11 de in Spiegel 2015

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Ohne Mindestlaufzeit:
„Dein SPIEGEL“ jetzt
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lesen!
„Dein SPIEGEL“ – das Nachrichten-Magazin für Kinder und Die „Dein SPIEGEL“-Vorteile:
Jugendliche, die unsere Welt verstehen wollen. Verständlich,
sachlich und auf Augenhöhe schreiben SPIEGEL-Redakteure
왘 „Dein SPIEGEL“ frei Haus
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und Kultur und erklären, was es Neues aus Natur und Technik
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Kinder fragen –
WIE SPRICHT MAN EIGENTLICH ÜBER DAS DEUTSCHLERNEN, WENN
Experten antworten
MAN FAST KEIN DEUTSCH KANN? Vinda, 11, und Rashin, 13, sind erst erstaunliche Dinge, die Kinder
seit zwei Monaten in Deutschland. Die Geschwister kommen aus
Syrien – und in diesem Heft erzählen sie von ihrem Neuanfang in der zu den Weltreligionen wissen wollen
Schule. „Dein SPIEGEL“-Mitarbeiterin Eva Book besuchte die beiden
in einer Klasse, die extra für Neuankömmlinge eingerichtet wurde.
Solche Klassen entstehen überall in Deutschland. Ältere Schülerinnen
halfen Eva beim Übersetzen. Nach ihrem Besuch in der Schule in
Bochum ist Eva sich sicher: Auch Vinda und Rashin werden sich bald
auf Deutsch unterhalten können. Den Artikel über die internationalen
Klassen findet ihr auf Seite 10.
EIN AAL SIEHT NICHT NUR GLITSCHIG AUS, ER IST ES AUCH – SOGAR
NOCH MEHR, ALS MAN DENKT. Für unsere Geschichte über Kinder, die
zum Fischen auf die Ostsee fahren, durfte Redakteurin Claudia Beck-
schebe mit Familie Dunkelmann und ihrem Kutter „Günther“ auf Fisch-
fang, genauer: Aalfang, gehen. Das war Schwerstarbeit und Heiden-
spaß zugleich. Am Ende des Tages war „Günthers“ Deck ganz schön
rutschig, und die Klamotten der Fischer sahen aus, als hätte man sie in
Kleister getunkt. Der Grund: Aale sondern Schleim ab. Damit man sich
die Hände nicht vollglibbert, sollte man Handschuhe tragen. Pech für
Claudia: Sie hatte keine dabei. Die Geschichte über die Fischerfamilie
Dunkelmann lest ihr ab Seite 16.
TITELBILD: ILLUSTRATION MARCO VENTURA FÜR „DEIN SPIEGEL“, FOTO MARTIN STEFFEN FÜR „DEIN SPIEGEL“; SEITE 3: MARTIN JÄSCHKE / „DEIN SPIEGEL“
Fette Beute: Die

Fischerkinder Jonathan,
Paula und Johanna
mit Papa Kai und
Redakteurin Claudia
nach getaner Arbeit
mit einem Eimer
voller Aale.
Wer hat
die Religionen
erfunden?
erfund en ?
WIR FREUEN UNS ÜBER POST VON EUCH: Schickt uns eine E-Mail an
deinspiegel@spiegel.de und schreibt uns, wie euch diese Ausgabe
gefällt. Oder schickt uns eure Themen-Wünsche. Ihr könnt uns auch
per Post erreichen. Die Adresse lautet: „Dein SPIEGEL“, Ericusspitze 1,
20457 Hamburg.
VIEL SPASS BEIM LESEN!

Euer „Dein SPIEGEL“-Team
Das nächste Heft erscheint am Dienstag, dem 10. November.
üDein SPIEGEL 11 | 2015

3
Es ist ungemütlich und gefährlich – warum werden Menschen trotzdem Abenteurer? Dicke Luft: Was man über den Skandal bei VW wissen sollte
36 14
NATIONAL GEOGRAPHIC CREATIVE (L.); REUTERS (M.); ALEXANDER KOERNER / GETTY IMAGES (R.);
ILLUSTRATION: ILLUMÜLLER.CH
Lustige Schülerantworten: Leben Pinguine echt in Süd-Polen?
20
6 GLOBUS 16 FISCHERS FRITZE FISCHT AALE 24 WIE SIEHT DIE DENN AUS?
Nachrichten aus aller Welt Drei Kinder helfen ihrem Vater auf Anna Frost ist Modebloggerin. Sie
10 NEUES LAND, NEUE SPRACHE dem Fischkutter: Ein Ostsee-Törn mit zeigt im Internet die neuesten
Wie Flüchtlingskinder Deutsch lernen kneifenden Krabben und flutschigen Trends und hat großen Einfluss auf
14 DAS RIECHT NACH BETRUG Fischen die Modemacher
Volkswagen hat geschummelt: 20 HÄTTEST DU ES GEWUSST? 28 WIE SIEHT DAS DENN AUS?
Die Abgase der Diesel-Autos sind Die lustigsten Fehler aus Der Chef-Designer von BMW erzählt,
gar nicht so sauber, wie das Klassenarbeiten, Hausaufgaben wie er sich neue Autos ausdenkt –
Unternehmen immer behauptet hat und Unterricht und was seine Vorgesetzten dann
22 EURE TEXTE davon halten
Er wollte mehr als nur Hund 31 LESERBRIEFE / WITZE
oder Katze: Max, 13, kümmert sich 32 WAS KOMMT HIER DENN RAUS?
um 120 Tiere Rätselmaschine
4 Dein SPIEGEL 11 | 2015 ü

Warum Lionel Messi so unglaublich gut Fußball spielt
70
V.L.N.R.: MARTIN JÄSCHKE; JÜRGEN FROMME / PICTURE-ALLIANCE / DPA / FIRO SPORTPHOTO / AUGENKLICK; MFA+FILMDISTRIBUTION; MARCUS HÖHN; ILLUSTRATION: FERDINAND LUTZ
16
Auf dem Fischkutter: Paula und Jonathan sortieren Krabben aus
54
Stars im Interview: The BossHoss
50
Niedlich: Hamster-Action auf der Leinwand
34 NEWS 48 KULTURTIPPS 70 KLEINER SPIELER, GROSSER STAR

36 TITEL: UNTERWEGS INS UNBEKANNTE 50 LUSTIGER HAMSTER, BRAVES PFERD Kaum jemand auf der Welt spielt so
Von Kolumbus bis zur Mars-Mission: Zwei neue Kinofilme mit Tieren gut Fußball wie Lionel Messi.
Was macht Menschen zu 53 BESTSELLER Dafür gibt es einen (kleinen) Grund
Abenteurern und Entdeckern? 54 SINGENDE COWBOYS 72 MEINUNG
42 SERIE: TRAUMBERUF ASTRONOMIN The BossHoss erklären, warum Sollen die Olympischen Spiele in
Wie die Arbeit an einer der größten sie immer diese Hamburg stattfinden?
Sternwarten der Welt aussieht merkwürdigen Hüte tragen Oder wird das zu teuer?
44 EIN HUND ALS BLUTSPENDER 56 WIE SIEHT’S HIER DENN AUS? 73 AUFLÖSUNG / IMPRESSUM
Auch Tiere können Blut spenden. Der Künstler Ursus Wehrli räumt auf 74 FERDINAND
Allerdings: Niemand fragt sie, ob sie 58 JETZT LESEN
das auch wollen Tolle Bücher für den Herbst
46 BLICK IN DIE TIEFE 60 COMIC
Spannende Fotos aus dem Wasser 65 EIN PROMI UND SEINE WELT Q-R-Ts Haustier
Schauspielerin Emma Schweiger Flummi kommt
mit in die Schule
66 QUERBEET und mischt den
Unterricht auf.
ü
5
Der türkische Bräutigam Fethullah Üzümcüoğlu,
»
24, über sein ganz besonderes Hochzeitsmahl:
Meine Heimatstadt Kilis liegt in der Türkei,
an der Grenze zu Syrien. Viele Menschen flie-
hen vor dem Krieg aus Syrien und kommen in die
Türkei. Kilis hatte vor dem Krieg 89 000 Einwohner.
Jetzt leben hier 100 000 Menschen mehr. Alles
Flüchtlinge aus Syrien. Sie drängen sich in Lagern
und haben Hunger. Esra und ich sehen die verzwei-
felten Flüchtlinge täglich. An unserem Hochzeits-
FLIEGENDE AUGEN DES GESETZES tag wollten wir etwas Gutes für sie tun: Wir
luden sie zum Essen ein. Es war eine spontane
CHINA Die Polizeiwache Xuanwu in die Fans auch gut benehmen. Ein ander- Entscheidung, deshalb bekamen die Flüchtlinge
der chinesischen Millionenstadt Nan- mal brach in einem Wolkenkratzer ein einfach das Essen, was sonst unsere Hochzeitsgäs-
jing liegt am Fuß eines Berges, auch Feuer aus. Da schickten sie zwei Droh- te bekommen hätten: Reis mit Fleisch – das nennt
Seen und viele Hochhäuser gibt es in nen hoch und zeigten der Feuerwehr, man Pilav – und Brot, Salat und Wassermelonen.
der Gegend. Da ist es manchmal wie sie am besten an den Brandherd Auf dem Foto sieht man, wie meine Frau Esra und
schwierig rauszukriegen, was im Revier herankommt. „Es ist nicht einfach, die ich das Essen aus einem Wagen heraus verteilen.
gerade los ist. Die Wache hat sich des- Geräte zielgenau zu steuern“, sagt Den haben wir von „Kimse Yok Mu“ geliehen, einer
halb als eine der ersten in China sieben Zhang Jingwei, „aber wenn man es gut großen Hilfsorganisation hier in der Türkei. So
Drohnen angeschafft – kleine, per Fern- kann, macht es Spaß.“ Zhangs Team konnten wir insgesamt 4000 Flüchtlinge versor-
steuerung gelenkte Hubschrauber mit trainiert jede Woche zwei-, dreimal – so gen. Die Freude in den Augen der Menschen, all
Kameras dran. „Jetzt entgeht uns nichts lange, bis die Batterien leer sind. die lachenden Kinder, das war unser schönstes
mehr“, sagt der Polizist Zhang Jingwei, Verbrecher haben die Polizisten mit den Hochzeitsgeschenk. Übrigens: Unsere eigentlichen
34. Bei einem großen Freiluftkonzert lie-
ßen die Polizisten drei Drohnen kreisen,
um sich von oben anzusehen, ob sich
Geräten zwar noch nicht gefangen,
aber das ist wohl nur eine Frage der
Zeit.
Hochzeitsgäste gingen nicht ganz leer aus:
Sie bekamen Getränke und Desserts.
«
ANDRONIKOS FILMT
GRIECHENLAND Etwa 30 000 Flüchtlinge warten chen: mit Flüchtlingen und mit Helfern, die von der
auf der griechischen Insel Lesbos darauf, auf das Situation erzählen. Er ist sehr früh aufgestanden,
Festland weiterreisen zu dürfen. Und „Dein SPIEGEL“- um nach Booten Ausschau zu halten, die am
Leser Andronikos, 14, wollte hier seine Sommer- Strand von Lesbos ankommen. Andronikos hat die
ferien verbringen. Seine Eltern leben in Griechen- Aufnahmen zusammengeschnitten, einen Text
land, aber bis zu den Ferien war Andronikos Schü- dazu eingesprochen und einen Film daraus
ler in einem Internat in Deutschland. Dort hat er gemacht. Dabei hat ihm ein Freund seiner Mutter
bei einer Film-AG mitgemacht. „Ich stieg am Hafen geholfen, der bei einem Fernsehsender auf Lesbos
von Lesbos vom Schiff und sah Hunderte von arbeitet. „Am Anfang dachte ich, ich brauche viel-
Flüchtlingen. In dem Moment habe ich mein iPad leicht drei Tage für alles“, sagt Andronikos. „Aber
rausgeholt und die ersten Szenen gefilmt“, erzählt je länger ich daran gearbeitet habe, desto mehr
er. Und dann hat er weitergemacht. Andronikos hat Sachen wollte ich zeigen. Und plötzlich waren mei-
in den sechs Wochen mit vielen Leuten gespro- ne Sommerferien vorbei. Aber ich bereue es nicht.“
Andronikos’ Film gibt es in der „Dein SPIEGEL“-App und bei youtube.com/deinspiegelchannel

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Außer sen: Esra u
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Festes ah füllen Te
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Fethu r Flücht-
ler fü e.
ling
HGM-PRESS (L.); KIMSE YOK MU (O.)
DIE GEWINNER
DEUTSCHLAND Die Mitarbeiter der Poststelle
Andronikos im SPIEGEL-Verlag sind es gewohnt, dass viele
vor einem Leserbriefe ankommen. Doch in den letzten Wo-
Hilfszelt: chen hatten sie so richtig viel zu tun und brach-
Der 14-Jäh-
ten unserer Redaktion körbeweise Postkarten.
rige drehte
in den Feri- Obwohl das Sommerrätsel auch diesmal
en einen wieder richtig knifflig war, haben wir Hun-
Film über derte richtige Einsendungen von euch
die Flücht- bekommen. „Dein SPIEGEL“-Redakteurin
linge auf Alexandra Schulz spielte Glücksfee und
der grie- zog die Gewinner – überwacht von Jan
chischen Siegel aus der Rechtsabteilung des SPIE- haben Karolina, 10, aus Pots-
Insel Les- GEL. Der erste Preis geht an Béatrice, 12, dam und Marvin, 13, aus Gerstetten
bos. aus Richterswil in der Schweiz. Sie reist mit gewonnen. Der dritte Preis, je ein Rucksack von
ihrer Familie ins Universum Science Center, ein Deuter, geht an Tristan, 7, aus Seevetal, Nora,
Erklär-Museum in Bremen, und übernachtet dort 13, aus Dresden und Philipp, 13, aus Bretz-
im Atlantic Hotel Universum. Herzlichen Glück- feld. Die Gewinner der übrigen Preise wurden
wunsch! Je eine „new Nintendo 3DS“-Konsole per Post benachrichtigt.
Dein SPIEGEL 11 | 2015

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SPUREN
VON MAIS
CHINA Hier hat weder sie ganze Straßenspuren.
ein Lkw seine Mais-Ladung Vorteil: Der warme Boden
verloren, noch werden die trocknet den Mais von un-
Körner weggefegt. Sie ten, die Sonne von oben,
werden im Gegenteil und die Bauern müssen
sogar extra auf der Straße nichts dafür bezahlen.
verteilt. In der chine- Nachteil: Der Mais be-
sischen Stadt Zhengzhou kommt alle Autoabgase
trocknen die Landwirte ab und wandert vielleicht
ihre Maiskörner auf dem irgendwann vom Boden
Asphalt. Dabei benutzen auf den Teller.
UHR ODER
BOMBE?
USA Ahmed Mohamed aus Irving in Texas ist 14 Jahre alt und
bastelt gern. Das kann er wohl ziemlich gut. Für seine letzte
Bastelarbeit wurde er jetzt sogar von US-Präsident Barack Oba-
ma ins Weiße Haus eingeladen. Das kam so: Ahmed hatte eine
Digitaluhr gebaut und in einem Koffer mit zur Schule gebracht.
Ahmeds Lehrer sahen die Elektroteile, die Kabel und das
Display für die Zeitanzeige – und bekamen einen gewaltigen
Schreck: Sie hielten das Elektrogewirr für eine Bombe. Die
Schulleitung alarmierte die Polizei, und Ahmed wurde in Hand-
schellen abgeführt und verhört. Das Foto von dem gefesselten
Jungen wurde weltweit verbreitet. Nachdem bekannt wurde,
dass es nur eine harmlose Uhr war, schrieb Präsident Obama
per Twitter an den Jungen: „Coole Uhr, Ahmed. Willst du sie im
Weißen Haus zeigen?“ Amerika brauche mehr Kinder wie
Ahmed, die sich für Technik interessierten, fand der Präsident.
MALALA KOMMT
INS KINO VERNON BRYANT (U.); TWENTIETH CENTURY FOX (M.); HGM-PRESS (O.)
PAKISTAN Sie ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte:

Malala Yousafzai. 2014 bekam sie den wichtigsten Friedenspreis der Welt
verliehen. Da war sie gerade 17 Jahre alt. Jetzt ist sogar schon ihr Leben
verfilmt worden. Malala kommt aus Pakistan. Dort hatten sogenannte Tali-
ban-Kämpfer die Schulen für Mädchen geschlossen. Sie meinten, Mädchen
brauchten keine Bildung. Malala, damals 15 Jahre alt, protestierte dagegen
und wurde bekannt. Ein Taliban versuchte, sie zu erschießen, aber Malala
überlebte schwer verletzt. Das machte sie noch bekannter. Seitdem setzt
Eine Lehrerin hielt Ahmeds selbst
Malala sich auf der ganzen Welt für das Recht auf Bildung ein. Der Film
gebaute Uhr für eine Bombe. Er wurde in Hand- über das mutige Mädchen kommt am 22. Oktober ins Kino.
schellen von der Polizei abgeführt.

BITTE LÄCHELN
FOTOS: CATERS NEWS/ EIN WILDER AFFE/ ANIMAL.PRESS
INDONESIEN Das Wort „Selfie“ sagt es schon: Man macht ein ne Kamera auf der indonesischen Insel Sulawesi aufgebaut,
Foto von sich selbst. Für dieses Affen-Selfie hat der Makake und Naruto hat sie sich einfach geschnappt. Die Tierschutz-
Naruto ebenfalls selber auf den Knopf der Kamera gedrückt – Organisation Peta findet das trotzdem unfair – das Geld sollte
die aber dem Fotografen David Slater gehört. Und des- der Affe bekommen. Nun muss ein Gericht in Amerika
halb gibt es jetzt Streit vor Gericht. Denn normaler- entscheiden, ob der Affe rechtlich der Besitzer eines
weise gehören Fotos demjenigen, der sie ge- Fotos sein kann. Falls ja, muss noch geklärt wer-
macht hat. Wenn aber das Affen-Selfie gedruckt den, wer das Geld dann bekommt. Denn auch
wird – so wie hier –, bekommt David Slater Geld wenn Naruto ein Foto machen kann: Geld aus-
dafür. Er findet das okay, schließlich hat er sei- geben wird bestimmt schwieriger für ihn.

