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Derjenige, Aus
den
der Vorleben
des
Avalokiteś vara
niemals
die Augen
schließt Geshe Thubten Ngawang
aufgegeben werden. Der Weg dorthin lich haben sie die Buddhaschaft er-
ist schwierig und übersät mit Hinder- reicht und alle Tugenden vervoll-
nissen. Hat man jedoch erst einmal kommnet. Die Unterschiede zwi-
ein gutes Stück des Weges zurückge- schen den einzelnen Buddhas be-
legt, geht der Rest quasi mühelos, stehen darin, daß sie verschiede-
wie von selbst. Entscheidend ist ne körperliche Erscheinungen
für uns, daß wir eine feste Über- annehmen – entsprechend den
zeugung, eine Gewißheit dar- Vorstellungen und Wün-
über erlangen, daß es die Tu- schen der Wesen, die sie be-
genden eines Buddha wirklich lehren wollen.
Avalokiteœvara hat erstmals den Er- „Verleihe mir die Kraft, daß später al- Was bedeutet das Mantra
leuchtungsgeist, also das Gelübde eines lein das Aussprechen meines Namens
Bodhisattva, in Gegenwart des frühe- dazu führt, daß das Leiden der Lebewe- OÞ MAµI PADME HÝÞ?
ren Buddha Ratnagarbha hervorge- sen besänftigt wird.“ Der Name steht
bracht – zusammen mit 1000 Bodhi- für die Mantras, die im Zusammen-
hang mit der Avalokiteœvara-Praxis re-
Verantwortung für das zitiert werden, wobei das bekannteste
natürlich OÞ MAµI PADME HÝÞ
Wohl der Lebewesen ist. Dies ist das sechssilbige Mantra,
OÞ ist zusammenge-
übernehmen aber es gibt noch längere Mantras, die
setzt aus A, U und
als Resultat dieser Wunschgebete zu-
sattvas, unter denen auch der spätere standegekommen sind. Unter allen MA und repräsentiert
Buddha Œåkyamuni selbst war. Mantras sind die Mantras von Avaloki- Körper, Rede und
Zur Zeit des Buddha Ratnagarbha teœvara besonders wirkungsvoll. Geist des Buddha, die damit
herrschte ein König, der selbst ein Bo- In den Schriften heißt es, daß Avaloki- angerufen werden.
dhisattva war und vor Buddha Ratna- teœvara allein in Indien 37 Mal aufge-
garbha den Erleuchtungsgeist erzeugte. treten ist, z.B. als Jugendlicher mit dem MAµI symboli-
Der König hatte einen Sohn, ebenfalls Namen: „Derjenige, der bei anderen siert den Pfad der
ein Bodhisattva, mit dem Namen: das Heilsame anwachsen läßt“. Dieser
Methode. Wenn
„Derjenige, der niemals die Augen hatte eine große Ausstrahlung und er-
schließt“ – es war der spätere Avaloki-
man den gesam-
kannte sehr schnell die Nachteile des
teœvara. Der König erhielt von Buddha gewöhnlichen Lebens, das so flüchtig ten buddhisti-
Ratnagarbha die Anweisung zu be- ist und kein dauerhaftes Glück verleiht. schen Pfad einteilt, gibt es den
stimmten Meditationen und entwik- Pfad der Methode und den
kelte sich dadurch zu Buddha „Verleihe mir die Kraft, Pfad der Weisheit, die man zu-
Amitåbha mit dem reinen Land Suk- sammen entwickeln muß.
håvatï. Wenn wir über Avalokiteœvara daß später allein das Aus- MAµI heißt so viel wie Dia-
meditieren, dann stellen wir uns auf sprechen meines Namens mant, man kann es sich wie
seinem Scheitel Amitåbha vor. Man dazu führt, daß das Leiden eine Art wunscherfüllendes Ju-
spricht manchmal davon, daß wel vorstellen, und dies reprä-
der Lebewesen besänftigt
Amitåbha der geistige Lehrer von Ava-
wird.“ sentiert den sogenannten wei-
lokiteœvara ist.
ten Pfad, der Tugenden wie
Der Sohn des Königs erfreute sich
sehr an den Taten des Vaters. Er ging Die Emanation von Avalokiteœvara Mitgefühl und den Erleuch-
zu Buddha Ratnagarbha, um ihm zu konnte zeitweiliges Glück vollständig tungsgeist beinhaltet. Dieser
sagen, daß er selbst eine große Verant- zurückstellen und war in ihrem Han- Pfad ist eine Art wunscherfül-
wortung für sämtliche Wesen auf sich deln stets darauf ausgerichtet, für sich lendes Juwel für die Lebewesen.
nehmen möchte, da ihm das Leiden selber und andere langfristiges Glück
der Lebewesen sehr bewußt wäre. Die zu erlangen. Im Alter von fünfzehn PADME heißt Lo-
Lebewesen in den niederen Daseinsbe- Jahren gab er bekannt, daß er die Voll- tus und steht für
reichen litten sehr stark unter dem Lei- kommenheit der Geduld zu vollenden den Weisheitsaspekt
den des Schmerzes, massiven körperli- gedächte. Weiterhin sagte er, daß er
des Pfades. Dieser
chen Leiden. Die Lebewesen in den kein Interesse an weltlichem Streben
besteht hauptsächlich in der Er-
höheren Daseinsbereichen wie die hätte und die Begierde überwinden
Menschen und Götter erlebten zwar wollte. Seine Einstellung zu den welt- kenntnis der endgültigen Reali-
zeitweilig kein so großes Leid, sie trü- lichen Dingen sollte so sein wie die tät, der Leerheit.
gen jedoch immer noch zahllose Ursa- Haltung einem längst Verstorbenen
chen für zukünftiges Leiden in sich. Da gegenüber, an den keine Anhaftung HÝÞ bedeutet, daß et-
ihm diese Situation der Wesen sehr mehr besteht. So kündigte er an, sich was ungetrennt ist und
deutlich wäre, hätte er großes Erbar- körperlich und geistig in die Abge-
weist auf die Vereini-
men mit ihnen und würde gern die schiedenheit zu begeben. Als er diese
Absicht seinen Eltern gegenüber äußer-
gung von MAµI und
Verantwortung dafür übernehmen, sie
aus allen Leiden zu befreien. te, sagte er, sie sollten sich keine Sorgen PADME, Weisheit und
Der Sohn, der später Avalokiteœvara um ihn machen, denn ihre Sorgen wä- Methode hin, denn diese bei-
werden sollte, richtete das folgende ren ein Hindernis für ihn, wenn er nun den sollten niemamls getrennt
Wunschgebet an Buddha Ratnagarbha: die körperliche und geistige Abgeschie- voneinander praktiziert werden.