PRODUKTENTWICKLUNG
11.2011 Funktionalität der Rohstoffe
2 Zusatzstoffe
Phosphate
Schmelzsalze
Stabilisatoren
Emulgatoren
3 Phosphate, Schmelzsalze
Phosphorhaltige Verbindungen sind wichtige Bausteine
aller lebenden Zellen
(Bildung und Erhaltung des Knochengerüstes, best.
Stoffwechselvorgänge)
Phosphate sind natürliche Inhaltsstoffe nahezu aller LM,
werden aber auch als funktionelle Zusatzstoffe
eingesetzt.
Phosphate, Schmelzsalze
Unterschiedliche Kettenlängen – unterschiedliche
technologische und physikalische Eigenschaften
Weiterhin abhängig von pH Wert und verwendeten
Kationen
Dinatriumpyrophosphat
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Phosphate, Schmelzsalze
Eigenschaften: Vielseitigkeit
Pufferwirkung:
Lösliche Alkaliphosphate, am stärksten bei
Monophosphaten
Breites pH Spektrum
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Phosphate, Schmelzsalze
Bindevermögen:
Calcium-, Magnesiumionen (mehrwertige Kationen), Eisen-,
Kupferionen lassen sich durch Alkaliphosphate binden und
so aus dem LM entfernen
Mono- und diphosphate ergeben unlösiche, innerte
Verbindungen
Langkettige Polyphosphate reagieren wie
Ionenaustauscher
Ionen werden komplexiert und bleiben in Lösung
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Phosphate, Schmelzsalze
Polyanioncharakter:
Wirken stabilisierend auf Dispersionen, Suspensionen,
Emulsionen
Können Eiweiße lösen, peptisieren und dispergieren,
hydratisieren, quellen
Durch hohe negative Oberflächenladung möglich (polyanion)
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Phosphate, Schmelzsalze
Verbesserung Rieselfähigkeit:
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Phosphate, Schmelzsalze
Anwendung: Fleischprodukte
Pyrophosphate
Wirkt auf Actomyosin des gekühlten Fleisches und stellt den
gewünschten Verarbeitungszustand wieder her, den es als
schlachtwarmes Fleisch hatte
Synergistische Wirkung mit Kochsalz bei salzlöslichen
Fleischproteinen
Beschleunigen der Umrötung durch Stabilisierung des optimalen
pH Wert,
verzögern Autoxidationsreaktionen durch Bindung mehrwertiger
Kationen
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Phosphate, Schmelzsalze
Anwendung: Schmelzkäse
Alkaliortho- und -polyphosphaten
Aus Käserohware wird während Erhitzung Sol hergestellt,
das bei Abkühlung Gel bildet = fertiger haltbarer
Schmelzkäse
Dispergierung
Anwendung: Milchdesserts
Pyrophosphate
Spezifisch quellende Wirkung auf Casein
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Phosphate, Schmelzsalze
Anwendung: Speiseeis
Phosphate
Verbesserung der Standfestigkeit
Erhöhen Aufschlagvolumen
Anwendung: Mineralstoffanreicherung
Calcium-, Magnesium-, Eisenphosphate
Für dietätische Produkte, Kindernahrung, Fruchtsäfte,
Backwaren
Bes. zur Eisenanreicherung
13 weil andere Eisensalze zu hohe
Wasserlöslichkeit haben und zu autoxid. Verderb führen
Phosphate, Schmelzsalze
Anwendung: Obst, Gemüse
Alkaliphosphate
Calciumphosphate
Natriumpyrophosphat
Gelierregulatoren
Farbstabilisatoren
Anwendung: Trinkwasserbehandlung
Alkalimono-, Polyphophaten
Binden härtebildende Kationen
Anwendung:
Brühwürste
Leberwurst
Natürliche Emulgatoren:
Gallensäuren im Körper
Lecithin
Saponine
Phosphatide
Emulgatoren
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Emulgatoren
Synthetische E.:
E 470 Natrium-, Kalium-, Calcium- Verbindung der Speisefettsäuren
Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren verestert mit
Essigsäure
Für Soßen und Suppen
Milchsäure
Für schaumige Desserts, Cremespeisen
Citronensäure
Für schaumige Desserts, Cremespeisen
Weinsäure
Für schaumige Desserts, Cremespeisen
Monoacetylweinsäure
Margarine, Halbfettmargarine
Emulgatoren
Polyglycerinestervon Speisefettsäuren E475
Verhindern vor allem Rekristallisation
(Retrogradation der Stärke)
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Emulgatoren
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Eigenschaften:
Grenzflächenaktiv
Lipophilen (hydrophob) und hydrophilen (lipophob) Teil
Nicht mischbare Stoffe werden zu gleichmäßiger Masse
Emulsionen, Suspensionen, Schäume entstehen, damit
