werden können, mussten auch praktische Hindernisse ausgeräumt werden:
So war es natürlich der Wunsch vieler Komponisten, die neu entstandene klangliche Fülle
auch breit in ihren Stücken auszunutzen.
Dies stellte den Spieler in der Aufführungspraxis aber vor „große Probleme“22, wenn man
einen Aufbau unterschiedlichster Instrumente möglichst Platz sparend, solide stehend und
gut spielbar realisieren wollte, und dazu noch auf kurze Auf- und Umbauzeiten auf der
Bühne achten sollte.
Hier hat die technische Entwicklung die Basis für jegliche künstlerische
Weiterentwicklung in diese Richtung geschaffen: So bietet das seit den 70er Jahren
erfolgreich eingesetzte Ständersystem des Marktführers „Kolberg Percussion“ für fast alle
heute gebräuchlichen Schlaginstrumente die Möglichkeit, sie - wie auf Bild 1 im Anhang
ersichtlich – im Stile eines „Märklin-Baukasten[s] für Schlagzeug“ auf einem fahrbaren
Ständer sicher und einfach anzuordnen.22
Christian Gutgsell, stellvertretender Solopauker im Staatstheater Darmstadt, erklärte mir
dazu, dass seiner Meinung nach erst dieses System die effektive Spielbarkeit und den brei-
ten Durchbruch von heutiger instrumental groß angelegter Set-up-Literatur ermöglicht hat.
-8-

3 Das Schlagzeugstudium als Basis für die viel-


fältige Arbeit des klassischen Schlagzeugers
3.1 Abgrenzung des Berufsfeldes anhand der grund-
legenden musikalischen Ausbildung
In der Musikenzyklopädie „Musik in Geschichte und Gegenwart“ liest man, dass sich mit
wachsender Bedeutung der Instrumentengruppe auch die Rolle des Perkussionisten radikal
verändert habe23. In der Hochschulzeitung der Münchner Musikhochschule erklärt Prof.
Peter Sadlo, der als einer der aktuell renommiertesten Schlagzeugsolisten einen
umfassenden Überblick über die klassische Perkussionslandschaft hat, dass von einem
angehenden klassischen Schlagzeuger „gemäß dem heutigen Anforderungsprofil“24 neben
gestiegenen technischen und qualitativen Ansprüchen insbesondere eine stilistisch breit
angelegte Vielseitigkeit verlangt wird.

Im Gespräch mit ebendiesem Professor und dem Schlagzeugprofessor der


Musikhochschule Stuttgart, Prof. Klaus Dreher, kristallisierte sich „Das Berufsbild des
klassischen Schlagzeugers“, das in dieser Arbeit untersucht werden soll, in stets enger
Verbindung mit einem klassischen Schlagzeugstudium heraus.
Denn alle anderen professionell tätigen Schlagzeuger, die kein klassisches Studium
durchlaufen haben, finden sich überwiegend im Bereich der Rock-, Pop- und Jazzmusik.
Der Unterschied besteht darin, dass diese Musiker auf ein Instrument aus der
Schlaginstrumentengruppe, nämlich dem Drum-set spezialisiert sind, und sich oben
beschriebene stilistische und klangliche Vielfalt des Schlagwerks in ihrer Arbeit nur
bedingt widerspiegelt.

Die Grundlage einer Arbeit als klassischer Schlagzeuger wird im Studium zum einen durch
das Kennen lernen der gesamten Breite der Instrumentengruppe und der „multikulturellen
Struktur“25 der Literatur an Schlagzeugmusik gelegt. Diese Studien müssen nicht
theoretischer Natur bleiben, denn Professoren sehen es immer gern, wenn Hochschüler im
Rahmen des europäischen Studentenaustausch-Programms ERASMUS oder aus
Eigeninitiative andere Kulturen und Länder besuchen, um ihren musikalischen
Erfahrungshorizont zu erweitern.
Prof. Sadlo wies mich an dieser Stelle auf seinen Kollegen Bob Becker hin, der einige
Monate in Ghana verbrachte, und dabei so tief in die afrikanische Trommelkunst
eintauchte, dass er als bisher einziger weißer Musiker die Rolle des „Masterdrummers“
beim traditionellen einheimischen Trommelfestival übernehmen durfte.
-9-

Zum anderen sollen im Studium auf den einzelnen Instrumenten flexible manuelle
Fertigkeiten entwickelt werden, die sich dann ohne größeren Aufwand auf die vielen
Anschlagsarten und –mittel übertragen lassen.
Im gleichzeitigen Umgang mit mehreren Instrumenten sind darüber hinaus gute
organisatorische Fertigkeiten notwendig, denn ohne eine solche „breitgefächerte
Ausbildung ist man heutzutage im Beruf des klassischen Schlagzeugers ohne Chance“.25

Der Schlagzeuglehrer Martin Luderschmid, der als Absolvent eines pädagogischen


Schlagzeugstudium jetzt hauptsächlich Drum-set Unterricht gibt, empfiehlt, sich im
Studium auch technisch sehr variabel zu orientieren, und sich auch mit der modernen
Drum-set Technik zu beschäftigen. Diese ist in der Praxis von vielen modernen
Bandschlagzeugern unabhängig von der klassischen Trommeltechnik weiterentwickelt
worden und wird im Studium meist vernachlässigt.

Ein dritter, nicht zu vernachlässigender Aspekt des Studiums stellt das Ensemblespiel dar,
welches - in anderen Instrumentalstudiengängen meist selbstverständlich - beim Schlag-
zeug seit den letzten Jahren durch ein wachsendes Literaturangebot gefördert wird.

3.2 Veranschaulichung der Profilierungsmöglichkeiten inner-


halb des Berufsfeldes
Die genannten Schlagzeugprofessoren bestätigten mir unabhängig voneinander, dass diese
fundamentalen Kenntnisse für jegliche Arbeit als klassischer Schlagzeuger unabdinglich
sind, unabhängig davon, welchen Schwerpunkt man für seine weitere Ausbildung legt.
Hierauf sollte schon bei der Wahl der Hochschule geachtet werden, denn beispielsweise
legt Prof. Hermann Schwander an der Musikhochschule Nürnberg mehr Wert auf die
Ausbildung im pädagogischen Studiengang, während Prof. Sadlo in München den
künstlerischen Ausbildungsaspekt betont.
Letzterer Studienaspekt muss wieder je nach Ziel des Studenten unterteilt werden in eine
Ausbildung zum Orchestermusiker, im Bereich des Schlagwerks speziell in
Orchesterschlagzeuger oder -Pauker, und in die qualitativ anspruchsvollste Ausbildung
zum konzertierenden Schlagzeuger.

Es ist auch möglich, ein Schulfachstudium mit Schlagwerk als verpflichtendes


Instrumentalfach zu absolvieren. Da diese Ausbildung aber deutlich mehr Wert auf eine
musiktheoretische Ausbildung und auf das Klavierspiel legt als auf die Elemente eines
klassischen Schlagzeugstudiums im Sinne von Kap. 3.1, wird sich meine weitere Analyse
auf die anderen Arbeitsbereiche als klassischer Schlagzeuger konzentrieren.
- 10 -

An den meisten Hochschulen wird diesen vielfältigen Ausbildungsrichtungen durch


unterschiedlich profilierte Lehrbeauftragte Rechnung getragen. So gibt es an der
Musikhochschule Stuttgart für klassisches Schlagzeug insgesamt sechs Professoren und
Lehrbeauftragte, darunter Schlagzeuger und Pauker aus dem Sinfonie- und Opernorches-
terbereich, während für die solistisch-konzertierende Ausbildung die Gewinnerin des
ARD-Musikwettbewerbs im Fach Schlagzeug von 2001, Prof. Marta Klimasara unterrichtet.
So erhält man beim Blick auf die Ausbildungsmöglichkeiten zum klassischen
Schlagzeuger schon eine grobe Gliederung über die Berufsmöglichkeiten, die im
Folgenden detailliert untersucht werden sollen.

Hier fügte Prof. Dreher an, dass viele Studenten schon während des Studiums beginnen, in
den unterschiedlichen musikalischen Arbeitsgebieten Erfahrungen zu sammeln. So haben
einige Studenten schon erste Schlagzeugschüler, während andere in Orchesterkonzerten
bei Stücken mit großem Bedarf an Schlagzeugern aushelfen. Diese erste Berufspraxis ist
im späteren Berufsleben eine große Einstiegshilfe. Dennoch sollte man versuchen, so lang
wie möglich bei verschieden profilierten Lehrkräften Unterricht zu nehmen und sich
während des Studiums nicht zu früh zu spezialisieren.
Denn nur wer auch mit „Vielseitigkeit und Flexibilität“26 punkten kann, kann laut Prof.
Franz Lang von der Musikhochschule Trossingen im heutigen Arbeitsmarkt für klassische
Schlagzeuger bestehen.
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4 Detaillierte Analyse des Berufsbilds des


klassischen Schlagzeugers
4.1. Der Berufsbereich des Schlagzeugpädagogen
4.1.1 Steigende Nachfrage nach Schlagzeugunterricht