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GUTEN TAG, HIER
Vinda, 11, und Rashin, 13, sind aus ihrer Heimat Syrien nach Deutschland geflohen. In Bochu
m
Deutsche
Sprache, schwere
Sprache? „So schwer
ist es gar nicht – nur
die Grammatik ist
10 Dein SPIEGEL 11 | 2015 ü schwierig“, sagen

Vinda und Rashin.
A
n der Tafel kleben 20
Nicht
Schilder. Auf 10 davon
alle Kinder der
internationalen steht ein Land, auf den
Klassen sind aus ihrer anderen steht die Hauptstadt.
Heimat geflohen. Aber Zwölf Schüler blicken konzen-
alle lernen hier nun ihr
neues Zuhause
triert auf die Wörter. Sie sol-
Deutschland len Sätze bilden, zum Beispiel
kennen. „Rom ist die Hauptstadt von
Italien“ oder „Damaskus ist
die Hauptstadt von Syrien“.
Die elfjährige Vinda ist
dran. „Wien liegt in Öster-
reich“, sagt sie. Der Satz ist
kein Problem für sie, aber
das Wort „Österreich“ kann
sie kaum aussprechen. Vinda
kommt aus Syrien und lebt
erst seit zwei Monaten in
Deutschland.
Die Familie ist vor dem
Krieg in ihrer Heimat geflo-
SIND DIE NEUEN

gehen sie nun in internationale Klassen, in denen noch kein Schüler Deutsch sprechen kann.
hen und muss jetzt in einem

neuen Land und mit einer
neuen Sprache zurecht-
kommen. Und natürlich muss
Vinda zur Schule gehen,
ebenso wie ihr 13-jähriger
Bruder Rashin. Die Schul-
pflicht gilt in Deutschland für
alle Kinder, auch für neu
angekommene.
Im normalen Unterricht
würden Vinda und Rashin
nichts verstehen. Sie können
ja kaum Deutsch.
Deshalb gehen die bei-
FOTOS: MARTIN STEFFEN
den an der Heinrich-von-

Deutschland
Kleist-Schule in Bo-
liegt in Berlin? chum in sogenannte
Über lustige Ver- internationale Klas-
sprecher lacht
die Klasse ge-
meinsam.
ü Dein SPIEGEL 11 | 2015
11
Je kleiner die Klassen sind, desto besser kann Lehrerin Claudia Gerhardt (linkes Foto, mit Rashin) sich um jeden einzelnen Schüler kümmern.
sen. Ihr Hauptfach: Deutsch wenn alle Kinder eine andere Spra- Lieblingssatz auf Deutsch: „Alle sind
lernen. che sprechen. „Wir verständigen uns schön“, sagt sie lachend.
Diesen Extraunterricht gibt mit Händen und Füßen“, sagt Ihr 13-jähriger Bruder Rashin geht
es an sehr vielen Schulen. Und wegen Deutschlehrerin Gabriele Klussmann. in eine andere internationale Klasse.
der vielen Flüchtlinge kommen im- Wenn sie „zuhören“ sagt, Während Vinda deutsche Sätze übt,
mer mehr Klassen hinzu. An man- zeigt sie zum Beispiel auf ist er mit seinen Mitschülern im
chen Orten heißen sie „Willkommens- ihre Ohren. In Vindas Technikraum. Auf den sechs Tischen
klasse“, „Vorbereitungsklasse“ oder Klassenzimmer hängen liegen Zangen, Plastikröhrchen, Zoll-
„Auffangklasse“. Plakate mit den ersten stöcke und bebilderte Anleitungen.
Vindas Mitschüler kommen aus wichtigen deutschen Die Kinder bohren, fei-
China, Italien, Syrien, Rumänien und Sätzen, zum Beispiel „Ich len, sägen. Rashin
FOTOS: MARTIN STEFFEN

Russland. Drei Fächer stehen auf dem heiße ...“, „Ich habe eine wühlt in einer gro-
Stundenplan: Sport, Technik und Frage“ oder „Darf ich zur ßen Plastikbox mit
natürlich viele Stunden Deutsch. Der Toilette gehen?“. Vinda Schrauben. Die
Unterricht ist gar nicht so einfach, selbst hat einen anderen Klasse soll klei-
Wie soll man

sich bloß die
ganzen neu-
en Wörter
merken? Mit
Lernspielen,
Memory am
Computer
und Plakaten
an der Wand.

Im Technikunterricht können sich die Kinder auch gegenseitig helfen – die unterschiedlichen Sprachen sind hier egal.
ne Autos bauen, und das klappt auch Krieges in Syrien wurde das Leben rich-von-Kleist-Schule. Im November
ohne Deutschkenntnisse gut. in der Hauptstadt Damaskus zu ge- wird das Gymnasium eine weitere
Im Technikunterricht kann man fährlich. „Die Gebäude sind kaputt, internationale Klasse eröffnen. „Wir
einfach nachmachen, was die Lehrer und man hört auf der Straße Bom- wollen aber, dass die neuen Kinder
vormachen. Hier muss auch nicht je- beneinschläge und Gewehrschüsse. so schnell wie möglich in eine norma-
der am Platz sitzen, so lernen sich Wir hatten immer Angst“, sagt er. Die le Klasse gehen, um deutsche Kinder
die Kinder leichter kennen. Deutsche Familie floh deshalb erst zu den Groß- kennenzulernen und auch Unterricht
Kinder kennt Rashin noch nicht. „Zu eltern in ein Dorf, verbrachte dann in anderen Fächern zu bekommen“,
Hause habe ich gern Fußball gespielt, einige Monate in der Türkei und zog sagt Claudia Gerhardt.
aber hier habe ich noch keine Freun- schließlich nach Deutschland. Vinda und Rashin werden wahr-
de, die mitspielen“, sagt er. Claudia Gerhardt, die Klassenleh- scheinlich ein Jahr lang in den inter-
Trotzdem gefällt es ihm schon nach rerin von Rashin und Vinda, kam nationalen Klassen bleiben. In der
kurzer Zeit sehr gut in Deutschland. selbst als Kind aus Rumänien hierher. Zeit werden sie nicht nur Deutsch ler-
Rashin mag die Natur und dass seine Nun kümmert sie sich um die beiden nen, sondern bestimmt auch neue
Familie hier sicher ist. Wegen des internationalen Klassen an der Hein- Freunde finden. Eva Book
SYRISCHE KINDER RETTEN SCHULE

An vielen Schulen werden Extraklassen für Neuankömmlinge ein- zusammenkommen. Der Bürgermeister sorgte dafür, dass zwei
gerichtet. Das ist oft nicht einfach: Es fehlen Lehrer und Räume. syrische Flüchtlingsfamilien in sein Dorf ziehen. Sechs Kinder
An einigen Schulen, besonders im Osten Deutschlands, ist es sind dabei, drei davon wurden für die erste Klasse angemeldet
umgekehrt: Dort fehlen Schüler. Ohne die Neuen müsste die und haben so die Grundschule gerettet. Für kleine Dörfer wie
Schule dichtmachen. Im Dorf Golzow in Brandenburg fehlte der Golzow, die seit Jahren Einwohner verlieren, sind Schulen
Grundschule im letzten Mai genau eine Anmeldung, um eine ers- wichtig für die Zukunft. Denn nur mit einer Schule ist das Dorf
te Klasse eröffnen zu können. 15 Schüler mussten mindestens ein guter Wohnort für neue Familien.

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13
SAUBER
GESC Mit einem besonders
dreisten Trick hat Volkswagen
betrogen. Millionen
VW-Fahrzeuge machen
viel mehr Dreck, als die Kunden
N
iemand wird gern beim Lügen Es geht glauben sollten.
erwischt. Es ist peinlich, man um die Ab- Die Fahrzeuge
kriegt Ärger, die anderen wer- gase von Die- werden überprüft, und
den misstrauisch. Wer beim Tricksen selfahrzeugen. Die- zwar in einem Labor. Und
auffällt, dem wird so schnell nicht sel ist ein Kraftstoff, etwas dabei hat VW getrickst.
wieder geglaubt – selbst wenn er die sparsamer als übliches Benzin, aber Normalerweise funktioniert ein Test
Wahrheit sagt. dafür mit schmutzigerem Abgas. Um so: Das Auto wird mit Computer und
Wer in der Schule schummelt, die Umwelt zu schützen, müssen die Messgeräten verkabelt und auf Rollen
muss die Folgen mit den Lehrern und Autohersteller dafür sorgen, dass nicht gestellt. Wenn der Prüfer jetzt Gas gibt,
den Eltern ausmachen. Das ist zwar zu viel Dreck aus dem Auspuff kommt. drehen sich nur die Räder auf den Rol-
nicht schön, aber der Ärger lässt auch In Europa und in den USA gibt es len. Das Auto bewegt sich nicht vom
wieder nach. deshalb Grenzwerte, zum Beispiel für Fleck. Der Prüfer kann so tun, als würde
Anders sieht es aus, wenn ein giftiges Stickoxid, das im Dieselmotor er 50 Stundenkilometer fahren, be-
ganzes Unternehmen seine Kunden entsteht. Die Autohersteller müssen schleunigen, bremsen oder auf der
beschwindelt. Dann wird es nicht ihre Fahrzeuge so bauen, dass der Landstraße fahren. Die Prüfung läuft
nur peinlich, sondern richtig teuer. Grenzwert eingehalten wird. Sonst bei allen Fahrzeugen genau gleich ab.
Und schnell vorbei ist es auch darf das Auto gar nicht erst verkauft Das macht die Autos dann vergleichbar.
nicht. werden. Allerdings: In den VW-Diesel-
Volkswagen, der größte deutsche Natürlich können die Autofirmen motoren steckte ein Schummel-Pro-
Autohersteller, hat jetzt gerade nicht einfach behaupten: „Alles su- gramm. Das konnte erkennen, dass
Schummel-Stress. Vor ein paar Wo- per, unse- der Wagen auf einem Prüfstand steht.
chen ist nämlich herausgekommen, re Autos Und dann wurde der Motor anders
wie dreist Volkswagen bei Prüfungen sind sau- gesteuert: sparsamer, mit besserer
gemogelt hat. ber.“ Filter- und Reinigungstechnik.
14 Dein SPIEGEL 11 | 2015

ü
HUMMELT
Ergebnis: Auf dem Prüfstand ent- trotzdem flott ist. Doch das stimmte zu bauen. Der gute Ruf ist nun rui-
sprachen die Volkswagen sogar den nicht. niert.
strengen amerikanischen Regeln. Im Nun sind sehr viele Leute sauer auf Die Politiker haben Angst, dass
normalen Straßenverkehr waren sie Volkswagen: nicht nur Volkswagen Probleme be-
aber gut 30-mal so dreckig. Denn da • die Käufer, weil sie viel Geld für kommt. Es könnte der Eindruck ent-
wurde die tolle Abgasreinigung abge- ein umweltfreundliches Auto bezahlt stehen, alle deutschen Autos wären
schaltet – dann ist nämlich der Motor haben, aber stattdessen in einer gar nicht so gut, wie man immer sagt.
kräftiger. Dreckschleuder sitzen; Und weil in Deutschland so viele Men-
IMAGO / IMAGEBROKER (R.U.); ALAMY / MAURITIUS IMAGES (L.0.); MICHAEL KLEIN / VISUM (U.L.)
Die Käufer glaubten also, dass sie • die amerikanische Umweltbehör- schen bei VW, Mercedes, BMW, Audi
ein sauberes Auto fahren, das de, weil sie von Volkswagen betrogen oder Porsche arbeiten, ist es wichtig,
wurde; dass die Autos auch gekauft werden.
• die deutsche Re- Sonst gehen Arbeitsplätze verloren.
gierung, weil Volks- VW wird nun viel Geld ausgeben
wagen bisher den müssen: für die Reparatur der Schum-
Ruf hatte, gute und mel-Fahrzeuge, für die Strafe der
saubere Autos amerikanischen Umweltbehörde und
wohl auch für Schadensersatz an
die Kunden. Und wenn VW das
So sieht ein Auto auf dem nächste Mal ein besonders um-
Prüfstand aus: Die Räder weltfreundliches Auto vorstellt,
drehen sich auf Rollen, wird dem Unternehmen niemand
das Auto kommt nicht vom
Fleck. Daran konnte das so richtig glauben. Das ist viel-
Schummel-Programm von leicht das Schlimmste.
VW merken, dass es jetzt Ansbert Kneip
die Abgaswerte ver-
bessern muss.
15
WIR SIND
Glitschige, lebende Fische anfassen? Für Paula, Johanna, Jonathan
Ihr Vater ist Fischer – und die Kinder fahren mit ihm aufs Meer.
Da zappelt einer!
Zwischen Dutzen-
den Krebsen hat
Jonathan einen
Aal entdeckt.
B
MARTIN JÄSCHKE / DEIN SPIEGEL (4)
ei den Dunkelmanns hat nie- Dunkelmanns sind Fischer an der klärt Kai Dunkelmann, Papa von Jo-
mand eine empfindliche Nase. Ostseeküste. Sie haben einen Fa- hanna, 10, Paula, 8, Jonathan, 6, und
Sonst gäb’s auch ein Problem, milienbetrieb mit Laden und Fisch- Simon, 4.
denn im Haus der Familie riecht es kutter in Boltenhagen. So richtig Oben im Ladengeschäft liegen Aal,
im Obergeschoss nach Geräuchertem fischig riecht es bei ihnen aber nicht: Dorsch, Lachs in der Auslage. Und
und im Keller nach Seewasser. Die „Fisch stinkt nur, wenn er fault“, er- Fischbrötchen, frisch belegt mit Mat-

FISCHER
und Simon ist das nichts Ungewöhnliches. Familie Dunkelmann
Hier werden die

Reusen an Bord geholt.
Rechtes Foto: Die
Fischerkinder zeigen
stolz den Fang
des Tages: große Aale.
jes und Zwiebeln. Die lieben die Ost- blau-weiß gestreifte Fischerhemden. Kai Dunkelmann im Sommer raus:
see-Touristen am meisten. Jonathan hat sogar eine passende Reusen aufstellen, Reusen leeren.
»
Jetzt, an einem der letzten schönen Kappe auf. „Das ist ein Elbsegler“, Reusen heißen die Netze, mit denen
Sommertage, stehen Johanna, Paula sagt er. Wie ein echter Seemann sieht hier Aale gefangen werden. Am
und Jonathan im Hausflur bereit. Sie er damit aus. Gleich geht es mit Papa Wochenende und in den Ferien
tragen Gummistiefel, Matschhosen, Kai aufs Meer. Zweimal täglich fährt kommen die Kinder mit.
ü
17
Konzentration an Bord: Papa Kai hält Ausschau nach Reusen-Fahnen. Die Fischer-Geschwister müssen aufpassen, dass sie
nicht von den großen Krebsen gezwickt werden. Die landen zwar auch in den Netzen, kommen aber zurück ins Meer.
» Was ist das Wichtigste für

einen Fischer? „Stark sein und
anpacken können“, sagt Paula. „Wis-
sen, wo die Fische sind“, meint Jona-
ein richtig gutes Geschäft. Das hat sich
geändert. Die Dunkelmanns sind eine
der letzten Familien in der Region,
die davon leben können.
„Günther“ auf eine aus
dem Wasser ragende
Fahne zu. „Die mar-
kiert unsere Reuse“,
than. „Sich gut auskennen mit dem Es gibt immer strengere Vorschriften sagt Johanna. So nennt
Wetter“, findet Johanna. „Dass das für Fischer, und sie dürfen in immer man das Fangnetz. Sie
Picknick dabei ist“, sagt Mama Julia- kleineren Gebieten immer weniger und ihre Geschwister ha-
na und hievt Würstchen, Bananen fangen. Regeln sind wichtig, vor allem ben sich Noppenhandschu-
und Trinkpäckchen in den Koffer- für die riesigen Fangflotten weit drau- he angezogen und große Eimer
raum des Familienbusses. Ab geht es ßen auf dem Meer. Aber kleine Fami- bereitgestellt.
zum Hafen. lienbetriebe leiden unter den Auflagen. Kai macht den Motor aus, lehnt
Die Dunkelmanns sind eine Fischer- Im Hafen klettern Jonathan, Paula sich über Bord, befestigt die Reuse an
familie: Der Vater ist Fischer, sein und Johanna auf den Kutter, kurz da- einer Winde und zieht das prall ge-
Vater, sein Opa und sein Uropa haben nach legt die „Günther“ ab. Möwen füllte Netz an Bord. Darin: ein ge-
ebenfalls von der Fischerei gelebt. fliegen dicht neben dem Schiff. „Die waltiger, zappelnder, kneifender Hau-
Ihr Fischkutter „Günther“ ist schon wissen, dass es gleich was zu fressen fen. Unzählige Krabben, dazwischen
67 Jahre alt. Früher war das Fischen gibt“, sagt Paula. Papa Kai steuert die winden sich die Fische. „Ich seh einen
DIE KÜSTEN
Für die Küstenfischer in Deutschland gibt es eine
Menge Regeln. Viele davon machen es den Fischern
schwer. Die Fischer dürfen an immer weniger Stellen
fischen. Zum Beispiel wegen der Windkraftanlagen,
die im Meer nahe der Küste gebaut werden. Dort
dürfen keine Kutter mehr fahren – zu gefährlich. An
den Stellen, an denen die Leitungen der Windräder
verlaufen, darf nicht gefischt werden.
Auch andere Regeln sind zwar sinnvoll, aber sie
machen den Fischfang teurer: So sollen etwa die

Für Alle Fans
der
›Warrior Cats‹
© paprika/shutterstock
Alter Herr: Der Kutter „Günther“ hat schon
67 Jahre auf dem Bug. Aber er ist top in Schuss.
Aal!“, So auch die Krabben, die in der

ruft Pau- Reuse gefangen waren. Die wollen
la, „da ist die Fischer nicht verkaufen. Eimer-
ISBN 978-3-7373-5179-9, gebunden, €(D) 14,99

noch einer!“ weise schaufeln die Kinder sie aus
Die Kinder freuen sich. dem Schiff. Warum sind die über-
Kai öffnet die Reusen, haupt in den Netzen? „Krabben
der Fang flatscht an Bord. sind Aasfresser. Die krabbeln in
Jetzt heißt es: schnell sein. der Hoffnung auf toten Fisch in die
Aale sind flinke Tiere. Wie Schlan- Reusen“, erklärt Kai. „Zählt mal
gen glitschen sie übers Deck und wol- die Aale, Kinners!“ Johanna beugt
len am liebsten gleich wieder ab ins sich über den Eimer: „Zwölf,
MARTIN JÄSCHKE / DEIN SPIEGEL (6)
Meer. Paula packt einen und wirft ihn Papa.“ Das ist in Ordnung, ein
in den Eimer. Mit den Noppenhand- guter Fang. „Eine Reuse haben wir
schuhen geht das gut. Johanna hat noch“, sagt Kai. „Aber erst ist
auch einen in der Hand. „Zu klein, Pause“, sagt Paula. Es gibt Würst-
der darf wieder ins Meer“, und zack! chen und Bananen für alle.
fliegt ein zappelnder Aal über Bord. Claudia Beckschebe
Tief verborgen in den Wäldern leben
FISCHEREI Kühlräume für Fisch aus Edelstahl sein – der Fangquoten. Der Sinn: Es ist wichtig,
die Füchse wild und ungezähmt. Sie
hüten ihre Geheimnisse und pflegen
ihre uralte Magie. Doch eine dunkle
Gefahr bedroht ihre Welt!
lässt sich gut reinigen, ist aber ein teures dass sich Fischbestände erholen
Material. Oder dass Fischer Brandschutz- können, damit es jedes Jahr genug Die neue Tierfantasy-Saga voller
anzüge anschaffen müssen, für mehr Sicher- zu fangen gibt. Das sehen auch die Spannung, Abenteuer und Magie
heit an Bord. Kleine Familienbetriebe kön- Fischer so, aber über manche Quote
nen es sich aber nicht leisten, Zehntausen- ärgern sie sich doch. Im nächsten Jahr
de Euro auszugeben. darf zum Beispiel viel weniger Dorsch
Die Politiker der Europäischen Union geben gefangen werden als bisher. Für Betrie-
auch vor, wie viel von einer Fischart be, die auf diese Fischart spezialisiert
gefangen werden darf. Das nennt man sind, ist das ein Problem.

