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Harald Hofmann
Handbuch
der Lichtplanung
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Vieweg
Licht und Beleuchtung sind ein vieldisku- eine angemessene technische Lösung für
tiertes Thema geworden, nicht zuletzt, die Beleuchtungsanforderungen eines
weil mit dem wachsenden Bewußtsein für konkreten Projektes zu finden.
architektonische Qualität auch die Anfor-
derungen an eine angemessene Architek- Das Handbuch für Lichtplanung will einen
turbeleuchtung steigen. Ließ sich die Überblick über Grundlagen und Praxis der
Betonarchitektur der jüngsten Vergangen- Architekturbeleuchtung geben. Es versteht
heit noch mit standardisierten Lichtkon- sich sowohl als Lehrbuch, z. B. für Studen-
zepten beleuchten, so wird für die vielfäl- ten der Architektur, wie auch als Nach-
tigen und anspruchsvollen Bauten der schlagewerk für den Praktiker. Das Hand-
Gegenwart eine ebenso differenzierte und buch will weder mit der umfangreichen
anspruchsvolle Beleuchtung gefordert. lichttechnischen Fachliteratur konkurrie-
ren noch die begrenzte Anzahl von Bild-
Eine ausreichende Palette an Lichtquellen bänden zu ausgeführten Planungsbeispie-
und Leuchten für diese Aufgabe ist durch- len erweitern. Ziel ist vielmehr, das Thema
aus vorhanden; das Leistungsspektrum der Architekturbeleuchtung möglichst praxis-
Lichttechnik wird durch den technischen nah und verständlich zu erschließen.
Fortschritt um immer zahlreichere und Hintergrundinformationen liefert dabei ein
spezialisiertere Beleuchtungsinstrumente Kapitel zur Geschichte der Beleuchtung.
erweitert. Gerade diese Tatsache macht es Der zweite Teil des Handbuchs beschäftigt
dem Lichtplaner aber zunehmend schwe- sich mit lichttechnischen Grundlagen und
rer, sich im umfassenden Angebot an einer Darstellung der verfügbaren Licht-
Lampen und Leuchten zu orientieren und quellen, Betriebsgeräte und Leuchten. Der
dritte Teil umfaßt eine Auseinandersetzung
mit Konzepten, Strategien und Abläufen
der lichtplanerischen Praxis. Im vierten
Teil findet sich eine umfangreiche Samm-
lung exemplarischer Lösungen für die
häufigsten Aufgabenstellungen der Innen-
raumbeleuchtung. Glossar, Register und
Literaturverzeichnis unterstützen die
Arbeit mit dem Handbuch und erleichtern
die Suche nach weiterführender Literatur.
ISBN-NR.: 3-528-08895-8
Rüdiger Ganslandt
Geboren 1955. Studium von Germanistik,
Kunst und Kunstgeschichte in Aachen.
Mitarbeit an einem Projekt zum Thema
phantastische Architektur. Buchveröffent-
lichungen aus dem Grenzgebiet zwischen
Natur- und Geisteswissenschaft, Artikel
zum Thema Lichtplanung. Seit 1987 bei
ERCO, Arbeit an Texten und didaktischen
Konzepten. Lebt in Lüdenscheid.
Harals Hofmann
Geboren 1941 in Worms. Von 1961 bis
1968 Studium der Elektrotechnik an der
TH Darmstadt. 1975 Promotion. Dort
Lehr- und Forschungstätigkeit am Institut
für Lichttechnik bis 1978. Seit 1979 Leiter
der Abteilung Lichttechnik bei ERCO und
Lehrauftrag für Beleuchtungstechnik am
Fachbereich Architektur der TH Darmstadt.
Titel Handbuch der Lichtplanung
Autoren Rüdiger Ganslandt
Harald Hofmann
Layout und otl aicher und
Gestaltung Monika Schnell
Zeichnungen otl aicher
Reinfriede Bettrich
Peter Graf
Druckhaus Maack
Reproduktion Druckhaus Maack, Lüdenscheid
OffsetReproTechnik, Berlin
Reproservice Schmidt, Kempten
Satz und Druck Druckhaus Maack, Lüdenscheid
Buchbinderische C. Fikentscher
Verarbeitung Großbuchbinderei Darmstadt
©Friedr.
ERCO Leuchten GmbH, Lüdenscheid
Vieweg & Sohn Verlagsgesell-
schaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
1. Auflage 1992
Der Verlag Vieweg ist ein Unternehmen
der Verlagsgruppe Bertelsmann Interna-
tional.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile
ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver-
wertung außerhalb der engen Grenzen des
Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim-
mung des Verlages unzulässig und strafbar.
Dies gilt insbesondere für Vervielfältigun-
gen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen
und die Einspeicherung und Verarbeitung
in elektronischen Systemen.
Printed in Germany
ISBN 3-528-08895-8
Rüdiger Ganslandt E Edition
Harald Hofmann
Handbuch der
Lichtplanung
Vieweg
Zu diesem Buch Licht und Beleuchtung sind ein vieldisku- als Nachschlagewerk für den Praktiker.
tiertes Thema geworden, nicht zuletzt, Das Handbuch will weder mit der umfang-
weil mit dem wachsenden Bewußtsein reichen lichttechnischen Fachliteratur
für architektonische Qualität auch die An- konkurrieren noch die begrenzte Anzahl
forderungen an eine angemessene Archi- von Bildbänden zu ausgeführten Planungs-
tekturbeleuchtung steigen. Ließ sich die beispielen erweitern. Ziel ist vielmehr, das
Betonarchitektur der jüngsten Vergangen- Thema Architekturbeleuchtung möglichst
heit noch mit standardisierten Lichtkon- praxisnah und verständlich zu erschließen.
zepten beleuchten, so wird für die vielfäl- Hintergrundinformationen liefert dabei
tigen und anspruchsvollen Bauten der Ge- ein Kapitel zur Geschichte der Beleuchtung.
genwart eine ebenso differenzierte und Der zweite Teil des Handbuchs beschäftigt
anspruchsvolle Beleuchtung gefordert. sich mit lichttechnischen Grundlagen und
Eine ausreichende Palette an Licht- einer Darstellung der verfügbaren Licht-
quellen und Leuchten für diese Aufgabe quellen, Betriebsgeräte und Leuchten. Der
ist durchaus vorhanden; das Leistungs- dritte Teil umfaßt eine Auseinandersetzung
spektrum der Lichttechnik wird durch den mit Konzepten, Strategien und Abläufen
technischen Fortschritt um immer zahlrei- der lichtplanerischen Praxis. Im vierten
chere und spezialisiertere Beleuchtungs- Teil findet sich eine umfangreiche Samm-
instrumente erweitert. Gerade diese Tat- lung exemplarischer Lösungen für die
sache macht es dem Lichtplaner aber häufigsten Aufgabenstellungen der Innen-
zunehmend schwerer, sich im umfassen- raumbeleuchtung. Glossar, Register und
den Angebot an Lampen und Leuchten zu Literaturverzeichnis unterstützen die Ar-
orientieren und eine angemessene tech- beit mit dem Handbuch und erleichtern
nische Lösung für die Beleuchtungsanfor- die Suche nach weiterführender Literatur.
derungen eines konkreten Projektes zu
finden.
Das Handbuch für Lichtplanung will
einen Überblick über Grundlagen und
Praxis der Architekturbeleuchtung geben.
Es versteht sich sowohl als Lehrbuch, z. B.
für Studenten der Architektur, wie auch
Inhalt Vorwort
1.0 Geschichte
1.1 Geschichte der Architekturbeleuchtung 12
1.1.1 Tageslichtarchitektur 12
1.1.2 Künstliche Beleuchtung 13
1.1.3 Naturwissenschaft und Beleuchtung 15
1.1.4 Moderne Lichtquellen 16
1.1.4.1 Gasbeleuchtung 17
1.1.4.2 Elektrische Lichtquellen 18
1.1.5 Quantitative Lichtplanung 22
1.1.6 Anfänge einer neuen Lichtplanung 22
1.1.6.1 Impulse aus der Bühnenbeleuchtung 24
1.1.6.2 Qualitative Lichtplanung 24
1.1.6.3 Lichttechnik und Lichtplanung 25
2.0 Grundlagen
2.1 Wahrnehmung 28
2.1.1 Auge und Kamera 28
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie 29
2.1.2.1 Konstanz 31
2.1.2.2 Gestaltgesetze 33
2.1.3 Physiologie des Auges 36
2.1.4 Gegenstände der Wahrnehmung 38
2.2 Größen und Einheiten 40
2.2.1 Lichtstrom 40
2.2.2 Lichtausbeute 40
2.2.3 Lichtmenge 40
2.2.4 Lichtstärke 40
2.2.5 Beleuchtungsstärke 42
2.2.6 Belichtung 42
2.2.7 Leuchtdichte 42
2.3 Licht und Lichtquellen 43
2.3.1 Glühlampen 45
2.3.1.1 Halogen-Glühlampen 49
2.3.2 Entladungslampen 52
2.3.2.1 Leuchtstofflampen 53
2.3.2.2 Kompakte Leuchtstofflampen 54
2.3.2.3 Leuchtröhren 55
2.3.2.4 Natriumdampf-Niederdrucklampen 56
2.3.2.5 Quecksilberdampf-Hochdrucklampen 57
2.3.2.6 Mischlichtlampen 58
2.3.2.7 Halogen-Metalldampflampen 59
2.3.2.8 Natriumdampf-Hochdrucklampen 60
2.4 Betriebs- und Steuergeräte 65
2.4.1 Betriebsgeräte für Entladungslampen 65
2.4.1.1 Leuchtstofflampen 65
2.4.1.2 Kompakte Leuchtstofflampen 66
2.4.1.3 Leuchtröhren 66
2.4.1.4 Natriumdampf-Niederdrucklampen 66
2.4.1.5 Quecksilberdampf-Hochdrucklampen 66
2.4.1.6 Halogen-Metalldampflampen 67
2.4.1.7 Natriumdampf-Hochdrucklampen 67
2.4.2 Kompensation und Schaltung von Entladungslampen 67
2.4.3 Funkentstörung und Begrenzung anderer Störungen 67
2.4.4 Transformatoren für Niedervoltanlagen 68
2.4.5 Helligkeitssteuerung 71
2.4.5.1 Glühlampen und Halogen-Glühlampen 71
2.4.5.2 Niedervolt-Halogenlampen 71
2.4.5.3 Leuchtstofflampen 71
2.4.5.4 Kompakte Leuchtstofflampen 72
2.4.5.5 Andere Entladungslampen 72
2.4.6 Fernsteuerung 72
2.4.7 Lichtsteuersysteme 72
2.4.7.1 Lichtsteuersysteme für Bühnenwirkungen 73
2.5 Licht – Eigenschaften und Merkmale 74
2.5.1 Lichtquantität 74
2.5.2 Diffuses und gerichtetes Licht 76
2.5.2.1 Modellierung 77
2.5.2.2 Brillanz 78
2.5.3 Blendung 79
2.5.4 Lichtfarbe und Farbwiedergabe 83
2.6 Lichtlenkung 85
2.6.1 Prinzipien der Lichtlenkung 85
2.6.1.1 Reflexion 85
2.6.1.2 Transmission 85
2.6.1.3 Absorption 87
2.6.1.4 Brechung 87
2.6.1.5 Interferenz 87
2.6.2 Reflektoren 88
2.6.2.1 Parabolreflektoren 89
2.6.2.2 Darklightreflektoren 90
2.6.2.3 Kugelreflektoren 90
2.6.2.4 Evolventenreflektoren 90
2.6.2.5 Elliptische Reflektoren 90
2.6.3 Linsensysteme 91
2.6.3.1 Sammellinsen 91
2.6.3.2 Fresnellinsen 91
2.6.3.3 Abbildende Systeme 91
2.6.4 Prismenraster 92
2.6.5 Zusatzeinrichtungen 92
2.7 Leuchten 94
2.7.1 Ortsfeste Leuchten 94
2.7.1.1 Downlights 94
2.7.1.2 Uplights 97
2.7.1.3 Rasterleuchten 97
2.7.1.4 Fluter 100
2.7.1.5 Architekturintegrierte Leuchten 101
2.7.2 Bewegliche Leuchten 102
2.7.2.1 Strahler 102
2.7.2.2 Wandfluter 103
2.7.3 Lichtstrukturen 104
2.7.4 Sekundärleuchten 105
2.7.5 Lichtleitersysteme 105
3.0 Lichtplanung
3.1 Konzepte der Lichtplanung 110
3.1.1 Quantitative Lichtplanung 110
3.1.2 Leuchtdichtetechnik 112
3.1.3 Grundlagen einer wahrnehmungsorientierten Lichtplanung 115
3.1.3.1 Richard Kelly 115
3.1.3.2 William Lam 117
3.1.3.3 Architektur und Atmosphäre 118
3.2 Qualitative Lichtplanung 119
3.2.1 Projektanalyse 119
3.2.1.1 Raumnutzung 119
3.2.1.2 Psychologische Anforderungen 122
3.2.1.3 Architektur und Atmosphäre 122
3.2.2 Projektentwicklung 123
3.3 Planungspraxis 126
3.3.1 Auswahl von Lampen 126
3.3.1.1 Modellierung und Brillanz 127
3.3.1.2 Farbwiedergabe 127
3.3.1.3 Lichtfarbe und Farbtemperatur 128
3.3.1.4 Lichtstrom 128
3.3.1.5 Wirtschaftlichkeit 128
3.3.1.6 Helligkeitssteuerung 130
3.3.1.7 Start- und Wiederzündverhalten 130
3.3.1.8 Strahlungsbelastung und Wärmelast 130
3.3.2 Auswahl von Leuchten 132
3.3.2.1 Serienprodukt oder Sonderanfertigung 132
3.3.2.2 Integrierte oder additive Beleuchtung 132
3.3.2.3 Ortsfeste oder bewegliche Beleuchtung 136
3.3.2.4 Allgemeinbeleuchtung oder differenzierte Beleuchtung 136
3.3.2.5 Direkte oder indirekte Beleuchtung 136
3.3.2.6 Horizontale und vertikale Beleuchtung 138
3.3.2.7 Beleuchtung von Arbeitsfläche und Boden 138
3.3.2.8 Wandbeleuchtung 139
3.3.2.9 Deckenbeleuchtung 141
3.3.2.10 Begrenzung der Leuchtdichte 141
3.3.2.11 Sicherheitstechnische Anforderungen 143
3.3.2.12 Zusammenarbeit mit Klimatechnik und Akustik 143
3.3.2.13 Zusatzeinrichtungen 143
3.3.2.14 Lichtsteuerung und Bühneneffekte 144
3.3.3 Anordnung von Leuchten 144
3.3.4 Schaltung und Lichtsteuerung 150
3.3.5 Montage 152
3.3.5.1 Deckenmontage 152
3.3.5.2 Wand- und Bodenmontage 154
3.3.5.3 Tragstrukturen 154
3.3.6 Berechnungen 154
3.3.6.1 Wirkungsgradverfahren 154
3.3.6.2 Projektierung nach der spezifischen Anschlußleistung 157
3.3.6.3 Punktbeleuchtungsstärken 158
3.3.6.4 Beleuchtungskosten 159
3.3.7 Simulation und Präsentation 160
3.3.8 Messung von Beleuchtungsanlagen 168
3.3.9 Wartung 169
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer 173
4.2 Aufzugsbereich 180
4.3 Flur 184
4.4 Treppe 188
4.5 Gruppenbüro 192
4.6 Einzelbüro 198
4.7 Besprechungsbüro 203
4.8 Konferenzraum 207
4.9 Auditorium 213
4.10 Kantine 217
4.11 Café, Bistro 221
4.12 Restaurant 225
4.13 Multifunktionaler Raum 229
4.14 Museum, Vitrine 236
4.15 Museum, Galerie 241
4.16 Gewölbe 249
4.17 Verkauf, Boutique 252
4.18 Verkauf, Theke 256
4.19 Verwaltung, Publikumsverkehr 259
4.20 Präsentation 264
5.0 Anhang
Beleuchtungsstärken, Empfehlungen
Bezeichnung von Lampen
Glossar, Literatur, Quellen, Register
1.0 Geschichte
1.1 Geschichte
1.1 1.1.1 Tageslichtarchitektur
1.1.1 Tageslichtarchitektur
Für den Bereich des Tageslichts bedeutet
dies zunächst eine konsequente Anpassung
der Architektur an die Erfordernisse einer
Beleuchtung mit natürlichem Licht. So wird
die Ausrichtung von Gebäuden und die
Lage einzelner Räume durch die Einfalls-
richtungen der Sonne bestimmt; auch die
Ausmaße der Räume orientieren sich an
der Möglichkeit zur natürlichen Beleuch-
tung und Belüftung. Abhängig von den
Lichtverhältnissen in unterschiedlichen
klimatischen Bereichen der Erde entwickeln
sich verschiedene Grundtypen von Tages-
lichtarchitektur. In kühleren Regionen mit
überwiegend bedecktem Himmel entstehen
so Gebäude mit großen, hoch angebrach-
ten Fenstern, die möglichst viel Licht direkt
einlassen. Durch das diffuse Himmelslicht
entsteht dabei eine gleichmäßige Beleuch-
tung; die Problematik des Sonnenlichts –
Schlagschatten, Blendung und Aufheizung
des Raums – bleiben auf wenige Sonnen-
tage beschränkt und können vernachlässigt
werden.
In Ländern mit hohem Sonnenlicht-
anteil stehen gerade diese Probleme im
Vordergrund. So dominieren dort Gebäude
mit kleinen, niedrig liegenden Fenstern
und stark reflektierenden Außenwänden.
Direktes Sonnenlicht kann auf diese Weise
kaum in den Raum dringen; die Beleuch-
tung erfolgt vor allem durch von der Ge-
bäudeumgebung reflektiertes Licht, das
bei der Reflexion gestreut wird und einen
großen Teil seines Infrarotanteils bereits
abgegeben hat.
Über die Frage nach einer quantitativ
ausreichenden Beleuchtung hinaus werden
Tageslichtarchitektur: Sonnenlichtarchitektur: beim Umgang mit Tageslicht aber auch
große, hohe Fenster kleine, niedrige Fenster, ästhetische und wahrnehmungspsycholo-
reflektierende Umgebung
gische Aspekte berücksichtigt. Dies zeigt
sich zum Beispiel bei der Behandlung von
Architekturdetails, die je nach Art der
12
1.1 Geschichte
1.1.2 Künstliche Beleuchtung
13
1.1 Geschichte
1.1.2 Künstliche Beleuchtung
14
1.1 Geschichte
1.1.3 Naturwissenschaft und
Beleuchtung
erzeugt. Mit der Entwicklung von Öllampe benannte Argandlampe, eine Öllampe mit
und Kerze stehen schließlich kompakte, röhrenförmigem Docht, bei der die Luft
relativ sichere Lichtquellen zur Verfügung; sowohl vom Röhreninneren, wie auch von
hier werden ausgesuchte Brennstoffe öko- der Außenseite des Dochts zur Flamme
nomisch genutzt, der Fackelstab wird auf gelangen kann. Durch diese verbesserte
den Docht als Transportmittel für Wachs Sauerstoffzufuhr bei gleichzeitig vergrö-
oder Öl reduziert. ßerter Dochtoberfläche kommt es zu einer
Mit der Öllampe, die schon in vorge- sprunghaften Steigerung der Lichtleistung.
schichtlicher Zeit entwickelt wird, ist für In einem weiteren Schritt werden Docht
lange Zeit die höchste Stufe des lichttech- und Flamme mit einem Glaszylinder um-
nischen Fortschritts erreicht. Zwar wird geben, dessen Kaminwirkung für einen er-
die Lampe selbst – später kommt der Ker- höhten Luftdurchsatz und damit für eine
zenhalter dazu – ständig weiterentwickelt, nochmalige Leistungssteigerung sorgt. Mit
es entstehen prächtige Leuchter in immer der Argandlampe erhält die Öllampe ihre
neuen Stilrichtungen; die Flamme selbst, endgültige Form, auch heutige Petroleum-
und damit auch ihre Leuchtkraft, bleibt lampen arbeiten nach diesem nicht mehr
jedoch unverändert. zu verbessernden Prinzip.
Da diese Leuchtkraft aber, verglichen
mit heutigen Lichtquellen, sehr gering ist, Optische Instrumente als Hilfsmittel der
bleibt die künstliche Beleuchtung ein Not- Lichtlenkung sind früh bekannt. Schon in
behelf. Anders als beim Tageslicht, das eine der Antike werden Spiegel genutzt und
souveräne und differenzierte Beleuchtung theoretisch beschrieben; von Archimedes
des ganzen Raums zuläßt, ist die Helligkeit berichtet die Legende, daß er feindliche
der Flamme immer nur auf ihre Umgebung Schiffe vor Syrakus durch Hohlspiegel in
beschränkt. Die Menschen versammeln Brand setzte. Auch über Brenngläser in
sich also in der Nähe der Leuchte oder pla- Form wassergefüllter Glaskugeln (Schuster-
zieren die Leuchte direkt beim zu beleuch- kugeln) wird berichtet.
tenden Objekt. Die Nacht wird auf diese Um die Jahrtausendwende finden sich
Weise nur spärlich erhellt; eine umfassende im arabischen und chinesischen Raum
Illumination erfordert unzählige kostspie- theoretische Arbeiten über die Wirkungs-
lige Leuchten und ist nur bei höfischen weise optischer Linsen. Ab dem 13. Jhdt.
Prunkveranstaltungen denkbar. Architek- können diese Linsen dann konkret nach-
turbeleuchtung im heutigen Sinn bleibt gewiesen werden, sie werden meist als
Petroleumlampe bis ins späte 18. Jhdt. fast ausschließlich Sehhilfen in Form von Lupen (Lesesteinen)
mit Argandbrenner eine Angelegenheit des Tageslichts. oder Brillen genutzt. Als Material wird
zunächst geschliffener Beryll verwendet,
später wird dieser kostspielige Halbedel-
1.1.3 Naturwissenschaft und Beleuch- stein durch Glas ersetzt, das nun in ausrei-
tung chend klarer Qualität hergestellt werden
kann. Noch heute verweist der Name
Der Grund für das Stagnieren der Entwick- „Brille“ auf das ursprüngliche Material der
lung leistungsstarker künstlicher Licht- Sehhilfe.
quellen liegt in unzureichenden natur- Im späten 16. Jhdt. werden von hollän-
wissenschaftlichen Kenntnissen; im Fall dischen Brillenschleifern erste Teleskope
der Öllampe an falschen Vorstellungen entwickelt. Im 17. Jhdt. werden diese Ge-
vom Wesen der Verbrennung. Bis zur Ent- räte dann von Galilei, Kepler und Newton
stehung einer modernen Chemie galt perfektioniert; es werden Mikroskope und
hier die aus der Antike überkommene Vor- Projektionsapparate konstruiert.
stellung, daß eine Substanz beim Verbren- Gleichzeitig entstehen grundlegende
nen „Phlogiston“ freisetzen würde. Ein Theorien über das Wesen des Lichts. Hier-
brennbarer Stoff bestände demnach aus bei vertritt Newton die These, daß Licht
Asche und Phlogiston ( den antiken Ele- aus Teilchen besteht – eine Anschauung,
menten Erde und Feuer ), die beim Verbren- die sich bis in die Antike zurückverfolgen
nen getrennt werden – das Phlogiston läßt –, während Huygens Licht als Wellen-
wird als Flamme frei, die Erde bleibt als phänomen begreift. Beide rivalisierenden
Asche zurück. Theorien werden durch eine Reihe von op-
Es ist verständlich, daß auf der Grund- tischen Phänomenen belegt und existieren
lage dieser Theorie eine Optimierung von parallel zueinander; heute ist klar, daß Licht
Verbrennungsprozessen unmöglich ist, weder als reines Teilchen- noch als reines
weil die Bedeutung der Luftzufuhr für die Wellenphänomen verstanden werden kann,
Christiaan Huygens Isaac Newton Flamme nicht erkannt wird. Erst durch sondern nur durch eine Kombination bei-
die Experimente Lavoisiers setzt sich die der Ansätze zu verstehen ist.
Erkenntnis durch, daß Verbrennung Anla- Mit der Entwicklung der Photometrie –
gerung von Sauerstoff bedeutet und jede der Lehre von der Messung von Licht- und
Flamme also von der Luftzufuhr abhän- Beleuchtungsstärken – durch Boguer und
gig ist. Lambert im 18. Jhdt. liegen schließlich die
Lavoisiers Experimente finden in den wesentlichsten wissenschaftlichen Grund-
siebziger Jahren des 18. Jhdt.s statt. Schon lagen für eine funktionsfähige Lichttechnik
wenig später, 1783, werden die neuen vor. Dennoch beschränkt sich die Anwen-
Erkenntnisse lichttechnisch umgesetzt. dung der erkannten Zusammenhänge fast
Francois Argand konstruiert die nach ihm ausschließlich auf die Konstruktion opti-
15
1.1 Geschichte
1.1.4 Moderne Lichtquellen
16
1.1 Geschichte
1.1.4 Moderne Lichtquellen
1.1.4.1 Gasbeleuchtung
Zuerst erhält die Argandlampe hierbei
Konkurrenz durch die Gasbeleuchtung.
Daß brennbare Gase existieren, ist schon
seit dem 17. Jhdt. bekannt. Systematisch
verstanden und hergestellt werden Gase
aber wiederum erst im Rahmen der mo-
dernen Chemie – fast gleichzeitig mit der
Argandlampe wird ein Verfahren zur Ge-
winnung von Leuchtgas aus Steinkohle
entwickelt.
Gegen Ende des 18. Jhdt.s wird die Lei-
stungsfähigkeit der Gasbeleuchtung in
einer Reihe von Pilotprojekten – ein Hör-
saal in Löwen durch Jan Pieter Minckellaers,
eine Fabrik, ein Privathaus und sogar ein
Wagen durch den englischen Ingenieur
William Murdoch – demonstriert, die neue
Lichtquelle erreicht hierbei ungekannte
Beleuchtungsstärken. Einer allgemeinen
Verbreitung steht jedoch die aufwendige
Schaufensterbeleuch- Herstellung des Leuchtgases und die Rei-
tung mit Gaslicht nigung von übelriechenden Verunreini-
(um 1870)
gungen im Wege. Zwar werden kleine
Apparaturen, sogenannte Thermolampen,
entwickelt, die eine Gaserzeugung im Ein-
zelhaushalt ermöglichen und dabei gleich-
zeitig für Beleuchtung und Heizung sor-
gen; diesen Geräten ist aber kein Erfolg
Carl Auer v. Welsbach beschieden. Wirtschaftlich wird die Gas-
beleuchtung erst durch die Kopplung von
Koksgewinnung und Gaserzeugung, d. h.
durch die zentrale Versorgung ganzer
Stadtteile mit Gas. Hierbei bildet die Stra-
ßenbeleuchtung den Vorreiter, nach und
nach werden auch öffentliche Gebäude
und schließlich Privathaushalte an die
Gasversorgung angeschlossen.
Wie jede andere Lichtquelle wird auch
das Gaslicht durch eine Reihe von techni-
schen Weiterentwicklungen zunehmend
effizienter genutzt. Ähnlich wie bei der
Öllampe entstehen eine Reihe von Brenner-
formen, die durch vergrößerte Flammen-
flächen für eine erhöhte Lichtstärke sorgen.
Auch das Argandsche Prinzip der ringför-
migen, von beiden Seiten mit Sauerstoff
versorgten Flamme kann bei der Gasbe-
leuchtung eingesetzt werden und führt
wiederum zu überlegenen Lichtausbeuten.
Der Versuch, durch Weiterentwicklung
des Argandbrenners einen Sauerstoffüber-
schuß im Gasgemisch zu erzeugen, führt
jedoch zu einem überraschenden Ergebnis.
Da aller Kohlenstoff des Gases nun voll-
ständig zu wiederum gasförmigem Kohlen-
dioxyd verbrannt wird, fehlen die glühen-
den Kohlepartikel, die für die Lichterschei-
nung der Flamme verantwortlich sind; es
entsteht die außerordentlich heiße, jedoch
kaum leuchtende Flamme des Bunsen-
brenners. Der Lichtstärke selbstleuchten-
der Flammen sind also Grenzen gesetzt;
eine weitere Leistungssteigerung muß auf
andere Prinzipien der Lichterzeugung zu-
Drummondsches Glühstrumpf nach rückgreifen.
Kalklicht Auer v. Welsbach
Ein möglicher Ansatz eines hocheffizien-
ten Gaslichts ergibt sich hierbei durch das
Phänomen der Thermoluminiszenz, der
17
1.1 Geschichte
1.1.4 Moderne Lichtquellen
18
1.1 Geschichte
1.1.4 Moderne Lichtquellen
Siemens-Bogenlampe
von 1868. Ein schwenk-
barer Scheinwerfer, laut
Beschreibung mit „Hohl-
spiegel, Laufwerk, Statif
und Blendscheibe“ – die
älteste mit einer Zeich-
nung dokumentierte
Leuchte im Siemens-
Archiv.
19
1.1 Geschichte
1.1.4 Moderne Lichtquellen
20
1.1 Geschichte
1.1.4 Moderne Lichtquellen
21
1.1 Geschichte
1.1.5 Quantitative Lichtplanung
1.1.6 Anfänge einer neuen Lichtplanung
ist für eine wirkliche Beleuchtungsfunk- geklärt werden, wieviel Licht und welche
tion zu gering. Im Gegensatz hierzu bietet Beleuchtungsformen in bestimmten Be-
die Quecksilberdampflampe eine hervor- leuchtungssituationen benötigt werden.
ragende Lichtausbeute, die sie zur Konkur- Vor allem im Bereich der Arbeitsplatz-
renz der relativ unwirtschaftlichen Glüh- beleuchtung wird der Einfluß von Beleuch-
lampe macht. Diesem Vorteil steht jedoch tungsstärke und -art auf die Effektivität
eine unzulängliche Farbwiedergabe gegen- der Produktion intensiv untersucht. Basie-
über, die eine Verwendung nur bei ein- rend auf wahrnehmungsphysiologischen
fachsten Beleuchtungsaufgaben zuläßt. Untersuchungen entsteht so ein umfang-
Die Lösung dieses Problems wird auf reiches Regelwerk, das Mindestbeleuch-
zwei unterschiedliche Weisen gefunden. tungsstärken für bestimmte Sehaufgaben
Eine Möglichkeit ist es, die der Quecksilber- fordert sowie Mindestqualitäten für Farb-
dampfentladung fehlenden Spektralanteile wiedergabe und Blendungsbegrenzung
durch zusätzliche Leuchtstoffe auszuglei- angibt.
chen. Es entsteht hierbei die Leuchtstoff- Obwohl dieser Normenkatalog vor
lampe, die tatsächlich gute Farbwieder- allem für die Beleuchtung von Arbeits-
gabewerte erreicht und gleichzeitig durch plätzen gedacht ist, wird er weit über die-
Ausnutzung der reichlich vorhandenen sen Bereich hinaus als Richtlinie für die
Ultraviolettanteile eine erhöhte Lichtaus- Beleuchtung genutzt; er bestimmt bis in
beute bietet. die Gegenwart die Praxis der Lichtpla-
Der zweite Ansatz besteht in der Erhö- nung. Als umfassende Planungsgrundlage
hung des Quecksilberdampfdrucks. Hierbei für alle beleuchtungstechnischen Auf-
ergibt sich zwar nur eine mäßige Farbwie- gabenstellungen ist dies Konzept einer
dergabe, es wird aber eine erheblich ver- fast ausschließlich quantitativ orientierten
Amerikanischer Licht- besserte Lichtausbeute erreicht. Zusätzlich Lichtplanung allerdings wenig geeignet.
turm (San José 1885) können auf diese Weise hohe Lichtstärken Zielsetzung der Normen ist die ökonomi-
erreicht werden, die die Quecksilberdampf- sche Verwaltung der verfügbaren Licht-
Hochdrucklampe zur Konkurrenz der Bo- menge, ihre Grundlage ist die physiologi-
genlampe werden lassen. sche Erforschung des menschlichen Auges.
Daß der wahrgenommene Gegenstand
zumeist mehr ist als bloße, sinnfreie Seh-
1.1.5 Quantitative Lichtplanung aufgabe, daß der sehende Mensch außer
der Physiologie des Auges auch eine Psy-
Gut hundert Jahre nach dem Beginn der chologie der Wahrnehmung besitzt, wird
wissenschaftlichen Beschäftigung mit hier außer acht gelassen. So begnügt sich
neuen Lichtquellen liegen alle heute ge- die quantitative Lichtplanung damit, eine
bräuchlichen Lampen zumindest in ihrer gleichmäßige Allgemeinbeleuchtung be-
Grundform vor. Nachdem in der gesamten reitzustellen, die der schwierigsten zu er-
bisherigen Geschichte ausreichendes Licht wartenden Sehaufgabe gerecht wird und
nur am Tag zur Verfügung steht, wandelt darüber hinaus hinsichtlich Blendung und
sich das künstliche Licht so von einem Not- Farbverfälschung innerhalb der Norm-
behelf zu einer ebenbürtigen Beleuch- grenze liegt. Wie der Mensch aber z. B.
tungsart. eine Architektur unter diesem Licht sieht,
Tageslichtähnliche Beleuchtungsstär- ob ihre Struktur klar und eindeutig wahr-
ken, sei es im Innenraum, z. B. im Wohn- genommen werden kann und wie ihre
bereich oder am Arbeitsplatz, sei es in der ästhetische Wirkung durch die Beleuch-
Außenbeleuchtung, z. B. auf Straßen und tung vermittelt wird, liegt außerhalb der
Plätzen oder bei der Anstrahlung von Ge- Reichweite der angewandten Beleuch-
bäuden, sind damit nur noch eine Frage tungsregeln.
des technischen Aufwandes. Vor allem bei
der Straßenbeleuchtung ergibt sich die
Versuchung, die Nacht zum Tag zu machen 1.1.6 Anfänge einer neuen Licht-
und damit quasi abzuschaffen. In den Ver- planung
einigten Staaten werden entsprechende
Projekte verwirklicht, die jeweils eine ganze Es kann daher nicht überraschen, daß sich
Stadt durch ein Raster von Lichttürmen schon früh neben der quantitativ orien-
beleuchten. Es zeigt sich jedoch, daß eine tierten Lichttechnik Ansätze einer Pla-
solche Flutlichtbeleuchtung durch Blen- nungstheorie entwickeln, die stärker auf
dung und Schlagschatten mehr Nachteile die Architekturbeleuchtung und ihre Er-
als Vorteile bringt, so daß diese Extrem- fordernisse ausgerichtet ist.
form der Außenbeleuchtung bald wieder Teilweise entstehen diese Konzepte im
verschwindet. Rahmen der Lichttechnik selbst; hier ist vor
allem Joachim Teichmüller, der Gründer
Sowohl der Versuch einer stadtumfassen- des ersten deutschen Instituts für Licht-
den Beleuchtung wie dessen Scheitern technik in Karlsruhe, zu nennen. Teichmüller
können als Symptom für eine neue Phase definiert den Begriff der „Lichtarchitektur“,
des Umgangs mit künstlichem Licht be- einer Architektur, die das Licht als Baustoff
trachtet werden. Waren bisher unzuläng- begreift und bewußt in die architektoni-
liche Lichtquellen das Hauptproblem, so sche Gesamtgestaltung einbezieht. Nicht
steht nun der sinnvolle Umgang mit einem zuletzt aber weist er – wohl als erster –
Überfluß an Licht im Vordergrund; es muß darauf hin, daß das künstliche Licht dem
22
1.1 Geschichte
1.1.6 Anfänge einer neuen Lichtplanung
23
1.1 Geschichte
1.1.6 Anfänge einer neuen Lichtplanung
sätzlich der Mensch als dritter Faktor im der Lichtplanung nimmt und zahlreiche
Kräftedreieck der Beleuchtung begriffen bekannte Lichtplaner aus der Bühnen-
werden. Anstöße zu dieser Erkenntnis beleuchtung kommen.
kommen vor allem aus der Wahrnehmungs-
psychologie. Anders als bei der physiolo-
gischen Forschung wird hier nicht nur 1.1.6.2 Qualitative Lichtplanung
nach dem Auge, nach quantitativen Grenz-
werten für die Wahrnehmung abstrakter Ansätze einer neuen Beleuchtungsphilo-
„Sehaufgaben” gefragt. Im Mittelpunkt sophie, die nicht mehr ausschließlich nach
steht vielmehr der wahrnehmende Mensch, quantitativen Aspekten fragt, entstehen
die Frage, wie die konkret wahrgenommene nach dem zweiten Weltkrieg in den USA.
Realität im Vorgang des Sehens aufgebaut Als Pionier ist hier vor allem Richard Kelly
wird. Sehr schnell wird bei diesen Unter- zu nennen, der die vorhandenen Anregun-
suchungen klar, daß Wahrnehmung kein gen aus Wahrnehmungspsychologie und
bloßer Abbildungsprozeß, kein Photogra- Bühnenbeleuchtung zu einem einheitlichen
Licht zum Sehen phieren der Umwelt ist. Unzählige optische Konzept zusammenfaßt.
Phänomene zeigen vielmehr, daß bei der Kelly löst sich von der Vorgabe einer
Wahrnehmung eine komplexe Deutung einheitlichen Beleuchtungsstärke als Zen-
der Umgebungsreize vorgenommen wird, tralkriterium der Lichtplanung. Er ersetzt
daß Auge und Gehirn unsere Realität weni- die Frage nach der Lichtquantität durch
ger abbilden als konstruieren. die Frage nach einzelnen Qualitäten des
Vor diesem Hintergrund erhält Beleuch- Lichts, nach einer Reihe von Funktionen
tung eine völlig neue Bedeutung. Licht ist der Beleuchtung, die auf den wahrnehmen-
nicht mehr nur eine quasi phototechnische den Betrachter ausgerichtet sind. Kelly un-
Größe, die für eine ausreichende Belich- terscheidet hierbei drei Grundfunktionen:
tung sorgt; es wird zu einem entscheiden- ambient light (Licht zum Sehen), focal glow
den Faktor für unsere Wahrnehmung. (Licht zum Hinsehen) und play of brilliance
Beleuchtung sorgt dabei nicht nur für die (Licht zum Ansehen).
allgemeine Sichtbarkeit unserer Umwelt, Ambient light entspricht hierbei in
sie bestimmt als zentrale Wahrnehmungs- etwa der bisher üblichen quantitativen
bedingung, mit welcher Priorität und in Vorstellung vom Licht. Es wird eine Grund-
welcher Weise die einzelnen Objekte unse- beleuchtung zur Verfügung gestellt, die
rer visuellen Umgebung gesehen werden. zur Wahrnehmung der gegebenen Sehauf-
gaben ausreicht; dies kann die Wahrneh-
mung von Objekten und Gebäudestruk-
1.1.6.1 Impulse aus der Bühnenbeleuchtung turen sein, die Orientierung in einer Um-
gebung oder die Orientierung bei der Fort-
Wesentliche Impulse für eine Beleuchtungs- bewegung.
technik, die auf den wahrnehmenden Focal glow geht über diese Grund-
Menschen zielt, kann die Lichtplanung von beleuchtung hinaus und berücksichtigt
der Bühnenbeleuchtung erhalten. Hier tritt die Bedürfnisse des wahrnehmenden
die Frage nach Beleuchtungsstärke und Menschen in der jeweiligen Umgebung.