Als erstes soll die Arbeit als Schlagzeugpädagoge näher untersucht werden. Gemäß dem
Solopauker der Nürnberger Sinfoniker, Roland Schmidt, gibt es kaum klassische Schlag-
zeuger, die nicht pädagogisch tätig sind, sei es durch das Offerieren von Meisterkursen,
durch Lehr- oder Professoraufträge an Musikhochschulen, als Schlagzeuglehrer an einer
Musikschule oder in einem Musikverein oder durch Anbieten von Privatunterricht.
Diese vielfältigen Unterrichtsmöglichkeiten werden von einer „rapide ansteigend[en]“27
Nachfrage nach Schlagzeugunterricht genährt, so der deutsche Schlagzeuger-Verband
Percussion creativ.
Beim genaueren Blick auf die Statistiken für die Schülerzahlen im Fach Schlagzeug in den
Jahresbüchern des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) und im statistischen
Onlineangebot des deutschen Musikinformationszentrums (MIZ) bestätigt sich dieser
Eindruck, wie im Diagramm 1 (alle Diagramme etc. finden sich im Anhang ab S. 32)
dargestellt. Im Vergleich zur Gesamtzahl aller Musikschüler fällt auf, dass der prozentuale
Anteil der Schlagzeugschüler hierbei immer mehr zunimmt (Diagramm 2). Beim
Betrachten des absoluten Schülerzuwachses von 2000 bis 2006 im Diagramm 3 erkennt
man, dass die Schlaginstrumente in der Schülerzahl am deutlichsten zulegen konnten,
während andere traditionellere Instrumente, wie Blockflöte oder Klavier drastische
Einbußen hinnehmen mussten.
Gründe für diese Popularität können in der stilistischen Unabhängigkeit des Schlagzeugs,
28
als Bindeglied zwischen E- und U-Musik, gesehen werden. Im „Lehrplan
Schlaginstrumente“ des VdM29 versucht man jene Popularität auch mit dem schon im
Kapitel 2 beschriebenen grundsätzlichem Streben des Menschen zu begründen, sich mit
Schlagbewegungen rhythmisch auszudrücken. Diese rhythmische Verarbeitung des
natürlichen Spieltriebs wird verknüpft mit sehr schnellen und befriedigenden Lernerfolgen.
Prof. Dreher betont, dass der verhältnismäßig lange Prozess des Erarbeitens von
melodischen Strukturen, wie bei allen anderen Melodieinstrumenten notwendig, beim
Drum-set ausfällt, und schon nach wenigen Stunden universale Grundrhythmen beherrscht
werden.
Generell lässt sich auch bei den Eltern eine zunehmende Akzeptanz des
Schlagzeugunterrichts als Alternative zum ersten Klavier- oder Blockflötenunterricht
feststellen, während früher negative Vorurteile angesichts der Lautstärke beim Üben und
der fehlenden melodischen Elemente überwogen, so Dreher.
- 12 -

4.1.2 Spezialisierter Unterricht für Schlaginstrumente an den Musik-


schulen
Obwohl diese Tatsachen eine nicht anzuzweifelnde Zukunftsfähigkeit einer professionellen
Tätigkeit als Schlagzeuglehrer nachweisen, ist die Stellensituation für fest angestellte
Instrumentallehrer an deutschen Musikschulen schon seit mehreren Jahren rückläufig. Der
Sparkurs der öffentlichen Hand zwingt die Musikschulen, den Unterricht auf mehr
Teilzeitstellen zu verlagern, wie in Diagramm 4 ersichtlich.
Im Bereich des Schlagwerks kann dies aber dazu genutzt werden, dass mehrere
unterschiedlich profilierte Lehrkräfte, z.B. ein Lehrer für Mallet-Instrumente, einer für
klassisches (Orchester-) Schlagwerk, einer für Percussion-Instrumente und eine Lehrkraft
für herkömmliches Drum-set an einer Musikschule – wenn auch nur in Teilzeit - angestellt
werden. Diese Entwicklung wird bei einem Blick in das Zahlenmaterial des Verbands
bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM) bestätigt (Tabelle 1), welche im Bereich des
Schlagwerks ab 2004 für spezielle Schlaginstrumente gesonderte Schülerzahlen aufführt.
Dies ist wiederum ein Beleg dafür, dass für jene Fachgebiete teilweise schon spezialisierte
Lehrkräfte eingestellt wurden.

An dieser Stelle verweist Prof. Dreher zurück auf das Studium, wo auch Studenten mit
pädagogischen Zielen neben einer stilistisch unabhängigen perkussiven Grundausbildung
ihre individuelle instrumentale Profilierung suchen sollten. Dennoch wird bisher dieser
spezielle Unterricht an den meisten Musikschulen noch in den allgemeinen
breitgefächerten Schlagzeugunterricht eingebunden, wenn man bedenkt, dass diese
gesondert ausgewiesenen Schülerzahlen im Bezug auf die Gesamtzahl aller
Schlagzeugschüler in Bayern bisher im Bereich von ca. 6-7% liegen30. Beim Vergleich
dieser Zahlen in der Tabelle 1 von 2004 und 2006 wird aber klar, dass dieser Trend stark
zunimmt.

4.1.3 Der Einstieg in den Schlagzeugunterricht


Der „Lehrplan Schlaginstrumente“ des VdM betont ebenfalls einen auf mehrere
Schlaginstrumentengruppen ausgerichteten Unterricht31. Bei diesen Instrumentengruppen
hält er sich an die Einteilung, die auch bei dem vom VdM mitinitiierten Wettbewerb
„Jugend-musiziert“ für Schlaginstrumente gebräuchlich ist: Pauken, Kleine Trommel,
Mallets, Drum-set und Folklore-Instrumente aus dem „Percussion“-bereich z.B.
afrikanischer oder südamerikanischer Kulturen. Nun wird vorgeschlagen, in den ersten
Jahren eine Instrumentengruppe in den Vordergrund zu stellen, und an diesem Instrument
grundsätzliche Schlagtechniken zu erarbeiten.
- 13 -

In der Praxis wird hierfür meist das Drum-set gewählt, da auf diesem Instrument erste
Kenntnisse sehr einfach auf bekannte Musikstücke der Pop- und Rockmusik angewandt
werden können, was sich stark auf die Motivation des Schülers auswirkt.
Der Orchestermusiker Roland Schmidt, der auch Schlagzeugunterricht erteilt, arbeitet
dagegen mit seinen Schülern zu Beginn einige Zeit lang nur mit der kleinen Trommel. Er
erklärt, dass dies vom Spielerlebnis natürlich weniger interessant ist, als wenn man den
Anfänger gleich vor ein großes Drum-set setzt. Dafür kann man gleich von Beginn an eine
auf beiden Händen gleich gut ausgebildete Trommeltechnik aufbauen. Auf dem Drum-set,
wo den Händen bei den Grundrhythmen gleich unterschiedliche Aufgaben zugewiesen
werden, ist das nur schwieriger möglich.

4.1.4 Schlagzeugunterricht in der Sekundarstufe


Nach dieser Zeit an einem Instrument soll der Schüler in der Lage sein, sich die anderen
Instrumentengruppen zügiger zu erschließen, da er seine technischen Fähigkeiten bis zu
einem gewissen Punkt übertragen kann. Da der Lehrplan sich aber der unterschiedlichen
Ziele und stilistischen Interessen der Schüler bewusst ist, empfiehlt er den Lehrern einen
32
stark „flexibel konzipierten“ Unterricht.
So wird für den ambitionierten Schüler, der ein Schlagzeugstudium anstrebt, empfohlen,
auf allen Instrumentengruppen ein hohes musikalisches Niveau zu erarbeiten, mit
besonderer Betonung der klassischen Instrumentengruppen wie Pauke und kleine Trommel
und der Mallet-Instrumente. Diesen Schülern sei auch der Wettbewerb „Jugend-musiziert“
nahe gelegt, der ein Beherrschen von mindestens drei der fünf Instrumentengruppen
fordert. Beim Blick auf die Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren der Kategorie
„Schlagzeug solo“ (Diagramm 5) fällt auf, dass immer mehr Schüler bereit sind,
anspruchsvolle Literatur auf den verschiedenen Schlaginstrumentengruppen zu erarbeiten
und diese auf hohem musikalischen Niveau zu präsentieren.
Anderen Schülern, deren Ziel eher auf dem Schlagzeugspiel in einer Jazz/Rock/Popband
oder in Blas- und klassischen Jugendorchestern liegt, müssen im fortgeschrittenem
Stadium des Musikunterrichts mit der wichtigen Rolle des Schlagzeugs als das für den
Rhythmus verantwortliche Instrument vertraut gemacht werden und in ihrem „Timing“
geschult werden, damit sie auch eine große Gruppe von anderen Musikern mit ihrem
Rhythmus anführen können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Unterrichts nicht nur in der Sekundarstufe ist das
Zusammenspiel von mehreren Schülern in einem Perkussionsensemble, wo den
unterschiedlichen Niveaus der Schüler unterschiedlich anspruchsvolle Instrumente
innerhalb eines Ensembles zugeordnet werden können, und im Zusammenspiel die
Motivation aller gefördert wird, wie die selbstständige Schlagzeuglehrerin Christine
Pesold aus Eichstätt erläutert.
- 14 -

Sie hat nun nach Möglichkeiten gesucht, der Aufführung dieser einstudierten
Ensemblewerke, die sich musikalisch z.B. an bekannten Perkussionsensembles wie
„Stomp“ oder der „Bluemangroup“ orientieren können, den entsprechenden konzertanten
Rahmen anbieten zu können. Deshalb führt sie mit allen ihren Schlagzeugschülern einer
Institution regelmäßig Klassenvorspiele durch, wie sie bei anderen Instrumentengruppen
selbstverständlich sind, beim Schlagzeug aber kaum praktiziert werden.
Hier besteht die Möglichkeit, dass die Schüler, die eine instrumental breite
Schlagwerksausbildung erhalten, sowohl in Ensemblestücken als auch beim Vortrag von
solistischen Werken während des Vorspielabends das ganze Spektrum der
Instrumentengruppe vorstellen, was bei den Eltern ihrer Aussage nach immer sehr
positiven Anklang fand.

