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42.

Österreichische Chemieolympiade
Landeswettbewerb, Mai 2015
Theoretischer Teil
Lösungen

Für fehlende oder falsche Einheiten bei den gefragten Endresultaten werden bei
richtigem Rechenergebnis 0,5 bp abgezogen.

10
Problem A - 23 bp ≙ 10 rp; f =
23

1./2. Teil: Multiple Choice mit/ohne Rechnungen

1. d 2bp 6. d 2,5bp
2. d 2bp 7. c 2bp
3. a 2bp 8. a 2,5bp
4. c 2bp 9. c 3,5bp
5. a 1,5bp 10. d 3bp

5
Problem B – 11 bp ≙ 5 rp; f =
11
Einfache Rechnungen

1. Stöchiometrie aus Luftfahrt und Raumfahrt

a) Stellen Sie eine abgestimmte Reaktionsgleichung für den Zerfall für NaClO 3 auf.
2 NaClO3 → 2 NaCl + 3 O2 1bp
b) Berechnen Sie die Mindestmasse an Natriumchlorat, die zur Erzeugung von 38,0 L O 2
benötigt werden (p = 100 kPa, T = 293 K).
Berechnung mit Resultat:

105 ∙38 ∙ 10−3 2


n ( NaCl O3) = n(O2)
n ( O 2 )= =1,56 mol;
8,314 ∙ 293 3
2
m ( NaCl O3 ) =M (NaCl O3 )∙ ∙ n(O2)
3
2
m ( NaCl O3 ) =106,44 ∙ ∙ 1,56=110 ,7 g 2,5bp
3

2. Elektrochemie: Messung der Avogadrokonstante

a) Schreiben Sie abgestimmte Gleichungen für die Elektrodenreaktionen auf.


Kathode: 2 H3O+ + 2 e- → H2 + 2 H2O oder 2 H+ + 2 e- → H2 1bp

Anode: Cu → Cu2+ + 2 e- 1bp

b) Berechnen Sie aus den gegebenen Daten die Avogadrokonstante.


Berechnung mit Resultat:

1
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Theoretischer Teil
Lösungen

M ∙ I ∙t ∙ η 63,55 ∙0,601 ∙ 1802∙ 1


F= = =96827,2 A ∙ s ∙ mo l−1
z ∙m 2∙ 0,3554
F 96827,2
N A= = =6 , 044 ∙ 1023 mol−1 2,5bp
Q El 1,602 ∙10−19

3. Etwas Thermodynamik

a) Berechnen Sie die Masse an Eis mit 0,0°C, die man zu 100 g H 2O zugeben muss, damit
dieses von 25°C auf 0,0° C abgekühlt wird.
Berechnung mit Resultat:

q ( H 2 O )=100 ∙ 25∙ 4,184=10460 J


10460
n ( H2O)= =1,74 mol
6012
m ( H 2 O )=18,02 ∙ 1,74=31 , 35 g 3bp

11
Problem C – 27 bp ≙ 11 rp; f =
27
1. Thermochemie und Gleichgewicht

O O O
a) Berechnen Sie für obige Reaktion ΔR H , ΔR S und ΔR G bei 25°C.
Berechnung mit Resultat:

O
∆ R H =−45,9−20,4−(−156,9 )=90,6 kJ
O −1
∆ R S =192,6+ 205,6−113,4 =284,8 J ∙ K
O
∆ R G =90,6−298 ∙ 0,2848=5 , 73 kJ
3bp

b) Berechnen Sie für obige Reaktion Kp bei 25°C.


Berechnung mit Resultat:
O
−∆R G −5730
K P =e R ∙T
=e 8,314 ∙298
=9,90 ∙10−2 2bp

c) Berechnen Sie für obige Reaktion Kp bei 35°C unter der Annahme, dass Δ R H O und
O
Δ R S in diesem Temperaturbereich von der Temperatur unabhängig sind.
Berechnung mit Resultat:

O
∆ R G =90,6−308 ∙ 0,2848=2,88 kJ
O
−∆R G −2882
K P =e R ∙T
=e 8,314 ∙308
=0 , 324 2bp

d) Berechnen Sie den Gesamtdruck im Behälter, wenn die Zersetzungsreaktion bei 25°C das
Gleichgewicht erreicht (das Volumen des Feststoffs ist vernachlässigbar).
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Berechnung mit Resultat:

pG = p ( N H 3 ) + p ( H 2 S )
p( N H 3 )= p ( H 2 S)
−2
K P = p ( N H 3 ) ∙ p ( H 2 S ) =9,90 ∙10
p ( N H 3 ) = p ( H 2 S ) =√ 9,90 ∙10−2=0,315 ¯¿
pG=0 ,629 ¯¿ 4bp

e) Berechnen Sie die Stoffmengen aller 3 Reaktanten im Gleichgewicht. Sollten Sie bei d)
keinen Wert erhalten haben, rechnen Sie mit pG = 0,6 bar weiter.
Berechnung mit Resultat:

p ∙ V 0,629 ∙ 105 ∙ 0,025


nG = = =0,635 mol (0,612 mol)
R∙T 8,314 ∙ 298
n ( N H 3 )=n ( H 2 S )=0,5∙ nG =0 , 317 mol (0,306 mol)
n ( N H 4 HS )=1−n( N H 3)=0 , 683 mol (0,683 mol)
3bp

2. Protolysegleichgewichte

f) Berechnen Sie die pH-Werte der ursprünglich eingesetzten Lösungen.