Gleichmäßigkeit der Beleuchtung völlig in Durch Licht zum Hinsehen werden gezielt
den Hintergrund, selbst die Verdeutlichung bestimmte Informationen aus der Allge-
der vorhandenen Gebäudestrukturen ist meinbeleuchtung herausgehoben; be-
ohne Bedeutung. Ziel der Bühnenbeleuch- deutsame Bereiche werden betont, wäh-
tung ist es ja gerade nicht, die real vor- rend Unwichtiges zurücktritt. Anders als
handene Bühne mit ihren technischen bei einer gleichförmigen Beleuchtung
Einrichtungen sichtbar werden zu lassen; wird die visuelle Umgebung strukturiert,
wahrgenommen werden sollen vielmehr sie kann schnell und eindeutig verstanden
wechselnde Bilder und Stimmungen – werden. Zusätzlich kann der Blick des Be-
Tageszeiten und Wetterwechsel, bedrohli- trachters auf einzelne Objekte gerichtet
che oder romantische Stimmungen werden werden, so daß eine fokale Beleuchtung
innerhalb einer einzigen Dekoration durch nicht nur zur Orientierung beiträgt, son-
gezielte Beleuchtung sichtbar gemacht. dern auch bei der Präsentation von Waren
Bühnenbeleuchtung geht in ihren Ab- und ästhetischen Objekten genutzt wer-
sichten weit über die Ziele der Architek- den kann.
turbeleuchtung hinaus – sie zielt auf die Play of brilliance berücksichtigt die
Schaffung von Illusionen, während es der Tatsache, daß Licht nicht nur Objekte be-
Architekturbeleuchtung um die Sichtbar- leuchtet und Informationen hervorhebt,
machung realer Strukturen geht. Dennoch sondern selbst zum Objekt der Betrach-
kann die Bühnenbeleuchtung als Vorbild tung, zur Informationsquelle werden kann.
der Architekturbeleuchtung dienen; sie In dieser dritten Funktion trägt das Licht
verfügt über Methoden zur Erzeugung von selbst zur ästhetischen Wirkung einer Um-
differenzierten Lichtwirkungen und über gebung bei – vom Strahlen einer einfachen
die Instrumente zur Erzeugung dieser Kerzenflamme bis hin zur Lichtskulptur
Effekte – beides Bereiche, in denen die ar- kann einem repräsentativen Raum durch
chitektonische Lichtplanung einen großen Licht zum Ansehen Leben und Stimmung
Rückstand aufzuholen hat. So ist es nicht verliehen werden.
verwunderlich, daß die Bühnenbeleuch- Mit diesen drei Grundkategorien der
tung großen Einfluß auf die Entwicklung Beleuchtung ist ein einfaches, aber wir-
24
1.1 Geschichte
1.1.6 Anfänge einer neuen Lichtplanung
25
2.0 Grundlagen
2.1 2.1 Wahrnehmung
2.1.1 Auge und Kamera
28
2.1 Wahrnehmung
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
Die Modellvorstellung vom Auge als Kamera
kann die Entstehung des wahrgenomme-
nen Bildes nicht erklären – sie transportiert
das wahrzunehmende Objekt lediglich von
der Außenwelt zur Sehrinde. Für ein wirk-
Erkennen einer Gesamt- liches Verständnis der visuellen Wahrneh-
form aufgrund der mung sind aber weniger der Transport der
Sichtbarmachung
wesentlicher Details Bildinformation, als vielmehr der Vorgang
der Umsetzung dieser Information, des Auf-
baus visueller Eindrücke von Bedeutung.
Hier stellt sich zunächst die Frage, ob
die Fähigkeit des Menschen, seine Umwelt
geordnet wahrzunehmen, angeboren ist
oder ob sie erlernt, d. h. aus Erfahrungen
aufgebaut werden muß. Weiter stellt sich
die Frage, ob für das wahrgenommene Bild
allein die von außen eintreffenden Sinnes-
Angleichung einer Farbe eindrücke verantwortlich sind oder ob das
an das jeweils wahr- Gehirn diese Reize durch Anwendung eige-
genommene Muster.
Die Farbe des grauen ner Ordnungsprinzipien in ein wahrnehm-
Zentralpunktes paßt bares Bild umsetzt.
sich an die weiße oder Eine eindeutige Beantwortung dieser
schwarze Farbe des Fragen ist kaum möglich; die Wahrneh-
jeweils wahrgenomme-
nen Fünfermusters an. mungspsychologie spaltet sich hier in
mehrere, einander widersprechende Rich-
tungen. Jede dieser Richtungen kann eine
Reihe von Belegen für ihr Modell anführen,
es ist jedoch keine dieser Schulen in der
29
2.1 Wahrnehmung
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
30
2.1 Wahrnehmung
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
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2.1 Wahrnehmung
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
32
2.1 Wahrnehmung
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
unter dem wärmeren, direkten Sonnen- In beiden Fällen wird also eine Figur wahr-
licht konstant wahrgenommen – unter genommen – einmal die Vase, beim anderen
gleichen Bedingungen hergestellte Farb- Mal die beiden Gesichter – , die sich auf
fotografien zeigen dagegen die zu erwar- einem Untergrund der jeweils entgegen-
tenden, deutlichen Farbstiche der jewei- gesetzten Farbe befinden. Wie vollständig
ligen Beleuchtungsart. die Trennung von Gestalt und Umgebung,
von Figur und Grund dabei ist, zeigt sich,
Die Wahrnehmung ist also in der Lage, wenn man in Gedanken die gesehene Figur
sich auf die jeweiligen Farbeigenschaften bewegt – der Hintergrund bewegt sich
der Beleuchtung einzustellen und so unter hierbei nicht mit. In unserer Vorstellung
wechselnden Bedingungen eine konstante bildet der Grund also eine Fläche, die unter
Farbwahrnehmung zu gewährleisten. Dies der Figur liegt und gleichmäßig die ganze
gilt jedoch nur, wenn die gesamte Umge- Zeichnung füllt. Außer seiner Farbe und
bung mit Licht gleicher Lichtfarbe beleuch- seiner Funktion als Umgebung werden
tet wird und die Beleuchtung nicht zu rasch dem Grund keine weiteren Eigenschaften
wechselt. Können unterschiedliche Beleuch- zugeschrieben, er ist kein weiteres, eigen-
tungssituationen direkt verglichen werden, ständiges Objekt und wird von Verände-
so wird der Kontrast einer abweichenden rungen der Figur nicht betroffen. Dieser
Lichtfarbe wahrgenommen. Dies zeigt sich, Eindruck wird vom Wissen, daß der „Hinter-
wenn der Betrachter zwischen unterschied- grund“ unseres Beispiels eigentlich eine
lich beleuchteten Räumen wechselt; vor weitere Figur ist, nicht beeinflußt – der
allem aber, wenn unterschiedliche Leucht- Wahrnehmungsmechanismus ist stärker
mittel in einem Raum verwendet werden als das bewußte Denken.
oder wenn in einem Raum mit farbiger
Verglasung ein Vergleich mit der Außen- An diesem Beispiel zeigt sich, daß die kom-
beleuchtung möglich ist. Die Beleuchtung plexen und widersprüchlichen Muster des
eines Raums mit unterschiedlichen Licht- Netzhautbildes im Wahrnehmungsvorgang
farben kann dennoch sinnvoll sein, wenn geordnet werden, um zu einer einfachen
der Wechsel der Lichtfarbe durch einen und eindeutigen Interpretation zu kommen.
klaren Bezug zur jeweiligen Umgebung Innerhalb des Bildes wird dabei ein Teil
gedeutet werden kann. dieser Muster zusammengefaßt und zur
Figur, zum Gegenstand des Interesses er-
klärt, während der Rest der Muster als Hin-
2.1.2.2 Gestaltgesetze tergrund gesehen und so in ihren Eigen-
schaften weitgehend ignoriert wird.
Thema dieses Kapitels war bisher vor allem Die Tatsache, daß von beiden Deutun-
die Frage, wie die Eigenschaften von Ob- gen unseres Beispiels zunächst bevorzugt
jekten – Größe, Form, Reflexionsgrad und die Vase wahrgenommen wird, zeigt dar-
Farbe – trotz wechselnder Netzhautbilder über hinaus, daß dieser Deutungsvorgang
konstant wahrgenommen werden können. bestimmten Regeln unterliegt; daß sich
Die Frage, wie es zur Wahrnehmung der also Gesetze formulieren lassen, nach denen
Objekte selbst kommt, ist dabei ausgeklam- bestimmte Anordnungen zu Figuren, zu
mert worden. Objekten der Wahrnehmung zusammen-
Bevor einem Gegenstand aber Eigen- gefaßt werden.
schaften zugewiesen werden können, muß
er zunächst erkannt, also von seiner Um- Über ihren Wert für die Beschreibung des
gebung unterschieden werden. Diese Iden- Wahrnehmungsvorgangs hinaus sind diese
tifikation eines Objekts in der Fülle ständig Regeln für den Lichtplaner auch von prak-
wechselnder Netzhautreize ist nicht weni- tischem Interesse. Jede Beleuchtungs-
ger problematisch als die Wahrnehmung anlage besteht aus einer Anordnung von
seiner Eigenschaften selbst. Es muß also Leuchten, sei es an der Decke, an den
gefragt werden, welche Mechanismen die Wänden oder im Raum. Diese Anordnung
Wahrnehmung von Objekten regeln oder, wird jedoch nicht unmittelbar wahrgenom-
allgemeiner ausgedrückt, wie der Wahr- men, sondern nach den Regeln der Gestalt-
nehmungsprozeß die Strukturen, auf die er wahrnehmung zu Figuren organisiert.
sein Augenmerk richtet, definiert und wie Die umgebende Architektur und die Licht-
er sie von ihrer Umgebung unterscheidet. wirkungen der Leuchten ergeben weitere
Muster, die in die Wahrnehmung einbe-
Ein Beispiel soll diesen Vorgang verdeutli- zogen werden.
chen. Auf der nebenstehenden Zeichnung Hierbei kann es dazu kommen, daß
Je nach Sichtweise wer- sieht man meist spontan eine weiße Vase diese Strukturen visuell so umorganisiert
den auf der Abbildung vor grauem Hintergrund. Bei genauerem werden, daß statt der angestrebten Muster
eine Vase oder zwei
gegenüberstehende Hinsehen stellt man jedoch fest, daß die ungeplante Formen wahrgenommen wer-
Gesichter erkannt. Zeichnung auch zwei sich anblickende, den. Ein anderer, unerwünschter Effekt
graue Gesichter auf weißem Untergrund kann sein, daß – wie z. B. beim Schachbrett-
darstellen kann. Sind die verborgenen Ge- muster – Figur und Grund nicht eindeutig
sichter einmal entdeckt, können abwech- festlegbar sind, so daß ein unruhiges, stän-
selnd sowohl die Gesichter als auch die dig umspringendes Bild entsteht. Die Ge-
Vase wahrgenommen werden, jedoch nur staltgesetze sollten also bei der Planung
sehr schwer Gesichter und Vase gleich- von Leuchtenanordnungen berücksichtigt
zeitig. werden.
33
2.1 Wahrnehmung
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
34
2.1 Wahrnehmung
2.1.2 Wahrnehmungspsychologie
menfassung von Einzelformen zu einer Das letzte Gestaltgesetz bei der Gruppenbil-
Großform, sei es bei der Zusammenfassung dung stellt insofern einen Sonderfall dar, als
mehrerer Formen zu einer Gruppe. Auch es das Element der Bewegung mit ins Spiel
hier kommt wieder das Grundprinzip zum bringt. Beim Gesetz des „gemeinsamen
Tragen, das sich schon bei der Unterschei- Schicksals“ ist es nicht eine Ähnlichkeit
dung von Figur und Grund abzeichnete – der Struktur, sondern eine gemeinsame
die bevorzugte Wahrnehmung einfacher, Veränderung, vor allem der räumlichen
geordneter Gebilde. Lage, die Formen zu Gruppen zusammen-
schließt. Dies zeigt sich sehr anschaulich,
Ein grundlegendes Gestaltgesetz ist es wenn einige Formen einer bis dahin wohl-
hier, Linien bevorzugt als gleichmäßige, geordneten Gruppe sich gemeinsam be-
durchgehende Kurven oder Geraden wegen, weil sie, im Gegensatz zum Rest
wahrzunehmen, Knicke und Verzweigun- der Formen, auf einer darübergelegten
gen also zu vermeiden. Die Tendenz, durch- Folie gezeichnet sind. Hier macht die ge-
gehende Linien wahrzunehmen, ist so meinsame Bewegung der einen Gruppe
stark, daß sie die gesamte Deutung eines gegenüber der Unbewegtheit der rest-
Bildes beeinflussen kann. lichen Formen eine Zusammengehörigkeit
so wahrscheinlich, daß das Ausgangsbild
Gestaltgesetz der Im Bereich der flächigen Formen entspricht spontan uminterpretiert wird.
durchgehenden Linien. dem Gesetz der durchgehenden Linie das
Die Anordnung wird
als Kreuzung zweier Gesetz der guten Gestalt. Auch hier wer- Auf den ersten Blick scheinen diese Gestalt-
Linien interpretiert. den Formen so organisiert, daß sich mög- gesetze sehr abstrakt und ohne Bedeutung
lichst einfache, geordnete Figuren ergeben. für die Lichtplanung zu sein. Vor allem bei
der Entwicklung von Leuchtenanordnungen
Beim Zusammenschluß mehrerer Einzelfor- spielen Gestaltgesetze jedoch eine bedeut-
men zu Gruppen werden ähnliche Gestalt- same Rolle; eine geplante Anordnung von
gesetze wirksam wie bei der Organisation Leuchten kann in ihrer tatsächlichen Wir-
von Figur und Grund. Ein wesentliches Prin- kung völlig vom Entwurf abweichen, wenn
zip ist auch hier die Nähe von Formen. ihr Konzept die Mechanismen der Wahr-
nehmung ignoriert.
Ein weiteres Kriterium der Gruppenbildung
ist wiederum die Symmetrie. Vor allem bei
spiegelsymmetrischen Anordnungen um
eine vertikale Achse werden die gespiegel-
ten Formen jeweils zu Paaren zusammen-
gefaßt. Diese Wirkung kann so stark sein,
daß die Zusammenfassung benachbarter
Formen nach dem Gesetz der Nähe aus-
bleibt.
Neben der räumlichen Anordnung ist für
den Zusammenschluß zu Gruppen auch der
Aufbau der Formen selbst verantwortlich.
So werden die Formen im nebenstehenden
Beispiel nicht nach ihrer Nähe oder einer
möglichen Achsensymmetrie organisiert,
sondern in Gruppen gleicher Formen zu-
sammengefaßt. Dies Prinzip der Gleich-
Gesetz der guten Gestalt. artigkeit wird auch dann wirksam, wenn
Die Anordnung wird als die Formen einer Gruppe nicht identisch,
Überlagerung zweier
Rechtecke interpretiert. sondern nur ähnlich sind.
Gestaltgesetz der
Gleichartigkeit. Gleich-
artige Leuchten werden
zu Gruppen zusammen-
gefaßt.
35
2.1 Wahrnehmung
2.1.3 Physiologie des Auges
Hornhaut
Hohlraum
Netzhautgrube
(Fovea)
Linse
Glaskörper
Iris (Regenbogenhaut)
mit Pupille
als Sehöffnung
Ziliarmuskel zur Anpas-
sung der Linse an unter-
schiedliche Sehentfer-
nungen (Akkomodation)
Sehnerv
36
2.1 Wahrnehmung
2.1.3 Physiologie des Auges
37
2.1 Wahrnehmung
2.1.4 Gegenstände der Wahrnehmung
38
2.1 Wahrnehmung
2.1.4 Gegenstände der Wahrnehmung
Typische Beleuchtungs- nehmenden. Diese Aktivität kann eine be- Wissen über Vorgänge in der Umgebung.
stärken E und Leucht- stimmte Arbeit, die Fortbewegung oder Fehlen diese Informationen, z. B. in großen,
dichten L unter Tages-
licht und künstlicher jede andere Tätigkeit sein, für die visuelle fensterlosen Gebäuden, wird die Situation
Beleuchtung Informationen benötigt werden. oft als unnatürlich und bedrückend emp-
Die aufgenommenen Informationen funden.
E (lx) unterscheiden sich dabei je nach der Art Ein dritter Bereich ergibt sich aus den
Sonnenlicht 100 000 der Aktivität; ein Autofahrer hat andere sozialen Bedürfnissen des Menschen. Hier
bedeckter Himmel 10 000 Sehaufgaben als ein Fußgänger; ein Fein- müssen die einander widersprechenden
Arbeitsplatzbeleuchtung 1000 mechaniker verarbeitet andere Informa- Forderungen nach dem Kontakt mit ande-
Verkehrszonenbeleuchtung 100 tionen als ein Lagerarbeiter. Merkmal einer ren Menschen und nach einem abgegrenz-
Straßenbeleuchtung 10 Sehaufgabe kann z. B. ihre Größe oder ten Privatbereich gegeneinander abgewo-
Mondlicht 1 räumliche Lage sein; es spielt eine Rolle, gen werden. Sowohl aus den Aktivitäten,
ob die Sehaufgabe bewegt ist oder nicht, die in einer Umgebung ausgeführt werden
L (cd/m2) ob kleine Details oder geringe Kontraste sollen, als auch aus den grundlegenden
Sonnenlicht 1000 000 000 erfaßt werden müssen, ob Farben oder biologischen Bedürfnissen entstehen also
Glühlampe (mattiert) 100 000 Oberflächenstrukturen ihre wesentlichen Schwerpunkte für die Aufnahme visueller
Leuchtstofflampe 10 000 Eigenschaften sind. Aus diesen typischen Informationen. Bereiche, die eine bedeut-
besonnte Wolken 10 000 Merkmalen lassen sich wiederum Beleuch- same Information versprechen – sei es
blauer Himmel 5 000 tungsbedingungen ableiten, unter denen von sich aus, sei es durch die Betonung
Lichtdecken 500 die Sehaufgabe optimal wahrgenommen mit Hilfe von Licht – , werden bevorzugt
Spiegelraster-Leuchten 100 werden kann; es können Beleuchtungs- wahrgenommen; sie lenken die Aufmerk-
bevorzugte Werte in Innenräumen 50–500 weisen definiert werden, die die Durch- samkeit auf sich. Der Informationsgehalt
weißes Papier bei 500 lx 100 führung bestimmter Tätigkeiten optimie- eines Objekts ist also zunächst für seine
Bildschirm (negativ) 10–50 ren. Vor allem in den Bereichen Arbeitswelt Auswahl als Wahrnehmungsgegenstand
weißes Papier bei 5 lx 1 und Verkehr sind für zahlreiche Tätigkeiten verantwortlich. Darüber hinaus beeinflußt
Untersuchungen der jeweiligen Sehauf- der Informationsgehalt aber auch die
gaben und der daraus ableitbaren optima- Weise, in der ein Objekt wahrgenommen
len Wahrnehmungsbedingungen vorge- und bewertet wird.
nommen worden; sie bilden die Grundlage Dies zeigt sich besonders anschaulich
der Normen und Empfehlungen für die am Phänomen der Blendung. Ein Opalglas-
Beleuchtung von Arbeitsstätten und Ver- fenster ruft bei genügend starker Außen-
kehrswegen. beleuchtung Blendung hervor; eine Tat-
Über den spezifischen Informations- sache, die physiologisch aus dem großen
bedarf hinaus, der sich aus einer bestimm- Kontrast zwischen der Leuchtdichte des
ten Aktivität ergibt, existiert jedoch ein Fensters und der deutlich niedrigen Leucht-
weiterer, grundlegender Bedarf nach vi- dichte der umgebenden Wände erklärt
sueller Information. Dieser Informations- werden kann. Bei einem Fenster, das einen
bedarf ist unabhängig von bestimmten interessanten Ausblick auf die Umgebung
Situationen, er entsteht aus dem biologi- ermöglicht, ist der Kontrast zwar noch
schen Bedürfnis des Menschen, sich über größer, die zu erwartende Blendung bleibt
seine Umwelt zu informieren. Während jedoch aus. Blendung kann also nicht aus-
durch die Schaffung optimaler Wahrneh- schließlich physiologisch erklärt werden,
1 mungsbedingungen für bestimmte Tätig- sie tritt verstärkt auf, wenn eine helle, aber
keiten vor allem ein effektives Arbeiten informationslose Fläche den Blick auf sich
2 ermöglicht wird, hängt von der Befriedi- zieht; selbst hohe Leuchtdichtekontraste
gung des biologisch bedingten Informa- werden dagegen als blendfrei empfunden,
3 tionsbedarfs das subjektive Befinden in wenn der wahrgenommene Bereich inter-
einer visuellen Umgebung ab. essante Informationen zu bieten hat. Hier
4 Ein großer Teil der benötigten Infor- wird deutlich, daß es nicht sinnvoll ist,
mationen resultiert dabei aus dem Sicher- lichttechnische Größen – z. B. Grenzwerte
5 heitsbedürfnis des Menschen. Um mögliche für Leuchtdichten oder Beleuchtungsstär-
6 7 L (cd/m2) Gefahren einschätzen zu können, muß ken – losgelöst vom jeweiligen Kontext
10-8 10-6 10-4 10-2 10 0 10 2 10 4 10 6 10 8 eine Umgebung in ihrem Aufbau verstan- vorzugeben, da die tatsächliche Wahrneh-
den werden. Dies betrifft sowohl die Orien- mung dieser Größen durch die Verarbei-
Bereiche der Leucht- tierung – das Wissen über den eigenen tung der vorhandenen Informationen be-
dichte L des Stäbchen- Standort, die Wege und die möglichen einflußt wird.
sehens (1), mesopischen
Sehens (2) und Zapfen- Ziele – als auch das Wissen über die Eigen-
sehens (3). Leuchtdich- schaften der Umgebung. Diese Kenntnisse
ten (4) und bevorzugte oder das Fehlen dieser Informationen be-
Leuchtdichten (5) in stimmen unser Befinden und unser Verhal-
Innenräumen. Absolute
Sehschwelle (6) und ten. Sie bewirken die unruhige und ge-
Schwelle der Absolut- spannte Aufmerksamkeit in fremden oder
blendung (7) gefahrenträchtigen Situationen; sie be-
wirken aber auch die Ruhe und Entspan-
nung in einer vertrauten und sicheren
Umgebung.
Weitere Informationen über die Um-
welt werden benötigt, um das Verhalten
an die jeweilige Situation anpassen zu
können. Dies beinhaltet die Kenntnis über
das Wetter und die Tageszeit sowie das
39
2.2 2.2 Größen und Einheiten
2.2.1 Lichtstrom
2.2.2 Lichtausbeute
2.2.3 Lichtmenge
40
2.2 Größen und Einheiten
C 0/180˚
Die Candela als Einheit der Lichtstärke ist
die einzige Grundeinheit der Lichtechnik,
C 90/270˚ von der alle weiteren lichttechnischen
Größen abgeleitet werden. Ursprünglich
wurde die Candela durch die Lichtstärke
einer normierten Kerze definiert, später
diente Thoriumpulver bei der Temperatur
erstarrenden Platins als Normal; seit 1979
90˚ ist die Candela durch eine Strahlungs-
I quelle definiert, die bei einer Frequenz von
0˚ 540 · 1012 Hz 1/683 W pro Steradiant aus-
strahlt.
Lichtstärkeverteilungs- Die räumliche Verteilung der Licht-
körper einer rotations- stärke einer Lichtquelle ergibt einen drei-
symmetrisch abstrah-
lenden Lichtquelle. Ein dimensionalen Lichtstärkeverteilungskör-
Schnitt in der C-Ebene per als Graph. Der Schnitt durch diesen
durch diesen Licht- Lichtstärkekörper ergibt die Lichtstärke-
stärkeverteilungskörper verteilungskurve, die die Lichtstärke-
ergibt die Lichtstärke-
verteilungskurve. verteilung in einer Ebene beschreibt. Die
Lichtstärke wird dabei meist in einem
Polarkoordinatensystem als Funktion des
Ausstrahlungswinkels eingetragen. Um die
Lichtstärkeverteilung unterschiedlicher
Lichtquellen direkt vergleichen zu können,
C 0/180˚ werden die Angaben jeweils auf 1000 lm
Lichtstrom bezogen. Bei rotationssymme-
trischen Leuchten reicht eine einzige Licht-
C 90/270˚ stärkeverteilungskurve zur Beschreibung
der Leuchte aus, achsensymmetrische
Leuchten benötigen zwei Kurven, die aller-
90˚
dings meist in einem einzigen Diagramm
dargestellt werden. Für engstrahlende
Leuchten, z. B. Bühnenscheinwerfer, reicht
I die Genauigkeit des Polarkoordinatendia-
0˚ gramms nicht aus, so daß hierbei eine
Darstellung im kartesischen Koordinaten-
Lichtstärkeverteilungs- system üblich ist.
körper und Lichtstärke-
verteilungskurven
(Ebenen C 0/180° und
C 90/270°) einer achsen-
symmetrisch abstrah-
lenden Leuchte
Auf 1000 lm normierte
Lichtstärkeverteilungs-
kurve, dargestellt in
Polarkoordinaten und
kartesischen Koordina-
ten. Der Winkelbereich,
innerhalb dessen die
maximale Lichtstärke l'
auf l'/2 abnimmt, kenn-
zeichnet den Ausstrah-
lungswinkel ∫. Der Ab-
blendwinkel å ergänzt
den Grenzausstrah-
lungswinkel © G zu 90°.
-90˚ å 90˚
I'
I'
ß 2
41
2.2 Größen und Einheiten
2.2.6 Belichtung
Eh Ev
Als Belichtung wird das Produkt aus der
Beleuchtungsstärke und der Belichtungs-
dauer, mit der eine Fläche beleuchtet wird,
bezeichnet. Die Belichtung spielt vor allem
bei der Berechnung von Lichtbelastungen
auf Exponaten, z. B. in Museen, eine Rolle.
Em = F
Die mittlere horizontale
Beleuchtungsstärke Em
berechnet sich aus dem
A
Lichtstrom Ï , der auf 2.2.7 Leuchtdichte
die betrachtete Fläche A F
fällt. Während die Beleuchtungsstärke die auf
eine Fläche treffende Lichtleistung erfaßt,
Em beschreibt die Leuchtdichte das von dieser
Fläche ausgehende Licht. Dies Licht kann
A dabei von der Fläche selbst ausgehen (z.B.
bei der Leuchtdichte von Lampen und
Leuchten). Die Leuchtdichte ist hierbei
definiert als das Verhältnis der Lichtstärke
Ep = I2
Die Beleuchtungsstärke und der auf die Ebene senkrecht zur Aus-
an einem Punkt E p be-
rechnet sich aus der
a strahlungsrichtung projizierten Fläche.
Lichtstärke l und dem [Ep] = Ix Das Licht kann aber auch von der Flä-
Abstand a zwischen a I che reflektiert oder transmittiert werden.
der Lichtquelle und Für gestreut reflektierende (matte) und für
dem betrachteten Punkt. [I] = cd
gestreut transmittierende (trübe) Materia-
Ep [a] = m lien kann die Leuchtdichte hierbei aus der
Beleuchtungsstärke und dem Reflexions-
bzw. Transmissionsgrad berechnet werden.
Die Leuchtdichte bildet somit die
Grundlage der wahrgenommenen Hellig-
keit; der tatsächliche Helligkeitseindruck
L= I
Die Leuchtdichte L einer wird allerdings noch vom Adaptations-
selbstleuchtenden Flä-
che ergibt sich aus dem
Ap zustand des Auges, den umgebenden Kon-
trastverhältnissen und dem Informations-
[L] = cd2
Verhältnis von Licht-
stärke l und ihrer proji- m gehalt der gesehenen Fläche beeinflußt.
zierten Fläche A p .
I Ap
L
42
2.3 2.3 Licht und Lichtquellen
10 4 550
IR-Strahlung
10 2 500
UV-Strahlung
Röntgenstrahlung
10 0 450
Bereiche der elektro- Gammastrahlen
magnetischen Strah- 10 - 2 400
lung. Das Spektrum der
sichtbaren Strahlung 10 - 4 kosmische Höhenstrahlung 350
umfaßt den schmalen UV-Strahlung
Bereich zwischen 380
und 780 nm. 10 - 6 300
43
2.3 Licht und Lichtquellen
Technische Lampen
Temperaturstrahler Entladungslampen
Niederdrucklampen Hochdrucklampen
Natriumdampf- Natriumdampf-
Niederdrucklampen Hochdrucklampen
44
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.1 Glühlampen
2.3.1 Glühlampen
Die Glühlampe ist ein Temperaturstrahler.
Ihre Wirkungsweise beruht darauf, daß
eine Metallwendel zu glühen beginnt,
wenn sie durch elektrischen Strom hoch
genug erhitzt wird. Mit zunehmender
Temperatur verschiebt sich das Spektrum
des abgestrahlten Lichtes in den Bereich
kürzerer Wellenlängen – die Rotglut der
Wendel wird zum warmweißen Licht der
Glühlampe. Die Wendeltemperatur beträgt
hierbei, je nach Lampentyp und Leistung, Glühlampen mit Wolf-
bis zu 3000 K, bei Halogen-Glühlampen ramwendel in einem
evakuierten oder gas-
sogar über 3000 K. Das Maximum der gefüllten Glaskolben.
Strahlung liegt bei diesen Temperaturen Freistrahlende Allge-
noch im infraroten Bereich, so daß im Ver- brauchslampe (links)
gleich zum sichtbaren Anteil sehr viel und Preßglaslampe mit
integriertem Parabol-
Wärmestrahlung, dagegen sehr wenig UV- reflektor (rechts)
Strahlung abgegeben wird. Eine weitere
Erhöhung der Lampentemperatur, die eine
entsprechende Erhöhung der Lichtaus-
beute und eine kältere Lichtfarbe bewirken
würde, ist durch das Fehlen eines geeig-
neten Wendelmaterials ausgeschlossen.
Wie alle erhitzten Festkörper – oder das
hochkomprimierte Gas der Sonne – strahlt
die Glühlampe ein kontinuierliches Spek-
trum ab, der Kurvenzug der spektralen
Strahlungsverteilung ist also geschlossen
und setzt sich nicht aus einzelnen Linien
zusammen. Die Erhitzung der Glühwendel
wird durch ihren hohen elektrischen Wider-
stand erreicht – elektrische Energie wird in
Strahlungsenergie umgesetzt, von der ein
Teil als Licht sichtbar ist. Diesem einfachen
Prinzip stehen jedoch erhebliche praktische
Probleme bei der Konstruktion einer Glüh-
lampe gegenüber. So besitzen nur wenige
leitende Stoffe einen genügend hohen
Schmelzpunkt und gleichzeitig unterhalb
des Schmelzpunkts eine so geringe Ver-
dampfungsgeschwindigkeit, daß sie zu
Glühwendeln verarbeitet werden können.
In der Praxis wird heute fast ausschließlich
Wolfram für die Herstellung von Glüh-
wendeln verwendet, weil es erst bei 3653 K
schmilzt und eine niedrige Verdampfungs- Spektrale Verteilung 100 Se (%)
geschwindigkeit besitzt. Das Wolfram wird Se (¬) eines Tempera-
turstrahlers bei unter-
zu feinen Drähten verarbeitet und zu Ein- schiedlichen Wendel- 80
fach- oder Doppelwendeln gewickelt. temperaturen. Mit ¬ max
Die Wendel befindet sich bei der Glüh- zunehmender Tempera- 60 4000 K
lampe in einem Weichglaskolben, der rela- tur verschiebt sich das
Maximum der Strah- 40
tiv groß ist, um die Lichtverluste durch lung in den sichtbaren 3500 K
Ablagerungen verdampften Wolframs Bereich.
20 3000 K
(Schwärzung) gering zu halten. Um das ß
2500 K
Oxidieren der Wendel zu verhindern, ist
der Kolben bei geringeren Lichtleistungen 400 600 800 1000 1200 1400 ¬ (mm)
evakuiert, bei höheren Lichtleistungen mit
Stickstoff oder einem Stickstoff-Edelgas- Dimmverhalten von 100 Ï (%) 2800 K
gemisch gefüllt. Die Gasfüllung erhöht da- Glühlampen. Relativer
Lichtstrom Ï und Farb-
bei durch ihre Wärmeisolation die Wendel- temperatur in Abhän- 80
temperatur, vermindert aber gleichzeitig gigkeit von der relati- 2700 K
die Verdampfung des Wolframs und er- ven Spannung U/Un . 60
möglicht so höhere Lichtleistungen bzw. Spannungsreduzierung
führt zu einem über- 40 2600 K
eine verlängerte Lebensdauer. Als Edelgase proportionalen Rück- 2500 K
dienen vor allem Argon und Krypton, wobei gang des Lichtstroms. 20 2400 K
Krypton zwar eine höhere Betriebstempe- 2100 K 2300 K
ratur – und damit Lichtleistung – erlaubt, 2000 K 2200 K U/Un (%)
durch seinen hohen Preis aber nur in Lam- 20 40 60 80 100
45
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.1 Glühlampen
Isolierte Kontaktplatte
zur Verbindung mit dem
Phasenleiter
Schraubgewinde zur
mechanischen Befesti-
gung, gleichzeitig Kon-
takt zum Nulleiter
Das Lampeninnere
kann evakuiert oder mit
einem Inertgas gefüllt
sein.
Glühwendel, in der Re-
gel ein doppelt gewen-
delter Wolframdraht
Glaskolben in klarer,
gefärbter oder mattier-
ter Ausführung. Teile
des Glaskolbens können
innenverspiegelt als
Reflektor genutzt wer-
den.
46
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.1 Glühlampen
pen für besondere Ansprüche verwendet Relative Leistung P von 100 P (%)
wird. Glühlampen im Dimm-
betrieb
80
Charakteristisch für Glühlampen ist ihre
niedrige Farbtemperatur – ihr Licht wird 60
also im Vergleich zum Tageslicht als warm
empfunden. Das kontinuierliche Spektrum 40
der Glühlampe bewirkt eine hervorragende 20
Farbwiedergabe.
Als Punktlichtquelle mit hoher Leucht- U/Un (%)
dichte erzeugt Glühlampenlicht Brillanz 20 40 60 80 100
auf glänzendem Material und kann mit
optischen Mitteln gut gelenkt werden, so Einfluß von Über- und %
daß sowohl eng gebündeltes Akzentlicht Unterspannung auf 180 Ï
Lichtstrom Ï, Lichtaus- t
als auch eine breit strahlende Beleuchtung beute æ, elektrische
erzeugt werden kann. Leistung P und Lebens- 140 æ
Glühlampen sind ohne Probleme dimm- dauer t P
bar. Sie benötigen für ihren Betrieb keine 100
Zusatzgeräte und können in jeder Brenn-
60
lage betrieben werden. Diesen Vorteilen
stehen jedoch die Nachteile einer geringen 20
Lichtausbeute und einer relativ kurzen U/Un (%)
Nennlebensdauer gegenüber, wobei die 80 90 100 110 120
Lebensdauer stark von der Betriebsspan- Lichtstrom Ï = ( U )3,8
nung abhängig ist. Zur Zeit werden aller- Ïn Un
dings Glühlampen entwickelt, die durch
eine dichroitische Bedampfung des Lam- Lichtausbeute æ = ( U )2,3
penkolbens den infraroten Anteil des Lichts æn Un
auf die Wendel zurücklenken und so für elektrische Leistung P = ( U )1,5
eine höhere Wendeltemperatur und eine Pn Un
bis zu 40 % höhere Lichtausbeute sorgen.
Lebensdauer t = ( U )–1,4
Glühlampen sind als A(Allgebrauchs)-Lam- tn Un
pen in vielen Formen erhältlich, ihre Kolben Tf = ( U )0,4
können klar, matt oder opal sein. Für den Farbtemperatur
Tfn Un
Einsatz unter besonderen Bedingungen
(z. B. explosionsgefährdete Räume, starke Exponentieller Zusam- 100 N (%)
mechanische Belastung) sind Sonderfor- menhang zwischen der
relativen Spannung
men erhältlich; eine Vielzahl weiterer Son- U/Un und elektrischen 80
derformen existiert für den dekorativen sowie lichttechnischen
Bereich. Größen 60
Eine zweite Grundform sind die R(Re-
40
flektor)-Lampen. Sie sind ebenfalls aus
Weichglas geblasen, richten aber durch 20
ihre Form und eine innen angebrachte
Teilverspiegelung das Licht, während bei t (h)
den A-Lampen Licht in alle Richtungen 200 600 1000 1400 1800
abgestrahlt wird. Eine dritte Grundform
sind PAR(Parabolreflektor)-Lampen. Die 100 Ï (%)
PAR-Lampe ist aus Preßglas gefertigt, um
eine große Temperaturwechselbeständig- 80
keit und eine hohe Formgenauigkeit zu
erreichen; durch einen parabolischen Re- 60
flektor kann ein definierter Ausstrahlungs-
40
winkel erreicht werden.
Bei einer Untergruppe der PAR-Lampen, 20
den Kaltlichtlampen, wird eine dichroiti-
sche, d. h. selektiv reflektierende Verspie- t (h)
gelung benutzt. Dichroitische Reflektoren 200 600 1000 1400 1800
reflektieren das sichtbare Licht, lassen aber
einen großen Teil der Wärmestrahlung 100 ÏA (%)
passieren, die die Lampe so entgegen der
Lichtabstrahlrichtung verläßt. Die Wärme- 80
belastung auf angestrahlten Gegenstän-
den kann so um etwa die Hälfte verringert 60
werden. Anteil funktionsfähiger 40
Lampen N, Lampenlicht-
strom Ï und Anlagen-
lichtstrom Ï A (als Pro- 20
dukt beider Werte) in
Abhängigkeit von der t (h)
Betriebszeit t 200 600 1000 1400 1800
47
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.1 Glühlampen
48
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.1 Glühlampen
2.3.1.1 Halogen-Glühlampen
Der Konstruktion leistungsfähigerer Glüh-
lampen steht weniger der Schmelzpunkt
des Wolframs (der mit 3653 K von den ca.
