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Rechte in
Allianz- und
Nationallizenzen
Eine Handreichung für
Repository-Manager,
Bibliothekare und Autoren
April 2012
Inhalt
1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2. Warum Open-Access-Komponenten in Lizenzen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3. Die unterschiedlichen Lizenztypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
a. Allianz-Lizenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
b. Nationallizenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
c. Weitere Lizenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
4. Wie identifiziere ich meine Publikation bzw. Publikationen meiner
Institution, die aufgrund einer Open-Access-Komponente
zweitveröffentlicht werden können? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
5. Was ist bei der Veröffentlichung über Repositorien zu beachten? . . . . . 10
a) Vertragsgrundlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
b) Nutzbare Version für Zweitveröffentlichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
c) Lizenzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
d) Ort der Zweitveröffentlichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
e) Zur Zweitveröffentlichung Berechtigte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
f) Embargo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
g) Titellisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
h) Koautorenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
i) Jahrgänge mit Open-Access-Rechten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
j) Moving Wall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
6. Material/Linksammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
7. Checklisten zum Leitfaden Allianz- und Nationallizenzen . . . . . . . . . . . . 16
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
5
1. Einleitung
Seit 2010 hat in Deutschland ein neuer Begriff Einzug in die Open-Access-Welt gehal-
ten: Allianz- und Nationallizenzen mit Open-Access-Komponente1. Das Modell vereint
die Lizenzierung von Informationsressourcen auf der einen Seite mit der öffentlichen
Zugänglichmachung von Publikationen aus der eigenen Institution auf der anderen
Seite. Doch welche Autoren2 und Institutionen profitieren von dieser Regelung und
für welche Zeitschriften gelten diese? Welche Schritte sind durchzuführen, bevor eine
Zweitveröffentlichung nach dem Open-Access-Prinzip realisiert werden kann? Und
wie unterscheiden sich Allianz- und Nationallizenzen?
Damit alle Informationen möglichst aktuell sind, verweist dieser Leitfaden am Schluss
explizit nur auf einen Link zur Übersichtstabelle aller Allianz- und Nationallizenzen
mit Open-Access-Komponente, welche die Grundlage zu dieser Handreichung bilden.
Eine Checkliste fasst die wichtigsten Punkte nochmals übersichtlich zusammen.
1
Als Open-Access-Komponente bezeichnet man in diesem Fall die öffentliche Zugänglichmachung bestimmter Volltexte, die
als subskriptionspflichtige Publikationen erstveröffentlicht werden und somit nur den Abonnenten zugänglich sind. Die Zu-
gänglichmachung im Sinne des Open Access erfolgt im Zuge einer Zweitveröffentlichung beispielsweise über ein Repositori-
um. Nähere Erläuterung zur Open-Access-Komponente finden sich unter Punkt 2.
2
Zur besseren Lesbarkeit werden in diesem Leitfaden nur männliche Personenbezeichnungen verwendet. Die weibliche Form
ist immer mit eingeschlossen.
3
www.allianz-initiative.de.
6
2. Warum Open-Access-Komponenten
in Lizenzen?
– Einrichtungen und ihre Autoren – publikation bei einem Verlag dar; oftmals werden auch die Syn-
onyme „Zweitveröffentlichung“ oder „Self-Archiving“ für diese
vertraglich festgelegt. Häufig kann das Form des Open Access genutzt. Ziel dabei ist die öffentliche Zu-
Verlags-PDF zeitnah mit der Erstveröf- gänglichmachung von Volltexten und anderen digitalen Objekten
im Internet, vorzugsweise über frei zugängliche Datenbanken,
fentlichung zugänglich gemacht werden. wie institutionelle oder fachliche Repositorien, zeitgleich oder
Ebenso räumen diese Lizenzen oftmals nachträglich zur Verlagspublikation. Umfassende Informationen
der jeweiligen Institution das Recht zur zu Open Access finden sich auf der Informationsplattform Open
Access unter http://open-access.net.
Zweitveröffentlichung der Publikatio- 5
Die Liste der Teilnahmeberechtigten der Nationallizenzen und
nen ihrer Autoren ein. Allianz-Lizenzen ist unter www.nationallizenzen.de zu finden.