ü
19
Original: Mom says
dinner is ready.
Schüler-Übersetzung: Mama sagt,
Döner ist fertig.
5. Klasse
RICHTIG
FALSCH
Mal wieder keinen Plan, wie die korrekte Antwort in der Klassenarbeit
lautet? Kein Problem: Wer nichts weiß, kann alles raten! Hier zeigen wir euch
die lustigsten Fehler von Schülern, gesammelt von ihren Lehrern.
Original: The sun rises in the east.

Schüler-Übersetzung: Der Sohn isst
Reis im Osten.
Berufsschule
Frage: Wie heißt der

längste Fluss Brasiliens?
Antwort: Amazon.
4. Klasse
ILLUSTRATIONEN: ILLUMÜLLER.CH / DEIN SPIEGEL
Frage: Warum lebten die

Steinzeitmenschen als Nomaden, zogen
also ihrer Nahrung hinterher?
Antwort: Weil ein Mammut nicht
in die Kühltheke passt.
5. Klasse

Frage: Wie hieß der König, der zur Zeit Frage: Was ist ein
von Jesu Geburt über Palästina herrschte? Lichtjahr?
Antwort: Herr Odes. Antwort: Ein Jahr, in
5. Klasse dem die Sonne ganz
besonders hell scheint.
5. Klasse
Frage: Wie
heißen die
Nachkommen
des Rehs?
Antwort: Reh-Kids. Frage: Sollte das Sitzenbleiben in der
5. Klasse Schule abgeschafft werden?
Antwort: Ich bin dagegen, denn dann müssten
die Schüler die ganze Zeit stehen
und würden öfter durch die Klasse laufen.
8. Klasse
Frage: Weiß jemand, wo

die Pinguine leben? Frage: Welche
Antwort: Süd-Polen. Neandertaler
9. Klasse kennst du?
Antwort: Ich
kenne keine,
weil sie
alle tot sind.
7. Klasse
Noch mehr lustige Fehler? Die Texte auf dieser Seite stammen aus dem
Buch „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer“ von Lena Greiner
ü und Carola Padtberg-Kruse. Ullstein Verlag; 9,99 Euro.
I
ch habe keine Angst vor Schmutz und dre-
ckigen Händen. Das darf man bei meinem
Hobby auch nicht. Ich hüte und züchte Tiere. »ICH
ZÜCHTE
Da kommt es auch schon mal vor, dass ich in
Mist trete. Schafe oder Hühner gehen eben
nicht auf die Toilette, wenn sie mal müssen.
Für Tiere habe ich mich schon als kleines
SELTENE
Kind interessiert. Als ich vier Jahre alt war,
kauften meine Eltern und Großeltern zwei
Ponys. Später habe ich dann ein Schaf bekom-
men. Von da an wurden es immer mehr.
Heute habe ich etwa 120 Tiere aus 14 Arten.
TIERE«
Darunter sind Hunde, Kaninchen und Hühner.
Seit Kurzem besitze ich sogar zwei Lamas. Mei-
ne Tiere haben viel Platz – inzwischen bewoh-
nen sie zwei große Höfe in meinem Heimatort
Neuhaus bei Lüneburg in Niedersachsen.
Meine Tiere sind nicht günstig. Schon eine
einzige Pute kostet 70 Euro. Andere Tiere sind
noch teurer. Jedes meiner Lamas ist 450 Euro
wert. Meine Eltern sind nicht reich, und ich be-
komme auch nicht mehr Taschengeld als andere
Kinder.
Aber ich habe eine sehr große Familie und
bekomme zu Weihnachten, zu Ostern und
zum Geburtstag öfter mal Tiere geschenkt. Von
jeder Art wünsche ich mir immer ein Männ-
chen und ein Weibchen, damit sie sich fort-
pflanzen können. Die Leute in meinem Ort
unterstützen mich auch sehr. Ein Bauer gibt
mir Heu, von einem anderen bekomme ich Hunde, Schafe, Lamas:
Weizen.
Max, 13, hat nicht ein
MAXIM SERGIENKO (4); ANDREAS TAMME / EPD
Einen Teil des Geldes für mein Hobby ver-

diene ich mir selbst. Jede Woche verkaufe ich oder zwei Haustiere,
20 bis 30 Eier meiner Hühner. Die Jungen mei- sondern gleich 120.
ner Tiere ziehe ich groß, und wenn sie ausge-
wachsen sind, verkaufe ich viele von ihnen an Hier erzählt er, warum
andere Züchter. Von den Einnahmen kaufe ich er auch vom Aussterben
vor allem Futter. Und ich spare für neue Arten.
Als Nächstes möchte ich mir Highlander zu-
bedrohte Arten züchtet.
Lamas sind in
Deutschland selten.
Sie kommen ja
aus Südamerika.
Die Warzenente zählt
zu den bedrohten
Tierarten.

legen, das sind schottische Hoch-
Wenn Max
landrinder.
Geburtstag
Besonders interessiere ich mich für
hat, lässt er
Tiere, die vom Aussterben bedroht sind. Acht
sich Tiere
meiner Arten sind so selten, dass es sie bald
schenken.
gar nicht mehr geben könnte. Das möchte ich
verhindern, weil etwa Leinegänse, Cröllwitzer
Puten oder Bentheimer Landschafe sehr schöne
Tiere sind.
Am liebsten mag ich meine Hündin Funny.
Sie gehört ebenfalls zu einer bedrohten Art:
den Altdeutschen Hütehunden. Funny ist im-
mer dabei, wenn ich meine Schafe weiden lasse.
Sie hält die Herde zusammen.
Mein Hobby kommt bei meinen Klassenka-
meraden gut an. Einige von ihnen haben selbst
Tiere und finden es spannend, dass ich so viele
habe. Manchmal lade ich sie deshalb auch zu
mir ein. Zwei Freunde helfen mir nach der Schu-
le sogar regelmäßig beim Hüten und Füttern.
Drei bis vier Stunden verbringe ich jeden
Tag mit dem Rauslassen und Füttern. Meine
Eltern übrigens auch, ich habe sie längst ange-
steckt. Früher sind sie immer mit dem Wohn-
wagen auf einen Campingplatz gefahren. Nun
ist der Wohnwagen verkauft. Aber meine Eltern
sagen, das Arbeiten in der Natur sei für sie wie
Urlaub.
Ich möchte später auch beruflich einmal mit
Tieren arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen,
Tierarzt zu sein – schon jetzt ist Biologie neben
Sport mein Lieblingsfach. Wenn es in der
Schule stressig ist, möchte ich am liebsten direkt
mit dem Arbeiten anfangen und sofort Schäfer
werden.
Nur an Regentagen habe ich manchmal keine
Lust, mich draußen auf den Höfen um die Tiere
zu kümmern. Ich gehe dann aber trotzdem.
Man darf bei meinem Hobby eben auch gegen
Schlamm und Nässe nichts haben.
Max möchte seine

Tiersammlung noch
ausbauen. Später
sollen Gruppen
und Schulklassen
die seltenen
Tiere besuchen.
ü
23
DIE MACHT DER
MODEBLOGGER
Eigentlich schreibt
Anna Frost, 29, im
Internet nur ihre
Meinung über Trends
und über Kleidung,
die sie mag.
Aber damit hat sie
großen Einfluss.
R_FOTOS / INTERTOPICS; FAFINE.DE (7)
Die Fotos von Anna und ihren Outfits

entstehen meistens draußen. Die
restliche Arbeit für ihren Blog Fafine.de
erledigt sie am Schreibtisch: Fotos
bearbeiten, E-Mails beantworten,
Videos hochladen. Häufig mit am Tisch:
Freund Jakob und Hund Elvis.

ü
Manche Fotos
sehen aus wie
Schnappschüsse.
Aber oft werden
ganz viele ge-
macht, bis Anna
eines richtig
gut findet.
Die Unternehmen
buchen Anna
auch für Werbefilme
wie hier in
Barcelona (oben)
oder laden sie
zu Veranstaltungen
ein. Und sie
schenken ihr Klei-
dung. Anna hat
ein Extrazimmer für
all ihre Klamotten.
Die
D
meisten Klamotten
er flauschige Pullover, selbst. Jeder kann in Deutschland Anna hat vor acht Jahren mit
kommen aus China,
ein toller neuer Man- mitreden. dem Bloggen losgelegt. Sie dachte
der Türkei und
tel, hochglänzen- Früher aus Bangladesch. sich den Künst-
de Schuhe – und das war das an- lernamen Anna
Sieben von
alles kostenlos: Anna zehn Kindern im Alter
ders. Noch Frost aus und In Deutschland
Frost bekommt vie- von 10 bis 13 Jahren vor ein paar schrieb Kom- haben seit
le Geschenke. Der halten es für wichtig, Jahren durften nur Journa- mentare zur 1970 neun von zehn
Grund: Sie ist eine dass ihre Turnschuhe listen von den Modenschau- zweiten Staffel Textil- und
der bekanntesten von einer bestimm- en berichten. Wer wissen der Sendung Bekleidungsfirmen
ten Marke sind. dichtgemacht.
Modebloggerinnen wollte, was modern ist, muss- „Germany’s next
Deutschlands. Die Her- te Zeitschriften kaufen. Nur Topmodel“. Inzwi-
steller wollen, dass Anna dort stand schon im Herbst, was schen gibt es schon
die Sachen im Internet vorführt. im Frühling „in“ sein wird. Heute zehn Staffeln, und Anna ist 29 Jahre
Modeblogs funktionie- werden auch die Blogger zu den alt. Das Bloggen ist mittlerweile ihr
ren so: Die Blogger Fashion Weeks eingeladen. Beruf.
Im
informieren sich Außerdem zeigen sie im Internet, „Als ich angefangen habe, gab es
Durchschnitt über Trends. Was welche Trends tatsächlich auf der Stra- kaum deutsche Modeblogs“, sagt sie.
kauft jeder Deut- ziehen die Leute ße getragen werden. Modeblog- „Und alles war viel unprofessio-
sche fünf neue auf der Straße ger erreichen viele Millio- neller. Die Mädels haben sich
Kleidungsstücke an? Was schreiben nen Menschen mit ihren im Spiegel fotografiert, um
im Monat. Um
Zeitschriften? Was Bildern – genau wie die eine neue Jeans ihre Outfits zu zeigen.“
präsentieren Designer Modezeitschriften. herzustellen, braucht Heute hat Anna bei sich
auf Modenschauen? Was Aber die Blogger sind zu Hause gute Kameras
»
man 8000 Liter Wasser –
gibt es in den Läden zu kaufen? Und schneller: Was sie unter anderem zur und Lampen, die auch
Gewinnung der
dann schreiben sie darüber und schreiben, muss nicht Baumwolle und zum
Fotografen benut-
zeigen Fotos von anderen oder sich erst gedruckt werden. Färben. zen. Fotos von Anna
ü
25
Die Amerikanerin Tavi Gevinson hat mit
elf Jahren ein Modeblog gestartet. Damit
ist sie berühmt geworden. Sie traf viele
Leute, die in der Modebranche wichtig sind:
auch Anna Wintour, die Chefin der ame-
rikanischen Modezeitschrift „Vogue“ (Foto
unten). Heute hat Tavi ein Online-Magazin
und arbeitet als Schauspielerin.
sitzen darf,
Wer bei Modenschauen ganz vorn
Blick auf die Entw ürfe der Designer –
hat den besten
und was zu sagen.
» in neuen Klamotten
entstehen meis-
tens draußen, ir-
gendwo in Ham- Forscher haben
würdig – auch wenn sie
zwischendurch Re-
klame macht. In
Modezeitschrif-
Sieben
von zehn deutschen
Kindern (10- bis
13-Jährige) dürfen
macht. „Manchmal gibt es
natürlich gemeine Kom-
mentare, dass ich zu
dick bin, zum
burg. Die Bilder entdeckt, dass es schon ten sieht man Beispiel.“ So
vor 170 000 Jahren sich selber aus-
macht ihr Freund die Klamotten suchen, was sie an- etwas zu Die
Kleiderläuse gab. Die ver- Modezeitschrift
oder eine Freun- mehren sich nur in an unbekann- ziehen wollen. sagen ist
„Vogue“ gibt
din: 50, 60 Auf- Klamotten, deshalb muss ten Models, die ziemlich fies. es schon seit
nahmen für ein es die auch damals schon Blogs wirken dage- „Ich versuche, 1892.
gutes Foto. gegeben haben. gen so, als ob eine Freun- da drüberzustehen.“
Wie viele Mode- din gute Anziehtipps gibt. Wer Durch ihr Blog ist An-
blogs es inzwischen in Annas Blog mag und dort einen na ganz schön bekannt geworden.
Deutschland gibt, kann man schönen Mantel an ihr sieht, will den Inzwischen berät sie andere Blogger
schwer schätzen: viele Tausend be- vielleicht auch kaufen. Oft steht di- und Unternehmen, denkt sich
stimmt. Doch die wenigsten Blogge- rekt unter dem Artikel ein Link zum Werbung aus und tritt im Fernsehen
rinnen können davon leben. Von Online-Shop, in dem es die Sachen auf. „Manchmal spre-
FAFINE.DE (L.); GETTY IMAGES / ENTERTAINMENT (M.); LARRY BUSACCA / AFP (R.)
geschenkten Klamotten lässt sich ja gibt. chen mich Leute auf
nicht die Miete, die Krankenversiche- „Viele Leser finden auch gut, der Straße an, weil Früher trugen
rung oder das Essen bezahlen. „Dazu dass ich keine Modelfigur habe. sie mich erkennen. Mädchen
braucht man Kunden“, sagt Anna. Dann sehen sie eher, wie die Sachen Das ist lustig“, sagt Blau und Jungs
Damit meint sie Firmen, an ihnen wirken würden“, sagt Anna. Anna. Rosa.
die Werbebanner schalten „Außerdem zeige ich die „Für viele Leser
oder dafür bezahlen, Sachen so, wie sie sind. bin ich wie eine
Eltern
kaufen ihren Kin- dass sie über bestimm- Ich stecke nichts mit Schwester. Sie fragen mich,
dern im Schnitt te Produkte oder Kla- Nadeln zur Seite, Die meisten was sie zum Abi-Ball anzie-
für 350 Euro pro motten schreibt. damit es besser Deutschen kaufen hen sollen, obwohl wir uns
Jahr Sachen zum Annas Leser (oder aussieht.“ So wird bei drei Geschäften ein, gar nicht kennen. Klar hab
Anziehen. die alle ein „&“ im
besser: Leserinnen) hal- das oft bei Schau- Namen haben: C & A, ich da eine Idee.“
ten Anna für glaub- fensterpuppen ge- Peek & Cloppenburg Alexandra Schulz
und H & M.

ü
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RAINER SCHLEGELMILCH / GETTY IMAGES; TV-YESTERDAY; ERIC BACH / YOUR PHOTO TODAY
V.L.N.R.: MATTHIAS SCHMIEDEL / DEIN SPIEGEL; SWNS.COM / ACTION PRESS;
Moritz kommt
aus Ansbach. Er geht in
die siebte Klasse des Platen-
Gymnasiums. Er spielt Tisch- Lina kommt aus
tennis und Gitarre und schwimmt Ingolstadt – dort hat
gern. Später möchte er Pilot oder BMW-Konkurrent Audi
Anwalt werden. seinen Hauptsitz. Sie be-
sucht die achte Klasse
des Apian-Gymnasiums.
DESIGNKLASSIKER VON
FRÜHER UND HEUTE Cadillac
Eldorado
Ein typischer amerikanischer

Straßenkreuzer aus den Fünfzi-
gerjahren. Markenzeichen:

die Heckflossen.
»GUTE IDEEN
KÖNNEN IMMER
KOMMEN« Adri
Auss
an v
ehen
an H
ooyd
onk, rtlich für d
as
aller 51, ist ve ra n tw o
Auto nd
verri
et er s un Chef
- sign er bei BMW u un d Moritz, 12
,
, was d Moto D e a , 1 4 ,
rräd herstellt. Lin
das
Schw er, die der K o n ze rn
um a u to aussieht.
Tra
BMW
ierig
ste a J ob ist und wie sein
i8 n seinem
Dein SPIEGEL: Herr van Hooydonk, Müssen Sie sich nach den Vorgaben Jahren sehen. Danach bleibt es
finden Sie auch, dass BMWs böse der Techniker richten, oder hören die etwa sieben Jahre im Verkauf. Unse-
gucken? auf Sie? re Designs sollen die Menschen also
Adrian van Hooydonk: Ich möchte Wir haben eine Regel: Ich darf die auch in zehn Jahren noch schön fin-
nicht, dass ein BMW böse schaut. Technik nicht verändern, dafür darf den. Die Zukunft vorherzusagen ist
Ich finde: Er guckt konzentriert, wie der Ingenieur das Design nicht das Allerschwierigste, was es gibt.
ein Sprinter vor dem Start. anrühren. Das ist auch sinnvoll: Ich Woran merkt man, dass ein Auto von
Was genau sind Ihre Aufgaben? möchte ja, dass die Autos zuver- Ihnen entworfen wurde?
Ich leite ein Team von etwa 500 De- lässig funktionieren. Und der Tech- Das soll man gar nicht merken. Mir
signern. Wir entwerfen alle Autos niker will nicht mit dem Auto nach ist wichtig, dass ein BMW aussieht
und Motorräder von BMW, Mini und Hause kommen und von seiner wie ein BMW. Die Leute sollen
Rolls-Royce. Wir überlegen, wie sie Familie hören: „Fährt ja gut, aber denken: „Oh, das muss ein BMW
von außen und innen aussehen sol- sieht unmöglich aus.“ sein.“ Dass ich dahinterstecke, soll
len, welche Farben und Materialien Was ist das Schwierigste an Ihrem niemand mitkriegen.
passen. Die Technik, die sich die In- Job? Woher bekommen Sie Ideen für Ihre
genieure ausgedacht haben, muss ich Ein Design zu machen, das nicht Entwürfe?
»
so verpacken, dass alles sinnvoll un- nur heute gefällt, sondern auch Ich interessiere mich nicht nur für
tergebracht wird, aber das Auto im- noch in zehn Jahren gut aussieht. Autos, sondern auch für Mode,
mer noch schön und elegant aussieht. Ein Auto zu entwickeln dauert etwa Möbel und Architektur.
drei Jahre. Das heißt: Was wir jetzt
machen, könnt ihr erst in drei
Citroën Porsche
DS 911
Galt 1955 als Sensation. Das