2800 K der Betriebstemperatur von Glüh-
lampen noch relativ weit entfernt liegt) Halogen-Glühlampe für
im Wege, als die mit der Steigerung der Nennspannung mit
Schraubsockel und zu-
Temperatur zunehmende Verdampfungs- sätzlichem Hüllkolben
geschwindigkeit der Wendel. Dies führt (links). Der Hüllkolben
zunächst durch die Schwärzung des um- ermöglicht den Betrieb
gebenden Glaskolbens zu einer geringeren ohne Schutzglas. Nie-
dervolt-Halogenlampe
Lichtleistung und schließlich zum Durch- mit Stiftsockel und
brennen der Wendel. Eine Erhöhung der Axialwendel in einem
Lichtleistung muß so mit einer kürzeren Quarzglaskolben
Lebensdauer der Lampe erkauft werden. (rechts)
Eine technische Möglichkeit, den Mate-
rialverlust der Wendel zu verhindern, liegt
in der Beimischung von Halogenen zur
Gasfüllung der Lampe. Bei einer solchen
Lampe verbindet sich das verdampfte Wolf-
ram mit dem Halogen zu einem Metall-
halogenid, das bei der Temperatur im äuße-
ren Lampenbereich gasförmig ist und sich
so nicht am Glaskolben niederschlagen
kann. An der wesentlich heißeren Wendel
wird das Metallhalogenid wieder in Wolf-
ram und Halogen gespalten und das Wolf-
ram so wieder zur Wendel zurückgeführt.
Halogenkreislauf: Ver-
Der Prozeß der Bildung von Metallhalo- bindung von verdampf-
geniden, auf dem die Halogen-Glühlampe tem Wolfram und Halo-
aufbaut, setzt allerdings eine Temperatur genen zu Wolframhalo-
des Lampenkolbens von über 250 °C vor- genid in der Randzone.
Spaltung des Wolfram-
aus. Dies wird durch einen kompakten Kol- halogenids im Wendel-
ben aus Quarzglas erreicht, der die Wendel bereich
eng umschließt. Durch die kompakte Lam-
penform wird neben der Temperaturerhö-
hung auch eine Erhöhung des Gasdrucks
ermöglicht, die die Verdampfungsgeschwin-
digkeit des Wolframs herabsetzt.
Gegenüber der herkömmlichen Glühlampe
gibt die Halogen-Glühlampe ein weißeres
Licht ab – eine Folge ihrer deutlich höheren
Betriebstemperatur von 3000 bis 3300 K;
ihre Lichtfarbe liegt aber immer noch im
Bereich Warmweiß. Die Farbwiedergabe ist
durch das kontinuierliche Spektrum her-
vorragend. Durch ihre kompakte Form stellt 100 N (%)
die Halogen-Glühlampe eine ideale Punk-
tquelle dar, die eine besonders gute Richt- 80
barkeit des Lichts zuläßt und besonders
brillante Lichteffekte ermöglicht. Die Licht- 60
ausbeute von Halogen-Glühlampen liegt –
40
vor allem im Niedervoltbereich – über der
von herkömmlichen Glühlampen. Auch bei 20
Halogen-Glühlampen werden zur Zeit For- Anteil funktionsfähiger
Lampen N in Abhängig-
men mit dichroitisch bedampften Kolben keit von der Betriebs- t (h)
entwickelt, die erheblich größere Lichtaus- zeit t 1000 2000 3000
beuten besitzen.
Die Lebensdauer von Halogen-Glüh- %
lampen liegt über der von herkömmlichen 180 t Ï
Glühlampen. Halogen-Glühlampen sind
dimmbar. Ebenso wie konventionelle Glüh- 140 æ
lampen benötigen sie keine zusätzlichen P
Betriebsgeräte; Niedervolt-Halogenlampen 100
müssen allerdings an Transformatoren be- Einfluß von Über- und
60
trieben werden. Bei zweiseitig gesockelten Unterspannung auf
Lampen, Projektionslampen und Spezial- Lichtstrom Ï, Lichtaus-
beute æ, elektrische Lei- 20
lampen für den Studiobereich ist die Brenn- stung P und Lebens- U/Un (%)
lage häufig eingeschränkt. Einige Halogen- dauer t 80 90 100 110 120
49
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.1 Glühlampen
50
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.1 Glühlampen
Allgebrauchslampe NV-Halogenlampe
Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm) Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm)
A60 60 730 107 60 QT9 10 140 31 9
A60 100 1380 107 60 20 350
A65 150 2220 128 65 Sockel: G4 Lebensdauer 2000 h
A80 200 3150 156 80
Sockel: E27/EE40 Lebensdauer 1000 h NV-Halogenlampe
Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm)
Reflektorlampe QT12 50 950 44 12
Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm) 75 1600
R63 60 650 103 63 100 2500
R80 100 1080 110 80 Sockel: GY6,35 Lebensdauer 2000 h
R95 100 1030 135 95
Sockel: E27 Lebensdauer 1000 h NV-Halogen-Reflektorlampe
Bez. P (W) l (cd) l (mm) d (mm)
Parabolreflektorlampe QR38 20 7000 38 38
Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm) QR58 50 18000 59 58
PAR38 60 600 136 122 Sockel: B15d Lebensdauer 2000 h
80 800
120 1200 NV-Halogen-Reflektorlampe
Sockel: E27 Lebensdauer 2000 h Bez. P (W) l (cd) l (mm) d (mm)
QR70 20 5000 50 70
Parabolreflektorlampe 75 15000
Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm) 75 19000
PAR56 300 3000 127 179 Sockel: B15d Lebensdauer 2000 h
Sockel: GX16d Lebensdauer 2000 h
NV-Halogen-Reflektorlampe
Allgebrauchsglühlam- Bez. P (W) l (cd) l (mm) d (mm)
pen, Reflektorlampen
und zwei gebräuchliche QR111 50 20000 45 111
Formen von Preßglas- 75 25000
lampen für Netzspan- 100 45000
nung mit Angabe von Sockel: G53 Lebensdauer 2000 h
Lampenbezeichnung,
Leistung P, Lichtstrom F,
Lampenlänge l und Lam- NV-Halogen-Reflektorlampe Kaltlicht
pendurchmesser d Bez. P (W) l (cd) l (mm) d (mm)
QR-CB35 20 5000 37/44 35
QR- 35 8000
CBC35
Sockel: GZ4 Lebensdauer 2000 h
Halogen-Glühlampe Niedervolt-Halogen-
lampen, freistrahlend,
Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm) mit Metallreflektor
QT18 75 1050 86 18 oder mit Kaltlicht-
100 1400 86 reflektor aus bedampf-
150 2500 98 tem Glas
250 4200 98
Sockel: B15d Lebensdauer 2000 h
Halogen-Glühlampe
Bez. P (W) F (lm) l (mm) d (mm)
QT-DE12 100 1650 75 12
150 2500 75
200 3200 115
300 5000 115
500 9500 115
Sockel: R7s-15 Lebensdauer 2000 h
Halogen-Glühlampen
für Netzspannung in
einseitig und zweiseitig
gesockelter Form
51
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
52
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
53
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
100 N (%) 100 Ï (%) EVG 100 ÏA (%) Materialeigenschaften werden also nicht
80 80 80 betont. Durch ihr diskontinuierliches Spek-
60 KVG EVG 60 KVG 60 KVG EVG trum besitzen Leuchtstofflampen andere
40 40 40
Farbwiedergabeeigenschaften als Glüh-
20 20
lampen. Zwar läßt sich schon durch Kombi-
20
nation weniger Leuchtstoffe weißes Licht
3000 6000 9000 12000 t (h) 3000 6000 9000 12000 t (h) 3000 6000 9000 12000 t (h) jeder Farbtemperatur erzeugen, dennoch
hat dieses Licht aber wegen der fehlen-
Anteil funktionsfähiger den Spektralanteile eine schlechtere Farb-
Lampen N, Lampenlicht- wiedergabe als Licht mit kontinuierlichem
strom Ï und Anlagen-
lichtstrom Ï A (als Pro- Spektrum. Um Leuchtstofflampen mit sehr
dukt beider Werte) in guter Farbwiedergabe herzustellen, müssen
Abhängigkeit von der also zahlreiche Leuchtstoffe so kombiniert
Betriebszeit t. Durch werden, daß eine dem entsprechenden
den Einsatz von elek-
tronischen Vorschalt- kontinuierlichen Spektrum vergleichbare
geräten (EVG) werden Verteilung entsteht.
die Betriebseigenschaf- % Einfluß von Über- und Leuchtstofflampen besitzen eine hohe
ten gegenüber dem 120 P Unterspannung auf Lichtausbeute. Ihre Lebensdauer ist ebenfalls
Betrieb mit konventio- Lichtstrom Ï und elek-
nellen Vorschaltgerä- trische Leistung P hoch, verkürzt sich allerdings bei häufiger
100 Ï
ten (KVG) verbessert. Schaltfrequenz deutlich. Für den Betrieb von
80
Leuchtstofflampen werden sowohl Starter
U (%) wie Vorschaltgeräte benötigt. Leuchtstoff-
80 100 120 lampen zünden sofort und erreichen nach
kurzer Zeit ihre volle Lichtleistung. Nach
100 Ï (%)
Lichtstrom Ï von Stromunterbrechungen ist eine sofortige
Leuchtstofflampen im Wiederzündung möglich. Leuchtstofflam-
Dimmbetrieb
60 pen können gedimmt werden. Eine Ein-
schränkung der Brennlage existiert nicht.
20
U (%) Leuchtstofflampen sind meist stabförmig,
20 40 60 80 100 wobei die Länge der Lampe von der Licht-
leistung abhängt. Als Sonderformen sind
100 Ï (%)
Abhängigkeit des Lam- U-förmige oder ringförmige Leuchtstoff-
penlichtstroms Ï von lampen erhältlich. Der Durchmesser der
der Umgebungstempe-
60 ratur T Lampen beträgt 26 mm (bei sehr kleinen
Leistungen 16 mm). Ältere Lampentypen
20 mit einem Durchmesser von 38 mm sind
T (˚C) inzwischen weitgehend ohne Bedeutung.
-20 0 20 40 Leuchtstofflampen sind in zahlreichen
Lichtfarben erhältlich. Hier spielen vor allem
t (%) Lebensdauer t in Ab- die Lichtfarben Warmweiß, Neutralweiß und
150 hängigkeit von der Tageslichtweiß eine Rolle, es sind jedoch
Schalthäufigkeit pro
100 Tag N. Die Nennlebens- auch Lampen für spezielle Zwecke (z. B. Le-
dauer von 100 % wird bensmittelbeleuchtung, UV-Lampen) und
50 bei einer Schalthäufig- farbige Lampen erhältlich. Die Farbwieder-
keit von 8 Schaltungen gabe von Leuchtstofflampen kann auf Ko-
N (1/d) pro 24 h erreicht.
10 20 30 sten der Lichtausbeute verbessert werden;
erhöhte Lichtausbeuten bedingen wiederum
eine Verschlechterung der Farbwiedergabe.
Normalerweise werden Leuchtstoff-
lampen bei vorgeheizten Elektroden durch
einen externen Starter gezündet. Es exi-
stieren jedoch Ausführungen, die durch
integrierte Zündhilfen auf den Starter ver-
zichten können. Sie werden vor allem in
gekapselten Leuchten für explosionsgefähr-
dete Umgebungen eingesetzt.
54
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
2.3.2.3 Leuchtröhren
Leuchtröhren arbeiten mit der Niederdruck-
entladung in Edelgasen oder Edelgas-
TC 5W, 7W, 9W, 11W TC-D 10W, 13W, 18W, 26W Quecksilberdampfgemischen. Anders als
Leuchtstofflampen besitzen sie aber un-
geheizte Elektroden, so daß sie mit hohen
Spannungen gezündet und betrieben wer-
den müssen. Da für Anlagen mit einer Span-
nung von 1000 V und höheren Spannungen
besondere Vorschriften gelten, werden
Leuchtröhren häufig mit weniger als 1000 V
betrieben, es sind aber auch Hochspan-
nungs-Entladungslampen erhältlich, die
mit mehr als 1000 V betrieben werden.
Leuchtröhren besitzen eine deutlich ge-
Größenverhältnisse ge- ringere Lichtausbeute als konventionelle
bräuchlicher kompakter
TC-L 18W, 24W, 36W, 40/55W Leuchtstofflampen der Leuchtstofflampen, ihre Lebensdauer ist
Typen TC, TC-D und TC-L hoch. Mit einer reinen Edelgasentladung
55
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
20 20
Die hervorstechendste Eigenschaft der
Natriumdampf-Niederdrucklampen ist
t (min)
2500 5000 7500 10000 t (h) 2 4 6 8 10 12 ihre außergewöhnlich gute Lichtausbeute.
56
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
Da die Natriumdampf-Niederdrucklampe
zusätzlich noch eine hohe Lebensdauer
besitzt, ist sie die wirtschaftlichste verfüg-
bare Lichtquelle.
Niederdruck-Natriumdampf gibt Licht
ausschließlich in zwei sehr eng benachbar-
ten Spektrallinien ab; das abgestrahlte Licht
ist monochromatisch gelb. Durch seinen
monochromatischen Charakter erzeugt es
im Auge keine chromatische Aberration
und sorgt also für eine große Sehschärfe.
Diesen Vorteilen steht jedoch als deutli-
cher Nachteil die außergewöhnlich schlech-
te Farbwiedergabeeigenschaft entgegen.
Von einer Farbwiedergabe im eigentlichen
Sinne kann nicht mehr gesprochen werden,
es wird nur ein unterschiedlich gesättig-
tes Gelb von der reinen Farbe bis hin zum
Schwarz wahrgenommen. Die Natrium- Quecksilberdampf- Leuchtstoff beschich-
dampf-Niederdrucklampe wird deshalb Hochdrucklampe mit tet, der die UV-Strah-
Entladungsgefäß aus lung der Lampe in
inzwischen auch in ihrem eigentlichen An- Quarzglas und einem sichtbares Licht um-
wendungsgebiet, der Außenbeleuchtung, elliptischen Hüllkolben. setzt und so Lichtaus-
weitgehend von der Natriumdampf-Hoch- Der Hüllkolben ist in beute und Farbwieder-
drucklampe verdrängt. der Regel mit einem gabe verbessert. Gebräuchliche Queck-
Für den Betrieb ist bei einigen stab- silberdampf-Hoch-
drucklampen mit ellip-
förmigen Lampen eine Kombination von tischem Hüllkolben
Zünd- und Vorschaltgerät erforderlich, (HME), kugelförmigem
meist wird jedoch ein Streufeldtransforma- Hüllkolben (HMG) und
tor als Zünd- und Vorschaltgerät verwen- integriertem Reflektor
(HMR)
det. Natriumdampf-Niederdrucklampen
benötigen beim Start eine Einbrennzeit von
einigen Minuten sowie eine kurze Abkühl-
phase vor dem Wiederstart nach Strom-
unterbrechungen. Bei Verwendung von
speziellen Betriebsgeräten ist eine sofor-
tige Wiederzündung möglich. Die Brenn-
lage ist eingeschränkt.
Natriumdampf-Niederdrucklampen besit-
zen in der Regel ein U-förmiges, gelegent- HME 125W HMG 80W HMR 125W
lich auch ein stabförmiges Entladungsrohr,
das mit einer zusätzlichen Glashülle um-
geben ist.
2.3.2.5 Quecksilberdampf-Hochdruck-
lampen
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen be- 100 Se (%) 100 N (%) Anteil funktionsfähiger
sitzen ein kurzes, röhrenförmiges Entla- 80 80
Lampen N, Lampenlicht-
V(¬) strom Ï und Anlagen-
dungsgefäß aus Quarzglas, das eine Edel- 60 60 lichtstrom Ï A (als Pro-
gas-Quecksilbermischung enthält. An 40 40 dukt beider Werte) in
beiden Seiten des Entladungsrohrs sind 20
Abhängigkeit von der
Elektroden angeordnet, dicht neben einer 20 Betriebszeit t
dieser Elektroden befindet sich eine zu- 400 500 600 700 800 ¬(nm) 2500 5000 7500 10000 t (h)
sätzliche Hilfselektrode für die Zündung
der Lampe. Das Entladungsgefäß ist mit Relative spektrale Ver- 100 Ï (%)
57
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
2.3.2.6 Mischlichtlampen
Mischlichtlampen entsprechen im Aufbau
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen; sie
besitzen jedoch in der äußeren Glashülle
eine zusätzliche Glühwendel, die mit dem 100 Se (%) 100 N (%) Anteil funktionsfähiger
Entladungsrohr in Serie geschaltet ist. Die 80 80
Lampen N, Lampenlicht-
V(¬) strom Ï und Anlagen-
Glühwendel übernimmt hierbei die Rolle 60 60 lichtstrom Ï A (als Pro-
eines strombegrenzenden Elements, so daß 40 40
dukt beider Werte) in
kein externes Vorschaltgerät erforderlich Abhängigkeit von der
ist. Weiterhin wird durch das warmweiße 20 20 Betriebszeit t
Licht der Glühwendel der fehlende Rot- 400 500 600 700 800 ¬(nm) 2000 4000 6000 t (h)
anteil des Quecksilberspektrums ergänzt,
so daß die Farbwiedergabe verbessert wird. Relative spektrale Ver- 100 Ï(%)
58
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
2.3.2.7 Halogen-Metalldampflampen
Halogen-Metalldampflampen sind Wei-
terentwicklungen der Quecksilberdampf-
Hochdrucklampen und ihnen daher in
Aufbau und Funktion vergleichbar. Sie
enthalten jedoch zusätzlich zum Queck-
silber ein Gemisch von Metallhalogeniden.
Halogenverbindungen besitzen hierbei ge-
genüber reinen Metallen den Vorteil, daß
sie einen wesentlich niedrigeren Schmelz-
punkt besitzen, so daß auch Metalle ver-
100 N (%) Anteil funktionsfähiger wendet werden können, die bei den Be-
80
Lampen N, Lampenlicht- triebstemperaturen der Lampe keinen
strom Ï und Anlagen-
60 lichtstrom ÏA (als Pro- Metalldampf bilden.
40
dukt beider Werte) in Durch die Zugabe von Metallhalogeni-
Abhängigkeit von der den wird neben einer Erhöhung der Licht-
20 Betriebszeit t ausbeute vor allem eine erheblich ver-
2000 4000 6000 t (h) besserte Farbwiedergabe erreicht. Durch
geeignete Metallkombinationen läßt sich
100 Se (%) 100 Ï(%) ein Mehrlinienspektrum ähnlich wie bei
80
V(¬) T = 3000 K 80 Leuchtstofflampen erzeugen; mit beson-
60 60 deren Kombinationen kann ein fast kon-
40 40
tinuierliches Spektrum aus einer Vielzahl
20
von Linien erreicht werden. Ein zusätz-
20
licher Leuchtstoff zur Verbesserung der
300 400 500 600 700 ¬(nm) 2000 4000 6000 t (h) Farbwiedergabe erübrigt sich also. Der
Quecksilberanteil der Lampe dient vor
100 Se (%) 100 ÏA (%) allem als Zündhilfe und zur Stabilisierung
80
V(¬) T = 4000 K
80 der Entladung; nachdem die Metallhalo-
60 60 genide durch die anfängliche Quecksilber-
40 40
dampfentladung verdampft worden sind,
20 20
dienen im wesentlichen diese Metall-
dämpfe zur Lichterzeugung.
300 400 500 600 700 ¬(nm) 2000 4000 6000 t (h) Durch das Vorhandensein von Halo-
genen in der Lampenfüllung scheiden
100 Se (%) Hilfselektroden als Zündvorrichtung aller-
80
V(¬) T = 5600 K
dings aus. Halogen-Metalldampflampen
60 benötigen daher externe Zündgeräte.
40
100 Ï(%) Halogen-Metalldampflampen besitzen
20
80
<1 eine hervorragende Lichtausbeute bei
300 400 500 600 700 ¬(nm) Rückgang des Licht- 60 gleichzeitiger guter Farbwiedergabe; ihre
3
stroms Ï bei unter-
40
Nennlebensdauer ist hoch. Sie stellen kom-
Relative spektrale Ver- schiedlicher Schalt- 24 12 8 pakte Lichtquellen dar, ihr Licht kann also
teilung S e (¬) von ge- häufigkeit von 24, 12, 8, 20
bräuchlichen Halogen- 3 und < 1 Schaltungen optisch gut gelenkt werden. Die Farb-
Metalldampflampen pro Tag 2000 4000 6000 t (h) wiedergabe von Halogen-Metalldampf-
der Lichtfarbe warm- lampen ist allerdings nicht konstant; sie
weiß (oben), neutral- 100 Ï(%) variiert zwischen einzelnen Lampen einer
weiß (Mitte) und tages- 80 Serie und verändert sich abhängig von der
lichtweiß (unten)
60 Lebensdauer und den Umgebungsbedin-
40
gungen, dies ist bei warmweißen Lampen-
Anlaufverhalten: typen besonders auffällig.
Lampenlichtstrom Ï in 20
Abhängigkeit von der Halogen-Metalldampflampen benöti-
Zeit t 1 2 3 t (min) gen zum Betrieb sowohl Zünd- wie Vor-
59
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
60
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
Natriumdampf-Hochdrucklampen werden
Relative spektrale Ver- mit einem Vorschaltgerät und einem Zünd-
teilung S e (¬) der Na- gerät betrieben. Sie benötigen eine Ein-
triumdampf-Hoch-
druckentladung. Durch brennzeit von einigen Minuten und eine
die Erhöhung des Abkühlphase vor dem Wiederzünden nach
Drucks wird das Spek- Stromunterbrechungen. Bei einigen, zwei-
trum gegenüber der seitig gesockelten Formen ist eine sofortige
Niederdruckentladung
invertiert, es entsteht Wiederzündung mit speziellen Zündgerä-
eine breite Verteilung ten oder am elektronischen Vorschaltgerät
mit einem Minimum im möglich. Die Brennlage ist in der Regel
Bereich der Nieder- nicht eingeschränkt.
druckentladung.
100 Se (%) 100 N (%) Natriumdampf-Hochdrucklampen sind als
80 80 klare Lampen in Röhrenform und als be-
60 60 schichtete Lampen in Ellipsoidform erhält-
40 40
lich. Weiter existieren kompakte stabför-
20
mige Lampen mit zweiseitigem Sockel, die
20
eine sofortige Wiederzündung erlauben
¬(nm)
400 500 600 700 800 3000 6000 9000 12000 t (h) und eine besonders kompakte Lichtquelle
darstellen.
100 Ï(%)
80
60
40
20
Anteil funktionsfähiger
Lampen N, Lampenlicht-
strom Ï und Anlagen-
lichtstrom Ï A (als Pro-
dukt beider Werte) in
Abhängigkeit von der
Betriebszeit t
61
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
Leuchtstofflampe Natriumdampf-Niederdrucklampe
Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm) Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm)
T26 18 1350 590 26 LST 35 4800 310 54
30 2400 895 55 8000 425 54
36 3350 1200 90 13500 528 68
38 3200 1047 Sockel: BY22d Lebensdauer 10000 h
58 5200 1500
Sockel: G13 Lebensdauer 7000 h Natriumdampf-Nieder-
drucklampe in der ge-
Stabförmige Leucht- bräuchlichen Bauform
stofflampen (Durch- mit einseitiger Socke-
messer 26 mm) ge- lung und U-förmigem
bräuchlicher Leistungs- Entladungsgefäß
stufen
Kompakte Leuchtstoff-
lampen in den ge-
bräuchlichen Baufor-
men TC; TC-D und TC-L
sowie mit integriertem
elektronischen Be-
triebsgerät und
E 27-Sockel TC-DEL
62
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
Halogen-Metalldampflampe
Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm)
HIE 75 5500 138 54
100 8500 138 54
150 13000 138 54
250 17000 226 90
Sockel: E27/E40 Lebensdauer 5000 h
Halogen-Metalldampf-Reflektorlampe
Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm)
HIR 250 13500 180 125
Sockel: E40 Lebensdauer 6000 h
Halogen-Metalldampflampe
Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm)
HIT 35 2400 84 26
70 5200
150 12000
Sockel: G12/PG12 Lebensdauer 5000 h
Halogen-Metalldampflampe
Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm)
HIT-DE 75 5500 114 20
150 11250 132 23
250 20000 163 25
Sockel: RX7s Lebensdauer 5000 h
Halogen-Metalldampf-
lampen in Ellipsoid-
und Reflektorbauweise
sowie in ein- und zwei-
seitig gesockelter Bau-
form. Auswahl von für Natriumdampf-Hoch-
die Innenraumbeleuch- drucklampen in
tung gebräuchlichen Ellipsoid- und Röhren-
Leistungsstufen form sowie in ein- und
zweiseitig gesockelter
Bauform. Auswahl von
für die Innenraumbe-
leuchtung gebräuchli-
chen Leistungsstufen
Natriumdampf-Hochdrucklampe Natriumdampf-Hochdrucklampe
Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm) Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm)
HSE 50 3500 156 70 HST 35 1300 149 32
70 5600 156 70 70 2300
100 9500 186 75 100 4700
150 14000 226 90 Sockel: PG12 Lebensdauer 5000 h
250 25000 226 90
Sockel: E27/E40 Lebensdauer 10000 h
Natriumdampf-Hochdrucklampe Natriumdampf-Hochdrucklampe
Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm) Bez. P (W) Ï (lm) l (mm) d (mm)
HST 50 4000 156 37 HST-DE 70 7000 114 20
70 6500 156 37 150 15000 132 23
100 10000 211 46 Sockel: RX7s Lebensdauer 10000 h
150 17000 211 46
250 33000 257 46
Sockel: E27/E40 Lebensdauer 10000 h
63
2.3 Licht und Lichtquellen
2.3.2 Entladungslampen
Kompakte Leuchtstoff-
lampe mit integriertem
Vorschaltgerät und
Schraubsockel. Dieser
Lampentyp wird vor
allem im Privatbereich
als wirtschaftliche Alter- Isolierte Kontaktplatte
native zur Allgebrauchs- zur Verbindung mit
glühlampe verwendet. dem Phasenleiter
Schraubgewinde zur
mechanischen Befesti-
gung, gleichzeitig Kon-
takt zum Nulleiter
Integriertes elektroni-
sches Vorschaltgerät
Heizbare Wendelelek-
trode
Das Entladungsgefäß
enthält ein Gemisch
aus Edelgasen und
Quecksilberdampf bei
niedrigem Druck.
64
2.4 2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.1 Entladungslampen
65
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.1 Entladungslampen
66
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.2 Kompensation
2.4.3 Entstörung
67
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.4 Transformatoren
68
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.4 Transformatoren
Größenverhältnisse
von Transformatoren
für Niedervoltanlagen:
Sicherheitstransforma-
tor 600 W (oben) und
100 W (Mitte), elektro-
nischer Transformator
100 W (unten)
69
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.4 Transformatoren
Niedervoltanlage mit
Einzeltransformatoren.
Die Zuleitung vom Trans-
formator zur Leuchte ist
230/U möglichst kurz, um den
Spannungsabfall gering
zu halten; der Transfor-
mator kann auch Teil der
Leuchte sein.
Niedervoltanlage mit
Sammeltransformator.
Sternförmige Verdrah-
tung zur Erzielung glei-
cher Leitungslängen
230/U zwischen Transformator
und Leuchten; alle Lam-
pen erhalten auf diese
Weise die gleiche Ver-
sorgungsspannung.
. Der Gesamtspannungs-
¤U = 0,035 . I l I2 P abfall ¤U einer stern-
fälle ¤U1 + ¤U2. Die
Einzelspannungsabfälle
A förmig verdrahteten berechnen sich gemäß
l2
[¤U] = V A2
Niedervoltanlage mit Formel, wobei l1 sich aus
Sammeltransformator der Leistung aller Lam-
[I] = A 230/U l1 ergibt sich als Summe pen 4P/U und I 2 aus P/U
der Einzelspannungsab- ergibt.
[l] = m l1
[A] = mm2 A1
¤ U1 ¤ U2
Spannungsabfall ¤U für ¤U
Kupferleiter in Abhän-
gigkeit von Stromstärke,
Leitungslänge und Lei-
terquerschnitt
Spannungsabfall ¤U pro
1 m Leitungslänge in
Abhängigkeit von der
Stromstärke I bzw. der
Lampenleistung P für
unterschiedliche Leiter-
querschnitte A. Gültig
für Anlagen mit einer
Spannung von 12 V
70
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.5 Helligkeitssteuerung
71
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.6 Fernsteuerung
2.4.7 Lichtsteuersysteme
2.4.6 Fernsteuerung
Fernsteueranlagen bieten die Möglichkeit,
einzelne Leuchten oder Lastkreise mit Hilfe
einer Fernbedienung zu steuern. Hierzu
werden Empfängerbausteine in Leuchten,
Lichtstrukturen oder Verteilerdosen einge-
baut; diese Empfänger schalten oder dim-
men die angeschlossenen Leuchten auf
Infrarotsignale hin. Durch entsprechende
Signalcodierung können mehrere Leuch-
ten oder Lastkreise in einem Raum separat
angesprochen werden. Fernsteueranlagen
können zunächst dazu genutzt werden,
die Beleuchtung mit einem Handsender
von jeder Stelle des Raums aus zu steuern.
Wesentlicher ist allerdings die Möglichkeit,
einen einzelnen Stromkreis in mehrere,
separat steuerbare Lastkreise zu teilen.
Für den Betrieb an Stromschienen werden
spezielle Empfängerbausteine angeboten,
die alle Lastkreise der Schiene steuern. Auf
diese Weise kann – vor allem bei Altbauten
mit nur einem verfügbaren Stromkreis pro
Schematischer Aufbau werden die Schalt- und Raum – eine differenzierte Raumbeleuch-
einer programmierbaren Dimmzustände der
Lichtsteueranlage. Im Lichtszenen program- tung ohne aufwendige Installationsarbei-
jeweiligen Raum instal- miert und gespeichert. ten ermöglicht werden.
lierte Bedienelemente Lastbausteine dienen
(1) ermöglichen das Ab- zum Dimmen von Glüh-
rufen der vorprogram- lampen (3), Niedervolt-
mierten Lichtszenen. Im Halogenlampen (4) und 2.4.7 Lichtsteuersysteme
zentralen Steuergerät (2) Leuchstofflampen (5).
Aufgabe einer Beleuchtungsanlage ist es,
optimale Wahrnehmungsbedingungen
230 V für die jeweilige Situation zu schaffen. Die
Beleuchtung muß dabei zunächst die Wahr-
nehmung der Sehaufgaben und eine sichere
3 4 5 Bewegung von Raum zu Raum ermöglichen.
Darüber hinaus soll sie aber auch ästheti-
sche und psychologische Wirkungen berück-
1 2 EVG sichtigen, d. h. für Orientierungsmöglich-
keiten sorgen, architektonische Strukturen
verdeutlichen und die Aussage einer Archi-
tektur unterstützen.
72
2.4 Betriebs- und Steuergeräte
2.4.7 Lichtsteuersysteme
Schon bei einfachen Beleuchtungsauf- hen aus einer Zentraleinheit zur digitalen
gaben zeigt es sich, daß diese Ansprüche Speicherung und Steuerung, einer Reihe
nicht von einem einzigen Lichtkonzept von Lastbausteinen (Dimmer oder Relais),
erfüllt werden können. So ergeben sich die jeweils einem Lastkreis zugeordnet sind,
schon durch wechselnde Umgebungsbedin- und einem oder mehreren Bedienelemen-
gungen unterschiedliche Ansprüche an die ten. Je nach Anwendung sind weitere Bau-
Beleuchtung – die Bedingungen für eine steine zur zeit- oder tageslichtabhängigen
Nachtbeleuchtung sind anders als für eine Steuerung und zur Steuerung mehrerer
Zusatzbeleuchtung am Tag. Noch stärker Räume erforderlich; durch besondere
differenziert werden die Ansprüche an eine Schaltungen bzw. durch Einbindung in die
Beleuchtungsanlage durch wechselnde Programme der Hausleittechnik können
Raumnutzungen, z. B. den Wechsel von neben der Beleuchtung weitere Funktio-
Veranstaltungsarten in einer Mehrzweck- nen der Haustechnik (z. B. die Bedienung
halle, den Wechsel von Ausstellungen in von Jalousien oder Projektionsleinwänden)
einem Museum oder selbst die Nutzung über die Lichtsteueranlage gesteuert und
eines Büroraumes zu Schreibarbeiten bzw. überwacht werden.
einer Konferenz.
Um die unterschiedlichen Anforderungen 2.4.7.1 Lichtsteuersysteme für Bühnen-
bei wechselnden Umgebungsbedingungen wirkungen
und Nutzungsarten zu erfüllen, muß eine
Beleuchtungsanlage in mehreren Dimm- Anders als die Bühnenbeleuchtung, deren
und Schaltzuständen arbeiten, mehrere Aufgabe vorrangig die Schaffung von Illu-
Lichtszenen bilden können. Voraussetzung sionen ist, zielt die Architekturbeleuchtung
Beispiel für eine pro- hierfür ist die Möglichkeit, Leuchten oder auf die Wahrnehmbarkeit und Eindeutigkeit
grammierbare Licht-
steueranlage: Bedien- Leuchtengruppen separat schalten und in der realen Umgebung. Trotz dieses grund-
element (Mitte) für 6 ihrer Helligkeit steuern zu können, so daß legenden Unterschieds werden jedoch
Lichtszenen, zusätzlich Beleuchtungsstärke und Lichtqualitäten in Methoden der Bühnenbeleuchtung in der
mit Ein-/Ausschaltern einzelnen Bereichen des Raums der jewei- Architekturbeleuchtung übernommen; es
für das Auf- und Abdim-
men der Gesamtanlage. ligen Situation angepaßt werden können. werden zunehmend Beleuchtungsanlagen
Zentrales Steuergerät Für jede Nutzungs- oder Umgebungsbedin- mit dramatischen Wirkungen konzipiert.
mit LCD-Display (oben). gung ergibt sich dabei ein optimales Muster Hierzu zählen ausgeprägte Hell-Dunkel-
Lastbaustein (unten) mit geschalteter Leuchten und Helligkeitsstu- Kontraste, der Einsatz farbigen Lichts – sei
programmierter Adresse
und Ein-/Ausschaltern fen, eine Lichtszene. Sollen zahlreiche es durch Strahler mit Farbfiltern, sei es
für Testzwecke Leuchtengruppen exakt gesteuert werden, durch die Konturenbeleuchtung mit farbi-
ist es dabei sinnvoll, die Lichtszenen elek- gen Leuchtröhren – sowie die Projektion
tronisch zu speichern und jede Szene als von Gobos.
Ganzes abrufen zu können. Über die Frage der eingesetzten Licht-
wirkungen hinaus spielt bei der Bühnen-
Die grundlegende Aufgabe eines Licht- beleuchtung aber vor allem der Aspekt der
steuersystems besteht darin, eine Reihe zeitlichen Veränderung eine entscheidende
von Lichtszenen – jeweils also die Schalt- Rolle; der Lichtszenenwechsel dient nicht
1 2 3 4 5 ? F1 F2
und Dimmzustände mehrerer Lastkreise – mehr der Anpassung an vorgegebene An-
6 7 8 9 0 C F3 F4
zu speichern und auf ein Signal hin ab- forderungen, sondern wird zum eigenstän-
zurufen. Durch die programmierte Licht- digen gestalterischen Mittel. Die Verände-
steuerung sind jedoch komplexere Vor- rung des Lichts bezieht sich hierbei nicht
gänge als ein einfacher Lichtszenenwechsel mehr nur auf das Schalten von Leuchten-
möglich. So kann z. B. der zeitliche Verlauf gruppen und die Veränderung der Leuch-
des Szenenwechsels, vom augenblicklichen tenhelligkeit; sie bezieht Ausstrahlungs-
Umschalten bis hin zum unmerklichen charakteristik, Ausstrahlungsrichtung und
ON 1 2 3 Übergang, ebenfalls programmiert werden. Lichtfarbe mit ein.
OFF 4 5 6 Weiter ist es möglich, das Helligkeitsniveau An eine Bühnenlichtsteuerung werden
einer ganzen Lichtszene anzuheben oder also erheblich höhere Anforderungen als
zu senken, ohne ihre Programmierung zu an konventionelle Lichtsteuersysteme ge-
ändern. stellt. Durch den Trend zum Einsatz dra-
Der Wechsel zwischen zwei Lichtszenen matischer Lichtwirkungen in der Architek-
kann von Hand per Knopfdruck über Be- turbeleuchtung werden aber auch hier
dienelemente abgerufen werden. Es ist zunehmend Steuersysteme zum Einsatz
aber auch möglich, Szenenwechsel auto- kommen, die in der Lage sind, Leuchten
matisch zu steuern. Hierbei erfolgt die nicht nur zu schalten und zu dimmen,
ON
Steuerung meist abhängig von der Inten- sondern auch in ihrer räumlichen Lage,
OFF sität des Tageslichts oder in Abhängigkeit ihrer Lichtfarbe und ihrer Ausstrahlungs-
12
von Wochentag und Uhrzeit. charakteristik zu verändern.
Lichtsteuersysteme sind durch die Minia-
turisierung der elektronischen Bausteine
so kompakt, daß sie zum Teil in vorhan-
denen Schalt- bzw. Sicherungsschränken
installiert werden können; bei größeren
Systemen benötigen sie einen eigenen
Schaltschrank. Lichtsteuersysteme beste-
73
2.5 2.5 Licht
2.5.1 Lichtquantität
2.5.1 Lichtquantität
Grundlegend für eine Beleuchtung ist zu-
nächst die Quantität des Lichts, die in einer
bestimmten Situation, für eine bestimmte
Sehaufgabe zur Verfügung steht. Daß Licht
100 P (%) 3,0 S 3,0 S zur visuellen Wahrnehmung benötigt wird,
80 2,5 2,5 ist eine selbstverständliche Tatsache. Bis
60
2,0 2,0 vor gut hundert Jahren war der Mensch
40
1,5 1,5 dabei an die Lichtmengen gebunden, die
1,0 1,0 ihm das ständig wechselnde Tageslicht oder
20 0,5 0,5 schwache künstliche Lichtquellen wie Ker-
E (lx)
100 300 500 700 900 100 300 500 700
E (lx)
900 10 30 50 70
Alter (a)
90
zen oder Öllampen zur Verfügung stellten.
Erst mit der Entwicklung des Gasglühlichts
Einfluß der Beleuch- Einfluß der Beleuch- Sehschärfe S in Abhän- und der elektrischen Beleuchtung wurde
tungsstärke E auf die tungsstärke E auf die gigkeit vom Lebensalter es möglich, ausreichende Lichtmengen
relative Sehleistung P Sehschärfe S normal- (Durchschnittswerte)
für einfache (obere sichtiger Beobachter künstlich zu erzeugen und auf diese Weise
Kurve) und schwierige die Beleuchtungsverhältnisse aktiv zu
Sehaufgaben (untere steuern.
