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den K o rp er. D a s ist d er Sinn d e s V erschw indens d e s Raum es


und des K ô rp e rs in d er T echn o-Z eit. D ie se V ak an z d es R au ­
m es w ird nicht n ur exklusiv von E in e m o d e r G leich em , son-
d e m von V îelem zur gleichen Z e it bevôlkert. P leok ratie statt
D em o k ratie. D ie T ech n ologie tran sform iert d ie D em okratie
zur P leok ratie. E n d e d er H errsch aft des G leichen. D ieser
p o lyto p isch e R a u m ist d er unidentifizierbare R a u m fü r uni-
dentifizierbare Su bjek te. U n iden tifizierte fliegen d e Objekte,
U F O s , sind die verzerrte E rfah ru n g des gew ôhnlichen M an­
n es vom virtuellen R au m , den die B esch leu n igu n g d er Bilder,
d ie m it d em Z u g b ego n n en h at un d nach F ilm u n d Fem seh en
vorlàu fig m it d em Satelliten bild endet, der M enschheit
gebrach t hat. B erich te von B egegn u n gen m it U F O s treten
d alier auch u m so h àu figer auf, je m ehr die T ech n o-Z eit fort-
schreitet. U F O -B e g e g n u n g e n sind eine A r t pyknoleptische,
infantile E rfah ru n g , vergleich bar den religiôsen V isionen von
K in d e m , d ie der gew ôhnliche M ensch erlebt, w enn sich in
d er E x ta s e eines n ervo sen Z u sam m en b ru ch s die au fgestau te
L e e re d e s n eu en elektronischen R au m e s entlâdt in einer
plôtzlichen Stô ru n g sein es N ervensystem s, die als Bilder,
helle L eerstellen , gleifien de Lichtflecken in im m enser
B esch leu n igu n g extem alisiert, w as in tem ale B lockierim gen
u n d Speicherungsschw ierigkeiten d er N erv en durch die
tach yskopisch e u n d stro bo sko p isch e W ah m eh m un g sind, die
intervallistische L eerstellen erzeugt. D e r überhitzte, sem io-
tisch besch leun igte virtuelle L e e r-R au m der technetroni-
schen G esellsch aft in tem alisiert sich im N erven system , d as
d ie se tachyonischen L e erstellen w ieder als Lich tform en der
L e e re ( U F O ) in den unendlichen H im m el als H alluzinatio-
nen extem alisiert.

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BESCHLEUNIGUNG DER BOTSCHAFT yf l')
F. Te—J y
«D urch d ie E isen b ah n w ird der R a u m getotet, u n d es bleibt
ans nur n och die Z eit ü b rig.»
(H einrich H ein e, 1843)

D er orbitale B lick korrespon diert m it der orbitalen B esch leu ­


nigung. D a s orbitale Z eitalter ist ein Zeitalter=der B esch leu ­
nigung, von d er sem iotischen Schleusun g der erdum span-
nenden Satelliten kom m un ikation bis zum id ealen E lem en -
tarteüchen-B eschleuniger, d er w ie ein globaler R in g run d um
die E r d e làuft. D a s V erschw inden des R a u m s w ird durch eine
aile L eb en sb ereich e u m fasse n d e B esch leunigung bew irkt,
die m it d er fortschreitenden T echnologisierung aller L e b e n s­
bereiche verkn üpft ist. D ie T ech n o-Z eit durchdringt aile
Lebensbereiche, v om B a u e n bis zur B ild u n g u n d zurück. D ie
À g y p ter b au ten Ja h rtau se n d e an ihren T em peln, an den
D o m en w urde n och h underte Ja h re gebaut, h eute braucht
m an fü r ein M u séu m o d er eine K irch e h ôchstens ein p a a r
Jah re. D ie se B esch leu n igu n g evoziert ab er auch die A h n u n g
von einer V erlan gsam un g. E in e P h an tasie der V erlangsa-
m ung kan n sich vorstellen, daB wir w iederum Jah rtau se n d e
an unseren Stàd ten b au en , nur d iesm al im AU. D a s orbitale
Z eitalter ist ein Z eitalter d er B esch leunigung. D ie se
B esch leun igun g betrifft, w ie gezeigt, fast aUe B ereich e der
G eseU schaft wie B evôlkeru n g, T ran sportation, B ild u n g etc.
D urch d ie besch leunigte K om m un ikation , a u f der E b e n e des
T ran sp ortes wie a u f d er E b e n e der Inform ation gleicherm a-
Ben, ist u n ser P lan et geschrum pft. W ofür wir früh er noch
M o n ate un d W ochen brauchten, nâm lich um von E u ro p a
n ach A m e rik a o d er A sie n zu kom m en, d afu r brauch en wir
heute n u r m ehr w enige Stun den . D esgleich en w erden die
zeitlichen A b stà n d e zw ischen w ichtigen E rfin d u n gen im m er
geringer. Sieh e die E n tw icklung von der R ô h re (1 8 7 9 ), die
der T ran sistor (1 9 4 7 ) ersetzte, zum Integrated C ircuit (um
1960), d er den T ran sistor substituierte. W ir kôn n en sagen ,
daB m e G eschw indigkeit d es W echsels in d er gegenw ârtigen
G eseU schaft exponentieU beschleunigt zunim m t. A n den
kürzer w erdenden IntervaUen zwischen d er E n td eck u n g
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einer Sach e, Idee, T h é o rie u n d ihrer physikalischen Um set-