4.1.5 Arbeitszeiteinteilung als Schlagzeuglehrer


Insgesamt hält Christine Pesold ihren Beruf für sehr zeitintensiv, da neben der reinen
Unterrichtszeit eine gründliche Vorbereitung auf die einzelnen Unterrichtsstunden nötig
ist. Im Gegensatz zu anderen Instrumenten, wo mit den Schülern progressiv eine
Instrumentenschule durchgearbeitet werden kann, ist dies beim Schlagzeug höchstens im
Primärbereich bei der Arbeit an einem Instrument möglich. Im Sekundarbereich, wo der
Schüler auf unterschiedlichen Instrumenten in der Spieltechnik und in der Konzertliteratur
bzw. als Schlagzeuger im Ensemblekontext ausgebildet werden soll, liegt es an dem
Lehrer, für jede Unterrichtsstunde die entsprechenden Übungen und Noten, oder auch
„Play-alongs“ im Vorfeld herauszusuchen, welche der Schüler an den einzelnen
Instrumenten erarbeiten soll.
Während des Unterrichts selbst, so der Schlagzeuglehrer Martin Luderschmid, wird von
der Lehrkraft ein konstant hohes Maß an Konzentration gefordert. Besonders junge
Schüler im Grundschulalter oder während der Pubertät erfordern viel Einfühlungs-
vermögen und Geduld, um auch ihnen einen effektiven Unterricht anbieten zu können.
Hauptsächlich während mehrerer Einzelunterrichtsstunden hintereinander hat der Lehrer
kaum Möglichkeiten, kurz abzuschalten oder in der Konzentration nachzulassen, da er
ständig auf den Schüler und sein Spiel achten und zugleich immer daran denken muss,
seine vorbereiteten Unterrichtsinhalte während der vorgegebenen Unterrichtszeit
umzusetzen. Dennoch muss auch hier eine ständige Flexibilität dem Schüler und seiner
variablen Leistungsbereitschaft gegenüber in den Vordergrund gestellt werden. Verstärkt
wird diese psychische Anstrengung des Schlagzeugunterrichts durch den – trotz Einsatz
von Lärmschutz – konstant hohen Lärmpegel, so der Instrumentallehrer für Schlagzeug am
musischen Gnadenthal-Gymnasium in Ingolstadt, Bernhard Reitberger.
Martin Luderschmid hält es für einen wichtigen Faktor der Qualität des Schlagzeug-
unterrichts dass der Lehrer selbst seine Fähigkeiten auf dem Instrumentarium pflegt.
- 15 -

Ein Grund dafür ist, dass er nur so auch den fortgeschrittenen Schülern die schwierigeren
Übungen technisch einwandfrei vorspielen kann.
Christine Pesold ergänzt, dass man individuelle Erfahrungen mit der Rolle des
Schlagwerks in verschiedensten musikalischen Ensembles sammeln sollte. Werden diese
Erkenntnisse dann an die eigenen Schüler weitergeben, können diese von den persönlichen
Erfahrungen als Schlagzeuger nur profitieren.
So ist sie neben der unter der Woche zeitlich sehr ausfüllenden Unterrichtstätigkeit am
Wochenende selbst musikalisch aktiv, speziell als Schlagzeugaushilfe bei Orchester-
konzerten, oder bei anderen musikalischen Ensembles im professionellen,
semiprofessionellen oder nichtprofessionellen musikalischen Bereich.

4.1.6 Perspektiven für den selbstständigen Schlagzeuglehrer


Da man an Musikschulen, wie in Kap. 4.1.2 beschrieben, fast nur noch eine Teilzeitstelle
als Schlagzeuglehrer erhalten kann, muss man, vor allem wenn man dort gar keine
Anstellung findet, am besten mehrere andere Unterrichtsmöglichkeiten suchen. Christine
Pesold, selber „selbstständige“ Schlagzeuglehrerin, hat sich ihre verschiedenen
Unterrichtsmöglichkeiten nur durch starke Eigeninitiative geschaffen, wie sie sagt.
Das bedeutet, sich selbst an Musikvereinen, privaten Musikschulen und bei privaten
Schlagzeugschülern mit einem breitem stilistisch unabhängigen pädagogischen Angebot
vom Ensemblespiel bis hin zum individuellen Einzelunterricht für Schlagzeugschüler auf
jeder Niveaustufe und mit jeglichem musikalischen Interesse zu empfehlen.
Bernhard Reithberger ist sich sicher, dass die Zukunft des Schlagzeuglehrers in diesem
selbstständigen Bereich liegt. Hierfür ist große Einsatzbereitschaft gefragt, und dazu eine
grundsätzliche Offenheit für moderne Unterrichtsmodelle mit dem vielseitigen
Schlaginstrumentarium.
Eines dieser Modelle ist das in der Einleitung angesprochene Klassenmusizieren. Auch als
Schlagzeuglehrer kann man sich in diesem Spezialbereich ausbilden lassen, und muss dann
selbst aktiv werden und an Schulen für dieses neuartige Unterrichtskonzept werben, um
Möglichkeiten zu erhalten, die erworbenen Kenntnisse auch umsetzen zu können.
Im Zuge einer wie im Kapitel 2 beschriebenen Rückbesinnung auf den Rhythmus als
„elementarsten und uralten Bestandteil des Lebens“33 werden auch im Ausland oft
Methoden entwickelt, die, wie das Rhythmuspädagogik-Modell „Taketina“, „Rhythmus als
Weg persönlicher Weiterentwicklung“34 anbieten. Für den Durchbruch solcher Modelle in
Deutschland fehlen oft nur aufgeschlossene Pädagogen, die bereit sind, ihre eigene
rhythmische Überzeugung mit Hilfe eines solchen modernen Modells zu vermitteln.

Mit Blick auf solche Entwicklungen sieht Reitberger als Perspektive für den
aufgeschlossenen und flexiblen Schlagzeugpädagogen einen abwechslungsreichen, wie
auch intensiven Tätigkeitsbereich voraus.
- 16 -

4.2 Der Berufsbereich des Orchesterschlagzeugers und


-Paukers
4.2.1 Allgemeine derzeitige Perspektiven für Orchestermusiker

Nach der Analyse dieses pädagogischen Berufsbereichs soll nun die Arbeit untersucht
werden, die der klassisch-künstlerische Schlagzeugstudiengang zum Ziel hat. Als erstes
wird die Beschäftigung als Schlagzeuger oder Pauker in einem deutschen Kulturorchester
Gegenstand einer genaueren Analyse sein. Zuerst ist aber ein Überblick über die
momentane Lage der deutschen Orchesterlandschaft wichtig, um die aktuelle
Arbeitsmarktsituation zu verstehen:
Obwohl Deutschland mit einer Zahl von 133 professionellen Kulturorchestern in dieser
Hinsicht europaweit noch an der Spitze steht, hat sich diese Anzahl in den letzten 15
Jahren um 35 Orchester, die von einer Auflösung oder Fusion betroffen waren, verkleinert,
wobei ein Ende dieser Entwicklung nicht abzusehen ist.35

Ebenso ging die Zahl der Planstellen für Orchestermusiker seit Beginn der 90er Jahre
stetig zurück, wie Diagramm 6 beweist. Gerald Mertens, der Geschäftsführer der
deutschen Orchestervereinigung (DOV), erklärt, dass die Zahl der Absolventen im Fach
Instrumental/Orchestermusik an deutschen Musikhochschulen in keinem Verhältnis zur
Zahl der frei werdenden Orchesterstellen steht, von denen ein Teil aus Einspargründen gar
nicht wieder besetzt wird. Da man sich als Orchester einer Menge an hochqualifizierten
jungen Bewerber sicher sein kann, haben Musiker ab 35 „meist keine Chance mehr in
ihrem Beruf“36.

4.2.2 Chancen für Orchesterschlagzeuger und –Pauker bei Probe-


spielen
Prof. Peter Sadlo hält es trotzdem auch heute noch für einen guten Weg eine feste
Anstellung als Orchestermusiker anzustreben. So sind einige seiner ehemaligen Studenten
bei den Münchner Philharmonikern, dem Tonhalle Orchester Zürich oder beim
Radiosinfonieorchester Saarbrücken37 – um nur einige zu nennen – fest engagiert. Mit viel
Ausdauer beim Erarbeiten von Orchesterstellen und regionaler Flexibilität, das heißt eine
Offenheit für Orchesterstellen z.B. auch in Österreich oder in der Schweiz, ist dieses Ziel
auch zu erreichen.

An den Probespielen für diese freie Stellen, an denen laut Reinhard Eichhorn38 oft 50
Kandidaten oder mehr vorspielen, sind mit der Entwicklung des Schlagzeugs auch die
Ansprüche an die Bewerber für Schlagzeug- und Paukestellen ständig gestiegen39.
- 17 -

Christian Pfeiffer40 berichtet, dass schwierige Glockenspielstellen, die früher der


Korrepetitor an der Celesta spielen musste, heute selbstverständlich in den Probespielen
abgefragt werden.

Um einen aktuellen Eindruck von gegenwärtigen Probespielen zu erhalten, sprach ich mit
Andreas Greiter, der 2007 auf der Suche nach einer festen Stelle als Schlagzeuger oder
Pauker einige Probespiele in deutschen Orchestern absolviert hat. Er bestätigte, dass das
Niveau der Kandidaten beim Vorspiel sehr hoch ist. Grundsätzlich ist die Einladung zum
Probespiel nach der Bewerbung aber nicht selbstverständlich: Da hier jeder Vorspielende
wertvolle Zeit des Orchesterpersonals, das sich seine zukünftigen möglichen Kollegen
selbst anhört und auswählt, in Anspruch nimmt, werden die Bewerber schon im Vorfeld im
Hinblick auf Ausbildung, vorherige Anstellungen bei anderen Orchestern, absolvierte
Praktika etc. geprüft und selektiert.
Manchmal werden für alle Studenten, die hier noch wenig vorweisen können,
„Vorprobespiele“ abgehalten, die eine zusätzliche Hürde darstellen.

Laut Greiter, der jetzt eine Stelle als Praktikant bei den Essener Philharmonikern hat, ist
für ein erfolgreiches Bestehen eines Probespiels mehr erforderlich als lediglich perfektes
Beherrschen der Orchesterstellen: Zum einen muss in interpretatorischen Fragen der
musikalische Geschmack des jeweiligen Orchesters genau getroffen werden. Zum anderen
sollte man eine positive Ausstrahlung und selbstbewusstes Auftreten an den Tag legen,
um sich gegen eine Vielzahl von anderen Kandidaten durchzusetzen.