Kurve) Durch diese Möglichkeit stellte sich
nun die Frage nach dem angemessenen
Licht, nach den Unter- und Obergrenzen
der Beleuchtungsstärke und Leuchtdichte
für bestimmte Situationen. Besonders in-
tensiv wurden die Lichtverhältnisse am
Arbeitsplatz untersucht, um Beleuchtungs-
stärken zu ermitteln, unter denen sich
eine optimale Sehleistung ergibt. Als Seh-
leistung wird dabei die Fähigkeit bezeich-
net, Objekte oder Details geringer Größe
bzw. Sehaufgaben mit geringem Kontrast
zur Umgebung wahrnehmen und identi-
fizieren zu können.
Grundsätzlich steigt die Sehleistung bei
Erhöhung der Beleuchtungsstärke steil
an. Oberhalb von 1000 Lux erhöht sie sich
allerdings nur noch langsam, um schließ-
lich bei sehr hohen Beleuchtungsstärken
durch das Auftreten von Blendung wieder
zu sinken.
74
2.5 Licht
2.5.1 Lichtquantität
75
2.5 Licht
2.5.2 Diffuses und gerichtetes Licht
76
2.5 Licht
2.5.2 Diffuses und gerichtetes Licht
2.5.2.1 Modellierung
77
2.5 Licht
2.5.2 Diffuses und gerichtetes Licht
78
2.5 Licht
2.5.3 Blendung
Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Infor- sondern lediglich eine subjektive Stör-
mation, auf die unsere Aufmerksamkeit empfindung hervorgerufen, so spricht
gelenkt wird, in der jeweiligen Situation man von psychologischer Blendung.
wirklich von Interesse ist. Ist dies der Fall, Ursache für die psychologische Blendung
wird Brillanz als angenehm und interessant ist die unwillkürliche Ablenkung, die von
empfunden, die oben beschriebene, ge- hohen Leuchtdichten im Gesichtsfeld aus-
fühlsmäßige Aufwertung von Objekt oder geht. Der Blick wird hierbei immer wieder
Umgebung findet statt. von der Sehaufgabe auf die Blendlicht-
Besitzt die gezeigte Brillanz aber kei- quelle gelenkt, ohne daß dieser Bereich
nen Informationswert, kann sie als Blen- erhöhter Helligkeit jedoch die erwartete
dung empfunden werden. Dies ist vor allem Information zu bieten hätte; ähnlich wie
bei der Reflexblendung der Fall. So werden bei einem störenden Geräusch erzeugt die
Reflexe auf Klarsichthüllen, Bildschirmen Blendlichtquelle optischen Lärm, der die
oder glänzendem Kunstdruckpapier nicht Aufmerksamkeit auf sich zieht und die
als Information (Brillanz), sondern als stö- Wahrnehmung stört.
rende Blendung, als Verdecken der unter Durch die ständig wiederholte Anpas-
den Reflexen verborgenen, eigentlichen sung an unterschiedliche Helligkeitsniveaus
Bei der physiologischen
Blendung wird das Netz- Information verstanden. und die unterschiedliche Entfernung von
hautbild des Sehobjekts Sehaufgabe und Blendlichtquelle kommt
(1) von Leuchtdichten es hierbei zu einer Belastung des Auges,
überlagert, die im Auge 2.5.3 Blendung die als unangenehm oder sogar schmerz-
aus der Streuung (2)
des Lichts einer Blend- haft empfunden wird. Trotz objektiv gleich-
lichtquelle (3) entstehen. Ein wesentliches Merkmal für die Qualität bleibender Sehleistung entsteht so bei der
einer Beleuchtung ist die Begrenzung der psychologischen Blendung ein erhebliches
3 entstehenden Blendung. Als Blendung Unbehagen; die Leistungsfähigkeit am
wird dabei sowohl die objektive Verminde- Arbeitsplatz wird herabgesetzt.
rung der Sehleistung als auch die subjek- Anders als die physiologische Blen-
tive Störung durch das Auftreten von hohen dung, die unabhängig von der jeweiligen
1
Leuchtdichten oder hohen Leuchtdichte- Situation durch das Überschreiten physiolo-
kontrasten im Gesichtsfeld bezeichnet. gisch vorgegebener Grenzwerte für Leucht-
dichte oder Leuchtdichtekontraste erklärt
2 Bei einer objektiven Verringerung der Seh- werden kann, handelt es sich bei der psy-
leistung wird von physiologischer Blen- chologischen Blendung um ein Problem
dung gesprochen. Hierbei überlagert sich der Informationsverarbeitung, das nicht
im Auge das Licht einer Blendlichtquelle losgelöst vom Kontext – vom Informations-
dem Leuchtdichtemuster der eigentlichen gehalt der visuellen Umgebung und vom
Sehaufgabe und verschlechtert so deren Informationsbedarf der jeweiligen Situa-
Wahrnehmbarkeit. Grund für die Überla- tion – beschrieben werden kann. So kann
gerung der Leuchtdichten von Sehaufgabe die psychologische Blendung ausbleiben,
und Blendlichtquelle kann die direkte obwohl erhebliche Leuchtdichtekontraste
Überlagerung beider Abbildungen auf der vorliegen, wenn diese Kontraste erwartet
Netzhaut sein; für die Verminderung der werden und interessante Informationen
Sehleistung reicht aber schon die Über- vermitteln, z. B. bei Brillanz auf Kristall-
lagerung des Streulichts aus, das durch üstern oder beim Blick durchs Fenster auf
die Streuung des Blendlichts im Auge ent- eine interessante Aussicht. Andererseits
steht. Der Grad der Lichtstreuung hängt können bereits geringere Leuchtdichte-
vor allem von der Trübung des Augeninne- kontraste psychologische Blendung her-
ren ab; diese mit dem Alter zunehmende vorrufen, wenn diese Kontraste wichtigere
Trübung ist für die höhere Blendempfind- Informationen überlagern und selbst in-
lichkeit älterer Menschen verantwortlich. formationslos sind; so z. B. bei Reflexen auf
Der Extremfall der physiologischen glänzendem Kunstdruckpapier, beim Blick
Blendung ist die Absolutblendung. Sie ent- auf den gleichmäßig bedeckten Himmel
steht, wenn Leuchtdichten von mehr als oder auf eine Lichtdecke. Sowohl die phy-
104 cd/m2 im Sehfeld vorhanden sind, so siologische wie die psychologische Blen-
z. B. durch den Blick in die Sonne oder dung tritt in zwei Formen auf. Als erste ist
durch den direkten Einblick in künstliche hier die Direktblendung zu nennen, bei
Lichtquellen. Die Absolutblendung ist un- der die Blendlichtquelle selbst im Umfeld
abhängig vom Leuchtdichtekontrast zur der Sehaufgabe sichtbar ist. Der Grad der
Umgebung; sie kann nicht durch Erhöhung Blendung hängt hierbei vor allem von der
des Leuchtdichteniveaus beseitigt werden. Leuchtdichte der Blendlichtquelle, ihrem
Die Absolutblendung ist in der Archi- Leuchtdichtekontrast zur Sehaufgabe, ihrer
tekturbeleuchtung allerdings nur selten Größe und ihrer Nähe zur Sehaufgabe ab.
ein Problem. Wesentlich häufiger tritt hier Die zweite Form der Blendung ist die
die Relativblendung auf, bei der die Ver- Reflexblendung, bei der die Blendlicht-
minderung der Sehleistung nicht durch quelle von der Sehaufgabe oder ihrem
extreme Leuchtdichten, sondern durch zu Umfeld reflektiert wird. Diese Form der
hohe Leuchtdichtekontraste im Gesichts- Blendung hängt neben den oben erwähn-
feld hervorgerufen wird. ten Faktoren zusätzlich von Glanzgrad und
Lage der reflektierenden Oberfläche ab.
Wird durch die Blendlichtquelle keine Vor allem beim Lesen von Texten auf
objektive Verringerung der Sehleistung, Kunstdruckpapier und bei der Arbeit am
79
2.5 Licht
2.5.3 Blendung
80
2.5 Licht
2.5.3 Blendung
81
2.5 Licht
2.5.3 Blendung
C0 = L01 – L02
L O1 L01
L O2
C0 = 0,91
C = L1 – L2
L1 L1
L2
å
CRF = C = C = L1 – .L2
C0 0,91 0,91 L1
82
2.5 Licht
2.5.4 Lichtfarbe und Farbwiedergabe
Im Inneren der Farbfläche läßt sich eine Ausschitt aus der Farb- Ausschitt aus der Farb-
Kurve einzeichnen, die die Lichtfarben eines fläche mit dem Planck- fläche mit dem Planck-
schen Kurvenzug und schen Kurvenzug und
Planckschen Strahlers bei unterschiedli- der Geradenschar der den Farborten der
chen Temperaturen darstellt; diese Kurve Farborte gleicher ähn- Normlichtarten A (Glüh-
kann zur Beschreibung der Lichtfarbe von lichster Farbtemperatur lampenlicht) und D 65
Glühlampen genutzt werden. Um die Licht- zwischen 1600 und (Tageslicht) sowie den
10000 K. Angegeben Farborten typischer
farbe von Entladungslampen beschreiben sind die Bereiche der Lichtquellen: Kerzen-
zu können, wird, ausgehend von der Kurve Lichtfarben Warmweiß flamme (1), Glühlampe
des Planckschen Strahlers, eine Geraden- (ww), Neutralweiß (nw) (2), Halogenglühlampe
schar ähnlichster Farbtemperaturen ein- und Tageslichtweiß (tw). (3), Leuchtstofflampen
ww (4), nw (5) und tw (6).
getragen, mit deren Hilfe auch Lichtfarben,
83
2.5 Licht
2.5.4 Lichtfarbe und Farbwiedergabe
die nicht auf dieser Kurve liegen, der Farb- Die Qualität der Farbwiedergabe wird nach
temperatur eines Temperaturstrahlers DIN in vier Stufen eingeteilt, an denen
zugeordnet werden können. Hierbei las- sich die Mindestanforderung für die Farb-
sen sich drei Hauptgruppen unterschei- wiedergabe von Arbeitsplatzbeleuchtun-
den; der warmweiße Bereich mit ähnlich- gen orientiert. Die Farbwiedergabestufen
sten Farbtemperaturen unter 3300 K, 1 und 2 sind zusätzlich in zwei Zwischen-
der neutralweiße Bereich zwischen 3300 stufen – A und B – unterteilt, um eine diffe-
und 5000 K und der tageslichtweiße Be- renziertere Beurteilung von Lichtquellen
reich mit ähnlichsten Farbtemperaturen zu ermöglichen.
über 5000 K. Die Farbwiedergabestufe 1 wird für
Aufgaben gefordert, die eine Beurteilung
Die Farbe beleuchteter Objekte resultiert aus von Farben umfassen. Bei der Beleuchtung
dem Zusammenwirken von Licht und Kör- von Innenräumen, Büros und industriellen
per; aus der spektralen Zusammensetzung Arbeitsplätzen mit anspruchsvollen Seh-
des auf einen Körper fallenden Lichts und aufgaben wird eine Farbwiedergabestufe
der Eigenschaft dieses Körpers, bestimmte von mindestens 2 gefordert, während für
Anteile dieses Lichts zu absorbieren und Industriearbeitsplätze mit einfachen Seh-
nur die restlichen Frequenzbereiche zu re- aufgaben die Farbwiedergabestufe 3 aus-
Spektrale Verteilung 250 Se flektieren. reicht. Die Farbwiedergabestufe 4 ist nur
Se (¬) der Normlichtarten Zusätzlich zur so entstehenden, objek- bei geringsten Anforderungen und Beleuch-
A (Glühlampenlicht, 150
oben) und D 65 (Tages- tiv berechen- oder meßbaren Farbvalenz tungsstärken bis maximal 200 lx zulässig.
licht, unten) 50
¬ (nm)
spielt für die tatsächliche Wahrnehmung
400 600 800 noch die Farbadaptation des Auges eine Für die Auswahl einer Lichtquelle spielt
Rolle. Hierbei findet – ähnlich wie bei der zunächst die Qualität ihrer Farbwieder-
250 Se Adaptation an ein Leuchtdichteniveau – gabe eine Rolle; der Grad an Farbtreue
150
ein allmählicher Angleich an die vorherr- also, mit dem beleuchtete Objekte im Ver-
schende Lichtfarbe statt, so daß auch bei gleich zu einer Referenzbeleuchtung wie-
50
¬ (nm)
einer Beleuchtung mit unterschiedlichen dergegeben werden. In einigen Fällen ist
400 600 800 Lichtfarben eine annähernd konstante zusätzlich der Index für die Wiedergabe
Wahrnehmung der Skala von Körperfarben einer bestimmten Farbe zu berücksichti-
gewährleistet ist. gen; so z. B. wenn es in Medizin oder Kos-
metik auf die differenzierte Beurteilung
Gleiche Lichtfarben können aufgrund un- von Hautfarben ankommt.
terschiedlicher spektraler Zusammenset- Über die Qualität der Farbwiedergabe
zung zu unterschiedlichen Körperfarben hinaus ist aber auch die Auswahl der Licht-
führen. Der Grad dieser Abweichung wird farbe für die tatsächliche Farbwirkung von
durch die Farbwiedergabe beschrieben. entscheidender Bedeutung. So werden
Die Farbwiedergabe ist dabei definiert als blaue und grüne Farben unter Glühlam-
Grad der Veränderung, der bei der Farb- penlicht trotz hervorragender Farbwieder-
Ähnlichste Farbtempe-
ratur T typischer Licht- wirkung von Objekten durch die Beleuch- gabe vergleichsweise grau und stumpf
quellen tung mit einer bestimmten Lichtquelle erscheinen. Gerade diese Farbtöne wirken
gegenüber der Beleuchtung mit einer Re- aber unter tageslichtweißem Leuchtstoff-
Lichtquelle T (K) ferenzlichtquelle entsteht; beurteilt wird lampenlicht – trotz schlechterer Farbwie-
also die Ähnlichkeit von Farbwirkungen dergabe – klar und leuchtend. Bei der Wie-
Kerze 1900–1950 unter zwei Beleuchtungsarten. dergabe gelber und roter Farbtöne kehrt
Kohlefadenlampe 2100 Da das Auge sich an Licht unterschied- sich dies Phänomen der Abschwächung
Glühlampe 2 700–2 900 lichster Farbtemperaturen anpassen kann, bzw. Verstärkung der Farbwirkung um.
Leuchtstofflampen 2 800–7 500 muß die Farbwiedergabe abhängig von der Die planerische Entscheidung für ein
Mondlicht 4100 Lichtfarbe bestimmt werden. Als Referenz- Leuchtmittel muß sich also an der jeweili-
Sonnenlicht 5 000–6 000 quelle kann also nicht eine einzige Licht- gen Situation orientieren. Einige Unter-
Tageslicht 5 800–6 500 quelle dienen; der Vergleichsmaßstab ist suchungen sprechen dafür, daß eine warme
(Sonne, blauer Himmel) vielmehr eine vergleichbare Lichtquelle Lichtfarbe vor allem bei geringeren Be-
bedeckter Himmel 6 400–6 900 mit kontinuierlichem Spektrum, sei es ein leuchtungsstärken und bei gerichtetem
klarer, blauer Himmel 10 000–26 000 Temperaturstrahler vergleichbarer Farb- Licht bevorzugt wird, während kalte Licht-
temperatur oder das Tageslicht. farben vor allem bei hohen Beleuchtungs-
Um die Farbwiedergabe einer Licht- stärken und diffuser Beleuchtung akzep-
Farbwiedergabe quelle zu bestimmen, werden die Farbwir- tiert werden.
Stufe Index Ra kungen einer Skala von acht Körperfarben Bei der Präsentationsbeleuchtung
1A Ra > 90 unter der zu beurteilenden Beleuchtungs- können durch den gezielten Einsatz von
1B 80 ≤ Ra ≤ 90 art sowie unter der Referenzbeleuchtung Lichtfarben – notfalls auch mäßiger Farb-
2A 70 ≤ Ra < 90 berechnet und zueinander in Beziehung wiedergabe – leuchtendere Farben der be-
2B 60 ≤ Ra < 90 gesetzt. Die so ermittelte Qualität der Farb- leuchteten Objekte erreicht werden. Diese
3 40 ≤ Ra < 90 wiedergabe wird in Farbwiedergabeindizes Form der bewußten Hervorhebung von
4 20 ≤ Ra < 90 ausgedrückt, die sich sowohl auf die all- Farbeigenschaften kann auch bei der Ver-
gemeine Farbwiedergabe (Ra) als auch kaufsbeleuchtung eingesetzt werden. Hier
auf die Wiedergabe einzelner Farben be- ergibt sich allerdings die Forderung, daß
ziehen können. Der maximale Index von die Beleuchtung, unter der ein Kunde seine
100 bedeutet hierbei ideale Farbwiedergabe, Auswahl von Waren trifft, nicht allzusehr
während geringere Werte eine entspre- von den Beleuchtungsbedingungen beim
Stufen der Farbwieder- chend schlechtere Farbwiedergabe be- Kunden selbst abweichen sollte.
gabe mit den dazuge- zeichnen.
hörigen Bereichen des
Farbwiedergabeindex Ra
84
2.6 Lichtlenkung
2.6 2.6.1 Prinzipien
85
2.6 Lichtlenkung
2.6.1 Prinzipien
Lichtstärkeverteilung I
(oben links) und Leucht-
dichteverteilung L (oben
rechts) bei diffuser
Reflexion. Die Leucht-
dichteverteilung ist aus I L
allen Blickwinkeln gleich.
Lichtstärkeverteilung
bei gemischter Reflexion
(Mitte) und spiegelnder
Reflexion (unten).
Spiegelnde Reflexion
parallel einfallender
Lichtstrahlen an planen
Oberflächen (paralleler
Strahlengang), konka-
ven Oberflächen (kon-
vergierender Strahlen-
gang) und konvexen
Oberflächen (divergie-
render Strahlengang)
Lichtstärkeverteilung I
(oben links) und Leucht-
Reflexionsgrade ge- dichteverteilung L (oben
bräuchlicher Metalle, rechts) bei diffuser
Farbanstriche und Bau- Transmission. Die Leucht-
stoffe I L dichteverteilung ist aus
allen Blickwinkeln gleich.
Lichtstärkeverteilung bei
Metalle gemischter Transmission
(Mitte) und gerichteter
Aluminium, hochglänzend 0,80–0,85 Transmission durch kla-
res Material (unten)
Aluminium, matt eloxiert 0,75–0,85
Aluminium, mattiert 0,50–0,75
Silber, poliert 0,90
Kupfer, poliert 0,60–0,70
Chrom, poliert 0,60–0,70
Stahl, poliert 0,50–0,60
Farbanstriche
weiß 0,70–0,80
hellgelb 0,60–0,70
hellgrün, hellrot, hellblau, hellgrau 0,40–0,50
beige, ocker, orange, mittelgrau 0,25–0,35
dunkelgrau, dunkelrot, 0,10–0,20
dunkelblau, dunkelgrün
Baustoffe
86
2.6 Lichtlenkung
2.6.1 Prinzipien
87
2.6 Lichtlenkung
2.6.2 Reflektoren
88
2.6 Lichtlenkung
2.6.2 Reflektoren
Parabolreflektor mit ge- Parabolreflektor mit gro- Parabolreflektor mit gro- 2.6.2.1 Parabolreflektoren
ringem Abstand zwischen ßem Abstand zwischen ßem Abstand zwischen
Brennpunkt und Reflek- Brennpunkt und Reflek- Brennpunkt und Reflek- Parabolreflektoren stellen die am häufig-
torscheitel; Abschirmung torscheitel; keine Abschir- torscheitel sowie Kugel-
der Direktkomponente mung der Direktkompo- reflektor zur Abschirmung sten verwendete Reflektorform dar. Sie
durch den Reflektor nente der Direktkomponente bieten die Möglichkeit, Licht in unterschied-
lichster Weise – sei es engstrahlend, breit-
strahlend oder asymmetrisch – zu lenken,
und ermöglichen eine gezielte Blendungs-
begrenzung.
Bei Parabolreflektoren wird das Licht
einer Lichtquelle, die sich im Brennpunkt
der Parabel befindet, parallel zur Parabel-
achse abgestrahlt. Mit steigender Abwei-
chung der Lichtquelle von der idealen
Punktförmigkeit – bezogen auf den Para-
beldurchmesser – steigt dabei die Diver-
genz des abgegebenen Lichtbündels.
Wird die Reflektorkontur durch Rota-
Parabolkontur bei Rinnen- tion einer Parabel oder eines Parabelseg-
reflektoren und rotations- ments um die eigene Achse konstruiert, so
symmetrischen Reflekto-
ren ergibt sich ein Reflektor mit engstrahlender
Lichtverteilung. Bei linearen Lichtquellen
entsteht eine vergleichbare Wirkung durch
Rinnenreflektoren mit parabolischem
Querschnitt.
Wird die Reflektorkontur durch Rota-
tion eines Parabelsegments um eine Achse,
die in einem Winkel zur Parabelachse steht,
konstruiert, so ergibt sich je nach Winkel
eine breitstrahlendere Lichtverteilung bis
hin zu einer Batwing-Charakteristik. Aus-
strahlungs- und Abblendwinkel sind hier-
bei weitgehend frei wählbar, so daß Leuch-
ten für unterschiedliche Ansprüche an
Lichtverteilung und Blendungsbegrenzung
konstruiert werden können.
Parabolreflektor mit star-
ker Richtwirkung (oben). Parabolreflektoren können auch bei linea-
Breitstrahlender Parabol-
reflektor mit Abschirm- ren oder flächigen Lichtquellen – z. B.
winkel å (unten) PAR-Lampen oder Leuchtstofflampen –
å eingesetzt werden, obwohl sich die Lampen
hierbei nicht im Brennpunkt der Parabel
befinden. In diesem Fall wird allerdings
weniger eine parallele Ausrichtung des
Lichts als eine optimale Blendungsbegren-
zung angestrebt. Der Brennpunkt der Pa-
rabel liegt bei dieser Konstruktionsform
auf dem Fußpunkt des gegenüberliegenden
Parabelsegments, so daß das Licht der über
dem Reflektor befindlichen Lichtquelle in
keinem Fall oberhalb des vorgegebenen
Parabolreflektor zur Blen- Abblendwinkels abgestrahlt werden kann.
dungsbegrenzung bei Derartige Konstruktionen lassen sich nicht
flächigen und linearen
Lichtquellen. Bei einer nur in Leuchten, sondern auch bei der Ta-
Brennpunktlage auf dem geslichtlenkung einsetzen; parabolische
Fußpunkt (1) des gegen- Raster – z. B. in Oberlichtern – lenken auch
überliegenden Parabel- das Sonnenlicht so, daß Blendung ober-
segments wird kein Licht
oberhalb des Abschirm- halb des Abblendwinkels ausgeschlossen
winkels å abgegeben. wird.
Reflektorkonturen für
parallelen Strahlengang/
Parabel (links oben),
konvergierenden Strah- 1
lengang/Ellipse (rechts 1
oben), divergierenden å
Strahlengang/Hyperbel å
(links unten) und konver-
gierend-divergierenden
Strahlengang (rechts
unten)
89
2.6 Lichtlenkung
2.6.2 Reflektoren
2.6.2.3 Kugelreflektoren
30˚ 40˚ 50˚
Bei Kugelreflektoren wird das Licht einer
Lampe, die sich im Brennpunkt der Kugel
befindet, zu diesem Brennpunkt reflektiert.
Kugelreflektoren werden vor allem als Hilfs-
mittel in Verbindung mit Parabolreflektoren
oder Linsensystemen verwendet. Hier die-
nen sie dazu, den frei nach vorn abgestrahl-
Durch Berechnung ge- ten Anteil des Lampenlichtstroms in den
eigneter Reflektorkon- Parabolreflektor zu lenken und so in die
turen lassen sich für
identische Deckenöff- Lichtlenkung einzubeziehen oder das nach
nung und Lampengeo- hinten abgegebene Licht durch Retroreflek-
metrie unterschiedliche tion zur Lampe sinnvoll zu nutzen.
Abschirmwinkel und
Ausstrahlungscharak-
teristiken erreichen.
2.6.2.4 Evolventenreflektoren
Hier wird das Licht, das von einer Lampe
abgestrahlt wird, nicht, wie beim Kugel-
reflektor, zur Lichtquelle zurückgestrahlt,
sondern stets an der Lampe vorbei reflek-
tiert. Evolventenreflektoren werden vor
allem bei Entladungslampen benutzt, um
eine leistungsmindernde Erwärmung der
Lampen durch das zurückreflektierte Licht
zu vermeiden.
90
2.6 Lichtlenkung
2.6.3 Linsensysteme
2.6.3 Linsensysteme
Im Gegensatz zu Prismenrastern werden
Linsen fast ausschließlich bei Leuchten für
Punktlichtquellen verwendet. In der Regel
wird dabei ein optisches System aufgebaut,
das aus der Kombination eines Reflektors
mit einer oder mehreren Linsen besteht.
2.6.3.1 Sammellinsen
Sammellinsen richten das Licht einer Licht-
quelle, die sich in ihrem Brennpunkt befin-
det, zu einem parallelen Lichtbündel aus.
Sammellinsen werden bei der Leuchten-
konstruktion meist mit einem Reflektor
kombiniert. Hierbei dient der Reflektor
Sammellinse (oben) und dazu, den gesamten Lichtstrom in Aus-
Fresnellinse (unten). strahlungsrichtung zu lenken, die Linse
Durch Veränderung des
Abstands zwischen Linse bewirkt eine exakte Bündelung des Lichts.
und Lichtquelle wird der Häufig kann der Abstand der Sammellinse
Ausstrahlungswinkel ver- zur Lichtquelle verändert werden, so daß
ändert. sich unterschiedliche Ausstrahlungswinkel
einstellen lassen.
2.6.3.2 Fresnellinsen
Fresnellinsen stellen eine Linsenform dar,
bei der ringförmige Linsensegmente kon-
zentrisch zusammengefaßt werden. Die
optische Wirkung dieser Linsen ist der
Wirkung konventioneller Linsen entspre-
chender Krümmung vergleichbar. Fresnel-
linsen sind jedoch wesentlich flacher,
leichter und preiswerter, so daß sie bei
Leuchten häufig an Stelle von Sammel-
linsen eingesetzt werden.
Die optische Leistung von Fresnellinsen
wird durch Störungen an den Segment-
übergängen begrenzt; in der Regel sind die
Rückseiten der Linsen strukturiert, um sicht-
bare Unregelmäßigkeiten bei der Lichtver-
teilung auszugleichen und für einen wei-
chen Lichtverlauf zu sorgen. Leuchten mit
Fresnellinsen wurden ursprünglich vor
allem als Bühnenscheinwerfer eingesetzt;
Scheinwerfer mit abbil- inzwischen werden sie aber auch in der
dender Optik: Eine gleich- Architekturbeleuchtung benutzt, um die
mäßig ausgeleuchtete
Bildebene (1) wird durch Ausstrahlungswinkel bei unterschiedlichen
ein Linsensystem (2) ab- Abständen von Leuchte und beleuchtetem
gebildet. Der Ellipsoid- Objekt individuell regeln zu können.
scheinwerder (oben)
zeichnet sich durch hohe
Lichtstärke, der Konden-
sorscheinwerfer (unten) 2.6.3.3 Abbildende Systeme
1 2 durch hohe Abbildungs-
qualität aus. Abbildende Systeme verwenden einen ellip-
tischen Reflektor oder eine Kombination
aus Kugelspiegel und Kondensor, um ihr
Licht auf eine Bildebene auszurichten.
Durch die Hauptlinse der Leuchte wird
diese Ebene dann auf der zu beleuchten-
den Fläche abgebildet.
Abbildung und Lichtkegel können in
der Bildebene verändert werden. Hierbei
führen einfache Lochblenden oder Iris-
blenden zu unterschiedlich großen Licht-
1 2
kegeln, während sich mit Konturenmasken
unterschiedliche Konturen des Lichtkegels
einstellen lassen. Mit Hilfe von Schablonen
91
2.6 Lichtlenkung
2.6.4 Prismenraster
2.6.5 Zusatzeinrichtungen
2.6.5 Zusatzeinrichtungen
Zahlreiche Leuchten können mit Zusatz-
einrichtungen zur Veränderung der licht-
technischen Eigenschaften versehen wer-
den. Hier sind vor allem Filtervorsätze zu
nennen, die für farbiges Licht sorgen oder
den Anteil des Lichts an UV- oder Infrarot-
strahlung vermindern. Filter können aus
Spektrale Transmissions-
kurven † (¬) gebräuch- Kunststoffolie bestehen, haltbarer sind
licher Filter jedoch Glasfilter. Neben konventionellen
Absorptionsfiltern sind auch Interferenz-
100 †(%) rot 100 †(%) IR filter (Kantenfilter) erhältlich, die einen
60 60
hohen Transmissionsgrad besitzen und
eine exakte Trennung transmittierter und
20 20 reflektierter Spektralanteile bewirken.
¬(nm) ¬(nm)
400 600 800 400 600 800 Mit Hilfe von Floodlinsen kann für eine
breitere und weichere Lichtverteilung ge-
100 †(%) gelb 100 †(%) UV sorgt werden, während Skulpturenlinsen
60 60
einen elliptischen Lichtkegel erzeugen. Wird
eine verbesserte Blendungsbegrenzung
20
¬(nm)
20
¬(nm)
angestrebt, so ist dies durch zusätzliche
400 600 800 400 600 800 Blenden oder Wabenraster möglich. Bei er-
höhter mechanischer Belastung, vor allem
100 †(%) blau im Sportstättenbereich und in vandalis-
60
musgefährdeten Gebieten, kann eine zu-
sätzliche Sicherung (Ballwurfschutz, Van-
20
¬(nm)
dalismussicherung) angebracht werden.
400 600 800
92
2.6 Lichtlenkung
Einbaurichtstrahler für
Preßglaslampen. Einbau-
richtstrahler verbinden
das ruhige Deckenbild
Kühlkörper aus Alumini- integrierter Leuchten
umguß mit der flexiblen Einsetz-
barkeit von Strahlern.
Keramische Fassung für
Sockel E 27
Lampengehäuse
Anschlußklemme
Feststehender Darklight-
reflektor
Deckeneinbauring
93
2.7 Leuchten
2.7 2.7.1 Ortsfeste Leuchten
Einbaudownlight für
Glühlampen. Durch die
Darklighttechnik ergibt
sich ein deutlich begrenz-
ter Lichtkegel mit identi-
schem Abblend- und Ab-
schirmwinkel.
94
2.7 Leuchten
2.7.1 Ortsfeste Leuchten
40˚
50˚
Downlight-Wandfluter
mit Darklightreflektor
und zusätzlichem Ellip-
soidsegment für die Er-
zeugung des Wandan-
teils der Beleuchtung
Einbaudownlight für
Hochdruck-Entladungs-
lampen. Lampe und Re-
flektor sind durch ein
Sicherheitsglas vonein-
ander getrennt.
Einbaudownlights für
kompakte Leuchtstoff-
lampen, Bauformen mit
integriertem und sepa-
ratem Vorschaltgerät
(oben) sowie mit Kreuz-
rasterreflektor (unten)
Symbolische Darstellung
im Grundriß: Downlight-
Wandfluter, Doppelwand-
fluter und Eckenwand-
fluter
95
2.7 Leuchten
2.7.1 Ortsfeste Leuchten
360˚ Glühlampen-Downlight
für Abluftführung. Die
Konvektionswärme der
40˚ Glühlampe wird mit dem
Luftstrom abgeführt.
Downlight-Richtstrahler
mit ausrichtbarer Reflek-
torlampe und Abblend-
reflektor. Richtstrahler
können in der Regel um
360° gedreht und um
40° geschwenkt werden.
Auf diese Weise kann der
Richtstrahler sowohl auf
horizontale als auch auf
vertikale Flächen ausge-
richtet werden.
Downlight-Richtstrahler
als Kugelrichtstrahler
96
2.7 Leuchten
2.7.1 Ortsfeste Leuchten
24
36, 40, 55
24
Montageformen von
Uplights und Up-Down-
lights: Wandmontage, 36
Bodenaufbau, Bodenein-
bau
97
2.7 Leuchten
2.7.1 Ortsfeste Leuchten
98
2.7 Leuchten
2.7.1 Ortsfeste Leuchten
Asymmetrische Rasterleuchten geben BAP-Rasterleuchten sind für die Beleuch- Direkt-Indirekt-Rasterleuchten werden
ihr Licht vorwiegend in eine Richtung ab. tung von Bildschirmarbeitsplätzen kon- von der Decke abgehängt oder an der
Sie können zur gleichmäßigen Beleuch- struiert. Sie müssen in beiden Hauptachsen Wand montiert. Sie erzeugen einen direk-
tung von Wänden benutzt werden oder einen Abschirmwinkel von mindestens ten Beleuchtungsanteil auf den horizon-
auch eingesetzt werden, um die Blendung 30° besitzen und dürfen oberhalb des Ab- talen Flächen unter der Leuchte und sor-
durch in Richtung auf Fenster oder Türen schirmwinkels eine mittlere Leuchtdichte gen gleichzeitig für die Aufhellung der
abgestrahltes Licht zu vermeiden. von 200 cd/m2 nicht überschreiten. Sie Decke und eine diffuse Allgemeinbeleuch-
werden daher vorwiegend mit Hochglanz- tung.
reflektoren ausgerüstet. Bei Verwendung
moderner Bildschirme mit Positivdarstel-
lung sind höhere Leuchtdichten zulässig,
in kritischen Fällen kann dagegen eine Ab-
schirmung von 40° erforderlich werden.
-10˚ 10˚
-30˚ 30˚
-10˚ 10˚
30˚ 30˚
-30˚ 30˚
-10˚ 10˚
40˚ 40˚
-30˚ 30˚
99
2.7 Leuchten
2.7.1 Ortsfeste Leuchten
100
2.7 Leuchten
2.7.1 Ortsfeste Leuchten
Deckenfluter dienen zur Aufhellung oder Bodenfluter werden vor allem bei der 2.7.1.5 Architekturintegrierte Leuchten
Beleuchtung von Decken sowie zur indi- Beleuchtung von Fluren und anderen Ver-
rekten Allgemeinbeleuchtung. Sie werden kehrswegen benutzt. Bodenfluter werden Einige Beleuchtungsformen verwenden
oberhalb der Augenhöhe auf die Wand auf- relativ niedrig in die Wand ein- oder auf Elemente der Architektur als lichttechnisch
gebaut oder abgehängt. Als Leuchtmittel die Wand aufgebaut. wirksame Bestandteile. Typische Beispiele
werden vorwiegend lichtstarke Lampen sind Leuchtdecken, Lichtgräben, Vouten-
wie Halogen-Glühlampen für Netzspan- beleuchtungen oder hinterleuchtete Kontu-
nung und Hochdruck-Entladungslampen ren. Auch bei diesen individuellen Konstruk-
verwendet. tionen können handelsübliche Leuchten,
z. B. für Leuchtstofflampen oder -röhren,
eingesetzt werden.
Architekturintegrierte Beleuchtungs-
formen sind in der Regel wenig effizient
und lichttechnisch schwer zu kontrollie-
ren, sie spielen daher für die eigentliche
Beleuchtung von Räumen kaum eine
Rolle. Zur akzentuierten Gestaltung von
Architektur, z. B. zur Betonung der Kontu-
ren architektonischer Elemente, sind sie
dagegen hervorragend geeignet.
101
2.7 Leuchten
2.7.2 Bewegliche Leuchten
102
2.7 Leuchten
2.7.2 Bewegliche Leuchten
2.7.2.2 Wandfluter
Wandfluter sind nicht nur als ortsfeste,
sondern auch als bewegliche Leuchten
erhältlich. Beweglich ist hier allerdings
weniger die Ausrichtung des Lichts, als die
Leuchte selbst. Bewegliche Wandfluter
können – z. B. an Stromschienen – für eine
zeitweilige oder auch dauernde Beleuch-
tung vertikaler Flächen sorgen. Bewegliche
Wandfluter werden vor allem mit lichtstar-
ken Lampen (Halogen-Glühlampen für
Netzspannung, Halogen-Metalldampflam- Bewegliche Wandfluter
pen) oder mit Leuchtstofflampen (konven- in unterschiedlichen
Bauformen, sie können
tionell und kompakt) bestückt. unterschiedlichen Wand-
höhen und Wandabstän-
den angepaßt werden.
Bühnenscheinwerfer
in unterschiedlichen
Bauformen (von oben
nach unten): Konden-
sorscheinwerfer und
Ellipsoidscheinwerfer
als Projektionsschein-
werfer mit abbildender Wandfluter für Halogen-
Optik, Parabolschein- Glühlampen, kompakte
werfer, Scheinwerfer Leuchtstofflampen und
für Reflektorlampen konventionelle Leucht-
und Fresnelscheinwer- stofflampen
fer mit variablem Aus-
strahlungswinkel
103
2.7 Leuchten
2.7.3 Lichtstrukturen
2.7.3 Lichtstrukturen Eine Untergruppe der Lichtstrukturen bil- Lichtstrukturen im eigentlichen Sinn sind
den stromführende Tragstrukturen, die gekennzeichnet durch integrierte Leuchten;
Lichtstrukturen sind aus modularen Ele- ausschließlich der Befestigung und Strom- häufig bieten sie allerdings durch Strom-
menten aufgebaute Systeme, die inte- versorgung beweglicher Leuchten dienen. schienen oder Punktauslässe zusätzlich
grierte Leuchten zusammenfassen und die Sie können aus Stromschienen oder aus die Möglichkeit zur Anbringung bewegli-
Befestigung und Stromversorgung beweg- Rohr- und Paneelsystemen mit integrier- cher Leuchten. Sie bestehen aus Rohr oder
licher Leuchten – z. B. Strahler – ermög- ten Stromschienen aufgebaut sein. Paneelelementen und werden meist von
lichen. Sie vereinigen also die Möglichkei- Tragstrukturen können direkt auf der Decke abgehängt.
ten ortsfester und beweglicher Leuchten. Decken und Wänden montiert oder von Lichtstrukturen verwenden vor allem
Lichtstrukturen können aus Schienen, der Decke abgehängt werden. Für freitra- Elemente mit integrierten Rasterleuchten,
Trägern, Rohrprofilen oder Paneelen auf- gende Strukturen großer Spannweiten die sowohl zur direkten Allgemeinbeleuch-
gebaut werden. Typisch ist dabei der modu- existieren Trägersysteme mit hoher stati- tung, als auch zur Indirektbeleuchtung
lare Aufbau, der die Konstruktion zahl- scher Belastbarkeit. durch deckenreflektiertes Licht eingesetzt
reicher Strukturvarianten – von linearen werden können. Zur akzentuierten Beleuch-
Anordnungen bis hin zu flächig vernetzten tung dienen Elemente mit integrierten
Rastern – aus standardisierten Grund- und Downlights oder Downlight-Richtstrahlern
Verbindungselementen ermöglicht. Auf (häufig in Niedervolt-Halogentechnik);
diese Weise können Lichtstrukturen der dekorative Wirkungen können durch Ele-
umgebenden Architektur angepaßt werden Dreiphasen-Strom- mente mit freistrahlenden Glüh- oder
oder selbst architektonische Strukturen schiene für Netzspan- Halogen-Glühlampen erreicht werden. Wei-
nung und Einphasen-
bilden; sie sorgen für ein integriertes und Niedervoltschiene tere Elemente können Hinweisleuchten,
einheitliches Erscheinungsbild der Beleuch- Steckdosen oder Lautsprecher aufnehmen.
tungsanlage.