Berechnung mit Resultat:

HCl: pH=−log [ HCl ]0 =1,0


NaOH: pH=14+ log [ NaOH ]0 =12,7 2bp

g) Berechnen Sie die pH-Werte der Mischungen, die nach Zugabe von 10 mL, 20 mL bzw.
30 mL NaOH zu 10 mL HCl entstanden sind.
Berechnung mit Resultat:

10 mL: 0,50 mmol HCl in 20 mL ⇒ pH =−log 0,025=1,6


20 mL: pH durch Autoprotolyse bestimmt. pH = 7,0
30 mL: 0,50 mmol NaOH in 40 mL ⇒ pH=14+ log 0,0125=12,1 4bp

h) Berechnen Sie die pH-Werte der ursprünglich eingesetzten Propansäure.


Berechnung mit Resultat:

1 1
pH= ∙ ( p K A −lo g [ HProp ]0 ) = ∙ ( 4,88−log0,1 ) =2 ,94 2bp
2 2

i) Berechnen Sie die pH-Werte der Mischungen, die nach Zugabe von 10 mL, 20 mL bzw.
30 mL NaOH zu 10 mL Propansäure entstanden sind.

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Theoretischer Teil
Lösungen

Berechnung mit Resultat:

10 mL: 1:1-Puffer, da die Hälfte neutralisiert wurde ⇒ pH = p K A=4,88


20 mL: pH-Wert einer Na-Propanatlösung mit c0 = 0,0333 M ⇒
−¿
Pro p¿
1
[ ¿¿ ) =∙ ( 9,12−log 0,0333 )=5,30
2 ⇒ pH=8,70
p K B−log¿
1
pOH = ∙ ¿
2
30 mL: 0,50 mmol NaOH in 40 mL ⇒ pH=14+ log 0,0125=12,1 5bp

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Problem D – 30 bp ≙ 12 rp; f=
30
Anorganische Chemie - Mangan mag man ...

a) Geben Sie die Formel für Manganspat an.


MnCO 3 0,5bp

b) Zeigen Sie durch eine Rechnung, dass Hausmannit die Formel Mn3O4 besitzt.

72,03 27,97
Mn:O = : =1,311 :1,748=1 :1,33=3 : 4 1bp
54,94 16

c) Berechnen Sie die Formel von Rhodonit.


Berechnung mit Resultat:

41,93 21,44
n(Mn) = n (X) ⇒ = ⇒M(X) = 28,1 g·mol-1 ⇒ X = Si
54,94 M
41,93 21,44 36,63
Mn:Si:O = : : =0,7632 :0,7632: 2,29=1 :1: 3 ⇒ MnSiO 3
54,94 28,1 16
2bp

d) Berechnen Sie die Masse an Hausmannit, die zur Produktion von 1 Tonne Ferromangan mit
45%-Mangangehalt erforderlich ist.
Berechnung mit Resultat:

228,82 kg Mn3O4 liefern 164,82 kg Mn;


228,82
Für 450 kg Mn: m ( M n3 O4 ) =450 ∙ =625 kg 1,5bp
164,82

e) Ihre Aufgabe:
1. Vervollständigen Sie die Gleichungen, indem Sie aus der Tabelle die richtigen Formeln auf
die langen Linien schreiben. Beachten Sie dabei, dass jede Formel nur einmal in eine
Gleichung geschrieben werden darf und dass in den Gleichungen nur dort Formeln fehlen,
wo Linien dies andeuten.
2. Stimmen Sie die fertigen Gleichungen ab, indem Sie die richtigen Koeffizienten (auch 1)
auf die kurzen Linien schreiben.

(1) 3 MnO2 + 4 Al → 3 Mn + 2 Al2O3


1,5bp
(2) 1 Mn + 1 Cl2 → 1 MnCl2 1bp
(3) 1 Mn + 1 H2SO4 → 1 MnSO4 + 1 H2 1bp

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(4) 2 MnO2 → 1 Mn2O3 + 0,5 O2 1bp


(5) 1 MnCl2 + 2 NaOH → 1 Mn(OH)2 + 2 NaCl 1bp
(6) 1 MnCl2 + 2 AgNO3 → 1 Mn(NO3)2 + 2 AgCl 1bp
(7) 2 MnSO4 + 5 K2S2O8+ 8 H2O → 2 KMnO4 + 4 K2SO4+ 8 H2SO4 2bp
(8) 2 KMnO4 + 16 HCl → 2 MnCl2 + 2 KCl + 5 Cl2+ 8 H2O
2,5bp
(9) 2 KMnO4 + 3 K2C2O4+ 4 H2O → 2 MnO2 + 6 CO2+ 8 KOH 2bp
(10)1 Mn2O3 + 2 H3PO4+ 9 H2O → 2 [Mn(OH2)6]PO4
1,5bp