zung, an der E n tw icklung unserer technologischen Mittel
selbst k ôn nen wir d iese G eschw indigkeit d es W echsels able-
sen. In d er F o to g rafie h at es noch 112 Jah re , beim Telefon
n och 56 Jah re, beim R a d io n och 35 Ja h re , beim R a d a r noch
15 Ja h re ged au ert, um eine theoretische E rken n tn is in eine
physikalische A n w en d n n g um zuw andeln. B e i d er Atom -
b o m b e d au erte es nur m eh r sechs Ja h re u n d b ei den Fort-
schritten in d er M ikroelektronik n u r m ehr eineinhalb Jahre.
D a s gleiche ist b e i der B ev ô lkeru n gszu n ah m e zu beobachten.
B is zur M itte d es 19. Jah rh u n d erts hat d ie M enschheit
gebrauch t, u m die erste M illiarde an M ensch en zu produzie-
ren. 1930, nur 80 Ja h re spàter, h at d ie W eltbevôlkerung
bereits d ie zw eite M illiarde erreicht. U n d nur 30 Ja h re spàter,
1960, hatten wir bereits d ie dritte M illiarde erreicht. U n d nur
15 Ja h re spàter, 1975, h atten wir bereits d ie vierte M illiarde.
E s ist zu erw arten, daB wir in 50 Jah ren acht M illiarden M en ­
schen h ab en w erden, d a s heiBt, in den letzten 2 0 0 Ja h re n hat
sich d ie E rd b ev ô lk eru n g verachtfacht. D ie K on flikte, die dar-
au s entstehen w erden, innerhalb einer N ation , a b e r auch zwi-
schen N ation en u n d K ontinenten, sind v orau sseh bar. E s
w àre allerdings ursâchlich falsch, d ieses exponen tielle
W achstum d er W eltbevôlkerung getrennt vom exponentiel-
len W achstum d er T ech n ologie zu sehen. D a s G egen teil ist
w ahr. E rst innerhalb d ieses technologischen W achstum s, die-
se r techn ologischen B esch leun igun g ist die B ev ô lkeru n gsex-
p lo sio n m ôglich. D esw egen beginnt d ie eigentliche B ev ô lke-
ru n gsex p losio n erst n ach M alth us im 19.Jah rh un d ert, beim
B egin n d er T ech n o-Z eit, in d er À r a d er industriellen R é v o lu ­
tion u n d der B ew egu n gsstu d ien , d a die fortgesch rittene
T echn ologie, d er tran sport-, nah rungs-, u n d kom m un ika-
tionstechnische Fortschritt, verhinderte, daB d as A n w ach sen
d er B ev ô lk eru n g ü b er den N ah ru n gssp ielrau m hinausw uchs,
bzw. einen so groBen N ah ru n gsrau m schuf, in den die B e v ô l­
keru n g h in einexplodieren konnte. D ie T ech n ologie ist der
G a ra n t d er M assen gesellsch aft. D ie C o m pu terk u ltu r bildet
die G ru n d lag e d er orbitalen B esch leunigung, d er dritten
K om m unikation srevolution . D ie E rfin d u n g d er Schrift v or
zirka 5 0 0 0 Jah ren w ar die erste K om m unikationsrevolution ,

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weil hier erstm als die direkte K om m u n ikation zwischen Per-
sonen, d ie isochron u n d iso to p , also in einer Z e it u n d an
einem O rt lebten, v erlassen w urde, die b is dahin einzige
M ôglichkeit der K om m unikation. D is-L o z ie ru n ge n u n d D is-
T em perierungen w urden m it der Fàh igkeit zur Sym bolisation
überw unden.
M it H ilfe der Schrift konnten ràum liche u n d zeitliche D istan-
zen ü berbrü ckt w erden. V ergangen e E reign isse konnten auf-
bew ahrt u n d an sp àtere o d er w oan ders leb en d e P ersonen
w eitergeliefert w erden, eben so E reign isse von anderen entle-
genen O rten. E n tkôrp erlich te Inform ation konnte in R au m
und Z e it h erum gesch oben werden. D ie polytopisch e un d
polychronische K om m u n ikatio n begann . D ie zw eite K o m ­
m unikationsrevolution stellte die E rfin d u n g des B uch drucks
vor zirka 5 0 0 Jah ren dar. W as die Schrift fü r die individuelle
K om m u n ikation geleistet hat, w urde nun fur die M assen -
kom m un ikation m ôglich. D e r D ru ck leitete die M assen kom -
m unikation ein. D ie Sym bolisation von B o tsch aften durch
elektrom agnetische Felder, w ie sie 1833 durch den T elegra-
fen des M athem atikers C .F .G au B u n d d es Physikers
W .E .W eber eingeführt w urde u n d spàter die G ru n d lag e für
d ie elektronische Inform ation sverarbeitung durch C om pu ter
lieferte, w âre die dritte K om m unikationsrevolution , w elche
d ie M assenkom m uD ikation individuahsiert, die Polytropik
u n d E n tkorperlich u n g steigert.

Elektronische Zeichen L
M it elektronischer G eschw indigkeit reisen de Z eichen,
w elche d ie G egen w art u n d d ieV ergan gen h eit in eine K om pi-
latio n der Instantheit verw andeln, schaffen n eu e sp atio-tem ­
p o ra le A rran gem en ts, w o die Z e it den R au m disloziert und
einen ortlosen R au m , eine o rtlose H ülle des R au m e s schafft.
D ie se R au m h ü llen verschieben sich zu B ild e m d es Bew uBt-
seins.
D ie Z eich en der dritten K om m unikationsrevolution sind
im m aterieller als die voran geh enden . D ie fortschreitende
E n tkorp erlich u n g der B o tsch aft durch die elektronischen
Z eich en korrespon diert m it der E n tkorperlich un g des R au -

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