Adapter mit Phasenwahl-
schalter für die Dreipha-
senschiene
Tragstrukturen in unter-
schiedlichen Bauformen:
von der Stromschiene
bis zur weitgespannten
Tragstruktur
Lichtstruktur; Leerprofil
mit unterschiedlichen
Einsätzen: Rasterleuch-
ten, Downlights (ggf.
auch Lautsprecher,
Stromanschlüsse usw.),
Wandfluter, Stromschie-
nen, Richtstrahler und
Hinweisleuchten
104
2.7 Leuchten
2.7.4 Sekundärleuchten
2.7.5 Lichtleitersysteme
105
2.7 Leuchten
Strahler in unterschied-
lichen technischen und
gestalterischen Aus-
führungen
106
2.7 Leuchten
Mit Bühnenschein-
werfern lassen sich
theatralische Licht-
wirkungen wie Farb-
effekte und Projektio-
nen auch in großen
Räumen einsetzen.
107
3.0 Lichtplanung
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1 3.1.1 Quantitative Lichtplanung
110
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.1 Quantitative Lichtplanung
111
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.2 Leuchtdichtetechnik
112
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.2 Leuchtdichtetechnik
113
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.2 Leuchtdichtetechnik
Erst aus der Kenntnis der Beleuchtungsver- beziehung des Informationsgehalts der
hältnisse und unter Zuhilfenahme der Kon- blendenden Flächen. Es zeigt sich, daß
stanzphänomene können aus dem Leucht- Blendung nicht allein hohe Leuchtdichte-
dichtemuster der Netzhaut Deutungen kontraste voraussetzt, sondern zusätzlich
über die zugrundeliegenden Objekte ge- den mangelnden Informationsgehalt der
macht werden, entsteht aus einer Vielzahl blendenden Fläche. Nicht das Fenster mit
verwirrender Flächen das vertraute Bild der Aussicht auf eine sonnige Landschaft
einer dreidimensionalen Realität. Hier- blendet, sondern – trotz geringerer Leucht-
bei können die tatsächlich wahrgenomme- dichte – die Opalglasscheibe, die diesen
nen Helligkeitsrelationen erheblich vom Ausblick verwehrt; nicht der blaue Sommer-
zugrundeliegenden Leuchtdichtemuster himmel mit einzelnen Wolken blendet, son-
abweichen. So erscheint der bedeckte, dern der gleichmäßig grauweiße Himmel
graue Himmel über einem Schneefeld trotz des trüben Herbsttages.
seiner weitaus höheren Leuchtdichte dunk- Wenn aber schon der Extremfall eines
ler als der Schnee. Ebenso wird der Leucht- „instabilen“ Milieus nicht abstrakt zu defi-
dichteabfall auf einer schräg beleuchteten nieren ist, gerät der Versuch einer vom
Wand ignoriert, auf den Seiten eines Wür- Kontext gelösten Beschreibung leucht-
fels dagegen verstärkt, werden Farbrela- dichtetechnischer Idealzustände erheblich
L (cd/m2) tionen und Grauwerte in unterschiedlich ins Wanke. Hier werden mit Maximal-
beleuchteten Bereichen so korrigiert, daß werten um 1:3 bzw. 1:10 Leuchtdichtekon-
500 eine einheitliche Skala wahrgenommen traste zwischen Infeld und näherem bzw.
400 werden kann. weiterem Umfeld festgeschrieben, die
In jedem Fall wird also die Registrie- Ausdrucksskala des Lichtplaners wird auf
300 rung von Leuchtdichten gegenüber der ein flaues Mittelmaß beschränkt. Phäno-
200 Wahrnehmung konstanter Objekteigen- mene wie Brillanz und akzentuierte Model-
schaften zurückgestellt, hat die Gewin- lierung, die wesentlich für die Information
100 nung von Informationen über die Umwelt über Materialien unserer Umwelt sind,
deutlichen Vorrang vor der bloßen opti- werden praktisch ausgeschlossen; Leucht-
0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 ® schen Abbildung. Dieser zentrale Aspekt dichtesituationen wie sie jeder Sonnentag
der Informationsverarbeitung kann aber und jeder Spaziergang im Schnee bietet,
Bevorzugte Leucht- von einer auf der Leuchtdichte fußenden werden für unzumutbar befunden. Ob eine
dichte L von Sehaufga- Wahrnehmungstheorie nicht berücksichtigt Beleuchtungssituation erfreulich oder un-
ben in Abhängigkeit
vom Reflexionsgrad ® werden. Nicht anders als die quantitative zumutbar ist, entscheidet sich aber erst in
der Sehaufgabe. Die im Lichtplanung beharrt die Leuchtdichte- der konkreten Situation; zu hoch werden
Experiment bevorzugten technik auf einem rein physiologischen Leuchtdichtekontraste am Strand nicht
Leuchtdichten sind zum Konzept, das den Vorgang der Wahrneh- dem Flaneur, sondern demjenigen, der dort
Reflexionsgrad propor-
tional; sie ergeben sich mung auf die optische Abbildung im Auge versucht, Bücher zu lesen.
also bei einer gleichblei- reduziert und alle Vorgänge jenseits der Ebensowenig wie sich die tatsächlich
benden Beleuchtungs- Netzhaut unberücksichtigt läßt. Der In- wahrgenommene Helligkeit aus der Leucht-
stärke. Folglich ist bei der formationsgehalt der wahrgenommenen dichte ableiten läßt, kann also aus dem
Wahrnehmung von Seh-
aufgaben die Beleuch- Umgebung und die auf diese Umgebung Kontrastumfang einer Beleuchtungssitua-
tungsstärke gegenüber gerichteten Interessen des wahrnehmen- tion schlüssig auf einen wahrnehmungs-
der Leuchtdichte ein den Menschen können in diesem Modell gemäßen Beleuchtungszustand geschlos-
vorrangiges Kriterium. nicht erfaßt werdengerade aber das sen werden; es bleibt dem Lichtplaner nicht
Wechselspiel von Informationen und In- erspart, sich mit der konkreten Situation,
teressen sorgt für die Verarbeitung des ihrem Informationsangebot und den Be-
aufgenommenen Bildes, für die Relativie- dürfnissen der wahrnehmenden Menschen
rung von Leuchtdichten und für die Ver- in dieser Umgebung auseinanderzusetzen.
stärkung oder Ignorierung der im Auge
abgebildeten Leuchtdichteverläufe. Erschwerend für jede Bewertung von
Beleuchtungskonzepten ist die außer-
Wenn Wahrnehmung auf Informations- ordentlich große Anpassungsfähigkeit des
verarbeitung zielt und in Abhängigkeit von menschlichen Auges. Ein Wahrnehmungs-
dargebotenen Informationen verläuft, kann apparat, der in der Lage ist, sowohl bei den
sie auf keinen Fall unabhängig vom Infor- 0,1 lx einer sternklaren Nacht wie bei den
mationsgehalt der jeweiligen visuellen 100 000 lx eines Sonnentages brauchbare
Umgebung untersucht werden. Angesichts Ergebnisse zu liefern und der sich selbst
dieser Tatsache zeigt sich die Fragwürdig- durch Leuchtdichtekontraste von 1:100
keit jedes Versuchs, von der konkreten nicht wesentlich in seiner Leistungsfähig-
Situation unabhängige, allgemeingültige keit stören läßt, ist auch in der Lage, die
Beleuchtungsregeln definieren zu wollen. Auswirkungen unzureichender Lichtpla-
Dies gilt auch für den Versuch der abstrak- nung auszugleichen. So ist es nicht ver-
ten Definition „stabiler“ Beleuchtungs- wunderlich, daß auch Beleuchtungsanla-
situationen, wie er von der Leuchtdichte- gen, die wesentliche Bedürfnisse des wahr-
technik unternommen wird. nehmenden Menschen unberücksichtigt
Schon eine allgemeine, situations- lassen, weitgehend akzeptiert werden.
unabhängige Definition der Voraussetzun- Auftretende Unzufriedenheit, z. B. mit der
gen für das Auftreten psychologischer Arbeitsplatzbeleuchtung, kann wiederum
Blendungder extremsten Form einer von den Betroffenen häufig nicht auf ihre
„instabilen“, störenden Beleuchtungssitua- lichtplanerischen Ursachen zurückgeführt
tionscheitert an der mangelnden Ein- werden – Kritik wird meist in Richtung des
114
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.2 Grundlagen einer wahrnehmungs-
orientierten Lichtplanung
115
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.2 Grundlagen einer wahrnehmungs-
orientierten Lichtplanung
116
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.2 Grundlagen einer wahrnehmungs-
orientierten Lichtplanung
117
3.1 Konzepte der Lichtplanung
3.1.2 Grundlagen einer wahrnehmungs-
orientierten Lichtplanung
auch die Strukturierung, das Bedürfnis Licht hat hier – wie bei der nutzerorien-
nach einer eindeutigen und geordneten tierten Planung – zunächst eine unterstüt-
Umgebung. Positiv empfunden wird eine zende Funktion; es ist ein Hilfsmittel, um
Situation, in der Form und Aufbau der um- die vorgegebenen architektonischen Struk-
gebenden Architektur klar erkennbar sind, turen sichtbar zu machen und zu ihrer
in der aber auch die wesentlichen Bereiche geplanten Wirkung beizutragen. Beleuch-
aus diesem Hintergrund deutlich hervor- tung kann aber auch über diese nachgeord-
gehoben werden. An Stelle einer verwirren- nete Rolle hinausgehen und selbst zur
den und möglicherweise widersprüchlichen aktiven Komponente der Raumgestaltung
Informationsflut präsentiert sich ein Raum werden. Dies gilt zunächst für das Licht,
auf diese Weise mit einer überschaubaren das eine Architektur nicht nur sichtbar
Menge klar geordneter Eigenschaften. machen, sondern auch in ihrer Wirkung
Bei der Hervorhebung wesentlicher verändern kann. Dies gilt vor allem aber
Bereiche sollten allerdings nicht nur tradi- für die Leuchten und ihre Anordnung.
tionell berücksichtigte Sehaufgaben die Leuchten können – z. B. durch Einbau in
ihnen zustehende Betonung erhalten. Für die Decke – unauffällig in die Architektur
die nötige Entspannung ist das Vorhan- integriert werden, sie wirken auf diese
densein eines Ausblicks oder interessanter Weise fast ausschließlich durch ihr Licht.
Blickpunkte, z. B. eines Kunstwerks, ebenso Leuchten können aber auch zur Architek-
von Bedeutung. tur addiert werden; in Form einer Licht-
struktur, einer Reihung von Strahlern oder
Ein dritter Bereich umfaßt die Balance auch einer Lichtskulptur wird die Beleuch-
zwischen dem Kommunikationsbedürfnis tungsanlage selbst zum architektonischen
des Menschen und seinem Anspruch auf Element, das die Wirkung eines Raums
einen definierten Privatbereich. Hierbei gezielt verändert.
werden beide Extreme, sowohl die völlige
Isolation, als auch die völlige Öffentlichkeit
als negativ empfunden; ein Raum sollte
den Kontakt zu anderen Menschen ermög-
lichen, gleichzeitig aber auch die Defini-
tion privater Bereiche zulassen. Ein solcher
privater Bereich kann z. B. durch eine Licht-
insel, die eine Sitzgruppe oder einen Be-
sprechungstisch innerhalb eines größeren
Raums von der Umgebung abhebt, geschaf-
fen werden.
118
3.2 3.2 Qualitative Lichtplanung
3.2.1 Projektanalyse
119
3.2 Qualitative Lichtplanung
Dreiphasen-Strom-
schiene für Netzspan-
nung: An der Strom-
schiene können Leuchten
für Netzspannung und
Niedervolt-Leuchten mit
integriertem Transfor-
mator betrieben werden;
es sind drei separate
Leuchtengruppen schalt-
oder dimmbar.
120
3.2 Qualitative Lichtplanung
Niedervoltstromschiene:
An der Stromschiene
können Niedervolt-
Leuchten ohne eigenen
Transformator betrieben
werden. Die Stromver-
sorgung erfolgt durch
einen externen Sammel-
transformator.
121
3.2 Qualitative Lichtplanung
3.2.1 Projektanalyse
122
3.2 Qualitative Lichtplanung
3.2.2 Projektentwicklung
123
3.2 Qualitative Lichtplanung
3.2.2 Projektentwicklung
6
Beleuchtung des Restau- die direkte Beleuchtung
rants unter der Kuppel des Restaurants. Abge-
des Atriums. Wandmon- pendelte Leuchten (2)
tierte Leuchten (1) mit einer dekorativen
sorgen sowohl für die Komponente führen 1 2
indirekte Beleuchtung die direkte Restaurant-
der Kuppel als auch für beleuchtung im Raum-
inneren fort.
6 6
Die Beleuchtungskom-
ponente für die Grund- 4
beleuchtung des Atriums
(4) ist auf Stelen an den
Atriumwänden montiert.
Sie gibt Licht nach oben
ab, das von Deckenreflek-
toren oder von der Decke
des Atriums selbst reflek-
tiert wird und so für eine
indirekte Beleuchtung
sorgt. Gleichzeitig wer-
den die Stelen durch
nach unten gerichtetes 5
Streiflicht akzentuiert.
124
3.2 Qualitative Lichtplanung
3.2.2 Projektentwicklung
Entwicklung eines
Beleuchtungskonzeptes
für das Atrium eines
großen Kaufhauses.
Die Abbildungen zeigen
zwei rechtwinklig zuein-
ander stehende Schnitte
durch das Atrium mit
seinem zentralen Pano-
ramaaufzug. Ziel des
Beleuchtungskonzeptes
ist die Festlegung von
Leuchtenpositionen und
Lichtqualitäten, nicht
aber die exakte Definition
von Leuchtentypen oder
Beleuchtungsstärken.
6
7 Die aus den einzelnen
Verkaufsetagen zu den
Aufzügen führenden
Stege erhalten einen
durch eng plazierte,
direktstrahlende Leuch-
ten (7) bewirkten Licht-
8 vorhang.
Für die Allgemeinbe-
leuchtung der angren-
zenden Verkaufsetagen
sorgen deckeninte-
grierte, direktstrahlende
Leuchten (8).
125
3.3 3.3 Planungspraxis
3.3.1 Auswahl von Lampen
126
3.3 Planungspraxis
3.3.1 Auswahl von Lampen
127
3.3 Planungspraxis
3.3.1 Auswahl von Lampen
liches Spektrum für optimale Farbwieder- spielt die Lichtfarbe eine Rolle; kältere
gabe, während Linien- oder Bandenspektren Lichtfarben werden bei hohen Beleuch-
die Farbwiedergabe grundsätzlich ver- tungsstärken und diffuser Beleuchtung
schlechtern. Für die Farbwiedergabe ist (vergleichbar dem Himmelslicht), warme
darüber hinaus auch die spektrale Vertei- Lichtfarben eher bei geringen Beleuch-
lung des Lichts von Bedeutung; eine von tungsstärken und gerichtetem Licht (ver-
der Vergleichslichtquelle abweichende gleichbar dem Licht einer Kerzenflamme)
spektrale Verteilung führt durch eine ein- als angenehm empfunden. Bei der Arbeits-
seitige Betonung von Farbwirkungen platzbeleuchtung wird auch die empfoh-
ebenfalls zur Verschlechterung der Farb- lene Lichtfarbe von den jeweiligen Normen
wiedergabewerte. erfaßt.
Ein maximaler Farbwiedergabeindex Als Lichtquellen mit ausschließlich warm-
(Ra 100) bzw. Farbwiedergabestufe 1A weißer Lichtfarbe sind zunächst alle Formen
wird durch alle Formen von Glühlampen von Glühlampen sowie Natriumdampf-
einschließlich Halogen-Glühlampen er- Hochdrucklampen einzustufen. Darüber
reicht, da sie für den warmweißen Bereich hinaus existieren sowohl Leuchtstofflam-
die Referenzlichtquelle darstellen. Mit pen als auch Halogen-Metalldampflampen
einem Farbwiedergabeindex über 90 fin- und Quecksilberdampf-Hochdrucklampen
den sich in der Farbwiedergabestufe 1A mit warmweißer Lichtfarbe. Als Lichtquellen
weiterhin Leuchtstofflampen in De-Luxe- mit neutralweißer Lichtfarbe stehen wie-
Ausführung sowie einige Halogen-Metall- derum Leuchtstofflampen, Halogen-Metall-
dampflampen. Die übrigen Leuchtstoff- dampflampen und Quecksilberdampf-
und Halogen-Metalldampflampen sind Hochdrucklampen zur Verfügung. Als
Farbwiedergabestufe Anwendungen in den Farbwiedergabestufen 1B, bei auf tageslichtweiße Lichtquellen kommen
Qualität Kosten der Farbwiedergabe gesteigerter Leuchtstofflampen und Halogen-Metall-
1A Textil-Farben- Lichtausbeute auch in den Stufen 2A bis dampflampen in Frage; spezielle Licht-
optimal und Druckindustrie 2B eingestuft. Quecksilberdampf- und farben finden sich ausschließlich bei
Repräsentative Räume Natriumdampf-Hochdrucklampen finden Leuchtstofflampen. Die eigentliche Licht-
Museen sich bei verbesserter Farbwiedergabe eben- farbe eines Leuchtmittels kann allerdings
1B Versammlungsstätten falls in Stufe 2B, in ihren Standardausfüh- manipuliert werden, sei es durch eine
sehr gut Hotels rungen jedoch in Stufe 3. In Stufe 4 sind Beschichtung des Lampenkolbens wie bei
Gasthäuser lediglich Natriumdampf-Niederdrucklam- tageslichtähnlichen Glühlampen, sei es
Schaufenster pen eingestuft. durch vorgesetzte Konversionsfilter.
2A Verwaltung
gut Schulen
Verkaufsräume 3.3.1.3 Lichtfarbe und Farbtemperatur 3.3.1.4 Lichtstrom
2B Industrielle Fertigungs-
ausreichend stätten Wie die Farbwiedergabe ist auch die Licht- Der Lichtstrom einer Lampe spielt vor
Verkehrszonen farbe eines Leuchtmittels von der spek- allem dann eine Rolle, wenn die Zahl von
3 Außenbeleuchtung tralen Verteilung des abgegebenen Lichts Lampen, mit der eine Beleuchtung erfol-
mäßig Lagerräume abhängig. Für Glühlampen ergibt sich diese gen soll, vorgegeben ist – sei es, daß eine
4 Industriehallen Verteilung dabei aus der Wendeltempera- Beleuchtung durch wenige, besonders
gering Außenbeleuchtung tur, daher der Begriff Farbtemperatur; für lichtstarke Lampen geplant wird, sei es,
Anstrahlungen Entladungslampen muß dagegen ein Ver- daß ganz im Gegenteil dazu eine Vielzahl
gleichswert – die ähnlichste Farbtempera- lichtschwacher Lampen vorgesehen ist.
Zuordnung der Farb- tur – zu Hilfe genommen werden. An Stelle
wiedergabestufen der exakten Angabe der Farbtemperatur Von Interesse sind hier also weniger Lam-
nach CIE und der Farb-
wiedergabequalität von findet sich in der Praxis häufig eine gröbere pen mittlerer Lichtstärken, sondern die
Lampen zu typischen Kategorisierung in die Lichtfarben Warm- Extrembereiche besonders großer oder
Beleuchtungsaufgaben weiß, Neutralweiß und Tageslichtweiß. kleiner „Lumenpakete“. Besonders kleine
Durch gezielte Kombination von Leucht- Lichtströme finden sich dabei vor allem bei
stoffen läßt sich bei Entladungslampen Niedervolt-Halogenlampen, gefolgt von
aber darüber hinaus eine Palette spezieller konventionellen Glühlampen und kompak-
Lichtfarben erzeugen, die mit dem Krite- ten Leuchtstofflampen. Besonders große
rium der Farbtemperatur nur noch unzu- Werte finden sich bei Halogen-Glühlam-
reichend beschrieben werden kann. pen für Netzspannung, Leuchtstofflampen
Die Lichtfarbe einer Lampe beeinflußt und bei Hochdruck-Entladungslampen;
die Wiedergabe des Farbspektrums beleuch- die höchsten Werte werden von Halogen-
teter Objekte. Warmweiße Lampen betonen Metalldampflampen erreicht.
dabei den roten und gelben Spektralbereich,
während unter tageslichtweißem Licht
blaue und grüne, d. h. kalte Farben hervor- 3.3.1.5 Wirtschaftlichkeit
gehoben werden. Vor allem bei der Prä-
sentation von Objekten aus definierten Die Wirtschaftlichkeit einer Beleuchtungs-
Farbbereichen kann die Lichtfarbe also als anlage hängt vorwiegend von der Auswahl
gestalterisches Mittel eingesetzt werden; geeigneter Lichtquellen ab, der Einfluß
einige Lichtfarben sind ausdrücklich auf anderer Aspekte, z. B. der Auswahl von
die Präsentation spezieller Warengruppen Betriebs- und Steuergeräten, ist von ver-
abgestimmt. Auch für die subjektive Be- gleichsweise untergeordneter Bedeutung.
urteilung einer Beleuchtungssituation Für die Auswahl von Lampen unter dem
128
3.3 Planungspraxis
3.3.1 Auswahl von Lampen
129
3.3 Planungspraxis
3.3.1 Auswahl von Lampen
130
3.3 Planungspraxis
3.3.1 Auswahl von Lampen
[Ee = Ïe . E
1000
[Ee] = W2
m
[Ïe] = W
klm
[E] = lx
Zusammenhang zwi-
schen der auf einem
Exponat bei gegebener
Beleuchtungsstärke E
verursachten Bestrah-
lungsstärke Ee und der
relativen Strahlungslei- H (klx . h)
stung einer Lampe Ïe 10000
9000
8000
7000
6000
5000
100 D (%)
50 4000
20 3000
10
2000
5
1000
2
¬ (nm) S
300 350 400 450 500 550 1 2 3 4 5 6 7 8
131
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
Bei einigen speziellen Beleuchtungsauf- scheidung für eine Lichtquelle engt die
gaben rückt die Strahlungsbelastung von Auswahl der möglichen Leuchtentypen
Objekten in den Vordergrund. Dies ist zu- ebenso ein, wie die Entscheidung für eine
nächst bei der Akzentbeleuchtung wärme- Leuchte die Auswahl der verwendbaren
empfindlicher Waren der Fall. Vorrangig Lampen.
treten Strahlungsprobleme jedoch bei der
Ausstellungsbeleuchtung auf. Hier kann
Licht grundsätzlich, vor allem aber Infra- 3.3.2.1 Serienprodukt oder Sonder-
rot- und Ultraviolettstrahlung, zu Schäden anfertigung
führen, da die Alterung von Materialien
beschleunigt und Farben verändert werden. In den meisten Fällen wird die Auswahl von
Leuchten sich auf serienmäßig angebotene
Hohe Anteile an Infrarotstrahlung und Produkte beschränken, da sie kurzfristig lie-
Konvektionswärme werden vor allem von ferbar sind, klar definierte Leistungsmerk-
Lichtquellen geringer Lichtausbeute wie male besitzen und sicherheitstechnisch
Glühlampen oder Halogen-Glühlampen geprüft sind. Auch in Sonderkonstruktio-
abgegeben, bei konventionellen und kom- nen wie architekturintegrierten Beleuch-
pakten Leuchtstofflampen ist die Infrarot- tungsanlagen (z. B. Voutenbeleuchtungen
strahlung dagegen deutlich geringer. oder Lichtdecken) lassen sich häufig stan-
Ultraviolettstrahlung geht theoretisch dardisierte Leuchten einsetzen.
vor allem von Hochdruck-Entladungslam- Vor allem bei aufwendiger beleuchte-
pen aus. Da der UV-Anteil jedoch stets ten, repräsentativen Großprojekten können
durch vorgeschriebene Abschlußgläser jedoch auch Sonderanfertigungen oder
herabgesetzt wird, findet sich die höchste Neuentwicklung von Leuchten in Betracht
Ultraviolettbelastung in der Praxis bei kommen. Sowohl die ästhetische Einord-
Halogen-Glühlampen ohne Hüllkolben, die nung der Leuchten in Architektur und
zwar nur wenig Ultraviolettstrahlung er- Raumgestaltung als auch die Lösung kom-
zeugen, diese jedoch durch ihre Quarzglas- plexer lichttechnischer Aufgaben kann auf
kolben ungehindert abgeben. Eventuell diese Weise projektbezogener und diffe-
störende Infrarot- oder Ultraviolettanteile renzierter als mit serienmäßigen Leuchten
ausgewählter Lampentypen können aller- erfolgen. Neben den zusätzlichen Entwick-
dings in der Praxis durch die Verwendung lungskosten muß hierbei jedoch vor allem
entsprechender Reflektoren oder Filter die zeitliche Verzögerung bis zur Lieferbar-
erheblich reduziert werden. keit der Leuchten einkalkuliert werden.
Grundsätzlich kann die Belastung von
Menschen oder Objekten durch die zur 3.3.2.2 Integrierte oder additive
Innenraumbeleuchtung verwendeten Beleuchtung
Lichtquellen, sei es im Infrarot- oder im
Ultraviolettbereich, vernachlässigt werden. Für die Einordnung von Leuchten in die
Als Grenzwert gilt dabei eine Anschlußlei- Architektur existieren zwei entgegenge-
stung von 50 W/m2, oberhalb derer die setzte Grundkonzepte, die der Beleuch-
Annehmlichkeit einer Umgebung durch die tungsanlage sowohl eine unterschiedliche
Wärmebelastung deutlich gestört wird. ästhetische Funktion zuweisen, als auch
unterschiedliche lichttechnische Möglich-
Einen Sonderfall bilden spezielle Leucht- keiten eröffnen. Hierbei handelt es sich
stofflampen, sogenannte „Vollspektrum- einerseits um den Versuch, die Leuchten
lampen“, die in ihrer spektralen Verteilung weitgehend in die Architektur zu integrie-
der Globalstrahlung von Sonne und Tages- ren, andererseits um einen Ansatz, der die
licht angenähert sind und mit einem be- Leuchten als selbständige Elemente zu
sonders natürlichen Licht werben; hier sind einer bestehenden Architektur hinzufügt.
die Anteile an UV- und Infrarotstrahlung Beide Konzepte sollten allerdings nicht als
auf Kosten der Lichtausbeute gezielt her- geschlossene Ansätze betrachtet werden,
aufgesetzt. Die angegebenen gesundheit- sie bilden vielmehr die Extrempunkte einer
lichen und lichttechnischen Vorteile dieser Skala von gestalterischen und technischen
Leuchtentypen sind jedoch nicht belegbar. Möglichkeiten, die auch gemischte Kon-
zepte und Zwischenlösungen zuläßt.
3.3.2 Auswahl von Leuchten Bei einer integrierten Beleuchtung tritt
die Leuchte hinter der Architektur zurück;
Mit der Auswahl der Lichtquelle werden die Leuchten werden nur durch das Muster
die technischen Eigenschaften der konzi- ihrer Wand- oder Deckenöffnungen sicht-
pierten Beleuchtungsanlage sowie die bar. Das Schwergewicht der Planung liegt
Grenzen der erreichbaren Lichtqualitäten also weniger auf dem gestalterischen Um-
umrissen. Welche Lichtwirkungen inner- gang mit den Leuchten selbst, als auf dem
halb dieses Spektrums verwirklicht werden, Einsatz der von den Leuchten erzeugten
hängt aber von der Auswahl der Leuchten Lichtwirkungen. Eine integrierte Beleuch-
ab, in der diese Lampen verwendet werden. tung ordnet sich daher leicht in unter-
Zwischen den Entscheidungen für die je- schiedliche Umgebungen ein, sie erleich-
weilige Lampe und Leuchte besteht dabei tert die Aufgabe, Leuchten gestalterisch
ein enger Zusammenhang; die Vorent an die Umgebung anzupassen.
132
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
Facettierter Reflektor
in Spot- oder Flood-
ausführung
Austauschbarer Licht-
kopf
Grundgehäuse des
Strahlers
Integrierter, konven-
tioneller Transformator
Arretierung und
Stromversorgung des
Lichtkopfes am Grund-
gehäuse
133
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
Sonderleuchte, aufbau-
end auf einem Standard-
produkt: Das optische
System einer gebräuch-
lichen Rasterleuchte
(unten) wird als direkt-
strahlendes Element
einer linearen Sekundär-
leuchte (oben) verwen-
det.
134
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
135
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
Downlights einem additiven Beleuch- Bereichen oder Objekten und ihrem Umfeld
tungskonzept annähern; die Aufgaben besteht, während für eine gleichförmige
einer additiven Beleuchtung durch Strah- Aufgaben- und Informationsverteilung
ler können wiederum ebenfalls durch in- dagegen eine entsprechend allgemein aus-
tegrierte Downlight-Richtstrahler über- gerichtete Beleuchtung angemessen ist.
nommen werden. Lichtplanung und Während die gleichförmige Allgemein-
Leuchtenauswahl sind also nicht an die beleuchtung eine gebräuchliche Konzeption
Entscheidung für eine eindeutig inte- darstellt und in der Arbeitsplatzbeleuch-
grierte oder additive Lösung gebunden, tung sogar den Regelfall bildet, kann eine
sie können sich innerhalb dieses Spek- ausschließlich auf isolierte Lichtakzente
trums für ein Konzept entscheiden, das zielende Beleuchtungskonzeption dage-
den baulichen, ästhetischen und licht- gen als Ausnahmefall angesehen werden.
technischen Anforderungen entspricht. In der Regel wird auch eine ausgeprägte
Akzentbeleuchtung Allgemeinbeleuch-
tungsanteile enthalten, schon um die
3.3.2.3 Ortsfeste oder bewegliche räumliche Einordnung beleuchteter Ob-
Beleuchtung jekte und die Orientierung der Betrachter
zu ermöglichen. Diese Allgemeinbeleuch-
Die Entscheidung für eine feste oder va- tung kann durch entsprechende Leuchten
riable Beleuchtungsanlage überschneidet erzeugt werden, aus deren grundlegendem
sich mit der Entscheidung für eine inte- Lichtniveau (ambient light) dann bedeut-
grierte oder additive Lösung; sie wird aber same Bereiche durch Akzentlicht (focal
weniger von gestalterischen Gesichtspunk- glow) hervorgehoben werden. Häufig wird
ten, als von den lichttechnischen Anfor- jedoch schon das Streulicht der akzentu-
derungen der Beleuchtungsaufgabe be- ierten Bereiche ausreichen, um für eine
stimmt. ausreichende Umgebungsbeleuchtung zu
Variabilität einer Beleuchtung kann sorgen – eine Allgemeinbeleuchtung kann
auf verschiedene Weise erreicht werden. also auch durch die Akzentbeleuchtung
Selbst bei ortsfesten Systemen, seien es selbst erfolgen. Hier zeigt sich, daß die
eingebaute Leuchten, aufgebaute Leuch- immer noch gebräuchliche, klare Trennung
ten oder abgehängte Strukturen, kann zwischen Allgemein- und Akzentbeleuch-
sowohl eine räumliche als auch eine zeit- tung inzwischen überholt ist; beide Berei-
liche Veränderung der Beleuchtung durch che gehen ineinander über und können mit
Lichtsteuerung erreicht werden – einzelne der jeweils entgegengesetzten Beleuch-
Leuchten oder Leuchtengruppen werden tungsform kombiniert werden.
gedimmt oder geschaltet, um die Beleuch-
tung an veränderte Nutzungsbedingungen Für die Allgemeinbeleuchtung bieten sich
anzupassen. Der nächste Schritt zu einer zunächst breitstrahlendere Leuchten, vor
gesteigerten Variabilität liegt im Einsatz allem Rasterleuchten und Lichtstrukturen
ortsfester, aber ausrichtbarer Leuchten, für Leuchtstofflampen an, wie sie in der
meist also von Downlight-Richtstrahlern Mehrzahl der Arbeitsplatzbeleuchtungen
oder von Strahlern an Punktauslässen. verwendet werden. Eine gleichmäßige
Die weitestgehende Variabilität, wie sie Beleuchtung kann aber ebensogut durch
z. B. bei der Beleuchtung von wechselnden indirekte Beleuchtung, sei es durch Decken-
Ausstellungen oder in der Präsentations- fluter, Wandfluter oder Sekundärleuchten,
beleuchtung erforderlich ist, wird durch erfolgen; vor allem bei der Beleuchtung
den Einsatz beweglicher Strahler an Strom- repräsentativer Umgebungen wie Foyers
schienen oder Tragstrukturen erreicht. oder Versammlungsräume sind auch flä-
Ortsfeste und bewegliche Hierbei ist sowohl eine Anpassung der Be- chendeckende Anordnungen enger strah-
Beleuchtung: Identische leuchtung durch Lichtsteuerung wie eine lender Downlights gebräuchlich.
Lichtwirkungen durch
Downlight-Richtstrah- räumliche Neuausrichtung, schließlich Für die Akzentbeleuchtung ist die
ler und Strahler an einer sogar das Versetzen oder völlige Austau- Leuchtenauswahl dagegen geringer, sie
Stromschiene schen der Leuchten möglich. Auch bei der beschränkt sich auf Leuchten, die in der
Entscheidung zwischen einer eher stati- Lage sind, ein gerichtetes, enggebündeltes
schen und einer variablen Beleuchtung Licht abzugeben. Für die statische Beleuch-
existiert also ein gleitender Übergang zwi- tung horizontaler Beleuchtungsaufgaben
schen den Extremen, der eine Anpassung kommen hierbei Downlights in Frage, va-
an die jeweiligen Gegebenheiten zuläßt. riabler in der Ausrichtung sind Downlight-
Richtstrahler. In der Regel werden jedoch
bewegliche Strahler an Stromschienen
3.3.2.4 Allgemeinbeleuchtung oder diffe- oder Tragstrukturen den Anforderungen
renzierte Beleuchtung an Ausrichtbarkeit und Variabilität am
ehesten entsprechen.
Die Schwerpunktsetzung auf einer über-
wiegend gleichförmigen Allgemeinbeleuch-
tung oder einer stärker differenzierenden 3.3.2.5 Direkte oder indirekte Beleuchtung
Akzentbeleuchtung hängt von der Struktur
der Beleuchtungsaufgabe ab – eine Beto- Die Entscheidung für eine direkte oder
nung einzelner Bereiche macht nur Sinn, indirekte Beleuchtung hat weitgehenden
wenn ein ausreichendes Informations- Einfluß auf die Entstehung gerichteter
gefälle zwischen besonders bedeutsamen oder diffuser Beleuchtungsanteile; sie
136
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
137
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
3.3.2.6 Horizontale und vertikale Beleuch- angeboten. Je nach Auswahl der verwen-
tung deten Leuchten können dabei unterschied-
liche Lichtwirkungen erreicht werden.
Anders als bei der Entscheidung für eine So wird durch Rasterleuchten oder Licht-
integrierte bzw. additive Beleuchtungs- strukturen für Leuchtstofflampen eine
anlage oder für ein statisches bzw. varia- gleichmäßige Allgemeinbeleuchtung er-
bles Konzept spielen die Extremformen reicht, wie sie vor allem am Arbeitsplatz
einer ausschließlich horizontalen oder erwünscht ist. Mit Hilfe von Downlights,
vertikalen Beleuchtung in der Planungs- vor allem für Glühlampen, kann dagegen
praxis kaum eine Rolle – durch die Refle- ein gerichteteres Licht erzeugt werden,
xion an Raumbegrenzungen und beleuch- das Materialeigenschaften stärker betont
teten Objekten wird fast immer ein (meist und eine differenziertere Lichtführung
Horizontale und ver- auch erwünschter) Anteil der entgegen- ermöglicht; dies kann vor allem bei reprä-
tikale Beleuchtung: gesetzten Beleuchtungsform erzeugt. sentativeren Beleuchtungsaufgaben und
Bei gleichen Leuchten-
positionen können Trotz dieser Interdependenz wird der Cha- bei der Präsentationsbeleuchtung genutzt
Downlights für eine rakter einer Beleuchtung jedoch wesent- werden. Auch eine Kombination beider
horizontale und Wand- lich von der Schwerpunktsetzung auf Leuchtentypen ist möglich, um eine räum-
fluter für eine vertikale horizontal oder vertikal orientiertem Licht lich differenzierte Beleuchtung zu schaffen
Beleuchtung eingesetzt
werden. bestimmt. oder den Anteil an gerichtetem Licht all-
gemein zu erhöhen.
Die Schwerpunktsetzung auf einer horizon-
talen Beleuchtung deckt sich dabei häufig Eine Beleuchtung horizontaler Flächen
mit der Entscheidung für ein funktionales, kann aber auch durch indirektes Licht er-
nutzungsorientiertes Licht. Dies gilt vor folgen. Hierbei werden die Wände, bevor-
allem für die Arbeitsplatzbeleuchtung, bei zugt aber die Decke, beleuchtet, um durch
der die Lichtplanung überwiegend auf die Reflexion an diesen Flächen eine gleich-
gleichmäßige Beleuchtung horizontal mäßige und diffuse Allgemeinbeleuchtung
orientierter Sehaufgaben ausgerichtet ist. zu erzeugen, die sowohl vertikale Beleuch-
Vertikale Beleuchtungsanteile entstehen tungsanteile zur Raumaufhellung, als auch
hierbei vor allem durch diffueses, von den horizontale Beleuchtungsanteile zur eigent-
beleuchteten horizontalen Flächen reflek- lichen Beleuchtung der Arbeitsfläche oder
tierendes Licht. des Bodens aufweist. Dies kann z. B. bei der
Die Schwerpunktsetzung auf einer ver- Beleuchtung von Fluren genutzt werden,
tikalen Beleuchtung kann bei der Beleuch- um trotz geringer Beleuchtungsstärken
tung vertikaler Sehaufgaben, z. B. von einen offenen Raumeindruck zu erreichen.