Wenn in einer der 10 Zeilen eine Substanz falsch ist, dann 0bp für die Zeile, wenn die
Substanzen richtig aber ein oder mehrere Koeffizienten falsch sind, dann werden von den bp der
jeweiligen Zeile 0,5bp abgezogen.

f) Kreuzen Sie richtig an:

Die Koordinationsverbindung in Gleichung (10) heißt


 Pentaaquamangan(III)-phosphat
 Hexahydroxidomangan(III)-phosphat
 Hexaaquamangan(II)-phosphat
 Hexaaquaphosphatomanganat(III)
 Hexaaquamangan(III)-phosphat 1bp

Die Reaktion in Gleichung (3) ist eine


 Säure-Base-Reaktion  Redoxreaktion  Komplexbildung  Fällungsreaktion
0,5bp
Die Reaktion in Gleichung (5) ist eine
 Säure-Base-Reaktion  Redoxreaktion  Komplexbildung  Fällungsreaktion
0,5bp

g) Kreuzen Sie für jede gegebene Verbindung die richtige Farbe an.

K2MnO4  braun  blau  grün  violett 1bp


CaMnO4  braun  blau  grün  violett 1bp
Na3MnO4  braun  blau  grün  violett 1bp
NaMnO4  braun  blau  grün  violett 1bp

h) Geben Sie eine abgestimmte Gleichung für das Behandeln des Bleioxalatniederschlags mit
der Schwefelsäure an.
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Lösungen

PbC2O4 + H2SO4 → PbSO4 + H2C2O4 1bp


i) Berechnen Sie die Oxalatmenge im gesamten Maßkolben.
Berechnung mit Resultat:

2−¿
O x¿ 1,5bp
¿
n¿

j) Berechnen Sie den Kristallwassergehalt der Bleiacetatprobe (Pb(CH 3COO)2 ⋅ x H2O).


Berechnung mit Resultat:

M ( Bleiaceat ) =325,3 g ∙ mol −1


m ( Bleiacetat )=4,3∙ 3,25,3=1398,79 mg
m ( H 2 O )=1631−1399=232 mg ⇒ n ( H 2 O ) =12,87 mmol
12,87
x= =3 2bp
4,3

6
Problem E – 15 bp ≙ 6 rp; f=
15
Strukturermittlung

Zeichnen Sie Konstitutionsformeln der Verbindungen A bis F in die Kästchen.


A B C

D E Je 3bp

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Theoretischer Teil
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16
Problem F – 40 bp ≙ 16 rp; f=
40
Organische Synthese

a) Berechnen Sie die Summenformel von Phellandren.


Berechnung mit Resultat:

78,95 10,55
C:H:O = :10,5: =6,59 : 10,5 :0,659=10 :16 :1
12 16
C 10H 16O (M = 152 g/mol)
2bp

b) Berechnen Sie die Anzahl an Doppelbindungsäquivalenten.


Berechnung mit Resultat:

2 ∙ N C− Atome +2−N H − Atome 2∙ 10+2−16


DBE= = =3
2 2
1bp

c) Welche funktionelle Gruppe und welche Strukturelemente (Ringschluss, Mehrfach-


bindungen) enthält Phellandral?
Aldehydgruppe, eine Doppelbindung, ein Ring
1,5bp

d) Zeichnen Sie die Konstitutionsformeln der Verbindungen A – K und markieren Sie in der
Strukturformel von K (Phellandral) das chirale Zentrum mit *.
A 2bp B 2bp C 2,5bp

D 2bp E 2bp F 2,5bp

G 2bp H 2,5bp I 2bp

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Theoretischer Teil
Lösungen

J 2bp K 2bp

e) Geben Sie für die folgenden Reaktionsschritte an, ob es sich um eine nucleophile
Substitution (SN), eine elektrophile Substitution (S E), eine nucleophile Addition (A N), eine
Hydrolyse (Hy), eine Oxidation (Ox) oder eine Reduktion (Red) handelt.
Benzen→A: SE 0,5bp A→B: SE 0,5bp

B→C: SN 0,5bp C→D: Red 0,5bp

D→E: Ox 0,5bp E→F: AN 0,5bp

H→I: Hy 0,5bp J→K: Red 0,5bp

f) In welchem Syntheseschritt tritt die Chiralität zum 1. Mal auf?


Schritt: G→H 1bp

g) Zeichnen Sie für diesen Schritt die beiden möglichen Isomere, die entstehen können.
1bp 1bp

h) Natürliches (-)-Phellandral hat die S-Konfiguration. Zeichnen Sie die entsprechende


Konfigurationsformel.
2bp

i) Zeichnen Sie Konfigurationsformeln dieser Isomeren. In welchem stereochemischen


Verhältnis stehen die beiden Isomeren?
1bp 1bp

Isomeriebeziehung: Diastereomere (cis-trans-Isomere) 1bp

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