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Ganz allgemein kann gesagt werden, dass zu den Säulen der Unternehmensführung Transparenz
und Offenlegung dazugehören. Es gibt verschiedene Interessengruppen welche die Offenlegung
von Unternehmen in ihrem Entscheidungsprozess berücksichtigen. Offenlegung ist in der
Rechnungslegungsliteratur definiert als "Information der Öffentlichkeit durch Jahresabschlüsse
der Gesellschaft" (Ağca & Önder, 2007: 241).
Freiwillige Offenlegung wird von Meek et al. (1995: 555) als, "freie Wahl der
Unternehmensleitung, Rechnungslegung und andere Informationen zur Verfügung zu stellen, die
für die Entscheidungsbedürfnisse der Nutzer ihrer Geschäftsberichte als relevant erachtet
werden“, definiert. Darüber hinaus kann die freiwillige Offenlegung auch die Offenlegung "von
einem maßgeblichen Kodex oder einer maßgeblichen Stelle empfohlen werden" beinhalten.
(Hassan & Marston, 2010: 7).
Die Legitimitätstheorie beruht hingegen auf die Wahrnehmung der Gesellschaft, und sagt, dass
das Management gezwungen ist, Informationen offenzulegen, damit sich die Meinung der
externen Nutzer über ihr Unternehmen nicht zum Nachteil des Unternehmens verändert.
(Cormier & Gordon, 2001).
Frühere Untersuchungen haben noch kein einheitliches Verständnis über den Zusammenhang
zwischen Nachhaltigkeitsleistung und Nachhaltigkeitsinformation ergeben. Einerseits wird
mittels der Theorie der freiwilligen Offenlegung prognostiziert, dass ein Unternehmen mit guter
Nachhaltigkeitsperformance einen Anreiz hat, Informationen über seine Leistung offen zu legen,
um seinen Marktwert zu steigern. Dieser Forschungsstrom stellt einen positiven Zusammenhang
zwischen der Nachhaltigkeitsleistung und der Menge der Nachhaltigkeitsveröffentlichung her
(d.h., bessere Nachhaltigkeitsleistungen legen mehr offen). Auf der anderen Seite argumentiert
die Legitimitätstheorie, dass Unternehmen die Offenlegung von Nachhaltigkeit nutzen, um die
öffentliche Wahrnehmung ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. Forscher stellen folglich
einen negativen Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsleistung und der Quantität der
Nachhaltigkeitsangabe (d.h., schlechte Nachhaltigkeitsleistungsträger geben mehr preis) als
Hinweis auf die Anwendbarkeit der Legitimationstheorie, fest. Somit liefern diese beiden
Theorien widersprüchliche Vorhersagen über den Zusammenhang zwischen
Nachhaltigkeitsleistung und Nachhaltigkeitspreisgabe, und die gemischten empirischen
Ergebnisse aus früheren Studien haben diesen Zusammenhang noch nicht geklärt (für einen
positiven Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsleistung und Nachhaltigkeitspreisangabe
siehe Al-Tuwaijri et al., 2004; Clarkson et al., 2008; für einen negativen Zusammenhang siehe
Cho und Patten, 2007; de Villiers und van Staden, 2006).
(Hummel und Schlick, 2016)
Bevor wir unsere Forschungsergebnisse präsentieren werden wir einen Überblick über die SDG´s,
die Sustainable Development Goals geben.
Die SDGs wurden als die Nachfolger von den MDGs (die Millenium Development Goals) gebildet.
Die MDGs stellten eine wichtige Vorgabe für die Entwicklungsaktivitäten da. Es konnten in
unterschiedlichen Bereiche durch die Verfolgung spezifischen Maßnahmen messbare Erfolgen
erzielt werden. Durch die gezielten Aktivitäten bzw. Maßnahmen wurde erfolgreich die Armut
bekämpft und der Gesundheits-und-Bildungswesen verbessert. Diese Maßnahmen wurden
hauptsächlich in den Entwicklungsländern gesetzt.