Wandtafeln oder Gemälden, ebenfalls Vor allem eignen sich indirekte Beleuch-
funktional bedingt sein. Häufig zielt sie tungsformen aber wegen ihrer ausgezeich-
aber auf die Darstellung und Gestaltung neten Blendfreiheit zur Beleuchtung von
der visuellen Umgebung; anders als das Sehaufgaben, bei denen es leicht zur Stö-
horizontal orientierte Nutzlicht wird dabei rung durch Reflexblendung kommt, z.B. also
ein Licht angestrebt, das die charakteri- von Bildschirmarbeitsplätzen. Wird eine
stischen Merkmale und Schwerpunkte der Erhöhung der Modellierung zur Verbesse-
visuellen Umgebung herausarbeitet. Dies rung der ansonsten schwachen räumlichen
gilt zunächst für die Architektur, deren Darstellung beleuchteter Objekte oder eine
Strukturen durch eine gezielte Beleuch- stärkere Akzentuierung der Architektur
tung der Wände verdeutlicht werden kann, gefordert, kann die indirekte Beleuchtung
als auch für die Betonung und Modellie- durch eine Direktbeleuchtung ergänzt
rung der Objekte im Raum. Nicht zuletzt werden, die für das benötigte gerichtete
Horizontale Allgemein- werden vertikale Beleuchtungsanteile aber Licht sorgt. In einigen Fällen ist jedoch eine
beleuchtung bei unter- auch benötigt, um die Kommunikation zu möglichst geringe Modellierung erwünscht,
schiedlichen Decken-
höhen: Bei hohen erleichtern, die Mimik des Gesprächspart- so daß hier die indirekte Beleuchtung eine
Decken kommen in der ners nicht in den Schlagschatten einer optimale Beleuchtungsform darstellt. Be-
Regel engstrahlende, einseitig horizontalen Beleuchtung ver- achtet werden sollte aber in jedem Fall, daß
bei niedrigen Decken schwinden zu lassen. der Energieaufwand bei einer indirekten
breitstrahlende Leuch-
ten zum Einsatz, um Beleuchtung durch die Reflexionsverluste
eine gleichbleibende bis zum Faktor 3 höher liegen kann als bei
Überlagerung der 3.3.2.7 Beleuchtung von Arbeitsfläche und einer direkten Beleuchtung.
Lichtkegel zu erreichen. Boden
Gegenüber rein direkten oder indirekten
Die Beleuchtung horizontaler Flächen ist Beleuchtungsformen wird in Zukunft eine
eine der häufigsten Beleuchtungsaufgaben. kombinierte, direkt-indirekte Beleuchtung
Unter diese Kategorie fallen die meisten an Bedeutung zunehmen, bei der die in-
durch Normen geregelten Beleuchtungs- direkte Komponente für eine Allgemein-
aufgaben bei Arbeitsplätzen und Verkehrs- beleuchtung mit hohem Sehkomfort sorgt,
wegen, sei es die Beleuchtung von Arbeits- während direkte Beleuchtungsanteile für
flächen (Nutzebene 0,85 m über dem Boden) eine Akzentuierung der Arbeitszone und
oder die Beleuchtung des Bodens selbst ihrer Sehaufgaben eingesetzt werden.
(Nutzebene 0,2 m über dem Boden). Neben der Kombination von direkt und
Die Beleuchtung dieser Flächen kann indirekt strahlenden Leuchten, sei es als
zunächst durch direktes Licht erfolgen; Einzelleuchten oder integriert in Licht-
hierfür wird eine Vielzahl von Leuchte strukturen, werden hierbei auch Sekundär-
138
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
3.3.2.8 Wandbeleuchtung
Die Wandbeleuchtung kann eine Reihe von
Aufgaben erfüllen. Zunächst kann sie sich
auf vertikale Sehaufgaben an den Wänden
Beleuchtung von
Arbeitsflächen im Büro: richten, seien es Informationsträger wie
Abhängig von Nutzung Wandtafeln, Präsentationsobjekte wie
und Charakter des Gemälde oder Waren, architektonische
Raumes können unter- Strukturen oder die Oberfläche der Wand
schiedliche Beleuch-
tungskonzepte einge- selbst. Wandbeleuchtung kann aber auch
setzt werden. ausschließlich auf die Darstellung der
Wand in ihrer Funktion als Raumbegren-
zungsfläche zielen; schließlich kann
Wandbeleuchtung auch ein Mittel zur
indirekten Allgemeinbeleuchtung des
Raumes sein.
Für die akzentuierte Beleuchtung einzel-
ner Wandbereiche oder Objekte an der
Wand eignen sich, je nach dem benötigten
Grad der Flexibilität, vor allem Strahler und
Downlight-Richtstrahler. Bei reflektieren-
den Flächen, z. B. Ölgemälden oder ver-
glaster Graphik, muß hier der Einfallswin-
kel des Lichts beachtet werden, um durch
zu flache Winkel entstehende, störende
Reflexe im Blickwinkel der Betrachter zu
vermeiden, gegebenenfalls aber auch, um
durch zu steilen Lichteinfall entstehende
Schlagschatten, z. B. Rahmenschatten auf
Bildflächen, zu verhindern.
Für die Betonung von Oberflächen-
strukturen ist dagegen eine Streiflicht-
beleuchtung durch Downlights besonders
geeignet. Diese Beleuchtungsform kann
auch zur reinen Wandbeleuchtung ver-
Allgemeinbeleuchtung wendet werden, falls der durch die ent-
(oben), direkt-indirekte stehenden Lichtkegelanschnitte (scallops)
Arbeitsplatzbeleuchtung
mit direkter Verkehrszo- erzeugte, materielle Wandeindruck er-
nenbeleuchtung (unten) wünscht ist. Besonders in der Flur- und
Außenbeleuchtung kann eine Wand-
beleuchtung durch Streiflicht auch mit
Direkte Arbeitszonen- Indirekte Allgemein- Hilfe von Uplights oder Up-Downlights
beleuchtung mit Wand- beleuchtung (oben), erreicht werden. In allen Fällen sollte aller-
beleuchtung (oben), Ar- direkt-indirekte Arbeits-
beitszonenbeleuchtung zonenbeleuchtung mit dings darauf geachtet werden, daß die
durch Sekundärleuchten direkter Verkehrszonen- Verteilung der Lichtkegel auf der Wand an
(Mitte), indirekte Allge- beleuchtung (Mitte), die Raumproportionen angepaßt ist und
meinbeleuchtung und gerichtete Arbeitsplatz- einem durchgängigen Rhythmus folgt,
Arbeitsplatzbeleuchtung beleuchtung mit indi-
durch Deckenreflektor rekter Verkehrszonen- bzw. daß eine asymmetrische Verteilung
(unten) beleuchtung (unten) sich eindeutig aus den Besonderheiten der
jeweiligen Wandfläche, z. B. der Verteilung
von Türen und Objekten, ableiten läßt.
Wird keine Betonung des abschlie-
ßenden Charakters einer Wand, sondern
vielmehr ein offenererWandeindruck ge-
wünscht, ist eine gleichförmigere, über-
gangslose Wandbeleuchtung erforderlich.
Hierzu eignen sich zunächst Downlight-
Wandfluter, die in unterschiedlichen Aus-
führungen sowohl für lineare Wandver-
läufe als auch für Wandversprünge und
Raumecken sowie für in geringem Abstand
parallellaufende Korridorwände erhältlich
sind. Downlight-Wandfluter erzeugen
durch ein spezielles Reflektorsegment eine
139
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
40˚
80˚
50˚
60˚
Wandbeleuchtung
durch rotationssym-
metrische Leuchten
(von links nach rechts):
Linsenwandfluter,
Richtfluter, Downlight-
Wandfluter, Wandfluter,
Wandfluter an Strom-
schiene
Wandbeleuchtung
durch lineare Leuchten
(von links nach rechts):
Wandfluter für Leucht-
stofflampen, Wand-
fluter mit Prismen-
element, Wandfluter
mit Rasterreflektor,
schwenkbarer Wand-
fluter, Wandfluter an
Stromschiene
140
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
3.3.2.9 Deckenbeleuchtung
Auch die Deckenbeleuchtung kann zu-
nächst dieser Fläche des Raums selbst gel-
ten; dies vor allem, wenn die Decke durch
Gemälde oder architektonische Strukturen
einen eigenen Informationswert besitzt.
Meist wird die Beleuchtung der Decke je-
doch als Hilfsmittel zur indirekten Allge-
meinbeleuchtung des Raums genutzt. Einsatz von engstrah-
Hierbei sollte jedoch beachtet werden, daß lenden Downlights zur
streifenden Wand-
die Decke auf diese Weise zur hellsten beleuchtung mit deko-
Raumfläche wird und damit einen Auf- rativen Lichtkegel-
merksamkeitswert erhält, der ihrem Infor- anschnitten
mationsgehalt häufig nicht entspricht.
Vor allem bei längerem Aufenthalt kann
die Leuchtdichte der Decke daher – wie der
bedeckte Himmel – als störend oder sogar
blendend empfunden werden; dies gilt
auch und vor allem für Lichtdecken, bei
denen die Decke nicht beleuchtet wird,
sondern selbst als flächige Leuchte gestal-
tet ist.
Eine Beleuchtung der Decke kann durch
auf die Wand aufgebaute oder in die Wand
integrierte Deckenfluter erfolgen; eine
Sonderform dieser Beleuchtungsmethode
ist die Beleuchtung durch Vouten. Falls
keine Möglichkeit zur Wandinstallation
besteht, wie es vor allem in historischen
Gebäuden vorkommt, können auch Decken-
fluter auf Bodenständern eingesetzt wer-
den. Darüber hinaus können Decken auch
durch abgehängte, in den oberen Halb- Deckenbeleuchtung
raum strahlende Leuchten oder Lichtstruk- durch wandmontierte
Deckenfluter, abgepen-
turen beleuchtet werden. Voraussetzung delte Indirektleuchte
ist in jedem Fall eine ausreichende Raum- und wandmontierte
höhe, da alle Leuchtentypen, um Direkt- Direkt-Indirektleuchte
blendung zu vermeiden, über Kopfhöhe
montiert werden müssen und über diese
Höhe hinaus noch einen deutlichen Decken-
abstand für die gleichmäßige Lichtvertei-
lung benötigen. Eine weniger auf gleich-
mäßige Beleuchtung als auf akzentuierte
Einzelbereiche zielende Deckenbeleuchtung
kann durch Uplights erreicht werden; diese Standleuchte mit
Methode eignet sich auch für Räume mit asymmetrischer Indi-
rektbeleuchtung, Stand-
geringerer Deckenhöhe. leuchte mit symmetri-
scher Indirektbeleuch-
tung, Standleuchte mit
3.3.2.10 Begrenzung der Leuchtdichte asymmetrischer Direkt-
Indirektbeleuchtung
Die Frage nach der Begrenzung von Blend-
wirkungen stellt sich bei ortsfesten und
beweglichen Leuchten auf unterschiedli-
che Weise. Bei ausrichtbaren Leuchten wie
141
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
Schutzklasse Schutzmaßnahmen
0 Kein Schutz
1 Geschützt gegen senkrechtes Tropfwasser
2 Geschützt gegen Fremdkörper > 12 mm 2 Geschützt gegen schrägfallendes Tropfwasser
(Schutz vor Berührung mit Fingern) (bis 15° zur Senkrechten)
3 Geschützt gegen Fremdkörper > 2,5 mm 3 Geschützt gegen Sprühwasser
(bis 15° zur Senkrechten)
4 Geschützt gegen Fremdkörper > 1,0 mm 4 Geschützt gegen Spritzwasser aus allen
Richtungen
5 Staubgeschützt 5 Geschützt gegen Strahlwasser aus allen
Richtungen
6 Staubdicht 6 Geschützt beim Überfluten
7 Geschützt beim Eintauchen
8 Geschützt beim Untertauchen
Gebräuchliche Schutz- X
arten IP XY für Leuchten
6 • • •
5 • • • •
4 • • •
3
2 • • •
0 1 2 3 4 5 6 7 8 Y
142
3.3 Planungspraxis
3.3.2 Auswahl von Leuchten
143
3.3 Planungspraxis
3.3.3 Anordnung von Leuchten
3.3.2.14 Lichtsteuerung und Bühnen- besteht ein breiter Spielraum für eine
effekte gestalterische Behandlung der Leuchten-
anordnung, die neben rein lichttechnischen
Zunehmend werden auch in der Architek- Aspekten auch die Ästhetik des Decken-
turbeleuchtung theatralische Wirkungen bildes berücksichtigt.
eingesetzt. Hierzu zählen dramatische Hell- In der Praxis der quantitativ orien-
Dunkel-Kontraste, der Einsatz farbigen tierten Lichtplanung hat es sich allerdings
Lichts sowie die Projektion von Masken eingebürgert, aus der Forderung nach
und Gobos. möglichst gleichmäßiger Beleuchtung die
Zum Teil ergeben sich diese Effekte Bevorzugung eines völlig gleichförmigen
durch den gezielten Einsatz konventio- Rasters von Deckenleuchten abzuleiten.
neller Leuchten, sei es durch ausgeprägte Durch die Überlagerung der Lichtvertei-
Lichtqualitäten wie farbiges Licht oder lung wird eine gleichmäßige Beleuchtung
eine extreme Modellierung, sei es durch aber auch bei einer differenziert gestal-
eine besonders akzentuierte räumliche teten Leuchtenanordnung möglich; eine
Verteilung des Lichts oder durch eine ge- differenzierte Beleuchtung kann wiederum
eignete Lichtsteuerung. Einige Leuchten auch mit einer gleichförmigen Verteilung
sind für diese Aufgaben durch Filtervor- unterschiedlicher Leuchten erreicht werden.
sätze und Linsensysteme, die eine Verän- Zwischen Leuchtenanordnung und Licht-
derung der Ausstrahlcharakteristik und wirkung besteht also kein direkter Zusam-
die Projektion von Masken und Gobos menhang; bei voller Ausnutzung des zur
erlauben, besonders geeignet. Verfügung stehenden Leuchtenspektrums
Für einen möglichst variablen Einsatz läßt sich ein geplantes Muster von Licht-
und vor allem für die freie zeitliche und wirkungen mit einer Reihe unterschied-
räumliche Steuerung von Lichteffekten licher Leuchtenanordnungen erzielen.
werden jedoch spezielle Leuchten benötigt, Dieser Freiraum kann und sollte genutzt
die eine ferngesteuerte Veränderung von werden, um Deckenbilder zu entwickeln,
Lichtfarbe und Ausstrahlcharakteristik, die eine funktionale Beleuchtung mit einer
gegebenenfalls sogar der Leuchtenaus- ästhetischen, der Architektur angepaßten
richtung ermöglichen – es ist zu erwarten, Gestaltung der Leuchtenanordnung ver-
daß solche Leuchten, die bisher vor allem binden.
im Showbereich eingesetzt werden, zuneh- Die Darstellung einer umfassenden
mend auch für die Architekturbeleuchtung Formensprache für die Gestaltung von
entwickelt werden. Leuchtenanordnungen ist weder möglich
noch sinnvoll; das Deckenbild einer Be-
leuchtungsanlage wird im konkreten Ein-
3.3.3 Anordnung von Leuchten zelfall aus dem Zusammenwirken von
Beleuchtungsaufgaben, technischen Vor-
Für die Anordnung von Leuchten kann, gaben, architektonischen Strukturen und
abhängig vom jeweiligen Beleuchtungs- gestalterischen Überlegungen entstehen.
projekt, eine Reihe von Vorgaben existieren. Dennoch kann eine Reihe von Grundkon-
Hier ist zunächst die Abhängigkeit von ein- zepten beschrieben werden, die allgemeine
zelnen Beleuchtungsaufgaben zu nennen. Ansätze für die Gestaltung von Decken-
Eine differenzierte Beleuchtung einzelner flächen aufzeigt.
Raumteile oder Funktionsbereiche kann
eine entsprechend differenzierte Plazie- Ein erster Ansatz geht hierbei vom Punkt
rung von Leuchten an bestimmten Orten als gestalterischem Grundelement aus.
vorgeben, so z.B. die Anordnung von Down- Als punktförmig soll dabei im weitesten
lights über einer Sitzgruppe oder die Pla- Sinn jede Einzelleuchte, aber auch jede
zierung von Downlights und Flutern in kompakte und räumlich isolierte Gruppe
einer modernen Schaltwarte. Ebenso wird von Leuchten gelten; die beschriebene
eine gleichförmige Beleuchtung dement- Kategorie gestalterischer Elemente um-
sprechend eine Verteilung von Leuchten faßt also nicht nur Downlights, sondern
über den gesamten Raum nahelegen. auch flächigere Leuchten wie Rasterleuch-
Weiter können sich Vorgaben für die ten und sogar Gruppierungen dieser Einzel-
Anordnung von Leuchten aus der Beschaf- elemente, soweit deren Fläche gegenüber
fenheit der Decke ergeben; vorhandene der Gesamtfläche der Decke klein ist.
Raster und Module, aber auch Unterzüge Die einfachste Anordnung dieser punkt-
oder andere Ausformungen der Decke förmigen Elemente besteht in einem regel-
bilden Strukturen, die bei der Leuchten- mäßigen Raster, sei es einfach oder ver-
anordnung berücksichtigt werden müssen. setzt. Bei einem gleichförmigen Raster
In einigen Fällen ist darüber hinaus eine identischer Einzelleuchten kommt es aller-
Zusammenarbeit mit Klimatechnik und dings leicht zu einer monotonen Decken-
Akustik erforderlich, um eine kollisions- wirkung, zudem wird eine differenziertere
freie Zuleitungsführung und ein einheit- Beleuchtung praktisch ausgeschlossen.
liches Deckenbild zu gewährleisten. Akzentuiertere Anordnungen entstehen
durch die alternierende Verwendung un-
Die Anordnung von Leuchten sollte aber terschiedlicher Einzelleuchten sowie durch
dennoch nicht als ausschließlich technisch den Einsatz von Leuchtenkombinationen;
oder funktional determinierter Vorgang hierbei können sowohl gleichartige Leuch-
angesehen werden; trotz aller Vorgaben ten als auch verschiedenartige Leuchten
144
3.3 Planungspraxis
3.3.3 Anordnung von Leuchten
Deckenleuchten folgen
in einer linearen Anord-
nung den Längswänden
des Raumes. Die Stirn-
wand wird separat
durch eine ebenfalls
lineare Anordnung von
Bodeneinbauleuchten
beleuchtet.
Punkförmige Elemente:
Regelmäßige und ver-
setzte Rasteranordnun-
gen
145
3.3 Planungspraxis
3.3.3 Anordnung von Leuchten
Lineare Elemente:
Regelmäßige und ver-
setzte Rasteranord-
nungen
146
3.3 Planungspraxis
3.3.3 Anordnung von Leuchten
zusammengefaßt werden. Vor allem durch indirekt durch die Gestaltwahrnehmung Vernetzungen hängt vor allem von den
die Verwendung unterschiedlicher Leuch- erzeugt werden, lassen sie sich mit Hilfe verfügbaren Verbindungsteilen der jewei-
tentypen, sei es durch alternierende Plazie- linearer Elemente direkt aufbauen. Als ligen Strukturen ab. Frei bewegliche Ver-
rung oder durch Kombination, kann eine lineare Elemente können dabei entspre- bindungsteile erlauben eine besonders
gezielte Beeinflussung der Lichtqualitäten chende Leuchten, z. B. Rasterleuchten, aber variable Gestaltung, gebräuchlicher sind
einer visuellen Umgebung erreicht werden. auch Tragstrukturen dienen. Sowohl Licht- jedoch Verbindungsteile mit festen Win-
Einen Schritt hin zu komplexeren Gestal- bänder als auch Lichtstrukturen sowie fast keln von 90° und 45°, 120° und 60°. Jedem
tungsformen stellt die lineare Reihung alle Anordnungen von Stromschienen oder Winkel entspricht dabei eine Palette mög-
punktförmiger Elemente dar. Anders als anderen Tragstrukturen gehören also in licher Formen, von rechteckigen Formen
bei der einfachen Anordnung in Rastern diese Gestaltungskategorie. bei Winkeln von 90° bis hin zu wabenför-
tritt die Deckengestaltung dabei in engere Die Formensprache linearer Anord- migen Anordnungen bei Winkeln von 120°.
Beziehung zur Architektur des Raums – die nungen ist zunächst identisch mit der von Neben rein gestalterischen Grundkonzep-
Decke wird nicht mehr lediglich mit einem Punktreihungen. Da die erzeugten Formen ten lassen sich auch für einige lichttech-
Leuchtengitter überzogen, sondern in der bei Verwendung linearer Elemente aber nische Aspekte der Leuchtenplazierung
Auseinandersetzung mit der Linienführung real vorhanden und nicht nur visuell an- allgemeine Regeln aufstellen; dies gilt bei
des Raums gestaltet, sei es durch die Über- gedeutet sind, lassen sich hierbei ohne regelmäßiger Leuchtenanordnung vor
nahme dieser Linienführung oder auch Gefahr der Verzerrung durch die Gestalt- allem für die Abstände der Leuchten un-
durch bewußte Kontrastsetzung zu dieser wahrnehmung auch komplexere Anord- tereinander und von den Wänden.
Formensprache. Die größere Freiheit der nungen aufbauen. Die robuste Gestalt- Für deckenmontierte Downlights sollte
linearen Reihung bringt aber auch höhere gebung erlaubt sowohl die alternierende hierbei der Abstand zur Wand etwa dem
Anforderungen an die Gestaltung mit sich. Verwendung unterschiedlicher Leuchten- halben Abstand der Downlights unterein-
Da die Zuordnung der einzelnen Leuchten formen als auch die Anbringung von Strah- ander entsprechen. Für Wandfluter gilt,
zu einem linearen Verlauf nicht zwingend lern an Licht- oder Tragstrukturen; hiermit daß der Wandabstand etwa ein Drittel der
durch eine reale Linie vorgegeben ist – wird also eine differenzierte Raumbeleuch- Raumhöhe betragen sollte, der Abstand
seien dies Wandverläufe, Deckenvorsprünge tung ermöglicht, ohne daß die zugrunde zwischen den Wandflutern sollte das
oder Unterzüge – , sondern nur auf Grund liegende Großform der Struktur dabei 1,5fache des Wandabstandes nicht über-
der Gestaltwahrnehmung erfolgen kann, wesentlich durch die einzelnen Leuchten schreiten.
sollte den Gestaltgesetzen bei der Planung gestört würde. Bei der Beleuchtung von Gemälden
besondere Aufmerksamkeit geschenkt wer- oder Skulpturen mit Hilfe von Strahlern
den. Entscheidende Kriterien sind hierbei Nicht zuletzt ergibt sich bei der Verwen- sollten die Leuchten so plaziert werden,
vor allem die Gleichabständigkeit und dung linearer Elemente aber auch die Mög- daß das Licht unter 30°, dem sogenannten
Nähe der Leuchten. lichkeit zur Vernetzung, der Übergang zu „Museumswinkel“, einfällt; auf diese Weise
flächigen Anordnungen, dies bietet sich wird eine maximale vertikale Beleuchtung
Während lineare Strukturen bei der Rei- vor allem beim Einsatz von Licht- und Trag- erzielt und gleichzeitig eine mögliche Re-
hung von punktförmigen Leuchten nur strukturen an. Die Formensprache dieser flexblendung des Betrachters vermieden.
147
3.3 Planungspraxis
3.3.3 Anordnung von Leuchten
80˚
Überlagerung von
Lichtkegeln (Ausstrah-
100˚ lungswinkel 60°, 80°
und 100°) auf der
Bezugsebene bei einem
Höhen-Abstandsver-
hältnis von 1:1
148
3.3 Planungspraxis
3.3.3 Anordnung von Leuchten
Kritische Bereiche
(verbotene Zonen) bei
Bildschirmen (links),
horizontalen Sehauf-
gaben (Mitte) und ver-
tikalen Sehaufgaben
(rechts). Leuchtdichten,
die aus den gekenn-
zeichneten Zonen auf
die Sehaufgabe fallen,
verursachen Reflex-
blendung.
Reflexblendungsfreie
Beleuchtungslösungen
für horizontale Sehauf-
gaben: Direktbeleuch-
tung durch Leuchten
außerhalb der verbote-
nen Zone, Indirektbe-
leuchtung
149
3.3 Planungspraxis
3.3.4 Schaltung und Lichtsteuerung
150
3.3 Planungspraxis
3.3.4 Schaltung und Lichtsteuerung
Schematische Leuchten-
anordnung in einem
multifunktionalen Raum
mit Zuordnung der 1
Leuchten zu einzelnen
Schaltkreisen einer Licht-
steuerungsanlage.
Stromkreise: 1 Wand- 2
5
beleuchtung; 2, 3 Allge- 6
meinbeleuchtung; 4 De- 7
korative Komponente;
5-10 Stromschienen
3 4 4 3
8
9
10
2
% % % % % %
80 80 80 80 80 80
60 60 60 60 60 60
40 40 40 40 40 40
20 20 20 20 20 20
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Szene
1
2
3
4
5
6
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 h
151
3.3 Planungspraxis
3.3.5 Montage
3.3.5 Montage
b
Eine Reihe von Leuchtentypen – z.B. Strah-
ler, aber auch Up-Downlights und Licht-
strukturen – sind ausschließlich für eine
additive Montage vorgesehen, sei es für
a die Anbringung an Stromschienen und
Tragstrukturen, für das Abhängen oder für
die feste Montage auf Wand oder Decke.
Bei der umfassenden Palette von Down-
lights und Rasterleuchten existieren da-
gegen meist Ausführungen unterschied-
Montage von Einbau- der obere Abstand b licher Bauweise, die eine Reihe von Mon-
leuchten nach Europa- mindestens 25 mm tagearten zulassen. Bei der Anbringung an
norm (EN 60598): Der betragen. Bei Leuchten
seitliche Abstand a mit T-Zeichen ist kein der Wand oder dem Boden sind dies der
zwischen Leuchten und Abstand nach oben Aufbau oder Einbau. Die Montage an der
Gebäudeteilen muß erforderlich. Decke bietet dagegen umfassendere Mög-
mindestens 50-75 mm, lichkeiten, sie kann durch Abhängen der
Leuchten, durch Aufbau, durch Halbeinbau
und durch Einbau erfolgen. Ähnliches gilt
auch für den Bereich der Tragstrukturen,
die je nach Bauart ausschließlich für die
freie Montage im Raum oder aber zusätz-
lich für verschiedene Formen des Einbaus
geeignet sind.
3.3.5.1 Deckenmontage
Der Einbau von Leuchten ist sowohl in Be-
tondecken als auch in abgehängte Decken
möglich; die Art des Einbaus hängt dabei
wesentlich vom jeweiligen Deckentyp ab.
Zum Leuchteneinbau in Betondecken wer-
den die Leuchtenöffnungen beim Gießen
der Decke ausgespart. Ein Verfahren hier-
zu ist es, Styroporblöcke in Form der ge-
wünschten Hohlräume auf der Beton-
schalung zu befestigen; nach dem Gießen
der Decke werden die Blöcke entfernt, so
Montagearten von Halbeinbau von Ein- Montage von Einbau- daß sich Öffnungen geeigneter Größe er-
Einbauleuchten (von bauleuchten mit leuchten in Schräg- geben. Eine weitere Möglichkeit ist die
oben nach unten): Zwischenring (oben), decken: Schwenkbares
Montage in Putzdecken von Aufbauleuchten mit Doppelfokusdownlight Montage fertiger Einbaugehäuse, die eben-
mit Einputzring, Mon- Einbauring (unten) (oben), Einbauricht- falls auf der Schalung befestigt werden
tage in Trockendecken strahler (Mitte) und und in der Decke verbleiben. In jedem Fall
mit Leuchtenabdeckung, Downlight mit Sonder- muß geklärt werden, ob die geplante
Montage von oben mit zubehör (unten)
Einbauring Leuchtenanordnung mit der Statik der
Decke verträglich ist, ob z. B. bestimmte
Montageorte durch verdeckte Unterzüge
ausgeschlossen werden oder ob die Armie-
rung der Decke auf die Leuchtenanordnung
abgestimmt werden sollte.
Strukturierte Betondecken, z. B. gegos-
sene Kassettendecken, können als lichttech-
nisch wirksame Elemente dienen. Dies kann
zunächst zur Erzeugung indirekter Beleuch-
tungsanteile und einer blendfreien Beleuch-
tung genutzt werden, vor allem wird auf
diese Weise aber eine Akzentuierung der
Deckenstruktur erreicht. Die Leuchten
können dabei in der Kassette eingebaut
werden und die Seitenwände der Kassette
beleuchten; gebräuchlicher ist es jedoch,
innerhalb der Kassette eine Leuchte ab-
zuhängen, die sowohl direkt in den Raum
Montage von Einbau- strahlt, als auch durch die Beleuchtung
leuchten mit Betonein- der Deckenkassette einen indirekten Licht-
baugehäuse (links), mit
Styroporblock und Un- anteil erzeugt.
terkonstruktion (rechts )
152
3.3 Planungspraxis
3.3.5 Montage
153
3.3 Planungspraxis
3.3.6 Berechnungen
3.3.5.3 Tragstrukturen
Eine Reihe von Tragstrukturen ist überwie-
gend für die abgehängte Montage an der
Decke vorgesehen, wobei die Abhängung
Montage von Strom- Montage von Wand- Wandauslegermontage wie bei Leuchten durch Drahtseile oder
schienen (von oben leuchten (von oben von Leuchten (von oben Pendelrohre erfolgen kann. In einigen Fällen
nach unten): Aufbau- nach unten): Einbau in nach unten): Ausleger
montage, Einbau in massive Wände, Hohl- mit variabler Länge, ist auch eine Wandmontage durch Ausle-
Massivdecken, abge- wandeinbau, Wand- Ausleger mit integrier- ger oder Wandarmaturen möglich.
hängte Flügelschiene aufbau tem Transformator, Eine umfassendere Palette von Mon-
mit Deckenplatten Ausleger für Stellwände tagemöglichkeiten bieten Stromschienen.
Sie können zunächst ebenfalls abgehängt
werden, erlauben aber auch einen direkten
Aufbau auf Decke oder Wand. Bei entspre-
chender Ausführung können sie in Decken
oder Wände eingeputzt werden oder als
Teil der Tragstruktur einer abgehängten
Decke dienen.
Einen Sonderfall bilden weitgespannte
Tragstrukturen, die sowohl abgehängt
montiert und zwischen Wänden gespannt,
zusätzlich aber auch als Standversion ein-
gesetzt werden können.
Montage von Boden-
einbauleuchten: Das
Einbaugehäuse wird in
den Rohboden einge- 3.3.6 Berechnungen
setzt. Die eigentliche
Leuchte wird mit dem Bei der Planung von Beleuchtungsanlagen
Gehäuse verschraubt werden eine Reihe von Berechnungen be-
und schließt dabei
bündig mit dem Boden- nötigt. Diese beziehen sich in der Regel
belag ab. zunächst auf das erzielte durchschnitt-
liche Beleuchtungsniveau oder die exakte
Beleuchtungsstärke an einzelnen Raum-
punkten. Darüber hinaus kann es aber auch
bedeutsam sein, die Leuchtdichte einzel-
Abhängung von Strom- ner Raumbereiche, Qualitätsmerkmale der
schienen und Lichtstruk- Beleuchtung wie Schattigkeit und Kon-
turen (von links nach
rechts): Pendelrohr mit trastwiedergabe oder die Kosten einer Be-
Deckenbaldachin und leuchtungsanlage zu ermitteln.
Einspeisungsmöglich-
keit, Drahtseilabhängung
mit Deckenbaldachin und
Einspeisungsmöglichkeit, 3.3.6.1 Wirkungsgradverfahren
Drahtseilabhängung,
Drahtseilabhängung mit Das Wirkungsgradverfahren dient zur
Längenausgleich überschlägigen Dimensionierung von
Beleuchtungsanlagen; es erlaubt die Be-
stimmung der Leuchtenanzahl, die für
eine angestrebte Beleuchtungsstärke auf
der Nutzebene benötigt wird, bzw. die
Bestimmung der Beleuchtungsstärke, die
auf der Nutzebene durch eine vorgege-
bene Leuchtenanzahl erreicht wird. Nicht
ermittelt werden exakte Beleuchtungs-
stärken an einzelnen Raumpunkten, so
daß für die Ermittlung der Gleichmäßig-
keit einer Beleuchtung sowie zur Bestim-
mung von Punktbeleuchtungsstärken
andere Verfahren erforderlich sind.
154
3.3 Planungspraxis
3.3.6 Berechnungen
155
3.3 Planungspraxis
3.3.6 Berechnungen
b
a
Raumwirkungsgrade æR -90˚ 90˚ hR RD 0,70 0,70 0,70 0,70 0,70 0,50 0,50 0,20 0,00
für typische Leuchten 300 RW 0,70 0,50 0,50 0,20 0,20 0,50 0,20 0,20 0,00
in Innenräumen (von RB
oben nach unten): -60˚
600
60˚ 0,50 0,20 0,10 0,20 0,10 0,10 0,10 0,10 0,00
Tiefstrahlende Leuchten k
(A 60, DIN 5040) 900 0,60 1,04 0,86 0,84 0,81 0,80 0,84 0,80 0,80 0,78
1200
1,00 1,17 0,95 0,92 0,90 0,88 0,91 0,88 0,87 0,85
-30˚
1,25 1,26 1,06 0,98 0,98 0,95 0,97 0,95 0,94 0,92
30˚
A 60 (DIN) 0˚ I (cd/klm) 1,50 1,30 1,04 1,00 1,00 0,97 0,99 0,97 0,96 0,94
2,00 1,35 1,07 1,02 1,04 1,00 1,01 0,99 0,98 0,97
2,50 1,38 1,09 1,03 1,06 1,02 1,02 1,01 0,99 0,97
3,00 1,41 1,11 1,05 1,08 1,03 1,03 1,02 1,00 0,99
4,00 1,43 1,11 1,05 1,09 1,03 1,03 1,02 1,00 0,98
Tief-breitstrahlende -90˚ 90˚ hR RD 0,70 0,70 0,70 0,70 0,70 0,50 0,50 0,20 0,00
Leuchten -60˚ 150 60˚ RW 0,70 0,50 0,50 0,20 0,20 0,50 0,20 0,20 0,00
(A 40, DIN 5040)
RB 0,50 0,20 0,10 0,20 0,10 0,10 0,10 0,10 0,00
300
k
450 0,60 0,63 0,43 0,42 0,31 0,31 0,41 0,31 0,30 0,26
600 1,00 0,87 0,63 0,61 0,51 0,50 0,59 0,49 0,49 0,44
-30˚ 30˚
1,25 0,99 0,73 0,70 0,62 0,61 0,68 0,60 0,59 0,55
A 40 (DIN) 0˚ I (cd/klm) 1,50 1,06 0,79 0,76 0,69 0,67 0,74 0,66 0,65 0,61
2,00 1,17 0,88 0,83 0,79 0,76 0,81 0,75 0,73 0,70
2,50 1,23 0,93 0,89 0,86 0,82 0,86 0,81 0,79 0,76
3,00 1,29 0,98 0,92 0,91 0,87 0,90 0,86 0,84 0,81
4,00 1,34 1,02 0,96 0,96 0,91 0,94 0,90 0,88 0,85
Indirektstrahlende -30˚ 0˚ 30˚ hR RD 0,70 0,70 0,70 0,70 0,70 0,50 0,50 0,20 0,00
-60˚ 60˚
Leuchten RW 0,70 0,50 0,50 0,20 0,20 0,50 0,20 0,20 0,00
(E 12, DIN 5040)
-90˚ 90˚
RB 0,50 0,20 0,10 0,20 0,10 0,10 0,10 0,10 0,00
k
100 0,60 0,27 0,14 0,14 0,07 0,07 0,11 0,05 0,03 0
200
1,00 0,43 0,25 0,25 0,15 0,15 0,19 0,11 0,05 0
1,25 0,50 0,31 0,30 0,20 0,20 0,23 0,14 0,07 0
300 1,50 0,56 0,36 0,35 0,25 0,24 0,26 0,18 0,08 0
E 12 (DIN) I (cd/klm)
2,00 0,65 0,43 0,42 0,32 0,31 0,30 0,22 0,10 0
2,50 0,71 0,49 0,47 0,38 0,37 0,34 0,26 0,11 0
3,00 0,76 0,53 0,51 0,43 0,41 0,36 0,29 0,12 0
4,00 0,82 0,58 0,55 0,49 0,47 0,40 0,34 0,14 0
Verminderungsfaktor V
in Abhängigkeit vom
Verschmutzungsgrad
des Raumes
156
3.3 Planungspraxis
3.3.6 Berechnungen
157
3.3 Planungspraxis
3.3.6 Berechnungen
I
3.3.6.3 Punktbeleuchtungsstärken
Eh
Anders als beim Wirkungsgradverfahren,
mit dem sich nur durchschnittliche Be-
leuchtungsstärken für einen gesamten
Raum ermitteln lassen, kann mit Hilfe des
Eh = lå2 . cos3 å photometrischen Entfernungsgesetzes die
h Beleuchtungsstärke an einzelnen Raum-
punkten berechnet werden. Die Ergebnisse
h å sind hierbei sehr exakt, mögliche Fehler
Iå ergeben sich lediglich aus der idealisierten
Annahme punktförmiger Lichtquellen.
Indirekte Beleuchtungsanteile werden bei
Eh der Berechnung nicht berücksichtigt, kön-
nen jedoch durch eine zusätzliche Berech-
nung einbezogen werden. Die Berechnung
von Punktbeleuchtungsstärken kann so-
wohl für die Beleuchtung durch eine ein-
Ev = lå2 . cos3 (90–å) zelne Leuchte als auch für Beleuchtungs-
d situationen durchgeführt werden, bei
denen die Beleuchtungsanteile mehrerer
å [E] = lx Leuchten berücksichtigt werden müssen.
Iå
[l] = cd Die manuelle Berechnung von Punkt-
[h] = m beleuchtungsstärken spielt vor allem bei
der Beleuchtungsplanung für eng begrenzte
[d] = m und von einzelnen Leuchten beleuchtete
Ev
Bereiche eine Rolle; bei Berechnungen für
d
zahlreiche Raumpunkte und eine Vielzahl
von Leuchten ergibt sich dagegen ein unver-
tretbarer Rechenaufwand. Bei der Berech-
nung der Beleuchtungsstärken für einen
gesamten Raum werden daher überwie-
gend Computerprogramme eingesetzt.