4.2.3 Die Bedeutung des Schlagzeugs in der Orchesterliteratur des 21.


Jahrhunderts
Entsprechend zur Emanzipation der Schlaginstrumente im Orchester41 hat sich auch die
Anzahl der eingesetzten Schlagzeuger „von 1-3 [..] mit der modernen Musik auf 10 und mehr
erweitert.“42
Auf Nachfrage erklärte mir Prof. Dreher bei einer genaueren Aufgliederung der heute
gefragten Orchesterliteratur, warum hier den Schlagzeugern eine so wichtige Rolle zukommt:

Nachdem vor ca. 60 Jahren Stücke der Klassik und Früh- und Hochromantik stark gefragt
waren, hat sich jetzt das Publikumsinteresse chronologisch verschoben, und fordert
sinfonische Werke der Spätromantik und des Expressionismus, wie von Mahler, Stravinsky
und Bartok. In diesen Stücken spielen der Rhythmus und die Klangfarben des Schlagzeugs
eine elementare Rolle, weshalb eine hohe Zahl an Schlagzeugern gebraucht wird.
43
So ist auch „Das meistgespielte Werk der E-Musik des 20. Jahrhunderts“ , nämlich Carl
Orffs „Carmina Burana“ ein Paradestück für den starken Einsatz von Schlaginstrumenten in
tragender Rolle.
- 18 -

Genauso wird in den sinfonischen Werken der Avantgarde nach 1945 die Klangfarbenpalette
des Orchesters durch den großzügigen Einsatz von Schlaginstrumenten erweitert.
Der zweite Punkt, den Dreher nannte, sind vom Publikum mit meist großer Begeisterung
aufgenommene Projekte im Bereich von Filmmusik- oder Musical, oder generell die
Verknüpfung eines Symphonieorchesters mit Ensembles der U-Musik, wie die Berliner
Philharmoniker, die 2000 ein Projekt mit der Rockband „Scorpions“ durchführten. Auch hier
ist der Wunsch nach Klangfarben jenseits von Streicher- und Bläserklängen da, sodass
beispielsweise die Melodielinie auf ein Malletinstrument übertragen wird.
An diesen Kompositionen, die neben kleiner besetzten Werken der Klassik, der Früh- und der
Hochromantik den heutigen Konzertbetrieb bestimmen, erkennt man deutlich die
Notwendigkeit von vielen Schlagzeugern. Gemäß dem “Tarifvertrag für Kulturorchester
(TVK)“44 ist die Anzahl der Schlagzeugerstellen in den unterschiedlich eingestuften
Orchestern genau vorgegeben. Somit sind mehr als zwei Schlagzeugerstellen nur an den gro-
ßen renommierten Orchestern der höchsten Einstufungsklasse „A/F1“ vertraglich
vorgeschrieben.
Bei allen anderen Orchestern müssen im Bedarfsfall durch Aushilfen die fehlenden
Schlagzeugerstellen ersetzt werden, was laut Roland Schmidt sehr oft der Fall ist. Er fügt
hinzu, dass aus finanziellen Gründen generell gefordert wird, dass die vom Komponisten
geforderte Schlagzeugerstimmen auf möglichst wenig Ausführende komprimiert werden, aber
hierzu meint Christian Pfeiffer:

„Mit dem Motto ‚Mit weniger Menschen mehr erreichen’ spart man sich arm und
dumm, denn auch ich habe nur zwei Hände und zwei Arme!!“45

4.2.4 Analyse der Berufssituation und –Zufriedenheit von Orchester-


schlagzeugern und –Paukern anhand einer repräsentativen Studie
4.2.4.1 Erläuterungen zur Durchführung der Studie
Um ein möglichst aktuelles wie aufschlussreiches Bild über die Berufssituation und –
Zufriedenheit im Beruf des Orchesterschlagzeugers und –Paukers zu erhalten, wurde von
mir bei dieser Berufsgruppe eine Umfrage durchgeführt.
Dazu habe ich einen Fragebogen erstellt, mit dem statistische Daten zur Berufsausübung
und –zufriedenheit ermittelt werden sollten, der aber genauso Fragen zu bisher behandelten
Themen dieser Facharbeit, wie der Entwicklung des Schlagzeugs (Bisher daraus
verwendete Zitate: [5] im Quellenverzeichnis) enthält. Dieser ist über das Internet und über
persönliche Kontakte an die Zielgruppe ausgeteilt worden und dann auf schriftlichem oder
auf digitalem Weg an mich zurückgeleitet worden.
Der Rücklauf von 18 Fragebögen kann durchaus als repräsentativ für die 395 an deutschen
Kulturorchestern fest angestellten Orchesterschlagzeuger und –Pauker46 angesehen werden.
- 19 -

Der hohe Repräsentationsgrad ergibt sich aus einer breiten Streuung der zurückgegebenen
Fragebögen mit Musikern aus Sinfonie-, Theater-, und Opernorchestern, wobei vom
Solopauker bis hin zum einfachen Orchesterschlagzeuger alle Beschäftigungs-
möglichkeiten in der Schlagzeuger-Stimmgruppe vertreten sind. Genauso sind sowohl die
neuen als auch die alten Bundesländer repräsentiert, sowie Orchester jeglicher
Einstufungsklassen des TVK. Die breit gestreute Altersstruktur der Zielgruppe spiegelt
sich ebenfalls in meiner Erhebung mit einem Spektrum von 26-50 Jahren sehr gut wieder.
Um die für diese Instrumentengruppe ermittelten Zahlen in eine statistische Relation zur
Gesamtheit aller Orchestermusiker zu stellen, wurde als Bezugsobjekt eine „repräsentative
47
Studie zur Arbeits- und Berufszufriedenheit im Orchestermusikerberuf“ von Sabrina
Paternoga verwendet.
Im Folgenden sollen die erzielten Ergebnisse analysiert und interpretiert werden.

4.2.4.2 Analyse der Arbeitszeit


Die Arbeitszeiten als Orchesterschlagzeuger und -Pauker wurden von 72,2% als negativ
beurteilt. Andererseits sahen 44,4% auch zumindest teilweise Vorteile in diesem
Arbeitsaspekt. Hier ergibt sich kaum eine Abweichung zur Gesamtheit der
Orchestermusiker, wo ebenfalls nur 39,0% mit der „zeitlichen Inanspruchnahme“
48
zufrieden sind .
Generell lässt sich sagen, dass der TVK die Arbeitszeiten in Anbetracht der stark
variierenden Spielpläne der Orchester sehr flexibel regelt. Grundsätzlich steht den
Musikern aber mindestens ein komplett dienstfreier Tag pro Kalenderwoche zu.49 Die
Proben und Aufführungen werden in so genannte „Dienste“ vom maximal 3:15h Dauer
eingeteilt. Die Arbeitszeit der Musiker soll wöchentlich aus durchschnittlich 8 solcher
Dienste bestehen, in Spitzenzeiten sind bis zu 10 Dienste pro Woche möglich. In meiner
Umfragenaktion fiel auf, dass in Opernorchestern im Vergleich zu konzertanten
Orchestern durchschnittlich an mehr Tagen pro Woche abends Aufführungen stattfinden.
Jede Woche wird nun von neuem ein „Arbeitsplan“ erstellt, der die angesetzten Proben
und Konzerte terminiert, und welcher wöchentlich neu die Freizeit und Arbeitszeit der
Orchestermusiker festsetzt. Diese „unregelmäßigen Arbeitszeiten“ machen regelmäßige
wöchentliche Termine unmöglich50. Der Jahresurlaub wird „grundsätzlich während der
Theater-(konzert-)ferien erteilt“51. So erübrigt sich z.B. ein Skiurlaub über Silvester und
Neujahr, denn gerade während dieser Zeit werden vom Orchester „Neujahrskonzerte“
erwartet52.
Laut Roland Schmidt kann es Jahre dauern, bis sich die Familie an diese besondere
Arbeitssituation gewöhnt hat. Denn besonders die Arbeitszeit mit vielen Konzerten abends
macht die Pflege eines Freundeskreises extrem schwierig.
- 20 -

Jochen Ille sieht in den Arbeitszeiten mit Konzerten am Wochenende aber auch den
Vorteil, dass der wöchentliche dienstfreie Tag zumeist werktags ist, weshalb man dann
problemlos Behördengänge o.ä. erledigen kann53. Die verbleibende proben- und
aufführungsfreie Zeit muss vor allem als Orchestermusiker als Übezeit genutzt werden, um
dem hohen Anspruch aktueller Orchesterprogramme mit einer gut gepflegten eigenen
Spieltechnik entgegnen zu können54.

4.2.4.3 Untersuchung der musikalische Nebentätigkeiten


Der Anteil der Orchesterschlagzeuger und –Pauker, die mindestens eine musikalische
Nebentätigkeit ausüben, ist mit 94,4% etwas größer als der entsprechende Anteil bei allen
55
Orchestermusikern (85%) .
Dies lässt sich aber im Detail begründen: In Diagramm 7 erkennt man, dass die Anzahl der
Orchesterschlagzeuger und –Pauker, die regelmäßig als Aushilfen in anderen Orchestern
arbeiten, mit 72% deutlich größer ist wie bei allen Orchestermusikern (60%)56. Dass der
Bedarf an Aushilfen aber insbesondere an Schlagzeugern da ist, wurde schon im Kapitel
4.2.3 begründet. Anders verhält es sich bei der „Kammermusikalischen Nebentätigkeit“
und bei der „Solistischen Tätigkeit“: Hier liegt meine Zielgruppe mit 39% bzw. 22%
deutlich unter den entsprechenden Werten aller Orchestermusiker mit 63% bzw. 32%56.
Dies erklärt Franz Bach vom Radiosinfonieorchester Stuttgart damit, dass Kammermusik
für Schlagzeuger viel schwieriger zu organisieren ist wie z.B. bei einem Bläserensemble,
da erst das für ein Schlagzeugensemble erforderliche große Instrumentarium besorgt und
aufgebaut werden muss, bevor das Zusammenspiel überhaupt beginnen kann. Ähnlich
verhält es sich bei der solistischen Tätigkeit, wo ein Streicher ähnlichen spieltechnischen
Anforderungen als Solist wie als Orchestermusiker gerecht werden muss. Ein
Schlagzeuger dagegen spezialisiert sich meist schon im Studium auf eines der beiden
Felder, denn allein die instrumentalen Unterschiede vom Orchesterschlagwerk zum
Soloperkussionist, der viel mit Set-up und Marimba arbeitet, sind immens.
Der letzte verglichene Punkt ist die Unterrichtstätigkeit. Dass hier die
Orchesterschlagzeuger und –Pauker, die hier mit 61% mehr aktiv sind als das Gros der
Orchestermusiker (47%)56, überrascht nicht, wenn man sich die oben beschriebene
Nachfrage nach Schlagzeugunterricht vor Augen führt.
Wie Roland Schmidt in Nürnberg, haben viele Orchesterschlagzeuger und –Pauker einen
Lehrauftrag für Orchesterstudien an Musikhochschulen inne. Denn wie Schmidt erklärt,
benötigen besonders orchestral ausgerichtete Studenten Kenntnisse im Spiel von typischen
Orchesterinstrumenten wie Paarbecken, Triangel oder große Trommel, die in der
solistischen Literatur kaum eingesetzt werden. Diese spieltechnischen Feinheiten ergeben
sich aber erst in der praktischen Erfahrung von vielen entsprechenden Notenstellen in der
Orchesterliteratur.
- 21 -