Besondere: die runde Form
und die technische Ausstattung.
Das Auto schaukelte immer ein Wurde 1963 erstmals auf der Auto-
wenig: Es war besonders gefedert. messe IAA vorgestellt und sieht
heute immer noch ähnlich aus.
Auffällig: Der Motor befin-
ü det sich hinten.
29
Adrian van Hooydonk traf die Kinderreporter im Münchner BMW-Museum. Zum Gespräch durften
sie sich in einen Ausstellungsraum setzen. Am Schluss schenkte er Lina und Moritz zwei seiner Modell-Zeichnungen.
» Überall dort finde ich Ideen. Sogar

im Urlaub fällt mir manchmal etwas
ein. Design ist kein Job, den man
nur zwischen 9 und 17 Uhr macht.
das wirklich bauen kann. Ich war
sicher, dass das Traumauto ein
Traum bleiben wird. Doch dann ha-
ben die Techniker es versucht – und
Dass Autos sicher und zuverlässig
sind, ist das Wichtigste überhaupt.
Aber das muss ein Kunde von
jedem Auto erwarten können. Das
Gute Ideen können immer kommen. es sieht fast genau so aus wie unser Design macht den Unterschied:
Hatten Sie mal eine Idee, von der die Entwurf. Mittlerweile ist es sogar in Unsere Arbeit ist das Erste, was
BMW-Chefs gesagt haben: „Das ist Serie gegangen: das Hybrid-Auto i8. der Kunde sieht, wenn er ein Auto
MATTHIAS SCHMIEDEL / DEIN SPIEGEL (O./2); RENAULT (L.); HARRY MELCHERT / PICTURE ALLIANCE / DPA (R.)
uns zu außergewöhnlich“? Darauf bin ich wirklich stolz. kaufen möchte. Findet er das
Es gibt sogenannte Concept Cars, Sie entscheiden ja auch über Äußere hässlich, wird er nicht mal
das sind Show-Autos, die wir auf Farben. Könnte es mal einen BMW eine Probefahrt machen – und nie
Automobilmessen zeigen. Dort kön- in Pink geben? merken, ob sich der Wagen schön
nen wir unsere wildesten Träume Ich glaube nicht. Wir bieten für je- fährt.
umsetzen, weil diese Fahrzeuge des Modell zehn bis zwölf Farben Warum sind Auto-Designer meistens
nicht in den Verkauf gehen. Eigent- an, die den Menschen weltweit ge- Männer?
lich hat noch nie jemand zu mir fallen sollen. Da sind auch immer Vielleicht liegt es daran, dass kleine
gesagt: „Das geht nicht.“ zwei oder drei mutigere dabei – Jungen oft Autos geschenkt be-
Wie würde Ihr Traumauto aussehen, aber Pink passt nicht zu BMW, fin- kommen und Mädchen nicht? Dabei
wenn Sie ganz frei entscheiden de ich. Wenn ein Kunde das wirk- muss man gar nicht an Technik
könnten? lich haben will, könnten wir für ihn interessiert sein, um Autos zu de-
Mein Traumauto gibt es tatsächlich. eine Sonderlackierung machen. signen. Man muss Ideen haben und
Das steht hier im Museum, ein ziem- Das dauert aber recht lange. Und es gut zeichnen können, um die Ideen
lich wildes Teil. Beim Entwerfen hat- kostet natürlich. auf Papier zu bringen. Den Rest
ten wir nicht gedacht, dass die Firma Warum ist Design überhaupt wichtig? kann man lernen. Es gibt schon ein
Reicht es nicht, wenn ein Auto zuver- paar Frauen – aber ich hoffe, es wer-
lässig fährt? den noch mehr.
Smart
Renault
Espace
War 1984 eine der ersten Großraum-
Limousinen. Von diesem Fahrzeugtyp
gibt es heute unzählige Varian- Das klassische Stadtauto,
ten, meist werden sie von das 1998 auf den Markt kam:
Familien gefahren. Der kleine Smart passt in
fast jede Parklücke.

Zu unserer Titelgeschichte zum Thema Flüchtlinge Schreibt eure Briefe oder Witze an: „Dein SPIEGEL“,
haben wir viele Briefe bekommen. Zum Beispiel von Leserservice, Ericusspitze 1, 20457 Hamburg.
Leonie, 15, aus Dresden: Oder schickt eine E-Mail an: deinspiegel@spiegel.de.
Vergesst nicht, Alter und Wohnort anzugeben.
„Ich finde, dass die Regierung uns besser über Flüchtlinge aufklären
müsste: wer bleiben darf und wer nicht. Wie lange ein Asylantrag
dauert und wie wir Flüchtlingskindern helfen können. Ich finde, „Bin ich echt schon wieder Was ist orange und
dass wir über die ganze Thematik viel zu wenige verständliche Infor- mit Spülen dran?“ wandert gerne?
mationen bekommen.“ „Grr, du bist immer mit Eine Wandarine!
Spülen dran, wenn du auf
dem Klo warst!“
Und Jara, 12, aus Werder (Havel) meint:
„Ich finde es unfair, Flüchtlinge zu vertreiben, weil sie genauso

Menschen sind wie wir. Es ist auch doof, nur Flüchtlinge aufzuneh-
men, die vor Krieg fliehen. Denn es kann genauso schlimm sein,
fast zu verhungern und kein Geld zu haben.“
Zwei Forschern geht nach drei Tagen in der Wüste
das Wasser aus. Fragt der eine erschöpft den anderen:
Besonders gefreut haben wir uns über die tolle Idee von Frieda, 10, aus „Denkst du, unsere letzte Stunde hat geschlagen?“
Kempten im Allgäu. Sie hat so wie Ursus Wehrli aufgeräumt. Frieda hat Sagt der andere: „Bitte nicht! Stell deine Uhr zurück!“
es mit Kirschen probiert. (Eine neue Folge von Ursus Wehrli findet ihr in
diesem Heft auf Seite 56.)
Sagt die Mutter zu Fritz: „Wenn du in der nächsten

Mathearbeit mindestens eine Zwei schreibst,
darfst du dir was wünschen!“ So kommt es, dass Fritz
eine Zwei mit nach Hause bringt. Mutter: „Jetzt
darfst du dir was wünschen!“ Fritz: „Einen Computer!“
Mutter: „Aber das ist doch viel zu teuer!“ Fritz:
„Dann will ich einen Tag Papa spielen!“ Die Mutter ist
einverstanden. Fritz zieht sich das Jackett des
Vaters an und ruft fröhlich: „Komm, Schatz, lass uns
Sehr viel Post erhielten wir zu dem Artikel über das
einen neuen Computer für Fritz kaufen gehen!“
Schummeln. Zum Beispiel von Luca, 12, aus Düsseldorf:
„Ich finde es ziemlich öde, wenn man nicht abschreiben

lässt. Ich weiß, dass man auch selber lernen muss.
Aber manchmal weiß man eben nicht alles sofort.“
„Verzeihen Sie, Frau Lehrerin,

Lucy, 13, aus Marburg: „Mama, der dass ich Sie vorhin nicht gegrüßt
Apfel schmeckt habe“, sagt Max. „Aber Sie
„Ab und zu, wenn man gar keine Ahnung hat, kann nicht!“ sehen heute so hübsch aus, dass
man ruhig abschreiben. Ich finde es gemein, wenn „Hast du ihn ich Sie gar nicht erkannt habe.“
man andere nicht abschreiben lässt.“ denn ***
gewaschen?“ „Ich sage immer, was ich denke“,
„Ja, sogar verteidigt sich Ralf.
Und Miriam, 14, aus Emstek schrieb: mit Seife!“ „Ach, deswegen bist du so
schweigsam“, meint sein Kumpel.
„Ich finde es nicht schlimm, wenn jemand bei mir abguckt.
Das zeigt, wie man als Klassengemeinschaft zusammenhält.“
Auf unserer Meinungsseite wollten wir wissen, ob es eine neue Regelung für
Organspenden geben soll. Dazu schrieb Leoni, 15, aus Rottweil:
In der Religionsstunde spricht der Lehrer über

„Jeder sollte selbst entscheiden, was nach seinem Tod mit seinen das Jüngste Gericht: „Donner wird grollen, Blitze
Organen gemacht wird. Aber viel mehr Leute sollten ihre Organe zucken, alle Mauern stürzen ein, die Sintflut
spenden. Ich bin herztransplantiert. Auf meiner Krankenstation verschlingt alles, Tote steigen aus den Gräbern ...“
habe ich viele Leute gesehen, die auf Organe gewartet haben. Ich Da fragt Andreas: „Bekommen wir dann schulfrei?“
weiß nicht, wer mir sein Herz geschenkt hat. Aber ich danke ihm
noch heute, dass ich weiterleben durfte.“
Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. Dein SPIEGEL 11 | 2015
ü
31
WÜRFEL
Die drei Würfel kleben an der Wand. Wenn du
alle von vorn, oben, unten, links und rechts 26 —‣ S
sichtbaren Augen der Würfel zusammenzählst, 41 —‣ T 1
aus 49 —‣ U
n Holleben hat was ist dabei die größtmögliche Summe?
f Jan vo aschine
Der Fotogra egenständen diese M serem
nG n un
alltägliche ie Fragen wurden vo tüftelt.
.D sge
geschaffen Holger Dambeck au
te r 3.
Rätselmeis en stehen auf Seite 7
ng
Die Auflösu
PLAYLIST
Welcher Song stammt …
… nicht von Taylor Swift?
„Welcome to New York“ —‣ D

„Hard Out Here“ —‣ E 7
„Shake It Off“ —‣ F
… nicht von Revolverheld?
„Auf uns“ —‣ R
„Ich lass für dich das Licht an“ —‣ S
13
„Das kann uns keiner nehmen“ —‣ T
… nicht von David Guetta?
„Lovers on the Sun“ —‣ G

„Hey Mama“ —‣ H
2
„Au Revoir“ —‣ I
REDEWENDUNG
Welche Redewendung hat sich in
der Maschine versteckt?
O 4 DIE
A 12
LÖSUNGSWORT:
JAN VON HOLLEBEN
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

ü
FARBSPIEL SPRACHGEFÜHL
In dem Gläschen befinden sich
4 —‣ C In welcher der folgenden
drei grüne, vier blaue und fünf orange-
8 —‣ D Redewendungen
farbene Partyspieße. Wenn du die
9 —‣ E
6 steckt ein Fehler?
Spieße ohne hinzuschauen aus dem
Glas nimmst: Wie viele musst 10 —‣ F
Man soll die Feste feiern,
du ergreifen, damit von jeder Farbe mit
wie sie fallen. —‣ T
Sicherheit einer dabei ist?
Abwarten und Tee kochen. —‣ U
Erst die Arbeit, dann

das Vergnügen. —‣ V
GIRLANDE
Der Text der Girlande
ist durcheinandergeraten.
Wie lautet er richtig?
10
TANZKUNDE
Welcher Tanz stammt
aus Brasilien?
Bossa nova —‣ S
Tango —‣ T 3
Walzer —‣ U
Wie heißt der Tanzstil, bei dem

alle wild durcheinanderspringen?
Punk —‣ I
Ska —‣ J 14
Pogo —‣ K
Was ist kein Tanz?
Mambo —‣ D
Parcouring —‣ E 9
Harlem Shake —‣ F
LOGIK
Die Strohhalm- und Salzstangenstücke sind nach einer bestimmten 19 —‣ V
Logik angeordnet. Wenn du die Reihe fortsetzt: Wie viele Salzstangen 21 —‣ W
11
müssten dann oben auf die 13 Strohhalmstücke gelegt werden? 24 —‣ X
ü
33
MÄÄHRES
DENKEN
UND MALEN
Die App „Brain it on“ ist ein schön schweres Spiel
für Rätselfans. Es gibt 100 Aufgaben, und die ersten Der kleine,
sind noch sehr einfach: Auf dem Bildschirm des grüne Kerl auf
Smartphones sieht man einen Gegenstand, zum dem Foto sieht aus wie Shaun,
Beispiel eine Wippe. Aufgabe: Die Wippe muss das Schaf, mit Punkfrisur und
bewegt werden. Dazu zeichnet der Spieler einen lebt im Meer. Das Tierchen heißt
Klecks über der Wippe. Wenn er den Bildschirm los- Costasiella kuroshimae. Es ist
lässt, fällt der Klecks nach unten, trifft die Wippe, allerdings kein Unterwasser-
und sie bewegt sich. Doch dann zieht das Spiel an: Schaf, sondern eine Schnecke,
Wie erreicht eine blaue Kugel die rechte Wand, und dazu eine klitzekleine,
wenn sie von einem Magneten gebremst wird? wenige Millimeter groß. Die
Kann ein Eimer so kippen, dass er am Ende auf dem Schnecke hat nicht nur ein
Kopf steht? Für jede Lösung gibt es bis zu drei Ster- ungewöhnliches Äußeres: Sie
ne. Nur wer genügend davon erhält, kann damit die gehört zu den wenigen Tieren
nächsten Aufgaben freischalten. Das Tolle an „Brain der Welt, die „Kleptoplastie“ be-
it on“ ist, dass es nicht nur eine Lösung gibt und der treiben können. Das heißt: Die
eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Ge- Schnecke frisst Algen und nutzt
malt werden kann alles: Linien, Kreise, Haken, Drei- Teile davon, um Sonnenlicht in
ecke. Wer mal nicht weiterkommt, holt sich einen Energie umzuwandeln. Norma-
Lösungstipp. Dazu muss allerdings vorher ein Wer- lerweise können nur Pflanzen
bevideo angesehen werden, dafür ist die App aber ihre Energie aus Licht beziehen.
auch kostenlos. Und schön schwer.
Orbital Nine, App für iOS und Android. HGM-PRESS (M.); BRAINITONGAME.COM (O.L.); SANCTUARYCRUISES.COM (U.L.); CAPFSD / FACE TO FACE (O.L.M.);
S. 35: MARK THIESSEN / AFP PHOTO/ HO/NATIONAL GEOGRAPHIC (L.); CORBIS / SIPHIWE SIBEKO/ REUTERS
VORSICHT! Diese beiden Kajakfahrer
hatten richtig Glück: Sie
ben zum Glück unverletzt. Sie wurden
nur kurz unter Wasser gedrückt und
WAL VON waren in der Bucht von Mon-

terey in den USA unterwegs,
um Wale zu beobachten. Und
tauchten dann wieder auf. Der Wal
schwamm langsam weiter. „Das wird uns
niemand glauben“, sagte Tom nach der Be-
OBEN tatsächlich bekamen sie einen

Buckelwal zu Gesicht – allerdings an-
ders, als sie gedacht hatten. Buckelwale
gegnung. Da wusste er noch nicht, dass andere
Wal-Touristen die ganze Szene gefilmt hatten.
Warum die Wale springen, weiß man übrigens nicht
können bis zu 18 Meter lang werden, genau. Forscher vermuten,
etwa so lang wie ein Bus. Und so ein dass sie sich so ver-
Tier sprang plötzlich neben den Kajak- ständigen oder
fahrern aus dem Wasser. Beim Lan- dass es ihnen
den traf es das Kajak. Tom und Char- einfach Spaß
lotte, die beiden Wal-Touristen, blie- macht.

BEWOHNER
DAS KLEINE
MAKRO-
RÄTSEL
Kommt dir dieses Bild bekannt vor? Es handelt sich
um einen stark vergrößerten Ausschnitt eines Fotos,
das im Heft abgedruckt ist. Wer das Original findet,
kann bis Freitag, den 4. Dezember, eine Mail an
deinspiegel@spiegel.de schreiben. Gebt an, auf wel-
cher Seite das Bild steht und was darauf zu sehen ist.
Vergesst nicht, euren vollständigen Namen, euer Alter
und eure Adresse dazuzuschreiben. Sonst können wir
euch den Preis nicht schicken. Unter allen Einsendern
mit der richtigen Antwort verlosen wir ein signiertes
Buch von Paul Maar: „Der Gali-
mat“. Wer gewonnen hat, erfahrt
ihr in Heft 1/2016. Der Preis aus
Heft 9, das Frühstücksbrettchen
mit „Ferdinand“, geht an Alexan-
der, 13, aus Bad Zwischenahn.
Das Gewinnerbild stand auf
Seite 52 und zeigte die Rosen
aus dem Blumenstrauß.
MENSCH, BIST DU DAS?

AFP PHOTO/ HO /NATIONAL GEOGRAPHY; CORBIS / SIPHIWE SIBEKO/REUTERS (U.R.)
So etwa könnten unsere Vorfahren (oder de- Urmenschen – wahrscheinlich wurden sie
ren Verwandte) ausgesehen haben. In einer dort beerdigt. Es sind also keine Affen, son-
Höhle in Südafrika haben Forscher die Kno- dern schon Menschen. Die neue Art heißt
chen einer bisher unbekannten Menschenart Homo naledi und ist irgendwann ausge-
gefunden. Das Wesen konnte bereits auf- storben. Noch wissen die Forscher nicht, wo
recht gehen, war circa 1,50 Meter groß und genau im Stammbaum des Menschen die
etwa 45 Kilogramm Neuen eingeordnet werden müssen. An die
schwer. Sein Gehirn war Knochen zu kommen war gar nicht so leicht:
ungefähr so groß wie Die Forscher mussten durch einen 18 Zenti-
eine Orange. meter kleinen Spalt passen. Deshalb suchte
In der Höhle lagen die der Forschungsleiter gezielt nach gelenkigen
Knochen von 15 dieser und schmalen Urmenschenforschern.

ü
35
ABENTEUER,
Was trieb Kolumbus an, über den Ozean zu segeln? Warum
durchqueren Menschen Eiswüsten, kämpfen sich durch
Dschungel und suchen unbekanntes Land? Die Lust am Risiko
spielt eine Rolle – aber nicht nur.
Auf dem höchsten Punkt der Erde

Viele Bergsteiger träumen davon, auf den höchsten Berg der Welt zu klettern. Als
der Neuseeländer Edmund Hillary den Mount Everest bestieg, waren schon einige
Menschen bei dem Versuch gestorben. Der Gipfel liegt in 8848 Meter Höhe. In der
Regel braucht man Atemgeräte, wenn man so hoch klettert, weil die Luft wenig
Sauerstoff enthält. Es ist eisig kalt, windig und gefährlich. Eine ganze Gruppe Berg-
steiger schleppte für Edmund Hillary etliche Tonnen Ausrüstung in die Lager, von
denen aus dann Zweierteams zum Gipfel aufbrachen. Hillary (1919 bis 2008) und
sein nepalesischer Begleiter Tensing Norgay waren 1953 die Ersten, die es bis
ganz nach oben schafften. Auf dem Gipfel blieben die beiden nur 15 Minuten.