Die grundlegende Funktion der Pro-
å
Iå
gramme besteht dabei in der Berechnung
von Beleuchtungsstärken für alle Raum-
begrenzungsflächen, Nutzebenen oder frei
definierte Raumzonen, wobei indirekte
Ev
Beleuchtungsanteile in diese Berechnun-
d
gen bereits einbezogen sind. Aus diesen
Grunddaten können weitere Werte wie die
Leuchtdichte der beleuchteten Bereiche,
die Schattigkeit oder die Kontrastwieder-
® gabefaktoren an einzelnen Raumpunkten
Formel zur überschlä-
Eind = ÏLe . M abgeleitet werden.
gigen Berechnung der Ages 1–®M
Indirektkomponente Typisch für derartige Programme sind
der Beleuchtungsstärke aber vor allem die breitgestreuten Mög-
(Eind ) aus dem Gesamt-
lichtstrom aller im Raum lichkeiten zur graphischen Darstellung der
installierten Leuchten Ergebnisse, die von Isolux- und Isoleucht-
Ï Le, dem mittleren dichtediagrammen für einzelne Raum-
Reflexionsgrad ®M und begrenzungsflächen oder Zonen bis hin zu
der Summe Ages aller
Raumbegrenzungs- dreidimensionalen Darstellungsformen der
flächen Raumbeleuchtung reichen.
158
3.3 Planungspraxis
3.3.6 Berechnungen
. Horizontale Beleuch-
Eh = L 2A . cos4 ™ tungsstärke Eh am Punkt
h P, erzeugt von einer
A L leuchtenden Fläche A
[E] = lx h
der Leuchtdichte L
[l] = cd/m2 unter dem Winkel ™
[h] = m
™
[A] = m2 Eh
3.3.6.4 Beleuchtungskosten
Bei den Kosten einer Beleuchtungsanlage
wird zwischen festen und beweglichen
Kosten unterschieden. Die festen Kosten
sind dabei unabhängig von der Betriebs-
zeit der Beleuchtungsanlage, sie umfassen Formel zur Berechnung K = K' + K''
die jährlichen Kosten für die Leuchten, für der Kosten einer Be-
deren Installation sowie für deren Reini-
leuchtungsanlage K aus K' = n (p . K1 + R)
den festen Kosten K' und
gung. Die beweglichen Kosten sind dagegen den jährlichen Betriebs-
von der Betriebszeit abhängig, sie umfassen kosten K" K'' = n . tB (a . P + K2 )
tLa
die Stromkosten sowie die Material- und
Lohnkosten für den Lampenwechsel. Auf K = n [p . K1 + R + tB (a . P + K2 )]
tLa
der Grundlage dieser Werte können ver-
schiedene Merkmale einer Beleuchtungs-
anlage berechnet werden. Formel zur Berechnung
t= Kl (neu)
Von besonderem Interesse sind dabei der Pay-Back-Zeit t K'' (alt) – K'' (neu)
einer Neuanlage
die entstehenden jährlichen Kosten einer
Beleuchtungsanlage. Häufig ist bei der
Planung aber auch ein Wirtschaftlichkeits-
vergleich unterschiedlicher Lampentypen Pay-Back-Zeit t beim
t = Kl (B) – Kl (A)
sinnvoll, die ebenfalls als jährliche Kosten, Vergleich zweier Neu- K'' (A) – K'' (B)
anlagen, wobei die
aber auch als Kosten für die Erzeugung Anlage B höhere Inve-
einer bestimmten Lichtmenge berechnet stitionskosten bei
werden können. Sowohl bei der Neuerstel- gleichzeitig geringeren
lung als auch vor allem bei der Sanierung Betriebskosten auf-
weist
von Beleuchtungsanlagen spielt zusätzlich
die Berechnung der Pay-Back-Zeit eine
Rolle, des Zeitraums also, in dem die ein-
gesparten Betriebskosten die Investitions-
kosten der Neuanlage ausgleichen.
159
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
3.3.7 Simulation und Präsentation zepts kann eine bewußt vereinfachte Skizze
die erzeugten Lichtwirkungen griffiger dar-
Visuelle Darstellungen von Beleuchtungs- stellen als eine angeblich realitätsgetreue
anlagen und ihren Lichtwirkungen in der Darstellung mit künstlich gestaffelten
Architektur spielen bei der Lichtplanung Leuchtdichtestufen. Zudem stellt die Zeich-
eine bedeutsame Rolle. Das Spektrum nung in den meisten Fällen eine kosten-
der Darstellungsformen reicht dabei von günstige, bei begrenztem zeichnerischem
technisch orientierten Deckenplänen über Aufwand zusätzlich auch eine schnelle
graphische Veranschaulichungen unter- und flexible Präsentationsmethode dar.
schiedlicher Komplexität bis hin zu com- Lichtwirkungen können graphisch im
puterberechneten Raumdarstellungen und einfachsten Fall durch Lichtkegel angedeu-
dreidimensionalen Modellen von Architek- tet werden, die entweder als Umriß, als
tur oder Beleuchtungsanlage. farbige Fläche oder in vom Untergrund
Ziel dieser Darstellungen ist zunächst abweichenden Grauwerten angelegt sind.
die Veranschaulichung bekannter Infor- Sollen zusätzlich Leuchtdichteverläufe
mationen, sei es über die technischen Merk- dargestellt werden, kann dies durch den
male der Beleuchtungsanlage, ihre räum- Einsatz von Rastern, durch Spritztechnik-
liche Gestaltung oder ihre Lichtwirkungen verfahren oder durch freie Zeichnungen
in der beleuchteten Umgebung. Computer- mit Bleistift bzw. Kreide erreicht werden.
gestützte Darstellungen und Modelle Wird ein erweiterter Kontrastumfang der
können darüber hinaus genutzt werden, Zeichnung benötigt, um eine entsprechend
um die Lichtwirkungen geplanter Beleuch- größere Leuchtdichteskala darstellen zu
tungsanlagen zu simulieren und so neue können, so ist dies zunächst durch weiß
Informationen zu gewinnen. gehöhte Zeichnungen möglich. Ein diffe-
renzierteres Verfahren baut auf der Ver-
Eine erste Form der Darstellung von Be- wendung hinterleuchteter Transparente
leuchtungsanlagen stellen technische auf, bei denen durch die Collage unter-
Zeichnungen und Diagramme dar. Hier ist schiedlich transmittierender Folien eine
zunächst der gespiegelte Deckenplan zu extrem breite Leuchtdichteskala vom rei-
nennen, der exakte Informationen über Art nen Schwarz bis hin zur Leuchtdichte der
und Anordnung der eingesetzten Leuch- verwendeten Lichtquelle zur Verfügung
ten liefert. Ergänzt werden kann diese steht.
Dokumentation durch im Deckenspiegel
eingetragene Beleuchtungsstärkewerte Neben zeichnerischen Verfahren können
oder Isoluxdiagramme, sowie durch zusätz- auch Computerprogramme genutzt werden,
liche perspektivische Raumdarstellungen, um Beleuchtungsanlagen und ihre Licht-
mit deren Hilfe die Anordnung der Beleuch- wirkungen zu veranschaulichen. Häufig
tungsanlage im Raum anschaulicher sicht- gehören einfache räumliche Darstellun-
bar gemacht wird. gen mit einer schwarz/weiß gerasterten
Für den Lichtplaner läßt sich aus diesen Wiedergabe von Beleuchtungsstärkestufen
Darstellungen über die technische Infor- zum Leistungsumfang lichttechnischer
mation hinaus auch eine realistische Vor- Berechnungsprogramme, so daß neben
stellung der erzielten Lichtwirkungen ab- der Ausgabe von Beleuchtungsdaten in
leiten. Diese Leistung ist aber von anderen, Tabellen und Diagrammen auch ein grober
weniger sachkundigen Beteiligten des visueller Eindruck des Lichtkonzepts ver-
Planungsverfahrens nicht zu verlangen, mittelt wird. Die Erstellung komplexerer
so daß die Aussagekraft technischer Doku- Computergrafiken mit einer differenzier-
mentationen bei der Präsentation nicht teren Darstellung von Leuchtdichten, einer
überschätzt werden sollte. farbigen Wiedergabe und einer Berück-
sichtigung der Möblierung beleuchteter
Zur Vermittlung eines Lichtkonzepts eignen Räume setzt dagegen zur Zeit noch einen
sich dagegen Darstellungen, die sowohl hohen Aufwand an Hard- und Software
Architektur und Beleuchtungsanlage als voraus.
auch die erzielten Lichtwirkungen wieder- Wie die Zeichnung liefert auch die
geben. Die zeichnerischen Ansätze reichen Computergrafik ein vereinfachtes Bild der
hierbei von der einfachen Skizze bis hin zu tatsächlichen Beleuchtungswirkungen;
detaillierten und aufwendigen Verfahren, durch die Staffelung von Leuchtdichte-
wobei mit steigendem Aufwand sowohl stufen entsteht zudem oft ein starres,
die beleuchtete Umgebung als auch vor künstliches Aussehen. Im Gegensatz zur
allem die Lichteffekte zunehmend diffe- Zeichnung gibt die Computergrafik aber
Graphische Präsenta- renzierter dargestellt werden können. keine subjektive Vorstellung der erwarte-
tion eines Beleuch- Mit Ausnahme von Zeichnungen, die ten Lichtwirkungen wieder, sondern fußt
tungskonzeptes
auf bereits erstellten Anlagen oder Simu- auf konkreten Berechnungen; sie stellt
lationen aufbauen, gilt aber selbst für also nicht nur ein Hilfsmittel der Präsen-
aufwendige Darstellungsformen, daß die tation, sondern auch ein effektives Simu-
wiedergegebenen Lichtwirkungen stets lationsverfahren dar.
Schematisierungen darstellen und die Obwohl die Eingabe der Daten von Ar-
Komplexität der tatsächlichen Lichteffekte chitektur, Beleuchtungsanlage und ggf.
nicht erreichen. Dies muß jedoch nicht un- auch Möblierung ein zeitintensives Ver-
bedingt einen Nachteil bedeuten; gerade fahren darstellt, kann der Aufwand durch
bei der Verdeutlichung eines Gesamtkon- die so gegebenen Möglichkeiten zur flexi-
160
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
161
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
b c
162
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
Lineare , rechteckige
Deckeneinbauleuchte.
Quer- und Längsschnitt
mit Deckenanschluß,
0°/30°-Isometrie als
Deckenuntersicht
Lineare, abgehängte
Leuchte oder Licht-
strukturelement.
Quer- und Längsschnitt,
0°/30°-Isometrie
Strahler in Seiten-
und Vorderansicht bei
einer Neigung von 30°,
0°/30°-Isometrie
163
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
Raumgrundriß mit
Deckenspiegel und
Lichtkegeldurch-
messern, die durch
den Ausstrahlungs-
winkel der Leuchten
definiert werden
Perspektivische Raum-
darstellung mit Leuch-
ten und Lichtwirkungen
an den Raumbegren-
zungsflächen
164
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
Veranschaulichung der
Beleuchtungsstärkever-
teilung im Raum durch
eine Raumisometrie mit
Beleuchtungsstärke-
relief
Veranschaulichung der
Beleuchtungsstärkever-
teilung auf den Raum-
begrenzungsflächen
durch eine perspektivi-
sche Darstellung mit in
Graustufen gestaffel-
ten Isoluxkurven. Ähn-
liche Darstellungen
können bei Berück-
sichtigung der Refle-
xionsgrade auch für
Leuchtdichteverteilun-
gen erstellt werden.
165
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
166
3.3 Planungspraxis
3.3.7 Simulation und Präsentation
Lichtleitersystem zur
Simulation künstlicher
Beleuchtung bei Innen-
raummodellen. Die
Lichtaustrittsöffnung
der Lichtleiterbündel
bilden die Einzelleuch-
ten im Modell. Durch
entsprechende Kon-
struktion der Lichtaus-
trittsöffnungen können
unterschiedliche Leuch-
tentypen (breit- und
engstrahlende Down-
lights, Richtstrahler,
Wandfluter und frei-
strahlende Leuchten)
simuliert werden.
167
3.3 Planungspraxis
3.3.8 Messung von Beleuchtungs-
anlagen
168
3.3 Planungspraxis
3.3.9 Wartung
n
E = 1 . Í Ex
— Die Messung von
n 1 Beleuchtungsstärken
auf der Nutzebene in
leeren oder zugänglich
g = Emin
— möblierten Räumen
E erfolgt in einem regel-
mäßigen Raster von 1
bis 2 m.
Formel zur Berechnung
der mittleren– Beleuch-
tungsstärke E aus einem
Meßraster mit n Meß-
punkten und den Meß-
werten Ex . Berechnung
der Gleichmäßigkeit g Meßpunkte bei der
einer Beleuchtung aus Messung von Beleuch-
dem kleinsten Meßwert tungsstärken an
Emin und der mittleren
– Arbeitsplätzen
Beleuchtungsstärke E
3.3.9 Wartung auch die Gleichzeitigkeit von Lampen- abfall durch einen defekten Wandfluter.
wechsel und Leuchtenreinigung erreicht Hier ist es also sinnvoll, vom Prinzip des
Die Wartung von Beleuchtungsanlagen werden. So wird z. B. in staubigen Umge- periodischen Lampenwechsels abzuweichen
umfaßt in der Regel den Lampenwechsel bungen ein kleiner Verminderungsfaktor und die jeweils ausgefallenen Lampen ein-
und die Reinigung der Leuchten, gegebe- (z. B. 0,6 anstelle des gebräuchlichen Wer- zeln zu ersetzen.
nenfalls auch das Nachjustieren oder Neu- tes 0,8) eingesetzt, um die Intervalle zwi- Auch die Justierung von Leuchten ge-
ausrichten von Strahlern und beweglichen schen den Leuchtenreinigungen zu ver- hört in den Bereich der qualitativ beding-
Leuchten. längern und an die Lampenlebensdauer ten Wartung. Vor allem bei der Präsen-
anzupassen. tationsbeleuchtung macht jede Umgestal-
Ziel der Wartung ist zunächst die Gewähr- Sowohl für den periodischen Lam- tung des Raums, z. B. die Einrichtung einer
leistung einer vorgegebenen Mindest- penwechsel als auch für eventuell nötige neuen Ausstellung oder ein Versetzen von
beleuchtungsstärke, d. h. die Begrenzung Einzelauswechslungen sollte ein ausrei- Podesten, Regalen oder Vitrinen in Ver-
des unvermeidlichen Lichtstromrückgangs chender Vorrat der jeweils benötigten kaufsräumen, eine entsprechende Neuaus-
einer Beleuchtungsanlage. Gründe für Lampentypen bereitgehalten werden. Auf richtung der Leuchten nötig, die einzelne
diesen Rückgang sind sowohl Lampen- diese Weise kann sichergestellt werden, Präsentationsbereiche hervorheben sollen.
ausfälle und der allmähliche Lichtstrom- daß in einer Beleuchtungsanlage nur Lam- Aufgabe des Lichtplaners ist es, eine an
verlust der Lampen als auch die Verschlech- pen gleicher Leistung, Lichtfarbe und son- den jeweiligen Gegebenheiten orientierten,
terung des Leuchtenwirkungsgrades durch stiger technischer Eigenschaften verwen- individuellen Wartungsplan zu erstellen
die Verschmutzung von Reflektoren oder det werden. Bei einigen Lampentypen, z. B. und mit dem nötigen Informationsmate-
Leuchtenabdeckungen. Um ein Absinken bei Halogen-Glühlampen für Netzspan- rial zu versehen. Der Wartungsplan sollte
des Lichtstroms – und damit der Beleuch- nung, weichen die Fabrikate unterschied- den Betreiber in die Lage versetzen, die
tungsstärke – unter ein vorgegebenes licher Hersteller in ihrer Ausführung so weit Beleuchtungsanlage termingerecht, den
Niveau zu verhindern, muß also periodisch voneinander ab, daß einheitliche Licht- technischen Erfordernissen und der Auf-
ein Auswechseln aller Lampen sowie eine wirkungen nur mit einer durchgängigen gabe der Anlage entsprechend zu warten.
Reinigung der Leuchten erfolgen. Hierbei Bestückung der Leuchten zu erreichen sind.
ist es sinnvoll, beide Wartungsvorgänge Neben quantitativen Fragestellungen
gemeinsam durchzuführen, da die Arbeits- können jedoch auch qualitative Aspekte
zeit und die Bereitstellung von technischen für die Wartung entscheidend sein. So wirkt
Hilfsmitteln wie Hubwagen und Reini- sich eine einzelne ausgefallene Lampe in
gungsgeräten einen wesentlichen Faktor einer geometrisch geordneten Gruppe
der Wartungskosten ausmachen. von Downlights oder in einem Leuchten-
Durch das Festlegen eines Verminde- band zwar nur unerheblich auf die Be-
rungsfaktors bei der Beleuchtungsplanung leuchtungsstärke aus, für die optische
lassen sich die Wartungsabstände steuern. Wirkung des Raumes wird die Unterbre-
Durch die Vorgabe kleiner Verminderungs- chung des Musters heller Leuchten jedoch
faktoren wird dabei ein höheres anfäng- eine erhebliche Störung bedeuten. Dies
liches Beleuchtungsniveau erzielt und der gilt ebenso für die von den Leuchten er-
Zeitraum bis zum Absinken des Lichtstroms zeugten Lichtwirkungen; ein auf einer
unter den kritischen Wert entsprechend Wand fehlender Lichtkegel innerhalb einer
verlängert. Durch entsprechende Vorgaben durchgängigen Reihung wirkt ebenso stö-
kann mit Hilfe des Verminderungsfaktors rend wie ein unvermittelter Leuchtdichte-
169
4.0 Planungsbeispiele
4.0 Planungsbeispiele
Leuchtensymbole in
den Deckenspiegeln des
Kapitels Planungsbei-
spiele
172
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer
4.1 Foyer Foyers bilden das Bindeglied zwischen punkte sind Empfangstisch und Wartebe-
Außenwelt und Gebäude; sie dienen als reiche sowie Flureingänge, Treppenauf-
Eingangs-, Empfangs- und Wartebereich gänge und Aufzüge.
sowie zur Erschließung des Gebäude- Das Foyer sollte als Übergang von der
inneren. Da Foyers meist eine unvertraute Außenwelt zum Gebäudeinneren zwischen
Umgebung darstellen, ist die Unterstützung den unterschiedlichen Helligkeiten beider
der Orientierung eine zentrale Aufgabe Bereiche vermitteln. Dies macht eine steuer-
der Beleuchtung. Dies erfordert zunächst bare Beleuchtungsanlage sinnvoll, die auf
eine ruhige, undramatische Lichtführung, die unterschiedlichen Anforderungen von
die den architektonischen Aufbau verdeut- Tag und Nacht abgestimmt werden kann.
licht und verwirrende zusätzliche Strukturen Auch die Wirtschaftlichkeit der Beleuch-
vermeidet. Auf dieser Grundbeleuchtung tung kann durch Anpassung an Tageslicht
aufbauend, sollten dann die wesentlichen und Nutzungsfrequenz erhöht werden.
Anlaufpunkte durch eine gezielte Beleuch- Stellt das Foyer einen repräsentativen
tung betont werden. Bereich dar, so kann eine entsprechende
Erster Anlaufpunkt ist hierbei der Ein- Atmosphäre durch die Auswahl der Licht-
gang. Er erhält gegenüber seiner Umge- quellen und Leuchten, durch Lichtakzente
bung einen erhöhten Aufmerksamkeitswert sowie durch Brillanzeffekte und Licht-
durch die deutlich angehobene Beleuch- skulpturen unterstützt werden. Auch hier
tungsstärke, eventuell auch durch eine gilt jedoch, daß die Übersichtlichkeit der
abweichende Lichtfarbe oder eine eigene Umgebung nicht durch verwirrende Struk-
Leuchtenkomponente im Deckenbild. turen oder ein Übermaß konkurrierender
Weitere akzentuiert beleuchtete Anlauf- visueller Reize gestört werden sollten.
173
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer
Pendeldownlight für
HIT-Lampen
174
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer
Aufbaudownlight für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
175
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer
Stromschienen-Gitter-
träger zur Montage von
Strahlern sowie zum
Einhängen von Platten
mit Downlight-Wand-
flutern für PAR 38-
Reflektorlampen
176
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer
Doppelfokusdownlight
für Halogen-Metall-
dampflampen oder
Halogen-Glühlampen
Stromschiene mit
Strahlern und Effekt-
scheinwerfern
Einbaudownlight für
Niedervolt-Halogen-
lampen
177
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer
Paneelsystem mit
Strahlern an Strom-
schienen, Niedervolt-
Kleinlampen an der
Unterseite und inte-
grierten Indirektleuch-
ten für Leuchtstoff-
lampen
Einbaudownlight für
Niedervolt-Halogen-
lampen
178
4.0 Planungsbeispiele
4.1 Foyer
Dekoratives Einbau-
downlight für Nieder-
volt-Halogenlampen
Deckenintegrierter Deckenintegrierter
Wandfluter für PAR 38- Downlight-Wandfluter
Reflektorlampen für Allgebrauchslampen
179
4.0 Planungsbeispiele
4.2 Aufzugsbereich
180
4.0 Planungsbeispiele
4.2 Aufzugsbereich
Einbaudownlight für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Einbaudownlight für
Niedervolt-Halogen-
lampen
181
4.0 Planungsbeispiele
4.2 Aufzugsbereich
Rasterleuchte für
Leuchtstofflampen
Wandmontierter
Deckenfluter für kom-
pakte Leuchtstoff-
lampen oder Halogen-
Glühlampen
Paneelsystem mit
Kleinlampen und Dop-
peldownlights für Halo-
gen-Reflektorlampen
182
4.0 Planungsbeispiele
4.2 Aufzugsbereich
Dekoratives Einbau-
downlight für Nieder-
volt-Halogenlampen
Wandintegrierter
Bodenfluter für kom-
Die Grundbeleuchtung wird durch ein ver- pakte Leuchtstoff-
setztes Raster von dekorativen Downlights lampen
erreicht, die sowohl für ausreichende Be-
leuchtungsstärken als auch für Brillanz-
effekte sorgen. Zusätzliche Bodenbeleuch-
tungsanteile werden durch Bodenfluter
erzeugt.
183
4.0 Planungsbeispiele
4.3 Flur
4.3 Flur
Flure dienen der Erschließung von Räu- ren. Sind die Wegeführungen in einem Bei der ständigen künstlichen Beleuchtung
men oder der Verbindung von Gebäude- Gebäude komplizierter, so ist es sinnvoll, von Fluren ergeben sich hohe Einschaltzei-
teilen. Sie können Tageslicht durch Fenster durch Hinweistafeln, Wegweiser oder ten, die Maßnahmen zur Energieeinsparung
oder Oberlichter erhalten, häufig verlaufen Farbleitsysteme für Orientierungsmög- sinnvoll machen. Ein erster Schritt ist hier
Flure aber völlig im Inneren des Gebäudes lichkeiten zu sorgen. die Verwendung von Lampen mit hoher
und müssen ganztägig künstlich beleuch- Flure im Gebäudeinneren werden oft Lichtausbeute, vor allem von Leuchtstoff-
tet werden. düster oder gleichförmig empfunden. lampen. In Gebäuden, deren Flure auch
Wie bei Foyers ist auch in Fluren die Diesem Eindruck kann durch eine ausrei- nachts beleuchtet sein müssen, bietet sich
Unterstützung der Orientierung Haupt- chende Helligkeit der Wände und durch zusätzlich eine Nachtschaltung an, die das
aufgabe der Beleuchtung. Auch hier dient eine strukturierende Beleuchtung entge- Beleuchtungsniveau für Zeiten geringer
also eine undramatische und kommuni- gengewirkt werden. Bei solchen Fluren ist Frequentierung auf eine ausreichende
kative Grundbeleuchtung zur Verdeut- es günstig, Leuchten im Rhythmus der Orientierungsbeleuchtung absenkt. Dies
lichung des architektonischen Aufbaus. Architektur gestaffelt anzuordnen. Auch kann durch das Dimmen, durch das gezielte
Anlaufpunkte wie Eingang, Ausgang und durch eine akzentuierte Beleuchtung von Abschalten von Leuchtengruppen oder
Türen zu angrenzenden Räumen sollten Blickpunkten kann eine Auflockerung der durch die Installation einer gesonderten
zusätzlich betont werden, um den Nutzer Monotonie und eine Gliederung des Nachtbeleuchtungsanlage geschehen.
gezielt über seine Umgebung zu informie- Raums erreicht werden.
184
4.0 Planungsbeispiele
4.3 Flur
In einem Hotel mit versetzten Tür- und Deckenintegrierte Downlight-Wandfluter Bodenfluter sorgen für eine ausreichende
Gangzonen sorgen Einbaudownlights für beleuchten die Verkehrszonen, sie erzeu- Grundbeleuchtung. Die Türbereiche wer-
die Grundbeleuchtung des Flurs. Die Tür- gen ein betont diffuses Licht und damit den durch seitlich in den Nischen ange-
zone wird durch Rasterleuchten hervor- einen hellen, offenen Raumeindruck. Zur brachte Downlights betont. Auf diese
gehoben. Betonung der Türbereiche werden dage- Weise entsteht ein deutlicher Kontrast
gen über den Türen angeordnete Down- zwischen der Horizontalbeleuchtung der
lights verwendet. Verkehrszone und der vertikalen Beleuch-
tung der Türzone.
Deckenintegrierter
Downlight-Wandfluter
für Halogen-Glühlam-
pen
Wandmontiertes Down-
light für kompakte
Leuchtstofflampen
Einbaudownlight für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Einbaudownlight für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Einbaurasterleuchte für
Leuchtstofflampen
Wandintegrierter
Bodenfluter für kom-
pakte Leuchtstoff-
lampen
185
4.0 Planungsbeispiele
4.3 Flur
Wandmontierte Deckenfluter sorgen Die Beleuchtung des Flurs in einem Ver- Eine zwischen den Wänden gespannte,
durch die gleichmäßige, indirekte waltungsgebäude erfolgt durch eine dem indirektstrahlende Lichtstruktur dient zur
Beleuchtung des Flurs für eine helle und Wandverlauf folgende Anordnung von Grundbeleuchtung. Der Leuchtenabstand
offene Raumwirkung. Wandflutern an Auslegern. Hierdurch wird ist so gewählt, daß allen Türen eine Hin-
sowohl eine indirekte Allgemeinbeleuch- weisleuchte zugeordnet werden kann.
tung durch wandreflektiertes Licht als
auch eine direkte Beleuchtung von Infor-
mationsträgern an der Wand erreicht.
An Auslegern montierter
Wandfluter für Leucht-
stofflampen
186
4.0 Planungsbeispiele
4.3 Flur
Durch eine regelmäßige Anordnung von Träger der Beleuchtung ist ein in Flurrich- Zur gleichmäßigen, wirtschaftlichen Be-
Rasterleuchten für kompakte Leuchtstoff- tung verlaufender, multifunktionaler leuchtung wird eine quer zum Flurverlauf
lampen wird eine wirtschaftliche Beleuch- Installationskanal, der neben direktstrah- angeordnete, direktstrahlende Einbau-
tung des Flurs erreicht. lenden Leuchten auch Stromschienenseg- rasterleuchte verwendet.
mente für die Montage von Strahlern zur
Akzentuierung einzelner Wandbereiche,
aber auch Lautsprecher und Notbeleuch-
tung aufnehmen kann.
Installationskanal mit
Einbaurasterleuchten
für Leuchtstofflam-
pen und Strahlern an
Stromschienen
Einbaurasterleuchte für
Leuchtstofflampen
Einbaurasterleuchte für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
187
4.0 Planungsbeispiele
4.4 Treppe
188
4.0 Planungsbeispiele
4.4 Treppe
Einbaurasterleuchte für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Abgehängte Lichtstruk-
tur mit integrierten,
direkt- oder indirekt-
strahlenden Leuchten
für Leuchtstofflampen
189
4.0 Planungsbeispiele
4.4 Treppe
Wandmontierte Direkt-
Indirektleuchte für
Leuchtstofflampen
190
4.0 Planungsbeispiele
4.4 Treppe
Wandintegrierter
Bodenfluter für kom-
pakte Leuchtstoff-
lampen
Einbaudownlight für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Wandmontiertes Down-
light für kompakte
Leuchtstofflampen
191
4.0 Planungsbeispiele
4.5 Gruppenbüro
Für das Gruppenbüro ergeben sich eine eine Problemlösung für kritischere Fälle
4.5 Gruppenbüro Reihe von Rahmenbedingungen aus den der Bildschirmbeleuchtung darstellen.
Normen der Arbeitsplatzbeleuchtung. Zu Eine Möglichkeit der Beleuchtung für
beachten sind hier also die definierten ein Gruppenbüro stellt die gleichmäßige
Anforderungen an die Gütekriterien Be- Beleuchtung durch rasterförmig angeord-
leuchtungsniveau und Gleichmäßigkeit nete Leuchten dar, wobei Charakter und
der Beleuchtung, Leuchtdichteverteilung, Blendungsbegrenzung durch die Auswahl
Begrenzung der Direkt- und Reflexblen- der Leuchten und ihre direkte, indirekte
dung, Lichtrichtung und Schattigkeit oder direkt-indirekte Ausstrahlungs-
sowie Lichtfarbe und Farbwiedergabe. charakteristik beeinflußt werden können.
Zusätzliche Anforderungen können Eine zweite Möglichkeit ist die Vorgabe
sich aus dem Zusammenwirken von Tages- einer ebenfalls gleichmäßigen, aber nied-
licht und künstlicher Beleuchtung, aus dem riger angesetzten Allgemeinbeleuchtung,
Vorhandensein von Zeichenarbeitsplätzen, die durch Tischleuchten ergänzt wird. Für
vor allem aber bei der Beleuchtung von Bild- Gruppenbüros mit deutlich abgegrenzten
schirmarbeitsplätzen ergeben. Bei dieser Einzelbereichen (Arbeitsbereich, Verkehrs-
Beleuchtungsaufgabe sollte die Balance bereich, Sozialbereich, Konferenzbereich)
der Leuchtdichten im Raum und vor allem bietet sich eine auf die jeweiligen Anfor-
eine optimale Blendungsbegrenzung der derungen bezogene, zonierte Beleuchtung
verwendeten Leuchten beachtet werden. an. Eine Anpassung an wechselnde Nut-
Für die Beleuchtung von Arbeitplätzen mit zung einzelner Raumbereiche ist durch
Positivbildschirmen werden für Leuchten, schaltbare Leuchtenkombinationen, z. B.
die sich in diesen Bildschirmen spiegeln durch die Kombination von Leuchten für
können, besondere Anforderungen gestellt. Leuchtstoff- und Glühlampen, möglich.
Nach dieser Normvorgabe konstruierte Auch für die tageslichtabhängige Ab-
Leuchten werden als BAP-Leuchten be- schaltung fensternaher Leuchten kann
zeichnet und können uneingeschränkt zur gesorgt werden.
Beleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen Zur Erzielung einer wirtschaftlichen
eingesetzt werden. Es sollte jedoch beach- Beleuchtung ist grundsätzlich der Einsatz
tet werden, daß BAP-Leuchten trotz ihrer von konventionellen bzw. kompakten
hervorragenden Blendungsbegrenzung Leuchtstofflampen zu empfehlen. Die
auch lichttechnische Schattenseiten be- Wirtschaftlichkeit kann durch Verwen-
sitzen; hier sind vor allem die geringe ver- dung elektronischer Vorschaltgeräte noch
tikale Beleuchtung des Raums, die not- erhöht werden, zugleich steigt hierbei der
wendig engere Plazierung der Leuchten Sehkomfort durch die Vermeidung von
und die Verstärkung von Blendreflexen auf Flimmereffekten.
horizontalen Sehaufgaben zu nennen. Für
die Beleuchtung von Räumen mit moder-
nen Positivbildschirmen oder bei Leuchten
außerhalb des Spiegelbereichs der Bild-
schirme sollten also auch weiterhin die
lichtplanerischen Vorteile von satinmatten
Reflektoren und breitstrahlenderen Leuch-
ten genutzt werden, während BAP-Leuchten
192
4.0 Planungsbeispiele
4.5 Gruppenbüro
193
4.0 Planungsbeispiele
4.5 Gruppenbüro
Einbaurasterleuchte für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Einbaurasterleuchte für
Leuchtstofflampen
194
4.0 Planungsbeispiele
4.5 Gruppenbüro
Einbaudownlight mit
Kreuzraster für kom-
pakte Leuchtstoff-
lampen
195
4.0 Planungsbeispiele
4.5 Gruppenbüro
Deckenintegrierte,
direkt-indirektstrah-
lende Sekundärleuchte
für Leuchtstofflampen
Freistehender Decken-
fluter für Halogen-
Metalldampflampen
196
4.0 Planungsbeispiele
4.5 Gruppenbüro
Abgehängte Lichtstruk-
tur mit integrierten,
direkt-indirektstrah-
lenden Leuchten für
Leuchtstofflampen und
integrierten Downlights
für Niedervolt-Halogen-
lampen
197
4.0 Planungsbeispiele
4.6 Einzelbüro
198
4.0 Planungsbeispiele
4.6 Einzelbüro
Einbaurasterleuchte für
Leuchtstofflampen
Abgehängte Lichtstruk-
tur mit integrierten,
direkt-indirektstrah-
lenden Leuchten für
Leuchtstofflampen und
integrierten Strom-
schienen zur Montage
von Strahlern
199
4.0 Planungsbeispiele
4.6 Einzelbüro
Deckenintegrierte
Sekundärleuchte für
Leuchtstofflampen
Einbaudownlight mit
Kreuzraster für kom-
pakte Leuchtstofflam-
pen
200
4.0 Planungsbeispiele
4.6 Einzelbüro
Wandmontierter
Deckenfluter für
Leuchtstofflampen
oder kompakte
Leuchtstofflampen
Stromschienenstruktur
mit abgehängten, direkt-
strahlenden Rasterleuch-
ten für Leuchtstofflam-
pen und Strahlern
201
4.0 Planungsbeispiele
4.6 Einzelbüro
Lichtstruktur mit
integrierten, direkt-
indirektstrahlenden
Leuchten für Leucht-
stofflampen und
Richtstrahlern für
Niedervolt-Halogen-
lampen
202
4.0 Planungsbeispiele
4.7 Besprechungsbüro
203
4.0 Planungsbeispiele
4.7 Besprechungsbüro
Einbaudownlight für
Allgebrauchslampen
Deckenintegrierter Deckenintegrierter
Deckenintegriertes Downlight-Richtstrah- Downlight-Wandfluter
Downlight für Nieder- ler für Halogen-Reflek- für Allgebrauchs-
volt-Halogenlampen torlampen lampen
204
4.0 Planungsbeispiele
4.7 Besprechungsbüro
Einbaudownlight für
Halogen-Glühlampen
Punktauslaß mit
Strahler
Deckenintegrierter
Wandfluter für Halo-
gen-Glühlampen
Deckenintegriertes
Doppelfokusdownlight
für Niedervolt-Halo-
genlampen
Punktauslaß mit
Strahler
Tischleuchte für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
205
4.0 Planungsbeispiele
4.7 Besprechungsbüro
Deckenintegrierte
Rasterleuchte für
Leuchtstofflampen
Stromschiene mit
Wandflutern für Halo-
gen-Glühlampen
Deckenintegrierter
Downlight-Wandfluter
oder Eckenwandfluter
für Allgebrauchs-
lampen
Stromschiene mit
Strahlern
206
4.0 Planungsbeispiele
4.8 Konferenzraum
4.8 Konferenzraum Konferenzräume werden vielfältig genutzt, Die Präsentation von Schaubildern und
sie dienen sowohl zu Gesprächen als auch Produkten, Tafelanschrieben und Flip-
zu Seminarveranstaltungen und Präsen- charts erfordert eine zusätzliche Akzent-
tationen im kleinen Kreis, gegebenenfalls beleuchtung an den Stirnwänden des
auch zu Arbeitsessen. Die Beleuchtung Konferenzraums. Für die Projektion von
sollte diesen Aufgaben durch eine multi- Dias oder Overheadfolien ist dagegen eine
funktionale Konzeption gerecht werden Absenkung der Wandbeleuchtung bis hin
und zusätzlich für eine repräsentative zu einer minimalen Mitschreibbeleuch-
Atmosphäre sorgen. tung erforderlich. Sinnvoll ist also in jedem
Für die Gesprächsbeleuchtung ist ein Fall eine in mehreren Kreisen schalt- und
ausgewogenes Verhältnis von horizonta- dimmbare Beleuchtungsanlage, gegebe-
len und vertikalen Beleuchtungsanteilen nenfalls auch eine programmierbare Licht-
wesentlich. Horizontal orientierte, gerich- steuerung, die den Abruf vorprogram-
tete Lichtanteile sorgen für eine gute mierter Lichtszenen auf Knopfdruck
Modellierung und ein ausreichendes ermöglicht.
Beleuchtungsniveau, vertikale Anteile
erzeugen eine freundliche, helle Raum-
atmosphäre und fördern die Kommuni-
kation. Die Extreme einer einseitig gerich-
teten oder diffusen Beleuchtung sollten
dagegen vermieden werden.
207
4.0 Planungsbeispiele
4.8 Konferenzraum
Stromschiene mit
Strahlern
Wandmontierter
Deckenfluter für
Halogen-Glühlampen
Einbaudownlight für
Halogen-Glühlampen
oder Allgebrauchs-
lampen
Stromschiene mit
Strahlern
208
4.0 Planungsbeispiele
4.8 Konferenzraum
Deckenintegriertes
Downlight für Halo-
gen-Glühlampen oder
Allgebrauchslampen
Abgehängte, direkt-
indirektstrahlende
Leuchte für Leucht-
stofflampen
Einbauwandfluter für
Leuchtstofflampen
209
4.0 Planungsbeispiele
4.8 Konferenzraum
Stromschiene mit
Strahlern und Wand-
flutern für Leuchtstoff-
lampen
Einbaudownlights für
Niedervolt-Halogen-
lampen
Stromschiene mit
Strahlern
210
4.0 Planungsbeispiele
4.8 Konferenzraum
Lichtstruktur mit
Rasterleuchten für
Leuchtstofflampen,
Wandflutern für Halo-
gen-Glühlampen und
Strahlern
211
4.0 Planungsbeispiele
4.8 Konferenzraum
Stromschiene mit
Strahlern
212
4.0 Planungsbeispiele
4.9 Auditorium
4.9 Auditorium Auditorien dienen zu einer Reihe von Im Hörerbereich dient die Beleuchtung
Vortrags- und Präsentationsformen. Ihre zur Orientierung und zum Mitschreiben;
Nutzung umfaßt den reinen Textvortrag, bei der Projektion wird auch hier die
medienunterstützte Vorträge unter Beleuchtung auf eine reine Mitschreib-
Einbeziehung von Dia-, Overhead-, Film- beleuchtung abgesenkt. In jedem Fall
oder Videoprojektion, experimentelle sollte aber Blickkontakt zwischen dem
Demonstrationen und Produktpräsenta- Vortragenden und den Zuschauern sowie
tionen sowie Podiumsdiskussionen und zwischen den Zuschauern selbst möglich
Seminare. Die Auditoriumsbeleuchtung sein, um die Diskussion und ein Feedback
sollte also in jedem Fall multifunktional über die Zuhörerreaktionen zu ermög-
konzipiert sein, um den unterschiedlichen lichen.