4.2.4.4 Ermittlung von negativen Belastungsfaktoren des Orchestermusikers


Maximilian Piperek hat verschiedene Studien zu unterschiedlichen Belastungsfaktoren von
Orchestermusikern veröffentlicht, und ist in einer Analyse der psychisch-geistigen
Konzentration zum Schluss gekommen, dass dieser Beruf „einer der konzentrations-
intensivsten Berufe überhaupt“ ist, mit Genauigkeitsanforderungen in den Einsätzen von
einer Hundertstelsekunde in Verbindung mit einer nötigen Daueraufmerksamkeit über die
Zeitspanne eines Konzerts von meist über zwei Stunden.56
Laut Roland Schmidt herrschen in nur wenigen anderen Berufen ähnlich anspruchsvolle
Verhältnisse, wie bei einem Chirurgen oder bei einem Piloten. Piperek belegt seine These
57
durch eine „psychophysiologische Untersuchung“ , in der die Pulsfrequenzen von
Orchestermusikern untersucht wurden, und stellte während eines Konzerts
Spitzenfrequenzen von über 150 Schlägen/Minute fest.
Da der Schlagzeuger und vor allem der Pauker durch seine solistische Stellung im
Orchester eine „wesentlich höhere Verantwortung“ als beispielsweise ein Tuttigei-
ger innehat, schlägt sich dies bei ihm in einer noch umso höheren „nervlichen
Anspannung“ nieder.58
In meiner Erhebung wurden besonders im Personenbereich über 40 Jahre gehäuft die hohe
Lautstärke, die vom Schlagwerk und vom gesamten Orchester an manchen Stellen aber
uneingeschränkt erwartet wird, trotz Verwendung von Lärmschutz als belastend
empfunden.
Roland Schmidt ergänzt noch die besonders im Schlagwerksbereich auftretenden
räumlichen Probleme, wenn der Schlagzeuger mit seinem großen Instrumentarium auf
kleineren Bühnen nicht in einer wünschenswerten Weise agieren kann und gezwungen
wird, Kompromisse einzugehen.

4.2.4.5 Eine hohe Berufszufriedenheit in einem umkämpften Berufsbereich


Obwohl auch Paternoga in ihrer Arbeit mit diesen Belastungsfaktoren für
Orchestermusiker konfrontiert war, stellt sie fest, dass dies „der Arbeitszufriedenheit […]
insgesamt keinen großen Abbruch [tat].“59 In meiner Erhebung bei
Orchesterschlagzeugern und –Paukern ermittelte ich sogar eine deutlich höhere
Zufriedenheitsquote als Paternoga (Diagramm 8). Immer wieder wurde als positiv erwähnt,
dass man sein „Hobby zum Beruf gemacht“60 habe. Außerdem entsteht, auch wenn ein Pro-
gramm schon oft gespielt wurde, die Musik in jedem Konzert wieder neu, was die Tätig-
keit sehr „abwechslungsreich“ macht.61 So glaubt man Michael Steiner gerne, der bekennt:

„Ich würde diese Position nie mit einem normalen Angestellten, der 40 Stunden die Woche
in einem Büro sitzen muss, tauschen wollen, auch wenn er das doppelte verdient!“62
- 22 -

Abschließend lässt sich zum Beruf des Orchestermusikers sagen, dass es heutzutage sicher
kein leichtes Unterfangen ist, eine feste Stelle zu kriegen. Wer sich dennoch voll für diesen
Berufsbereich einsetzt und viel Zeit und Arbeit investiert, den erwartet eine
„befriedigende“63 und kurzweilige Tätigkeit, deren Berufszufriedenheitsrate ihresgleichen
sucht.

4.3 Der Berufsbereich des konzertierenden Schlagzeugers


4.3.1 Publikumswirksame Merkmale von Schlagzeugkonzerten
Der letzte zu analysierende Berufsbereich ist der laut Prof. Peter Sadlo qualitativ
anspruchvollste, in dem aber gleichzeitig das höchste Maß an Selbstverwirklichung möglich
ist: Es handelt sich um den Bereich des konzertierenden Schlagzeugers, der alleine, im
Ensemble mit anderen Schlagzeugern oder als Solist mit Orchester Konzerte bestreitet.

Prof. Klaus Treßelt von der Musikhochschule Stuttgart, der Jury-Mitglied beim ARD-
Wettbewerb in der Kategorie Schlagzeug-solo 2006 war, erklärte mir, dass das Schlagzeug in
diesem Bereich im Vergleich zu anderen Instrumenten besondere Möglichkeiten bietet.
Zuallererst fesselt der Anblick einer Bühne mit vielen für das breite Publikum meist
unbekannten Schlaginstrumenten die Zuhörerschaft von der ersten Sekunde an. An dieser
Stelle ist der Künstler gefordert, mittels einer Moderation zwischen den Stücken das Publikum
auch theoretisch in die vielgestaltige Welt des Schlagzeugs einzuführen.

Ein weiterer Punkt ist die starke Betonung der Bewegung als musikalisches Element, vor
allem in der neuen Musik. So könnte Prof. Treßelt es sich nicht vorstellen, Schlagzeugmusik
im Stil von Stockhausen mit den klanglichen und spielerischen Möglichkeiten z.B. eines
Streichensembles einem Publikum kurzweilig zu präsentieren.
Der wichtigste Punkt aber ist der Rhythmus, der zu Beginn dieser Arbeit als natürliche
Verbindung vom Menschen mit der Musik dargestellt wurde. Durch dieses Element, das bei
solchen Konzerten fast kontinuierlich im Vordergrund steht, erhalten die Zuhörer einen
einfachen Zugang zur angebotenen Musik.

Das Schlagzeug-Duo „Double drums“, bestehend aus Alexander Glöggler und Philipp Jungk,
zwei ehemaligen Absolventen der Schlagzeugklasse von Prof. Sadlo, setzt bei seinen
Konzerten sogar zusätzliche Medien, wie Filmeinspielungen zur Musik oder den Rhythmus
ergänzende Synthesizer-Klänge ein, und bietet so „eine überragende Percussionshow mit
faszinierenden optischen Effekten“64.
- 23 -

4.3.2 Besonderheiten der Vermarktung von konzertierenden Schlagzeugern


Laut Alexander Glöggler ist es kaum möglich, ohne Agent und Veranstalter, die den
Bürokratie- und Marketingaufwand übernehmen, eine lohnende Anzahl an Konzerten zu
organisieren und zu absolvieren, ohne die Arbeit an der eigenen musikalischen Qualität, die
als konzertierender Perkussionskünstler besonders im Vordergrund steht, zu vernachlässigen.
So habe ich mich an die Agentin von „Double-drums“, Frau Anke Kienitz-Kirk gewandt, um
mir ein Bild über die Besonderheiten der Vermarktung eines solchen Schlagzeugduos machen
zu können.

Laut ihrer Aussage ist Schlagzeug etwas schwieriger zu vermarkten als z.B. Geige, wo die
regionalen Konzertveranstalter mit dem angekündigten Konzertprogramm Werbung machen
können, da jeder die Stücke kennt und so die Qualität des Musikers leicht zu bemessen ist.
Die Konzertveranstalter sind leider in letzter Zeit bei neuartigen Veranstaltungskonzepten
etwas zurückhaltender geworden und wollen finanzielle Risiken vermeiden. Deshalb muss
man ihnen, um sie auch für Schlagzeug zu begeistern, etwa eine DVD der Show schicken, da
sie so auch einen Eindruck vom visuellen Aspekt des Konzerterlebnisses erhalten.
Des Weiteren sollte man gute Presserezensionen vorweisen können, um zu beweisen, dass ein
solches Konzert für den Veranstalter wie für den Zuhörer ein lohnendes Ereignis ist.

Der langfristige Erfolg hängt stark von der Einsatzbereitschaft der Musiker ab. So ist „Double
drums“ ständig auf der Suche nach neuen Klängen, und komponiert die verwendeten
Rhythmen selber. Ferner wird nicht zuletzt perkussives Talent benötigt, und auch die gehörige
Portion Spaß, den man ja vermitteln will.
Neben diesen Eigenschaften ist aber anfänglich viel Geduld und Disziplin nötig. Denn man
muss selbst viele Konzerte organisieren, sich von bisherigen Formen durch neue Ideen
absetzen oder sich in existierenden konzertanten Disziplinen des Schlagwerks qualitativ von
der Konkurrenz absetzen.

Letztendlich muss man aber während dieser ganzen Anstrengungen stets darauf warten, so die
Aufmerksamkeit eines aufgeschlossenen Agenten auf sich zu ziehen, der den Rahmen einer
weiteren konzertierende Tätigkeit sichert und dem Musiker mehr zeitliche und künstlerische
Freiräume zugesteht.

Gemäß Peter Sadlo, einem der erfolgreichsten internationalen Perkussionssolisten, ist dieser
Berufsbereich der einzige, in dem ein künstlerisch tätiger Musiker alle seinen Einfälle und
musikalischen Ansprüche uneingeschränkt verwirklichen kann und so ohne jegliche Vorgaben
im wahrsten Sinne des Wortes „künstlerisch“ tätig sein kann.
Er selbst freut sich schon auf weitere Jahre seiner konzertierenden Tätigkeit, in denen er sich
mit seinen innovativen musikalischen Projekten aktiv an der Spitze der globalen Entwicklung
des Schlagwerks einbringen kann.
- 24 -

5 Zusammenfassung der Ergebnisse und Fazit


5.1 Zusammenfassende Perspektive und
Arbeitsmöglichkeiten als selbstständiger Schlagzeuger
Resümierend ist schon bei der Analyse des Berufsbereichs des Schlagzeugpädagogen klar
geworden, dass hier aufgrund weniger voller Stellen an den Musikschulen immer mehr
Schlagzeuger als „selbstständige Schlagzeuglehrer“ ihre Existenz aufbauen. Da die
Zusammenfassung der Untersuchung der Arbeit im Orchesterbereich einen ebenfalls sehr
umkämpften Stellenmarkt aufgezeigt hat, wollen viele Schlagzeuger den anstrengenden
Probespielen entgehen und arbeiten folglich im freiberuflichen Bereich.
Somit weiten sich jetzt die Grenzen des „selbstständigen Schlagzeuglehrers“ hin zu einem
generellen „selbstständigen Schlagzeuger“, der seinen Arbeitsalltag nach individuellen
Interessen und Möglichkeiten aus allen beschriebenen Arbeitsbereichen zusammenstellt.