ü
EHRE – UND
VIEL GELD
Edmund Hillary geht mit drei

Begleitern durch ein Gletscher-
feld am Mount Everest. Einen
Monat später stand er als
erster Mensch auf dem Gipfel.
D
V.L.N.R.: PLAINPICTURE / GLASSHOUSE; TETRA IMAGES / VARIO IMAGES; RGSEL / AKG (2)
ie großen Entdecker ließen sich Dschungel, krochen in geheimnisvol- Roald Amundsen, der erste
den Wind um die Nase wehen, le Höhlen oder glitten auf Schlitten Mensch am Südpol; Kolumbus, der
ihre Haut war von der Sonne über die Polkappen, wo kilometer- Entdecker Amerikas; Neil Arm-
braun gebrannt. Sie durchpflügten weit nur Eis und Kälte zu erleben strong, der erste Mann auf dem
die Weltmeere, durchkämmten den waren. Mond: Über viele Jahrhunderte
ü
37
Der Schatz
des Pharao
Fünf Jahre lang hatte Howard Carter
(1874 bis 1939) in Ägypten im Tal der
Könige nach einem verschlossenen
Grab gesucht. Es gab dort viele Grab-
stätten, aber die waren längst von
Räubern geplündert. Carter wusste,
dass ein Grab noch unentdeckt war:
das Grab von Tutanchamun, einem
eher unbedeutenden Pharao, der
jung gestorben war. Carters Geld-
geber, ein britischer Lord, verlor all-
mählich die Geduld. Doch schließlich,
im November 1922, legte Carter ein
paar Steinstufen frei, die zu einer ver-
schlossenen Tür führten. Er hatte das
Grab des Tutanchamun gefunden –
und einen gewaltigen Goldschatz. Die
Sarkophage und die berühmte golde-
ne Maske sind heute im Ägyptischen
Museum in Kairo ausgestellt.
Der Bote des

chinesischen Herrschers
Marco Polos Vater reiste als Händler von Italien aus durch die Welt.
Zu einer großen Reise nach Asien nahm er Marco Polo (1254 bis
1324) mit. Damals konnte man nicht einfach in ein Flugzeug steigen
– die wurden erst viel später erfunden –, deshalb dauerte die Fahrt
vier Jahre. Die Polos trafen Kubilai Khan, den Herrscher Chinas. Und
blieben dort. Erst 17 Jahre später ließ Khan sie wieder gehen. In all
den Jahren schickte er Marco Polo durch sein Reich, um Aufträge
auszuführen. Welche genau, ist nicht bekannt. Seine Erlebnisse
wurden erst aufgeschrieben, als Marco Polo Jahre später in Kriegs-
gefangenschaft geriet. Polo diktierte sie einem Mithäftling. Durch
seine Berichte erfuhren die Europäer viel über China: zum Beispiel,
dass in China schon viel früher als in Europa mit Papiergeld bezahlt
wurde und dass der Herrscher Kubilai Khan vier Frauen hatte.
V.L.N.R.O.: PLAINPICTURE/GLASSHOUSE; BOLTIN PICTURE LIBRARY / BRIDGEMANART; AP/ DDP IMAGES; DPA; NASA / ASTROFOTO
hinweg brachen ausschließlich Doch war das der einzige Grund nand betteln, bevor die beiden ihm
Männer zu fernen Kontinenten für die Reisen? 1492 drei Schiffe für eine Expedition
auf; den Frauen wurden solche Schon bei Christoph Kolumbus, zur Verfügung stellten. Eine vergleichs-
Kraftakte nicht zugetraut. dem berühmtesten aller Entdecker, weise bescheidene Flotte.
Die Männer aber kehrten heim als ging es längst nicht nur um den Ruhm Und dahinter steckte keine Groß-
gefeierte Helden, die für ihre Groß- und das Abenteuer. Fast sieben Jahre zügigkeit, sondern ein knallhartes
taten mit Ruhm und Ehre belohnt lang musste Kolumbus beim spani- Geschäftsinteresse. Kolumbus sollte
wurden. schen Königspaar Isabella und Ferdi- von seiner Reise Edelsteine und feine

Der Mann
im Mond
Am 21. Juli 1969
saßen mehr als
500 Millionen
Menschen vor
dem Fernseher
und sahen dabei
zu, wie der Astro-
naut Neil Armstrong
von einer Leiter seiner
Landefähre auf den Mond
hopste – zum ersten Mal hatte
ein Mensch seinen Fuß auf einen ande-
ren Himmelskörper gesetzt. Dort sammelten er und sein Kolle-
ge Edwin „Buzz“ Aldrin Gesteinsproben, sie machten Fotos
und steckten die amerikanische Flagge in den Boden.
Die Fußabdrücke der beiden sind noch heute auf dem
Mond zu sehen. Ursprünglich hatte Armstrong (1930
bis 2012) als Pilot beim Militär gearbeitet und als Test-
pilot neue Flugzeuge ausprobiert. Dann wechselte er
zur Nasa, um an den ersten Flügen ins All teilzunehmen.
Mit Messgeräten
um die Welt
Alexander von Humboldt (1769 bis 1859) nannte sein
Zuhause in Berlin „Schloss Langweil“ – er war lieber un-
terwegs. Er wollte verstehen, wie die Natur funktioniert:
Wie hängt das Wetter mit der Pflanzenwelt zusammen?
Wie beeinflussen Pflanzen die Tiere? Humboldt stieg in
Vulkane und auf Gipfel, er vermaß Landschaften, um
Karten anzulegen. Er interessierte sich für Urvölker,
erforschte Urwälder, Höhlen, Tiere und das Klima. Von
seiner Reise nach Süd- und Mittelamerika brachte er so
viele Proben und Daten mit, dass er 30 Jahre brauchte,
um sie auszuwerten. Heute sind nach ihm viele Pflanzen,
Berge und Tiere benannt. Es gibt Pinguine, Käfer, Affen
und viele Arten mehr, die den Namen Humboldt tragen.
V.L.N.R.U.: AKG (2); ROLF HAID / PICTURE-ALLIANCE / DPA
Gewürze wie Ingwer, Pfeffer, Vanille te er deswegen „Indios“. In

und Zimt mitbringen – Kostbarkeiten, Wahrheit war Kolumbus jedoch
die damals in Europa sehr selten und ganz woanders gelandet, nämlich in
deshalb überaus wertvoll waren. Amerika. Dass er einen neuen Konti-
Kolumbus wollte von Spanien aus nent entdeckt hatte, glaubte er übri-
eine neue Handelsroute nach Indien gens bis zu seinem Tod nicht.
finden. 1492 erreichte er sein Ziel. Die Die Fahrt dorthin war Denkmal für
Einwohner des fremden Landes nann- alles andere als erholsam. Entdecker:
Kolumbus zeigt
nach Amerika.
ü
Der Wettlauf zum Südpol
Roald Amundsen (1872 bis 1928) stammte aus Norwegen
und fand schon als Schüler die Arktis und die Antarktis
total spannend. Er wäre gern der erste Mensch am Nord-
pol gewesen. Aber im Jahr 1909 behauptete ein Amerika-
ner, er habe den Pol erreicht – das ist zwar bis heute
nicht bewiesen, doch Amundsen verlor damals das Inte-
resse am Nordpol. Deshalb plante er eine
Expedition ans andere Ende der Welt: zum
Südpol. Doch da gab es einen Konkurrenten:
Der Brite Robert Scott war bereits aufge-
brochen und baute ein Basislager am
Rand des ewigen Eises. Amundsen
fuhr mit dem Schiff nach Süden
und errichtete ebenfalls ein
Lager. Amundsen hatte sei-
nen Startplatz besser ge-
Mit dem Floß übers Meer wählt als Scott – er lag hun-
dert Kilometer näher am
Mitten im Pazifik liegen verstreut viele kleine Inseln – Tausende Kilo- Südpol. Außerdem hatte
meter vom Festland entfernt. Schon seit Jahrhunderten sind die Amundsen Schlittenhunde da-
Inseln bewohnt. Aber wie waren die Menschen damals dorthin ge- bei. Die waren widerstandsfä-
kommen? Der norwegische Forscher Thor Heyerdahl (1914 bis 2002) higer als die Ponys von Scott.
glaubte, dass die ersten Siedler auf winzigen Flößen von Südamerika Am Ende gewann Amundsen
aus in See stachen. Das wollte er beweisen. Also segelte er von Peru das Rennen: 35 Tage vor Scott
nach Tahiti – mit einem Floß aus den Materialien, welche auch schon erreichte er den Südpol. Scott
die Ureinwohner Südamerikas zur Verfügung hatten. 101 Tage war die starb auf dem Rückweg. Jahre
Mannschaft auf dem Floß „Kon Tiki“ unterwegs, sie legte mehr als später starb auch Amundsen
7000 Kilometer zurück. Die Abenteurer überstanden Stürme, fingen im Eis – bei einer Rettungs-
Regenwasser auf, um davon zu trinken, und angelten Fisch. Sie ka- mission für einen verscholle-
men wohlbehalten an und wurden durch die Expedition weltberühmt. nen Forscher.
Eine Frau im Die Besatzung der Schiffe litt

schlimm unter Hunger und
Dschungel Durst. Zudem war es den See-
männern dieser Zeit gar nicht recht, die
PLAINPICTURE/GLASSHOUSE (L.); DDP IMAGES / UNITED ARCHIVES (O.); AP/DAPD (M.);
Margaret Mead (1901 bis Heimatküste aus den Augen zu verlie-

1978) interessierte sich für ren. Auf dem offenen Meer fürchteten
andere Völker und wollte sie, von Seeungeheuern verschlungen
wissen, wie sie leben. Mead zu werden. Wurden die Seeleute allzu
wurde berühmt, weil sie auf unzufrieden, drohte eine Meuterei.
Samoa im Pazifik bei einem Kolumbus konnte sich über diese Mü-
einheimischen Stamm leb- hen mit der Hoffnung auf Reichtum hin-
SCIENCE SOURCE / MAURITIUS IMAGES (U.)
te, fernab der Zivilisation. wegtrösten. Es war damals üblich, dass

Ihr Forschungsbericht wur- die Entdecker einen großen Anteil jener
de ein großer Bucherfolg. Schätze zugesprochen bekamen, die sie
Später reiste sie unter gefunden hatten. Dabei gingen die gro-
anderem nach Neuguinea ßen Königshäuser Europas selbstver-
und Bali, um die Kulturen ständlich davon aus, dass ein bislang un-
dort kennenzulernen. bekanntes Land nach der Entdeckung

Das nächste Abenteuer:
Der Mars
So ähnlich könnte eine Mars-Station

aussehen. Einen genauen Plan gibt es
allerdings noch nicht.
Hier werden noch Forscher und Ent- bar, wie die Mars-Siedler auf ihrer
decker gesucht: In etwa zwölf Jahren Station überleben sollen. Sie müss-
sollen Menschen zum Mars fliegen, ten ihre gesamte Nahrung in der
eine Station errichten und dort leben Station anpflanzen – irdisches
und forschen. Für die Mission gab es Gemüse würde draußen in der
bereits Tausende Bewerber – obwohl Mars-Atmosphäre nicht gedeihen.
die Sache mehrere ganz große Haken Und schließlich: Das Mars-Projekt
hat. Der erste: Es handelt sich um stammt nicht von der Nasa oder
eine Reise ohne Wiederkehr. Rück- einer anderen Raumfahrtorgani-
flüge wären viel zu teuer und tech- sation. Dahinter steht eine nieder-
nisch zu schwierig. Wer auf dem Mars ländische Firma, die mit Fernseh-
landet, wird dort auch sterben und übertragungen das nötige Geld
seine Familie nie wiedersehen. Der verdienen will – und gar keine
nächste Haken: Es ist schwer vorstell- Weltraum-Erfahrung hat. In einer amerikanischen Wüste
übt eine Forscherin das
Sammeln von Mars-Gestein.
automatisch ihnen gehören scheidenen Lebensabend in einem

würde. Die Eingeborenen, einfachen Haus.
die in diesem Land zu Damit erging es ihm aber immer
MARS ONE/EYEPRESS / EPN / SIPA USA / DDP IMAGES (O.); JIM URQUHART / REUTERS (M.);
Hause waren, wurden bes- noch besser als einigen seiner Nach-
tenfalls mit billigen Waren folger. Der Entdecker Ferdinand Ma-
wie Glasperlen ausgetrickst, gellan, der als Erster die Welt umse-
häufig aber brutal versklavt. geln wollte, wurde auf den Philippi-
Doch für die Abenteurer nen von Einheimischen getötet. Auch
ging die Rechnung nicht im- James Cook, der als Kapitän die Süd-
mer auf. Im Fall von Kolum- see erforschte, wurde auf einer Reise
bus etwa brachte die Kolo- getötet. Und noch tragischer endete
nie in der Neuen Welt längst Robert Scott, der 1912 als Erster den
nicht so viel ein wie erhofft. Südpol betreten wollte: Sein größter
Deshalb verbrachte der See- Konkurrent hatte das Ziel ein paar
BETTMANN / CORBIS (U.)
Vielleicht hat die Ankunft von fahrer im Dienste Wochen vor ihm erreicht. Auf dem
Kolumbus in Amerika so ausgesehen. der spanischen Rückweg gingen Scott die Lebens-
Hier nimmt er das Land für Krone einen ver- mittel aus. Er und seine Begleiter er-
den spanischen König in Besitz. gleichsweise be- froren. Frank Thadeusz

41
TRAUMBERUF: AS Linda Schmidtobreick ist Astronomin in einer der größten
Sternwarten der Welt. Durch ein Fernrohr guckt sie aber nicht.
Lindas Arbeitsplatz ist mitten in der chilenischen Atacama-Wüste. Dort hat die Europäische Südsternwarte ein riesiges Teleskop gebaut.
N
ein, ein Ufo hat sie noch nie ge- In der Gegend gibt es einige Stern- Linda sitzt an einem Schreibtisch
sehen, auch keine Aliens, keine warten. Denn Astronomen können im Kontrollzentrum und starrt auf
grünen Männchen. Selbst die hier die Sterne besonders gut beob- vier Bildschirme. Was sie dort sieht,
Sterne kriegt Linda Schmidtobreick achten. Das hat drei Gründe: Erstens wirkt nicht wie ein Foto einer fernen
gar nicht so oft zu Gesicht – was ein ist die Atacama-Wüste extrem tro- Galaxie. Zu sehen sind viele verschie-
bisschen merkwürdig klingt, weil die cken. Es liegt kaum Feuchtigkeit in dene Farben.
Sternenforschung ihr Beruf ist. der Luft. Jeder noch so kleine Was- „Das Teleskop misst nämlich nicht
Die 49-jährige Deutsche arbeitet sertropfen würde die Sicht verschlech- nur Lichtstrahlen, sondern zum
als Astronomin an einer der größten tern. Zweitens sind die nächsten Städ- Beispiel auch Wärmestrahlen aus
Sternwarten der Welt, dem Paranal- te viele Kilometer entfernt. Kein dem All, die das menschliche Auge
RICARDO RODRIGUEZ (4); XINHUA / FOTOFINDER.COM (2)
Observatorium. Ihre Aufgabe ist es, Lichtstrahl stört. Und drittens gibt es nicht sehen kann“, erklärt die Astro-
ein gigantisches Teleskop zu bedie- dort kaum Wind. Auch dadurch se- nomin. Der Computer zeigt die
nen: das „Very Large Telescope“, also hen die Astronomen mehr. verschiedenen Strahlen in bunten
das „Sehr Große Teleskop“. Es be- Es ist Mittagszeit, die Sterne sind Farben an.
steht aus vier einzelnen Teleskopen. nicht zu erkennen. Trotzdem hat Auf einem anderen Bildschirm
Und jedes davon hat einen Riesen- Linda viel zu tun. In der Nacht hat klickt sie Anfragen von Astronomen
spiegel von acht Meter Durchmesser. das Teleskop den Himmel abgetastet, aus ganz Europa durch. Sie alle wol-
Sie stehen auf einem Berg in der chi- am Tag werden die Daten ausge- len das Teleskop für ihre Forschung
lenischen Atacama-Wüste. wertet. nutzen.