Die MDGs wurden in Jahr 2015 von den SDGs abgelöst. Die SDGs sind in ihr Tätigkeitsumfeld viel
breiter gefasst als die MDGs. Es wird dadurch ein breiteres Spektrum an verwandten Themen
angesprochen. Diese Themen befinden sich hauptsächlich innerhalb der drei Dimensionen der
Nachhaltigkeit wieder. Diese drei Dimensionen sind Wirtschaft, Soziales und Umwelt.
Die Ausarbeitung der SDGs stellt einen, für die Geschichte der Vereinten Nationen, bezüglich der
Inklusion noch nie erlebten Prozess dar. Wertvolle Beiträge kamen von allen Sektoren und Teilen
der Welt. Die SDGs richten sich zwar in erster Linie an Regierungen jedoch es werden alle
Organisationen angesprochen und eingeladen bei der Umsetzung mitzugestalten. Sie sind
sowohl für die Industriestaaten wie auch für die Entwicklungsländer konzipiert worden. Die SDGs
stellen ein gemeinsam mit unterschiedlichen Teilnehmer, es wurden insbesondere auch Beiträge
aus der Wirtschaft aufgenommen. Die erarbeiteten Ziele stellen somit ein Rahmen für die
Nachhaltigkeit dar. Die hierbei entwickelten und gesetzten Bestrebungen und Prioritäten geben
vor allem der Wirtschaft und seine Akteure eine zentrale Rolle vor.
„Der Privatsektor ist ein unerlässlicher Partner für die Erreichung der Sustainable Development
Goals. Unternehmen können im Rahmen ihres Kerngeschäfts einen Beitrag leisten. Wir rufen
daher Unternehmen auf der ganzen Welt auf, die Auswirkungen ihres Handelns zu erheben, sich
ehrgeizige Ziele zu setzen und ihre Fortschritte transparent zu kommunizieren.“
Die Regierungen in aller Welt haben sich zu den SDGS bekannt. In Zusammenarbeit mit der
Wirtschaft werden entsprechende Maßnahmen ergreift.
Der Artikel 67, auf den sich alle 193 UN-Mitgliedsstaaten verständigt haben lautet:
„Privatwirtschaftliche Aktivitäten, Investitionen und Innovation sind wichtige Motoren der Produktivität,
eines breitenwirksamen Wirtschaftswachstums und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Wir kennen die
Vielfalt des Privatsektors an, von Kleinstunternehmen über Genossenschaften bis zu multinationalen
Unternehmen. Wir fordern alle Unternehmen auf, ihre Kreativität und Innovationsstärke zur Lösung der
Herausforderungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung einzusetzen.“
Als Hauptmitverantwortlich wird von der Wirtschaft erwartet, dass die Unternehmen Lösungen
zur Umsetzung der SDGs entwickeln und bereitstellen. Damit ergeben sich daraus für alle
Teilnehmer neue Möglichkeiten zum gemeinsamen nachhaltigen wachsen und aber auch damit
verbundene günstigere Risikoprofile. Die von den Unternehmen entwickelten Lösungen und
innovativen Geschäftspraktiken können zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Die SDGs
regen Unternehmen auf ihre negativen Auswirkungen zu minimalisieren und wo möglich zu
eliminiere. Die SDGS sind ein geeignetes Rahmenwerk um Strategien, Ziele und
Geschäftstätigkeiten zu setzen, entwickeln, lenken, steuern und aber und jetzt kommt der für
uns relevanter Aspekt zu kommunizieren und zu berichten. Es wird behauptet, dass die SDGs in
der Kommunikation mit den Stakeholdern ein effektives und geeignetes
Kommunikationsrahmenwerk bzw. der erzielten Unternehmensleistungen in Bereich der
Nachhaltigkeit darstellen. (SDG Kompass)
Die SDGs bestehen aus 17 Ziele. Die Nachhaltigkeitsziele des Rio+20 Gipfel zum Klimaschutz
spielen eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung der SDGs. Die 17 Ziele beinhalten 169
Zielsetzungen für die nachhaltige Entwicklung. Die SDGS sind für alle Staaten weltweit gültig und
nicht nur für die Staaten des Globalen Südens, wie dies bei den MDGS der Fall war. Bei den SDGs
steht der Mensch stärker in Focus und ist sinngemäß das oberste Anliegen der SDGs die
Beendigung der extremen Armut "in allen Formen und überall in der Welt".
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