Dies gilt insbesondere im solistischen und konzertanten Bereich. Der Perkussionssolist


Nebojsa J. Zivkovic erklärte mir, dass die meisten konzertierenden Schlagzeuger
selbstständig sind und als Ergänzung ihrer Konzerttätigkeit Meisterkurse anbieten oder
eine Lehrtätigkeit ausüben. Eine andere Kombination mit einer konzertierenden Aktivität
hat Roland Härdtner für sich entdeckt, der eine Stelle am städtischen Theater Pforzheim
mit einer regelmäßigen Arbeit als Mallet-Solist verknüpft, welche nach eigenen Angaben
65
ca. 30% Prozent seines Gesamteinkommens ausmacht.
Eine weitere Arbeitsmöglichkeit ist natürlich die Tätigkeit als Orchesteraushilfe, deren
Bedarf schon im Kap. 4.2.3. aufgezeigt wurde. Roland Schmidt fügte nun noch hinzu, dass
man sich aber auf Ballungsräume mit vielen Berufsorchestern – wie München -
konzentrieren sollte, damit die Anzahl der meist eher schlecht bezahlten Aushilfsjobs
wirklich einen wesentlichen Teil des Einkommens sichern kann.
Um zu beweisen, dass das große Schlaginstrumentarium auch im nicht-musikalischen
Bereich berufliche Potenziale birgt, sei auf den selbstständigen Schlagzeuger Markus
Hauke verwiesen. Er hat vor allem im Transport von hochwertigen Schlaginstrumenten
Verbesserungsbedarf entdeckt und produziert und verkauft deshalb jetzt „Softbags“ in
„Maßanfertigung […] für alle auf dem Markt befindlichen [Perkussionsinstrumente]“66.

5.2 Hintergründe zur Arbeit als selbstständiger Schlagzeuger


Diese auf den ersten Blick sehr risikoreiche und unsichere Tätigkeit als selbstständiger
Schlagzeuger hat aber auch positive Seiten. Alexander Glöggler erklärt, dass man mit viel
Engagement, hohem musikalischen Anspruch in einer vielfältigen und erfüllenden Arbeit
ein Einkommen erreichen kann, das dem eines gutbezahlten Orchestermusikers in keinster
Weise nachsteht.
- 25 -

Auch auf soziale Sicherheiten muss nicht verzichtet werden, denn der Staat, der mit
seinem aktuellen „Einsparungen bei der Kultur“67 als Geldgeber sowohl der Orchester wie
auch der Musikschulen nicht unschuldig ist an den sinkenden festen Stellenzahlen, hat die
„Künstlersozialkasse“ (KSK) eingerichtet, damit „selbständige Künstler und Publizisten
einen ähnlichen Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung genießen wie Arbeitnehmer“68.
Ein Blick auf das Zahlenmaterial der Künstlersozialkasse (Diagramm 9) beweist, dass
dieses Angebot mit einer schon seit Jahren stark positiven Tendenz von immer mehr
Musikern wahrgenommen wird.
Im Musikalmanach Deutschland liest man dazu, dass „der starke Zuwachs [im Bereich]
der freiberuflichen Musikberufe [zeigt], dass der Musikmarkt weiterhin ein zentraler
Hoffnungsträger für viele Menschen in Deutschland bleiben wird.“69

Mit Blick auf die im Vergleich zu anderen Musikbereichen reichhaltigen Möglichkeiten


des Schlagzeugers und seines Instrumentariums, lässt sich mit gutem Gewissen auch die
vielfältige Arbeit als selbstständiger oder fest angestellter klassischer Schlagzeuger als
zukunftsfähig bezeichnen.

5.3 Persönliches Fazit


Für mich persönlich war diese eingehende Analyse des von mir angestrebten Berufsbildes
eine wichtige Erkenntnis auf dem Weg über ein Schlagzeugstudium hin zum Beruf des
professionellen klassischen Schlagzeugers.

Wenn man sich bewusst macht, mit welchem Hintergrund das Schlagzeug im 20. und
besonders jetzt zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine so besondere Stellung unter den
Musikinstrumenten einnimmt, und dabei die aktuellen strukturellen Veränderungen in der
Kulturpolitik im Auge hat, erkennt man das einzigartiges Potenzial, das im „Berufsbild des
klassischen Schlagzeugers“ als Verknüpfung der beiden Gebiete steckt.

Diesen ständigen Wandel, den das klassische Schlagzeug im letzten Jahrhundert


mitgemacht hat und dem es sicher weiter unterworfen bleiben wird, fordert das Instrument
auch von dem ausübenden Schlagzeuger, der sich immer wieder neu auf die verschiedenen
Einflüsse im Bereich des Instrumentariums, der Musik und deren soziokulturellen
Verwertungsmöglichkeiten einstellen muss.

Mit diesem Bewusstsein kann man wie in meiner Situation mit einer ganz anderen
Perspektive ein klassisches Schlagzeugstudium aufnehmen, aber auch im späteren
Berufsleben seine eigene intuitive Verknüpfung, wie auch die der jeweiligen
pädagogischen wie künstlerischen Rezeptionsgruppe mit dem Klang und der Rhythmik des
Schlagzeugs immer wieder mit neuer Leidenschaft erleben.
- 26 -

6. Anmerkungen
1
[1]: A. Kolb, „Rhythm boom – das in-Instrument 2007 heißt Schlagzeug“, in: Off-beat,
(Mitgliedermagazin des deutschen Schlagzeugerverbands „Percussion creativ“), Ausgabe 4/07, S.9
2
[2]: Heidenreich, A., „Mit dem Schlagzeug durch Raum und Zeit“, in: Neue Zeitschrift für Musik
2/2005, S. 15ff
3
[3]: J. Holland, Y. Menuhin (Hrsg.), „Yehudi Menuhins Musikführer: Das Schlagzeug“, Verlag
Ullstein GmbH, Frankfurt/M. 1994² Vorwort von Y. Menuhin, S.10f
4
KWMBl Teil I Nr. 3/2007, abrufbar unter www.km.bayern.de/km/amtsblatt/index.html (23.1.08)
5
vgl. [4]: Gerald Mertens: „Philharmonisches Paradies? Arbeits- und Berufssituation von
Orchestermusikern“, in: Politik und Kultur, Hrsg.: Deutscher Kulturrat, Ausgabe 1/2005, S.18f
6
Arbeitsmarktbericht künstlerische Berufe: „Es braucht Besessenheit“, Hrsg: Bundesagentur für
Arbeit, Nürnberg, http://www.abi.de/arbeitsmarkt/arbeitsmarktberichte/
arbeitsmarkt_künstlerische_berufe048.htm (23.1.08)
7
„Brockhaus Enzyklopädie“, Stichwörter „Schlaginstrumente“/ “Schlagzeug“, F.A.Brockhaus Verlag
200621, Mannheim, Band 24, S. 284f.
8
[2], S.16
9
[3], S. 10f
10
Peter Sadlo, zitiert auf http://www2.vol.at/kufo/HTMLTexte/sadlo.htm (23.1.08)
11
[2], S.16
12
vgl [3] S.10f
13
[2], S. 21
14
[2], S.15, zitiert nach Joachim-Ernst Berendt: „Über Weltmusik“, in: Programmheft Donaueschinger
Musiktage 1985, S.28
15
R. Kostelanetz, „John Cage“, DuMont Verlag, Köln 1973, S. 107
16
Grötzinger, J. „drumming – neue musik im Stadthaus Ulm“ , in: Neue Zeitschrift für Musik 2/2005
S. 46
17
[3] S.10f
18
nach Peter Sadlo, einleitendes Zitat auf http://www.sadlo-percussion.de/ (23.1.08)
19
[5]: Jochen Brenner, Solopauker SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, vgl dazu
Anmerkung zu [5] im Quellenverzeichnis S. 30
20
[6]: Meikert, H. „Tönet, ihr Pauken – Das Schlagzeug im europäischen Orchester“, in: Neue
Zeitschrift für Musik 2/2005 S. 23ff
21
Programmkino.de zitiert auf http://www.touchthesound.de/start.html (23.1.08) → „Pressestimmen“
22
vgl http://www.kolberg-percussion.com/pages/produkte.html → „Ständer“ (23.1.08) und [3], S. 223
23
„Musik in Geschichte und Gegenwart“, Sachteil Band 8, S.1093, Bärenreiter Verlag 1998²
24
[7]: P. Sadlo, „Zwanzig Jahre Schlagzeugklasse Peter Sadlo“, in: „Auftakt“, Hochschulzeitung der
Musikhochschule München, Heft 11, Sommersemester 2007, S. 20f
25
[5] Philipp Schroeder, 1. Schlagzeuger Gewandhausorchester Leipzig
26
[5] Prof. Franz Lang, Professor an der Musikhochschule Trossingen und stv. Solopauker im SWR-
Sinfonieorchester
27
[1]
28
vgl. [1]
29
vgl. [8]: „Lehrplan Schlaginstrumente (percussion)“ des Verbands deutscher Musikschulen (VdM),
Verlag Gustav Bosse GmbH, Kassel, S.3
30
Quelle: Schülerzahlenberichte des Verbands bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM),
einsehbar an allen VBSM-Musikschulen
31
vgl. [8] S.6ff
- 27 -