TRONOMIN BERUFSINFO
Das Schönste an dem Beruf?
„In den Himmel zu sehen. Dort entdeckt
man jeden Tag Neues.“
Das Schlimmste an dem Beruf?
„Dass es so wenige Jobs gibt. Arbeiten
kann man eigentlich nur an den For-
schungszentren, Universitäten und
Sternwarten. Und die haben kaum freie
Stellen.“
Wie viele Astronomen gibt es in
Deutschland?
Bereit für die
Nacht: Linda steht
So um die 2000. Aber viele davon ha-
vor einem der ben keine feste Stelle, sondern werden
Riesenspiegel des nur für einzelne Projekte beschäftigt.
Teleskops. Wie lange dauert die Ausbildung?
Das Studium dauert vier bis fünf Jahre.
Dazu kommt noch die Doktorarbeit, für
die man mindestens drei weitere Jahre
braucht.
Was verdient man durchschnittlich?
Ganz unterschiedlich, je nachdem,
wo man arbeitet: zwischen 3000 und
8000 Euro im Monat.
Was muss man können?
• Mit wenig Schlaf auskommen
• Daten auswerten
• Physik und Mathe
Für wen ist das nichts?
Für Leute, die …
• Technik langweilig finden
• lieber zu Hause bleiben. Für den Job
muss man weltweit reisen.
Linda entscheidet jetzt, was das Abends, wenn die Sonne unter- VORURTEILE-CHECK
Teleskop in der nächsten Nacht un- geht, hat Linda Feierabend. Sie Astronomen gucken die ganze
tersuchen soll und was nicht. Dabei übergibt ihren Schreibtisch an die Nacht in die Sterne.
muss sie viel beachten, zum Beispiel, Nacht-Astronomen und läuft ein STIMMT NICHT: „Ich arbeite oft tagsüber
wie das Wetter wird und welche Him- paar Meter weiter in ein Hotel, das und sitze dann vor dem Computer. Die
melskörper überhaupt zu sehen sind. für die Mitarbeiter der Sternwarte Teleskope bedienen währenddessen
„Einige Astronomen brauchen es gebaut wurde. Techniker, nicht Astronomen.“
total dunkel für ihre Forschung, sie Meistens bleibt Linda zwei Wo- Astronomen glauben an Sternzeichen.
stört schon das kleinste bisschen chen auf der Sternwarte. Danach STIMMT NICHT: „So ein Quatsch. Astro-
Mondlicht“, erzählt sie. Bei anderen fliegt sie in die Hauptstadt Santiago, logie ist eher etwas für Wahrsager und
müsse die Luft total ruhig sein. Und wo sie lebt. Doch auch da beschäf- hat mit Astronomie nicht viel zu tun.“
wenn ein spannender Komet am tigt sie sich mit Sternen. Genauer Astronomen glauben an Außerirdische.
Himmel auftaucht, hat der natürlich mit Doppelsternen, ihrem For- STIMMT EIN BISSCHEN: „Ich glaube
Vorrang. schungsprojekt. Das sind zwei schon, dass es irgendwo da drau-
Wichtig ist, dass Linda jede Stunde Sterne, die sich sehr schnell ßen Leben gibt. Aber wahr-
mit dem Teleskop genau plant: „Ich umkreisen: „Es macht scheinlich werden wir davon
darf keine Minute vergeuden.“ Denn Spaß, sie dabei zu be- nichts mitbekommen.
die Technik ist teuer. Eine Stunde obachten.“ Die Lebewesen sind zu
Beobachtungszeit kostet 4000 Euro. Anne-Katrin Schade weit weg.“

ü
43
BAILEY, DER
BLUTHUNDAuch Hunde und Katzen können Blut spenden. Damit helfen sie
ihren Artgenossen, die wegen einer Operation oder eines Unfalls dringend
frisches Blut brauchen. Allerdings hat niemand die Spender gefragt.
B
ailey hat einen Termin in der sich ängstlich an das Bein einer alten lungstisch im Nebenraum. Seine Pfo-
Tierklinik. Dabei ist der Golden Dame. Ein Dackel fiept, seine Pfote ten rutschen auf dem blitzblanken Me-
Retriever gar nicht krank. Im sieht seltsam abgeknickt aus. Bailey tall, als er sich hinlegt. Mit einem Ra-
Gegenteil: Bailey muss in die Klinik, ist der einzige Gesunde hier. Er sierer entfernt die Tierärztin Nina Mer-
weil er ein fitter, kerngesunder Hund macht noch ein kleines ten vorsichtig ein Stückchen
ist. Schläfchen auf dem Fell am Hals. Da ist sie,
MIRIAM OLBRISCH/DEIN SPIEGEL (3); GORDON WELTERS (4)
Denn nur fitte, kerngesunde Hun- Fußboden. die Halsvene: eine

de wie Bailey können hier, in der Kli- Dann geht es große, blau schim-
nik der Freien Universität Berlin, Blut los: Ein biss- mernde Ader,
spenden. Blut für andere Hunde, die chen umständ- durch die viel
bei einer Operation oder durch einen lich klettert Blut fließt.
Unfall viel Blut verloren haben. der Golden Dann zieht
Im Wartezimmer liegt Bailey ganz Retriever auf die Tierärztin
entspannt zu Füßen seiner Besitze- den Behand- Gummihand-
rin Jeannine. Um ihn herum mi- Bailey ist Blutspende-Profi: schuhe über
auen Katzen. Ein Pudel schmiegt Mit seinem Blut konnten die ihre Finger und
Berliner Tierärzte schon vielen
Dein SPIEGEL 11ü| 2015
44 anderen Hunden helfen.
Einen Hund kann man schlecht fra-
gen, ob er Lust hat, sich anzapfen zu
lassen. Für Bailey zählt vermutlich
eher die Extraportion Futter, die er
am Abend zur Belohnung verputzen
wird. Er hat keine Ahnung, was es
bedeutet, anderen Hunden im Ernst-
fall mit seiner Spende das Leben zu
retten.
Andererseits scheint es ihn auch
nicht groß zu stören. Seelenruhig liegt
er auf dem Metalltisch, durch den
Schlauch in seinem Hals läuft das Blut
aus seinem Körper heraus in einen
Plastikbeutel. Besitzerin Jeannine
Bevor es losgeht, nimmt Tierärztin Nina Merten
streichelt immer wieder über seinen
(links) Bailey am Hinterbein etwas Blut ab und
schickt es ins Labor. Dort wird geschaut, ob der Kopf.
Hund fit und gesund ist. Kranke Tiere dürfen Etwa 150 Hunde spenden pro Jahr,
nämlich nicht spenden. Bailey macht das außerdem etwa 60 Katzen. Katzen
nichts aus. Er kuschelt mit seiner Besitzerin. seien aber deutlich komplizierter, sagt
Professorin Barbara Kohn, die die
Blutspende-Stelle in Berlin gegründet
hat. „Still sitzen oder liegen wollen
die nicht.“ Katzen bekommen des-
halb oft ein Beruhigungsmittel. „Tie-
re, die sich wehren oder sehr nervös
sind, lassen wir aber nicht spenden“,
versichert Kohn.
Bailey ist schon Profi: Er kommt
regelmäßig alle drei Monate. Die Tier-
ärzte freuen sich über sein Blut näm-
lich ganz besonders: Er hat eine güns-
tige Blutgruppe, die zu jedem Hund
passt. Das erste Mal kam Bailey als
Retter in einem Notfall: Der Hund
einer Bekannten war angefallen
worden und hatte viel Blut verloren.
Bailey half und spendete für den ver-
letzten Kumpel. Dem geht es heute
Nach etwa einer halben Stunde ist klar: Bailey übrigens wieder gut.
ist fit. Die Tierärztin legt eine Nadel in die Hals- Nach zwölf Minuten ist es vorbei:
vene des Hundes. Er liegt ganz ruhig da – die
Der Beutel ist gut gefüllt. Vorsichtig
Helferinnen halten ihn nur fest, damit er sich
nicht erschrickt und versehentlich zuckt. Das entfernt Tierärztin Nina Merten die
wäre unangenehm mit einer Nadel im Hals. Nadel aus Baileys Hals und tupft die
Einstichstelle mit einem Verbands-
tuch ab. Den Blutbeutel legt die Ärz-
tin in einen Kühlschrank im Neben-
fischt eine Nadel aus einer keimfreien Blutbeutel bekommt allein das Deut- raum.
Verpackung. Bailey liegt ruhig da, sche Rote Kreuz im Jahr. Bei Hunden Keine fünf Minuten später klettert
den Kopf in den Händen einer Tier- sind Blutspenden noch selten. Nur Bailey vom Tisch und schüttelt sich
arzthelferin. Als die Ärztin zusticht, einige wenige Kliniken in Deutsch- kurz. Außer der kleinen kahlen Stelle
blinzelt der Rüde nur kurz. Das Blut land bieten so eine Möglichkeit über- am Hals erinnert nichts mehr an seine
fließt. haupt an. Heldentat. Aber irgendwo wird ein
Bei Menschen sind Blutspenden Und noch einen Unterschied gibt Hundebesitzer es ihm sicher bald
weit verbreitet. Etwa 3,6 Millionen es: Menschen machen das freiwillig. danken. Miriam Olbrisch
ü
45
Eselspinguine sind
sehr gute Schwimmer.
An Land wirken sie aber
immer ein wenig tollpatschig.
Auf diesem Bild aus der Antarktis
sieht man sie übers Eis
watscheln – und unter Wasser
lässt sich erkennen, wie
riesengroß der Eisberg
in Wirklichkeit ist.
DRUNTER UND
Scheinbar friedlich
und von oben kaum zu
erkennen ziehen Krokodile
ihre Bahnen durchs Wasser. In
der Unterwasserperspektive
sehen sie aber ziemlich
furchterregend aus – so
wie dieses Exemplar im
Karibischen Meer
vor Kuba.

Für ein
gutes Foto müssen
Fotografen auch mal
abtauchen. Hier warten sie
unter Wasser darauf, dass oben
auf der Welle der hawaiianische
Profisurfer Billy Kemper
vorbeizischt. Den entdeckt
man übrigens erst
beim zweiten
Hinsehen.
DRÜBER
Zwei Welten auf einen Blick: Für diese
Fotos haben die Fotografen ihre
Kamera halb über Wasser, halb unter
Wasser gehalten.
Wem Enten-
füttern im Park zu
langweilig ist, der sollte
nach Indonesien kommen. In
der Cenderawasih-Bucht kommen
Walhaie zu den Plattformen der
Fischerboote, um Fischreste
aus den Netzen zu ergattern.
Für Taucher im Wasser
interessiert sich der
größte Hai der
ALAMY / MAURITIUS IMAGES (2); SASH FITZSIMMONS.COM; HGM-PRESS
Welt nicht.
ü
47
Die haben sich in
Schale geworfen: Als
Grundlage für die Figuren
ZEITREISE dient eine Erdnuss …
Vorgestellt von SPIEGEL-Redakteur

Ullrich Fichtner
Es ist ein Zukunftsroman, aber kein richtiger.
Er spielt in ferner Zeit, aber da sind weder
Raumschiffe noch ferne Galaxien, auch keine
Wesen mit acht Ohren oder Schwerter aus
Licht. Eigentlich ist „Wer hat an der Zeit ge-
dreht?“ eine Geschichte über die Freundschaft
von zwei Mädchen, Greta und Zola. Nur eben
schräger, weil Zola im Jahr 2066 lebt und ihren
Schulausflug ins Mittelalter machen wollte.
In ihrer Zeit macht man Ausflüge nämlich nicht
in die Lüneburger Heide, sondern in die Ver-
gangenheit. Aber Zola hat Pech gehabt: Statt
Mittelalter bekommt sie nur den Trostpreis:
eine Reise in das Jahr 2015. Und so steht sie
nach den Sommerferien bei Greta in der
Klasse und darf niemandem erzählen, wer sie
wirklich ist und aus wel-
cher Zeit sie eigentlich
kommt. Wenn sie nur
nicht so gern plappern
würde! Und wenn ihr nur
NUSSKU
nicht manchmal der Satz
rausrutschen würde:
„Übermorgen kenn ich
schon!“
Mein Kollege Alexander
Smoltczyk, der Autor
des Buches, hat mit
„Päpste pupsen nicht“
schon gezeigt, dass er Steve Casino schmeißt keine Erdnuss- Beatles und Snoopy gehören zum Beispiel
witzig und spannend für junge Leser schreiben schalen mehr weg. Seit ihm beim Nüsse- schon zu seiner Sammlung.
kann. Sein neues Buch ist genauso witzig und knabbern die Idee kam, kleine Figuren aus Für die Figuren müssen die Schalen intakt
spannend. Ein echtes Lesevergnügen und ein den Schalen zu machen, wird der Abfall sein. Der Künstler klebt sie wieder zusam-
Buch über eine große Freundschaft. zu Kunst. Er bastelt Mini-Versionen von men und glättet die Oberfläche mit Füll-
Alexander Smoltczyk: „Wer hat an der Zeit Prominenten: Spiderman, Taylor Swift, die masse und Schleifpapier. Nun beginnt die
gedreht?“. Dressler Verlag; 12,99 Euro. STEVE CASINO / REX SHUTTERSTOCK; ILLUSTRATION: JOSCHA SAUER/ DISTR. BULLS (O.R.); FERNANDEZ / DISTR.BULLS (M.R.); SONY PICTURES (U.R.)
WER IST DEIN SUPERHELD?

Der beste Freund? Ein Star wie Rihanna oder Fotos, gemalte Bilder oder selbst gedrehte
Anklicken
Kinder haben Rechte. Zum
Beispiel auf Leben, auf Schule
Jan Delay? Eine Fantasiefigur wie Batman? Filme. Zum Hochladen der Filme gibt es extra und auch auf Freizeit. Aber nicht überall
Oder ist Oma das größte Vorbild? Der Wettbe- eine Website: www.jugendcreativ-video.de. werden die Kinderrechte beachtet. Des-
werb „jugend creativ“ sucht dieses Jahr eure Es gibt tolle Preise zu gewinnen: Die Bundes- halb ruft Unicef zum Aktionstag Kinder-
Antworten auf die Frage: „Fantastische Hel- sieger fahren für eine Woche an die Ostsee zu rechte auf. Um mitzumachen, braucht ihr
den und echte Vorbilder: Wer inspiriert einem Kreativ-Workshop. Alle Infos findet ihr ein Projekt, mit dem ihr auf dieses Thema
dich?“ Am 1. Oktober startet die neue Runde unter jugendcreativ.de. Die Wettbewerbsunter- aufmerksam macht. Das kann künstlerisch
des größten europäischen Kreativ-Wettbe- lagen gibt es bei den teilnehmenden Volks- und oder sportlich sein, eine Demo oder eine
werbs: Kinder von der 1. bis zur 13. Raiffeisenbanken. „Dein SPIEGEL“ Schulstunde. Eure Aktion könnt ihr auf
Klasse können mitmachen. Ein- unterstützt den Wettbewerb der Website www.aktionstag-kinderrech-
gesendet werden können auch dieses Jahr wieder und te.de vorstellen. Dort kann sie jeder be-
Zeichnungen, Collagen, stellt die Gewinner vor. werten, und sie wird an den Bundestags-
abgeordneten eures Wohnorts geschickt.

Was denkt der Mann beim
Blick auf den Einkaufszettel?
Das war unsere Frage an euch Drei Tüten
… der Künstler Steve in der letzten Ausgabe. Am Halsbonbons?
Casino bearbeitet die besten hat uns der Vorschlag
Schalen dann mit Füll- von Lola, 14, aus Wuppertal
masse und Acrylfarben.
gefallen: „Drei Tüten Hals-
bonbons?“ Richtig gut fanden
wir auch den Spruch von
Elizabeth, 11, aus Stuttgart:
„Hoffentlich krieg ich Längen-
rabatt!“ Auf dem dritten Platz
landete die Idee von Moritz,
9, aus Münster: „So, jetzt
muss ich nur noch zum Opti-
ker und meine Brille abholen.“
Der Zeichner Joscha Sauer
hatte sich übrigens diesen
UND NUN EINE
Gedanken für den Mann über- NEUE AUFGABE:
legt: „Milch, Butter, Zucker,
Giraffe, Käse, Honig, Mehl. Ja,
ich glaube, ich hab alles.“
NST
Feinarbeit: Erst wird das Gesicht vorgezeichnet, dann mit
Acrylfarbe nachgemalt. Manchmal braucht Steve Casino
zehn Stunden, um die Nuss anzumalen. Beine und Arme
Was sagt wohl der große Blei-
stift zum kleinen? Der Comic
stammt von Zeichner Miguel
Fernandez. Schickt eure Vor-
schläge bis zum 28. Oktober
an sprechblase@spiegel.de.
Schreibt bitte euren vollen
Namen, eure Anschrift und
euer Alter dazu. Die drei bes-
ten Sprüche belohnen wir mit
bestehen aus dünnen Bambusholzstäbchen. Von vorn ist einem USB-Stick von „Dein
die Nuss kaum noch als Nuss zu erkennen, aber die Rück- SPIEGEL“ – und den können
seite der Figuren verrät noch das Ursprungsmaterial. wir euch nur schicken,
wenn wir eure Adresse haben.
Anhören Angucken
Zugegeben, wenn Erwachsene ver- Bei Dracula gibt’s Nachwuchs: Dennis
suchen, spezielle Musik für Kinder zu heißt der Enkel – er ist halb Mensch, halb
machen, hört sich das oft nicht gut, sondern Vampir. Das ist ein Problem für Opa Dracu-
richtig albern an. Die CD „Unter meinem Bett“ la. Denn der möchte natürlich, dass Den-
ist anders. Das liegt daran, dass jedes Lied von nis ein echter, vollständiger, blutsaugen-
einem anderen Singer-Songwriter stammt. 13 der Vampir wird. Nicht so ein langweiliger
der besten Musiker Deutschlands haben sich Menschling. Deswegen steckt er ihn ins
Lieder ausgedacht, die zwar für Kinder sind – Monster-Trainingscamp. Klingt schräg, ist
aber ganz sicher nicht kindisch. Toll getextet aber sehr komisch anzusehen. „Hotel
und toll eingespielt, witzig, klug und trotzdem Transsilvanien 2“ ist ein lustiger und fan-
zum Mitsingen. Richtig gute tasievoller 3-D-Animationsfilm. Die Figuren
Musik eben. Ab 16. Oktober werden von Stars wie Palina Rojinski und
gibt es die CD von Oetinger Andreas Bourani gesprochen. Am 15. Ok-
audio im Handel. tober kommt der Film in die Kinos.