7
Für aktuelle Inhalte wurde für die Jahr- nicht von der DFG gefördert werden.
gänge 2008–2010 das DFG-geförderte Diese Lizenzen können ebenfalls Open-
Pilotprojekt „Nationallizenzen für lau- Access-Komponenten enthalten, über
fende Zeitschriften (NLZ)“ aufgelegt, in die Zweitveröffentlichungen ermöglicht
dem nationale Konsortien organisiert werden. Diese weiteren Lizenzen finden
waren und in den meisten Fällen eine sich ebenfalls in der unter Punkt 6 ver-
finanzielle Beteiligung der teilnehmen- linkten Übersicht.
den Einrichtungen voraussetzten. Diese
Lizenzen stehen anfangs nur den finan-
ziell beteiligten Institutionen offen und
werden nach einer Moving Wall9 von in Diese sind nachzulesen unter www.dfg.de/download/programme/
6
wissenschaftliche_literaturversorgung_informationssysteme/
der Regel einem Jahr flächendeckend antragstellung/12_18/12_18.pdf.
für Nationallizenzteilnehmer zugäng- 7
Detaillierte Erläuterungen zu diesem Begriff finden sich unter
dem Punkt 5 j Moving Wall.
lich. Aus diesem Modell haben sich, 8
www.nationallizenzen.de.
wie bereits oben erwähnt, die Allianz- 9
Siehe Punkt 5 j Moving Wall.
c. Weitere Lizenzen
Für Einrichtungen, die Publikationen ih- In einigen Fällen kann jedoch nur eine
rer Autoren zweitveröffentlichen möch- Manuskriptversion verwendet werden;
ten, ist Grundvoraussetzung bei allen die jeweiligen Konditionen müssen da-
Vertragstypen, dass bei der in Betracht her für jeden Verlag individuell nachge-
kommenden Publikation zum Zeitpunkt prüft werden. Bei den Manuskriptver-
der Erstveröffentlichung mindestens sionen wird unterschieden zwischen
einer der Autoren der eigenen Einrich- Preprint und Postprint. Ein Preprint
tung angehört hat. Sollte nicht bereits entspricht dabei der Version, die der
die Institution aufgrund der Allianz- Autor beim Verlag eingereicht hat; in
11
einem Postprint11 sind bereits die im an Alliance licence and a national licence
Begutachtungsprozess angeregten Ver- (funded by the DFG, German Research
änderungen eingearbeitet. Manuskript- Foundation) respectively.”
versionen sind generell nur über die Au-
toren zu erhalten.
d) Ort der Zweitveröffentlichung
10
Für Erklärungen zum Grünen Weg siehe Punkt 2.
11
Daneben gibt es noch andere Bezeichnungen. Im Rahmen des
EU-Projekts „Publishing and the Ecology of European Research“
(PEER) spricht man von stage-2-Manuskripten; siehe auch www.
peerproject.eu/qa.
12
Siehe auch Metzger, Axel: Die urheberrechtliche Gestaltung
von Open-Access-Repositorien. In: Zur urheberrechtlichen Ge-
staltung von Repositorien: Handreichung für Universitäten,
Forschungszentren und andere Bildungseinrichtungen. Berlin:
Projekt IUWIS – Institut für Bibliotheks- und Informationswis-
senschaft, Humboldt-Universität zu Berlin, April 2011, S. 68,
www.iuwis.de/sites/default/files/IUWIS%20Zur%20urheber-
rechtlichen%20Gestaltung%20von%20Repositorien.pdf.
13
ebenda, S. 63.
14
Zur genauen Erläuterung siehe Punkt 3b Nationallizenzen.
15
Als Beispiel: Bei einem Embargo von 18 Monaten und einer
Moving Wall von 12 Monaten würde eine Zweitveröffentlichung
18 Monate nach der Erstveröffentlichung gestattet sein.
15
6. Material/Linksammlung
Bei Fragen bezüglich der Übersichtstabelle und der verhandelten Rechte wenden Sie
sich bitte an den jeweiligen Verhandlungsführer. Die Kontaktdaten hierfür finden Sie
unter:
www.nationallizenzen.de/impressum
Impressum
Herausgeber
Arbeitsgruppen „Nationale Lizenzierung“ und „Open Access“ der Schwerpunktinitia-
tive „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen
Redaktion
Anja Stöber
Open Access Policy
Max Planck Digital Library
Amalienstraße 33
80799 München
E-Mail: stoeber@mpdl.mpg.de
Gestaltung
Tim Wübben, DFG
Stand
April 2012