andere Geschmackseindrücke als Ausgangssubstanzen
Bessere technische Verarbeitung
Emulgatoren
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Margarine=Wasser in Öl Emulsion
Majonaise= Öl in Wasser Emulsion
Dispergierte Phase zuerst nennen dann Lösungsmittel
Emulgatoren
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Ohne Emulgator:
Brancroft Regel:
„Zur Stabilisierung einer Öl in Wasser Emulsion
braucht man ein in Wasser gelöstes und damit
notwendigerweise auch ein bevorzugt in Wasser
lösliches Tensid und umgekehrt.“
HLB Wert – hydrophile-lipophile-balance
Gibt Verhältnis zwischen relativer Stärke oder
Wirksamkeit der hydrophilen und hydrophoben
(lipophil) Gruppe an
Anwendung:
Beeinflussen Streichfähigkeit
Verbessern Benetzbarkeit fetthaltiger Trockenprodukte
Emulgatoren
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Verarbeitetes Fleisch
Stabilisieren die Emulsion aus Fleischproteinen, Fett und
Wasser
Mehlbehandlungsmittel
Schaummittel, Schaumverhüter (Marmelade)
Damit abgepackte Nudeln, Reis nicht verkleben
Damit getrocknete Früchte, Nüsse nicht
zusammenkleben
Damit Kartoffelpüree-, Kakao-, Milchpulver sich gut in
Flüssigkeit lösen
E1440 - Hydroxypropylstärke
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Gewinnung
durch chemische Umwandlung von natürlicher oder bereits
Verwendung in
Tortenfüllungen
Salatsoßen
Fertigprodukten
Kaugummi
Kategorie
natürlicher, chemisch modifizierter Emulgator, Stabilisator,
Verdickungsmittel
Eigenschaften
stabil gegenüber Hitze, Kälte und mechanischen Belastungen
(z.B. Rühren)
bildet Gele aus
Gewinnung
durch chemische Umwandlung von natürlicher oder bereits
Verwendung in
Tortenfüllungen
Salatsoßen
Fertigprodukten
Kaugummi
Kategorie
natürlicher, chemisch modifizierter Emulgator, Stabilisator,
Trägerstoff, Verdickungsmittel
Eigenschaften
quillt bereits in kaltem Wasser und verkleistert
Gewinnung
durch chemische Umwandlung von natürlicher oder bereits
Verwendung in
Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen
Gewinnung
aus Sojabohnen, Sonnenblumen, Raps, Erdnüssen, Mais oder Eigelb
Eigenschaften
natürlicher fettähnlicher Stoff (Phospholipid)
enthalten
verbessert Knet- und Formeigenschaften von Teigen und
verlangsamt das Altbackenwerden von Gebäck
schützt vor Fettverderb durch Sauerstoff
E322 - Lecithin
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Verwendung in
Säuglingsanfangs- und -folgenahrungen
E405 - Propylenglycolalginat
E426 - Sojabohnen-Polyose
E432 - Polysorbat 20
48
Kategorie
künstlich hergestellter Emulgator, Stabilisator
Eigenschaften
Abkömmling des Sorbits E420
Gewinnung
künstlich/ synthetisch aus Sorbit und Fettsäuren
E432 - Polysorbat 20
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Verwendung in
Backfetten, Speiseeis, Desserts, Kuchen, Keksen, Blätterteiggebäck
Futtermitteln
Sicherheit und Risiken
ADI-Wert: 10 mg/ kg Körpergewicht
begünstigen
war in Deutschland verboten, wurde aber im Zuge der EU-
Harmonisierung 1998 wieder zugelassen
E432 - Polysorbat 20
50
E433 - Polysorbat 80
E434 - Polysorbat 40
E435 - Polysorbat 60
E436 - Polysorbat 65
Kategorie
künstlich hergestellter Emulgator
Eigenschaften
gut wasser- und fettlöslich
Gewinnung
durch Veresterung aus Glycerin, Fettsäuren, Phosphorpentoxid
sowie Ammoniak
E442 - Ammoniumphosphat
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Verwendung in
Kakao- und Schokoladenerzeugnissen
führen
E470a - Salze der Speisefettsäuren
53
Kategorie
natürliche oder künstlich hergestellte Emulgatoren,
Stabilisatoren, Trennmittel, Überzugsmittel
Eigenschaften
Zwischenprodukte des Fettstoffwechsels
Gewinnung
künstlich/ synthetisch aus pflanzlichen (Raps-, Maiskeimöl) oder
tierischen Fetten
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
Verwendung in
Backwaren, Backmischungen
Süßwaren, Puddings
Süßstofftabletten
Würfelzucker
Kaugummi
Kategorie
künstlich hergestellte Emulgatoren, Mehlbehandlungsmittel
Eigenschaften
Zwischenprodukte des Fettstoffwechsels
wirken entschäumend
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Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung aus Fettsäuren