ü
49
Ein Hamster als Haupt-
darsteller in einem Kino-
film – das ist genauso
lustig, wie es sich anhört.
EIN GOLDIGES
ABENTEUER
D as Leben eines Goldhamsters ist nor-
malerweise nicht so richtig spannend:
Die Tiere schlafen nämlich 18 Stunden
am Tag. Dann futtern sie noch ein bisschen,
drehen ein paar Runden im Laufrad – und
Raffi ist krank und liegt lustlos in seinem
Käfig herum. Sammy, acht Jahre alt und
Raffis Besitzer, bringt ihn zum Tierarzt. Zum
Glück verläuft die Behandlung gut – Raffi
darf, noch etwas müde, nach Hause. Als
in den Händen des Gangster-Pärchens Rocky
und Miranda, die den Käfig auf dem Rücksitz
des geklauten Autos entdeckt haben. Doch
Raffi büxt aus – gerade als die Banditen
herausfinden, dass der Nager ein besonderes
bald ist auch schon wieder Schlafenszeit. Sammy, seine Schwester und seine Mutter Talent hat: Raffi kann Zigaretten erschnüf-
In dem Film „Rettet Raffi!“ erlebt der Hams- auf dem Rückweg kurz etwas essen gehen, feln. Und das ist für Rocky, der mit geschmug-
ter Raffi allerdings in 90 Minuten mehr wird ihr Auto geklaut – mit dem Hamsterkäfig gelten Zigaretten handelt, äußerst nützlich.
Abenteuer als eine normale Hamster-Familie auf dem Rücksitz. Klar, dass er Raffi unbedingt wiederfinden
in ihrem ganzen Leben. Die Geschichte, Sammy ist außer sich und tut alles, um will. Dass die beiden Gangster nun ebenfalls
grob erzählt, geht so: seinen Hamster zu finden. Der befindet sich auf Hamster-Jagd sind, macht die Sache nicht
50 ü
WIE MAN
EINEN
HAMSTER
DRESSIERT
Carola Conrad arbeitet schon seit mehr Dachpfannen ihm wehtun. Raffi gleitet
als 30 Jahren mit Filmtieren, vor allem mit auf einer Rutschbahn aus Plastik in einen
Hunden und Pferden. Einen Goldhamster weichen Heuhaufen. Das Dach wurde am
hat sie vorher noch nie trainiert. Computer eingefügt.
Hier spricht sie über ihren Job am Set von
„Rettet Raffi!“. Die Szene: Raffi läuft bei Sammy zu Hause
in einem Laufrad.
Die Szene: Raffi schwimmt im Hafen- Carola Conrad: Das sieht eigentlich nicht
becken, im Hintergrund läuft drama- besonders spektakulär aus – Hamster lau-
tische Musik. Dann treibt ein Holzstück fen ja oft im Laufrad. Kompliziert war hier,
auf den kleinen Kerl zu. Raffi schafft es dass die Speichen des Laufrads etwas
Sammy und Raffi sind unzertrennlich – tatsächlich, auf das Holz zu klettern. größere Zwischenräume hatten, damit die
bis der Hamster in die Hände von Carola Conrad: Raffi wird im Film von Kamera Raffi beim Laufen filmen konnte.
Gangstern gerät. Am Ende tritt das Tier 15 verschiedenen Hamstern gespielt, die Das ist aber leider etwas unbequem für
sogar im Fernsehen auf. zwar gleich aussehen, aber verschiedene den Hamster. Wir haben das Laufrad allen
Charakter-Eigenschaften haben. Für diese Tieren zum Spielen angeboten und ge-
Szene war es wichtig, dass der Hamster schaut, ob sie darauf reagieren. Die meis-
gern schwimmt. Natürlich wurde nicht im ten ignorierten das Rad, aber zwei Tiere
kalten Hamburger Hafenbecken gedreht, probierten es und kamen gut damit zu-
sondern in einer kleinen Wanne mit lau- recht. Die sind auch in der Käfig-Szene zu
warmem Wasser. Der Hafen-Hintergrund sehen.
wurde später am Computer eingefügt.
Das Schwierige war, Raffi dazu zu be- Die Szene: Raffi wird von einer Katze
wegen, auf das Holz zu klettern. Denn durch den Hafen gejagt und versteckt
man kann Hamster in solchen Situationen sich in einer alten Konservendose.
nicht mit Futter locken. Die fressen nur in Carola Conrad: Ganz wichtig: Raffi wurde
ihrer heimischen Umgebung. Wir mussten nicht wirklich von einer Katze verfolgt.
uns also einen Trick ausdenken. Ich ver- Hamster und Katze haben wir getrennt
rate nur so viel: Wenn Hamster-Mädchen voneinander gefilmt. Das hätte sonst sehr
in der Nähe sind, machen die Hamster- viel Stress für Raffi bedeutet. Schwierig
einfacher. Und Raffi? Der irrt durch Ham- Jungs doppelt so gern mit. war es, den Hamster dazu zu bekommen,
burg, entwischt einer hungrigen Katze, in die Dose zu laufen. Da Hamster nur in
schwimmt durchs Hafenbecken und tritt in Die Szene: Der Gangster Rocky setzt Raffi vertrauter Umgebung fressen, musste ich
einer Fernsehshow auf. Was Hamster nun aufs Fensterbrett seiner Dachgeschoss- das Tier sehr langsam daran gewöhnen.
mal so machen, wenn sie einmal ihr Laufrad wohnung. Der Hamster tapst einen Ich habe die Dose in seinen Kä-
FOTOS: MFA+FILMDISTRIBUTION
verlassen. Schritt zu weit – und rutscht das Dach fig gelegt und ihn viele Tage Ein
„Rettet Raffi!“ ist ein Film für die ganze des Hauses hinunter. lang gefüttert, wobei ich weiterer Film-
»
Familie, bei dem man aufpassen muss, Carola Conrad: Hier rutscht Raffi nicht das Futter in die Dose legte. tipp auf der
nächsten
dass man vor Lachen nicht das Popcorn in wirklich über das Dach – das wäre zu Irgendwann lief der Hams- Seite
den Kinosessel kippt. Der Film startet am gefährlich, außerdem würden die rauen ter freiwillig hinein.
22. Oktober. Miriam Olbrisch

ü
51
Außerdem im Kino
„HÖRDUR“
Aylin hat’s nicht leicht: Stress in der Schule (oben),

Ärger mit dem Vater (unten). Und Hofbesitzerin Iris (Mit-
te) lässt sie schwer schuften. Zum Glück gibt es Hördur.
W
enn Aylin in die Schule geht, hat ren zu machen. Als Aylin irgendwann aus- Das Blöde ist nur: Ihr Vater darf auf
sie ein blödes Gefühl im Magen. rastet und sich mit einer Mitschülerin keinen Fall etwas davon mitbekommen.
Der Grund: Ihre Mitschüler mob- prügelt, entscheidet ein Gericht, dass Denn er findet, dass Reiten ein völlig
ben sie. Seit ihre Mutter gestorben ist, hat das Mädchen Sozialstunden auf einem unpassendes Hobby für ein Mädchen aus
Aylins Familie nicht viel Geld. Dabei arbei- Reiterhof ableisten muss. Dort begegnet einer armen Familie ist.
tet der Vater hart, um alle gut zu versor- Aylin dem Islandpferd Hördur. Hördur Klar, „Hördur“ ist ein Pferdefilm. Doch die
gen. Aylin kümmert sich nach der Schule schafft es, dass Aylin ihre Sorgen zu- spannende Geschichte, die Konflikte
FOTOS: NFP FILMVERLEIH
um ihren kleinen Bruder Emre, der oft mindest für ein paar Stunden vergisst. zwischen Aylin, ihren Mitschülern und
traurig ist, weil er seine Mutter vermisst. Als die Hofbesitzerin sie auf Hördur reiten ihrer Familie packen auch die Zuschauer,
Für Aylins Mitschüler ist das Grund genug, lässt, entdeckt Aylin eine ungeahnte die keine Pferde-Fans sind.
einen dummen Spruch nach dem ande- Gabe: Im Reiten ist sie wirklich talentiert. Filmstart: 29. Oktober.

1 Conni: Meine beste Freundin,
der Catwalk und ich
Dagmar Hoßfeld Carlsen; 12,99 Euro
Mit 15 ist man fast erwachsen, findet Conni.
Darum kann sie auch allein mit Lena nach
Hamburg fahren. Eine Reise mit Überraschungen.
2 Böse Falle! Gregs Tagebuch 9

Jeff Kinney
Baumhaus; 13,99 Euro
3 Minecraft. Das Konstruktions-Handbuch.

Updated Edition
Matthias Wissnet Schneider Buch; 9,99 Euro
4 Mein Lotta-Leben.
Kein Drama ohne Lama
Alice Pantermüller Arena; 9,99 Euro
5 Minecraft. Das Kämpfer-Handbuch.

Updated Edition
6 Minecraft. Das Schaltkreis-

Handbuch. Updated Edition
„Minecraft“ entwickelt sich sehr schnell weiter.
Die Erklär- und Anleitungsbücher gelten als
gut verständlich und wurden jetzt aktualisiert.
7 Alea Aquarius. Der Ruf des Wassers

Tanya Stewner
Oetinger; 12,99 Euro
8 Ostwind 2. Das Buch zum Film

Kristina Henn, Lea Schmidbauer
cbj; 9,99 Euro
9 Minecraft. Das Einsteiger-Handbuch.

Updated Edition
Matthias Wissnet Schneider Buch; 9,99 Euro DIE BESTEN STORIES VERDIENEN
DIE BESTEN VORLESER.
10 Charlottes Traumpferd.
Erste Liebe, erstes Turnier
Nele Neuhaus Planet Girl; 9,99 Euro
Das Fachmagazin „buchreport“ ermittelt monatlich für den Buchhandel eine Bestsellerliste für Bilderbücher,
ALLE INFOS ZUM MITM ACHEN
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VORLESEWET TBEWERB.DE
Sachbücher sowie Kinder- und Jugendbücher. Abgedruckt werden in „Dein SPIEGEL“ die zehn meistverkauften
Kinder- und Jugendbücher, die von den Verlagen für die Altersgruppe 9 bis 13 Jahre ausgewiesen wurden.
Nähere Informationen zu den Auswahlkriterien finden sich online unter www.spiegel.de/bestseller.
M E D I E N PA R T N E R GEFÖRDERT VOM

ü
53
Die BossHoss-Ringe
gehören der Band.
Aber sie stehen auch
Muriel und Anton gut.
»W ir s in d
Groß s«st a dt-
Cow bo y
Dein SPIEGEL: Ihr wart Sascha: Nein, es war einfach zu
Juroren bei „The Voice of anstrengend. Wir haben nebenher
Germany“. Habt ihr eigentlich ja noch selber Platten gemacht
noch Kontakt zu euren Kandidaten? und waren auf Tournee. Am Ende
Sascha Vollmer: Zu einigen schon. des Jahres waren wir immer ganz
Ab und zu schreiben wir uns eine schön platt. Wir wollten uns lieber
WhatsApp-Nachricht. Es ist ja span- mehr auf unsere Musik konzen-
nend zu sehen, was bei einigen trieren. Aber wer weiß: Vielleicht
noch so passiert ist, nachdem die machen wir so was ja irgendwann
Show vorbei war. Da können wir noch mal.
noch einige Tipps geben. The BossHoss treten immer in
Warum seid ihr bei „The Voice of Cowboy-Outfits auf. Ist das nicht ein
Germany“ nicht mehr dabei? Wurde bisschen merkwürdig: als Deutsche
es euch zu langweilig? den Cowboy zu spielen?

wir reiten keine Pferde und passen
auch nicht auf Kühe auf. Aber wenn
wir auf unseren Motorrädern durch
die Großstadt fahren, ist das schon
ein ähnliches Gefühl von Freiheit,
wie auf einem Pferd durch die Prä-
rie zu reiten. Nur dass wir eben
Großstadt-Cowboys sind. Aber wir
gehen nicht mit Cowboyhut in den
Supermarkt.
Singt ihr heute lieber eigene Songs
oder Coverversionen?
Sascha: Wir mögen beides. Wir ha-
ben ja mit nachgespielten Liedern
angefangen. Das war erst toll, aber
dann merkten wir, dass die eigenen
Songs besser ankamen als die nach-
gespielten. Also haben wir immer
mehr eigene Lieder geschrieben.
Auf die ist man auch immer ein biss-
chen stolzer. Aber jetzt haben wir
zur Abwechslung auch mal wieder
eine ganze CD mit Coverversionen
gemacht.
In eurem neuen Video sind andauernd
halb nackte Frauen zu sehen. Macht
ihr das, weil sonst keiner das Video
guckt?
Alec Völkel und Sascha Vollmer sind bekannt als Alec: Das gefällt euch nicht,
The BossHoss. Mit Muriel, 11, und Anton, stimmt’s? Das kann ich sogar verste-
FOTOS: MARCUS HÖHN / DEIN SPIEGEL
12, sprachen sie über das Tragen von hen. Der Grund ist aber ein anderer:
Vor langer Zeit, als wir noch klein
Cowboyhüten und die Castingshow waren, gab es einen Regisseur, in
„The Voice of Germany“. dessen Filmen die Frauen zwar we-
nig anhatten – aber sie waren stark
und haben auch mal Männer ver-
prügelt. An diese Filme wollten wir
mit unserem Video erinnern. Aber
Alec Völkel: Sascha und ich haben das kann man wohl nur verstehen,
uns vor 14 Jahren kennengelernt und wenn man so alt ist wie wir.
angefangen, gemeinsam Musik zu Wie findet ihr es, wenn eure Zuschau-
machen. Wir spielten Popsongs er beim Konzert alles filmen und dann
nach, allerdings in der Country- auf YouTube posten?
Version. Das ist die Musik aus Alec: Nicht schlimm. Das ist ja auch
dem Wilden Westen. Als wir Werbung für uns. Da denken man-
Muriel geht in die dann die ersten Konzerte che vielleicht: Tolles Konzert, da
sechste Klasse des gaben, mussten wir natürlich will ich auch mal hin. Nicht so toll
Georg-Friedrich-Händel-Gymnasi- mit Hüten und Stiefeln wie finde ich aber Fans, die im Konzert
ums in Berlin. In ihrer Freizeit spielt sie Cowboys aussehen. So hat es die ganze Zeit nur durch ihren
Hockey, Cello und Flöte. Später möchte
sie vielleicht Journalistin werden. dann richtig Spaß gemacht. Handy-Bildschirm auf die Bühne
Sascha: Das mit den starren. So kann man die Show
„Cowboys“ darf man aber doch gar nicht genießen. Die sind in
Anton geht in die siebte Klasse des nicht so genau nehmen. Wir Gedanken bei Twitter oder Face-
Marie-Curie-Gymnasiums in Berlin.
Er spielt gern Fußball und Basketball sind ja keine „Kuhjungs“, wie book. Dafür muss man doch nicht
und hat Gitarrenunterricht. Sein das wortwörtlich heißt, denn ins Konzert gehen.
Lieblingssport ist Aikido.
ü
55
„Kannst du nicht endlich mal aufräumen?“ Jedes Kind kennt diesen WIE SIEHT’S
Satz. Der Schweizer Ursus Wehrli macht aus Aufräumen Kunst.
ü
Und zeigt bisher unveröffentlichte Werke in „Dein SPIEGEL“.

HIER
DENN AUS?
FOTOS: URSUS WEHRLI / KEIN&ABER

ü
Der Sandkasten ist eines der ersten Aufräum- Zürich in der Schweiz. Oben spielt Jodok im der Junge nicht mehr zu haben. „Das Bild soll sehen oft keinen Sinn darin.“ Nach den Auf-
Bilder des bekannten Künstlers Ursus Wehrli. Sand, hat Spaß mit all den Schaufeln und zeigen, dass Kinder mit Ordnung oft wenig nahmen durfte Jodok aber weiterspielen. „Er

Der Junge im Bild ist sein Sohn Jodok, die Baggern. Es herrscht Chaos. Unten sieht zwar anfangen können“, sagt Ursus Wehrli. „Es ist hatte großen Spaß daran, die Unordnung wie-
Sandkiste steht in einem Kindergarten in alles schön ordentlich aus. Aber Spaß scheint etwas, das Erwachsene gut finden. Kinder derherzustellen“, sagt Ursus Wehrli.
57
DAS
WIRD EIN
LESE-HERBST
Noah, Lea Anna, Leonie und James haben beim diesjährigen
Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen gewonnen. Für „Dein SPIEGEL“
haben sie vier neue, spannende Kinderbücher gelesen.

Noah, 12, aus Leonie, 12, aus
Bad Sobernheim hat James, 12, aus Braun- Schwabhausen ist
den Vorlesewett- Lea Anna, 12, aus schweig gewann den Bundessiegerin beim
bewerb Rheinland-Pfalz Quedlinburg hat Pokal für Niedersachsen. Vorlesewettbewerb
gewonnen. den Vorlesepokal für der sechsten Klassen.
Sachsen-Anhalt Schattengestalten
Krieg der Schulen gewonnen. Arthur Bannister erhält ein Perfektes Chaos
Felix und Lena wohnen bei- geheimnisvolles Stipendi- In diesem Buch geht es
de in Groß-Hampendorf, Kalinkas Flucht um für ein Internat. Obwohl drunter und drüber: Jamie-
sind aber auf verschiede- Das Buch spielt während die Schule einen düsteren Lee und ihr Bruder Baron
nen Schulen: Felix ist im des Zweiten Weltkriegs, als und unheimlichen Eindruck Chuck sind auf sich allein
Schlossinternat, Lena bedie Deutschen die Ukraine auf ihn macht, fühlt sich gestellt: Ihre Mutter steckt
sucht die Dorfschule. Seit besetzt hielten. Es geht um Arthur schnell wohl. Zum in einer Klinik, die Oma ist
Ewigkeiten sind die beiden das jüdische Mädchen Ka- ersten Mal hat er gute verreist. Die Kinder würden
Schulen in eine Art Krieg linka, dessen Familie von Freunde. Wie George und damit schon klarkommen,
verwickelt. Als die Dorfschü- den Nazis umgebracht wur- Penny, die ihn in die Geister- hätte Jamie-Lee nicht die
ler wegen Renovierungs- de. Kalinka ist in ein Natur- geschichten und Geheim- weggelaufene Milliardärs-
arbeiten plötzlich die Turn- reservat geflohen, wo sie nisse der Schule einweihen. tochter Fee aufgenommen.
halle vom Schlossinternat sich versteckt hält. Dort Sie erzählen Arthur auch Und den Obdachlosen
mitbenutzen sollen, gibt es freundet sie sich mit den von einem Fluch, der auf Herrn von Wildeck mitsamt
Ärger. Am Anfang sind es scheuen Przewalski-Pferden der Schule liegen soll. Und einem altersschwachen
noch kleinere Streiche, die an und mit Max, dem alten von einem früheren Mit- Jagdleoparden. Denn plötz-
mit der Zeit aber immer Tierwärter. Aber auch im schüler, der sich einen lich sind alle hinter ihnen
böser werden. Als ein Boot Naturreservat ist Kalinka Freund eingebildet hat und her. Die Polizei, weil sie
abgefackelt wird und dabei nicht sicher, denn die Nazis von dem angeblich in den glaubt, dass Fee entführt
fast ein Kind stirbt, stehen wollen die seltenen Urpfer- Wahnsinn getrieben wurde. wurde. Ein Zirkus hinter
Felix und Lena plötzlich im de ausrotten. Um Kalinka Arthur glaubt nicht an über- dem Jagdleoparden. Und
Mittelpunkt der Ereignisse. und die Pferde zu retten, natürliche Dinge, bis auch die Frau vom Jugendamt,
Das Buch ist spannend er- schickt Max sie mitten im Penny und George Besuch weil sie hinters Licht geführt
RITA SCAGLIA / PICTURETANK (L.); MONIQUE WÜSTENHAGEN (R.)
zählt und zwischendrin wirk- Winter über die ukrainische von ihren eingebildeten wurde.
lich witzig. Besonders gut Steppe. Freunden erhalten. Die Geschichte ist ziemlich
fand ich, dass die Geschich- Mir hat die Geschichte sehr Das Buch ist nichts für absurd, aber dadurch auch
te mal aus der Sicht von gut gefallen, trotz des trauri- schwache Nerven. Jeder, lustig. Ich fand die Figuren
Lena und dann wieder aus gen Hintergrunds. Für mich der mal einen imaginären allerdings ganz schön kli-
Felix’ Perspektive geschrie- war vieles neu, aber ich Freund hatte, wird nicht scheehaft und die vielen
ben ist. finde es wichtig zu wissen, so schnell einschlafen Schimpfwörter darin für ein
Beate Dölling: „Der Som- was die Deutschen früher können. Ein superspannen- Kinderbuch nicht so pas-
mer, in dem wir alle über gemacht haben. des Buch! send. Das hat mich schon
Bord gingen“. dtv junior; Philip Kerr: „Winterpferde“. Emerald Fennell: „Shiver- gestört.
12,95 Euro. Ab 10 Jahre. Rowohlt Rotfuchs; ton Hall – Düstere Schat- Kirsten Boie: „Entführung
16,99 Euro. Ab 13 Jahre. ten“. bloomoon; 12,99 Euro. mit Jagdleopard“. Oetinger;
Ab 12 Jahre. 12,99 Euro. Ab 10 Jahre.
ü
59
#47
TEXT UND ZEICHNUNG:
FERDINAND LUTZ
Q-R-T SIEHT AUS WIE EIN KIND, IST ABER SCHON SIND. IN SEINER WOHNUNG STECKEN EIN SUPER-
122 JAHRE ALT. ER STAMMT VON EINEM FERNEN COMPUTER UND FLUMMI, SEIN HAUSTIER. DAS KANN
PLANETEN, DORT SEHEN ALLE BEWOHNER SO JEDE BELIEBIGE GESTALT ANNEHMEN. Q-R-T DARF
AUS WIE BEI UNS DIE KINDER. Q-R-T SOLL AUF DER HIER NICHT AUFFALLEN, ZUM GLÜCK HALTEN IHN DIE
ERDE DIE MENSCHEN BEOBACHTEN UND HERAUS- ERDLINGE FÜR EIN KIND – ALLERDINGS FÜR EIN
FINDEN, WARUM DIE ERWACHSENEN SO MERKWÜRDIG ETWAS MERKWÜRDIGES.