32
[8] S.5
33
[3] S. 10
34
Reinhard Flatischler, Musikpädagoge und Begründer der Taketina-Methode, auf
http://taketina.com/ (23.1.08)
35
vgl. [4]
36
ebd.
37
vgl. [7]
38
[5] Roland Eichhorn, Solopauker Jenaer Philharmonie
39
vgl. Roland Härdtner, Schlagzeuger beim städtischen Theater Pforzheim
40
[5] Christian Pfeiffer, 1. Schlagzeuger städtisches Orchester Bremerhaven
41
vgl. [6]
42
[5] Helmut Huy, Schlagzeuger Düsseldorfer Symphoniker
43
Franz Willnauer, (Hrsg.), „Carmina Burana von Carl Orff“, Schott Musik Verlag Mainz 1995, S.10
44
[9]: Tarifvertrag für die Musiker in Kulturorchestern (TVK), S. 15f, erhältlich auf Anfrage bei der
deutschen Orchestervereinigung, Kontakt: www.dov.org (23.1.08)
45
[5] Christian Pfeiffer, 1. Schlagzeuger städtisches Orchester Bremerhaven
46
Quelle: DOV auf Nachfrage per E-mail vom 10.8.07
47
[10]: Sabrina Paternoga, „Was zufrieden macht - eine repräsentative Studie zur Arbeits- und
Berufszufriedenheit im Orchestermusikerberuf“ in: Das Orchester Ausgabe 01/2006, S. 8ff
48
vgl [10], S.11
49
[9], S.8ff
50
[5], Thorsten Blumberg, stellv. Solopauker WDR-Rundfunkorchester
51
[9], S. 27
52
[5] Christian Pfeiffer, 1. Schlagzeuger städtisches Orchester Bremerhaven
53
[5] Jochen Ille, Schlagzeuger in der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern
54
[5] vgl. Markus Fischer, 1. Schlagzeuger Stuttgarter Philharmoniker
55
vgl. [9], S.12
56
M. Piperek „Stress und Kunst – Gesundheitliche, psychische, soziologische und rechtliche
Belastungsfaktoren im Beruf des Musikers eines Symphonieorchesters“, Wilhelm Braumüller
Universitätsverlag 1971, S. 5ff
57
ebd., S. 20f
58
[5] Philipp Schroeder, 1. Schlagzeuger Gewandhausorchester Leipzig
59
[10], S.12
60
[5] Jochen Brenner, Solopauker SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
61
[5] Jürgen Spitschka, Schlagzeuger im Staatstheater Stuttgart
62
[5] Michael Steiner, 1. Schlagzeuger Staatstheater Gärtnerplatz München
63
[5] Jürgen Spitschka, Schlagzeuger Staatstheater Stuttgart
64
Süddeutsche Zeitung, zitiert auf http://www.doubledrums.com/ (23.1.08)
65
[5] Roland Härdtner, Solopauker und Schlagzeuger Theater Pforzheim, und gleichzeitig Mallet-
Solist
66
Markus Hauke, Firmencharakteristik von „Percussion bags“, http://www.percussion-bags.de/
(23.1.08) → „deutsch“
67
[5] Dietmar Kauffmann, Solopauker Oper Kiel
68
Kurzcharakteristik der Künstlersozialkasse,
http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/Kuenstlersozialkasse-Kurzcharakteristik.pdf (23.1.08)
69
Michael Söndermann, „Beiträge zum Musikleben in Deutschland: Musikwirtschaft“, in:
Musikalmanach 2007/2008, conBrio Verlag Regensburg 2007, S.145
- 28 -

7. Quellenverzeichnis
7.1 Bücher
[3] James Holland, Yehudi Menuhin (Hrsg.), „Yehudi Menuhins Musikführer: Das
Schlagzeug“, Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt/M. 1994²

Richard Kostelanetz, „John Cage“, DuMont Verlag Köln 1973

„Brockhaus Enzyklopädie“, Stichwörter „Schlaginstrumente“/ “Schlagzeug“,


F.A.Brockhaus Verlag Mannheim 200621, Band 24

„Musik in Geschichte und Gegenwart“, Bärenreiter Verlag, Kassel 1998², Sachteil Band 8

[8] „Lehrplan Schlaginstrumente (percussion)“ des Verbands deutscher


Musikschulen (VdM), Verlag Gustav Bosse GmbH, Kassel, S.3

„Dokumentation Jugend musiziert“ in: Programmbuch zum 44. Bundeswettbewerb Jugend


musiziert, Hrsg: Deutscher Musikrat 2007

Franz Willnauer, (Hrsg.), „Carmina Burana von Carl Orff“, Schott Musik Verlag Mainz
1995

M. Piperek „Stress und Kunst – Gesundheitliche, psychische, soziologische und rechtliche


Belastungsfaktoren im Beruf des Musikers eines Symphonieorchesters“, Wilhelm
Braumüller Universitätsverlag 1971

Michael Söndermann, „Beiträge zum Musikleben in Deutschland: Musikwirtschaft“, in:


Musikalmanach 2007/2008, conBrio Verlag Regensburg 2007

7.2 Zeitungsartikel
[1] A. Kolb, „Rhythm boom – das In-Instrument 2007 heißt Schlagzeug“, in: Off-beat,
(Mitgliedermagazin des deutschen Schlagzeugerverbands „Percussion creativ“),
Ausgabe 4/2007, S.9

[2] Heidenreich, A., Mit dem Schlagzeug durch Raum und Zeit, in: Neue Zeitschrift für
Musik, Ausgabe 2/2005, S. 15ff

Jürgen Grötzinger: „drumming – neue musik im Stadthaus Ulm“, in: Neue Zeitschrift für
Musik, Ausgabe 2/2005, S. 46f

Hella Meikert: „Tönet, ihr Pauken – Das Schlagzeug im europäischen Orchester“, in:
Neue Zeitschrift für Musik, Ausgabe 2/2005 S. 23ff

Steve Reich, zitiert in [2] nach Joachim-Ernst Berendt: „Über Weltmusik“, in: Programmheft
Donaueschinger Musiktage 1985, S.28

[4] Gerald Mertens: „Philharmonisches Paradies? Arbeits- und Berufssituation von


Orchestermusikern“, in: Politik und Kultur, Hrsg.: Deutscher Kulturrat, Ausgabe 1/2005, S.
18f

Hartmut Karmeier: „Orchestermusiker – ein Berufsbild mit Zukunft“, in: Musikforum,


Ausgabe 01/2007, S. 23ff
- 29 -

[6] Peter Sadlo, „Zwanzig Jahre Schlagzeugklasse Peter Sadlo“, in: Auftakt, Hoch-
schulzeitung der Musikhochschule München, Heft 11, Sommersemester 2007, S. 20f

[10] Sabrina Paternoga, „Was zufrieden macht - eine repräsentative Studie zur Arbeits- und
Berufszufriedenheit im Orchestermusikerberuf“ in: Das Orchester, Ausgabe 01/2006, S. 8ff

7.3 Onlinequellen
Peter Sadlo, zitiert auf http://www2.vol.at/kufo/HTMLTexte/sadlo.htm (23.1.08)
und auf http://www.sadlo-percussion.de/ (23.1.08)

Amtsblatt der Bayerischen Kultusministeriums KWMBl Teil I Nr. 3/2007, abrufbar unter
www.km.bayern.de/km/amtsblatt/index.html (23.01.08)

Arbeitsmarktbericht künstlerische Berufe: „Es braucht Besessenheit“, Hrsg: Bundes-


agentur für Arbeit, Nürnberg,
http://www.abi.de/arbeitsmarkt/arbeitsmarktberichte/arbeitsmarkt_künstlerische_berufe
048.htm (23.1.08)

Programmkino.de zitiert auf http://www.touchthesound.de/start.html →„Pressestimmen“


(23.1.08)

„Kombiständer für Schlaginstrumente und Zubehör“, Produktbeschreibung auf


http://www.kolberg-percussion.com/pages/produkte.html → „Ständer“ (23.1.08)
entsprechender Produktkatalog: http://www.kolberg-percussion.com/pdf/
Kombistaender.pdf (23.1.08)

„Statistik über die Schüler in den verschiedenen Fächern des vdm“ des deutschen
Musikinformationszentrums (MIZ), abrufbar unter http://www.miz.org/
intern/uploads/statistik3.pdf (23.1.08)

Statistik über „Schüler, Lehrkräfte und Finanzierung an den Musikschulen des vdm“ des MIZ,
abrufbar unter http://www.miz.org/ intern/uploads/ statistik2.pdf (23.1.08)

Reinhard Flatischler, Musikpädagoge und Begründer der Taketina-Methode, auf


http://taketina.com/ (23.1.08)

„Tabelle über Planstellen in den deutschen Kulturorchestern“, in: Gerald Mertens,


„Kulturorchester, Rundfunkensembles und Opernchöre“, Themenportal „Konzerte und
Musikleben“ im Onlineangebot des MIZ,
http://www.miz.org/static/themenportale/einfuehrungstexte_pdf/03_KonzerteMusiktheater/
mertens.pdf (23.1.08)

Kurzcharakteristik der Künstlersozialkasse,


http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/Kuenstlersozialkasse-Kurzcharakteristik.pdf
(23.1.08)

Statistik über „Versichertenbestandsentwicklung in der KSK“,


http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/ksk_in_zahlen/statistik/versichertenbestandsent
wicklung.php (23.1.08)

Markus Hauke, Firmencharakteristik von „Percussion bags“, http://www.percussion-bags.de/


(23.1.08)

Süddeutsche Zeitung, zitiert auf http://www.doubledrums.com/ (23.1.08)


- 30 -

7.4 Sonstige schriftliche Quellen


Statistiken der Jahresberichte des VBSM, für 2004 und 2006, einsehbar in allen VBSM –
Musikschulen

Schülerzahlenstatistiken für die Jahre 2004 – 2006 aus den Jahresberichten des VdM.
Einsehbar in allen VdM – Musikschulen

[9] Tarifvertrag für die Musiker in Kulturorchestern (TVK), erhältlich auf Anfrage bei der
deutschen Orchestervereinigung unter www.dov.org (23.1.08)

7.5 Fragebogenaktion unter Orchesterschlagzeugern und


– Paukern als Informationsquelle
[5] Alle so gekennzeichneten Zitate stammen aus der unter Kap. 2.4.2 beschriebenen von
mir selbst durchgeführten Studie unter Paukern und Schlagzeugern in deutschen Kultur-
orchestern. Diese wurden von mir in allgemeinen Fragen um ihre Meinung zur
Entwicklung des Schlagwerks, zur Bedeutung des Instruments und um eine Beschreibung
ihrer persönlichen Erfahrungen in diesem Beruf gebeten.
Darüber hinaus wurden statistische Daten zur Arbeitszufriedenheit, ihrer Arbeitszeit, ihren
musikalischen Nebentätigkeiten und zu Belastungsfaktoren im Beruf des
Orchestermusikers ermittelt.
Dankenswerter Weise haben mich folgende Orchesterschlagzeuger und –Pauker durch
Ausfüllen eines Fragebogens hierbei unterstützt:

Franz Bach, Schlagzeuger Radiosinfonieorchester Stuttgart


Bernhard Betzl, Solopauker Staatstheater Kassel
Thorsten Blumberg, stellv. Solopauker WDR-Rundfunkorchester
Jochen Brenner, Solopauker SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
Stephan Cürlis, Pauker NDR-Sinfonieorchester
Roland Eichhorn, Solopauker Jenaer Philharmonie
Markus Fischer, 1. Schlagzeuger Stuttgarter Philharmonikern
Christian Gutgsell, stellvertretender Solopauker im Staatstheater Darmstadt
Dietmar Kauffmann, Solopauker Oper Kiel
Joachim Michelmann, Solopauker mit Schlagzeugverpflichtung Stadttheater Giessen
Roland Härdtner, Schlagzeuger städtisches Theater Pforzheim
Helmut Huy, Schlagzeuger Düsseldorfer Symphonikern
Christian Pfeiffer, 1. Schlagzeuger städtischen Orchester Bremerhaven
Jochen Ille, Schlagzeuger Deutschen Radio Philharmonie
Saarbrücken/Kaiserslautern
Prof. Franz Lang, Professor an der Musikhochschule Trossingen und stv.
Solopauker im SWR-Sinfonieorchester
Philipp Schroeder, 1. Schlagzeuger Gewandhausorchester Leipzig
Jürgen Spitschka, Schlagzeuger Staatstheater Stuttgart
Michael Steiner, 1. Schlagzeuger Staatstheater Gärtnerplatz München
- 31 -

7.6 Informelle Gespräche und Korrespondenzen

Bei folgenden Personen möchte ich mich besonders für die sehr ergiebigen und
interessanten Gespräche sowie E-mail-Korrespondenzen bedanken:

Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Sadlo, Musikhochschule München


Prof Klaus Dreher, Musikhochschule Stuttgart
Prof. Klaus Treßelt, Musikhochschule Stuttgart
Roland Schmidt, Solopauker Nürnberger Sinfoniker
Franz Bach, Schlagzeuger Radiosinfonieorchester Stuttgart
Christian Gutgsell, stellvertretender Solopauker Staatstheater Darmstadt
Gerd Schenker, Solo-Schlagzeuger MDR-Sinfonieorchester
Andreas Greiter, Praktikant Essener Philharmoniker
Gerald Mertens, Geschäftsführer der deutschen Orchestervereinigung (DOV)
Hartmut Karmeier, Vorsitzender des Bundesfachausschuss Musikberufe des
deutschen Musikrats
Christine Pesold, selbstständige Schlagzeuglehrerin
Martin Luderschmidt, selbstständiger Schlagzeuglehrer
Bernhard Reitberger, Instrumentallehrer für Schlagzeug am musischen
Gnadenthal-Gymnasium in Ingolstadt
Anke Kienitz-Kirk, Kulturmanagerin
Alexander Glöggler und Philipp Jungk, Schlagzeugduo „Double-drums“
Nebojsa Jovan Zivkovic, Perkussionssolist
Herbert Brandt, „Percussion-Versand Brandt“
Markus Hauke, Perkussionskünstler und Inhaber der Firma „Percussion bags“
Julia Gehring, Deutsches Musikinformationszentrum (MIZ)
Georg Huber, Schlagzeuger-Verband „Percussion Creativ“ e.V.
Claudia Wanner, Referentin Öffentlichkeitsarbeit VdM
Petricia Jehn, Simon-Mayr Sing- und Musikschule Ingolstadt
(Verbandsmusikschule im VdM und VBSM)
- 32 -

8. Anhang:

Bild 1: Ständer für den komplexen


Aufbau vielfältiger
Schlaginstrumente

Entnommen aus dem Produktkatalog


„Kombiständer“ der Firma Kolberg
Percussion, S.19, online verfügbar unter
http://www.kolberg-
percussion.com/pdf/Kombistaender.pdf
(23.1.08)

Diagramm 1:

Schülerzahlen Schlagzeug und Datenquelle für die Diagramme 1-3:


Schlaginstrumente bundesweit Für die Jahre 2004 - 2006:
„Schülerzahlenstatistiken“ in den
40000
37 231 Jahresberichten des Verbands

35000 deutscher Musikschulen (VdM).


35 149 Einsehbar in allen VdM –
33 606
30000 Musikschulen.

25000 Für das Jahr 2000:


26 383
„Statistik über die Schüler in den
20000 Anzahl Schüler
Schlagzeug + verschiedenen Fächern des vdm“ des
Schlaginstrumente
deutschen Musikinformationszentrums,
15000
abrufbar unter http://www.miz.org/

10000
intern/uploads/statistik3.pdf (23.1.08))

5000

0
2000 2004 2005 2006
- 33 -

Diagramm 2:
Anteil der Schlaginstrumenten- und
Schlagzeugschüler an der
Gesamtschülerzahl des VdM
7,00%

6,00%

5,77%
5,61%
5,00%
5,36%
Prozentualer Anteil
4,00%

4,25%
3,00%

2,00%

1,00%

0,00%
2000 2004 2005 2006

Diagramm 3:

Absoluter Schülerzahlenzuwachs von 2000 - 2006 an VdM-Musikschulen

-20000 -10000 0 10000 20000

Schlagzeug und Schlaginstrumente 10848


E-Gitarre 5944
Sonstige Instrumente 5767
Gesang und andere vokale Fächer 3895
Saxophon 3104
Querflöte 2883
Violoncello 1969
Klarinette 1874
Violine 1760
E-Bass 1690
Trompete 1197
Sonstige Streichinstrumente 1142
Posaune 941
Sonstige Blechblasinstrumente 629
Kontrabass 621
Horn 576
Sonstige Zupfinstrumente 475
absoluter
Fagott 469 Schülerzahlenzuwachs
Viola 412 2000-2006
Tenorhorn 356
Oboe 347
Sonstige Holzblasinstrumente 55
Sonstige Tasteninstrumente -846
Gitarre -1855
Akkordeon -4993
Klavier -6580
Keyboard und E-Orgel -9307
Blockflöte -15945
- 34 -

Diagramm 4:

Bundesweite Anzahl Haupt- und Datenquelle für Diagramm 4:


nebenberuflicher Lehrerer an den Statistik über „Schüler,
Musikschulen des VdM Lehrkräfte und Finanzierung an
30000
den Musikschulen des VdM“ des
deutschen Musik-

23891 informationszentrums, abrufbar


25000
23511 unter http://www.miz.org/

23189 23249 intern/uploads/ statistik2.pdf


23124 23090 23680
22379
21732 (23.1.08))
20000

15000
12588
11754
11321 11525 11372 11297 11047
11246

10000 10987

Anzahl nebenberuflicher Lehrerstellen

5000 Anzahl hauptberuflicher Lehrerstellen

0
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

Tabelle 1:
Gesondert ausgewiesene Schülerzahlen an den
Datenquelle für Tabelle 1:
Musikschulen des VBSM: 2004 2006 Jahresberichte des Verbands
Bayerischer Sing- und
Conga 33 29
Musikschulen (VBSM) 2004
Djembe 73 und 2006, einsehbar in allen
VBSM – Musikschulen.
Kleine Trommel 34 125
Xylophon 35 76
Sonstige Mallet-Instrumente 13 38
- 35 -

Diagramm 5:

Anzahl der Teilnehmer in der Kategorie


"Schlagzeug solo" im Wettbewerb
Datenquelle für Diagramm 5:
"Jugend musiziert" „Dokumentation Jugend musiziert“ im
700 Programmbuch zum 44. Bundeswettbewerb
Jugend musiziert, S. 58f.
609
Hrsg: Deutscher Musikrat 2007
600
609

500
494

Regionalw ettbew erbe


400 Landesw ettbew erbe
412 Bundesw ettbew erb

281
300

262
239
200

160 109
100

68 73
49
0
1998 2001 2004 2007

Diagramm 6:
Datenquelle für Diagramm 6:
Planstellen in den deutschen
Tabelle über Planstellen in den deutschen
Kulturorchestern 1992-2006
14.000 Kulturorchestern, in: G. Mertens,
„Kulturorchester, Rundfunkensembles
59
12.000
121 und Opernchöre“, S. 4

86 http://www.miz.org/static/themenportale/
114 23
110 1 216 39 einfuehrungstexte_pdf/03_Konzerte
10.000 1 10 8 0445
1 52 25
10 0 10 3 Musiktheater/mertens.pdf

8.000

6.000

Anzahl der Planstellen

4.000

2.000

92 94 96 98 00 02 04 06
19 19 19 19 20 20 20 20
- 36 -

Diagramm 7:

Musikalische Nebentätigkeiten von Orchestermusikern

100%

95%
90%
Orchesterschlagzeuger und -Pauker
85%
80% Orchestermusiker insgesamt

70% 72%

63%
60% 60% 61%

50%
47%
40%
39%

30% 32%

20% 22%

10%

0%
musikalische Aushilfe Kammer- Solistische Tätigkeit Unterrichtstätigkeit
Tätigkeiten insgesamt Berufsorchester musikalische Tätigkeit

Diagramm 8:

Berufszufriedenheit bei Orchestermusikern insgesamt und speziell bei


Orchesterschlagzeugern und -Paukern

0,4%
gesamte Orchestermusiker 8,0%
69,3% 16,7% 5,6%

sehr/völlig zufrieden
(recht) zufrieden
unentschieden
(recht) unzufrieden
sehr/völlig unzufrieden

Orchesterschlagzeuger und -
70,6% 29,4% 0
Paukern
0
0,0%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Datenquelle für Diagramm 7 und 8:


Für die Zahlen über die Orchestermusiker insgesamt: [8, S. 11f
Für die Zahlen über die Orchesterschlagzeuger und –Pauker: Eigene empirische Erhebung, vgl. Kap. 4.2.4 und [5]
- 37 -

Diagramm 9:

Freiberuflich Tätige in der Sparte Musik der KSK


45.000
40886
40.000
37642
39628
35.000
31375 35134
33097
30.000
25870 29464
27742
25.000
22372
20188 24289
20.000
16214
18273
15.000
14649
11994
10.000
Freiberuflich Tätige in der
Sparte Musik
5.000

0
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Datenquelle für Diagramm 9:


Statistik über „Versichertenbestandsentwicklung in der KSK“,
http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/ksk_in_zahlen/statistik/versichertenbestandsentwicklung.php
(23.1.08)

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