Verwendung in
Schokoladenerzeugnissen, Konfitüren, Marmeladen, Gelees
Sahneerzeugnissen, Schnellkochreis
Trockenprodukten
Eigenschaften
verhindern Altbackenwerden von Backwaren
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Mono- und
Diglyceriden mit Essigsäure E260
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
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Verwendung in
Fleischerzeugnissen
Suppen, Soßen
Desserts
Wurstwaren
Trockenprodukten
Brot, Backwaren
Kosmetika
Eigenschaften
halten Luft in Lebensmitteln
relativ instabil
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Mono- und
Verwendung in
Desserts
Backmischungen
Brot, Backwaren
Backwaren)
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Mono- und
Süßwaren
Speiseeis, Desserts
Brot, Backwaren
Backfetten
Kosmetika
Eigenschaften
schwer löslich
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Mono- und
Verwendung in
Brot, Backwaren
Eigenschaften
bilden Öl-in-Wasser-Emulsionen aus
relativ instabil
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Mono- und
Diglyceriden mit acetylierter Weinsäure
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
66
Verwendung in
Teigwaren
Brot, Backwaren
Desserts
Margarine
Eigenschaften
bilden Öl-in-Wasser-Emulsionen aus
relativ instabil
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Mono- und
Diglyceriden mit acetylierter Weinsäure
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
68
Verwendung in
Teigwaren
Brot, Backwaren
Desserts
Margarine
Eigenschaften
schwer löslich
antibakterielle Wirkung
Gewinnung
künstlich/ synthetisch aus Fettsäuremethylestern, -chloriden und
Saccharose
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
70
Verwendung in
(Kaffee-)Getränken, Kaffeeweißer
feinen Backwaren
Speiseeis, Desserts
Süßwaren
Tiefkühlprodukten
Milcherzeugnissen
Frischobst
Eigenschaften
schwer löslich
antibakterielle Wirkung
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Umesterung von Speisefetten und
Saccharose
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
72
Verwendung in
(Kaffee-)Getränken, Kaffeeweißer
feinen Backwaren
Speiseeis, Desserts
Süßwaren
Tiefkühlprodukten
Milcherzeugnissen
Frischobst
Eigenschaften
schwer löslich
hitzestabil
antibakterielle Wirkung
Gewinnung
künstlich/ synthetisch aus Glycerin und Fettsäuren
Verwendung in
Kaffeeweißer
Backwaren
Fettzubereitungen
Süßwaren, Desserts
Kosmetika
Eigenschaften
wirkt stark emulgierend
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Glycerin und
Rizinolsäure
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
76
Verwendung in
fettreduzierten Streichfetten und Brotaufstrichen
Salatsoßen
Schokoladenerzeugnissen
Lebervergrößerungen
E477 - Propylenglycolester der
Speisefettsäuren
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Eigenschaften
wirken schwach emulgierend und unterstützen die Wirksamkeit
anderer Emulgatoren
stabilisieren "Luft-haltige" Lebensmittel (z.B. Kuchen)
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch Veresterung von Fettsäuren und
Propylenglycol
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
78
Verwendung in
Kaffeeweißer
Backwaren, Brot
Fettzubereitungen
Speiseeis, Desserts
Süßwaren
Kosmetika
Eigenschaften
wirkt stark emulgierend
Gewinnung
künstlich/ synthetisch durch starke Erhitzung von Sojaöl und
anschließende Veresterung mit Mono- und Diglyceriden
mittlerweile mittels gentechnisch veränderter Rohstoffe möglich
Verwendung in
Fettemulsionen (zum Braten)
Eigenschaften
Natriumsalz der Stearoylmilchsäure
instabil
Gewinnung
künstlich/ synthetisch aus Stearin-, Milch- und Polymilchsäure
E481 - Natriumstearoyl-2-lactylat
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Verwendung in
Backwaren, Toastbrot, Knabbererzeugnissen, Desserts
E463 - Hydroxypropylcellulose
E464 - Hydroxypropylmethylcellulose
E482 - Calciumstearoyl-2-lactylat
E483 - Stearyltartrat
E491 – Sorbitanmonostearat
E492 – Sorbitantristearat
E493 - Sorbitanmonolaurat
E494 - Sorbitanmonooleat
E495 - Sorbitanmonopalmitat