ü
61
63
Emma Schweiger, 12, ist
die jüngste Tochter des
Schauspielers Til Schweiger.
Sie spielt in vielen
seiner Filme mit und ist
oft im Kino zu sehen,
zuletzt in „Honig im Kopf“.
Was ich gut hingekriegt habe In der Schule war ich … Wonach ich süchtig bin
Smoothies! Die mache ich mir In der Schule bin ich noch und lebe Nach Fahrradfahren. Und nach
zum Frühstück oder nach der nach dem Motto: Was du heute Musik. Ich höre überall Musik,
Schule. Ich werfe einfach alles kannst erleben, kann dir morgen zu Hause, im Auto und auf
zusammen, was der Kühlschrank keiner geben :) Reisen. Und ich schlafe auch
hergibt. Außerdem backe ich gern immer gern.
Pizza und Baisers. Mein Lieblingswitz
Wie heißt ein Bär, der auf der Kugel Was mir mal furchtbar
Drei Dinge, die mich auf die sitzt und schreit? Kugelschreibär. peinlich war
Palme bringen Als ich im Kaufhaus an eine Glas-
Unehrliche Menschen. Geizige Wann ich das letzte Mal geweint tür gelaufen bin. Es tat nicht
Menschen. Und wenn ich mir ab habe weh, war aber megalaut und hat
und an den kleinen Zeh stoße. Als Edwin, mein Hund, ausgerissen richtig gescheppert.
war in Berlin. Er war die ganze Nacht
Hobbys über nicht zu finden. Irgendwann hat Wen ich gern mal treffen
Meine Freunde, ich verbringe gern zum Glück das Tierheim angerufen. Je- würde
G. NITSCHKE / BRAUERPHOTOS
Zeit mit ihnen. Und ich lese gern mand hatte ihn dort abgegeben. Und Mein 30-jähriges Ich! Ich würde
spannende Krimis und schaue die weil Edwin einen Chip trägt, konnte fragen, wo ich dann lebe, wie es
Serie „Navy CIS“. das Tierheim sich bei uns melden. mir geht und ob ich glücklich bin.

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65
ü
Der spanische Künstler SpY hat diese künst- Es sieht wirklich aus, als hätte jemand den
liche Mondsichel an einen Baukran in der Mond mit dem Kran geangelt. In Wahrheit aber
Schweiz gehängt. Der Kran stand während zeigt das Foto einen Baukran in China. Und
eines Festivals auf dem Gelände einer Universität in der Mond steht nur zufällig so passend am Himmel.
der Stadt Lausanne. Und der Mond sah nicht nur Das Foto musste aus einer bestimmten Richtung
schön aus, sondern erleuchtete auch den Campus, aufgenommen werden, damit es so aussieht, als
wenn die Studenten spätabends nach Hause gingen. hinge der Mond am Kran.
Welches?
ein Foto zeigt Kunst.
ILLUSTRATIONEN: NILS FLIEGNER; RICK FRIEDMAN / CORBIS (L.); SPY-URBANART.COM (R.)

sich, aber nur
Die Bilder ähneln
Haken – oder?
den Mond am
Zwei Kräne haben
Spinnen-Panik packte.
Aus der „Welt“ einen Mann, den die
vor. Hier geht es um
Meldung des Monats
Wir stellen die lustigste
in der Zeitung.
landen damit
etwas Blödes und
Manche Leute machen
… gibt es ein
Schimpfwort, das du
lustig findest?
„Windelpupser“ hört sich lustig

an. Ich benutze das nicht, aber ein
Junge, den ich kenne, sagt das
gerne. Ich glaube, er hat es sich
ausgedacht. Ein Windelpupser ist
Antonio, 10,
ein Baby, das die ganze Zeit pupst.
aus Berlin
Das ist ja eigentlich nichts Schlim-
mes, aber zum Glück hat er das noch nicht zu mir gesagt.
Das wäre doch ein bisschen schmerzhaft – aber eben
auch lustig. Kommt darauf an, wie er es sagt, ob aus
Spaß oder um zu beleidigen. Man kann so ein Schimpf-
wort ja im Scherz sagen oder es eben auch böse meinen.
Das macht den Unterschied, weil es anders ankommt.
Eigentlich alle, die nicht ernst ge-

meint sind, wie zum Beispiel „dum-
me Kuh“. Das sagen die Kinder im-
mer mal wieder bei uns auf dem
Schulhof. Wir haben am Ende der vier-
ten Klasse ein Theaterstück auf- Cora, 11, aus
geführt, das hieß „Als die Tiere die Bad Schönborn
Schimpfwörter leid waren“. Da sind
Tiere ständig von Kindern beschimpft worden als „alter
Esel“ oder „blöde Ziege“ oder „fiese Schlange“. Die Tiere
hatten aber genug davon und wollten sich rächen. Da
haben sie die Kinder verzaubert, sodass die nicht mehr
sprechen konnten. Es war lustig, das zu spielen, weil
die Schimpfwörter nicht so schlimm waren. Ich war die
„dumme Kuh“ Kunigunde. Warum glühen
Glühwürmchen?
„Stinkstiefel“, das sagt meine Mut-
ter manchmal zu mir, ist aber liebe-
voll gemeint. Sie findet das lustig, ich Glühwürmchen machen sich men – die Tiere leuchten. Im
mag es aber ehrlich gesagt nicht. auf Partnersuche, wenn es dun- Hellen sieht man das Leuchten
„Fischkopf“ ist auch nicht böse ge- kel ist. Damit sie sich auch fin- nicht. Man muss sich übrigens
Thorben, 10, meint. Das sagt ein Junge in meiner den, senden sie leuchtende Sig- keine Sorgen machen, dass die
aus Bühlerzell Klasse, wenn er sich ärgert. Keine nale. Es gibt sehr viele Arten Glühwürmchen sich den Hintern
Ahnung, was er damit meint, aber ich von Glühwürmchen, und jede verbrennen. Das Licht ist nicht
finde es lustig. Wenn jemand ein Schimpfwort sagt, will Art sendet ihr spezielles Signal. heiß – anders als bei einer Glüh-
er einem anderen damit ja eigentlich seine Meinung Manche blinken, andere leuch- birne. Es gibt übrigens noch
sagen, also ist das immer so eine Sache ... Ich sage auch ten durchgehend. Das Licht ent- mehr Tiere, die Licht machen
manchmal „Blödmann“, das ist schon etwas ernster. steht durch eine chemische können. Die meisten leben
Protokolle: Beatrix Schnippenkoetter Reaktion. Im Hinterteil der Glüh- im Meer und leuchten, um
würmchen kommt der Stoff Beute anzulocken oder Feinde
Luciferin mit Sauerstoff zusam- zu vertreiben.

ü
67
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I, DER GRO
SS S
E
SE
M
Als
Kind hatte
Lionel Messi
eine Wachstums-
störung. Aber da
Auch heute
war er schon so gut, misst Lionel
dass der FC Barcelo- Messi nur
1,70 Meter.
na seine Behand- Für einen
Fußballer ist
lung bezahlte. das nicht viel.
70 ü
E
s gibt große Fußballspieler: trainern nach Hause geschickt wor- atemberaubend schnelles Passspiel
Franz Beckenbauer, Zinédine den, weil sie zu klein und schmächtig („Tiki-Taka“), das den Gegner zwingt,
Zidane, Cristiano Ronaldo. seien für diesen Männersport. Doch sich bei der Jagd nach dem Ball zu
Und es gibt kleine Fußballer: in Barcelona wusste man um den Vor- verausgaben.
Uwe Seeler, Maradona, Lionel Messi. teil kleiner Jugendspieler: technisch Messi passt perfekt in dieses Spiel-
Körperlich ist Messi von allen der besser, weil sie sich immer gegen kör- system, er ist Torjäger und Vorbereiter
Kleinste. Aber nur körperlich. perlich Überlegene durchsetzen müs- zugleich, er ist Einzelgänger und
Mit zehn Jahren war er nur 1,24 Mannschaftsspieler. Im Moment ist
Meter groß, seine Eltern machten er verletzt, das merkt man der Mann-
sich Sorgen. Als Fußballer war er schaft an. Seine wilden und ansatz-
damals, also 1997, schon groß, losen Dribblings fehlen. Die unbe-
er spielte alle Größeren rechenbaren Richtungswechsel
schwindelig, schoss pro in seinen Sturmläufen.
Spiel vier bis fünf Nichts ist einstudiert,
Tore, aber er wuchs keine Übersteiger,
einfach nicht. Die keine Hackentricks.
Pokale, die er und Es ist das lustvolle
seine Mannschaft Anrennen eines
gewannen, wa- Jungen, der
ren manchmal gleich wieder
größer als er. durch die Kette
Ein Arzt klär- der Abwehr-
te die Eltern spieler hin-
schließlich durchschlüpft,
auf: Lionel um dann den
fehlten wich- Ball ins Tor zu
tige Wachs- heben, zu schie-
tumshormo- ben, zu lupfen,
ne, er würde zu schlenzen.
Früher wie heute waren Mitspieler und Gegner meist größer als Messi. Er spielte
immer so klein trotzdem alle schwindelig. Nur mit der argentinischen Nationalmannschaft (unten Messi hat mit
bleiben. im Endspiel gegen Deutschland) klappt das nicht immer so gut. dem FC Barcelo-
Die Eltern be- na 23 Titel erobert,
schlossen, die darunter siebenmal
fehlenden Hor- die spanische Meister-
mone spritzen schaft und viermal den
zu lassen, je- Sieg in der Champions
den Tag, mehrere League, zuletzt im Juni im
Jahre lang. Die Kranken- Berliner Olympiastadion gegen
versicherung des Vaters Juventus Turin. 30, 40, 50 Tore
wollte das nicht zahlen, schießt er in jeder Saison, vier-
die Behandlung kostete mal wurde er schon zum bes-
VI / GETTY IMAGES (L.); GNONI-PRESS (U.R.); OFFSIDE SPORTS PHOTOGRAPHY (O.R.)
über 50 000 Euro. Und ten Fußballer der Welt gewählt.

auch dem Verein in Messis Mit der argentinischen Na-
Heimatstadt in Argentinien tionalmannschaft hat er aller-
war das zu teuer. Ein Spieler- dings weniger Erfolg, bei den
vermittler machte den FC Weltmeisterschaften 2006,
Barcelona in Spanien auf das 2010 und zuletzt 2014 in Rio
Riesentalent in Argentinien auf- de Janeiro scheiterte seine
merksam, der Verein nahm den Elf jeweils an der deutschen
13-Jährigen unter Vertrag und über- Mannschaft. In Barcelona aber
nahm die Kosten für Lionels Be- hat er genau die Mitspieler, die
handlung. sen; wendiger, weil ihr Schwerpunkt er braucht für seine Art Fußball –
Denn die Barca-Trainer schworen tiefer liegt. Im Internat La Masía eigentlich spielt er immer noch so
auf kleine Spieler. Bis dahin waren wurden diese kleinen Spieler auf ein wie als etwas zu kleiner Junge.
viele junge Fußballer von Jugend- eigenes Spielsystem getrimmt, ein Cordt Schnibben

71
Kein anderes Ereignis Olympische Spiele sind
bringt so viele Menschen ein riesiges Projekt
zusammen wie die für eine Stadt – und un-
Olympischen Spiele. glaublich teuer.
Menschen aus unterschied- Die meisten Anlagen
lichen Kulturen und unter- müssen ja erst einmal ge-
schiedlichen Sportarten, baut werden: Stadion,
Stars und Amateure: Schwimmhalle und ein
Alle feiern zusammen die olympisches Dorf, in dem
Siege und trauern über ihre die Athleten wohnen kön-
Niederlagen. Und am Fern- nen. Vieles davon kann
sehgerät fiebern drei Milliar-
den Menschen mit. Das ist
doch toll!
Hamburg eignet sich prima
OLYMPISCHE man nach den Spielen
nicht weitergebrauchen.
Der Umbau oder Abbau
kostet also wieder eine
für die Austragung der Olym-
pischen Spiele. Man kann
viele Sportstätten nutzen, SPIELE IN Menge Geld. Das könnte
man besser anderswo ein-
setzen: etwa, um Schulen
HAMBURG?
die es bereits gibt. Davon zu unterstützen. Und
haben auch die Sportverei- schlecht für die Umwelt ist
ne in der Umgebung etwas: dieses Auf- und Abbauen
Viele Hallen und Sportplätze sowieso.
können dann renoviert wer- Die Olympischen Spiele
den. In modernen Hallen
„Klar, so ein Ereignis ist super“, sagt würden außerdem das
macht Sport noch mehr Michael Vesper vom Deutschen Olympischen Leben in der Stadt ver-
Spaß. Manches muss na- Sportbund. Florian Kasiske von der ändern. Erst mal, weil vie-
türlich neu gebaut werden, Initiative NOlympia Hamburg hält dagegen: le Sicherheitsleute und
etwa eine große Schwimm- „Olympia ist schlecht für die Stadt.“ Polizisten aufpassen müss-
halle. Die steht dann nach ten, dass nichts Schlim-
den Spielen allen Menschen mes passiert: ein Terror-
offen. Und wenn die Gäste anschlag zum Beispiel. Bei
aus dem olympischen Dorf solchen Großveranstaltun-
auf einer Halbinsel in der gen werden Zäune und Ka-
Elbe wieder abgereist sind, meras aufgestellt, und es
gibt es dort viele neue Woh- gibt viel mehr Polizeikon-
nungen für Hamburger. trollen. Das schränkt die
Es ist eine faszinierende Freiheit sehr ein. Während
Florian
Idee, Gastgeber für so ein Kasiske der Olympischen Spiele in
großes Ereignis zu sein. London wurden sogar Luft-
Deutschland kann zeigen, abwehrraketen auf Haus-
wie gastfreundlich es ist – dächern angebracht. Ganz
PUBLIC ADDRESS / ACTION PRESS (O.); PETER KNEFFEL / DPA (L.U.)
dass das gut klappt, haben Michael schön gruselig.

Vesper
wir alle bei der Fußball-Welt- Auch langfristig würde
meisterschaft 2006 gese- sich in der Stadt etwas ver-
hen. Außerdem bekommt ändern: Die Mieten wür-
Sport durch Olympia einen den steigen. Dann könnten
ganz anderen Stellenwert sich ärmere Menschen ein
für das Land. Man kann Leben in Hamburg nicht
nicht die Olympischen Spie- mehr leisten. Das passiert
le feiern und dann Geld in vielen Städten sowie-
für den Sportunterricht an Was meint ihr: Sollen die Olympischen Spiele 2024 in so – aber Olympische
Schulen streichen. Deutschland stattfinden? Schreibt an: deinspiegel@spiegel.de. Spiele beschleunigen es.

ü
IMPRESSUM WÜRFEL
11 Augen siehst du. Dazu kommen die
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Ericusspitze 1, offen liegenden Augen. Die Augenzahl-
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Kunden-Service (040) 3007-2700 beim Würfel ist immer 7, macht für
TELEFAX (040) 3007-2246 (Verlag), oben und unten 3 × 7 = 21. Links sind ma-
-2247 (Redaktion) ximal 4 und rechts maximal 5 möglich.
E-MAIL deinspiegel@spiegel.de
INTERNET www.spiegel.de Addiert macht das 11 + 21 + 4 + 5 = 41.
HERAUSGEBER Anmerkung: Grundlage ist der europäi-
Rudolf Augstein (1923 – 2002) sche Standardwürfel. Es gibt allerdings
CHEFREDAKTEUR
Klaus Brinkbäumer abweichende Würfelanordnungen. LOGIK
STELLV. CHEFREDAKTEURE Daher kann bei der waagerechten 6 Wenn du die Anzahl der Strohhalme und Salzstangen
Susanne Beyer, Dirk Kurbjuweit, auch 5 das Maximum sein, dann wäre
Alfred Weinzierl
der beiden jeweils darunterliegenden Stapel addierst,
V. i. S. d. P. auch 42 ein korrektes Ergebnis. ergibt die Summe die Anzahl des neuen Stapels:
Dr. Martin Doerry 1, 2, 1 + 2 = 3, 2 + 3 = 5, 3 + 5 = 8, 5 + 8 = 13, 8 + 13 = 21.
REDAKTIONSLEITUNG
Ansbert Kneip, Bettina Stiekel FARBENSPIEL Man nennt diese Zahlen auch Fibonacci-Folge.
REDAKTION
Antonia Bauer, Claudia Beckschebe, Zehn Spieße musst du aus dem Glas
Miriam Olbrisch, Anne-Katrin Schade, nehmen: 5 + 4 + 1. TANZKUNDE
Alexandra Schulz
MITARBEIT In Brasilien tanzt man Bossa nova, der
Eva Book, Christoph Dallach, Holger Dambeck, SPRACHGEFÜHL wilde Tanzstil ist Pogo und Parcouring
Christian Engel, Lisa Duhm, Flix, Ferdinand kein Tanz.
Lutz, Ralph Ruthe, Cordt Schnibben, Beatrix Abwarten und Tee trinken, heißt es
Schnippenkoetter, Agnes Sonntag (Ass.), korrekt.
Frank Thadeusz, Simone Wiepking
CHEF VOM DIENST
REDEWENDUNG
Katharina Lüken, Thomas Schäfer GIRLANDE Hoch die Tassen.
GESTALTUNG
Jens Kuppi; Lynn Dohrmann, Happy Birthday, verkündet die Girlande.
Bettina Fuhrmann, Louise Jessen
BILDREDAKTION
Petra Konopka; Thorsten Gerke
PLAYLIST
SCHLUSSREDAKTION „Hard Out Here“ singt Lily
Christian Albrecht, Regine Brandt
DOKUMENTATION Allen; „Auf uns“ stammt von
Ulrich Booms, Marko Scharlow, Malte Zeller Andreas Bourani; „Au Revoir“
TITELBILD sagt Mark Foster.
Suze Barrett, Svenja Kruse, Iris Kuhlmann
PRODUKTION
Maike Ahrens, Solveig Binroth, Gabriele
Holona, Christiane Stauder, Petra Thormann
HERSTELLUNG
Iris Weber
LÖSUNGSWORT:
VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN
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OBJEKTLEITUNG
Manuel Wessinghage sich um ein weiteres Jahr, wenn nicht 6 Wochen vor Ende IBAN
GESCHÄFTSFÜHRUNG des Bezugszeitraums gekündigt wird. Das Angebot gilt nur
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Thomas Hass in Deutschland. Hinweise zu den AGB und Ihrem Widerrufs-

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