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Vorwort 11

Vorwort zur muß, wenn es tatsächlich zu einer Verbesse-


rung der Arbeitsbedingungen und zu einer

zweiten Auflage Steigerung der Effizienz der Gesamtorganisa-


tion beitragen soll.
Im Unterschied zu anderen Lehrbüchern
In dieser zweiten, vollständig überarbeiteten der Arbeits- und Organisationspsychologie
und erweiterten Auflage des 1987 erstmals er- (z. B. Hacker, 1998; Schuler, 1993; Stengel,
schienenen Lehrbuchs Arbeitspsychologie, 1997 oder Ulich, 1994b) haben wir uns darum
wird den Veränderungen in der Arbeitswelt bemüht, neben den gebräuchlichen Analyse-
Rechnung getragen, die in den letzten zehn methoden besonderes Gewicht auf die Ge-
Jahren stattgefunden haben. Zu nennen sind staltung der Arbeitsbedingungen und Trai-
hier der Zusammenbruch der sozialistisch ningsmaßnahmen zu legen, um die poten-
orientierten Planwirtschaften, die Globalisie- tiellen Möglichkeiten arbeitspsychologischer
rung der Märkte, die Zunahme der Arbeits- Interventionen zu veranschaulichen.
losigkeit und die Veränderungen in den Ar-
beitsorganisationen, die sich mit den Schlag- Durch die vom Bundesministerium für Bil-
worten wie Lean Management, Fraktale dung, Forschung und Technologie (BMBF), der
Fabrik, Business Reengineering, Out- und In- Bundesanstalt für Arbeitsschutz (BAU),der
sourcing, Total Quality Management und Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), der
ähnlichem umschreiben lassen. Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Für die arbeitspsychologische Forschung und der Europäischen Union (EU) geförderten
und Gestaltung stellen diese Veränderungen Drittmittelprojekte in der Automobilindustrie
Rahmenbedingungen dar. Sie wirken als (Audi, BMW, Mercedes-Benz, Rover, VW), der
Hemmnisse, Herausforderungen und Chan- Büromöbelindustrie (VOKO) und der Automo-
cen das arbeitspsychologische Wissen im In- bilzuliefererindustrie (Fridola Eschwege und
teresse der Beschäftigten weiter zu entwickeln IWIS München) hatten wir vielfältige Mög-
und praktisch umzusetzen. lichkeiten, empirische Daten zu gewinnen.
Ein Teil davon findet sich in diesem Text wie-
Durch strukturelle Änderungen im Aufbau der. Zusätzlich fließen Erfahrungen mit ein,
dieser zweiten Auflage und damit einherge- die im Rahmen von kleineren Projekten in der
henden inhaltlichen Ergänzungen hat sich chemischen und Textilindustrie, in Banken,
der Umfang erheblich vergrößert. Dies gilt Krankenhäusern und anderen Dienstleistungs-
besonders für die Methoden der Arbeitspsy- betrieben gewonnen wurden.
chologie, die verschiedenen Gestaltungs-
ansätze und Umsetzungsmöglichkeiten und Hier ist der Ort, sich bei all denjenigen zu be-
für die Analyse der personalen Voraussetzun- danken, die uns den Weg in die verschiede-
gen und deren Förderung. nen Arbeitsorganisationen geebnet haben
Das in der Erstauflage an den Anfang ge- und uns die Chance gaben, über ein be-
setzte Praxisbeispiel wurde erneuert und aus stimmtes Zeitfenster hinweg, einen Verände-
didaktischen Gründen an das Ende des Textes rungsprozeß zu beobachten.
verlegt, um beim Leser nicht zu viele Kennt- Der Wandel in den Tätigkeits- und Organi-
nisse voraussetzen zu müssen. Hinzu gekom- sationsstrukturen hat uns für die Verände-
men ist ein Beispiel aus der arbeitspsycholo- rungsprozesse sensibilisiert und skeptisch
gischen Forschung, das dem Leser verdeut- gemacht gegenüber pauschalierenden Be-
lichen soll, welcher Aufwand erforderlich ist, hauptungen von Managern, Betriebs- und
wissenschaftlich gesicherte Daten in einem Personalräten oder Sozial- und Ingenieur-
speziellen Arbeitsbereich (Störungsdiagnose) wissenschaftlern. Wir hoffen, daß es uns in
zu gewinnen. Teilen gelungen ist, die betrieblichen Bedin-
Es ist ein Anliegen der Autoren deutlich zu gungen in einzelnen Facetten möglichst
machen, daß arbeitspsychologisches Handeln realitätsangemessen darzustellen.
im Betrieb sorgfältig geplant, differenziert Durch die konstruktive Kritik von Kolle-
durchgeführt und kritisch bewertet werden ginnen, Kollegen, Studentinnen und Studen-
12 Vorwort

ten an der Erstauflage erhielten wir eine und den Herren Buch, Cristante, Dr. Kiege-
Reihe von Anregungen, den Inhalt zu verän- land, Dr. Pfitzmannn und Dr. Rothe. Zu be-
dern und in wesentlichen Teilen neu zu sonderem Dank sind wir Herrn Gundlach
schreiben. verpflichtet, der die vielen Abbildungen und
Danken möchten wir besonders denjeni- Textteile zu einer Einheit zusammengeführt
gen, die dazu beigetragen haben, den Text zu hat. Seiner großen Frustrationstoleranz unse-
gestalten und zu korrigieren. Für die Heidel- ren ständigen Veränderungswünschen ge-
berger Gruppe sind hier vor allem Frau Benz, genüber und seiner Eigenständigkeit haben
Frau Hake, Frau Jungmann, Frau Mast, Frau wir viel zu verdanken.
Schulz und Herr Dr. Schaper zu nennen. Glei- Schließlich möchten wir Herrn Dr. Stehlin
cher Dank gilt auch den Kasseler Kolleginnen vom Huber-Verlag herzlichen Dank sagen für
und Kollegen und hier vor allem Frau Ber- seine Geduld uns gegenüber und seinen viel-
nard, Frau Kauffeld und Frau Pahls-Lange fältigen Hilfeleistungen.

Kassel und Heidelberg, im Herbst 1998 Ekkehart Frieling und Karlheinz Sonntag

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