Nutzungsbedingungen gerecht zu werden.
Wesentlich für die Auditoriumsbe-
leuchtung ist die funktionale Trennung
zwischen Aktions- und Hörerraum. Im
Aktionsbereich liegt der Schwerpunkt auf
einer akzentuierten Beleuchtung des
Vortragenden, gegebenenfalls auch von
präsentierten Objekten oder Experimen-
ten. Bei der Verwendung von Overhead-
folien, Dias, Filmen und Videos muß die
Beleuchtung – zumal der vertikale Be-
leuchtungsanteil auf der Stirnwand –
reduziert werden, um die Projektion nicht
zu stören.
213
4.0 Planungsbeispiele
4.9 Auditorium
Deckenintegrierter
Downlight-Wandfluter
für PAR 38-Reflektor-
lampen
Einbaudownlight für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Punktauslaß mit
Strahler
Einbaudownlight für
Halogen-Glühlampen
214
4.0 Planungsbeispiele
4.9 Auditorium
Stromschiene mit
Strahlern
Einbaudownlight für
Allgebrauchslampen
Punktauslaß mit
Strahler
215
4.0 Planungsbeispiele
4.9 Auditorium
Stromschiene mit
Strahlern und Wand-
flutern für Halogen-
Glühlampen
Wandmontierter
Bodenfluter für kom-
pakte Leuchtstoff-
lampen
Abgehängte Lichtstruk-
tur mit integrierten,
direkt-indirektstrah-
lenden Leuchten für
Leuchtstofflampen und
integrierten Downlights
für Niedervolt-Halogen-
lampen
216
4.0 Planungsbeispiele
4.10 Kantine
217
4.0 Planungsbeispiele
4.10 Kantine
Lichtstruktur mit
Leuchten für Leucht-
stofflampen und inte-
grierten Stromschienen
für die Montage von
Strahlern
218
4.0 Planungsbeispiele
4.10 Kantine
Einbaurasterleuchte für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Einbaudownlight für
Halogen-Glühlampen
Einbaurasterleuchte für
Leuchtstofflampen
Deckenintegriertes
Downlight für Halo-
gen-Glühlampen
219
4.0 Planungsbeispiele
4.10 Kantine
Abgehängte Licht-
struktur mit direkt-
indirektstrahlenden
Leuchten für Leucht-
stofflampen
220
4.0 Planungsbeispiele
4.11 Café, Bistro
4.11 Café, Bistro Unter dem Begriff Café, Bistro lassen sich und eine kommunikative Atmosphäre
eine Reihe von Bewirtungsstätten zusam- erhalten. Die konkrete Lichtplanung hängt
menfassen, die im Anspruch zwischen der allerdings stark von der gewünschten
funktionalen Kantine und dem anspruchs- Atmosphäre und dem Zielpublikum ab, sie
vollen Restaurant angesiedelt sind; das kann von gleichförmigen Beleuchtungs-
Spektrum reicht vom Schnellrestaurant konzepten bis hin zur Einbeziehung von
über Eisdielen und Cafés bis hin zum dramatischen Beleuchtungsformen und
Bistro. Bewirtet werden kleine Gruppen Lichteffekten reichen.
mit längerer Verweildauer, die das Lokal Durch den ganztägigen Betrieb erge-
nicht nur zum Essen, sondern auch als Ort ben sich unterschiedliche Anforderungen
der Begegnung aufsuchen. bei Tag und am Abend, die eine Konzep-
Gegenüber der Kantine wird eine tion mit der Möglichkeit zum Schalten
repräsentativere Beleuchtung und ein und Dimmen mehrerer Komponenten oder
geringeres Beleuchtungsniveau ange- eine programmierbare Lichtsteuerung
strebt; die Gestaltung des Raums und die sinnvoll machen.
Akzentuierung der Einzeltische tritt gegen-
über einer wirtschaftlichen Allgemein-
beleuchtung in den Vordergrund. Ziel ist
aber nicht eine stark abgesenkte Umge-
bungsbeleuchtung mit deutlich abge-
grenzten Einzeltischen; der Gesamtraum
sollte vielmehr durch eine deutliche
Grundhelligkeit zusammengefaßt werden
221
4.0 Planungsbeispiele
4.11 Café, Bistro
Dekoratives Einbau-
downlight für Nieder-
volt-Halogenlampen
Aufbaudownlight für
Halogen-Glühlampen
Deckenmontierte Licht-
struktur mit direkt-
strahlenden Leuchten
für Leuchtstofflampen
Punktauslaß mit
Strahler
222
4.0 Planungsbeispiele
4.11 Café, Bistro
Deckenintegrierter
Richtstrahler für
Niedervolt-Halogen-
lampen
Dekoratives Einbau-
downlight für Nieder-
volt-Halogenlampen
223
4.0 Planungsbeispiele
4.11 Café, Bistro
Einbauwandfluter für
Halogen-Glühlampen
Deckenintegriertes
Doppelfokusdownlight Einbaudownlight für
für Niedervolt-Halo- Niedervolt-Halogen-
genlampen lampen
224
4.0 Planungsbeispiele
4.12 Restaurant
Restaurants lassen sich von Cafés und einzelnen Tische zurück, die durch Licht-
4.12 Restaurant Bistros durch ihren höheren Anspruch an inseln private Bereiche schafft. Die Akzen-
das Niveau von Angebot und Atmosphäre tuierung von Gemälden, Pflanzen oder an-
unterscheiden. Mehrgängige Menüs füh- deren Dekorationen schafft Blickpunkte in
ren zu langen Verweildauern; für Gesprä- der Umgebung und trägt zur Atmosphäre
che ist eine angenehme, repräsentative bei. Auch „Licht zum Ansehen“ in Form von
Umgebung wichtig. Auch für die Privat- Kerzen, Brillanzeffekten oder dekorativen
heit der Gäste gilt ein höherer Anspruch; Leuchten und Lichtskulpturen kann im
Raumausstattung und Beleuchtung soll- Restaurant sinnvoll genutzt werden.
ten so gestaltet sein, daß visuelle oder Um die Raumwirkung auf die unter-
akustische Störungen durch andere Grup- schiedlichen Anforderungen am Tag und
pen begrenzt werden und jede einzelne am Abend abzustimmen, ist eine schalt-
Gruppe von Gästen das Gefühl eines eige- und dimmbare Beleuchtungskonzeption
nen privaten Bereichs erhält. sinnvoll.
Ziel der Lichtplanung ist eine Beleuch-
tung, die das Ambiente, die Speisen, nicht
zuletzt aber auch die Gäste selbst im
günstigsten Licht erscheinen läßt. Das
Beleuchtungsniveau ist gering, vor allem
die Allgemeinbeleuchtung tritt zugunsten
einer lokalen, festlichen Beleuchtung der
225
4.0 Planungsbeispiele
4.12 Restaurant
Wandmontierter, deko-
rativer Deckenfluter für
Allgebrauchslampen
226
4.0 Planungsbeispiele
4.12 Restaurant
Einbauwandfluter für
Halogen-Glühlampen
Einbaudownlight für
Niedervolt-Halogen-
lampen
227
4.0 Planungsbeispiele
4.12 Restaurant
Wandmontierter
Deckenfluter für
Halogen-Glühlampen
oder Allgebrauchs-
lampen
Dekoratives Einbau-
downlight für Nieder-
volt-Halogenlampen
Stromschiene mit
Strahlern
228
4.0 Planungsbeispiele
4.13 Multifunktionaler Raum
4.13 Multifunktionaler Raum Multifunktionsräume werden als Ver- tronisch gesteuert werden können. Für
sammlungsräume für eine Vielzahl von eine funktionale und wirtschaftliche
Veranstaltungsformen genutzt; sie finden Grundbeleuchtung sorgen z. B. Raster-
sich in Hotels und Kongreßzentren, aber leuchten für Leuchtstofflampen, variable
auch in öffentlichen Gebäuden und in Strahler ermöglichen die Präsentation von
der Industrie. Typische Nutzungen sind Produkten oder didaktischen Medien,
Konferenzen und Seminare, aber auch während Glühlampendownlights einen
Empfänge und Unterhaltungsveranstal- akzentuierten und der Nutzung durch
tungen. Häufig ist eine Unterteilung des Dimmen anpaßbaren Beleuchtungsanteil
Multifunktionsraums durch Trennwände erzeugen. Der Raumgestaltung entspre-
möglich, so daß mehrere kleine Veran- chend kann darüber hinaus der Einsatz
staltungen parallel durchgeführt werden dekorativer Leuchten sinnvoll sein.
können; dies erfordert eine zur Trennlinie
symmetrische, sowohl auf den gesamten
Raum als auch auf die Einzelräume bezo-
gene Leuchtenanordnung.
Der multifunktionalen Nutzung sollte
eine variable Beleuchtung entsprechen,
die sowohl funktionalen als auch reprä-
sentativen Ansprüchen genügen kann. In
der Regel wird die Beleuchtungsanlage
mehrere Komponenten umfassen, die
separat und additiv geschaltet bzw. elek-
229
4.0 Planungsbeispiele
4.13 Multifunktionaler Raum
Einbaurasterleuchte für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
Doppelfokusdownlight
für Halogen-Glüh-
lampen
Stromschiene mit
Strahlern
230
4.0 Planungsbeispiele
4.13 Multifunktionaler Raum
Einbaudownlight mit
Kreuzraster für kom-
pakte Leuchtstoff-
lampen
Deckenintegriertes
Doppelfokusdownlight
für Halogen-Glüh-
lampen
Stromschiene mit
Strahlern
231
4.0 Planungsbeispiele
4.13 Multifunktionaler Raum
Einbaurasterleuchte für
Leuchtstofflampen
Deckenintegriertes Deckenintegrierter
Downlight für Allge- Downlight-Wandfluter
brauchslampen für Allgebrauchs-
lampen
Punktauslaß mit
Strahler
232
4.0 Planungsbeispiele
4.13 Multifunktionaler Raum
Lichtstruktur mit
Uplights für kompakte
Leuchtstofflampen,
Downlights für Halo-
gen-Glühlampen und
Strahlern an Strom-
schienen
233
4.0 Planungsbeispiele
4.13 Multifunktionaler Raum
Einbaudownlight für
Halogen-Glühlampen
Abgehängte, indirekt-
strahlende Lichtstruk-
tur mit Leuchten für
Leuchtstofflampen
Punktauslaß mit
Strahler
234
4.0 Planungsbeispiele
4.13 Multifunktionaler Raum
Stromschiene mit
Strahlern
235
4.0 Planungsbeispiele
4.14 Museum, Vitrine
4.14 Museum, Vitrine In vielen Museen, z. B. archäologischen, erfordert eine sorgfältige Balance der
völkerkundlichen oder naturwissenschaft- Objekt- und Umgebungsbeleuchtung mit
lichen Sammlungen, werden Exponate weitgehend reduziertem Allgemeinanteil.
vorwiegend in Vitrinen präsentiert. Auch Bei der Beleuchtung von Vitrinen ist
für die Lichtplanung sind die Vitrinen in die Begrenzung der Reflexblendung auf
diesem Fall von vorrangiger Bedeutung, horizontalen und vertikalen Glasflächen
während die Beleuchtung der umgeben- von besonderer Bedeutung. Vor allem bei
den Architektur häufig zurücktritt, um der Beleuchtung von außen muß auf ent-
keine konkurrierende Akzentuierung zu sprechende Leuchtenplazierung und -aus-
schaffen. richtung geachtet werden. Darüber hinaus
Erste Aufgabe der Lichtplanung ist es, sollten mögliche Blendreflexe von Fenstern
präsentierte Exponate ihren Eigenschaf- berücksichtigt und gegebenenfalls durch
ten entsprechend zu beleuchten. Im Abschirmung (z. B. durch Vertikallamellen)
Einzelfall können hier plastische Form, beseitigt werden.
Struktur, Glanz und Transparenz von
Oberflächen oder die Farbigkeit der Aus- Hohe Vitrinen können mit Hilfe einer inte-
stellungsstücke von besonderer Bedeu- grierten Beleuchtung aus der Vitrinen-
tung sein und eine entsprechend konzi- decke beleuchtet werden. Bei der Beleuch-
pierte Beleuchtung erfordern – sei sie tung transparenter Materialien – z. B. von
akzentuiert, diffus oder von besonders Gläsern – kann die integrierte Beleuch-
guter Farbwiedergabe. tung auch vom Vitrinensockel aus erfolgen.
Neben der Präsentation spielen konser- Als Lichtquellen dienen meist Halogen-
vatorische Gesichtspunkte eine wesent- Glühlampen für akzentuiertes Licht bzw.
liche Rolle für die Lichtplanung. Je nach kompakte Leuchtstofflampen für eine
der Art der beleuchteten Materialien muß flächige Beleuchtung. Auch Lichtleiter-
die Belastung der Exponate durch geeig- systeme können sinnvoll verwendet wer-
nete Lampenauswahl, Filterung und die den, wenn die thermische Belastung und
Begrenzung der Beleuchtungsstärke Gefährdung von Exponaten durch Lampen
auf ein vertretbares Maß dimensioniert in der Vitrine vermieden werden soll oder
werden. Neben der Belastung durch sicht- die Vitrinenabmessungen konventionelle
bares Licht, UV- und IR-Strahlung sollte in Leuchten nicht zulassen.
Vitrinen besonders die Erwärmung durch Zusätzlich zur integrierten Vitrinen-
Konvektion berücksichtigt werden; bei beleuchtung ist in der Regel eine eigen-
empfindlichen Exponaten kann die Mon- ständige Umgebungsbeleuchtung er-
tage integrierter Leuchten in einem sepa- forderlich. Je nach der gewünschten
raten Vitrinenteil nötig sein. Atmosphäre und der konservatorisch
Als Richtwert für die Beleuchtungs- geforderten Beleuchtungsstärke reicht
stärke gelten bei der Museumsbeleuch- der Spielraum der Raumkomponente von
tung 150 lx, dieser Wert bezieht sich auf einem Niveau knapp unterhalb der Vitri-
Ölgemälde und eine Vielzahl weiterer nenbeleuchtung bis auf eine ausschließ-
Materialien. Unempfindlichere Materialien lich durch das Streulicht der Vitrinen
wie Stein und Metall können mit höheren erzeugte Orientierungsbeleuchtung.
Beleuchtungsstärken belastet werden;
um den Kontrast zu angrenzenden, gerin- Bei der Vitrinenbeleuchtung von außen
ger beleuchteten Räumen nicht zu groß erfolgen Raum- und Objektbeleuchtung
werden zu lassen, empfiehlt sich allerdings gleichermaßen von der Decke aus. Diese
eine Begrenzung auf 300 lx. Hochemp- Form der Beleuchtung eignet sich vor
findliche Materialien, vor allem Bücher, allem für Ganzglasvitrinen und flache,
Aquarelle oder textile Exponate sollten von oben betrachtete Vitrinen, in denen
mit maximal 50 lx beleuchtet werden; dies sich keine Leuchten integrieren lassen.
Tageslicht und Allgemeinbeleuchtung
tragen hier ebenso zur Objektbeleuchtung
bei, wie das Licht von Strahlern, mit denen
eine akzentuiertere Präsentation erzielt
wird. Um Blendreflexe zu vermeiden, muß
die Leuchtenanordnung auf die Vitrinen
bezogen sein. Ortsfeste Leuchtensysteme
bedingen dabei ebenso ortsfeste Vitrinen;
wechselnde Ausstellungen sollten durch
variable Beleuchtungssysteme, z. B.
Strahler an Stromschienen beleuchtet
werden.
236
4.0 Planungsbeispiele
4.14 Museum, Vitrine
237
4.0 Planungsbeispiele
4.14 Museum, Vitrine
Einbaudownlight für
Glühlampen oder
Halogen-Glühlampen
238
4.0 Planungsbeispiele
4.14 Museum, Vitrine
Strahler an Strom-
schienen. Zur Verrin-
gerung der UV- und IR-
Belastung können die
Strahler mit Filtern, zur
Blendungsbegrenzung
mit Abblendrastern
versehen werden.
Vitrinenbeleuchtung
durch ein Lichtleiter-
system. Mehrere Licht-
austrittsöffnungen
werden von einer zen-
tralen Lichtquelle ver-
sorgt. Auch bei minima-
lem Installationsraum
ist so eine integrierte
Beleuchtung möglich.
239
4.0 Planungsbeispiele
4.14 Museum, Vitrine
240
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
4.15 Museum, Galerie Häufiger als bei der Beleuchtung von ein Beleuchtungssystem erforderlich, das
Vitrinenmuseen ist bei Gemälde- und eine angemessene Beleuchtung bei nicht
Skulpturensammlungen auch die ausreichendem Tageslicht oder bei Nacht
Museumsarchitektur gleichberechtigtes sicherstellt.
Objekt der Lichtplanung. Sowohl bei Zu beleuchtende Exponate sind vor
historischen Gebäuden als auch bei allem Gemälde und Graphiken an den
modernen Museumsbauten steht die Wänden sowie Skulpturen im inneren
Architektur häufig in Konkurrenz zu den Raumbereich. Die Beleuchtung der
Exponaten; Ziel der Lichtplanung wird es Gemälde kann dabei durch eine gleich-
in der Regel sein, das jeweils angelegte mäßige Wandbeleuchtung mit Hilfe von
Bedeutungsverhältnis von Kunst und Wandflutern oder durch eine akzentuierte
Architektur in der Beleuchtungskonzep- Strahlerbeleuchtung erfolgen. In beiden
tion weiterzuführen. Fällen sollte auf einen geeigneten Ein-
Häufig wird im Museum neben der fallswinkel des Lichts geachtet werden,
künstlichen Beleuchtung auch Tageslicht um störende Reflexe auf Verglasungen
genutzt. Aufgabe der Lichtplanung ist es oder glänzenden Oberflächen zu vermei-
dabei, das Tageslicht zu kontrollieren und den. Als sinnvoll hat sich hier ein Licht-
mit dem künstlichen Licht zu koordinieren. einfallswinkel von 30° zur Senkrechten
Eine erste Kontrolle und Lenkung des erwiesen (Museumswinkel), bei dem die
Tageslichts kann dabei durch Teile der Kriterien Reflexblendung, Beleuchtungs-
Architektur erfolgen; die Steuerung der stärke und Rahmenverschattung opti-
Beleuchtungsstärke nach den jeweiligen miert sind. Skulpturen erfordern in der
konservatorischen Vorgaben erfordert Regel gerichtetes Licht, um ihre räumliche
zusätzliche Einrichtungen. Elektronische Form und Oberflächenstruktur herauszu-
Kontrollsysteme erlauben inzwischen eine arbeiten, zur Beleuchtung dienen vor
kombinierte Steuerung, die den Tages- allem Strahler oder Einbaurichtstrahler.
lichteinfall durch bewegliche Lamellen
regelt und bei Bedarf durch künstliche
Beleuchtung ergänzt. In jedem Fall ist aber
241
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
Stromschiene mit
Strahlern
242
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
Museumsleuchte für
Leuchtstofflampen,
ausgestattet mit einem
Wandfluterreflektor
und einem Prismen-
raster zur Deckenbe-
leuchtung
243
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
Einbaurichtstrahler für
Reflektorlampen
244
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
245
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
Einbauwandfluter für
Halogen-Glühlampen
Stromschiene mit
Strahlern
246
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
Stromschiene mit
Strahlern und Flutern
247
4.0 Planungsbeispiele
4.15 Museum, Galerie
Stromschiene mit
Wandflutern für Halo-
gen-Glühlampen
und Wandfluter für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
248
4.0 Planungsbeispiele
4.16 Gewölbe
249
4.0 Planungsbeispiele
4.16 Gewölbe
250
4.0 Planungsbeispiele
4.16 Gewölbe
Freistehender oder
wandmontierter
Deckenfluter für Halo-
gen-Glühlampen oder
Halogen-Metalldampf- Für eine ausschließlich indirekte, gleich-
lampen mäßige Beleuchtung des Gewölbes sorgen
Deckenfluter, die an den Pfeilern montiert
sind. Bei besonders problematischen
Montagebedingungen können sie auch
freistehend eingesetzt werden.
251
4.0 Planungsbeispiele
4.17 Verkauf, Boutique
4.17 Verkauf, Boutique Bei der Beleuchtung von Boutiquen oder Akzentlicht erfordern. Gegenüber gebräuch-
vergleichbar ausgestatteten Verkaufs- lichen Anschlußwerten von jeweils 15 W/m2
zonen stellen die akzentuierte Präsenta- für Grund- und Akzentbeleuchtung kann
tionsbeleuchtung der Waren, die Schaf- der Anschlußwert bei einer aufwendigen
fung eines attraktiven Eingangsbereichs Akzentbeleuchtung bis über 60 W/m2
und die Allgemeinbeleuchtung des Raums betragen.
die wesentlichsten Beleuchtungsaufgaben Häufig wird die Beleuchtungskonzep-
dar. Die Beleuchtung der Kasse als Arbeits- tion über das Repertoire sachlicher Licht-
platz ist gesondert zu behandeln. wirkungen und Leuchten hinausgehen,
Generell steigt das Beleuchtungs- um eine charakteristische Atmosphäre zu
niveau mit steigendem Anspruch an die schaffen. Dramatische Lichteffekte wie
Qualität der Waren und mit einer exklusiven farbiges Licht oder Projektionen sind hier
Geschäftslage; gleichzeitig nimmt der All- ebenso denkbar wie raumprägende Licht-
gemeinbeleuchtungsanteil zugunsten einer strukturen oder dekorative Leuchten.
differenzierten Beleuchtung ab. Preisgün-
stige Waren können so unter einer gleich-
förmigen, wirtschaftlichen Beleuchtung
angeboten werden, während hochwertige
Angebote eine betonte Präsentation durch
252
4.0 Planungsbeispiele
4.17 Verkauf, Boutique
Einbaudownlight für
Halogen-Metalldampf-
lampen
Stromschiene mit
Strahlern für Halogen-
Metalldampflampen
und Niedervolt-Halo-
genlampen
Stromschiene mit
Strahlern
253
4.0 Planungsbeispiele
4.17 Verkauf, Boutique
Stromschiene mit
Strahlern
254
4.0 Planungsbeispiele
4.17 Verkauf, Boutique
Richtstrahler für
Niedervolt-Halogen-
lampen
Stromschiene mit
Strahlern
255
4.0 Planungsbeispiele
4.18 Verkauf, Theke
256
4.0 Planungsbeispiele
4.18 Verkauf, Theke
Einbaudownlight für
Niedervolt-Halogen-
lampen
Deckenintegrierter
Richtstrahler für Halo-
gen-Glühlampen
Stromschiene mit
Strahlern
Stromschiene mit
Strahlern
257
4.0 Planungsbeispiele
4.18 Verkauf, Theke
Installationskanal mit
direktstrahlenden Ein-
baurasterleuchten für
Leuchtstofflampen und
Richtstrahlern für Nie-
dervolt-Halogenlampen
Einbauwandfluter für
Leuchtstofflampen
Stromschiene mit
Strahlern
Stromschiene mit
Strahlern
258
4.0 Planungsbeispiele
4.19 Verwaltung,
Publikumsverkehr
4.19 Verwaltung, Publikumsverkehr Räume, in denen Büro- und Publikums- tung sinnvoll, die dem Verlauf dieses
zonen zusammentreffen, finden sich in Raumelements folgt und sie als Anlauf-
vielen Bereichen, seien es Behörden, stelle hervorhebt. Wenn – etwa bei
Versicherungen oder Banken. Zwischen Banken – ein direkter Zugang von der
Publikumsbereich und Bürobereich findet Straße aus besteht, ist die Beleuchtung
sich meist eine Theke oder eine Reihung des Eingangsbereichs eine zusätzliche
einzelner Thekenelemente. Beleuchtungsaufgabe.
Sowohl beide Raumzonen als auch
die Theke benötigen eine spezifische
Beleuchtung, wobei die Beleuchtung des
Publikumsbereichs mit der eines Foyers
verglichen werden kann, während der
Bürobereich eine Arbeitsplatzbeleuchtung
erfordert. Für die Theke ist eine Beleuch-
259
4.0 Planungsbeispiele
4.19 Verwaltung,
Publikumsverkehr
Einbaurasterleuchte für
kompakte Leuchtstoff-
lampen
260
4.0 Planungsbeispiele
4.19 Verwaltung,
Publikumsverkehr
Lichtstruktur mit
direkt-indirektstrah-
lenden Rasterleuchten
für Leuchtstofflampen
Einbaurasterleuchte für
Leuchtstofflampen
261
4.0 Planungsbeispiele
4.19 Verwaltung,
Publikumsverkehr
Lichtstruktur mit
Leuchten für Leucht-
stofflampen
Einbaudownlight für
Halogen-Glühlampen
Wandmontiertes Up-
Downlight für PAR 38-
Reflektorlampen
Einbaudownlight
mit Kreuzraster
für kompakte Leucht-
stofflampen
Dekoratives Einbau-
downlight für Nieder-
volt-Halogenlampen
262
4.0 Planungsbeispiele
4.19 Verwaltung,
Publikumsverkehr
Wandmontierter
Deckenfluter für Halo-
gen-Glühlampen
Einbaudownlight für
Niedervolt-Halogen-
lampen
263
4.0 Planungsbeispiele
4.20 Präsentation
4.20 Präsentation Eine häufige Aufgabe der Präsentations- die eine Beleuchtung mit minimalem Zeit-
beleuchtung ist es, innerhalb größerer und Montageaufwand ermöglichen.
Räume umgrenzte Präsentationsbereiche Wie bei jeder Präsentationsbeleuch-
zu schaffen. Derartige hervorgehobene tung überwiegt der akzentuierte Lichtan-
Zonen finden sich in Messehallen, in Flug- teil; eine Allgemeinbeleuchtung zusätzlich
häfen und anderen Verkehrsbereichen, bei zur Grundbeleuchtung der umgebenden
der Präsentation einzelner Produkte in Architektur ergibt sich in der Regel nur bei
Kaufhäusern oder beim Kraftfahrzeug- Messeständen. Gebräuchliche Leuchten
handel, z. B. aber auch bei Modenschauen sind daher Strahler und Scheinwerfer, die
in Hotels oder Kongreßzentren. ein gerichtetes Licht hervorragender Farb-
Da die Beleuchtung meist nur befri- wiedergabe erzeugen und auf diese Weise
stet, häufig nur für wenige Tage, benötigt die Eigenschaften der präsentierten Mate-
wird, ist ein mobiler, variabler Aufbau eine rialien betonen. Bei der Präsentation
der wesentlichsten Forderungen an die bietet sich aber auch der Einsatz von
Beleuchtungsanlage. Diesem Anspruch Bühneneffekten, z. B. von farbigem Licht
kommen vor allem modulare Tragstruk- oder Projektionen, an; die Gestaltung der
tursysteme entgegen, die unabhängig von Beleuchtung kann – abhängig vom Rah-
der umgebenden Architektur errichtet men und den Objekten der Präsentation –
und durch ihren baukastenartigen Aufbau das gesamte Repertoire lichtplanerischer
zahlreiche Konstruktionsvarianten ermög- Möglichkeiten umfassen.
lichen. Gebräuchlich sind reine Tragstruk-
turen, die eine nachträgliche, mechani-
sche Montage von Leuchten ermöglichen.
Stromführende Tragstrukturen ersparen
dagegen die zusätzliche Verdrahtung; sie
bieten durch integrierte Stromschienen
die problemlose Montage und Steuerung
einer Vielzahl von Leuchten. Eine beson-
ders variable Lösung stellen Stative dar,
264
4.0 Planungsbeispiele
4.20 Präsentation
Weitgespannte Licht-
struktur mit Leuchten
für Leuchtstofflampen,
dekorativen Klein-
lampen und Strahlern
an Stromschienen
265
4.0 Planungsbeispiele
4.20 Präsentation
Stromschienen-Gitter-
träger mit Scheinwer-
fern und Strahlern
Stromführendes Stativ
mit Strahlern
266
4.0 Planungsbeispiele
4.20 Präsentation
Stromschienen-Gitter-
träger mit Scheinwer-
fern und Strahlern
267
5.0 Anhang
5.0 Anhang
Beleuchtungsstärken
Empfehlungen
stärken E (lx)
Empfehlungen Büro
Gruppenbüro
300
500
T, TC
T
Großraumbüro 750 T, TC
Technisches Zeichenbüro 750 T, TC
Datenverarbeitung 500 T, TC
CAD 200/500 A, QT, T, TC
Monitorüberwachung 200 TC
Flur 50 TC
Treppe 100 T, TC
Kantine 200 A, QT, QT-LV, TC
Sanitärraum 100 T, TC
270
5.0 Anhang
Bezeichnung von Lampen
Bezeichnung von
Lampen
Für die einheitliche Bezeichnung von elek- Der 1. Buchstabe kenn- I Glühlampe
trischen Lampen in der Allgemeinbeleuch- zeichnet die Lichterzeu-
gungsart. H Hochdruck-Entladungslampe
tung existiert ein vom ZVEI (Zentralver- L Niederdruck-Entladungslampe
band Elektrotechnik- und Elektroindustrie)
erarbeitetes Kürzelsystem. Die von der
Lampenindustrie verwendeten Lampen- Der 2. Buchstabe kenn- G Glas
bezeichnungen weichen jedoch zum Teil zeichnet das Kolben-
material bei Glühlam- Q Quarzglas
von diesem System ab. pen bzw. Gasfüllungen M Quecksilber
Das Bezeichnungssystem setzt sich bei Entladungslampen. I Halogen-Metalldämpfe
aus drei Kennzeichen zusammen, ergänzt S Natriumdampf
durch Abkürzungen für spezielle Ausfüh-
rungen, die von den allgemeinen Kennzei-
chen durch Bindestrich getrennt werden. Der 3. Buchstabe bzw. A Allgebrauch
Buchstabenkombina-
tion kennzeichnet die E Ellipsoid
Kolbenform. PAR Parabol-Reflektor
R Reflektor
T Röhren
TC kompakte Röhren
271
5.0 Anhang
Glossar
Glossar Abblendwinkel
Winkel, oberhalb dessen keine gerichtete
Allgemeinbeleuchtung
Einheitliche Beleuchtung eines gesamten
→ Reflexion der Lichtquelle im → Reflek- Raums ohne besondere Berücksichtigung
tor sichtbar ist. Bei → Darklightreflektoren einzelner Sehaufgaben. → Licht zum Sehen
ist der Abblendwinkel mit dem → Abschirm-
winkel identisch, bei anderen Reflektor- Anforderungen, architektonische
formen kann er kleiner sein, so daß ober- Architektonische Anforderungen an eine
halb des Abschirmwinkels Blendreflexe im Beleuchtungskonzeption ergeben sich aus
Reflektor auftreten. den Strukturen der zu beleuchtenden Ar-
chitektur. Aufgabe der Beleuchtung ist es
Aberration dabei, die Gliederung des Raums, seine
Abbildungsfehler des Auges. Man unter- Formen, Rhythmen und Module zu ver-
scheidet zwischen der sphärischen Aber- deutlichen, architektonische Besonder-
ration, die durch die unterschiedliche heiten hervorzuheben und die geplante
Brennweite zentraler und peripherer Lin- Stimmung des Gebäudes zu unterstützen.
senbereiche entsteht und der chromati- Sowohl durch die Anordnung der Leuch-
schen Aberration, die durch die wechselnde ten als auch durch ihre Lichtwirkungen
Brechung des Lichts bei unterschiedlichen soll die Architektur also unterstützt, ge-
Wellenlängen hervorgerufen wird. gebenenfalls aber auch aktiv in ihrer Wir-
kung verändert werden.
Abschirmwinkel
Winkel zwischen der Horizontalen und Anforderungen, funktionale
einer Geraden, die vom Leuchtenrand zum Funktionale Anforderungen an eine Be-
Rand der Lichtquelle verläuft. Neben dem leuchtungskonzeption ergeben sich aus
→ Abblendwinkel ein Maß für die Blen- den Sehaufgaben der jeweiligen Umge-
dungsbegrenzung einer Leuchte. bung; Ziel sind optimale Wahrnehmungs-
bedingungen für alle Tätigkeiten, die in
Absolutblendung dieser Umgebung ausgeübt werden sollen.
→ Blendung
Anforderungen, psychologische
Absorption Psychologische Anforderungen an eine
Fähigkeit von Stoffen, Licht in andere Ener- Beleuchtungskonzeption sind von den
gieformen (vor allem Wärme) umzusetzen spezifischen Tätigkeiten in einer Umge-
und so weder zu reflektieren, noch zu trans- bung weitgehend unabhängig. Sie ergeben
mittieren. Maß ist der Absorptionsgrad, sich aus den grundlegenden biologischen
der als das Verhältnis von absorbiertem zu Bedürfnissen nach Informationen über
auftreffendem Lichtstrom definiert ist. Tageszeit, Wetter und das Geschehen, aus
dem Bedürfnis nach Sicherheit, räumlicher
Abstrahlcharakteristik Orientierung und einer eindeutig struktu-
Charakterisierung der Lichtstärkeverteilung rierten, verständlichen Umgebung sowie
einer Leuchte, sei es durch Zuordnung einer aus dem Bedürfnis nach einem ausgewo-
→ Leuchtenkennzeichnung oder durch genen Verhältnis zwischen den Möglich-
graphische Darstellung (→ Lichtstärkever- keiten zum Kontakt mit anderen Menschen
teilungskurve). und dem Wunsch nach abgegrenzten Pri-
vatbereichen.
Adaptation
Anpassung des Auges an die → Leucht- Arbeitsplatzbeleuchtung
dichten im Sehfeld. Erfolgt zunächst durch Allgemein für die von Normen geregelte
Vergrößerung oder Verkleinerung der Pu- Beleuchtung von Arbeitsplätzen gebräuch-
pille, in weit größerem Umfang jedoch liche Bezeichnung. Spezieller eine über die
durch Empfindlichkeitsänderung der Netz- → Allgemeinbeleuchtung hinausgehende,
hautrezeptoren und den Wechsel zwischen auf die jeweilige Sehaufgabe abgestimmte
dem → Zapfensehen und dem → Stäbchen- Zusatzbeleuchtung von Arbeitsplätzen.
sehen.
Akkomodation
Anpassung des Auges, um Objekte in unter-
schiedlichen Entfernungen scharf abbilden
zu können. Erfolgt durch Verformung der
Augenlinse. Die Akkomodationsfähigkeit
sinkt mit zunehmendem Alter.
Akzentbeleuchtung
Betonung einzelner Raumbereiche oder
Objekte durch gezielte, über dem Niveau
der → Allgemeinbeleuchtung liegende
Beleuchtung. → Licht zum Hinsehen
Allgebrauchslampe
→ Glühlampe
272
5.0 Anhang
Glossar
273
5.0 Anhang
Glossar
274
5.0 Anhang
Glossar
275
5.0 Anhang
Glossar
276
5.0 Anhang
Glossar
277
5.0 Anhang
Glossar
278
5.0 Anhang
Glossar
279
5.0 Anhang
Glossar
280
5.0 Anhang
Glossar
Wahrnehmungsphysiologie
Wissenschaftszweig, der sich mit den bio-
logischen Aspekten der Wahrnehmung,
vor allem der neuronalen Aufnahme und
Verarbeitung von Sinnesreizen beschäftigt.
Wahrnehmungspsychologie
Wissenschaftszweig, der sich mit den gei-
stigen Aspekten der Wahrnehmung, vor
allem mit der Verarbeitung aufgenomme-
ner Sinnesreize beschäftigt.
Warmweiß, ww
→ Lichtfarbe
Wiederzündung
Erneute Zündung nach Abschalten oder
Stromunterbrechung. Zahlreiche → Ent-
ladungslampen können erst nach einer Ab-
kühlphase wieder gezündet werden. Eine
sofortige Wiederzündung ist nur durch
spezielle Hochspannungs- → Zündgeräte
möglich.
Wirkungsgrad
→ Leuchtenwirkungsgrad, → Raumwir-
kungsgrad
Wirkungsgradverfahren
Verfahrung zur Berechung der mittleren
→ Beleuchtungsstärke von Räumen mit
Hilfe des → Leuchtenwirkungsgrades, des
→ Raumwirkungsgrades und des Lampen-
lichtstroms.
281
5.0 Anhang
Literatur
282
5.0 Anhang
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284
5.0 Anhang
Literatur
285
5.0 Anhang
Bildquellen
286
5.0 Anhang
Register
287
5.0 Anhang
Register
288
5.0 Anhang
Register
Rasterleuchte 55, 80, 97–100, 104, 135–138, 143, 144, 147, 152, 153, 157
Raumindex 157
Raumwirkungsgrad 155, 157
Reflektor 16, 47, 50, 80, 85, 87, 88, 91, 98, 102, 127, 132, 169
Reflektorlampe 58–60, 85, 102, 127
Reflexblendung 79–81, 98, 105, 111, 119, 137, 138, 143, 147
Reflexion 12, 78, 85, 113, 127, 138
Relativblendung 79
Rinnenreflektor 89
Scallop 94, 139
Schattigkeit 78, 110, 154, 158, 168
Schutzart 143
Schutzklasse 143
Sehaufgabe 22, 24, 39, 72, 74, 75, 78–81, 84, 111, 112, 115, 117–119, 137–139, 141
Sehkomfort 87, 105, 138
Sehschärfe 37, 57
Sekundärtechnik 105, 136–138
Skotopisches Sehen 37
Sonnenlicht 12, 13, 23, 31, 33, 37, 43, 76, 78, 89, 122, 150
Sonnensimulator 167
Sphärische Aberration 28
Stäbchen 37
Starter 54, 55, 65, 66
Steradiant 41
Stroboskopeffekt 65, 67
Tageslicht 12, 15, 23, 31, 38, 47, 74, 76, 84, 122, 132, 150, 167, 168
Tageslichtquotient 167
Tageslichtweiß 54, 60, 128
Tagsehen 37
Tandemschaltung 67
Temperaturstrahler 43, 45, 84
Transformator 49, 65, 67–69, 71
Transmission 85
Ultraviolettstrahlung 45, 53, 54, 56, 87, 88, 92, 102, 132, 143
Umfeld 79, 112, 114, 136
Verminderungsfaktor 157, 169
Vorschaltgerät 52, 54–60, 61, 65–68, 71
Voute 141
VVG 65
Wahrnehmungspsychologie 24, 29, 113
Warmweiß 49, 54, 60, 128
Wiederzündung 54, 56, 57, 59–61, 67
Wirkungsgrad 40, 87, 130
Wirkungsgradverfahren 154, 155, 157, 158
Zapfen 37
Zonierung 112
Zündgerät 58, 59, 61, 65–67
Zündhilfe 54, 59, 71, 72
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